WELLNESS Magazin Exklusiv - Herbst 2019
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www.wellness-magazin.at <strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN<br />
Österreichs Lifestyle-<strong>Magazin</strong> für Körper, Geist & Seele<br />
<strong>WELLNESS</strong><br />
INTERNET<br />
So schützen Sie Ihre<br />
Kids vor Angriffen<br />
DOPAMIN<br />
So holt Sie das<br />
Hormon aus Ihrem<br />
Psycho-Tief!<br />
GÄSTE<br />
VERWÖHNEN<br />
Rezepte die<br />
verzaubern:<br />
gewagt und<br />
exotisch<br />
<strong>Herbst</strong> <strong>2019</strong> 4,90 e<br />
<strong>Exklusiv</strong><br />
REISEN<br />
Places to be<br />
Sussex, Antibes, Umbrien<br />
Sizilien, Südaustralien<br />
Namibia, Ulm<br />
Florida<br />
P.b.b. GZ02Z030825M Retouren an PF 555, 1008 Wien<br />
Lfd. Nr. WME 233<br />
OPEN<br />
LIVING!<br />
Wohn-Upgrade<br />
Mid Century Style<br />
French Chic<br />
Palazzo Feeling<br />
Zu Gast in edlen<br />
Herrenhäusern
INHALTHERBST <strong>2019</strong><br />
56<br />
Palazzo-Feeling!<br />
Wohnen im Stil prachtvoller<br />
Herrenhäuser<br />
KOPF & SEELE<br />
16 Komm wieder runter!<br />
Vom souveränen Umgang<br />
mit Wut und Aggressionen<br />
18 Kids sicher im Internet<br />
Teil 2: Mobbing im Netz,<br />
der Umgang mit Fakes<br />
MODE & BEAUTY<br />
20 Dandy Diva-Style<br />
Elegant im Anzug – wie die<br />
eitlen Flaneure von einst!<br />
22 Curry Up your Style!<br />
Gewürzfarben – im <strong>Herbst</strong><br />
ganz groß in Mode<br />
24 Cool, cooler, Business!<br />
Edle Style-Twins fürs Office<br />
26 So Glam! Der Stoff, aus<br />
dem die Luxusträume sind<br />
28 Im Jugend-Stil<br />
Die besten Pflege-Strategien<br />
für den Beauty-<strong>Herbst</strong><br />
32 Kosmetikforschung<br />
Probiotik erobert Skincare<br />
33 Unsere Beautyfavoriten<br />
Must Haves mit Charakter<br />
ESSEN & GENUSS<br />
34 So schmeckt <strong>Herbst</strong>feuer!<br />
Mexiko, Indien, Burgund –<br />
die besten Mitbringsel<br />
unserer Kulinarikreisen<br />
40 Hauben & Hot(s)pots<br />
Bei den kreativsten Köchen<br />
42 Sieben Food-Trends!<br />
Sweden-Style, Zero Waste,<br />
»5 Zutaten«-Küche, Verjus,<br />
Vintage-Kitchen, vegane<br />
Avantgarde, Olivenöl-Kult<br />
48 Country & Pure!<br />
Natural und clean –<br />
stilsichere Tabletrends für<br />
Ihre Genusstische<br />
WOHNEN<br />
50 Design Upgrade!<br />
Die Retro-Mania zielt auf<br />
den »Mid Century«-Stil<br />
56 Wohnen im Palazzo-Stil<br />
Edle Inspiration für unsere<br />
eigenen »Home-Stories«<br />
Foto: Villa Appia Antica © Courtesy Lionard
Fotos: Küchenschlacht © Maria Grossmann & Monika Schuerle; © Peter W. Cross u. Patrick Farrell VisitFlorida; Ulm Mitte Fischerviertel © Ulm neu-Ulm-Touristik Gmbh; © Dolce&Gabbana Fashion show FW19-20<br />
34<br />
Rezepte<br />
<strong>Herbst</strong>feuer am Teller<br />
20<br />
Dandy-Diva …<br />
Feminin im Anzug<br />
SPORT & FITNESS<br />
60 Hot Body-Mobility!<br />
Das VIP-Fitness-Workout<br />
mit Jana Ina Zarrella<br />
62 Freiheit am Gipfel erleben<br />
Top Routen mit normaler<br />
Ausrüstung gehen!<br />
65 Fit sein macht Spaß!<br />
Unsere Sporty Favourites<br />
GESUNDHEIT<br />
66 Well-Being Power Plan<br />
Epigenetik: So leben wir<br />
»erbgutfreundlich«! Säure-<br />
Basen jetzt wieder im Fokus;<br />
Was dem Körperfett zusetzt;<br />
das Powerhormon Dopamin<br />
74<br />
Im Sunshine-State!<br />
Unsere Florida-Highlights<br />
abseits der Klischees<br />
78<br />
In Ulm & herum!<br />
2 Länder – 2 Städte<br />
REISEN<br />
70 New Places to be!<br />
Refugien mit dem Extra<br />
74 Enjoy Florida! Highlights<br />
im ewigen Sunshine State<br />
78 Ulm & around!<br />
Mittelalter meets Moderne<br />
80 Smart Driving! Von Hybrid<br />
bis zum Autonomen Fahren<br />
STANDARDS<br />
6 Horoskop<br />
8 Verwöhnt im Traumhotel:<br />
Natur pur & Kinderhotels<br />
10 Top Kulturevents<br />
12 Lieblingsbücher<br />
14 Wellnessbotschafter<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber: COCO Content Communication<br />
GmbH, An der Remise 3, 2540 Bad Vöslau<br />
Tel: 0043/2252/26 94 83<br />
FN 123619v, HG Wiener Neustadt, UID: ATU 39712101<br />
www.wellness-magazin.at<br />
www.facebook.com/wellnesszeitschrift<br />
office@wellness-magazin.at<br />
Herausgeberin, Geschäftsführerin: Britt Grausam<br />
Chefredaktion: Mag. Elisabeth Stadlbauer<br />
Grafik: Mag. Gerhard Himmer<br />
Lektorat: Mag. Sonja Sutor<br />
Anzeigen: Britt Grausam, Ver trieb: PGV<br />
Heftpreis: 4,90 e, Abo (4 Hefte) Inland 15,90 e<br />
Derzeit gilt die An zei gen preisliste Jänner <strong>2019</strong>.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Die Zeit schrift und alle<br />
darin enthaltenen Bei träge so wie Abbil dungen sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der<br />
ge setzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung<br />
ohne Ein willigung des Verlags strafbar. Für unverlangt<br />
