18.05.2017 Aufrufe

Hof & Markt | Fleisch & Markt 02/2017

Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte, Winzer, Fleischer

Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte, Winzer, Fleischer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bio-Branchenverzeichnis<br />

mit Map & News<br />

Zur Förderung von<br />

Ökologie, Gesundheit,<br />

Fairness & Regionalität<br />

Einfach gratis eintragen!<br />

www.biologisch.at<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte und Winzer Ausgabe 2/<strong>2017</strong><br />

Linz/Wien/Graz<br />

Mehr auf<br />

www.<br />

laska.co.at<br />

KEINE KOMPROMISSE<br />

Inhalt<br />

Aktuelles 3<br />

Interview 5<br />

Kooperationen 6<br />

<strong>Hof</strong>laden/<br />

Förderungen 7<br />

„Ab <strong>Hof</strong>“-Blitzlichter<br />

8<br />

Transport & Kühlung<br />

12<br />

Extra:<br />

<strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />

14<br />

Obst & Gemüse 20<br />

Getreide<br />

& Backen 22<br />

Das Lokal 24<br />

Essig/Öl/Kräuter 25<br />

Milch & Käse 27<br />

Wein 28<br />

Rezepte 31<br />

P.b.b 16Z040831 M<br />

Retouren an Postfach 555, 1008 Wien<br />

Slow Food Travel<br />

Kärnten präsentiert eine Reise zu den Menschen und<br />

Geschmäckern. Text: Katrin Schedler<br />

Wenn jemand eine<br />

Reise tut, so kann<br />

er was erzählen“,<br />

schrieb einst der deutsche Dichter<br />

Matthias Claudius. Bei dem<br />

von Slow Food International und<br />

Kärnten ins Leben gerufene und<br />

2016 präsentierten Pilotprojekt<br />

„Slow Food Travel Alpe Adria<br />

Kärnten“ trifft dies voll und ganz<br />

zu. Mehr noch: Es ist nicht nur<br />

ein touristisches Projekt, sondern<br />

soll die Basis für eine massive<br />

Stärkung der Region bilden und<br />

zur Motivation der Menschen,<br />

Produzenten, Landwirte und<br />

Gastronomen beitragen. Partnerregionen<br />

sind das Gailtal und das<br />

Lesachtal, ein weiterer Partner ist<br />

das Slow Food Convivium Alpe<br />

Adria.<br />

Direkter Kontakt mit<br />

den Produzenten<br />

Das Gailtal und Lesachtal im<br />

Westen Kärntens beheimaten<br />

nicht nur eine große Palette an<br />

kulinarischen Schätzen, sondern<br />

sind auch die weltweit erste Slow<br />

Food Travel Destination. Eine<br />

Reise zu den Wurzeln des guten<br />

Geschmacks, das soll dem Konsumenten<br />

geboten werden. „Es geht<br />

vor allem darum, die regionalen<br />

Produkte noch stärker in Wert zu<br />

setzen und Erlebnisse rund um<br />

das ‚Lebensmittel-Handwerk‘ zu<br />

schaffen“, erklärt Kärnten Werbung-Geschäftsführer<br />

Christian<br />

Kresse. Traditionelle Lebensmittelproduzenten<br />

treffen und<br />

ihr überliefertes Wissen sowie<br />

altes Handwerk entdecken stehen<br />

somit im Fokus. Über Betriebsführungen,<br />

Kochkurse und die<br />

Mitarbeit bei der Lebensmittelund<br />

Getränkeproduktion wird<br />

eine Brücke zwischen Gast und<br />

Region gebaut und Verständnis<br />

für das Erhaltenswerte geschaffen.<br />

Käse produzieren, Bier<br />

brauen, Brot backen – durch<br />

den direkten Kontakt mit den<br />

Produzenten und den Produkten<br />

werden die Konsumenten<br />

um Erfahrungen bereichert, die<br />

jeden Urlaub zum unvergesslichen<br />

Erlebnis machen.<br />

Einzigartiges erleben<br />

Gut, sauber und fair – diese<br />

Grundbegriffe definierte Carlo<br />

Petrini, Gründer und internationaler<br />

Vorsitzender von Slow Food.<br />

Wenn ein Element fehle, sei das<br />

laut Petrini nicht Slow Food. Demnach<br />

sollen Lebensmittel, die nach<br />

Slow-Food-Kriterien hergestellt<br />

werden, regionale Wirtschaftskreisläufe<br />

stärken und Menschen<br />

an ihre Region binden. Im „Köstlichsten<br />

Eck Kärntens“ trifft diese<br />

Bewegung auf Gleichgesinnte.<br />

Slow Food-Expertin Barbara van<br />

Melle ist vom regionalen Angebot<br />

begeistert: „Die intakte Natur<br />

und die vielen Kleinproduzenten<br />

herausragender Lebensmittel<br />

bieten ideale Voraussetzungen<br />

www.slowfood.travel<br />

Alles für die<br />

Direktvermarktung<br />

www.faie.at<br />

Tel. 07672/716-0, Fax DW 34, info@faie.at<br />

DIE NEUE VIELFALT<br />

Tierwelt<br />

Zukunft<br />

Landwirtschaft<br />

Bauen &<br />

Wohnen<br />

Familie<br />

!<br />

Future World<br />

Bier.Vielfalt<br />

Form &<br />

Handwerk<br />

... mit Volksfest!<br />

www.messewieselburg.at<br />

29. 06. - <strong>02</strong>. 07. 17<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong><br />

auf<br />

facebook:<br />

www.<br />

facebook.<br />

com/<br />

hofundmarkt


Seite 2, 2/<strong>2017</strong><br />

Leitartikel<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Editorial<br />

Von Kurt Heinz & Gerd W. Sievers<br />

Impressum<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Zusammenarbeit stärken<br />

<strong>Hof</strong>laden, <strong>Markt</strong>stand, Online-Shop – es gibt mittlerweile viele<br />

Wege Kunden zu erreichen und die selbstgemachten Produkte zu<br />

verkaufen. Neue Wege sind dabei immer gefragt, denn in der heutigen<br />

Zeit können auch Direktvermarkter und landwirtschaftliche<br />

Betriebe nicht die Augen vor Veränderungen schließen. Eine neue<br />

Möglichkeit, die Erzeugnisse an die Konsumenten zu bringen, könnte<br />

der RollLaden, den Sie auf Seite 13 finden, sein. Welche Chancen<br />

sich ergeben, wenn Direktvermarkter zusammenarbeiten und einen<br />

gemeinsamen Weg gehen, das zeigt das Beispiel „Talmarkt“ auf Seite<br />

7. Der Leitartikel über Slow Food Travel befasst sich mit den Chancen<br />

für Betriebe und Regionen, wenn sie zusammen an einem Strang<br />

ziehen. Vergessen Sie nie, dass Sie Unternehmer sind. Das heißt, Sie<br />

sollten sich auch immer Gedanken über Kalkulation, Marketing und<br />

Co. machen. Veränderungen sind meist mit anfänglichen Bedenken<br />

verbunden. Bei der Entscheidung für neue Vertriebswege können<br />

auch oftmals Messen und Ausstellungen sowie das Gespräch mit<br />

Fachleuten helfen. Informationen über kommende Veranstaltungen<br />

finden Sie unter der Rubrik „Messen“ auf Seite 9. Wir sind sehr<br />

gespannt über Ihre Erfahrungen und freuen uns auf Ihre Erfolgsprojekte,<br />

innovativen Vertriebswege, Kooperationen etc., die wir<br />

gerne in einer der kommenden Ausgaben vorstellen.<br />

Ab dieser Ausgabe wird <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> zusätzlich an die <strong>Fleisch</strong>ereibetriebe<br />

in Österreich versendet – aus diesem Grund heißen wir<br />

die <strong>Fleisch</strong>er und natürlich auch alle weiteren Neu-Leser herzlich<br />

willkommen. Die Serie „<strong>Fleisch</strong>verarbeitung“ bietet Ihnen auch dieses<br />

Mal einen Überblick über Kooperationen, alte Tierrassen und<br />

liefert Rezepte, die als Basis für eigene neue Produkte dienen sollen.<br />

Zu guter Letzt noch ein Hinweis: Wir verschicken die Zeitung im<br />

Wechselversand, das heißt, es erreicht Sie nicht jede Ausgabe automatisch.<br />

Sie möchten <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> regelmäßig erhalten? Mit einer<br />

Abo-Bestellung verpassen Sie garantiert keine Ausgabe. Schicken Sie<br />

dafür einfach den ausgefüllten Abo-Coupon (auf Seite 30) an uns<br />

zurück oder schreiben Sie eine E-Mail mit Ihren Daten an office@<br />

hofundmarkt.at<br />

Wir wünschen allen Lesern eine erfolgreiche Zeit und freuen uns<br />

auf Rückmeldungen, Vorschläge und Geschichten Ihrerseits.<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz (MedG) für die Print-Ausgabe der Zeitung<br />

„<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong>“ | Medieninhaber: H1 Medien-Verlag & Agentur – Kurt HEINZ,<br />

1060 Wien. | Herausgeber, Verleger: H1 Medien-Verlag & Agentur – Kurt HEINZ,<br />

A-1060 Wien, Wallgasse 28/2/11, Tel.: +43/664/7510 26 29, E-Mail: office@hofundmarkt.at<br />

| Gegenstand des Unternehmens: Herausgabe, Verlag, Druck und Vertrieb<br />

von Zeitungen und Zeitschriften sowie sonstigen periodischen Druckschriften. Die<br />

Durchführung von Werbungen aller Art, insbesondere Inseratenwerbung (Anzeigenannahme),<br />

Plakatwerbung, Ton- und Bildwerbung, Reportagen, Ausarbeitung von Werbeplänen<br />

und alle sonstigen zur Förderung der Kundenwerbung dienenden Leistungen.<br />

| Blattlinie: <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> versteht sich als das Informationsmedium für alle Direktvermarkter<br />

und <strong>Markt</strong>fahrer des gesamten deutschsprachigen Raumes.<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> ist unabhängig und bündelt mediengerecht das Beste aus allen Informations-<br />

und Unterhaltungsbereichen. | Redaktion: Gerd Wolfgang Sievers<br />

(Chefredakteur), Katrin Schedler (Chefin vom Dienst), Andrea Jungwirth, Redaktionsbüro:<br />

Agentur Phönix Kulturmanagement GmbH, Mappesgasse 13/1<br />

/5, A-2320 Schwechat, www.agentur-phoenix.at, redaktion@hofundmarkt.<br />

at | Anzeigen: H1 Medien-Verlag & Agentur – Kurt HEINZ, A-1060 Wien, Wallgasse<br />

28/2/11, Kurt HEINZ Tel.: +43/664/7510 26 29, E-Mail: k.heinz@<br />

hofundmarkt.at, Michael HEINZ Tel.: +43/664/521 69 36, E-Mail: m.heinz@<br />

hofundmarkt.at | Fotos Blitzlichter: Michael Heinz | Grafik & Lektorat:<br />

der bock – Werbeagentur Georg BOCK, A – 2345 Brunn am Gebirge,<br />

Krotenbachgasse 21, Tel.: +43/699/191 303 42, E-Mail: office@derbock.at<br />

| Hersteller: Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580<br />

Horn | Bankverbindung: HYPO NOE LANDESBANK, IBAN: AT<strong>02</strong> 5300 0065 5500<br />

4891, BIC: HYPNATWW, alle nichtgegenderten verwendeten geschlechtsspezifischen<br />

