SC <strong>DHfK</strong> hoch 10 gast THW Kiel: <strong>der</strong> blick geht immer nach vorn Alfred Gislason ist bekannt dafür, <strong>das</strong>s er stets klare Kante spricht und zu seiner Meinung steht. Und so hält <strong>der</strong> Trainer des THW Kiel es auch in dieser <strong>Saison</strong>. Nachdem die Kritik an ihm in Teilen <strong>der</strong> Öffentlichkeit und den Medien lauter wurde, als es nicht gerade rund lief für den Rekordmeister, fand er wie<strong>der</strong> deutliche Worte. Es gehe ihm am A... vorbei, wurde Gislason zitiert, „Ich mache meine Arbeit für den THW und bin sicher, <strong>das</strong>s die Arbeit Früchte tragen wird.“ Schon eine Woche später waren die Kritiker zumindest zeitweise ruhig gestellt. Mit dem Pokalsieg sorgten die „Zebras“ dafür, <strong>das</strong>s zumindest ein Titel in dieser <strong>Saison</strong> an sie ging. Dass die Mannschaft gerade in <strong>der</strong> so genannten Krise zu ihrer Stärke zurückfand, wie sie im Finale den Rivalen aus Flensburg demontierte, <strong>das</strong> war ein Zeichen von unbändigem Willen. Leidtragen<strong>der</strong> war dabei im Halbfinale <strong>der</strong> SC <strong>DHfK</strong> Leipzig, <strong>der</strong> sich mächtig und couragiert wehrte, schließlich aber in erster Linie an <strong>der</strong> individuellen Klasse und Cleverness <strong>der</strong> Kieler scheiterte. Die hatte vor allem einen Namen: Domagoj Duvnjak, <strong>der</strong> Kapitän, <strong>der</strong> auch im REWE Final Four voranschritt und unfassbare Spiele ablieferte. Noch einmal, bevor er sich dann endlich operieren ließ, stellte er sich in den Dienst des Teams und führte dieses zum Pokalgewinn. „Dule“ war bis zu seinem <strong>Saison</strong>aus die überragende Spielerpersönlichkeit in dieser Spielzeit, nicht nur in Kiel, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> gesamten DKB Handball-Bundesliga. Eine <strong>Saison</strong>, in <strong>der</strong> <strong>das</strong> zwar erfolgsverwöhnte, aber immer noch erfolgshungrige Team sich wohl mit einem Titel begnügen muss, denn <strong>das</strong>s die Konkurrenz aus Flensburg und Mannheim im <strong>Saison</strong>endspurt serienmäßig patzt, so<strong>das</strong>s Kiel den Rückstand noch aufholt, daran glaubt keiner mehr. Das bittere Viertelfinal-Aus gegen Barcelona in <strong>der</strong> Champions League verhin<strong>der</strong>te ein weiteres internationales Erfolgserlebnis. Das alles schmerzt in Kiel. Doch schon lange war klar, <strong>das</strong>s sich die Mannschaft im Umbruch befindet und dieser auch bei einem Weltklasse-Ensemble nicht von heute auf morgen vonstatten geht. Und vor Verletzungen ist man gerade dann nicht gefeit, wenn <strong>der</strong> Spielkalen<strong>der</strong> nahezu keine Pause zulässt. Kaum ein Team hat <strong>das</strong> mehr und vor allem bei Leistungsträgern so getroffen wie den THW. Und während hinten die Super-Goalies Niclas Landin und Andreas Wolff wohl <strong>das</strong> beste Torwart-Duo <strong>der</strong> Welt stellen, brauchen die jungen Spieler wie Nikola Bylik, Lucas Nilsson, Raul Santos und Co. trotz <strong>der</strong> vorhandenen Klasse Zeit. Dass sie langfristig Erfolgsgaranten werden können, steht außer Zweifel. Und deshalb verfällt man in Kiel auch nicht in Panik, auch wenn <strong>der</strong> Ehrgeiz und die Gier nach Titeln unverän<strong>der</strong>t bleibt. Man solle, so sagte Hexer Wolff nach dem Sieg gegen Flensburg im letzten November, den THW Kiel niemals abschreiben. Wer Wolff kennt, weiß, <strong>das</strong>s niemals wirklich niemals heißt, wie <strong>der</strong> Sieg gegen Konkurrent Füchse Berlin am Wochenende deutlich unterstrich. Denn beim THW Kiel geht <strong>der</strong> Blick immer nur kurz zurück und dann direkt nach vorn. Eine Wild Card für die Champions League scheint wie zuletzt fast sicher. Für den SC <strong>DHfK</strong> ist es heute ein Wie<strong>der</strong>sehen <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art. Im Final Four-Halbfinale war man nah dran am Coup, die Lust auf die Revanche ist vor großer eigener Kulisse riesig. Der TBV Lemgo hat es danach mit seinem Sieg vorgemacht, GWD Minden ein Remis geholt. In Leipzig ist es Zeit für einen Big Point.. Info Der Turnverein Hassee-Winterbek von 1904 ist die erfolgreichste deutsche Handball-Mannschaft und für viele immer noch <strong>das</strong> beste Team <strong>der</strong> Welt: 22 Mal Deutscher Meister (20 Mall Halle, zweimal Feld), zehnmal Pokalsieger, dreimal Champions League-Sieger, dreimal EHF-Cup-Gewinner. mikü Seite 24 <strong>GRÜNWEISS</strong> Das <strong>Magazin</strong>
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