eingesandtes Text- und Bild material wird keine<br />
Haftung übernommen. Allgemeine personen bezogene<br />
Bezeichnun gen, die nur in weiblicher oder nur in<br />
männlicher Form angeführt sind, beziehen sich auf<br />
Frauen und auf Männer in gleicher Weise.<br />
Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe<br />
www.wellness-magazin.at
KOPF & SEELE<br />
Credit:© iStock.com/Victor Brave<br />
KIDS<br />
SICHER<br />
IM INTERNET<br />
CYBER-TIME! Online-Sein immer und<br />
überall: Was das für unsere Kinder und<br />
auch für uns Erwachsene bedeutet. Chatten<br />
– nicht immer ein harmloses Plaudern!<br />
Mobbing im Netz – ein Trauma ohne Ende!<br />
Was unterscheidet klassisches Mobbing<br />
von Cyberbullying? Wie hilft man den<br />
Kindern schon früh mit Fakes<br />
umzugehen? Eine Story für<br />
mehr „Internet-Fitness“<br />
für alle! Teil 2<br />
Das Internet stellt mehr Fallen, als uns<br />
bewusst ist – Teil 1 unserer Serie hat<br />
bereits über die Risiken für die sogenannten „Digital<br />
Natives“ berichtet – jene, die von Anfang an<br />
mit Internet bzw. Smartphone leben. Mit dem<br />
Experten Alexander Geyrhofer, der seit 18 Jahren<br />
als Experte der Polizei im Bereich Internetkriminalität<br />
arbeitet, konnten wir bereits aufzeigen,<br />
dass nicht die neuen Medien an sich das Problem<br />
darstellen, sondern die Sorglosigkeit und<br />
das Verhalten der Erwachsenen, das unsere Kinder<br />
spiegeln. Und: „Gefährlich sind weder Social<br />
Media, noch WhatsApp und Co. per se. Gefährlich<br />
sind ganz allein ihre User“ (Kinder sicher im<br />
Internet, edition a, April <strong>2019</strong>, 20 Euro).<br />
Mobbing im Netz – ein Trauma ohne Ende.<br />
Mit den Begriffen Cyber-Mobbing, auch Internet-<br />
Mobbing, Cyber-Bullying sowie Cyber-Stalking<br />
werden die Formen der Verleumdung, Belästigung,<br />
Bedrängung und Nötigung anderer Menschen<br />
– über elektronische Kommunikationsmittel<br />
als Tatwerkzeuge – bezeichnet. Dazu gehört<br />
der Diebstahl von Identitäten, um in fremden Namen<br />
zu agieren, mit dem Ziel, diese Personen zu<br />
schädigen oder zu verletzen. Bei Mobbing treten<br />
sogenannte Leakings auf, so Geyrhofer, „tröpfchenweise<br />
Ansätze“. Kinder werden oft zu Opfern,<br />
wenn sie an mangelndem Selbstbewusstsein<br />
und Durchsetzungsvermögen leiden und zu<br />
018 n <strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong>
„In der analogen Welt behüten wir unsere Kinder wie<br />
Glucken. Doch kaum tun sie erste Schritte in die Welt<br />
des Digitalen, lassen wir sie mutterseelenallein.“<br />
Gr.Insp. DSP Alexander Geyrhofer,<br />
Diplom Sozial- und Gewaltpädagoge<br />
Wehrlosigkeit neigen – und genau dieses<br />
Verhalten bei Bullying auch an den Tag legen.<br />
„Im virtuellen Raum legt der Effekt<br />
von Mobbing oder Cyberbullying noch einmal<br />
ordentlich an Dramatik zu“, weiß der<br />
Experte. Mobbing im Cyber-Raum hat besonders<br />
traumatische Auswirkungen, die<br />
Anzahl der Stressoren steigt im Vergleich<br />
zum klassischen Mobbing dramatisch an.<br />
Soziale Isolierung droht! Beim<br />
Mobbing face to face gibt es „Ruhephasen“.<br />
Cyberbullying hingegen bedeutet,<br />
24 Stunden am Tag angreifbar zu sein<br />
und auch angegriffen zu werden. Wird<br />
man z.B. Opfer einer Smack-Cam-Attacke<br />
– dabei werden gewalttätige Angriffe auf<br />
Personen mitgefilmt und in den sozialen<br />
Medien verbreitet – gesellt sich zur körperlichen<br />
auch psychische Gewalt hinzu.<br />
„Doxing nennt man das systematische<br />
Sammeln von Informationen (personenbezogene<br />
Daten) über ein potentielles<br />
Opfer im Internet, um diese zu veröffentlichen“,<br />
definiert Geyrhofer. „Wie unendlich<br />
wichtig es ist, dass Kinder und Jugendliche<br />
kompetente Ansprechpartner<br />
haben, an die sie sich im Notfall jederzeit<br />
wenden können und wie sehr das Leben<br />
eines Opfers durch Cyberbullying beeinträchtigt<br />
oder gar zerstört wird, zeigt die<br />
folgende Auflistung wesentlicher Veränderungen,<br />
die damit meist einhergehen:<br />
Veröffentlichung peinlicher Fotos oder<br />
Videos (oft Fakes) – die Ablehnung von<br />
Freundschaftsanfragen ist die Folge. Der<br />
systematische Ausschluss aus Gruppen<br />
(Facebook, WhatsApp): Das bedeutet<br />
nichts anderes als soziale Isolierung.“<br />
Umgang mit Fakes – früh erlernt!<br />
Eine gute „Lehrmethode“ ist es,<br />
den Kindern früh und immer wieder beizubringen,<br />
unterschiedliche Suchmaschinen<br />
mit unterschiedlichen Suchbegriffen zu<br />
verwenden. So erkennen sie schnell, dass<br />
dies immer zu unterschiedlichen Ergebnissen<br />
führt. Der Internetcrime-Experte<br />
empfiehlt die Plattform www.mimikama.<br />
at, ein Verein zur Aufklärung von Internetmissbrauch,<br />
„die Suche nach Fake-News<br />
über das Portal ist meist von Erfolg gekrönt.<br />
Wenn nicht: eine Meldung an die<br />
