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Schub Wavin Installationsrohrsysteme

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2.7. Spülen und Druck prüfung<br />

von Trinkwasserinstallationen<br />

Spülen von <strong>Wavin</strong> Tigris K1/M1 und<br />

smartFIX Trinkwasserleitungen<br />

Das Spülen von Trinkwasserleitungen wird in DIN EN 806 Teil 4<br />

und in der VDI 6023 eingehend beschrieben.<br />

Diese Behandlung des Rohrnetzes sichert die Qualität des Trinkwassers.<br />

Eine Nichtnutzung von mehr als 72 Stunden (3 Tage)<br />

ist nach VDI 6023 eine Betriebsunterbrechung. Kann dann eine<br />

Trinkwasserbeschaffenheit nach Trinkwasserverordnung nachgewiesen<br />

werden, besteht die Möglichkeit, dass die Frist auf<br />

maximal 7 Tage verlängert wird. Stellt man allerdings fest, dass<br />

sich die Trinkwasserbeschaffenheit entgegen der Trinkwasserverordnung<br />

verändert hat, müssen Maßnahmen erfolgen.<br />

Inbetriebnahme und Übergabe<br />

Laut DIN EN 806 Teil 4 als auch VDI 6023 hat der Ersteller der<br />

Anlage entsprechende Übergabe- und Abnahmeprotokolle vorzubereiten.<br />

Es hat weiterhin eine Einweisung des Anlagenbetreibers<br />

hinsichtlich des Betriebes der erstellten Trinkwasseranlage zu<br />

erfolgen. Es wird empfohlen, die erfolgte Einweisung schriftlich<br />

bestätigen zu lassen. Je nach Anlagenumfang ist die Übergabe<br />

einer schriftlichen Bedienungsanleitung sinnvoll.<br />

Funktionsprüfung von <strong>Wavin</strong> Tigris K1<br />

oder Tigris M1 (unverpresst undicht)<br />

Die definierten Maßnahmen in Abhängigkeit der Dauer<br />

der Betriebsunterbrechung:<br />

Diese Zusatzprüfung dient zur zusätzlichen Kontrolle bei Verbindungen<br />

im unverpressten Zustand. Bei der Funktionsprüfung<br />

mit Wasser ist die Undichtigkeit im unverpressten Zustand eindeutig<br />

erkennbar (siehe Seite 44 Prüfprotokoll).<br />

Dauer der Nichtnutzung der<br />

Trinkwasser-Installation<br />

Wiederinbetriebnahme<br />

3 Tage Öffnen aller Entnahmearmaturen,<br />

vollständigen Wasseraustausch<br />

herstellen.<br />

4 Wochen<br />

Einfamilienhaus: Schließen<br />

der Absperrarmatur hinter der<br />

Wasserzähleranlage.<br />

Mehrfamilienhaus: Schließen<br />

der Stockwerksarmatur.<br />

6 Monate<br />

Einfamilienhaus: Schließen der<br />

Absperrarmaturen hinter der<br />

Wasserzähleranlage.<br />

Mehrfamilienhaus: Schließen<br />

der Stockwerksarmaturen.<br />

Dauerhafte Nichtnutzung<br />

Öffnen der Absperrarmaturen und<br />

aller Entnahmearmaturen in dem<br />

abgestellten Bereich, vollständigen<br />

Wasseraustausch herstellen.<br />

Öffnen der Absperrarmaturen und<br />

aller Entnahmearmaturen in dem<br />

abgestellten Bereich, vollständigen<br />

Wasseraustausch herstellen.<br />

Empfehlung: Wasserprobe aus<br />

einer Entnahmestelle in dem<br />

abgestellten Bereich entnehmen<br />

und mikrobiologische Kontrolluntersuchung<br />

durchführen.<br />

Spülmaßnahmen oder Desinfektionsmaßnahmen<br />

durchführen,<br />

falls unzulässige mikrobiologische<br />

Belastungen festgestellt werden.<br />

Inbetriebnahme und Nutzung erst<br />

dann, wenn einwandfreie Ergebnisse<br />

vorliegen.<br />

Abtrennen der Anschlussleitungen<br />

an den Versorgungsleitungen.<br />

Wiederinbetriebnahme nur durch<br />

Vertragsinstallationsunternehmen.<br />

Druckprüfung<br />

Man unterscheidet grundsätzlich in:<br />

Druckprüfung mit Wasser.<br />

Druckprüfung mit Druckluft oder Inertgas.<br />

Grundlage zur Durchführung einer Druckprüfung bei einer Trinkwasserinstallation<br />

sind folgende Merkblätter:<br />

BTGA-Regel 5.001 aus Juni 2012 oder<br />

ZVSHK Merkblatt – Dichtheitsprüfungen von Trinkwasser-<br />

Installationen mit Druckluft, Inertgas oder Wasser.<br />

Allgemeine Grundlagen Druckprüfung<br />

Für die Druckprüfungen bedarf es solcher Druckmessgeräte, die<br />

eine Ablesegenauigkeit von 0,1 bar ermöglichen. Vor der Druckprobe<br />

wird eine abschließende optische Kontrolle der Rohrverbindungen<br />

empfohlen. Insbesondere bei Pressverbindungen ist<br />

es konstruktionsbedingt möglich, dass nicht oder unzureichend<br />

verpresste Verbindungen dem Prüfdruck nicht standhalten.<br />

Zu beachten ist weiter die werkstoffbedingte Dehnung von<br />

Kunststoffrohren, die das Prüfergebnis beeinflussen kann. Eine<br />

weitere Beeinflussung kann sich durch die Temperaturdifferenz<br />

zwischen Verbundrohr und dem zur Prüfung verwendeten Wasser<br />

ergeben, da Kunststoffrohre im Vergleich zu Rohren aus Metall<br />

einen höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen. Eine<br />

Temperaturänderung von 10 K bewirkt eine Druckänderung von<br />

ca. 0,5 bar – 1 bar. Aus diesem Grund ist auf gleichbleibende<br />

Temperatur des Prüfwassers zu achten.<br />

42 <strong>Installationsrohrsysteme</strong> Technisches Handbuch Tel. +49 5936 12-0 Fax +49 5936 12-211

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