Formulierungen meinen die weibliche und männliche Form.<br />

für das internationale Slow Food<br />

Pilotprojekt. Wir entwickeln ein<br />

vollkommen neues touristisches<br />

Angebot, das Konsumenten im<br />

Sinn der Slow Food-Philosophie<br />

zu Co-Produzenten macht.“<br />

Konsumenten sollen vor Ort<br />

aufgeklärt werden und die Einzigartigkeit<br />

erleben. Im Slow<br />

Food Travel-Kalender kann<br />

sich jeder, egal ob Tourist oder<br />

Einheimischer, das für sich passende<br />

Angebot heraussuchen<br />

und über die NLW Tourismusmarketing<br />

online buchen. Das<br />

Angebot richtet sich dabei ganz<br />

nach der jeweiligen Ernte- und<br />

Reifezeit der Produkte. Mit den<br />

organisierten Reiseprogrammen<br />

können beispielsweise lokale<br />

Gerichte zusammen mit Slow<br />

Food-Meisterköchinnen zubereitet,<br />

Almsennereien aufgesucht<br />

oder das Kärntner Nudl-Krendeln<br />

erlernt werden. Nach alten<br />

überlieferten Rezepten Brotbacken<br />

bei Rosa Lanner, Bierbrauen<br />

im Loncium oder eine<br />

Genussexplosion in Herwigs‘<br />

Edelgreißlerei beim Kreieren des<br />

eigenen Slow Food-Lieblingsgerichts<br />

erleben – das und noch viel<br />

mehr ist möglich.<br />

Qualität statt<br />

Quantität<br />

Slow Food Travel soll eine Reise<br />

hinein in die Täler, zu ihren Menschen<br />

und Geschmäckern sein,<br />

zudem steht das Projekt – ganz<br />

im Sinne der Slow Food Philosophie<br />

– für gute, saubere und faire<br />

Produkte aus der Landwirtschaft.<br />

Qualität hat ihren Preis, und das<br />

ist auch gut so. Denn hinter den<br />

Produkten stehen Produzenten,<br />

die viel Zeit, Liebe und Können<br />

in die Produktion der Spezialitäten<br />

stecken und der Region damit<br />

kulinarische Botschafter zur Verfügung<br />

stellen. Diese Arbeit soll<br />

auch dementsprechend gewürdigt<br />

werden. Projektkoordinator<br />

Eckart Mandler: „Wir haben eine<br />

überraschende Vielfalt an regionalen<br />

Produkten, die einzigartig<br />

sind. Es geht jetzt darum, die<br />

Vermittlung der Information<br />

über die Produktion der Lebensmittel<br />

und die Bereitschaft dieses<br />

wertvolle Wissen weiterzugeben,<br />

auszubauen sowie den Mut zu<br />

haben, einen entsprechenden<br />

Preis zu verlangen. Die Leistungen<br />

dürfen nicht unter dem Wert<br />

verkauft werden.“<br />

Ein Projekt, das sich<br />

auszahlt<br />

Bis 2018 wird das Pilotprojekt<br />

gefördert, es zeichnet sich jedoch<br />

jetzt schon ein voller Erfolg ab.<br />

Christian Kresse über die Förderung:<br />

„Ich freue mich sehr,<br />

dass dieses engagierte Projekt im<br />

Rahmen der Innovationsmillion<br />

für Leuchtturmprojekte auch für<br />

die Förderung des Bundes ausgewählt<br />

wurde. Die Förderung Seitens<br />

des BMWFW beträgt 200.000<br />

Euro. Träger dieses Projektes ist<br />

eine ARGE von fünf engagierten<br />

Hotels im Gailtal und Lesachtal.<br />

Das Gesamtbudget für drei Jahre<br />

beläuft sich auf rund 340.000<br />

Euro. Zusätzlich investieren die<br />

Tourismusorganisationen weitere<br />

300.000 Euro in die Entwicklung<br />

der kulinarischen Vielfalt, die<br />

Vermittlung der Angebote und<br />

in das Marketing.“<br />

Das touristische Start-up nach<br />

dem Vorbild des Alpe-Adria-<br />

Trails konnte von Anfang an<br />

aus dem Vollen schöpfen, letzten<br />

Endes kommt es jedoch drauf<br />

an, dass Produzenten, Gastronomie-<br />

und Hotelleriebetriebe,<br />

die einen „Workshop“ anbieten,<br />

den Wert auch erkennen.<br />

„Wir haben von Slow Food<br />

International den Auftrag bekommen,<br />

die Werte und Inhalte auch<br />

für alle zukünftigen Slow Food<br />

Destinationen aufzubauen“, so<br />

der Initiator Christian Kresse.<br />

Die Kriterien für eine zukünftige<br />

Destination sind natürlich streng,<br />

genauso wie für teilnehmende<br />

Partnerbetriebe.<br />

Gemeinsam verändern<br />

Derzeit gehören 19 Betriebe zu<br />

den Slow Food Travel-Partnern.<br />

www.slowfood.travel<br />

„Es kann keiner ein Partnerbetrieb<br />

werden, der nicht bei<br />

Slow Food ist“, erklärt Herwig<br />

Ertl, seines Zeichens Dickkopf,<br />

Querdenker und Edelgreißler.<br />

Seine „Bühne des Genusses“<br />

in Kötschach-Mauthen ist eine<br />

der Erlebnisstationen auf der<br />

Reise zu den Wurzel des guten<br />

Geschmacks. Er setzt sich persönlich<br />

für Lebensmittel von<br />

höchster Qualität ein und sieht<br />

die Region als Vorbild, dass es<br />

auch gemeinsam geht. „Wenn<br />

wir nicht neidisch sind, haben<br />

wir alle genug“, ist sich Ertl<br />

sicher. In seiner Greißlerei finden<br />

feinste Spezialitäten aus dem<br />

Alpen Adria-Raum ihre wohlverdiente<br />

Anerkennung und als<br />

Visionär bietet er seinen Gästen<br />

immer wieder einen besonderen<br />

Zugang zu mehr Genuss.<br />

Ertl sieht einen großen Vorteil<br />

im direkten Kontakt zu den Produzenten:<br />

„Der Produzent war<br />

immer schon eine Tankstelle<br />

für Informationen, das gibt es<br />

bei großen Konzernen nicht“.<br />

Neue Sichtweisen und feinste<br />

Geschmackserlebnisse sind bei<br />

Slow Food Travel garantiert.<br />

Zudem eröffnen sich durch die<br />

Zusammenarbeit von Landwirtschaft,<br />

Gastronomie und<br />

Hotellerie neue Chancen für<br />

eine nachhaltige Positionierung<br />

der Region. Neue Partnerbetriebe<br />

der Region sind herzlich<br />

willkommen, sie müssen sich<br />

jedoch bewusst sei, dass es sich<br />

bei Slow Food nicht um Marketing<br />

handelt, sondern um eine<br />

Lebenseinstellung. Die Kriterien<br />

dafür sind dementsprechend<br />

streng und werden bei Interesse<br />

gerne weiter kommuniziert.<br />

Info<br />

www.slowfood.travel<br />

www.herwig-ertl.at<br />

www.kaernten.at


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Aktuelles<br />

Seite 3, 2/<strong>2017</strong><br />

Regenwaldkiller Palmöl<br />

<br />

Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />

Kaum ein Rohstoff ist in<br />

letzter Zeit so in Verruf<br />

geraten wie Palmöl. Das<br />

rote Öl aus den Früchten der<br />

Ölpalme trat seinen Siegeszug<br />

um die Welt vor über zehn Jahren<br />

an. Als Rohstoff für Biodiesel,<br />

der dem normalen Dieseltreibstoff<br />

aus Klimaschutzgründen<br />

beigemischt wird, sollte es die<br />

Klimabilanz Europas verbessern<br />

helfen. Heute ist seine massenhafte<br />

Produktion eine der größten<br />

Gefahren für das Klima und<br />

die Artenvielfalt geworden.<br />

„Günstiger“ Rohstoff<br />

Die Nachfrage der Industrie<br />

nach Palmöl ist derart groß, dass<br />

sich die weltweite Anbaufläche<br />

seit 1990 mehr als verdoppelt hat.<br />

Über 12 Millionen Hektar – ein<br />

Drittel der Fläche Deutschlands<br />

– werden heute für den Anbau<br />

von Ölpalmen verwendet und<br />

täglich werden neue Plantagen<br />

gegründet. Das Problem dabei:<br />

In den Hauptanbaugebieten<br />

Malaysia und Indonesien muss<br />

immer mehr Regenwald den<br />

riesigen Monokulturen weichen.<br />

Die Folgen der Regenwaldabholzungen<br />

sind enorm. Durch die<br />

Brandrodungen steigt der Kohlendioxidausstoß<br />

rapide an und<br />

die Klimaerwärmung nimmt<br />

zu. Die in den Anbaugebieten<br />

lebenden Menschen werden oft<br />

gewaltsam vertrieben, Tausende<br />

teils noch unentdeckte Tier- und<br />

Pflanzenarten verlieren ihren<br />

Lebensraum. Indonesien gilt<br />

darum heute als drittgrößter<br />

Klimasünder der Erde. Täglich<br />

wird Urwald in der Größe von<br />

mehreren Fußballfeldern vernichtet.<br />

Neben dem Verlust von<br />

wertvollem Lebensraum wird<br />

den Bauern die Lebensgrundlage<br />

entzogen, denn selbst Reisanbau<br />

wird in der Nachbarschaft<br />

von Palmöl-Plantagen unmöglich,<br />

da diese den Boden austrocknen.<br />

Da steckt Palmöl drin<br />

Nur etwa fünf Prozent der Palmölproduktion<br />

wird für die<br />

Biospriterzeugung verwendet.<br />

Fast 2/3 der Weltproduktion<br />

gehen in die Lebensmittelbranche,<br />

der Rest wird für Putzmittel<br />

und Kosmetika verwendet. Im<br />

Klartext heißt das, dass Palmöl<br />

in fast jedem zweiten Produkt<br />

aus dem Supermarkt enthalten<br />

ist. Das fällt den Konsumenten<br />

erst jetzt auf, weil seit Dezember<br />

2014 eine neue EU-Richtlinie<br />

die exakte Kennzeichnung<br />

von Lebensmitteln vorschreibt.<br />

So muss statt des allgemeinen<br />

Begriffes „Pflanzenfett“ oder<br />

„pflanzliche Fette und Öle“<br />

nun die genaue Ölart angegeben<br />

werden. So erkennt man an<br />

der Zutatenliste, dass Palmöl in<br />

Teigen, Keksen, Kuchen, Fertiggerichten,<br />

Frittierfetten, Glasuren,<br />

Chips, Eis, und sogar in<br />

Schokolade enthalten sein kann.<br />

In Schokocremen sorgt es für die<br />

gewünschte Cremigkeit. Auch in<br />

Putzmitteln und Kosmetika wie<br />

Haarshampoo, Sonnenöl oder<br />

Lippenstift kommt Palmöl zum<br />

Einsatz, wo es chemisch verändert<br />

und in der Liste der Inhaltsstoffe<br />

als „Cetyl Palmitate“,<br />

„Sodium Palm Kernelate“ oder<br />

„Isopropyl Palmiate“ bezeichnet<br />

wird.<br />

Auf die Zutatenliste<br />

achten<br />

Aber nicht nur im Supermarkt<br />

ist kaum noch etwas ohne Palmöl<br />

zu finden, auch auf Bauernmärkten<br />

oder im <strong>Hof</strong>laden finden<br />

sich einige Produkte, die den<br />

Umweltkiller enthalten. Meist<br />

sind es billige Back- und Frittierfette,<br />

die den Direktvermarkter<br />

in die Palmölfalle tappen lassen.<br />

Frisch gebackene Bauernkrapfen,<br />

zu Weihnachten Kekserl oder frittierte<br />

<strong>Fleisch</strong>laberl und Schnitzerl<br />

im Verkauf. Nur wer beim Einkauf<br />

von Fetten genau auf die<br />

Zutatenliste achtet, kann Palmöl<br />

vermeiden. Zwischen Bio- und<br />

konventionellen Produkten ist<br />

kaum ein Unterschied. Bioprodukte<br />

enthalten genauso Palmöl<br />

und Bio-Palmöl schneidet in der<br />

Öko-Bilanz nicht wirklich besser<br />

ab. Es werden auch dafür Regenwälder<br />

gerodet. Besser für die<br />

Umwelt und auch gesünder wäre<br />

es, wieder vermehrt Schmalz und<br />

Butter zum Backen zu verwenden.<br />

Gerade zum Frittieren, Herausbacken<br />

oder scharfen Anbraten<br />

ist Schmalz gut geeignet, da<br />

es hitzestabil ist. Auch die Fettzusammensetzung,<br />

besonders von<br />

Freilandtieren,<br />

ist viel besser<br />

als manche<br />

glauben. So ist<br />

Schmalz von<br />

Weidegänsen<br />

reich an<br />

Ölsäure und kann fast mit Olivenöl<br />

konkurrieren. Jahrelange<br />

Imagekampagnen der Margarinehersteller<br />

und die Angstmacherei<br />

vor Cholesterin haben<br />

Schmalz und Butter in Verruf<br />

gebracht, nur langsam wird mit<br />

den falschen Mythen aufgeräumt.<br />

Was viele aber nicht wissen:<br />

Kaum eine Margarine ist frei<br />

von Palmöl.<br />

Palmöl konsequent<br />

vermeiden<br />

Der Grund für diesen massenhaften<br />

Einsatz ist einfach: Palmöl<br />

ist das billigste Pflanzenfett, das<br />

es auf dem <strong>Markt</strong> gibt. Aufgrund<br />

der Berichterstattung über<br />

Palm öl sind viele Konsumenten<br />

inzwischen bestrebt, Palmöl<br />

zu vermeiden. Wer also teurere<br />

palmölfreie Fette verwendet,<br />

sollte dies auch eindeutig deklarieren.<br />

Manche Konsumenten,<br />

vor allem umweltbewusste junge<br />

Menschen, die gerne auf Bauernmärkten<br />

oder im <strong>Hof</strong>laden<br />

einkaufen, sind bereit, mehr<br />

dafür zu bezahlen. Nur konsequent<br />

Palmöl zu vermeiden, wo<br />

es geht, ist die einzige Möglichkeit,<br />

diesem ökologischen Wahnsinn<br />

zu entfliehen.<br />

Butter ist viel besser zum Backen geeignet.<br />

Prämierungen <strong>2017</strong><br />

Auch in diesem Jahr reichten<br />

zahlreiche Direktvermarkter<br />

ihre Qualitätsprodukte<br />

zur Verkostung und Bewertung<br />

durch eine Fachjury bei den Prämierungen<br />

im Rahmen der „Ab<br />

<strong>Hof</strong> Messe“ in Wieselburg ein.<br />

Die Gewinner sowie die Siegerprodukte<br />

der Kategorien „Die<br />

Goldene Honigwabe“ (siehe Seite<br />

27), „Das goldene Stamperl“,<br />

„Die Goldene Birne“, „Brot-Kaiser“,<br />

„Speck-Kaiser“,<br />

„Öl-Kaiser“ und „Fisch-Kaiser“<br />

finden Sie unter<br />

www.messewieselburg.at<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> gratuliert allen<br />

Preisträgern recht herzlich!<br />

In einem Teil dieser Ausgabe<br />

befindet sich eine Beilage der Firma<br />

Verpackungsstadl. Sollten Sie eine<br />

Ausgabe ohne Beilage haben können<br />

Sie diese unter www.<br />

verpackungsstadl.at bestellen.


Seite 4, 2/<strong>2017</strong><br />

Aktuelles<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

„Das Kasermandl in Gold“ und „Das goldene Stanitzel“<br />

Bereits zum insgesamt 21.<br />

Mal (zum 19. Mal im Rahmen<br />

der Wieselburger Messe,<br />

die vom 29. Juni bis 2. Juli <strong>2017</strong><br />

stattfindet), steht die Vergabe des<br />

„Kasermandl in Gold“ auf dem<br />

Programm. Teilnahmeberechtigt<br />

sind bäuerliche Produzenten,<br />

Produktionsgemeinschaften,<br />

Sennereien sowie Kleinkäsereien<br />

und Kleinmolkereien. Ziel<br />

des Wettbewerbs ist es, auch den<br />

Erzeugern kleinerer Mengen<br />

eine objektive Gelegenheit für<br />

einen Produktvergleich zu bieten.<br />

„Das Kasermandl in Gold“<br />

soll eine Vermarktungshilfe für<br />

d i e teilnehmenden<br />

Betriebe und<br />

einen<br />

Anreiz<br />

Broschüre „Land & Raum“<br />

zu einer weitere Qualitätssicherung<br />

darstellen. Die Verkostung<br />

und Bewertung der eingesendeten<br />

Proben erfolgt in neun<br />

unterschiedlichen Kategorien<br />

sowie getrennt für Produkte aus<br />

Kuhmilch bzw. Schafmilch/Ziegenmilch/Mischmilch<br />

(außer<br />

Butter und Milch/Milchmischgetränke).<br />

Erstmals wird heuer<br />

im Vorfeld der Wieselburger<br />

Messe auch Speiseeis aus bäuerlicher<br />

und gewerblicher Produktion<br />

unter dem Titel „Das<br />

goldene Stanitzel“ verkostet und<br />

bewertet. Die Bewertung erfolgt<br />

in den Kategorien Milchspeiseeis,<br />

Milch/Obers-Eiscreme oder<br />

Cremeeis, Speiseeis auf Basis<br />

fermentierter Milcherzeugnisse<br />

und Eisspezialitäten. Die Sieger<br />

Das Qualitätssicherungsprojekt<br />

DVM <strong>2017</strong>: 50 % Förderung<br />

Die Frühlingsausgabe von<br />

„Land & Raum“ des Österreichischen<br />

Kuratoriums für<br />

Landtechnik und Landentwicklung<br />

(ÖKL) beschäftigt sich mit<br />

traditionellen und innovativen<br />

Bauern- und Wochenmärkten,<br />

der Direktvermarktung im <strong>Hof</strong>laden<br />

sowie mit neuen Absatzwegen,<br />

wie Apps und Online-Shops,<br />

mit denen die Konsumenten in<br />

der Region produzierte Lebensmittel<br />

suchen, finden und bestellen<br />

können. Beschrieben werden<br />

sechs sehr unterschiedliche<br />

marktähnliche Initiativen beziehungsweise<br />

Personen, wie etwa<br />

Essig-Pepi aus Seibersdorf, die<br />

Wilhelmsburger <strong>Hof</strong>lieferanten<br />

als Vermarkter von Milchprodukten,<br />

der Jakobi-<strong>Markt</strong> in<br />

Payerbach, die Landlwochen in<br />

Oberösterreich sowie die<br />

„<strong>Markt</strong>erei“ und der Bauernmarkt<br />

des Werkstätten-<br />

und Kulturzentrums<br />

WUK in Wien. Zusätzlich<br />

wird die Bedeutung der<br />

Direktvermarktung für<br />

die bäuerlichen Betriebe<br />

in Österreich anhand von<br />

Fakten und Zahlen belegt<br />

und der stetig wachsende<br />

Einkommensfaktor veranschaulicht.<br />

Die Broschüre kostet<br />

5 Euro und kann<br />

beim ÖKL unter +43 1<br />

5051891 telefonisch, per<br />

E-Mail unter office@<br />

oekl.at oder im Webshop unter<br />

www.oekl.at bestellt werden.<br />

Zur Sicherung und Verbesserung<br />

der Qualität von bäuerlichen<br />

Produkten wird von der<br />

Landwirtschaftskammer Tirol,<br />

Abteilung Spezialkulturen und<br />

<strong>Markt</strong> in Kooperation mit dem<br />

Verein „Tiroler Speis aus Bauernhand“<br />

und mit Unterstützung<br />

der Bezirkslandwirtschaftskammern<br />

ein Schwerpunkt gesetzt.<br />

In erster Linie geht es dabei um<br />

die Durchführung von Produktuntersuchungen<br />

und die Durchsicht<br />

von Etiketten. An den zwei<br />

Probensammelterminen Montag,<br />

15. Mai <strong>2017</strong> und Montag, 11.<br />

September <strong>2017</strong>, können Produktproben<br />

und Etiketten bei den<br />

Bezirkslandwirtschaftskammern<br />

eingereicht werden. 50 Prozent<br />

der anfallenden Untersuchungskosten<br />

werden dabei über das<br />

Projekt gefördert und zusätzlich<br />

wird ein Rabatt seitens des Untersuchungslabors<br />

gewährt. Die<br />

Daten, die im Zuge des Projektes<br />

erhoben werden, werden für die<br />

Weiterentwicklung des Projektes<br />

und zur Umsetzung von Beratungsschwerpunkten<br />

genutzt.<br />

Teilnahmebedingungen, Informationen<br />

zur Antragstellung und<br />

Probeneinreichung sowie zu den<br />

Untersuchungskosten erhalten<br />

Sie unter: www.tirol.lko.at, alle<br />

Angaben ohne Gewähr.<br />

dieser Qualitätswettbewerbe werden<br />

im Rahmen der Eröffnungsfeier<br />

der Wieselburger Messe am<br />

Mit der Bienensauna gibt es<br />

ein wirkungsvolles Instrument,<br />

das die wertvollen Honigbienen<br />

vor den schädlichen Varroamilben<br />

schützt – ganz ohne<br />

Chemie. Die Milben sind seit den<br />

1980er-Jahren eine Plage und für<br />

das Sterben etlicher Bienenvölker<br />

verantwortlich. Bisher versuchten<br />

Imker im Kampf gegen diese<br />

Plage mit Ameisensäure und<br />

Gifte entgegenzuwirken. Damit<br />

wurden zwar die Milben beseitigt,<br />

die zusätzliche Chemie schwächte<br />

jedoch auch die Bienen. „Mit der<br />

Bienensauna gibt es jetzt einen<br />

natürlichen und unschädlichen<br />

Weg, die Varroa zu bekämpfen“,<br />

so Imker und Ingenieur Richard<br />

Rossa. Das Gerät macht sich<br />

den Umstand zu Nutze, dass die<br />

29. Juni <strong>2017</strong> geehrt. Informationen<br />

zur Anmeldung sowie Teilnahmekarten<br />

finden Sie unter<br />

www.messewieselburg.at<br />

Zukunft der Frauen<br />

im ländlichen Raum<br />

Das Engagement von Frauen<br />

ist eine wesentliche Voraussetzung<br />

für einen lebenswerten<br />

ländlichen Raum“, betonten<br />

Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann<br />

und Bundesminister Andrä<br />

Rupprechter anlässlich der internationalen<br />

Konferenz „Frauen in<br />

Bergregionen“ und des Bundesbäuerinnentages<br />

<strong>2017</strong> in Alpbach.<br />

Bei den Veranstaltungen standen<br />

die Chancen und Herausforderungen<br />

für Frauen in den ländlichen<br />

Regionen im Mittelpunkt.<br />

„In allen Gebirgsregionen stellt<br />

sich das Problem der Abwanderung.<br />

Es sind gerade die jungen<br />

Frauen, die vom ländlichen Raum<br />

in die Städte abwandern. Wir<br />

brauchen gezielte Maßnahmen<br />

und attraktive Rahmenbedingungen,<br />

die neue Chancen für Frauen<br />

am Land schafften“, so der Minister.<br />

Mit einem 7-Punkte-Plan<br />

möchte der Minister die Bäuerinnen<br />

noch wirksamer unterstützen:<br />

Arbeitsbedingungen verbessern<br />

und Digitalisierung forcieren,<br />

Online-Bildungsangebote ausbauen,<br />

mehr Kinderbetreuungsangebote<br />

schaffen, in Nischen<br />

und Innovationen investieren,<br />

Kooperationen fördern, politisches<br />

Engagement von Frauen<br />

unterstützen und Ehrenamt und<br />

Netzwerke stärken.<br />

Mit natürlicher<br />

Wärme Bienen retten<br />

schädlichen Varroen Temperaturen<br />

über 39 Grad Celsius nicht<br />

vertragen, während die Bienen<br />

sich bis zu 45 Grad wohlfühlen.<br />

Das Ganze funktioniert so, wie<br />

an heißen Sommertagen: Die<br />

Bienensauna erwärmt den Bienenstock<br />

langsam, bis sie nach<br />

etwa 45 Minuten die Endtemperatur<br />

von zirka 41 Grad erreicht.<br />

Hochempfindliche Sensoren<br />

sorgen dafür, dass die Bedingungen<br />

im Bienenstock während<br />

der Behandlungszeit von<br />

zwei Stunden optimal bleiben.<br />

Das Ergebnis: Die Bienen fühlen<br />

sich „pudelwohl“, die Schädlinge<br />

sterben und der wertvolle Honig<br />

bleibt frei von Chemie.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.bienensauna.de


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Interview<br />

Seite 5, 2/<strong>2017</strong><br />

Landwirte und<br />

Konsumenten vereinigt euch<br />

Interview mit Robert Schabus über seinen Film „Bauer unser“, den Niedergang einer Berufsgruppe<br />