Betreiber schicken.“ Ein einfacher Like auf<br />
Facebook zur Mimikama-Seite genügt,<br />
und Sie werden laufend über die neuesten<br />
Erkenntnisse rund um Hoaxes und Fakes<br />
auf dem Smartphone informiert.<br />
Herkunft einer E-Mail checken!<br />
Eine einfache Methode ist, den Inhalt<br />
der Internetkopfzeile zu kopieren und<br />
diesen dann auf der Seite www.gaijin.at<br />
auslesen zu lassen. Öffnen Sie dort die<br />
Registerkarte »Online-Tools« und gehen<br />
Sie zum Bereich »Netzwerk & E-Mail«.<br />
Dort den »E-Mail Header Analyzer« aufrufen,<br />
die Daten des E-Mail-Headers eingeben.<br />
Dann »die Kopfzeile analysieren«<br />
drücken. Zusätzlich können Sie die Domain<br />
auch über www.whois.com auslesen.<br />
Unser Fazit: Die Gefahren im Internet<br />
sind für unsere Kinder mit mehr Umsicht<br />
und weniger Leichtsinnigkeit schon<br />
drastisch zu minimieren. Bedenken Sie<br />
immer, dass die Kleinen noch nicht wissen,<br />
dass das Internet kein „rechtsfreier<br />
Raum“ ist. Beleidigen über Social Media<br />
ist strafbar, auch das unbedachte Posten<br />
von Sexting-Bildern (Nacktfotos) gilt per<br />
Gesetz als „Verbreitung von Internetpornografie“.<br />
Man sollte auch wissen, dass Kinder<br />
bzw. Jugendliche erst mit 16 Jahren zu 100<br />
Prozent Realität und Virtualität unterscheiden<br />
können. Also: Den Einstieg so lange wie<br />
möglich verzögern oder reduzieren! Das<br />
Abtauchen in die Reizüberflutung der digitalen<br />
Welt bringt alle und vor allem unsere<br />
Kinder an ihre Grenzen!<br />
HARMLOSE CHATS?<br />
Ratschläge für Ihre Kinder –<br />
zum sicheren Einstieg<br />
✱✱<br />
Besprechen Sie den Start in die<br />
Welt des Chattens ausführlich<br />
mit Ihren Kindern. Die wichtigste<br />
Regel: Niemals persönliche Daten<br />
bekanntgeben, weder Name, noch<br />
Wohnadresse, Geburtsdatum,<br />
Schule oder Skype-Adresse.<br />
✱✱<br />
Den Nicknamen immer so<br />
wählen, dass daraus keine Infos<br />
zur Identität abgeleitet werden<br />
können (Sabine13 legt doch bereits<br />
nahe, dass es ein 13-jähriges<br />
Mädchen sein dürfte).<br />
✱✱<br />
Niemals »verführerische«<br />
Nicknamen verwenden, wie etwa<br />
Sexysusi12 oder Sweetrose13, rät<br />
der Experte Geyrhofer: „Die »Eigenschaft«<br />
der Namensträgerin,<br />
die hier mitschwingt, ruft Kriminelle<br />
geradezu auf den Plan.“<br />
✱✱<br />
Was lässt sich tun, wenn man<br />
auf Hassseiten oder Fake-News<br />
stößt? Nutzen Sie überall dort, wo<br />
Plattformen einen Melde-Button<br />
anbieten, diesen unbedingt.<br />
Facebook, Twitter, Instagram oder<br />
Ask.fm bieten diese Möglichkeit.<br />
So können Sie verdächtige Links,<br />
Bilder, Postings oder konkrete<br />
User melden. Der Erfolg solcher<br />
Interventionen hängt aber leider<br />
oft von der »Tagesform« der<br />
Sachbearbeiter ab. Nicht locker<br />
lassen! In Österreich besteht<br />
auch die Möglichkeit, Hetzer<br />
oder bewusste Verbreiter von<br />
Falschmeldungen nach § 283 StGB<br />
(Verhetzung) zu belangen (so man<br />
sie ausfindig macht).<br />
<strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong> n 019
MODE & BEAUTY<br />
Strahlend im <strong>Herbst</strong>!<br />
Dass Senfgelb, Orange und<br />
Zimtbraun eine tolle Kombination<br />
abgeben, beweist unser<br />
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gibt auch Ihrem Outfit<br />
den goldrichtigen Dreh:<br />
Gewürzfarben wie Curry-,<br />
Terracotta und Orangetöne<br />
lassen sich miteinander<br />
oder zu Kontrastfarben<br />
kombinieren. Passend zum<br />
bunten Blätterkleid der<br />
Jahreszeit haben jetzt auch<br />
Kleider, Cardigans, Hosen<br />
und Tops in warmen Gewürztönen<br />
Saison. Kräftige<br />
Gelb-, Orange-, Rot- und<br />
Brauntöne stehen außerdem<br />
jedem Hauttyp!<br />
Edelsteindesigns<br />
von „Sabbia“ (Bild unten)<br />
aus der Pomellato-Goldschmiede<br />
beeindrucken mit<br />
monochromen Schattierungen<br />
weißer, brauner oder<br />
schwarzer Diamant-Pavés<br />
– der schönste Kontrast zu<br />
unseren Curry-Tönen!<br />
CURRY<br />
UP YOUR STYLE!<br />
Gewürzfarben sind im <strong>Herbst</strong> groß in Mode.<br />
Sie können mehr! Sie heizen uns ein!<br />
022 n <strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong>
Credits: © JAKE*s/Peek&Cloppenburg; Courtesy by Pomellato; rechts: HERMÈS Paris H/W 19 @JeanFrancoisJosé 8 by YOOX; Pilotto/stylebop.com; Comma; Viu; Humanic; Jean Paul Gaultierr; Fracomina; Hersteller<br />
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<strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong> n 023
ESSEN & GENUSS<br />
Kürbis in Sirup!<br />
Mollig gewürzter kandierter Kürbis –<br />
eine Spezialität, die in Mexiko am Día de los Muertos,<br />
dem Tag der Toten, zubereitet wird. Im <strong>Herbst</strong> haben Kürbisse<br />
Saison, die wärmenden Gewürze passen perfekt zur Jahreszeit –<br />
das Rezept finden Sie auf www.wellness-magazin.at!<br />
