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GRÜNWEISS – das Magazin der DHfK-Handballer – Heft 16 – Saison 2016/17

Kostenloses Magazin zum Spiel der DKB Handball Bundesliga – SC DHfK Leipzig vs. THW Kiel – 17.05.2017 ARENA Leipzig

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SC <strong>DHfK</strong> hoch 10 Kolumne<br />

Trotz und vor allem wegen Balingen<br />

20 Meter in <strong>der</strong> Breite, 40 Meter in <strong>der</strong> Länge. Das sind<br />

die Maße für ein Handballfeld. In je<strong>der</strong> Halle <strong>der</strong> Welt, in<br />

<strong>der</strong> diese Sportart betrieben wird, sind sie gleich. Das<br />

gilt natürlich auch für die Tore, die haben überall drei<br />

Meter breit und zwei Meter hoch zu sein. Also sollte es<br />

keine son<strong>der</strong>lich große Rolle spielen, ob man auf den 800<br />

Quadratmetern zu Hause o<strong>der</strong> auswärts antreten muss.<br />

Natürlich stimmt <strong>das</strong> nicht, denn selbstverständlich ist<br />

es ein großer Unterschied, ob die Partie gewissermaßen<br />

im eigenen Wohnzimmer o<strong>der</strong> in dem des Gegners<br />

ausgetragen wird. Weil dort die Besucher auf den Rängen<br />

den Gastgeber unterstützen, weil <strong>der</strong> mit den Bedingungen<br />

bestens vertraut und weil ein Spiel in <strong>der</strong> Fremde<br />

auch mit einer längeren Anreise verbunden ist, die nicht<br />

bequem mit dem Fahrrad bewältigt werden kann - Rückfahrt<br />

inclusive.<br />

Das können also alles Gründe dafür sein, <strong>das</strong>s viele<br />

Mannschaften eine relativ deutliche Diskrepanz zwischen<br />

ihrer Auswärts- und Heimbilanz aufweisen. Wie <strong>der</strong> SC<br />

<strong>DHfK</strong>, <strong>der</strong> bislang 15mal in fremden Hallen antrat und<br />

dort acht seiner bisherigen 30 Punkte holte.<br />

Nur acht? Fakt ist, die Leipziger werden ihre Anzahl <strong>der</strong><br />

Auswärtspunkte in <strong>der</strong> aktuellen Spielzeit im Vergleich zur<br />

Vorsaison nicht mehr verbessern können. In ihrem ersten<br />

Bundesliga-Jahr holten sie bei den Kontrahenten zwölf<br />

Zähler. Um <strong>das</strong> Dutzend erneut zu erreichen, wären noch<br />

Siege in Hannover und Melsungen nötig.<br />

Niclas Pieczkowski, <strong>der</strong> <strong>DHfK</strong>-Regisseur, will nicht von<br />

einer Auswärtsschwäche seiner Mannschaft reden. Klar<br />

habe man auch in Balingen gewinnen wollen, doch da sei<br />

einfach zu viel schief gegangen. Pieczkowski verweist<br />

Seite <strong>16</strong><br />

lieber auf die Heimstärke des SC <strong>DHfK</strong> und wünscht sich,<br />

<strong>das</strong>s diese auch heute ein wichtiger Faktor wird. Der<br />

Nationalspieler hat eine ganz beson<strong>der</strong>e Motivation für<br />

diesen Abend: „Ich habe noch nie gegen Kiel gewonnen.“<br />

Und <strong>das</strong> soll sich möglichst än<strong>der</strong>n. Ein Erfolg gegen den<br />

THW wäre für fast alle seiner Mitspieler eine Premiere.<br />

Allerdings nicht für Andreas Rojewski, <strong>der</strong> fast auf den<br />

Tag genau vor einem Jahr mit dem SC Magdeburg<br />

den Serienmeister in einer dramatischen Partie 29:28<br />

bezwang.<br />

Es ist noch nicht lange her, und <strong>der</strong> SC <strong>DHfK</strong> hätte in<br />

dieser <strong>Saison</strong> gegen <strong>das</strong> Starensemble aus Kiel bereits<br />

eine Sensation geschafft. Im Halbfinale des Final Foul<br />

in Hamburg trumpfte <strong>der</strong> Außenseiter bemerkenswert<br />

selbstbewusst auf, hatte in Pieczkowski und Rojewski mit<br />

sieben beziehungsweise fünf Toren seine erfolgreichsten<br />

Schützen, verlangte dem THW alles ab und ließ sich auch<br />

in <strong>der</strong> Schlussphase nicht abschütteln. Am Ende unterlag<br />

er gegen den späteren Pokalsieger 32:35 und erntete viel<br />

Lob für seinen Auftritt. Es liegt in <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> Sache,<br />

<strong>das</strong>s die Leipziger gerne darauf verzichtet und lieber im<br />

Finale gestanden hätten. Dass sie es nicht geschafft hatten,<br />

hing vor allem mit Domagoj Duvnjak zusammen. Der<br />

kroatische Auswahlspieler in Diensten <strong>der</strong> Norddeutschen<br />

fand immer wie<strong>der</strong> eine Lösung, sei es als Vollstrecker<br />

o<strong>der</strong> Vorbereiter für seine Nebenleute.<br />

Ein bisschen muss man bedauern, <strong>das</strong>s Duvnjak diesmal<br />

in <strong>der</strong> Arena Leipzig auf Grund seiner Verletzung nicht<br />

dabei sein kann. Einen Spieler seiner Klasse sieht man<br />

einfach gerne, auch wenn er <strong>der</strong> eigenen Mannschaft <strong>das</strong><br />

Leben schwer macht. Der THW hat außerdem den Ausfall<br />

seines Abwehrchefs René Toft Hansen zu beklagen. Ob<br />

<strong>das</strong> Fehlen <strong>der</strong> beiden Schwergewichte ein Vorteil für den<br />

Gasteber werden kann, wird sich zeigen. Denn Pieczkowski<br />

und seine Mitspieler müssen angesichts des immer<br />

noch exzellenten Ka<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Truppe von Alfred Gislason<br />

an ihre Grenzen und vielleicht etwas darüber hinaus<br />

gehen, um die Sensation zu schaffen.<br />

Die Kieler werden ihren dritten Platz und den Vorsprung<br />

auf die Berliner Füchse unbedingt verteidigen wollen, um<br />

sich für die Champions League zu qualifizieren. Was ihnen<br />

in den letzten 14 Jahren immer gelang. Eine Nie<strong>der</strong>lage in<br />

Sachsen ist daher nicht vorgesehen.<br />

Doch da ist die von Pieczkowski angeführte Heimstärke<br />

des SC <strong>DHfK</strong>, die im September auch schon die Rhein-<br />

Neckar Löwen bei ihrem glücklichen 25:24-Sieg zu<br />

spüren bekamen und die gegen den THW Mut macht.<br />

Die Ränge werden voll und die Erwartungen an eine gute<br />

Leistung hoch sein - trotz und auch wegen <strong>der</strong> Pleite in<br />

Balingen. Zu Hause hat <strong>der</strong> SC <strong>DHfK</strong> nach solchen Auftritten<br />

bislang immer die richtige Reaktion gezeigt.<br />

<strong>GRÜNWEISS</strong> Das <strong>Magazin</strong>

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