und mögliche Chancen in der Landwirtschaft.<br />

Von Katrin Schedler<br />

Wieso haben Sie sich dazu<br />

entschieden, einen Dokumentarfilm<br />

über die Situation<br />

auf Österreichs Bauernhöfen<br />

zu machen?<br />

Dadurch, dass ich selbst auf einem<br />

Bauernhof im Gailtal/Kärnten<br />

aufgewachsen bin, habe ich ein<br />

sehr nahes Verhältnis zur Landwirtschaft.<br />

Ich weiß, wie es dort<br />

zugeht und habe mich immer<br />

schon darüber geärgert, wie die<br />

Landwirte und die Erzeugung<br />

landwirtschaftlicher Produkte<br />

dargestellt werden. Die Werbung<br />

im landwirtschaftlichen Bereich<br />

ist absurd. Es wird ein Bild von<br />

vorindustriellen Berufsfeldern<br />

gezeigt, die es so wahrscheinlich<br />

nie gegeben hat. Deswegen habe<br />

ich mir gedacht, ich möchte einen<br />

Film darüber machen. Auch aus<br />

der Überzeugung heraus, dass ein<br />

Film über die Bäuerinnen und<br />

Bauern natürlich jeden betrifft:<br />

Einerseits die Bäuerinnen und<br />

Bauern selber, aber natürlich auch<br />

die Konsumentinnen und Konsumenten<br />

– weil ja jeder essen muss.<br />

Die Zeit ist schon lange reif dafür<br />

und das Thema verfolgt mich<br />

schon seit über zehn Jahren. Vor<br />

drei Jahren habe ich einen Produzenten<br />

getroffen, den das Thema<br />

interessiert und der sofort gesagt<br />

hat, das machen wir. Zweieinhalb<br />

Jahre habe ich daran gearbeitet<br />

und dann ist der Film genau zu<br />

einer Zeit fertig geworden, wo es<br />

gut gepasst hat.<br />

Phil Hogan, EU Kommissar<br />

für Landwirtschaft und<br />

ländliche Entwicklung,<br />

spricht von 150 Millionen<br />

neuen Konsumenten, die<br />

auf uns warten. Wie sehen<br />

Sie das? Welche Auswirkungen<br />

hat TTIP für kleine<br />

Betriebe?<br />

Johannes Puch<br />

Robert Schabus<br />

Egal ob für kleine oder große<br />

Betriebe, TTIP ist eine Entwicklung,<br />

die nicht gut ist – sowohl für<br />

die produzierende Gesellschaft,<br />

als auch für die Gesellschaft, wo<br />

die Produkte hingehen, denn es<br />

macht natürlich auch die Märkte<br />

vor Ort kaputt. Ich glaube jeder<br />

Bauer weiß das auch. Alle Bauern,<br />

mit denen ich geredet habe,<br />

sind im sogenannten Kreislaufgedanken<br />

verhaftet, denn bäuerliche<br />

Produktion hat so viel mit<br />

dem Ort zu tun. Das Problem<br />

ist ja, dass es auf dem internationalen<br />

Milchmarkt immer einen<br />

geben wird, der billiger ist. Internationaler<br />

Handel mit Agrarrohstoffen<br />

ist in fast allen Bereichen<br />

ein Problem – für kleine Betriebe<br />

sowieso.<br />

Oftmals haben die „Jungen“<br />

kein Interesse daran,<br />

den elterlichen <strong>Hof</strong> zu übernehmen.<br />

Wie könnte man<br />

den Beruf Bauer beliebter<br />

machen?<br />

Ich glaube, wenn sich nichts<br />

ändert, geht dieser Strukturwandel<br />

weiter. Vor allem Nebenerwerbsbauern<br />

werden ein Problem<br />

haben, einen Nachfolger<br />

zu finden. Es ist eine schwierige<br />

Perspektive zu sagen, ich gehe<br />

irgendwo hin arbeiten, damit ich<br />

mir in meinen Nebenberuf den<br />

<strong>Hof</strong> leisten kann. Das ist absurd<br />

– das ist ein politisches Armutszeugnis.<br />

Ich glaube, was wichtig<br />

ist, ist, dass die Produkte wieder<br />

den Preis bekommen, den sie verdient<br />

haben, denn Lebensmittel<br />

im Supermarkt sind generell zu<br />

billig. Viele Bauern machen ihren<br />

Beruf, weil sie ihn gerne und aus<br />

Überzeugung machen. Das ist<br />

total toll, wenn man sich diese<br />

Welt so erhalten kann, aber aus<br />

finanzieller Sicht ist Bauer sein oft<br />

nicht interessant. Das ist natürlich<br />

sehr schade, denn es ist einer der<br />

wichtigsten Berufe. Man müsste<br />

den Beruf aufwerten, wobei es<br />

gar nicht um eine Imagekorrektur<br />

geht, sondern um ein gesellschaftliches<br />

Umdenken.<br />

Ist Direktvermarktung eine<br />

Möglichkeit, dem Preisdruck<br />

von Großhändlern zu<br />

entgehen?<br />

Direktvermarktung kann interessant<br />

sein für viele, aber nicht<br />

für alle Landwirte. Es gibt natürlich<br />

Orte, die es nicht zulassen,<br />

Produkte direkt zu verkaufen.<br />

Du brauchst ja auch Abnehmer,<br />

brauchst einen <strong>Markt</strong> und ich<br />

glaube, es kann auch nicht jeder.<br />

Direktvermarktung ist wirklich<br />

eine Herausforderung: Du musst<br />

den Bauernhof bewirtschaften,<br />

du musst die Produkte erzeugen,<br />

also Käse, Butter, Würste<br />

oder was auch immer machen,<br />

und dann verkaufen auch noch.<br />

Direktvermarktung ist eine<br />

echte Herausforderung, kann<br />

aber auch eine Chance sein. Die<br />

Chance kann auch darin liegen,<br />

dass man sich mit anderen Höfen<br />

zusammentut.<br />

Wie kann man Konsumenten<br />

dazu mobilisieren, beim<br />

Bauern ums Eck einkaufen<br />

zu gehen?<br />

Es geht nicht nur darum zu sagen<br />

„Geht beim Bauern einkaufen!“,<br />

sondern da müssen die Bauern<br />

auf die Konsumenten zugehen<br />

und die Konsumenten müssen<br />

auf die Bauern zugehen. Es ist<br />

wichtig, dass man die Stalltüren<br />

wieder aufmacht und sich<br />

ansieht, was da passiert. Es gibt<br />

ja interessante neue Formen in<br />

der Landwirtschaft wie zum Beispiel<br />

die „Kaslab‘n Nockberge“,<br />

eine kleine Genossenschaften in<br />

Kärnten.<br />

Sind heutzutage mehrere<br />

Standbeine notwendig, um<br />

als Landwirt überleben zu<br />

können?<br />

Wenn man die traditionelle<br />

Landwirtschaft anschaut, dann<br />

sieht man, dass es eigentlich eine<br />

Kreislaufwirtschaft ist. Es ist eine<br />

neuere Entwicklung, dass man<br />

beispielsweise sagt, ich mache<br />

jetzt nur noch Schweinemast und<br />

sonst nichts. Früher war‘s ja schon<br />

vielfältiger.<br />

Buschenschanken, Zimmervermietung<br />

etc. sind natürlich Wege,<br />

die kleineren Betrieben helfen<br />

können. Größeren Betriebe natürlich<br />

auch, nur fehlt da oft die Zeit.<br />

Wie waren die Reaktionen<br />

auf Ihr Projekt? Haben Sie<br />

damit gerechnet, dass der<br />

Film so erfolgreich wird?<br />

Die Spitze der Agrarpolitik sieht<br />

das Projekt durchaus kritisch.<br />

Geht man jedoch eine Ebenen<br />

runter in der Landwirtschaftskammer,<br />

hat es viele positive<br />

Rückmeldungen gegeben und<br />

das war ganz interessant. Von den<br />

Bauern selber gab es viele positive<br />

Rückmeldungen, vor allem weil<br />

es kein Projekt ist, das reißerisch<br />

gegen die Großen ist, sondern nur<br />

sagt wie es halt ist und wie es den<br />

Bauern in Österreich geht. Man<br />

hofft immer, dass das eigene Projekt<br />

erfolgreich wird, aber mit<br />

diesem Erfolg haben wir nicht<br />

gerechnet. Landwirtschaft ist<br />

ein sehr breites Thema und es<br />

ist schön, dass der Film auch die<br />

Breite dafür gefunden hat.<br />

Was soll der Film bei den<br />

Zusehern bewirken?<br />

Ich habe den Film nicht mit dem<br />

Ziel gemacht, etwas bestimmtes<br />

mitzuteilen, sondern das Ziel<br />

war ein ganz authentischer Blick<br />

darauf, wie landwirtschaftliche<br />

Arbeit in Österreich funktioniert<br />

und wie es den Bäuerinnen und<br />

Bauern dabei geht. Eine der<br />

Hauptaussagen für mich bzw. das<br />

Ergebnisse der filmischen Recherche<br />

war, dass es so nicht weitergehen<br />

kann. Machen wir so weiter,<br />

verlieren wir vor allem die kleineren<br />

Strukturen. Doch genau diese<br />

sind sehr wichtig, weil es da nicht<br />

nur ums Produkt geht. Es geht<br />

auch um Arbeitsplätze, um ökologische<br />

Auswirkungen, soziale<br />

Auswirkungen und viele andere<br />

Dinge. Leider sieht es momentan<br />

nicht danach aus, dass sich agrarpolitisch<br />

was ändert. Allerdings<br />

muss sich was ändern, sonst werden<br />

wir bald ein Problem haben.<br />

Was möchten Sie unseren<br />

Lesern noch mitteilen?<br />

Landwirte sollten vorsichtig sein<br />

beim Investieren. Als Bauer<br />

bekommt man vielleicht leicht<br />

Geld, weil die Kredite momentan<br />

sehr billig sind und weil die<br />

Bauern guten Boden haben. Es<br />

ist jedoch wichtig, dass man es<br />

sich gut überlegt, wenn man viel<br />

Geld in die Hand nimmt und<br />

investiert. Das zweite ist, wenn es<br />

eine Möglichkeit gibt, sich direkte<br />

Wege zu den Abnehmern zu schaffen,<br />

dann ist das sicher interessant<br />

– wenn man das auch will.<br />

Und drittens, was vielleicht nicht<br />

so ausgeprägt ist in der Bauernschaft:<br />

sich zu solidarisieren. Man<br />

kann sich Synergien suchen, sich<br />

ein bisschen zusammenzutun,<br />

Produktions- oder Maschinengemeinschaften<br />

bilden. Am Ende<br />

können alle davon profitieren.<br />

Zur<br />

Person<br />

Robert Schabus ist seit 17 Jahren<br />

unabhängiger Filmemacher<br />

im sozial-dokumentarischen<br />

Bereich und brachte 2016 mit<br />

seinem Film „Bauern unser“ die<br />

Realität in der Landwirtschaft<br />

auf die Kino-Leinwand. Der<br />

Kärntner Regisseur ist selbst<br />

auf einem Bauernhof im Gailtal<br />

aufgewachsen und kennt die<br />

Probleme, mit denen österreichische<br />

Bauern kämpfen müssen.<br />

Für Schabus steht fest: „Wenn<br />

sich agrarpolitisch nicht bald<br />

was ändert, haben wir ein Problem.“<br />

Mehr Informationen finden<br />

Sie unter: www.filmers.at


Seite 6, 2/<strong>2017</strong><br />

Kooperationen<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Die Aufkocher<br />

Kärntner Wirte-Kooperation setzt auf Regionalität.<br />

<br />

Von Katrin Schedler<br />

Als Veredler heimischer<br />

Produkte, herzliche<br />

Gastgeber und das Fenster<br />

nach Kärnten – so verstehen<br />

sich die Aufkocher selbst. In<br />

den Kochtöpfen findet der Gast<br />

je nach Saison unterschiedliche<br />

Spezialitäten, denn die regionale<br />

Küche hat bei den Aufkochern<br />

einen besonderen Stellenwert.<br />

Kurz gesagt: Die Aufkocher sind<br />

Wirte im besten Sinne des Wortes.<br />

Angefangen hat alles im Jahr<br />

1986, dem Gründungsjahr der<br />

Kärntner Spargelwirte. Mit dem<br />

Heranwachsen einer jungen<br />

Generation und der damit verbundenen<br />

Veränderung in der<br />

Gruppe kam es im vergangenen<br />

Jahr schließlich zu einer Namensänderung.<br />

Aus den Kärntner<br />

Spargelwirten wurden die Aufkocher.<br />

Elf Betriebe gehören zu<br />

der Wirte-Kooperation, wobei die<br />

Individualität der einzelnen Mitglieder<br />

eine der Stärken der Aufkocher<br />

ist. Die enge Zusammenarbeit<br />

findet hinter den Kulissen<br />

statt und wird durch das gemeinsame<br />

Logo gestärkt. So verschieden<br />

die Betriebe auch sind, einiges<br />

haben sie gemeinsam: Das<br />

Streben nach bester Qualität, die<br />

Verwurzelung mit der Region<br />

und die Vermittlung von kulinarischer<br />

Kompetenz sowie die<br />

authentische und unverwechselbare<br />

Atmosphäre des Betriebs.<br />

Nicht selten produzieren die<br />

Betriebe selbst individuelle Köstlichkeiten.<br />

So hält beispielsweise<br />

die Familie Warmuth-Liegl vom<br />

Gasthof Liegl in St. Georgen am<br />

Längsee ihre Schweine selbst und<br />

auch ein Großteil des Gemüses<br />

und Obstes kommt aus dem eigenen<br />

Garten (Erfahren Sie mehr<br />

über den Gasthof Liegl auf Seite<br />

24). Tisch- und Glaskultur, eine<br />

abwechslungsreiche Speisekarte<br />

und ein gepflegtes Getränkeangebot<br />

sind selbstverständlich für<br />

die Aufkocher, ebenso geschulte<br />

und motivierte Mitarbeiter, die<br />

oftmals Familienmitglieder sind.<br />

Eigeninitiative und<br />

Kooperationswille<br />

Den hohen Qualitätsanforderungen<br />

wollen die Aufkocher ihren<br />

Gästen und sich selbst zuliebe<br />

treu bleiben. Das heißt aber<br />

nicht, dass sie nicht aufgeschlossen<br />

gegenüber neuen Ideen sind.<br />

Bei der Umsetzung sind Eigeninitiative<br />

und Kooperationswille<br />

gefordert.<br />

Auch neue Mitglieder sind willkommen,<br />

diese müssen jedoch<br />

die Vereins-Philosophie teilen<br />

sowie den hohen Ansprüchen<br />

gerecht werden. Eine Mitgliedschaft<br />

wird jeweils für drei<br />

Jahre geschlossen. Ein monatlicher<br />

Jour fixe sowie regelmäßig<br />

besuchte Seminare und Kurse<br />

gehören zum selbstverfassten<br />

Credo der Wirte.<br />

Immer wieder verleihen die<br />

Aufkocher einen Innovationspreis<br />

an einen landwirtschaftlichen<br />

Produzenten, der sich über<br />

längere Zeit bemüht hat, qualitativ<br />

hochwertige, naturnahe, innovative,<br />

heimische Spezialitäten zu<br />

produzieren.<br />

Bisher erhielten unter anderem<br />

Spargelbauer Jäger aus St.<br />

Andrä und die ARGE Oberkärntner<br />

Fisch, die sich vor allem mit<br />

der Züchtung des Kärntna Laxn<br />

beschäftigt, diesen Preis.<br />

Die Wirte-Kooperation ist ein<br />

sehr gelungenes Beispiel dafür,<br />

wie sich Betriebe aus einer Region<br />

zusammenschließen können,<br />

ohne die eigene Individualität zu<br />

verlieren.<br />

Das Resultat: Die Wirte profitieren<br />

voneinander und auch die<br />

Gäste sind rundum zufrieden,<br />

wenn Kärntner Laxn, Karpfen,<br />

Kürbis, Spargel oder köstliches<br />

Gansl serviert werden – eben das<br />

Beste aus der Region zu jeder<br />

Saison.<br />

Info<br />

Die Aufkocher<br />

office@aufkocher.at<br />

www.aufkocher.at<br />

Obmann: Emanuel Stadler.<br />

Gründungsjahr: 1986<br />

unter dem Namen „Kärntner<br />

Spargelwirte“, seit 2016 „Die<br />

Aufkocher“.<br />

Mitglieder: 11 Kärntner<br />

Betriebe.<br />

Die Aufkocher<br />

Osttirol Frühstück<br />

Kulinarische Entdeckungsreise am Frühstückstisch.<br />

Von Katrin Schedler<br />

WK Tirol<br />

Bei dem von der Wirtschaftskammer<br />

Tirol/<br />

Bezirksstelle Lienz ins<br />

Leben gerufene Projekt „Osttirol<br />

Frühstück“ ist der Name Programm.<br />

Bereits am Frühstückstisch<br />

können die Gäste von aktuell<br />

41 Hotel- und Pensionsbetrieben<br />

die kulinarische Vielfalt Osttirols<br />

entdecken und genießen. Ob Brot,<br />

Obst, Ziegen- und Kuhmilchprodukte,<br />

Wurst oder Honig – bei<br />

der köstlichen Auswahl ist für<br />

Jeden etwas dabei. Neben den<br />

Anbietern sind die derzeit zehn<br />

Produzenten maßgeblich für<br />

den Erfolg verantwortlich.<br />

Mit Leidenschaft<br />

und Können<br />

erzeugen<br />

sie regionale Spezialitäten und<br />

bewahren und kultivieren dazu<br />

noch die Urlandschaft. Im<br />

Bereich der Logistik hat man mit<br />

der Firma Eurogast Zuegg GmbH<br />

& Co KG einen verlässlichen Partner<br />

gefunden. Die Produzenten<br />

liefern ihre Produkte an das<br />

Unternehmen und die Beherbergungsbetriebe<br />

können<br />

diese dann<br />

direkt über die<br />

Firma Zuegg<br />

bestellen.<br />

Durch den<br />

24 Stunden<br />

Online-Shop<br />

haben die<br />

Betriebe<br />

die Möglichkeit,<br />

rund um die Uhr ihre Bestellung<br />

zu tätigen – für Gastronomen und<br />

Hoteliers in stressigen Zeiten ein<br />

großer Pluspunkt. Das Ziel des<br />

Projekts: Mit dem „Osttirol Frühstück“<br />

soll den heimischen Produzenten<br />

eine Plattform geboten<br />

werden, sich mit den Osttiroler<br />

Hotel- und Pensionsbetrieben vernetzen<br />

zu können. Die Beherbergungsbetriebe<br />

wiederum profitieren<br />

vom heimischen Angebot und<br />

können ihren Gästen bereits beim<br />

Frühstück die Region schmackhaft<br />

machen.<br />

Starke Vermarktungsschiene<br />

für<br />

Direktvermarkter<br />

2012 wurde das über „Leader“<br />

geförderte Projekt gestartet, nach<br />

den ersten drei Jahren wurde<br />

Bilanz gezogen. „Wir haben uns<br />

angeschaut, was gut und was weniger<br />

gut funktioniert und welche<br />

Chancen und Risiken es gibt. Da<br />

uns das Projekt sehr am Herzen<br />

liegt, war für uns klar, dass wir<br />

das Projekt verlängern wollen.<br />

Wir haben es wieder bei ‚Leader‘<br />

eingereicht und es wurde uns für<br />

drei Jahre – bis 2019 – genehmigt“,<br />

so Sarah Unterluggauer<br />

von der WK Tirol. Neben der<br />

guten Zusammenarbeit mit dem<br />

Tourismusverband Osttirol, der<br />

Vielfalt und Anzahl der Beherbergungsbetriebe<br />

als Partner und der<br />

guten Zusammenarbeit mit dem<br />

Logistik-Partner ist vor allem die<br />

positive Annahme der Produkte<br />

und des Angebots seitens der<br />

Gäste als Stärke hervorzuheben.<br />

„Da wir ein sehr hohes Potenzial<br />

im ‚Osttirol Frühstück‘ sehen,<br />

die Wirtschaft in der Region<br />

weiter anzukurbeln, wollen wir<br />

die Stärken weiter ausbauen, die<br />

Schwächen beseitigen und die<br />

Chancen nutzen. Ziel soll sein,<br />

dass das Projekt zum ‚Selbstläufer‘<br />

wird“, zeigt man sich seitens der<br />

WK Tirol optimistisch. Das „Osttirol<br />

Frühstück“ ist zu 50 Prozent<br />

„Leader“-gefördert, die restlichen<br />

Kosten werden durch die Beiträge<br />

vom TVB Osttirol, der Landwirtschaftskammer,<br />

Wirtschaftskammer<br />

und der Fachgruppe Hotellerie<br />

sowie durch die Beiträge<br />

der Beherbergungsbetriebe und<br />

Produzenten gedeckt.<br />

Info<br />

Weitere Infos zum Projekt<br />

sowie eine Überblick über<br />

die teilnehmenden Betriebe<br />

und Produzenten erhalten Sie<br />

unter www.osttirol.com<br />

Bei Fragen können Sie sich an<br />

die Wirtschaftskammer Tirol/<br />

Bezirksstelle Lienz wenden:<br />

lienz@wktirol.at


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

<strong>Hof</strong>laden<br />

Förderungen<br />

Seite 7, 2/<strong>2017</strong><br />

Erfolgsprojekt „Talmarkt“<br />

Wie Zusammenarbeit eine Region stärken kann.<br />

Text & Foto: Katrin Schedler<br />

Im Zentrum von Matrei/Osttirol<br />

befindet sich mit dem<br />

„Talmarkt“ eine richtungsweisende<br />

Form der bäuerlichen<br />

Direktvermarktung. Das Geschäft<br />

ist eine Direktvermarktungsgenossenschaft,<br />

welche sich aus<br />

rund 100 Mitgliedern zusammensetzt,<br />

die gleichzeitig auch<br />

Lieferanten sind. 2014 eröffnete<br />

das an die Raiffeisenbank angeschlossene<br />

Geschäft mit Café<br />

sowie Lounge-Bereich und bietet<br />

seitdem ausschließlich regionale<br />

Spezialitäten an. Als Selbstversorger<br />

ist der „Talmarkt“ unabhängig<br />

von nicht heimischen<br />

Produkten und kann sein Sortiment<br />

flexibel an die saisonale<br />

Verfügbarkeit anpassen. Wenn<br />

ein Produkt aus ist, ist es aus –<br />

ganz einfach. Was es wiederum<br />

immer gibt, ist die authentische<br />

Einkaufsatmosphäre. Die großzügigen<br />

Räumlichkeiten sind sehr<br />

modern und hell gestaltet, natürliche<br />

Materialien wie Stein und<br />

Leder verleihen dem Geschäft<br />

einen rustikalen Charakter, den<br />

Kenner so an Osttirol schätzen.<br />

Die Region stärken<br />

„Am Anfang mussten wir mit<br />

massivem Gegenwind zurechtkommen“,<br />

berichtet Obmann<br />

Philipp Jans. Der Vorstand und<br />

die Genossenschafter ließen sich<br />

jedoch nicht von ihrem Kurs<br />

abbringen und blieben bis heute<br />

ihrer Philosophie treu: Tradition<br />

leben, bodenständig produzieren<br />

und miteinander gestalten. Das<br />

Ziel des Talmarkts ist die Stärkung<br />

der Berglandwirtschaft<br />

und die Steigerung der regionalen<br />

Wertschöpfung, dazu gehören<br />

faire Preise. Die regionalen<br />

Produkte werden vorwiegend in<br />

bäuerlichen Familienbetrieben<br />

und aus hochwertigen Rohstoffen<br />

hergestellt. Kurze Wege von den<br />

Erzeugern zu den Konsumenten<br />

garantieren dabei Frische und<br />

Qualität. Täglich frisch gebackenes<br />

Brot und Mehlspeisen, Obst<br />

und Gemüse gehören ebenso zum<br />

Sortiment wie handgeschöpfte<br />

Schokoladen, handgepflückte<br />

Kräutertees, Zirbenkissen und<br />

die seit Jahrhunderten bekannte<br />

Murmeltiersalbe. Der Osttiroler<br />

Pregler, Marmelade- und Honigspezialitäten<br />

sowie Würste, Käse<br />

und weitere Spezialitäten dürfen<br />

natürlich nicht fehlen. Das angeschlossene<br />

Café bietet 20 Sitzplätze<br />

und die Terrasse eignet sich<br />

besonders bei schönem Wetter als<br />

idealer Treffpunkt für Einheimische<br />

und Touristen. Die Produkte<br />

auf der Speisekarte stammen<br />

selbstverständlich ebenso aus<br />

der Nationalparkregion. Damit<br />

die traditionellen Handwerks-<br />

und Herstellungsverfahren, die<br />

die Basis für die bodenständigen<br />

Erzeugnisse bilden, auch in<br />

Zukunft erhalten bleiben, ruht<br />

sich die Genossenschaft nicht<br />

auf ihren Lorbeeren aus. Weitere<br />

Vermarktungswege wie eine<br />

Bauernkiste oder das Beliefern<br />

von Märkte könnten folgen.<br />

Tipp<br />

Talmarkt Matrei<br />

Direktvermarktungsgenossenschaft<br />

eGen<br />

Rauterplatz 4<br />

A-9971 Matrei in Osttirol<br />

Tel.: +43 4875 42014<br />

www.talmarkt.at<br />

Eröffnung: 2014<br />

Genossenschafter: Rund<br />

100 Produzenten<br />

Mitarbeiter: 4 Personen im<br />

Geschäft und Café<br />

Ziele: Region stärken und den<br />

Produzenten eine Plattform<br />

zur Vermarktung bieten<br />

Förderung von<br />

Photovoltaik-<br />

Anlagen<br />

Der Klima- und Energiefonds<br />

startete in Kooperation<br />

mit dem Umweltministerium<br />

eine neue Förderaktion:<br />

Unterstützt werden neu installierte,<br />

im Netzparallelbetrieb<br />

geführte Photovoltaik-Anlagen<br />

in der Land- und Forstwirtschaft<br />

von 5 kWpeak bis<br />

inklusive 50 kWpeak. Dafür<br />

steht ein Gesamtbudget von<br />

5,95 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Einreichen können<br />

alle österreichischen land- und<br />

forstwirtschaftlichen Betriebe.<br />

Die Förderung wird in Form<br />

eines einmaligen Investitionskostenzuschusses<br />

ausbezahlt.<br />

Die Förderpauschale für freistehende<br />

Anlagen/Aufdachanlagen<br />

beträgt 275 Euro/kWpeak<br />

und für gebäudeintegrierte<br />

Anlagen 375/kWpeak, jedoch<br />

maximal 40 Prozent der förderungswürdigen<br />

Kosten. Sofern<br />

Flächen nicht landwirtschaftlich<br />

genutzt werden, ist auch<br />

die Errichtung auf Freiflächen<br />

möglich. Die Einreichung ist<br />

ausschließlich online möglich.<br />

Die Antragstellung muss vor<br />

der ersten rechtsverbindlichen<br />

Bestellung von Anlagenteilen,<br />

vor Lieferung, vor Baubeginn<br />

oder vor einer anderen Verpflichtung,<br />

die die Investition<br />

unumkehrbar macht, erfolgen.<br />

Info<br />

Details zur Förderungsvergabe<br />

(Förderungsberechnung und<br />

rechtliche Grundlagen) sowie<br />

weiterführende Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.klimafonds.gv.at<br />

Die Förderaktion läuft bis 15.<br />

November <strong>2017</strong>.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Mehr Wertschöpfung durch<br />

gezielte Investitionen<br />

Ein verbessertes Zusammenspiel<br />

zwischen Landwirtschaft,<br />

Verarbeitung,<br />

Vermarktung und Konsumentenbedürfnissen<br />

leistet einen<br />

wesentlichen Beitrag zu einer<br />

nachhaltigen Steigerung der<br />

Wertschöpfung“, betont Bundesminister<br />

Andrä Rupprechter<br />

anlässlich der Fördervergabe für<br />

Projekte im Bereich der Verarbeitung,<br />

Vermarktung und Entwicklung<br />

landwirtschaftlicher<br />

Produkte. Der vom BMLFUW<br />

eingerichtete Förderbeirat hat<br />

insgesamt 19 Projekte mit einem<br />

Fördervolumen von rund 8,3<br />

Mio. € genehmigt. 12 Projekte mit<br />

einem Investitionsvolumen von<br />

rund 29 Mio. € wurden im Regelverfahren<br />

bewilligt. Gefördert<br />

werden etwa eine Getreidereinigungs-<br />

und Aufbereitungsanlage,<br />

Weinkellereien oder Projekte zur<br />

Verarbeitung von Biozuckermais<br />

und Biogemüse und zur Veredlung<br />

von Wildfleisch. Die Förderquote<br />

des aus dem „Österreichischen<br />

Programm für ländliche<br />

Entwicklung 2014 – 2<strong>02</strong>0“ finanzierten<br />

Zuschusses liegt zwischen<br />

17 und 21 %. Für Investitionen<br />

zur Erschließung neuer Märkte<br />

wurde eine spezielle Beihilfe<br />

ausgeschrieben. Bei diesem Call<br />

wurden sieben Projekte mit einem<br />

Investitionsvolumen von 37,5<br />

Mio. € zur Förderung ausgewählt.<br />

Ziel dieser spezifischen Unterstützung<br />

ist es, die Potenziale landwirtschaftlicher<br />

Erzeugnisse der<br />

Milch- und <strong>Fleisch</strong>branche aus<br />

Österreich auch in Exportmärkten<br />

bestmöglich zu nutzen. Bei<br />

den unterstützten Projekten handelt<br />

es sich beispielsweise um die<br />

Errichtung von Anlagen für die<br />

Käseherstellung und -verpackung<br />

für Transporte auf Hochseecontainern<br />

oder Maßnahmen zur<br />

Veredlung von Nebenprodukten<br />

der <strong>Fleisch</strong>verarbeitung, die in<br />

China als besondere Spezialitäten<br />

geschätzt werden.<br />

Der nächste Aufruf zur Einreichung<br />

von Projekten zur<br />

Erschließung neuer Märkte<br />

wird Anfang Mai <strong>2017</strong> auf der<br />

Homepage des BMLFUW veröffentlicht<br />

werden. Der Beirat<br />

setzt sich aus Vertreterinnen und<br />

Vertretern des Bundesministeriums<br />

für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />

des Bundesministeriums<br />

für Finanzen und den Ländern<br />

zusammen. Die Entscheidungen<br />

erfolgen auf der Grundlage von<br />

Fördervorschlägen und Gutachten,<br />

die von der Austria Wirtschaftsservice<br />

Gesellschaft mbH<br />

(aws) im Auftrag des BMLFUW<br />

erstellt werden.<br />

Info<br />

Quelle und weitere Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.bmlfuw.gv.at<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.