Liebend gerne denken wir<br />
in diesen Tagen an kulinarische<br />
Urlaubsgenüsse zurück und zelebrieren<br />
den Ernteherbst. Stets mit<br />
dabei: viel Farbe und wärmende<br />
Würze. Eine gewisse Schärfe ist<br />
gerade jetzt im Wechsel der Jahreszeit<br />
besonders wohltuend.<br />
Kunterbuntes aus den feurigsten<br />
Landesküchen kommt mit auf den<br />
Teller zu Kürbis, Kraut & Co.: mexikanische<br />
„Cocina“ – auch abseits<br />
von Burritos und Tacos, auch ein<br />
Highlight aus der indischen Küche<br />
mit viel „Gunpowder“, jener legendären<br />
Gewürzmischung aus Chilli,<br />
Curry, Asant und mehr. Dazu gesellen<br />
sich würzige Lieblinge aus der<br />
TV-Küchenschlacht. Auch viel Fisch<br />
erobert den <strong>Herbst</strong>, und Annemarie<br />
Wildeisen kocht für ihre Gäste<br />
den zartesten Burgunderbraten<br />
und taucht die Zwetschke in Port!<br />
Da wird uns warm ums Herz.<br />
SO SCHMECKT<br />
»HERBSTFEUER«<br />
Mexiko, Indien, Burgund – köstliche Mitbringsel kulinarischer Reisen treffen auf<br />
üppige heimische Fülle! Die besten Rezepte für die Jahreszeit der Ernte.<br />
Credits: Fiesta © EMF/ Tina Bumann<br />
034 n <strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong>
TIPP<br />
SHOPPING<br />
Bananenblätter<br />
bekommt man in Gewürzgeschäften,<br />
online z.B.<br />
auf spiceworld.at, in Asia<br />
Shops, aber auch im<br />
Gourmet Supermarkt.<br />
Tikin Xit<br />
Roter Fisch mit Mexiko-Pep!<br />
Bei Tanja Dusy trifft Kreuzkümmel<br />
auf Chipotle-Chili im Bananenblatt<br />
Zutaten (für 4-6 Personen)<br />
800 g Fischfilet mit Haut (z. B. Dorade, Loup de<br />
Mer), 8 Knoblauchzehen, 80 ml frisch gepresster<br />
Orangensaft, 40 ml Limettensaft, 2 EL gemahlene<br />
Annattosamen (als Pulver bei Gewürzspezialisten),<br />
1 EL getrockneter Oregano, 11/2 EL<br />
gemahlener Kreuzkümmel, 1/3 TL Zimtpulver,<br />
3/4 TL gemahlene Nelken, 1/2 TL gemahlener<br />
Piment, 1 TL Chipotle-Chilipulver, 2 EL Weißweinessig,<br />
2 EL Fischsoße, 2 EL Olivenöl, Salz,<br />
2-3 große Bananenblätter, 1 große Zwiebel,<br />
2 (Eier-)Tomaten, 1 grüner Paprika, Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
1. Fisch abspülen, trocken tupfen. Knoblauchzehen<br />
ungeschält ohne Fett braun rösten,<br />
bis sie innen weich sind, abkühlen lassen,<br />
aus der Haut schälen, grob schneiden, mit<br />
Orangen- und Limettensaft pürieren. Alle<br />
Gewürze, Essig, Fischsoße und zuletzt<br />
Olivenöl unterrühren, kräftig salzen.<br />
2. Den Fisch in der Marinade in einer verschließbaren<br />
Form 4 Stunden marinieren.<br />
3. Backofen 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.<br />
Bananenblätter waschen, trocken<br />
tupfen, für einige Minuten in den Ofen<br />
geben, das macht sie geschmeidig. Zwiebel<br />
in dünne Ringe, Tomaten quer in dünne<br />
Scheiben, Paprika quer in dünne Ringe<br />
schneiden. Die Bananenblätter nebeneinander<br />
auslegen. Jeweils so viel Fisch<br />
darauflegen, dass sich die Blätter zu einem<br />
Päckchen falten lassen, eventuell übrige<br />
Marinade darauf verteilen.<br />
4. Den Fisch mit Zwiebel- und Paprikaringen<br />
und Tomatenscheiben belegen, leicht salzen<br />
und pfeffern. Die Bananenblätter zu Päckchen<br />
zusammenschlagen, mit Küchengarn<br />
verschließen, auf ein Blech legen und im<br />
heißen Ofen (Mitte) etwa 30 Min. garen.<br />
5. Aus dem Ofen nehmen, ruhen lassen,<br />
Fisch aus den Blättern wickeln, in Stücke<br />
teilen. Zu Korianderreis servieren oder als<br />
Auflage in Tacos mit eingelegten Zwiebeln,<br />
Tomatenwürfeln und Eisbergsalat.<br />
<strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong> n 035
ESSEN & GENUSS<br />
My Feldt, schwedische Köchin,<br />
Konditorin, Moderatorin, Autorin,<br />
Mutter verführt uns in ihr Gartenund<br />
Küchenjahr voller Genuss.<br />
Rhabarber wird zu Saft!<br />
My zaubert in ihrer eigenen<br />
Konditorei in Halmstad, zwischen<br />
Malmö und Göteborg, süße<br />
Kunstwerke mit allem, was<br />
die Natur hergibt.<br />
7<br />
FOOD<br />
TRENDS<br />
E wie Essen und Emotion! Die Varianten des »üppigen Genusses« reichen vom<br />
Hype um die skandinavischen Lifestyles bis hin zur »Zero Waste«-Küche.<br />
Mir gefällt die Vorstellung, dass jeder Mensch<br />
das Ergebnis all seiner Begegnungen, Erfahrungen<br />
und all dessen ist, was er gekocht, gebacken<br />
und gegessen hat. Beeinflusst wird das durch<br />
die eigene Kreativität und den Willen, zu kreieren und<br />
zu entwickeln“, sagt My Feldt, in Schweden bekannt<br />
durch ihre Fernsehauftritte und ihre Präsenz auf Instagram.<br />
Sie sprudelt geradezu über vor Freude und Begeisterung<br />
über die Schätze, die Garten, Hecken und<br />
Waldrand zu bieten haben. Die Geschichte unseres<br />
„Esslebens“ ist geprägt von Gefühlen, Erinnerungen<br />
– im Idealfall vom Rhythmus und Einklang mit der<br />
Natur und ganz sicher von Trends. Zum Evergreen unter<br />
