WELLNESS Magazin Exclusiv - Frühling 2017
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»Der einzige<br />
Mensch, der sich<br />
vernünftig benimmt,<br />
ist mein Schneider.<br />
Er nimmt jedesmal<br />
neu Maß, wenn er mich<br />
trifft, während alle<br />
anderen immer die<br />
alten Maßstäbe<br />
anlegen in der Meinung,<br />
sie passten auch<br />
heute noch.«<br />
George Bernhard Shaw<br />
In Ruhe zu reflektieren, innezuhalten<br />
– das sind die neuen, alten Tugenden.<br />
Nicht nur in akademischen<br />
Kreisen wächst das Interesse an<br />
der praktischen Philosophie der<br />
Antike, wie der deutsche Philosoph,<br />
Rechtsanwalt und Filmproduzent<br />
Albert Kitzler in „Denken<br />
heilt“ beschreibt. Eine gelingende<br />
Lebensbewältigung beruht auf einer<br />
vernünftigen Lebensplanung<br />
mit einem maßvollen Umgang mit<br />
Lebensenergie. Die in der Antike<br />
hochgehaltene Vorstellung von<br />
Glück und seelischer Gesundheit<br />
als das Ergebnis richtig verstandener<br />
Selbstsorge und Selbsterziehung<br />
ist mehr als modern, Wellness<br />
pur könnte man sagen! Sie „verlässt“<br />
sich auf den großen Einfluss<br />
des Denkens auf unser seelisches<br />
und körperliches Wohlbefinden.<br />
Experten im Gespräch<br />
Denken ist heilsam!<br />
Philosoph Albert Kitzler über unser<br />
chronisch unterschätztes<br />
Denkvermögen.<br />
Das ermöglicht eine nachhaltige<br />
Entwicklung der eigenen Persönlichkeit,<br />
die uns widerstandsfähiger<br />
macht im Alltag und uns lehrt,<br />
freudvoller und weiser mit unserem<br />
Leben umzugehen.<br />
Gesund gedacht ist, wenn wir das<br />
rechte Maß unserer Leistungsfähigkeit<br />
erkennen und daran unsere<br />
Ziele anpassen. Euphorische Vorstellungen<br />
sollten nicht über dieses<br />
gesunde Maß hinaustreiben. Lernen<br />
wir, uns selbst zu genügen! Verbissen<br />
zu sein im eigenen Wollen führt<br />
nicht zum gewünschten Erfolg. Ein<br />
top Ergebnis ergibt sich immer aus<br />
dem Rechnen mit allen Komponenten!<br />
Dazu gehört vor allem der im<br />
Gehirn sorgsam verwaltete Erfahrungs-<br />
und Erinnerungsschatz, den<br />
wir aktiv nützen können.<br />
„Black Box“ sinnvolle Erkenntnisse abzuleiten! Man darf<br />
nicht versagen? Falsch! Man darf auch aufgeben und die<br />
Marschroute ändern, wenn die Vernunft und die Analyse<br />
es gebieten. Wer ein Leben lang versucht, den Turm von<br />
Babel zu bauen, wird sein Leben vergeuden. Neu: Eine<br />
gute Black Box-Analyse zeigt die Vorteile auf, etwas aufzugeben<br />
und Neues zu versuchen, sofern die Nachteile<br />
überwiegen. Entscheidungen wie diese gehören zu den<br />
wichtigsten, die wir treffen müssen.<br />
Alte Sieger-Mythen haben ausgedient! Dazu gehört<br />
auch der Glaubenssatz „Wer etwas erreichen will,<br />
muss Gas geben!“ Falsch! Neu: Es ist in hohem Maße vernünftig,<br />
vom Gas zu gehen, vor allem wenn man – noch<br />
dazu sehenden Auges – gegen eine Mauer fährt. Sätze<br />
wie „Du kannst alles werden, was du willst“ sind in hohem<br />
Maße unvernünftig, unrealistisch. Nichts ist gegen<br />
Träume und Ziele zu sagen, gegen Anstrengungen, diese<br />
zu erreichen, aber bitte agieren wir mit Köpfchen! Ein Marcel<br />
Hirscher hat Erfolg, weil er Energie zu dosieren versteht!<br />
Es braucht Leidenschaft UND Hirn, um das zu erreichen,<br />
was man kann, um das zu werden, was man ist! Wir<br />
sollten unseren Kindern daher nicht länger versprechen,<br />
„alles werden zu können“, das wollen sie gar nicht! Nehmen<br />
wir Druck heraus, auch für uns selbst. Sagen wir uns<br />
„Was du willst, daran arbeite, daran wachse, daran versuche<br />
dich, daran messe dich, aber vergiss nie, du bist ein<br />
Mensch und keine Maschine.“ Werden Situationen richtig<br />
eingeschätzt, lernt das Gehirn, vor zu überschwänglichen<br />
Erwartungen zu warnen.<br />
<strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN FRÜHLING <strong>2017</strong> n 019