Seite 8, 2/<strong>2017</strong><br />

AB HOF<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Müller Glas & Co<br />

Ihr Partner für Glas und so<br />

Müller Glas bringt das legendäre Rexglas zurück. Mit der Neuauflage der<br />

kultigen Rexgläser ist Müller Glas & Co nun ein besonders raffinierter Coup<br />

gelungen. Obwohl seit den Achtzigerjahren nicht mehr am <strong>Markt</strong>, war der<br />

Begriff „Einrexen“ in Österreich stets präsent und die altbewährten Gläser<br />

von damals kennen viele noch aus Omas Vorratskammern. Jetzt sind<br />

die Rexgläser wieder da – in neuem Design – jedoch funktionell, stylisch<br />

und praktisch wie eh und je. Entsprechend groß war auch der Andrang,<br />

als das brandneue Sortiment im schicken Retro-Markenauftritt auf der Ab<br />

<strong>Hof</strong>-Messe in Wieselburg präsentiert wurde. www.muellerglas.at<br />

Auf dem imposanten Stand von<br />

Etivera präsentierte Geschäftsführer<br />

Ing. Peter Kulmer und sein Team die<br />

unterschiedlichsten Varianten von<br />

Glasflaschen, Gläsern, Verpackungen,<br />

Dosen und Etiketten. Unter anderem<br />

konnten sich die Messebesucher vom<br />

zeitlosen Design der Viva Glasflasche<br />

überzeugen. Ebenfalls wurde das<br />

neueste Modell der Factum-Serie,<br />

das Factum Glas 380 ml, präsentiert.<br />

Infos zu Etivera und seinem Sortiment<br />

unter www.etivera.at<br />

Die BHG präsentierte ihre<br />

Produkte für Fruchtzubereitung,<br />

Verpackung und Hygiene.<br />

www.bhg.co.at<br />

Norbert Bischof von Bischof Handels-GmbH<br />

demonstrierte seinen<br />

Standbesuchern seine Selbstbedienungs-Automaten<br />

für ländliche<br />

Produkte.<br />

www.bischof-automaten.com<br />

Die Firma Kreuzmayr zeigte seine<br />

Maschinen für die Fruchtverarbeitung.<br />

www.kreuzmayr.com<br />

Thomas Elmer von Elmer Präzisionstechnik<br />

führte uns die nächste<br />

Generation moderner Getränkeautomaten<br />

vor. www.elmergmbh.at<br />

Die GVG-Mostviertel zeigte<br />

ihr Sortiment für Gastronomie,<br />

Verpackungen,<br />

Großhandel und Festausstattung.<br />

www.g-v-g.at<br />

Eduard Paschinger von WD Austria und Bernhard<br />

Kastner von Kastner New Media präsentierten<br />

den Messe-Besuchern HERB.ERT © – Der<br />

Kräuter&Obst-Trockenschrank www.herb-ert.at<br />

Vertriebsleiter Markus Pöchhacker<br />

(re.) und Alexander Themel von IQOS<br />

konnten beweisen, dass ein hochwertiges<br />

Kassensystem nicht die Welt<br />

kosten muss. www.iqos.com/at<br />

Das Team von Wögerer zeigte den<br />

interessierten Besuchern die Möglichkeiten<br />

modernen Ladenbaus.<br />

www.woegerer.at<br />

Silvia & Andreas Geyer von Mayer&Geyer präsentierten<br />

ihr umfangreiches Sortiment für die Milchdirektvermarktung.<br />

Von Fruchtzubereitungen, Kulturen<br />

über Verpackungen bis hin zu Hygiene artikel<br />

für Direktvermarkter, <strong>Hof</strong>molkereien, Großküchen<br />

und Schulmilchlieferanten.<br />

www.mayergeyer.com<br />

Geschäftsführer Fabian<br />

Egle vom Verpackungsstadl<br />

demonstrierte seine vielfältigen<br />

Verpackungen, Gläser<br />

und Flaschen für Direktvermarkter.<br />

www.verpackungsstadl.at<br />

Auf dem Messe-Stand der Firma<br />

Voran wurden hochwertige Maschinen<br />

rund um die Obstverarbeitung<br />

gezeigt. www.voran.at


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Messen<br />

Seite 9, 2/<strong>2017</strong><br />

Nachbericht Biofach <strong>2017</strong><br />

Messen<br />

Das Messe-Duo Biofach,<br />

Weltleitmesse für<br />

Bio-Lebensmittel, und<br />

Vivaness, Internationale Fachmesse<br />

für Naturkosmetik, verzeichnete<br />

<strong>2017</strong> (15. bis 18. Februar)<br />

einen neuen Rekord und<br />

versammelte mehr als 51.400<br />

Fachbesucher. Diese reisten aus<br />

134 Ländern zum Branchentreff<br />

nach Nürnberg, begeisterten sich<br />

für das Angebot der 2.785 Aussteller<br />

(259 davon auf der Vivaness)<br />

aus 88 Ländern und ließen sich<br />

vom Land des Jahres „Deutschland“<br />

inspirieren. Beeindruckt<br />

Info<br />

Im kommenden Jahr findet die<br />

Biofach vom 14. bis 17.<br />

Februar 2018 in Nürnberg<br />

statt. Interessenten finden<br />

weitere Informationen unter:<br />

www.biofach.de<br />

von der diesjährigen Ausgabe<br />

des Branchentreffs zeigte sich<br />

Markus Arbenz, Geschäftsführer<br />

IFOAM – Organics International,<br />

internationaler Schirmherr<br />

der Biofach: „Rekordjahr im<br />

Bio-Sektor – Rekordjahr auf der<br />

Biofach <strong>2017</strong>! Die Messe ist ein<br />

hervorragender Spiegel für die<br />

tolle Stimmung in der Branche.<br />

Hier kommen die Themen auf<br />

den Tisch, die die Profis in Produktion,<br />

Handel, Dienstleistung<br />

und Politik bewegen und die man<br />

kennen muss, um mit Bio erfolgreich<br />

zu sein.“<br />

Heimischer Bio-Genuss<br />

Biofach<br />

Bei der weltweit bedeutendsten<br />

Veranstaltung der Biobranche<br />

beteiligten sich heuer rund 50<br />

österreichische Bioaussteller am<br />

788 m² großen Gemeinschaftsstand<br />

der Außenwirtschaft Austria.<br />

Zusätzlich waren 36 Unternehmen<br />

aus der Alpenrepublik als<br />

Einzelaussteller auf der Messe vertreten.<br />

Das reichhaltige und qualitativ<br />

hochwertige Ausstellungsprogramm<br />

der Messeteilnehmer aus<br />

Österreich umfasste einen Großteil<br />

des gesamten Biosegments.<br />

„Die Biofach ist, wie die Erfahrungen<br />

der vergangenen Messen<br />

gezeigt haben, die ideale Fachmesse<br />

für österreichische Unternehmen<br />

aus dem weiten Biosegment,<br />

um Kontakte vor allem zu<br />

deutschen und auch internationalen<br />

Geschäftspartnern zu finden“,<br />

betont Franz Ernstbrunner von<br />

der Außenwirtschaft Austria.<br />

Auch die Aussteller zeigten sich<br />

zufrieden. Laut der Umfrage<br />

eines unabhängigen Instituts<br />

bewerteten 89 % aller Aussteller<br />

den Gesamterfolg der Messe<br />

positiv. 93 % sprachen sich lobend<br />

über die Qualität der Standbesucher<br />

aus und konnten ihre Zielgruppe<br />

erreichen.<br />

4<br />

bis<br />

Agra <strong>2017</strong><br />

Leipzig<br />

4<br />

bis<br />

BioCultura<br />

Barcelona<br />

8<br />

bis<br />

Tuttofood<br />

Mailand<br />

12<br />

bis<br />

7<br />

7<br />

11<br />

14<br />

Genussfestival<br />

Wiener Stadtpark<br />

3<br />

bis<br />

11<br />

Mai<br />

Mai<br />

Mai<br />

Mai<br />

Juni<br />

Salzburger Dult mit<br />

Dultmarkt<br />

Salzburg<br />

29 Juni bis 2 Juli<br />

Wieselburger Messe/<br />

Inter-Agrar<br />

Wieselburg<br />

„Ab <strong>Hof</strong>“ <strong>2017</strong><br />

Mit rund 33.000 Besuchern<br />

ging die 23. „Ab<br />

<strong>Hof</strong> – Spezialmesse<br />

für bäuerliche Direktvermarkter“<br />

Anfang März in Wieselburg über<br />

die Bühne. Knapp 300 Aussteller<br />

beteiligten sich an Europas wichtigstem<br />

Treffpunkt für bäuerliche<br />

Direktvermarkter. Besonders<br />

stolz ist der Veranstalter auf das<br />

Einzugsgebiet der Messe: „Wir<br />

registrierten nicht nur Besucher<br />

aus Österreich – die Besucherherkunft<br />

reichte von Norddeutschland<br />

bis nach Slowenien oder<br />

Italien“, ist Geschäftsführer Ing.<br />

Werner Roher zufrieden. Entsprechend<br />

positiv fielen auch die<br />

Reaktionen der Aussteller aus.<br />

Einen Höhepunkt bildete die<br />

Siegerehrung der verschiedenen<br />

Produktwettbewerbe am Eröffnungstag.<br />

Dabei gab es für zwei<br />

Teilnehmer besondere Auszeichnungen:<br />

Der Imker Andreas Vogt<br />

aus Schruns in Vorarlberg wurde<br />

„Imker des Jahres“, die Auszeichnung<br />

„Produzent des Jahres“<br />

ging heuer nach Oberösterreich<br />

an Christine und Andreas Moser.<br />

Treffpunkt für<br />

Direktvermarkter<br />

Neben den Besuchern aus dem<br />

Kreis der bäuerlichen Direktvermarkter<br />

nutzten auch Gewerbebetreiber<br />

die „Ab <strong>Hof</strong>“ als Informationsplattform.<br />

Neben dem<br />

Kontakt zu neuen Lieferanten<br />

bot die Messe auch einen perfekten<br />

<strong>Markt</strong>überblick für Maschinen,<br />

Geräte, Hilfsmittel und<br />

Dienstleistungen für Veredelung<br />

und Vermarktung von Lebensmitteln.<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> war ebenfalls<br />

mit dabei und konnte sich<br />

vom Angebot der Messe selbst<br />

überzeugen. Dass die Fachmesse<br />

als Pflichttermin für Direktvermarkter<br />

gilt, ist längst bekannt.<br />

Grund dafür sind sicherlich die<br />

breit gefächerten Themenwelten,<br />

bei denen für (fast) jeden Produzenten<br />

etwas Passendes dabei ist<br />

sowie der persönliche Kontakt zu<br />

den Ausstellern. Gerade die Siegerehrung<br />

für Prämierungen wie<br />

„Fisch-Kaiser“ oder „Speck-Kaiser“<br />

wird gerne als Treffpunkt<br />

für Österreichs Direktvermarkter<br />

genutzt.<br />

Info<br />

„Ab <strong>Hof</strong>“ Wieselburg<br />

Volksfestplatz 3<br />

A-3250 Wieselburg<br />

Tel.: +43 7416 5<strong>02</strong>-0<br />

www.messewieselburg.at<br />

Nächster Messetermin:<br />

2. bis 5. März 2018<br />

Das war die Agridirect ‘17<br />

Regionalität liegt im Trend<br />

und ist eine große Chance<br />

für Direktvermarkter. Agridirect,<br />

die Fachmesse für Verarbeitung,<br />

Verpackung und<br />

Vermarktung von landwirtschaftlichen<br />

Produkten, bot der<br />

Direktvermarktung vom 18. bis<br />

20. Februar eine Plattform, die<br />

in Italien einzigartig ist. „Die<br />

Leidenschaft der Direktvermarkter<br />

war in diesen drei Tagen<br />

spürbar“, so Messedirektor Thomas<br />

Mur. „Besonders erfreulich<br />

ist die Tatsache, dass Direktvermarkter<br />

und solche, die es<br />

werden wollen, großen Wert<br />

auf Information und Weiterbildung<br />

legen“, ist Mur erfreut.<br />

Als Besuchermagnet erwies sich<br />

die 2. Fachtagung zur bäuerlichen<br />

Direktvermarktung. Im<br />

Rahmen des von der Südtiroler<br />

Bauernjungend durchgeführten<br />

Wettbewerbs „Agri.Genuss<br />

– Frisch vom <strong>Hof</strong>“ wurden erstmals<br />

bäuerliche Qualitätsprodukte<br />

in den Kategorien „Bester<br />

Himbeerfruchtaufstrich“, „Bester<br />

Holunderblütensirup“ und<br />

„Beste Kaminwurze“ prämiert.<br />

Auch für die 65 Aussteller aus<br />

fünf Ländern war die Messe<br />

mit der Kombinationen aus<br />

Information und Produktpräsentation<br />

ein willkommener<br />

Messe Bozen AG/Marco Parisi<br />

Rahmen, ihre Produkte zu<br />

präsentieren. Fabian Egle vom<br />

Verpackungsstadl: „Das Messeformat<br />

passt für uns als Aussteller<br />

sehr gut, es ist zugeschnitten<br />

auf bäuerliche Direktvermarkter.<br />

Der <strong>Markt</strong> wächst, insofern<br />

ist das Potential, Kunden und<br />

Besucher anzulocken, sicherlich<br />

da. Südtirol ist ein interessanter<br />

<strong>Markt</strong> und dieses Jahr hatten wir<br />

auch mehr Besucher aus südlicheren<br />

Regionen.“ Rund 3.500<br />

Besucher nutzten die Messe, um<br />

sich zu informieren, weiterzubilden<br />

und Kontakte zu knüpfen.<br />

Österreich war mit acht Ausstellern<br />

bei der Agridirect <strong>2017</strong><br />

vertreten. Andreas Bischof von<br />

Bischof Handels-GmbH zeigt<br />

sich ebenfalls zufrieden: „Wir<br />

hatten sehr viele gute Gespräche<br />

und haben schon einige<br />

Angebote gemacht. Es kommen<br />

Fachbesucher, die sich auskennen.<br />

Wir sind auch auf anderen<br />

Messen und man sieht eindeutig,<br />

wie die Direktvermarktung<br />

wächst und ich bin überzeugt<br />

davon, dass der <strong>Markt</strong> weiter<br />

wachsen wird.“<br />

<br />

Quelle: Messe Bozen AG<br />

Info<br />

Messe Bozen AG<br />

Messe Platz 1<br />

I-39100 Bozen<br />

Tel.: +39 0471 516000<br />

www.fierabolzano.it


Seite 10, 2/<strong>2017</strong><br />

Märkte International<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Die <strong>Markt</strong>halle von Pula<br />

... und einer der schönsten Bauernmärkte Istriens. Von Gerd Wolfgang Sievers<br />

TVB Pula<br />

In der Gründerzeit gehörte<br />

es fast zum guten Ton einer<br />

jeden größeren Stadt, dass<br />

sie über mindestens eine repräsentative<br />

<strong>Markt</strong>halle verfügt.<br />

Und so brach gegen Ende des<br />

19. Jahrhunderts ein regelrechter<br />

Bauboom in Sachen <strong>Markt</strong>hallen<br />

aus, der nicht nur dem<br />

eigentlichen Sinn und Zweck<br />

des Lebensmittelverkaufs diente,<br />

sondern genauso ein Wettstreit<br />

in Sachen Modernität, Architektur<br />

und Innovation war. Manche<br />

dieser zumeist im Jugendstil<br />

errichteten <strong>Markt</strong>hallen punkteten<br />

in Sachen Technik, andere<br />

mit aufwändigster Dekoration.<br />

Andere waren Zentren des<br />

gesellschaftlichen Lebens, doch<br />

die wenigsten dienten nur und<br />

ausschließlich dem Einkaufsvergnügen.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg<br />