den Moden wurde „Zurück zum Ursprung“, zum<br />
Echten, zum selbst Anbauen und Ernten! Die starke<br />
Sehnsucht nach dem einfachen Leben taucht immer<br />
dann auf, wenn Lebensbedingungen als zu eng empfunden<br />
werden, wenn Auswege aus den „Verirrungen<br />
der Konsumgesellschaft“ gesucht werden. Städte<br />
sind die Pioniere des Wandels. Aber wo stillt der<br />
Städter heute seine Sehnsucht nach dem Einfachen,<br />
dem Natürlichen? Im Hinterhof! Auf der Selbstanbauparzelle<br />
am Stadtrand! Die Idylle des Ländlichen als<br />
verklärte Parallelwelt – das war einmal!<br />
Credits: Apfelduft & Heidelbeerblau: Fotografie<br />
© Linda Lomelino, AT Verlag / www.at-verlag.ch<br />
042 n <strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong>
Heidelbeerliebe …<br />
und tausend Arten wie man<br />
einen Apfel genießen kann<br />
Man will einfach hineinbeißen, das<br />
Knacken hören und die säuerliche<br />
Süße im Mund spüren. Jede Sorte ist<br />
anders. Man will die wundersamen<br />
Geräusche des Waldes hören, den<br />
Duft von Heidelbeersträuchern<br />
im feuchtem Moos in der Nase<br />
haben. Das gesamte Spektrum<br />
des Waldes spiegelt sich in Mys<br />
Heidelbeertorte (Bild links Mitte).<br />
Das Rezept finden Sie auf www.<br />
wellness-magazin.at – wie auch<br />
jenes zur Zitrustarte, die zu den<br />
Rennern in Feldts Café gehört. Äpfel<br />
lagert sie ein – fast so wie die Mama<br />
damals am Balkon in Bananenkisten<br />
mit einer Decke darüber. My<br />
empfiehlt, Obst, Beeren und Gemüse<br />
saisonal zu ernten und „so wie sie<br />
sind“ einzufrieren oder zu pürieren.<br />
Dann dient die Gefriertruhe ihrem<br />
eigentlichen Zweck: die<br />
saisonale Ernte<br />
aufzubewahren<br />
und sie<br />
das ganze<br />
Jahr zu<br />
nutzen.<br />
Schnell mal ein Apfel im Garten, dann auf zur nächsten<br />
TV-Show. My Feldt lebt in beiden Welten, 2017 erhielt sie<br />
den prestigeträchtigen »Svenska Gastronomipriset«,<br />
den schwedischen Gastronomiepreis.<br />
1.<br />
EVERGREEN: SWEDEN-STYLE<br />
Ob Hygge oder Lagom: Schweden ist Vorbild für einen genussvollen Lifestyle<br />
Das Knacken einer Rhabarberstange, wenn man<br />
sie aus der Erde dreht, der zarte Schmelz sonnengereifter<br />
Himbeeren, im Wind schaukelnde Mohnblüten<br />
– die Begeisterung für die Natur ist kein skandinavisches<br />
Phänomen, aber in ihren „hyggeligen“ Lifestyle<br />
verpacken sie die Trendsetter sehr geschmackvoll, im<br />
wahrsten Wortsinn. Das Glück im Leben und am Teller<br />
wird perfekt zelebriert und inszeniert – My Feldt etwa<br />
begleitet die Geschichten und Rezepte mit prächtigen<br />
Fotos von Linda Lomelino, die selbst erfolgreiche<br />
Bloggerin, Fotografin und Tortenbäckerin ist. „Lagom“<br />
heißt bekanntlich die Formel zum Glück aus dem Land<br />
der Elche. Eine wörtliche Übersetzung gibt es und<br />
braucht es auch nicht – die Bedeutung „genau im richtigen<br />
Maß“, also nicht „zu viel“ und nicht „zu wenig“<br />
versteht man auch so, in einer Zeit, in der alle vom<br />
Überfluss und Übertreiben die Nase voll haben. Die<br />
Vorstellung, das innere Gleichgewicht über den Weg in<br />
die Küche und in den Garten zu finden, macht einfach<br />
froh, in Malmö wie in Mistelbach.<br />
<strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong> n 043
WOHNEN<br />
French Living!<br />
Das französische<br />
Familienunternehmen<br />
Gautier präsentierte im<br />
Vorjahr auch erstmals<br />
bei der Wiener<br />
Wohnen & Interieur.<br />
Vor allem das cleane<br />
und reduzierte Design<br />
des Tischsortiments<br />
überzeugt, je nach<br />
Platzangebot, in Größe<br />
S bis XL erhältlich.<br />
»Setis« ist als Ess-, Arbeits-<br />
oder Dekotisch<br />
verwendbar. Viele Farben,<br />
Oberflächen und<br />
Varianten der elegantpuristischen<br />
Kollektion<br />
lassen sich auf individuelle<br />
Raumbedürfnisse<br />
anpassen. Das<br />
schwarze Tischgestell<br />
aus epoxidbeschichtetem<br />
Stahl unterstreicht<br />
das klare Design der<br />
Serie. Der ausziehbare<br />
Tisch verfügt über eine<br />
auf Schienenführung<br />
montierte, integrierte<br />
Einlegeplatte die<br />
ausgezogen werden<br />
kann, sodass zehn bis<br />
12 Personen am Tisch<br />
Platz finden. Den Stuhl<br />
»Edith« gibt es mit<br />
Holz- oder (filigraneren)<br />
Metallbeinen, Bezüge<br />
in zehn traumhaft<br />
satten Farben. Erster<br />
Flagship-Store im<br />
SCS Park bei<br />
Wien.<br />
DESIGN<br />
UPGRADE<br />
Nichts ist so alltäglich wie<br />
der Umgang mit Design,<br />
vom Frühstückstisch bis<br />
zum Nachtkästchen.<br />
Gleichzeitig ist Design pure<br />
Ästhetik und der Fingerprint<br />
des eigenen Geschmacks.<br />
050 n <strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong>
Fotos: links: © Gautier; rechts: Aedi Interior Design Bureau Fotos © Melanie Tanusetiawan; © More is More by Claire Bingham, teNeues <strong>2019</strong>, EXPRESS YOURSELF, ATLANTA, USA, Photo © Jessica Antola<br />