änderte sich das Bild und<br />

die traditionellen <strong>Markt</strong>hallen<br />

sind selten geworden. Was nicht<br />

dem Bombenhagel zum Opfer<br />

gefallen ist wurde nur selten<br />

restauriert – meist wurden die<br />

wunderschönen Gebilde aus<br />

Glas und Stahl einfach abgerissen.<br />

Nicht so in Pula, das sich<br />

mit seiner historischen <strong>Markt</strong>halle<br />

ein weithin sichtbares Zeichen<br />

des Genießens bewahrt hat<br />

– mehr noch: rund um die historische<br />

<strong>Markt</strong>halle konnte sich<br />

einer der größten und schönsten<br />

Bauernmärkte Istriens etablieren,<br />

was das gesamte Ensemble<br />

für Einheimische wie Touristen<br />

gleichermaßen zum lohnenden<br />

Ziel werden lässt.<br />

Architektonisches<br />

Schmuckstück<br />

Die Tržnica genannte große<br />

Stadtmarkthalle ist der Bauch<br />

von Pula und zugleich eines<br />

der neuzeitlichen architektonischen<br />

Schmuckstücke der Stadt.<br />

Sie wurde 1903 vom Südtiroler<br />

Bauunternehmer Jakob Ludwig<br />

Münz errichtet, der unter anderem<br />

auch für den Bau des Grand<br />

Hotels in Pula, die nach ihm<br />

benannte berühmte Villa Münz<br />

in Ičići und den Straßenbau von<br />

Pula nach Rijeka verantwortlich<br />

war. Die <strong>Markt</strong>halle vom Pula<br />

Gerd W. Sievers<br />

besteht fast gänzlich aus Stahl<br />

und Glas. Stilistisch lässt die Wiener<br />

Secession grüßen, denn die<br />

Gestaltung trägt die Handschrift<br />

dieser Jugendstil-Epoche, welche<br />

auch Secession-Stil genannt<br />

wird. Im Erdgeschoß sind vor<br />

allem die <strong>Fleisch</strong>hallen und der<br />

schöne Fischmarkt angesiedelt.<br />

Im Obergeschoß findet man die<br />

kleinen Geschäfte, zahlreiche<br />

kleine Cafés, Bars und Imbiss-<br />

Stände – über allem thront die<br />

sogenannte Puležanka („Pulanerin“,<br />

eine Terracotta-Arbeit des<br />

Künstlers Milan Legović von<br />

1997), welche versonnen auf all<br />

die herrlichen Viktualien herabzublicken<br />

scheint.<br />

Šparoge, Fritaja und<br />

Rižoto<br />

Östlich der <strong>Markt</strong>halle befindet<br />

sich idyllisch unter Schatten spendenden<br />

Kastanien der (Bauern-)<br />

<strong>Markt</strong> mit seinem großen Angebot<br />

an Obst, Gemüse und regionalen<br />

Spezialitäten: zur Saison<br />

findet man hier auch den Šparoge<br />

(Wildspargel), neben den<br />

Trüffeln vielleicht das wichtigste<br />

wildwachsende Produkt Istriens.<br />

Er gibt Fritaja (Omelette), Rižoto<br />

(Risotto) oder Pasta-Gerichten<br />

sein typisches herb-krautiges<br />

Aroma und gilt als Delikatesse.<br />

Bauern aus dem Umland bieten<br />

Obst und Gemüse aus eigenem<br />

Anbau, Honig, hausgemachte<br />

Wurst- und Käsewaren, Eier,<br />

selbstgebackenes Brot, Blumen<br />

und vieles mehr an und sorgen<br />

für ein buntes, pittoreskes Treiben,<br />

das für Vorfreude auf den<br />

folgenden Kochgenuss sorgt!<br />

Kulinarisches<br />

Vergnügen<br />

Einst wie heute ist der <strong>Markt</strong><br />

deshalb so wertvoll, weil er auch<br />

ein gesellschaftliches Zentrum<br />

Pulas ist. Die Landwirte aus der<br />

Umgebung sind hier nicht reine<br />

„Lebensmittel-Lieferanten“ oder<br />

gar nur Statisten für Touristenströme,<br />

sondern werden geachtet<br />

und für ihre großartigen<br />

Produkte hoch geschätzt. Freilich<br />

gehören – wie auf jedem<br />

<strong>Markt</strong> dieser Welt – auch hier<br />

das Plappern und das Feilschen<br />

zum täglichen Geschäft, aber es<br />

wird – und das ist ein bemerkenswerter<br />

Umstand – der Preis<br />

von den Konsumenten nicht auf<br />

Teufel komm raus „nach unten“<br />

gedrückt. Gerade die Besserverdiener<br />

sind es, die oft gänzlich<br />

auf das Handeln verzichten und<br />

sich den Hochgenuss ganz nach<br />

dem Motto „leben und leben<br />

lassen“ gerne etwas mehr kosten<br />

lassen. Besonders peinliche<br />

(von Geldgier geprägte) Auftritte<br />

gibt es seitens der Einheimischen<br />

daher wenige, anders schaut<br />

das freilich mit Touristen aus –<br />

viele Bootseigner, Camper und<br />

Selbstversorger sind offenbar<br />

hier genauso wie daheim der<br />

Ansicht, dass Geiz geil ist. Wenn<br />

sie wüssten wie viel Arbeit hinter<br />

vielen der Produkte steckt … sie<br />

würden vielleicht anders denken.<br />

Doch zurück zum Genuss.<br />

Der wird hier hoch geschrieben<br />

und was dem gargantuastischem<br />

Viktualienfreund besonders<br />

begeistert, ist die Tatsache, dass<br />

hier für viele Erzeuger nicht die<br />

reine Wirtschaftlichkeit im Vordergrund<br />

steht, sondern auch<br />

die eigene Freude an den selbst<br />

hergestellten Erzeugnissen. Und<br />

diese Freude ist hier zu jeder Zeit<br />

spürbar, beim reinen Schlendern<br />

über den <strong>Markt</strong>, beim Sehen,<br />

Riechen und Kosten/Schmecken,<br />

beim Plaudern mit den<br />

Leuten am <strong>Markt</strong>, beim eigentlichen<br />

Einkaufen und nicht zuletzt<br />

beim sinnlichsten aller kulinarischen<br />

Vergnügen: dem Verzehr<br />

der edlen Köstlichkeiten!<br />

Info<br />

Adresse:<br />

Narodni Trg 9, HR-52100 Pula<br />

Anfahrt:<br />

In Zentrum, am Ende der<br />

Flanatička ulica<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Sonntag<br />

7 bis 12 Uhr<br />

Bio-Branchenverzeichnis<br />

mit Map & News<br />

Einfach gratis eintragen!<br />

www.biologisch.at<br />

Kooperationspartner von <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong>


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Bauernmarkt<br />

Seite 11, 2/<strong>2017</strong><br />

Benediktinermarkt Klagenfurt<br />

Ein Bauernmarkt lädt zum Verweilen ein. <br />

Text: Katrin Schedler<br />

Archiv Tourismus Region Klagenfurt/Pixelpoint Handler<br />

In der Klagenfurter Innenstadt<br />

lässt der Benediktinermarkt<br />

das Herz eines jeden<br />

<strong>Markt</strong>besuchers höher schlagen.<br />

Bereits in den frühen Morgenstunden<br />

herrsch reges Treiben,<br />

vor allem am Donnerstag und<br />

Samstag, wenn Bauern aus ganz<br />

Kärnten aber auch aus Slowenien<br />

und Friaul ihre Produkte<br />

auf dem Wochenmarkt anbieten.<br />

Wie ist der Benediktinermarkt<br />

aufgebaut?<br />

Es gibt vier fixe <strong>Markt</strong>objekte,<br />

davon eine <strong>Markt</strong>halle, die von<br />

Montag bis Freitag geöffnet hat.<br />

An Wochenmarkttagen stehen<br />

zusätzlich die angrenzenden<br />

Straßenzüge für mobile Stände<br />

zur Verfügung.<br />

Welche Zielgruppe<br />

spricht der <strong>Markt</strong> an?<br />

Der Benediktinermarkt fungiert<br />

als Nahversorger für alle<br />

Altersklassen aber auch (Tages-)<br />

Touristen kommen gerne zu<br />

dem <strong>Markt</strong>.<br />

Welche Produkte bilden<br />

den Schwerpunkt?<br />

Auf jeden Fall sollte man genug<br />

Zeit einplanen, um die Atmosphäre<br />

und das <strong>Markt</strong>reiben zu<br />

genießen und insbesondere das<br />

bunte Sortiment aus frischen<br />

Früchten, Gemüse, duftenden<br />

Kräutern, Blumen, Honig,<br />

selbstgemachter Konfitüre, Käse,<br />

Speck und vielen anderen regionalen<br />

Spezialitäten zu entdecken.<br />

Es kann sehr leicht passieren,<br />

dass bei der Tour durch den<br />

<strong>Markt</strong> die Einkaufskörbe bis zum<br />

Rand mit köstlichen Schmankerln<br />

gefüllt werden, auch wenn<br />

nur ein Bruchteil davon geplant<br />

war. Es wäre ja auch zu schade,<br />

würde man sich die Kärntner<br />

Schmankerl entgehen lassen.<br />

Für einen Imbiss zwischendurch<br />

eignen sich die frischen Backwaren<br />

hervorragend, wer lieber<br />

gemütlich eine Kleinigkeit essen<br />

möchte, der ist in den Lokalen<br />

rund um den <strong>Markt</strong> bestens aufgehoben.<br />

In der „Kochwerkstatt“<br />

beispielsweise werden leichte<br />

Gerichte mit kärntnerisch-mediterranem<br />

Touch serviert. Die<br />

Zutaten dafür kauft Spitzenkoch<br />

Christian Cabalier direkt vor der<br />

Haustüre bei den verschiedenen<br />

<strong>Markt</strong>standlern ein.<br />

Direkt vom Bauern<br />

Quer durch den <strong>Markt</strong> herrscht<br />

gute Laune, was das Durchschlendern,<br />

Probieren und Einkaufen<br />

zu einem kulinarischen Erlebnis<br />

macht. Die freundlichen Standler<br />

erzählen mit Stolz von ihren<br />

Produkten und geben bei Bedarf<br />

gerne Ratschläge für die Zubereitung.<br />

Seit gut 70 Jahren versorgt<br />

der beliebte <strong>Markt</strong> in Klagenfurt<br />

Generationen mit frischen Zutaten.<br />

Für viele Menschen wird es<br />

immer wichtiger zu wissen, woher<br />

Lebensmittel stammen. Beim<br />

Einkauf am Benediktinermarkt<br />

kann man sich sicher sein, woher<br />

die handgepflückten Beeren, das<br />

selbstgebackene Bauernbrot oder<br />

der Almkäse kommen – nämlich<br />

direkt vom Bauern.<br />

In der Nische eines Hauses<br />

am <strong>Markt</strong>platz beobachtet der<br />

„Steinerne Fischer“ das rege<br />

Beim <strong>Markt</strong>amt nachgefragt<br />

<strong>Fleisch</strong>- und Selchwaren, Brot,<br />

Gemüse und Obst, Wein, Käse<br />

und viele weitere regionale Produkte.<br />

Außerdem ist das Gastronomieangebot<br />

sehr beliebt.<br />

Wie hoch sind die<br />

Standkosten?<br />

Das ist abhängig vom Warenangebot<br />

und der Größe des Standes.<br />

Nähere Informationen erhalten<br />

Sie direkt beim <strong>Markt</strong>amt.<br />

Welche Größen gibt es?<br />

Die Größe des Standes bzw. des<br />

Verkaufswagens sind frei wählbar.<br />

Ab wann darf<br />

aufgebaut werden?<br />

Ab 5 Uhr.<br />

Kann ein Stand auch<br />

nur für einen Tag<br />

angemietet werden?<br />

Fixe Stände nein, an Wochenmarkttagen<br />

können die mobilen<br />

Stände auch nur für einen Tag<br />

angemietet werden.<br />

Gibt es Strom- und<br />

Wasseranschlüsse?<br />

Ja, Stromanschlüsse sowie ein<br />

Wasseranschluss sind vorhanden.<br />

Wie werden Rabatte/<br />

Sonderaktionen ausgeschrieben?<br />

Gibt es eine<br />

Werbung?<br />

Rabatte und Sonderaktionen<br />

bestimmen die Standler selbst.<br />

Werbung wird u.a. vom Stadtmarketing<br />

gemacht.<br />

Welche Voraussetzungen<br />

müssen <strong>Markt</strong>fahrer<br />

erfüllen?<br />

Gewerbeschein und Steuernummer<br />

(bei Eigenproduktion nicht)<br />

müssen vorhanden sein. Außerdem<br />

muss die <strong>Markt</strong>ordnung der<br />

Stadt Klagenfurt eingehalten<br />

werden.<br />

Wie kann man sich um<br />

einen Platz bewerben?<br />

Schriftlich oder persönlich vor<br />

Ort.<br />

Findet der <strong>Markt</strong> das<br />

ganze Jahr über statt?<br />

Ja, außer an Sonn- und Feiertagen.<br />

Was ist sonst noch<br />

wichtig zu wissen über<br />

die <strong>Markt</strong>leute am<br />

Benediktinermarkt?<br />

Es gibt ein buntes und großes<br />

Waren- sowie Kulinarikangebot.<br />

Viele Produkte stammen aus der<br />

eigenen Landwirtschaft.<br />

<strong>Markt</strong>reiben wortlos. Einer<br />

Sage nach handelt es sich um<br />

einen versteinerten Fischer vom<br />

Wörthersee, der seine Geschäfte<br />

am Fischmarkt in Klagenfurt<br />

machte. Nachdem eine sparsame<br />

Kundin an der Richtigkeit seiner<br />

Waage zweifelte, der Fischer aber<br />

schwor: „Zu Stein soll ich werden,<br />

wenn ich falsch gewogen habe!“,<br />

erfüllte sich das frevlerische Wort<br />

auf der Stelle und er wurde zu<br />

Stein. So ist er noch heute Teil<br />

des <strong>Markt</strong>es und blickt auf die<br />

<strong>Markt</strong>leute und -besucher herab.<br />

Am Nachmittag kehr an den<br />

Bauernmarkttagen wieder etwas<br />

Ruhe ein, denn dann räumen die<br />

<strong>Markt</strong>fahrer ihre übrigen Waren<br />

zusammen und treten ihre Heimreise<br />

an. In den beiden Hallen<br />

des Benediktinermarktes kann<br />

man jedoch täglich bis 18 Uhr<br />

einkaufen. Freitags findet ein<br />

Biomarkt statt, der ebenfalls in<br />

der Zeit von 6.30 Uhr bis 13.30<br />

Uhr geöffnet ist.<br />

Tipp<br />

Ende 2016 erschien ein<br />

umfangreiches Buchprojekt<br />

über den kulinarischen Hot-<br />

Spot. Vier junge Klagenfurter<br />

setzten dem <strong>Markt</strong> ein<br />

Denkmal und präsentierten<br />

in ihrem Bookazine neben<br />

der Geschichte des <strong>Markt</strong>s<br />

vor allem Geschichten über<br />

Standler und Rezepte zum<br />

Nachkochen. Erhältlich ist<br />

das Bookazine in der Buchhandlung<br />

Heyn oder unter<br />

www.cookingcatrin.at<br />

Info<br />

Lage: Benediktinerplatz 15,<br />

A-9<strong>02</strong>0 Klagenfurt.<br />

Öffnungszeiten: Bauernmarkt<br />

Donnerstag und<br />

Samstag von 6.30 bis 13.30<br />

Uhr; Hallen täglich 6.30 bis<br />

18 Uhr (außer an Sonn- und<br />

Feiertagen); Biomarkt Freitag<br />

6.30 bis 13.30 Uhr<br />

Größe: An Wochenmarkttagen<br />

bieten bis zu 130 Standler<br />

ihre Produkte an (eigene<br />

sowie zugekaufte).<br />

Kontakt: Magistrat Klagenfurt,<br />

Abteilung Baurecht,<br />

Gewerberecht/<strong>Markt</strong>wesen,<br />

Platzgasse 19,<br />

A-9010 Klagenfurt,<br />

Tel.: +43 463 5375481,<br />

Mail:<br />

marktwesen@klagenfurt.at


Seite 12, 2/<strong>2017</strong><br />

Transport & Kühlung<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Förderungen für<br />

Elektromobilität<br />

In einer kürzlich veröffentlichten<br />

Pressemitteilung<br />

gab das Bundesministerium<br />

für Land- und<br />

Forstwirtschaft, Umwelt und<br />

Wasserwirtschaft (BMLFUW)<br />

bekannt, 72 Millionen Euro für<br />

Elktromobilität zur Verfügung<br />

zu stellen. Am 1. März <strong>2017</strong><br />

starteten insgesamt vier Förderungsaktionen<br />

für Betriebe,<br />

Vereine und Gemeinden. Dazu<br />

zählen die „Förderungsaktion<br />

Elektro-Pkw für Betriebe“,<br />

die „Förderungsaktion für<br />

Elektro-Leichtfahrzeuge, Elektro-Kleinbusse<br />

und leichte<br />

Elektro-Nutzfahrzeuge für<br />

Betriebe“, die „Förderungsaktion<br />

Elektro Zweiräder für<br />

Betriebe“ und die Förderungsaktion<br />

„E-Ladeinfrastruktur“.<br />

Um Förderungen für entsprechende<br />

Fahrzeuge kann ab<br />

1. März bei der zuständigen<br />

Abwicklungsstelle, der Kommunalkredit<br />

Public Consulting<br />

(KPC) angesucht werden. Die<br />

Förderungen für betriebliche<br />

E-Pkw werden als E-Mobilitätsbonus<br />

in der Höhe von 3000<br />

Euro gemeinsam von Bund<br />

und Importeuren gewährt. Eine<br />

Voraussetzung für den Bezug<br />

der Förderung ist, dass die<br />

Fahrzeuge ausschließlich mit<br />

Strom aus erneuerbaren Energieträgern<br />

betrieben werden.<br />

Dies wird anhand der Stromlieferverträge<br />

oder Verbrauchsabrechnungen,<br />

einer Bestätigung<br />

des Elektrizitätsversorgers<br />

oder durch den Nachweis der<br />

Anschaffung einer eigenen<br />

Stromerzeugungsanlage überprüft.<br />

So sollen die CO 2 -Effizienz<br />

und die positiven Umwelteffekte<br />

sichergestellt werden.<br />

Gebrauchtfahrzeuge sind von<br />

den Förderungsaktionen ausgenommen,<br />

da die begrenzten<br />

Förderungsmittel ausschließlich<br />

für das Inverkehrbringen von<br />

neuen Elektrofahrzeugen aufgewendet<br />

werden sollen.<br />

Die Kommunalkredit Public<br />

Consulting stellt auf der Webseite<br />

www.umweltfoerderung.<br />

at Detailinformationen zu<br />

den Förderungsaktionen und<br />

-voraussetzungen sowie eine<br />

Übersicht der förderungsfähigen<br />

Fahrzeuge zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus wurden in<br />

der Kommissionssitzung 441<br />

Umweltprojekte mit einem<br />

Investitionsvolumen von rund<br />

85 Millionen Euro genehmigt.<br />

Durch die genehmigten Projekte<br />

können rund 132.000<br />

Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart<br />

werden.<br />

Insgesamt sollen mit dem Paket<br />

bis zu 16.000 zusätzliche E-Autos<br />

auf die Straße gebracht werden.<br />

Info<br />

www.klimaaktiv.at<br />

www.umweltfoerderung.at<br />

www.kommunalkredit.at<br />

www.austrian-mobile-power.at<br />

http://e-connected.at<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Individuelle Transport- und<br />

Verkaufslösungen<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> im Gespräch mit Herbert Hirschvogl von Humer.<br />

Humer ist Österreichs<br />

führender Anbieter<br />

für Anhänger, Tandem-Tieflader<br />

und Verkaufsfahrzeuge<br />

und wird mittlerweile von<br />

Johannes Humer in dritter Generation<br />

geführt. 1938 wurde das<br />

Familienunternehmen gegründet<br />

und hat sich seit den 70er Jahren<br />

auf die Fertigung von PKW-Anhängern<br />

spezialisiert. Dabei setzt<br />

das Unternehmen mit der Zentrale<br />

in Gunskirchen bei Wels/<br />

Oberösterreich auf Kundennähe<br />

und Qualität. An acht Standorten<br />

in Österreich stehen persönliche<br />

Berater für die individuellen<br />

Anfragen von <strong>Markt</strong>fahrern<br />

und Co. zur Verfügung und auf<br />

den Ausstellungsplätzen sowie<br />

Schauräumen werden über 1.500<br />

lagernde Anhänger verschiedenster<br />

Bauarten präsentiert.<br />

Wieso sollte man sich für<br />

einen Humer-Fahrzeug/<br />

Anhänger entscheiden?<br />

Wir sind das einzige Unternehmen<br />

in Österreich, das sich mit<br />

Verkaufsfahrzeugen beschäftigt.<br />

Es sind keine Massenartikel, die<br />

gefertigt werden, sondern größtenteils<br />

spezifische Lösungen für<br />

Bäcker, <strong>Fleisch</strong>er, Landwirte und<br />

Direktvermarkter. Kundenbetreuung<br />

und Qualität sind uns dabei<br />

besonders wichtig.<br />

Michael Heinz<br />

Welche Modelle gibt es?<br />

Es gibt die Möglichkeit, einen leeren<br />

Verkaufs-/<strong>Markt</strong>standanhänger<br />

zu kaufen und den Ausbau<br />

dann selbst zu machen. Es gibt<br />

aber auch ganze Fahrzeuge komplett<br />

nach Wunsch ausgebaut, mit<br />

Fußbodenheizung, Klimaanlage<br />

etc. Bei der Ausstattung können<br />

wir alles machen. Von Verkaufsmobilen,<br />

also richtige Selbstfahrer<br />

aufgebaut auf Fahrgestellen, bis<br />

hin zu Verkaufsanhängern, die<br />

rein auf Märkten eingesetzt werden.<br />

Die Frage ist grundsätzlich:<br />

Wie setzt man das Fahrzeug ein?<br />

Es gibt Landwirte, vor allem aber<br />

<strong>Fleisch</strong>er, die fahren zu Firmen<br />

hin und wechseln mehrere Male<br />

am Tag den Standort – dann<br />

mache ich das grundsätzlich mit<br />

einem Verkaufsmobil. Während<br />

die Verkaufsanhänger für längere<br />

Stehzeiten gedacht sind z.B.<br />

auf dem Bauernmarkt. Neben<br />

Verkaufsmobilen und -anhängern<br />

gibt es auch reine Kühlanhänger.<br />

Welche Kaufoptionen<br />

bieten Sie an?<br />

Im Prinzip alle. Es gibt die reine<br />

Miete, dann gibt es ein Test-Jahr,<br />

Humer<br />

Humer<br />

es gibt die Option Leasing oder<br />

Mietkauf.<br />

Haben Sie einen Bestseller?<br />

Das ist schwierig zu beantworten,<br />

weil wir so viele verschiedene<br />

Lösungen anbieten. Aber<br />

nach wie vor ist bei Kunden,<br />

die den Standcharakter haben<br />

möchten, der <strong>Markt</strong>standanhänger<br />

gefragt. Der Anhänger ist<br />

auf allen vier Seiten offen und<br />

man sieht auf den ersten Blick<br />

nicht, dass es ein Anhänger ist.<br />

Vor allem für kleinere Direktvermarkter<br />

ist dies eine ideale<br />

Lösung, ihre Waren auf Märkten<br />

anzubieten.<br />

Auf die Temperatur kommt es an<br />

Im Mittelpunkt der Winter<br />

Fahrzeugtechnik GmbH<br />

steht die Entwicklung<br />

und Herstellung maßgefertigter<br />

Fahrzeuginnenauskleidungen.<br />

Als Spezialist für den<br />

temperaturgeführten Transport<br />

empfindlicher und leicht<br />

verderblicher Produkte sowie<br />

dem Medikamententransport<br />

weiss Winter um die vielseitigen<br />

Anforderungen, die an den<br />

Warentransport der verschiedenen<br />

Branchen gestellt werden.<br />

Mit ausgesuchten Partnern werden<br />

Lösungen nach Kundenvorstellungen<br />

und -wünschen entwickelt.<br />

Die Basis für den Ausbau<br />

stellen hierbei qualitativ hochwertige<br />

GFK-Formbausätze (glasfaserverstärkte<br />

Kunststoffe) dar,<br />

die im Hause Winter entwickelt,<br />

designt und produziert werden.<br />

Das Material ist schlagfest und<br />

robust, verwindungssteif, dauerelastisch<br />

und als duroplastischer<br />

Kunststoff thermisch<br />

unempfindlich. Überlappend<br />

eingebaute und abgedichtete<br />

Segmente sowie die einteilige<br />

Bodenwanne gewährleisten<br />

einen dichten Frachtraum, der<br />

leicht zu reinigen ist. Auch die<br />

glatte, porenfreie Oberfläche des<br />

Winter GmbH<br />

GFK unterstützt die Aufrechterhaltung<br />

der erforderlichen Hygiene.<br />

Die serienmäßige Grundausstattung<br />

der Innenauskleidung<br />

umfasst isolierte Türen, eine<br />

rundumlaufende Airline-Schiene<br />

sowie Zurr- und Spanngurt zur<br />

Ladungssicherung, spritzwassergeschützte<br />

Deckenleuchten<br />

und eingelassene Kantenschutzabdeckungen<br />

aus Edelstahl im<br />

Bereich des Heck- und Seiteneinstiegs.<br />

Der Laderaum kann ganz<br />

individuell konfiguriert werden.<br />

Winter führt ausschließlich hochwertige<br />

Transportkälteanlagen<br />

und Heizaggregate führender<br />

Markenhersteller, abgedeckt<br />

werden die Temperaturbereiche<br />

von -20°C bis +20°C. Das Unternehmen<br />

gehört zu den wenigen<br />

Anbietern, die integrierte Systeme<br />

einbauen, die etwa in niedrigen<br />

Garageneinfahrten oder in<br />

Waschanlagen von Vorteil sind.<br />

Info<br />

Winter Fahrzeugtechnik<br />

GmbH<br />

Am Kreuzacker 4<br />

D-36124 Eichenzell<br />

Tel.: +49 6659 96460<br />

www.winter-kuehlfahrzeuge.de


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Transport & Kühlung<br />

Seite 13, 2/<strong>2017</strong><br />

RollLaden Automaten-Shop<br />

Peugeot Expert<br />

Der Vorarlberger Automaten-Spezialist<br />

Bischof Handels-GmbH<br />

präsentiert mit dem<br />

RollLaden Automaten-Shop eine<br />

optimale Lösung für den 24-Stunden-Verkauf<br />

von Ab-<strong>Hof</strong>-Produkten.<br />

Zusammen mit den starken<br />

Partnern Humer-Anhänger,<br />

Tieflader, Verkaufsfahrzeuge<br />

und SilberHolz wurde ein heller,<br />

freundlicher und mobiler<br />

Verkaufsladen geschaffen, der<br />

unabhängig von Öffnungszeiten<br />

perfekt gekühlte, frische Lebensmittel<br />

und Getränke anbietet.<br />

Die Vorteile auf einen<br />

Blick<br />

uuindividuell befüllbar<br />

uupersönliches Design<br />

uuProdukte werden kühl und<br />

trocken gelagert<br />

uufür Ihre Kunden 24-Stunden,<br />

non-stop verfügbar<br />

uubeste Qualität und Verarbeitung<br />

uuoptimaler Service<br />

Bei der Bestückung des RollLadens<br />

sind Ihrer Fantasie keine<br />

Grenzen gesetzt: Von Milch,<br />

Eier, Käse über Grillsteaks,<br />

Würstchen bis hin zu belegten<br />

Brötchen. Der mobile Automaten-Shop<br />

punktet mit hochwertiger<br />

Unterkonstruktion und<br />

solidem Holzaufbau, der durch<br />

seitliche Abstützungen gut gesichert<br />

ist. Die praktische Revisionsklappe<br />

sorgt für einen einfachen<br />

Zugang zu Stromanschluss<br />

und zur Reinigung der Kühlung.<br />

Info<br />

Bischof Handels-GmbH<br />

Fischerweg 1<br />

A-6845 Hohenems<br />

www.bischof-automaten.at<br />

SilberHolz<br />

Untereggen 2<br />

A-4625 Offenhausen<br />

www.silberholz.at<br />

Humer<br />

Grünbach 10<br />

A-4623 Gunskirchen<br />

www.humer.com<br />

Michael Heinz<br />

Peugeot<br />

Der Peugeot Expert profitiert<br />

voll und ganz von den Vorteilen<br />

der modularen Plattform EMP2:<br />

Es zeichnet sich durch kompakte<br />

Abmessungen, effiziente Motoren<br />

ab 133 Gramm CO2/Kilometer<br />

und hohe Qualität aus.<br />

Innovative Ausstattungen wie<br />

Handsfree-Seitenschiebetüren,<br />

die Modularität der Kabine<br />

durch Moduwork, Active Safety<br />

Brake, Rückfahrkamera mit<br />

VisioPark und vernetzte 3D-Navigation<br />

halten hier ihren Einzug<br />

in dieses Segment. Der neue<br />

Peugeot Expert verträgt eine<br />

maximale Nutzlast von 1.400 kg<br />

und wird in drei Längen – zwischen<br />

4,60 m bei der komplett<br />

neuen Kompaktversion und<br />

5,30 m – angeboten. Der besonders<br />

für Stadtfahrten geeignete<br />

Kastenwagen ist nur 1,90<br />

m hoch. In puncto Sicherheit<br />

erreicht er mit fünf Sternen im<br />

Euro-NCAP-Test das bestmögliche<br />

Ergebnis.<br />

www.professional-peugeot.at<br />

GRENZENLOSE AUSWAHL IM GRÖSSTEN ANHÄNGERPARK ÖSTERREICHS<br />

TESTEN SIE IN DER HUMER NIEDERLASSUNG LINDACH IHREN ANHÄNGER UND<br />

STEIGEN SIE UM AUF DIE KÖNIGSKLASSE. JETZT TERMIN VEREINBAREN!<br />

Öffnungszeiten:<br />

MO bis DO von 8:00 bis 18:00 Uhr und FR von 8:00 bis 17:00 Uhr<br />

Unser jederzeit zugängliches Freigelände können Sie auch außerhalb der Geschäftszeiten besichtigen!<br />

Herbert Hirschvogl / KAUFEN · MIETEN · MIETKAUF<br />

Tel.: 0664 60 94 94 <strong>02</strong><br />

E-Mail: h.hirschvogl@humer.com<br />

René Doppler / KAUFEN · MIETEN · MIETKAUF<br />

Tel.: 0664 60 94 94 03<br />

E-Mail: r.doppler@humer.com


Seite 14, 2/<strong>2017</strong><br />

Serie: <strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Nachvollziehbare Herkunft<br />

Roman Thum über die Zusammenarbeit mit Landwirten. Text: Katrin Schedler<br />

Roman Thum führt heute<br />

in fünfter Generation<br />

einen der ältesten <strong>Fleisch</strong>ereibetriebe<br />

Wiens und stellt<br />

nach alter Tradition Beinschinken<br />

her. Das eigentliche Geheimnis<br />

des Thum Schinkens liegt<br />

im Produktionsverfahren. Hier<br />

nimmt man sich noch Zeit und<br />

wendet das althergebrachte Verfahren<br />

der Aderpökelung an. Die<br />

schonendste Technik nützt jedoch<br />

nichts, wenn das Basisprodukt –<br />

das <strong>Fleisch</strong> – nicht von bester Qualität<br />

ist. Aus diesem Grund arbeitet<br />

Roman Thum mit Landwirten<br />

zusammen, die genauso wie er<br />

keine Kompromisse bei Qualität<br />

und Verarbeitung eingehen.<br />

Wie funktioniert die Zusammenarbeit<br />

mit den Landwirten?<br />

Wir arbeiten mit einer überschaubaren<br />

Anzahl von Landwirten<br />

zusammen, die wir alle persönlich<br />

kennen. Da ist zum einen<br />

zum Beispiel Josef Göltl aus dem<br />

Seewinkel, der das Schwein liefert<br />

und Hans Pfaller in Parndorf, der<br />

die Schweine für uns schlachtet<br />

und zusätzlich ein bisschen Wurst<br />

für uns produziert. Wir beziehen<br />

unser <strong>Fleisch</strong> aber auch aus der<br />

Steiermark und arbeiten mit dem<br />

„Grünen Kreis“ zusammen.<br />

Welche Vorteile bringt dies<br />

mit sich?<br />

Grundsätzlich schaue ich, dass ich<br />

nur mit kleinen Unternehmen<br />

zusammenarbeite, weil ich ganz<br />

gerne die handelnden Personen<br />

an der Hand habe. Warum ich<br />

gerne mit den Bauern zusammenarbeite,<br />

ist die Nachvollziehbarkeit.<br />

Ich kann den Kunden sagen,<br />

woher die Tiere kommen und wie<br />

sie leben. Es ist auch wichtig, die<br />

Wertschöpfung in der Region zu<br />

halten und wenn ich denjenigen,<br />

mit dem ich Geschäfte mache, persönlich<br />

kenne, dann ist das zusätzlich<br />

ein Plus. Als ich den Betrieb<br />

von meinen Vater übernommen<br />

habe, habe ich nach und nach alle<br />

Partner ausgetauscht, mit denen<br />

ich persönlich nicht konnte. Das<br />

ist eben so, man muss mit jemanden<br />

können.<br />

Würden Sie Ihren <strong>Fleisch</strong>erkollegen<br />

empfehlen, direkt<br />

mit Bauern zusammenzuarbeiten?<br />

Die Zusammenarbeit hat mit<br />

Vertrauen zu tun. Ich weiß, wenn<br />

ich meine Bauern anrufe, dann<br />

können diese mir sagen, wann das<br />

Tier geboren wurde und was es zu<br />

fressen bekommen hat. Es ist alles<br />

nachvollziehbar. Ich wiederum<br />

kann dies meinen Kunden kommunizieren<br />

und sie wissen, ich<br />

gebe ihnen nur was Gutes, hinter<br />

dem ich zu 100 Prozent stehe.<br />

Wobei ich sagen muss, dass auch<br />

jeder einen ganz anderen Qualitätsanspruch<br />

hat. Viele meine<br />

Kollegen haben meines Erachtens<br />

einen falschen Qualitätsanspruch.<br />

Und das ist nicht nur bei<br />

den <strong>Fleisch</strong>ern so, sondern bei<br />

den Bauern detto. Ich kann mich<br />

nicht beklagen, wir haben ein gut<br />

laufendes Geschäft – ich glaube,<br />

da sind wir eher gegen den Trend<br />

in unserer Branche. Also scheinbar<br />

ist es nicht so schlecht, was wir<br />

machen.<br />

Wie sieht die Zukunft aus?<br />

Die Bauern sind oft in einer<br />

Situation, die nicht einfach ist.<br />

Nur, und das ist mein Appell an<br />

die Bauern, jeder Bauer ist auch<br />

Unternehmer. Bei uns war das ja<br />

auch so, wir haben uns auch neu<br />

finden müssen vor ein paar Jahren,<br />

weil sonst hätten wir wie viele<br />

<strong>Fleisch</strong>er zusperren müssen. Man<br />

muss aktiv werden und sich selbst<br />

Produkte suchen, die der <strong>Markt</strong><br />

braucht. Natürlich sind beide Seiten<br />

gefragt: Einerseits muss der<br />

Landwirt schauen, dass er dem<br />

<strong>Fleisch</strong>er etwas anbietet, das er<br />

brauchen kann und anderseits<br />

der <strong>Fleisch</strong>er, der offen ist dafür.<br />

Grundsätzlich sollte ich jedoch<br />

etwas Neues, Innovatives suchen,<br />

das nicht im Supermarkt liegt.<br />

Thum Schinken GmbH<br />

Info<br />

Thum Schinken Manufaktur<br />

Margaretenstr. 126<br />

1050 Wien<br />

+43 1 544 2541<br />

thum@chello.at<br />

www.thum-schinken.at<br />

Biobetrieb Göltl<br />

Kanalgasse 5<br />

A-7132 Frauenkirchen<br />

Tel.: +43 2172 2160<br />

www.goejo.at<br />

Biobauernhof Pfaller<br />

Heidehofweg<br />

A-7111 Parndorf<br />

Tel.: +43 2166 2738<br />

www.biobauernhof-pfaller.at<br />

Neues entdecken<br />

In dieser Ausgabe von <strong>Hof</strong>&-<br />

<strong>Markt</strong> setzen wir die Serie<br />

zum Thema „<strong>Fleisch</strong>verarbeitung“<br />

fort. Neben Kooperations-Beispielen,<br />

Portraits und<br />

nützlichen Tipps rund um die<br />

Verarbeitung von <strong>Fleisch</strong>, finden<br />

Sie Rezepturen und weitere<br />

Informationen in dieser Rubrik.<br />

Manchmal fehlen Ideen<br />

oder Informationen, um mit<br />

der Produktion neuer Produkte<br />

zu starten – wir möchten Ihnen<br />

dabei behilflich sein und liefern<br />

Ihnen Anreize für kreative und<br />

eigene Produktlinien. <strong>Hof</strong>&-<br />

<strong>Markt</strong> wird nun auch zusätzlich<br />

an österreichische <strong>Fleisch</strong>reibetriebe<br />

verschickt – aus diesem<br />

Grund heißen wir alle neuen<br />

Leser herzlich willkommen.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen<br />

und Ausprobieren,<br />

Ihr <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong>-Team<br />

<br />

<br />

Produzieren<br />

Kassieren<br />

<br />

<br />

Vorbereiten<br />

Verpacken<br />

<br />

Toperczer Qualität für Ihren Erfolg<br />

Toperczer zeigte auf der „Ab <strong>Hof</strong>“ in Wieselburg eine große<br />

Auswahl seiner Geräte. Für den Direktvermarter und <strong>Fleisch</strong>ereibereich<br />

bietet Toperczer Komplettausstattungen bei Geräten an:<br />

Neben kleineren Küchengeräten wie Steakern, Cuttem und Vakuummaschinen<br />

erstreckt sich das Sortiment über <strong>Fleisch</strong>wölfe<br />

und Aufschnittrnaschinen bis hin zu Kombidämpfem. Natürlich<br />

mit im Programm ist sämtliches Zubehör für die verschiedenen<br />

Anforderungen im Bereich <strong>Fleisch</strong>verarbeitung und -zubereitung.<br />

Toperczer-Kunden genießen eingehende Beratung und<br />

zuverlässigen Service. www.Toperczer.at


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Seite 15, 2/<strong>2017</strong><br />

Die großen<br />

Helferlein<br />

Eine Vielzahl an Maschinen<br />

erleichtern den <strong>Fleisch</strong>ern und<br />

Direktvermarktern das Arbeitsleben.<br />

MAJA ESM 4550 -<br />

Bequemes Arbeiten<br />

Eine manuelle Entschwartungsmaschine,<br />

mit der man gleichzeitig<br />

auch entfetten kann, ist die<br />

von MAJA produzierte Type<br />

ESM 4550/1. In einem Arbeitsgang<br />

werden runde Teilstücke,<br />

vornehmlich Schulter und Hinterschinken,<br />

entschwartet und<br />

entfettet, wobei die Fettstärke<br />

stufenlos über zwei ergonomisch<br />

geformte Handhebel eingestellt<br />

wird. Die Schwartenstärke wird<br />

über einen seitlich angebrachten<br />

Hebel eingestellt. Fett und<br />

Schwarte werden separat ausgetragen<br />

und müssen nicht sortiert<br />

werden.<br />

Wie alle Maja-Maschinen verfügt<br />

auch dieses Modell über<br />

hohen Sicherheitsstandard,<br />

hygie nische Bauweise und<br />

höchste Stabilität, Langlebigkeit<br />

und Wertbeständigkeit. Optio nal<br />

kann die Maschine mit Sondertischen<br />

für verschiedene Produkte<br />

und mit einem integrierten<br />

Schwartenabfuhrband ausgestattet<br />

werden.<br />

Perfekt geschnitten,<br />

optimal portioniert!<br />

MHS ist ein weltweit anerkannter<br />

Hersteller von Scheibenund<br />

Portionenschneidern. Das<br />

Programm reicht vom kleinen<br />

Kotelettschneider als Tischgerät<br />

für Gewerbebetriebe oder kleinere<br />

Lebensmittelmärkte bis zu<br />

Portionenschneidern mit automatischer<br />

Produktzufuhr und<br />

Austrageband für die geschnittene<br />

Ware. Die meistverkauften<br />

Modelle sind aus der PCE-<br />

Reihe, die es in verschiedenen<br />

Ausführungen gibt. Die Maschinen<br />

haben einen elektromechanischen<br />

Antrieb und machen bis<br />

zu 220 Schnitte pro Minute.<br />

Am Feinsten<br />

LASKA Feinstzerkleinerer<br />

„Nano Cutter“<br />

dienen insbesondere<br />

MAJA ESM 4550<br />

zur Herstellung feiner Brühund<br />

Kochwurst sowie von Pasteten,<br />

wobei stabile und feinste<br />

luftarme Emulsionen bei Material<br />

schonender Verarbeitung<br />

erzeugt werden.<br />

Kernstück der Maschine ist ein<br />

Schneidsatz, bestehend aus drei<br />

Spezialmessern mit auswechselbaren<br />

Messerklingen und drei<br />

Speziallochscheiben. Ein und<br />

Nachstellung des Schneidsatzes<br />

erfolgen kontinuierlich und<br />

automatisch und gewährleisten<br />

gleichmäßige Produktqualität.<br />

Die patentierte elektrohydraulische<br />

Messeranstellung schafft<br />

gleichbleibende Belastungsverhältnisse<br />

an den Schneidkanten<br />

und Lochscheiben und reduziert<br />

damit Verschleiß und Schneidsatzabnutzung<br />

um bis zu 50 %.<br />

Den Nano Cutter gibt es mit<br />

Lochscheibendurchmessern von<br />

175 sowie 225 mm und Motorleistungen<br />

von 90 bzw. 132 kW.<br />

Eine Weiterentwicklung, die<br />

schon auf der IFFA 2016 in<br />

Frankfurt vorgestellt wurde, ist<br />

der neue Laska Vakuum-Feinstzerkleinerer.<br />

Info<br />

Weitere Informationen bei<br />

JOHANN LASKA u. SÖHNE,<br />

Linz-Wien-Graz<br />

www.laska.co.at<br />

MAJA<br />

MHS<br />

MHS stellt Schneidegeräte her.