So wohnen Trendsetter!<br />
Das Interior Design Projekt von AEDI INTERIOR kombiniert<br />
offene Konzepte und exklusive Signature-Möbel,<br />
wie den goldenen »Eden«-Tisch von Boca do Lobo.<br />
Sitz- und Essbereich existieren problemlos nebeneinander,<br />
die Farben verbinden. Rechts: Mit seinem<br />
radikalen Form-, Material- und Mustermix wird das<br />
Memphis-Design der 1980er-Jahre bis heute für seine<br />
schrillbunte Farbgestaltung geliebt.<br />
Es ist ja mehr als legitim, im Bauhaus-<br />
Jubiläumsjahr von Design zu sprechen,<br />
von jener Kunst des Gestaltens, die unseren Alltag<br />
prägt. Natürlich gibt es berühmte Meilensteine,<br />
man denke nur an Thonet vor 160 Jahren in Wien.<br />
Der Nr. 14 Stuhl wurde – wie heute die Bausätze<br />
des skandinavischen Möbelriesen – in Einzelteilen<br />
verpackt und rund um den Globus verschifft – zusammengebaut<br />
wurde selbst! Innovative Verfahren<br />
erlaubten neue Formen, und als dann Verner Panton<br />
seinen legendären „Chair“ scheinbar schwebend<br />
aber stabil aus tragfähigem Kunststoff „schnitzte“,<br />
wurde eine weitere Ikone geboren. Design geht<br />
aber auch simpler: Eine Fiskars-Schere, die mit<br />
dem orangenen Griff, hatte wohl jeder schon in<br />
Händen wie die Ikea-Tasse am Morgen.<br />
<strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong> n 051
SPORT & FITNESS<br />
Oberems/<br />
Turtmann<br />
T u r t m a n n t a l<br />
Wir sind dann mal ganz oben!<br />
3.610 Meter über dem Meer und leicht erreichbar – das ist<br />
Unnerstafel rekordverdächtig. Das Äussere „Üssere“ Barrhorn ist einer der<br />
Stalden/Visp<br />
höchsten Wandergipfel in den Walliser Alpen auf der westlichen<br />
Sparruhorn<br />
Hungerlihorli<br />
Seite des Mattertals. Das Äussere Barrhorn ist der höhere der<br />
beiden Gipfel. Schwindelfreie Rothorn können auf der Kanzel in<br />
St. Niklaus<br />
der Nähe des Schöllijochs posieren. Festihorn<br />
Vorder<br />
Sänntum<br />
Holustei<br />
Turtmannsee<br />
Turtmannhütte<br />
Gässi<br />
Längi Egga<br />
B a r r<br />
Brunegggletscher<br />
Üssers<br />
Barrhorn<br />
Stellihorn<br />
Gässispitz<br />
Inners<br />
Barrhorn<br />
Schöllijoch<br />
Schöllihorn<br />
Wasuhorn<br />
Topalihütte<br />
Distulgrat<br />
Sattle<br />
Mattsand<br />
FREIHEIT<br />
Hohe Gipfel auf leichten Routen<br />
und mit normaler Ausrüstung zu<br />
erreichen, das ist der Traum<br />
vieler – und machbar! Vom<br />
Wallis bis in die Dolomiten!<br />
AM GIPFEL<br />
ERLEBEN<br />
M a t t e r t a l<br />
1 km<br />
06_AT_Höchste Wandergipfel_Barrhorn<br />
Credits: Titelbild © Zu den höchsten Wandergipfeln der Schweiz, Fotografie © Fredy Joss, AT Verlag; SevenSummits Stubai Gipfelweg © TVB Stubai Tirol / Andre Schönherr; Goldseeweg © IDM Südtirol Helmuth Rier<br />
062 n <strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong>
Zu den Sieben Gipfeln<br />
Einer der schönsten Höhenwege der Alpen ist der<br />
Stubaier Höhenweg. In acht Tagen werden fast<br />
100 Kilometer und über 8.000 Höhenmeter bewältigt.<br />
Ein besonderes Erlebnis ist auch die Seven-<br />
Summits-Wanderung. Zu den sieben Gipfeln<br />
gehört die einfach zu besteigende Rinnenspitze<br />
(3.003 Meter) und die von Goethe als „Hochaltar<br />
Tirols“ bezeichnete Serles (2.717 Meter).<br />
… und Gehen mit Ortler-Blick!<br />
Hoch über Trafoi schlängelt sich der Vinschgauer<br />
Goldseeweg durch eine karge Felswüste. Vom<br />
Stilfserjoch (2.757 m) aus führt die vierstündige<br />
Route zur Dreisprachenspitze und dann über den<br />
Goldsee bis zur Furkelhütte. „König Ortler“ ist mit<br />
3.905 Metern nicht nur der höchste Gipfel in Südtirol,<br />
er bietet auch einen der beeindruckendsten<br />
„Normalwege“ in den Ostalpen.<br />
Als Wiederholungstäter im Gipfelstürmen<br />
ist jetzt die schönste Zeit,<br />
das Erlebnis-Paket Berg aufzuschnüren!<br />
Immer mehr Outdoorer schwärmen davon,<br />
und darunter sind nicht nur Supersportler!<br />
Die schönsten 3.000er der Schweiz für Wanderer<br />
auf leichteren Routen mit normaler<br />
Wanderausrüstung stellt Fredy Joss in „Zu<br />
den höchsten Wandergipfeln der Schweiz“<br />
vor. Die meisten von ihnen liegen im Wallis<br />
und im Engadin – zwei Highlights stellen<br />
wir in dieser Story vor. Natürlich sind hier die<br />
Verhältnisse alpiner, die Luft ist dünner, das<br />
Wetter weniger berechenbar, die Wege etwas<br />
anspruchsvoller. Doch dies ist die Würze,<br />
die einen erfüllten Tag in großartiger Gebirgslandschaft<br />
ausmacht. Das „Üssere Barrhoru“<br />
(Äussere Barrhorn, im Bild linke Seite) gilt als<br />
das höchste Ziel, das alleine mit Wanderschuhen<br />
und ohne weitere technische Ausrüstung<br />
in den Alpen bestiegen werden kann. Nirgends<br />
sonst in der berühmten Gebirgsgruppe<br />
gelangt man auf Bergwanderwegen so hoch<br />
hinauf wie beim 3.610 Meter hohen Barrhorn,<br />