Seite 16, 2/<strong>2017</strong><br />

Serie: <strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Einfache luftgetrocknete Hauswurst<br />

<br />

Text & Foto: Gerd W. Sievers<br />

Rezept<br />

Luftgetrocknete Hauswurst<br />

uu10 kg Rindfleisch mager<br />

(oder Lamm, Hirsch,<br />

Reh, Wildschwein etc.)<br />

uu5 g Muskatnuss, wenn<br />

möglich frisch gerieben<br />

uu5-7 g Macis-Pulver<br />

uu10 g Salpeter<br />

uu15 g Zucker<br />

uu15 g weißer Pfeffer,<br />

frisch gemahlen<br />

uu7,5 kg Schweinefleisch, sehr<br />

mager<br />

uu250 g Speck, grob gewürfelt<br />

uu450-500 g Meersalz<br />

uu1/16 L Cognac/ Weinbrand<br />

oder 50-100 ml kräftiger<br />

Rotwein<br />

uuSchweinedärme (kleinere<br />

Kaliber wählen)<br />

Die sogenannten Hauswürste<br />

sind in vielen<br />

Gegenden Österreichs<br />

heimisch, insbesondere natürlich<br />

in Tirol, der Steiermark und last<br />

but not least in Kärnten, wo die<br />

Hauswürste besonders beliebt<br />

sind.<br />

In früheren Zeiten war dies<br />

eine einfache Methode, <strong>Fleisch</strong><br />

zu konservieren – man benötigte<br />

dazu genau genommen nur Salz<br />

und Luft. Heute gibt man den<br />

Hauswürsten gerne auch Konservierungsstoffe<br />

wie Nitritpökelsalz<br />

oder – wie in unserem Fall<br />

– Salpeter bei, was einerseits die<br />

Produktsicherheit erhöht und<br />

andererseits auch die Haltbarkeit<br />

verbessert. Warum Salpeter<br />

zu bevorzugen ist, hat einen einfachen<br />

Grund: den Geschmack.<br />

Während Nitritpökelsalz das<br />

Produkt oftmals sehr „salzscharf“<br />

schmecken lässt, sorgt<br />

der Salpeter für ein wesentlich<br />

natürlicheres Aroma.<br />

Hauswürste können das<br />

gesamte Jahr über hergestellt<br />

werden. Im Sommer dauert der<br />

Trocknungsprozess nur wenige<br />

Tage (daher sollte die Wurst am<br />

Anfang immer mit etwas Wasser<br />

besprüht werden, um ein<br />

gleichmäßiges Reifen von innen<br />

nach außen zu ermöglichen), im<br />

Winter dauert der Prozess etwas<br />

länger. Für das nachstehende, an<br />

sich einfache Grundrezept ist es<br />

sehr wichtig, dass das <strong>Fleisch</strong><br />

ständig gut gekühlt ist und man<br />

mit einer Masse arbeitet, die<br />

immerzu möglichst kalt bleibt!<br />

Man kann diese Hauswürste<br />

mit Rindfleisch, Lamm, Hirsch,<br />

Reh oder auch Wildschwein herstellen<br />

– bei genauem Arbeiten<br />

gelingen sie immer!<br />

Und übrigens, die angegebene<br />

Würzmischung ist rein individuell<br />

von uns gewählt. Würzen Sie<br />

Ihre Hauswürste bitte nach eigenem<br />

Geschmack, der Kreativität<br />

sind keine Grenzen gesetzt!<br />

Zuerst das Rindfleisch in die Größe von Gulasch-Würfel<br />

schneiden und in einer Wanne mit Muskatnuss, Macis,<br />

Salpeter, Zucker und Pfeffer vermischen. Das <strong>Fleisch</strong><br />

durch den Wolf (kleine Scheibe) drehen und anschließend<br />

sofort kühl stellen. Das Schweinefleisch mit der mittleren<br />

Lochung wolfen. Den Speck klein würfeln. Rindfleisch,<br />

Schweinefleisch und Speck zusammen mit Meersalz und<br />

Cognac oder Rotwein in einer Wanne zu einem geschmeidigen<br />

Brät verkneten. Mit Hilfe einer Wurstspritze die<br />

Masse in eher kleinkalibrige Därme (Schwein) füllen und<br />

zu jeweils ca. 150 g schweren Würsten abdrehen. Anschließend<br />

am besten in frischer Bergluft – ansonsten in einem<br />

geeigneten Trockenraum – einige Wochen abtrocknen<br />

lassen.<br />

Hinweis: Die Würste schmecken auch frisch sehr gut, z.B.<br />

einfach in heißem Sauerkraut dünsten lassen.<br />

Räuchern: Nach dem Reifen (4 Tage) kann man die Würste<br />

12-24 Stunden bei 15-20 Grad kalt räuchern. Die Sägespäne<br />

müssen dabei gut befeuchtet werden (Apfel, Zwetschke,<br />

Birnbaum, Buche und Erle sind zu bevorzugen).<br />

TIPP: Die Wurst zusätzlich kräftig mit Knoblauch würzen.<br />

AB HOF<br />

Lebensmitteltechnik für <strong>Fleisch</strong>er und Direktvermarkter<br />

Der persönliche Kontakt zu<br />

meinen Kunden hat für mich<br />

oberste Priorität“, so Geschäftsführer<br />

Johann Penias<br />

auf der Messe<br />

Ab <strong>Hof</strong> <strong>2017</strong> in<br />

Wieselburg. Er leitet PENIAS<br />

Lebensmitteltechnik GmbH<br />

seit 1996, die im Bereich<br />

Service, Reparatur, Beratung<br />

und Verkauf von Maschinen für<br />

die Lebensmittelverarbeitung<br />

tätig ist. Durch den zentralen<br />

Firmensitz in Uttendorf in<br />

Oberösterreich ist ein schneller<br />

Vorort-Service beim Kunden<br />

möglich. Derzeit werden<br />

Kunden in ganz Österreich,<br />

dem Grenzgebiet zu Deutschland,<br />

Ungarn, Italien und der<br />

Schweiz beliefert und betreut.<br />

PENIAS Lebensmitteltechnik<br />

GmbH führt Marken wie JBT<br />

TIPPER TIE ALPINA GmbH,<br />

REICH Thermoprozesstechnik<br />

GmbH, TALSA Europe , VacuMIT<br />

Maschinenbau GmbH,<br />

CAPIC, etc.<br />

Im Schauraum in Uttendorf<br />

wird eine breite Palette an<br />

neuen, überholten und generalüberholten<br />

Maschinen<br />

für Nahversorger, Direktvermarkter,<br />

Metzgereien und<br />

die Lebensmittelindustrie<br />

präsentiert. Rückgenommene<br />

Gebrauchtmaschinen werden<br />

in der hauseigenen Werkstätte<br />

nach dem neuesten Stand der<br />

Technik wiederaufbereitet.<br />

„Eine schnelle Verfügbarkeit<br />

von Ersatzteilen sowie die<br />

zügige Reparatur vor Ort stellt<br />

beim täglichen Einsatz der<br />

Maschinen im Lebensmittelbereich<br />

eine große Herausforderung<br />

dar. Bei länger andauernden<br />

Reparaturen versuche<br />

ich selbstverständlich, eine<br />

Leihmaschine aus unserem<br />

Haus bereitzustellen. Der<br />

Kunde kann so wie gewohnt<br />

weiterarbeiten“, so Penias<br />

abschließend.


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Serie: <strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />

Seite 17, 2/<strong>2017</strong><br />

Jauntaler Salami<br />

Kulinarischer Botschafter aus Kärnten.<br />

Text: Katrin Schedler<br />

In der Region Jauntal in<br />

Kärnten reift auf den<br />

Bauernhöfen eine besonders<br />

geschmackvolle Delikatesse<br />

heran: die „Königin der<br />

Würste“, die Jauntaler Salami.<br />

Als eine der letzten namhaften<br />

Produkte, die aus bäuerlicher<br />

Erzeugung stammen, ist die nach<br />

althergebrachten Rezepten hergestellte<br />

Salami ein wertvoller<br />

kulinarischer Botschafter. Die<br />

reine Schweinesalami besticht<br />

durch die harmonisch abgerundete<br />

Würze und den ausgereiften<br />

<strong>Fleisch</strong>geschmack. Eine<br />

unverwechselbare „bäuerliche<br />

Note“ verleihen der Salami ein<br />

Tropfen Knoblauchwasser und<br />

ein Hauch von Buchenholz aus<br />

den Wäldern der Petzen. Alle<br />

verwendeten <strong>Fleisch</strong>- und Speckteile<br />

müssen aus dem Jauntal<br />

stammen und auch die Schlachtung<br />

und Erzeugung findet in<br />

der Region statt. Eine der vielen<br />

Besonderheiten ist mit Sicherheit<br />

auch, dass für die Salami das<br />

ganze Schwein genutzt wird. Es<br />

kommen also auch und vor allem<br />

die Gusto-Stücke mit hinein. Die<br />

Herstellung von reinen Schweinewürsten<br />

für den Eigenbedarf<br />

hat im Jauntal eine lange Tradition,<br />

nach dem zweiten Weltkrieg<br />

wurde dann gezielt mit der<br />

Vermarktung der Salami begonnen<br />

und es gab die Spezialität<br />

vereinzelt zu kaufen.<br />

Qualitätssicherung und<br />

Vermarktung<br />

Damit eine hochwertige Qualität<br />

erreicht werden kann, spielen<br />

mehrere Faktoren eine Rolle:<br />

Korrekte Arbeitsmethoden, richtiges<br />

Pökeln, Fingerspitzengefühl<br />

bei der Reifung oder Trocknung<br />

und sorgfältige Lagerung sind<br />

dabei unumgänglich. Mit dem<br />

Ziel die Produktionsrichtlinien<br />

der Jauntaler Salami zu definieren<br />

und Qualitätssicherung zu<br />

betreiben, wurde 2001 der „Verein<br />

der Jauntaler Salamibauern“<br />

(heute „Verein Genuss-Region<br />

Jauntaler Salami – Jauntaler<br />

Salamibauern“) gegründet. Ein<br />

paar Jahre zuvor wurde in der<br />

Gemeinde Globasnitz die bäuerliche<br />

Gemeinschaft „Juenna“<br />

der Farant-Bauern ins Leben<br />

gerufen. Neben dem Ankurbeln<br />

des Tagestourismus und die nachhaltige<br />

Belebung der Gast- und<br />

Landwirtschaft, ist die Vermarktung<br />

der selbst erzeugten Produkte<br />

ein besonders wichtiges Ziel<br />

der bäuerlichen Gemeinschaft.<br />

Die Pflege des alten bäuerlichen<br />

Handwerks und die Weitergabe<br />

an die nächste Generation sollen<br />

zudem gesichert werden. Das<br />

kulinarische Aushängeschild der<br />

Farant-Bauern ist dabei die unter<br />

dem Farant-Ehrenkodex hergestellte<br />

Jauntaler Salami. Alle Mitglieder<br />

haben sich verpflichtet,<br />

ihre Produkte ausschließlich auf<br />

traditionelle Weise nach überlieferter<br />

Hausrezeptur herzustellen.<br />

Damit die Produktion lückenlos<br />

nachvollziehbar ist, dokumentiert<br />

jeder Farant-Bauer in einem<br />

Qualitätshandbuch die einzelnen<br />

Schritte, vom Schwein bis zur fertigen<br />

Salami.<br />

Salamibauer im<br />

Nebenerwerb<br />

Stefan Pototschnig gehört zu den<br />

rund 20 Mitgliedern des Vereins<br />

Stefan Pototschnig<br />

Stefan Pototschnig mit Salamikrone.<br />

der Jauntaler Salamibauern und<br />

war bis <strong>2017</strong> als Obmann der Vereinigung<br />

tätig. Durchschnittlich<br />

30 ausgesuchte Schweine im Jahr<br />

werden speziell gemästet und zu<br />

der köstlichen Jauntaler Salami<br />

verarbeitet. Die Tiere wachsen<br />

im eigenen Stall in St. Stefan auf<br />

und werden dort mit hofeigenem<br />

Futter gefüttert. Der Salamibauer<br />

weiß: „Eine Salami ist eine<br />

Geschichte, die bereits beim Futter<br />

anfängt.“ Die Verarbeitung<br />

und Reifung erfolgt dann im<br />

Betrieb in Kühnsdorf. Pototschnig<br />

betreibt die Landwirtschaft<br />

im Nebenerwerb und gehört<br />

zu den derzeit vier Bauern, die<br />

nach den definierten Richtlinien<br />

des Vereins eine „Jauntaler<br />

Salami“ erzeugen. Das Grundrezept<br />

der Wurst ist immer gleich:<br />

Rohes Schweinefleisch wird mit<br />

kernigen Schweinespeckwürfeln<br />

und einer speziellen Gewürzmischung<br />

vermischt. Der dezente<br />

Pfeffergeschmack ist dabei<br />

Hauptträger der milden Würze,<br />

Knoblauchwasser rundet den<br />

Geschmack ab. Anschließend<br />

wird die Wurst gepökelt, über<br />

Buchenscheiter in der Bauernselch<br />

geräuchert und traditionell<br />

in zwei Phasen gereift – zuerst im<br />

Feuchten, dann im Trockenen.<br />

Nach etwa acht Wochen ist der<br />

Reifungsprozess abgeschlossen.<br />

Vakuumverpackt und etikettiert<br />

reift die schnittfeste, grobkörnige<br />

Rohwurst dann nochmals<br />

nach, bevor sie optimal für den<br />

Verkauf ist. Die genaue Rezeptur<br />

variiert von Bauer zu Bauer und<br />

ist ein streng gehütetes Geheimnis,<br />

das lediglich an die nachfolgende<br />

Generation weitergegeben<br />

wird. „Bei uns ist immer schon<br />

Salami gemacht worden“, berichtet<br />

der gelernte Landwirtschaftsmeister.<br />

Zuerst für den Eigenbedarf,<br />

bis vor ca. 20 Jahren mit<br />

dem Verkauf begonnen wurde.<br />

Die Jauntaler Salami wird ab<br />

<strong>Hof</strong>, über den Onlinshop, an die<br />

Gastronomie und vor allem an<br />

Feinkostläden verkauft.<br />

Zelebrierter Genuss<br />

Kaum eine Region zelebriert ihre<br />

Köstlichkeit so wie das Jauntal<br />

die Salami. Anfang August strömen<br />

tausende Menschen zum<br />

Salamifest ins Stift Eberndorf,<br />

wo traditionell die Wahl der<br />

Salami-Prinzessin und die Verkostung<br />

sowie Bewertung der<br />

Jauntaler Salamis stattfindet. Für<br />

die beste Bauernsalami wird die<br />

Jauntaler Salamikrone, ein rustikaler<br />

Wanderpokal in Form einer<br />

geschnitzten Holztafel, vergeben.<br />

Verkündet wird der neue König<br />

beim Farant-Straßenfest. Neben<br />

den Mitgliedern des Vereins reichen<br />

ca. 40 weitere Produzenten<br />

jährlich zur Bewertung ein.<br />

Info<br />

Termine:<br />

6. August <strong>2017</strong> Salamifest im<br />

Stift Eberndorf<br />

15. August <strong>2017</strong> Farant-<br />

Straßenfest in Globasnitz<br />

Weitere Informationen finden<br />

Sie unter:<br />

www.jauntalersalami.at<br />

www.salamigenuss.at<br />

Tel. +43/1/718 53 55, Tel. + Fax: +43/1/712 26 53<br />

office@schoen-gmbh.at www.schoen-gmbh.at


Seite 18, 2/<strong>2017</strong><br />

Serie: <strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Osttiroler Berglamm<br />