einem Aussichtsberg der Extraklasse.<br />
Viele weitere Gipfel sind dank Postauto und<br />
Seilbahnen sogar als Tagestouren begehbar.<br />
Wenn sich Alltagssorgen in Luft auflösen,<br />
Wochentage ihre Bedeutung verlieren und<br />
man Schritt für Schritt seinem persönlichen<br />
Wohlgefühl näher kommt … Man läuft einfach<br />
los, wie der legendäre Forrest Gump,<br />
und möchte nicht mehr aufhören …<br />
Bergabenteuer im <strong>Herbst</strong><br />
Am Dreitausender ganz ohne Gefahr!<br />
Wo auch wir „Normalos“ die legendären Berggiganten schaffen,<br />
und das ganz ohne Seil und Pickel!<br />
✱✱<br />
<strong>2019</strong> ist ein ganz besonderes Jahr für Südtirol – das Land feiert das<br />
150-jährige Jubiläum der Erstbesteigung des Langkofels und der Drei<br />
Zinnen, beide durch den Wiener Paul Grohmann, und ebenso das<br />
zehnjährige Jubiläum der Dolomiten als UNESCO Welterbe.<br />
✱✱<br />
Stubais Tor zum Himmel! Dem Himmel ist man am Stubaier Gletscher<br />
näher als anderswo – besonders auf der Gipfelplattform „Top of Tyrol“<br />
auf 3.210 Metern Höhe. Die Felskuppe des Großen Isidor wird von<br />
Akrophobikern (Menschen mit Höhenangst) gemieden, da sie neun<br />
Meter über den Fels hinausragt. Wer sich aber traut, wird mit einem<br />
Panorama über insgesamt 109 Dreitausender belohnt.<br />
✱✱<br />
Über 5.500 km Wanderwege in allen Höhenlagen, sechs offizielle MB-<br />
Strecken alleine in der Alpenregion Bludenz – die Vorarlberger stellen<br />
Rekorde auf, ohne sie eigentlich zu jagen. Das scheint ihnen die Muße<br />
zu verschaffen, sich intensiv um die Pflege der Landschaft zu kümmern,<br />
was auch in einem Tourismusländle nachhaltig möglich ist.<br />
<strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong> n 063
REISEN<br />
Fotos: Dolphins © Peter W. Cross u. Patrick Farrell VisitFlorida; Key West Zebrastreifen © Rob O Neal Florida Keys News Bureau; KeyWest Hemingway Home © Laurence Norah Florida Keys News Bureau<br />
ENJOY THE<br />
SUNSHINE STATE<br />
FLORIDA-HIGHLIGHTS<br />
Florida steht für Sonne, Strand, Disney World und die Everglades.<br />
Trotzdem ist der 27. Bundesstaat so viel mehr als die Summe seiner<br />
Klischees. Unsere Reiseexpertin Anna Karolina Stock fuhr für uns<br />
in den Sunshine State der Träume – hier finden Sie ihre »Best of«-<br />
Geheimtipps in Wort & Bild!<br />
074 n <strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong>
Kein Seltenheitswert!<br />
Bei einem Bootsausflug an der Golfküste<br />
wird man oft und gerne von einem<br />
Delfin überrascht und begleitet.<br />
Mit Florida verbindet man braun gebrannte Astralkörper,<br />
traumhafte Strände, Alligatoren in den Everglades und<br />
Achterbahnen in Freizeitparks. Dabei hat der Sunshine State so viel<br />
mehr zu bieten. Allen voran zieht es Genießer zum kulinarischen<br />
Spaziergang durch Panama City Beach. Mit frischem Barsch, Austern<br />
und Dutzenden anderer lokaler Sorten ist Panama City Beach in den<br />
letzten Jahren zur „Seafood-Hauptstadt des Südens“ avanciert. Von<br />
Oyster Bars über Fisch-Tacos bis hin zu Fine Dining gibt es hier alles,<br />
was der anspruchsvolle Meeresfrüchte-Feinschmecker begehrt.<br />
Im Restaurant Firefly haben schon die Ex-Präsidenten Bush und<br />
Obama zu Abend gegessen und das Signature-Gericht, der Firefly-<br />
Zackenbarsch, wurde sogar den US-Olympiateilnehmern in London<br />
serviert… Schauplatzwechsel: Der winzige Ort Weeki Wachee beherbergt<br />
eine der ältesten Attraktionen Floridas: die Weeki-Wachee-<br />
Meerjungfrauen-Show. Die Aufführungen finden nicht etwa in einem<br />
künstlichen Pool statt, sondern in der Quelle der Weeki Wachee<br />
Springs, die im Laufe der Zeit einen See gebildet hat. Mit Fischschwanz<br />
und Muschelbikini tanzen die grazilen Arielles im 22 Grad<br />
warmen – oder kalten – Quellwasser, und das seit 1947.<br />
Sprung ins Haifischbecken – Tampa! Diese Aktivität ist nichts<br />
für Angsthasen: Im Florida Aquarium in Tampa können Sie in Begleitung<br />
eines Profis mit Haien tauchen. Während der Tour schwimmen<br />
maximal vier Gäste mit Barrakudas, Rochen und Wasserschildkröten<br />
durch das künstliche Korallenriff. Höhepunkt: der drei Meter lange<br />
Tigerhai. Eine Begegnung, die man nie vergisst. Ein echtes Erlebnis<br />
des „American Way of Life“ hingegen ist ein Eishockeyspiel der<br />
Tampa Bay Lightning in der Amalie Arena. Hier trifft man das wahre<br />
Amerika, das sich samstagabends in Scharen ins Stadion begibt, Hot<br />
Dogs und Light Beer verdrückt und mit Innbrunst die amerikanische<br />
Hymne schmettert. Unterm Stadiondach fegt ein künstlich erzeugter<br />
Blitz durch die Luft, sobald ein Tor fällt. Das Kontrastprogramm ist<br />
sicher Barhopping wie einst Ernest Hemingway in Key West. Wer sich<br />
hier ins Nachtleben stürzen möchte, geht in die Duval Street. Mehr<br />
als 200 Bars soll es in Key West geben, darunter Kultkneipen wie<br />
das Green Parrot und Captain Tony‘s. Immer voll ist das Sloppy Joe’s,<br />
einst Stammlokal von Hemingway, der in den 30er Jahren die Sonne<br />
Floridas genoss und etwa „Haben und Nichthaben“ schrieb.<br />
Auf dem Regenbogen wandeln:<br />
Bunte Zebrastreifen in Key West<br />
stehen für das tolerante Florida<br />
Hemingway Villa in der Whitehead Street –<br />
heute Museum, immer noch von Nachfahren<br />
seiner allerersten Katze Snowball bewacht.<br />
<strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST <strong>2019</strong> n 075
REISEN<br />
Zauber der Renaissance:<br />
das Ulmer Rathaus<br />
Beschaulich: Blaubeuren<br />
am berühmten Blautopf<br />
IN ULM<br />
&<br />
UM ULM<br />
Es ist so eine Sache mit Ulm, man lasse sich<br />
anfangs nicht verwirren. Da wäre das alte Ulm, mit dem<br />
Münster und dem höchsten Kirchturm der Welt, ein historisches<br />
Pflaster erster Güte – in Baden-Württemberg<br />
gelegen. Mitten durch die Donau verläuft bis heute, weil<br />
Napoleon es 1805 so wollte, die Grenze zum aufstrebenden<br />
Neu-Ulm – willkommen in Bayern! Langsam wächst<br />
man zusammen, wenngleich die Ulmer mit Münster, Fischerviertel<br />
und Renaissance-Rathaus gerne den Ton angeben<br />
möchten. Da im Krieg viel zerstört wurde, können<br />
jedoch auch die Altulmer heute auf viel moderne Architektur<br />
verweisen, allen voran das strahlende Stadthaus,<br />
die Kunsthalle Weishaupt und die gläserne Pyramide der<br />
Stadtbibliothek. Was aber eint alle Ecken der Zweiländer-<br />
Stadt? Gemütlichkeit, gutes Essen, ob 50er Jahre-Café<br />
„Fräulein Berger“ oder die historischen Gasthäuser an<br />
den Kanälen im Fischerviertel. Und von jedem Ort, ob<br />
Rosengarten am Donauufer, Schwörhaus oder Synagoge,<br />
sieht man den 162 Meter hohen Turm des Münsters.<br />
Auch wenn Sie nach 50 Stufen fluchen, gehen Sie hinauf!<br />
Die Mühen, die 768 „Steps to heaven“ über die<br />
enge Wendeltreppe zu meistern, lohnen sich! Imposante<br />
Ausblicke, weiche Knie, aber eben das höchste Ulmer<br />
Glück, da sind sich alle einig.<br />
Zwei Länder, zwei Städte, Mittelalter<br />
und Moderne, die Donau mittendrin,<br />
vom weltberühmten Fischerviertel<br />
zur Schönen Lau am Blautopf ...<br />
Kein Ulm-Trip ohne Ausflug nach Blaubeuren!<br />
Alleine schon um die Frage zu klären, warum der Blautopf<br />
seine Farbe hat, geht es ins Schwabenland, auf die<br />
Alb, ins Städtlein Blaubeuren. Dicht hinter dem alten<br />
Mönchskloster ruht der große runde Kessel – fast schon<br />
kitschig in seinem Türkis, neben einer alten Hammermühle.<br />
Auch Eduard Mörike ließ sich von der Sage rund<br />
um die Wassernixe, die schöne Lau, verzaubern, die im<br />
Blautopf wohnte und beim Klang der Klosterorgel an die<br />
Oberfläche kam. Ihr trauriges Schicksal mit Happy End<br />
erzählt man Ihnen gerne vor Ort, und die Topf-Farbe hat<br />
in Wirklichkeit mit Lichteinstrahlung, Wetterlage und der<br />
Tiefe der Karstquelle mit gigantischem Höhlensystem zu<br />
tun. Ein besonderes Gebäude beim Kloster ist das Badehaus<br />
der Mönche, das einzige erhaltene seiner Art in<br />
ganz Deutschland. Hier lassen sich noch gut die Holzbottiche<br />
erkennen, in denen sich die frommen Männer – selten<br />
aber doch – waschen durften! Auf drei Stockwerken<br />
verteilt sich das Heimatmuseum mit den Räumen für die<br />
einst adeligen Gäste. Ja, es war schon immer viel los, in<br />
Ulm und um Ulm herum!<br />
Credits: © Elisabeth Stadlbauer<br />
078 n <strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST 2018
Credits: oben links: Ausflug Ulm Mitte Fischerviertel © Ulm neu-Ulm-Touristik Gmbh; rechts Mitte: Ulm Neue Mitte © Quelle UlmS - Haus der Geschichte - Stadtarchiv; alle weiteren © Elisabeth Stadlbauer<br />
Ausgezeichnete Themenführungen<br />
führen unter<br />
anderem ins Fischerviertel<br />
Um die Ufer des Blautopfs<br />
ranken sich viele Sagen<br />
Das „Schmale Haus“,<br />
heute Hotel, glänzt im<br />
Fachwerkstil des Fischerviertels<br />
Genießen &<br />
Wohnen<br />
* Maultaschen, Saibling und<br />
Pfifferlinge im schönsten<br />
Fachwerkgebäude der<br />
Blaubeurer Altstadt, dem<br />
Hotel Ochsen mit dem 500<br />
Jahre alten Restaurant.<br />
* Das Hotel „Schiefes Haus“,<br />
spätgotischer Ulmer Fachwerkbau,<br />
hat eine deutlich<br />
sichtbare Neigung zur<br />
Blau von 9 bis 10°, steht im<br />
Guinessbuch als „schiefstes<br />
Hotel der Welt“, ist<br />
aber alles andere als eine<br />
krumme Sache, sondern<br />
komfortabel, und die Betten<br />
stehen völlig im Lot!<br />
Ulms Neue Mitte: Kunsthalle Weishaupt mit<br />
hochkarätiger Sammlung moderner Kunst<br />
Das Münster,<br />
Grundstein<br />
1377, 1890<br />
vollendet<br />
Bizarrer<br />
Wasserspeier<br />
am Münsterturm<br />
blickt nach Neu-Ulm<br />
Mörikes „Schöne<br />
Lau“ am Blautopf<br />
<strong>WELLNESS</strong> MAGAZIN HERBST 2018 n 079