Die Schafzucht als bedeutender Wirtschaftsfaktor.<br />

Von Katrin Schedler<br />

Tirol Werbung/Bernhard Aichner<br />

Mit seinem alpinen<br />

Klima und den großen<br />

Almgebieten ist<br />

Osttirol seit jeher ein traditionelles<br />

Gebiet für die Schafzucht, da<br />

die Tiere hervorragend für die<br />

Beweidung der steilen Weiden<br />

geeignet sind. Die Zentren der<br />

Schafzucht sind Matrei, Assling<br />

und Anras, daneben kommt der<br />

Schafzucht im Villgratental eine<br />

besondere Bedeutung zu. Früher<br />

stand vor allem die Schafwollerzeugung<br />

im Mittelpunkt, heute<br />

schätzen Genießer besonders<br />

das hochqualitative Schaf- und<br />

Lammfleisch, denn das sensationelle,<br />

feinst marmorierte <strong>Fleisch</strong><br />

der Osttiroler Berglämmer besitzt<br />

ein einzigartiges Aroma.<br />

Direkt vermarktet<br />

Es ist nicht verwunderlich, dass<br />

gerade das Osttiroler Berglamm<br />

zum Zugpferd der Osttiroler<br />

Gastronomie wurde. Durch den<br />

besonders geringen Fettanteil ist<br />

das Lamm auch bei vielen gesundheitsbewussten<br />

Konsumenten<br />

und Genießern gefragt. Die Familie<br />

Lugger vom Gasthof Unterwöger<br />

in Obertilliach schlachtet<br />

ihre Lämmer ausschließlich für<br />

die eigene Küche. Durchschnittlich<br />

80 Lämmer werden im Jahr<br />

zu Spezialitäten verarbeitet. Auch<br />

der Wandertourismus profitiert<br />

von der Schafzucht. Die Tiere<br />

auf den Almweiden tragen zur<br />

Almromantik mit bei. Wenn die<br />

Tiere nicht für die eigene Wirtschaft<br />

verwendet werden, erfolgt<br />

die Vermarktung in Form von<br />

Direktvermarktung an private<br />

Haushalte oder an die regionale<br />

Gastronomie. Ein großer Teil der<br />

Gesamtlämmerproduktion Osttirols<br />

wird jedoch über die Raiffeisen<br />

Genossenschaft Osttirol<br />

in Lienz, kurz RGO, vermarktet.<br />

Diese verkauft hauptsächlich<br />

lebende Lämmer an Abnehmer<br />

in Italien, Deutschland und<br />

Ostösterreich. Ein kleiner Teil<br />

wird in geschlachteter Form an<br />

den Lebensmittelhandel verkauft.<br />

Das Beste aus Wolle<br />

1985 übernahm Josef Schett den<br />

elterlichen Bergbauernhof am<br />

Lahnberg über dem Villgratental<br />

und stellte den Betrieb auf Schafzucht<br />

um. Nachdem Lammfleisch<br />

immer beliebter wurde, stellte sich<br />

die Frage: Wohin mit der Wolle?<br />

Das Lammfleisch und die Schafmilchprodukte<br />

vermarktete der<br />

Osttiroler an die gehobene Gastronomie,<br />

ein paar Jahre später<br />

lies sich Schett die <strong>Markt</strong>fähigkeit<br />

von modernen Schafprodukten<br />

bescheinigen und startete mit mit<br />

seinem Unternehmen „Villgrater<br />

Natur“ durch. „Ich habe einfach<br />

begonnen zu schauen, was man<br />

mit der Wolle machen kann“, so<br />

Schett. Anfang der 90er-Jahre<br />

kamen die ersten Villgrater<br />

Natur-Produkte in den Verkauf<br />

und das Sortiment wurde Schritt<br />

für Schritt erweitert. Heute beliefern<br />

75.000 Mitarbeiter aus ganz<br />

Österreich das Unternehmen von<br />

Josef Schett. Aus dem anfänglichen<br />

Nebenprodukt der Schafzucht,<br />

der Schafwolle, ist mit der<br />

Zeit ein wertvoller Rohstoff für<br />

Betten, Decken und Matratzen<br />

geworden. Dass sich die Schafschurwolle<br />

auch hervorragend<br />

als Dämmstoff und Trittschalldämmung<br />

eignet, zeigen die<br />

Produkte der Marke „Woolin“,<br />

die Josef Schett entwickelte. Mittlerweile<br />

steht zwar die Wolle im<br />

Vordergrund des Unternehmens,<br />

das regionale Lammfleisch wird<br />

jedoch wie gewohnt an die gehobene<br />

Gastronomie geliefert und<br />

auch im Villgrater Natur-Haus<br />

sind Spezialitäten wie Lammsalami,<br />

Lammwürste oder Lammschinken<br />

erhältlich. Dafür werden<br />

rund 400 Lämmer pro Jahr am<br />

<strong>Hof</strong> geschlachte. Genauso unverfälscht<br />

und individuell wie die<br />

Produkte ist das Villgrater Natur<br />

Haus. Dass aus Holz und Schafwolle<br />

gebaute Betriebsgebäude ist<br />

Produktions- und Verkaufsstätte<br />

in einem, das auch ein willkommenes<br />

Reiseziel für Busse ist. „Wir<br />

verkaufen unsere Produkte hier<br />

am Standort und arbeiten auch<br />

mit Vertriebspartnern zusammen.<br />

Der Internetshop ist zudem ein<br />

wichtiger Vertriebskanal“, erklärt<br />

der Osttiroler. Für die Zukunft ist<br />

eine Vergrößerung des Betriebs<br />

geplant, im Zuge dessen auch ein<br />

Bauernladen mit regionalen Produkten<br />

in die neue Verkaufsstätte<br />

eingebaut werden.<br />

Info<br />

RGO<br />

Josef-Schraffl-Straße 2<br />

A-9900 Lienz<br />

Tel.: +43 4852 66550<br />

www.rgo.at<br />

Villgrater Natur Produkte<br />

Innervillgraten 116<br />

A-9932 Innervillgraten<br />

Tel.: +43 4843 5520<br />

www.villgraternatur.at<br />

AB HOF<br />

Bertsch-Laska präsentierte die neuesten<br />

Geräte für die <strong>Fleisch</strong>verarbeitung aus<br />

seinem Sortiment.<br />

www.bertsch-laska.at<br />

Auf dem riesigen Stand von Gastroshop<br />

wurden eine Vielzahl an<br />

Geräten für alle Bereiche der Direktvermarktung<br />

und Produktion<br />

präsentiert. www.gastroshop.at<br />

Gramiller präsentierte den Messe-Besuchern<br />

seine für die <strong>Fleisch</strong>verarbeitung bewährten<br />

Maschinen. www.gramiller.at<br />

Am Stand von Erich Amashaufer<br />

konnten sich die Besucher rund<br />

um Kühltechnik und Vakuumierung<br />

informieren.<br />

www.amashaufer.com<br />

Sautner zeigte sein breites Angebot aus<br />

der Großküchen-, Lebensmittel- und<br />

Wiegetechnik. www.sautner.at<br />

Harald Otter von OK-Paneele<br />

konnte in vielen Kundengesprächen<br />

seine Paneelsysteme präsentieren.<br />

www.ok-paneele.at<br />

Ing. Erich Pastner von<br />

Isotherm Pastnerit<br />

demonstrierte seinen<br />

Standbesuchern, welche<br />

vielfältigen Möglichkeiten<br />

es beim Paneelbau gibt.<br />

www.isotherm.at<br />

Beim Messe-Stand von Rauch<br />

wurden die neuesten Waagen und<br />

Lebensmittelmaschinen gezeigt.<br />

www.rauch.co.at<br />

Marko Walter vom Wurstwerk präsentierte<br />

seine breite Palette an <strong>Fleisch</strong>ereibedarfsprodukten.<br />

www.wurstwerk.at


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Fisch<br />

Seite 19, 2/<strong>2017</strong><br />

Sievers<br />

Kärnten Werbung/Sam Strauss<br />

Köstlichkeiten aus<br />

dem Wasser<br />

Kärnten ist nicht nur sehr<br />

gewässer-, sondern auch<br />

sehr fischreich. Das<br />

glasklare Wasser eignet sich hervorragend<br />

zur Aufzucht verschiedenster<br />

Fische, rund 57 Arten<br />

sind nachgewiesen. Damit die<br />

einmalige Naturlandschaft der<br />

Region auch weiterhin so intakt<br />

bleibt, bewirtschaften die Fischereiberechtigten<br />

sowie Angler die<br />

Gewässer mit größter Umsicht.<br />

Gesellschaftlich und wirtschaftlich<br />

nimmt die Fischerei in Kärnten<br />

einen großen Stellenwert ein.<br />

Die hochwertigen Speisefische<br />

sind bis weit über die Grenzen<br />

hinaus beliebt und das nicht erst<br />

seit gestern. Bereits im 14. Jahrhundert<br />

genoss man am kaiserlichen<br />

<strong>Hof</strong> in Wien die wunderbaren<br />

Fische aus Kärnten. Vor allem<br />

der Kärntna Laxn hat sich als Fixpunkt<br />

auf den Speisekarten verankert.<br />

Dies ist den Fischzuchtbetrieben<br />

zu verdanken, die der<br />

heimischen Seeforelle – früher<br />

auch Laxn genannt – vor einigen<br />

Jahren zu neuem Ruhm verholfen<br />

haben. Nicht nur der Name<br />

des Fisches wurde übernommen,<br />

sondern auch Qualitätskriterien<br />

für die Aufzucht und Verarbeitung<br />

entwickelt. Die Aufzucht<br />

Fischzucht Payr<br />

Heimische Fische aus Kärnten.<br />

Der Betrieb von Markus<br />

Payr ist auf einer Meereshöhe<br />

von 785 Metern<br />

gelegen und befindet sich<br />

nach der sogenannten<br />

Engen Gurk (flussabwärts)<br />

an der Straßenabzweigung<br />

nach Sirnitz und Hochrindl<br />

in Kärnten. Die Zucht<br />

und Erhaltung von heimischen<br />

(autochthonen)<br />

Fischen, wie Bachforelle,<br />

Kärntner Laxn, Seesaibling,<br />

Äsche und Kleinfische<br />

ist ein Hauptziel dieser<br />

Fischzucht. So ist neben<br />

der eigenen Aufzucht auch<br />

die Lieferung von Besatzfischen<br />

ein wichtiges Standbein<br />

der Fischzucht Payr.<br />

Die Aufzucht erfolgt ab<br />

Markus Payr<br />

wird dem natürlichen Verhalten<br />

und den Ansprüchen der Fischart<br />

angepasst, hochwertiges Futter<br />

und sauberes Wasser sowie ein<br />

natürliches Sauerstoffangebot<br />

garantieren die hohe Qualität der<br />

Speisefische. Die Vermarktung<br />

ist vielseitig: Die Fische werden<br />

frisch, geräuchert und zu Spezialitäten<br />

verarbeitet angeboten<br />

und sind bei den Betrieben, im<br />

gut sortierten Handel, auf Märkten<br />

sowie in der Gastronomie<br />

erhältlich.<br />

Veranstaltungen wie das<br />

Fischen um die „Goldene<br />

Forelle“ vom Weißensee (25.<br />

bis 27. Mai <strong>2017</strong>) oder um die<br />

„Kristall-Renke“ vom Millstätter<br />

See (22. September bis 7. Oktober<br />

<strong>2017</strong>) locken zudem jährlich hunderte<br />

von Menschen nach Kärnten<br />

und verlängern die Angelsaison<br />

– für Direktvermarkter eine<br />

weitere Möglichkeit, ihre Produkte<br />

an die Kunden zu bringen.<br />

Info<br />

www.fischfest.at<br />

www.weissensee.com<br />

www.renke.at<br />

Von Gerd W. Sievers<br />

dem Ei bereits unter<br />

optimalen Bedingungen.<br />

Dafür sorgen reines<br />

Quellwasser, geringe<br />

Dichten, Einsatz hochwertiger<br />

Futtermittel und<br />

die Haltung der Fische in<br />

Naturteichen. Eine enge<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

Wissenschaft (Futtermitteltest,<br />

Seuchenfreiheit,<br />

Genetikprogramme) soll<br />

die Aufzucht ausgezeichneter<br />

Speisefische unterstützen.<br />

Durch eine optimale<br />

Wasserqualität, Naturteiche<br />

und dem Einsatz<br />

hochwertiger Futtermittel<br />

sowie den Verzicht auf<br />

chemische Behandlungen<br />

Ferdiinand Neumüller<br />

Rezept<br />

Weißfische süßsauer<br />

Weißfische werden üblicherweise ungern genossen,<br />

weil sie so viele Gräten haben. Mariniert man sie aber<br />

(wie hier) mit Essig, so sorgt die Säure dafür, dass man<br />

die Gräten einfach mitessen kann und kaum spürt.<br />

Allerdings dürfen die Weißfische nicht zu lange in der<br />

Marinade liegen, sonst zersetzt die Säure nicht nur die<br />

Gräten, sondern gleich den ganzen Fisch<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

uu12 Weißfische (was der<br />

Fang ergeben hat, man<br />

kann beinahe alle Fische<br />

so zubereiten)<br />

uu4 Zwiebeln<br />

uu4 Lorbeerblätter<br />

uu12 Wacholderbeeren<br />

uu1 EL Pfefferkörner<br />

uu1 EL Senfkörner<br />

uuEssig nach Bedarf<br />

uuFeinkristallzucker<br />

uuSalz<br />

Geschuppte<br />

und ausgenommene<br />

Fische möglichst<br />

sauber<br />

filetieren (Haut<br />

belassen oder<br />

abziehen).<br />

Zwiebeln<br />

schälen und<br />

fein hobeln. In<br />

einem Kochtopf Essig und Wasser im Verhältnis 50 :<br />

50 mischen. Zwiebeln, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren,<br />

Pfefferkörner, Senfkörner, Kristallzucker und Salz<br />

dazugeben und alles einmal aufkochen lassen. Marinade<br />

abschmecken – sie sollte angenehm süß-säuerlich<br />

schmecken – und auskühlen lassen. Weißfische in ein<br />

mit Zwiebeln (von der Marinade) ausgelegtes, säurefestes<br />

Geschirr (mit Deckel) legen und mit Zwiebeln<br />

bedecken. So viel Sud darüber gießen, dass alles gut<br />

bedeckt ist. Form verschließen und kalt stellen. Nach<br />

etwa 3 Tagen sind die Fische zum Verzehr fertig. Dazu<br />

reichen Sie frisches Bauernbrot oder herzhafte Bratkartoffeln.<br />

TIPP: Wenn Sie Karpfen- oder Forellenfilets einwecken<br />

wollen, so geben Sie diese sauber filetiert und grob<br />

gewürfelt in ein Einmachglas, übergießen sie mit der<br />

abgekühlten Marinade und verschließen die Gläser gut.<br />

Bei 80 Grad im Dampfgarer auf Kerntemperatur 80<br />

Grad einkochen, 10 Minuten halten um den Inhalt zu<br />

sterilisieren, dann abkühlen lassen und kühl lagern.<br />

und Hormoneinsatz ist eine optimale<br />

Qualität der Speisefische<br />

garantiert. Der Fischereibetrieb<br />

stellt – als drittes wirtschaftliches<br />

Standbein sozusagen – aus den<br />

eigenen Fischen auch hochwertige<br />

Verarbeitungsprodukte wie<br />

Räucherfisch-Produkte, Graved-Produkte<br />

oder Saiblingskaviar<br />

her und nutzt so seine<br />

gegebenen Ressourcen perfekt<br />

aus. Das sorgt nicht nur für wirtschaftliche<br />

Sicherheit, sondern<br />

auch für zufriedene Kunden, die<br />

auf langjährige Zusammenarbeit<br />

setzen können.<br />

Info<br />

Fischereibetrieb Markus<br />

Payr<br />

Neualbeck 10<br />

A-9571 Sirnitz<br />

Tel.: +43 664 7935452<br />

www.fischspezialist.at


Seite 20, 3/2016<br />

Obst & Gemüse<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Die Königin der Beeren<br />

<br />

Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />

Aromatisch, süß und saftig<br />

– so schmecken gute<br />

Erdbeeren. Um den<br />

vollen Geschmack zu entwickeln,<br />

müssen die Früchte reif geerntet<br />

werden, nur Schönheit allein<br />

bringt nichts. Wenn Kunden<br />

Erdbeeren im Körbchen kaufen,<br />

die zwar toll aussehen, aber nicht<br />

den vollen Geschmack bringen,<br />

dann ist die Enttäuschung groß<br />

und das nächste Mal wird woanders<br />

gekauft. Das Hauptaugenmerk<br />

bei der Sortenwahl sollte<br />

neben Ertrag, Fruchtstabilität,<br />

Größe, Krankheitsresistenz etc.<br />

unbedingt auf dem Geschmack<br />

liegen. Da sind Sorten gefragt,<br />

die volles Aroma bringen.<br />

Durch eine gut durchdachte<br />

Sortenwahl hat der Erdbeerbauer<br />

die Möglichkeit, aus dem<br />

Vollen zu schöpfen und die Ernten<br />

über das Jahr zu verteilen,<br />

vom Frühjahr bis in den Herbst<br />

hinein.<br />

Sorten, die optimal zum Herstellen<br />

von Säften oder Marmelade<br />

sind, für verarbeitende<br />

Betriebe oder Ab-<strong>Hof</strong>verkauf,<br />

gut schmeckende Allrounder<br />

für Erdbeerfelder zum Selberpflücken<br />

und Sorten für Handel<br />

und Gastronomie erweitern die<br />

Absatzmöglichkeiten.<br />

Vor allem bei jungen Familien<br />

mit Kindern ist die Erdbeere sehr<br />

beliebt. Denn die Frucht ist auch<br />

bei Kindern, die kein Obst essen,<br />

der Hit. Schulkantinen wären<br />

daher ein Absatzmarkt sowohl<br />

für frische als auch für tiefgekühlte<br />

Erdbeeren. Skandale<br />

mit Billigimporten aus China<br />

haben gezeigt, dass Hygie ne<br />

und gute Qualität im Vordergrund<br />

stehen sollten, statt billig<br />

um jeden Preis. Heimische, saisonal<br />

geerntete Erdbeeren sind<br />

gegenüber Winterimporten aus<br />

den Mittelmeerländern darüber<br />

hinaus weit weniger mit Pestiziden<br />

belastet.<br />

Rote Sensibelchen<br />

Einmal geerntet, sollten die<br />

Früchte rasch verarbeitet oder<br />

genascht werden, denn sie sind<br />

sehr empfindlich. Sie reagieren<br />

auf falsche Lagerung oder Druck<br />

und werden dadurch schnell<br />

unansehnlich und verderben.<br />

Mehr als ein bis maximal zwei<br />

Tage sollten sie nicht im Kühlschrank<br />

gelagert werden. Aber<br />

die Erdbeere ist die ideale Frucht<br />

zum Einmachen. Neben den<br />

Klassikern wie Marmelade und<br />

Fruchtaufstriche liegen naturbelassene<br />

Chutneys, Säfte, Smoothies<br />

oder Liköre im Trend.<br />

Kombinationen mit Kräutern,<br />

Blüten oder anderen Obstsorten<br />

bringen das Außergewöhnliche<br />

ins Glas. Wer Wochenmärkte<br />

beliefert oder seine Spezialitäten<br />

auf Erdbeerfeldern anbietet,<br />

kann einen deutlichen Mehrwert<br />

erzielen, indem er unterschiedliche<br />

Erdbeerprodukte<br />

anbietet. Nicht nur der Inhalt,<br />

sondern auch die Verpackung<br />

macht den Unterschied. Schöne<br />

Rex- oder Twist-off-Gläser mit<br />

selbstgeschriebenen Etiketten<br />

erhöhen die Verkaufszahlen und<br />

den Preis.<br />

Schlanker Genuss<br />

Erdbeeren sind reich an Vitaminen<br />

und sekundären Pflanzenstoffen.<br />

So enthält die Frucht<br />

mehr Vitamin C als dieselbe<br />

Menge an Zitrusfrüchten oder<br />

Äpfeln. Viele Inhaltstoffe helfen<br />

dem Körper, gesund zu bleiben.<br />

Die Früchte wirken leicht<br />

entwässernd, positiv auf das<br />

Herz-Kreislaufsystem und den<br />

Rezepte<br />

uu2 kg Erdbeeren<br />

uu1 kg Kristallzucker<br />

Erdbeersirup<br />

uu500 ml Wasser<br />

uuSaft und Schale einer<br />

Bio-Zitrone<br />

Erdbeeren waschen, von<br />

den Stielen befreien und<br />

grob zerkleinern. Die<br />

Früchte mit der Hälfte des<br />

Zuckers und dem Wasser<br />

langsam zum Kochen<br />

bringen. Die Schale einer<br />

Bio-Zitrone dazugeben.<br />

Das Ganze einige Minuten<br />

kochen lassen. Die<br />

Erdbeermasse durch ein feines Sieb abseihen und den<br />

Rückstand auspressen. Zitronensaft dazugeben.<br />

Saft mit dem restlichen Zucker aufkochen und 5 Minuten<br />

kochen lassen, anschließend heiß in sterile Flaschen<br />

abfüllen und verschließen.<br />

Cholesterinspiegel. Reichlich<br />

Erdbeeren naschen ist gut für die<br />

Linie, denn sie sind äußerst kalorienarm.<br />

Mit nur 37 kcal pro 100<br />

g gehören sie zu den kalorienärmsten<br />

Obstarten und eignen<br />

sich hervorragend zum schlank<br />

schlemmen.<br />

Exotisches Obst für unsere Gärten<br />

<br />

Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />

Dass die Folgen des Klimawandels<br />

bereits weltweit<br />

zu spüren sind, das<br />

bestreitet niemand mehr. Das<br />

alles hat auch großen Einfluss<br />

auf unsere landwirtschaftlichen<br />

Kulturen. Jeder Landwirt ist<br />

inzwischen gefragt, dürreresistente<br />

Sorten zu wählen oder<br />

muss sich mit einer Änderung<br />

seiner Kulturpflanzen auseinander<br />

setzen. Bestimmte Weinrebensorten<br />

werden in Zukunft<br />

von anderen verdrängt werden,<br />

da sie die sortentypischen Aromen<br />

nicht mehr ausbilden. Aber<br />

ebenso bietet die Änderung des<br />

Klimas die Möglichkeit, neue<br />

exotisch anmutende Obstsorten<br />

zu kultivieren.<br />

Auf neue Obstsorten<br />

setzen<br />

Was der Hobbygärtner bereits<br />

im Kleinen macht, wäre auch für<br />

Obstplantagenbesitzer eine Möglichkeit,<br />

die Obstsorten zu adaptieren.<br />

Statt in bestimmten Gegenden<br />

mit der Masse zu schwimmen<br />

und nur auf eine Obstsorte zu<br />

setzen, könnten kleine Flächen<br />

mit neuen Obstsorten wie winterharten<br />

Feigen, Minikiwis, Kakis<br />

oder Indianerbananen bepflanzt<br />

werden. Die genannten Sorten<br />

gedeihen sehr gut in Weinbauoder<br />

Obstbaugegenden und sind<br />

im Winter frosthart. Wer meint,<br />

Kakis wären in Österreich eine<br />

Neuheit, der irrt. In der Steiermark<br />

gedeiht ein Kakibaum, die<br />

„Steiermark-Kaki“, bereits seit 70<br />

Jahren auf 400 Metern Seehöhe<br />

und produziert jährlich Hunderte<br />

von Früchten. Als Persimone oder<br />

Dattelpflaume bezeichnet, zählt<br />

die Kaki zu den ältesten Kulturpflanzen<br />

Chinas. Intensiv orange<br />

leuchtende Früchte mit einer dünnen<br />

glasigen Haut, die an große,<br />

runde Tomaten erinnern, so lassen<br />

sich die Früchte am besten<br />

beschreiben. Der Frost ist meist<br />

keine Gefahr für den Baum, da<br />

er bis zu minus 20 Grad Celsius<br />

problemlos aushält (Achtung bei<br />

der Sortenwahl). Je mehr Sonne<br />

der Baum im Herbst bekommt,<br />

desto besser reifen die Früchte<br />

aus. Die Früchte werden erst Ende<br />

Oktober oder Anfang November<br />

geerntet, wenn der Baum bereits<br />

das ganze Laub abgeworfen hat.<br />

Reif sind die Früchte erst, wenn<br />

sie weich sind und die Haut glasig<br />

wird. Meist nimmt man die<br />

Früchte<br />

aber vor den ersten starken Frösten<br />

vom Baum und lässt sie kühl<br />

nachreifen.<br />

Raritäten entdecken<br />

Eine echte Rarität ist die Pawpaw,<br />

wie die Indianerbanane bezeichnet<br />

wird. Sie entwickelt mangoähnliche<br />

Früchte, die im<br />

Spätherbst reifen. Das cremige<br />

Fruchtfleisch lässt sich am besten<br />

auslöffeln oder kann in Rezepten<br />

Mangos ersetzen. Der Geschmack<br />

erinnert an eine Mischung aus<br />

Banane, Mango und Vanille und<br />

der Duft ist unbeschreiblich gut.<br />

Die Pflanze verträgt minus 28<br />

Grad Celsius. Aus der Ernte lassen<br />

sich Marmeladen oder Chutneys<br />

produzieren und <strong>Markt</strong>nischen<br />

abdecken. Die reifen Früchte sind<br />

jedoch nicht lange lagerfähig.<br />

Eine weitere Besonderheit ist der<br />

Szechuanpfeffer. Er ist winterhart<br />

und gedeiht bei uns prächtig. Die<br />

pfeffrigen Samenkapseln sind<br />

ideal für exotisch anmutende<br />

Salze oder Gewürzmischungen.<br />

Die fruchtig-süßen kleinen<br />

Minikiwis dagegen sind etwas für<br />

Naschkatzen. Sie können mit der<br />

glatten Schale gegessen werden.<br />

Sie schmecken aromatisch und<br />

sind oft nicht größer als Stachelbeeren,<br />

aber sie reifen in großer<br />

Menge. Das Fruchtfleisch kann je<br />

nach Sorte grünlich, gelblich oder<br />

rötlich sein. Minikiwis sind äußerst<br />

frostresistent, sie werden nicht<br />

umsonst „Bayernkiwis“ genannt.<br />

Im Handel sind<br />

sie manchmal<br />

auch unter der<br />

Bezeichnung<br />

„Weiki“ erhältlich.<br />

Die Indianerbanane (li.) und die Minikiwis.


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Obst & Gemüse<br />

Seite 21, 3/2016<br />

Hochsaison für Spargel<br />

Text & Foto: Andrea Jungwirth<br />

Der erste heimische<br />

Spargel ist etwas ganz<br />

Besonderes. Obwohl<br />

ausländischer Spargel bereits<br />

einige Wochen davor den Handel<br />

überschwemmt, überzeugt<br />

der heimische durch Frische und<br />

Regionalität. Sein Plus sind kurze<br />

Transportwege und hohe Qualität.<br />

Spargelküche<br />

Spargel ist für viele ein reines<br />

Saisongemüse. So wird von April<br />

bis Juni reichlich frischer Spargel<br />

gekauft und auch die Gastronomie<br />

passt die Speisekarte entsprechend<br />

an. Nach Ernteende<br />

ruhen die Spargelfelder und der<br />

Verkauf. Durch Einfrieren ließe<br />

sich die Saison verlängern, doch<br />

das wissen viele Konsumenten<br />

nicht. Spargel ist eines der wenigen<br />

Gemüse, die im Privathaushalt<br />

nur selten tiefgekühlt werden.<br />

Dabei geht es ganz einfach. Frische<br />

und geputzte Spargelstangen<br />

werden auf ein Tablett gelegt und<br />

ohne sie vorher zu blanchieren<br />

einfach eingefroren. Die gefrorenen<br />

Stangen lassen sich danach<br />

bequem in Tiefkühlbeuteln oder<br />

Behältern etwa 6 bis 8 Monate<br />

lagern. Bei Bedarf werden sie<br />

einfach einzeln entnommen und<br />

gefroren ins Kochwasser gegeben.<br />

Die Kochzeit verkürzt sich jedoch<br />

um einige Minuten im Vergleich<br />

zu frischem Spargel. Das Gemüse<br />

könnte so in Quiches, Ragouts<br />

oder Suppen verwendet werden.<br />

Der Nachteil ist, dass die Stangen<br />

nicht mehr bissfest sind, sondern<br />

durch den hohen Wassergehalt<br />

und das Einfrieren etwas weicher<br />

werden.<br />

Spargel<br />

einwecken<br />

Was jahrelang verpönt war, ist<br />

jetzt wieder modern. Die Rede<br />

ist vom Einwecken. Gemüse aller<br />

Art wird von jungen, umweltbewussten<br />

Stadtmenschen wieder<br />

vermehrt eingekocht. Wer also<br />

Spargel von „seinem Spargelbauern“<br />

auch im Winter genießen<br />

möchte, kann dies selber machen.<br />

Oder, wenn Spargelbauern diese<br />

<strong>Markt</strong>nische für sich entdecken,<br />

eingeweckten Spargel ab <strong>Hof</strong><br />

kaufen.<br />

Zum Einwecken den frischen<br />

Spargel schälen, waschen und<br />

anschließend etwa 1 Stunde in<br />

leicht gesalzenes kaltes Wasser<br />

legen. Danach werden die Stangen<br />

etwa 10 bis 15 Minuten in<br />

Salzwasser mit etwas Zucker<br />

gekocht. Der Spargel wird dann<br />

in Einweckgläser gegeben, die mit<br />

leichtem Salzwasser aufgefüllt<br />

werden. Die Gläser werden mit<br />

Ring, Deckel und Klammern verschlossen<br />

und etwa 1 Stunde im<br />

Wasserbad sterilisiert. Der Vorteil<br />

ist die lange Haltbarkeit. Von süßsauer<br />

bis Varianten mit Weißwein<br />

oder Gewürzen sind die unterschiedlichsten<br />

Geschmacksvariationen<br />

möglich.<br />

Gesundes Edelgemüse<br />

Kaum ein Gemüse hat so ein<br />

gesundes Image wie Spargel. Mit<br />

nur 17 kcal/100 g ist er eine der<br />

kalorienärmsten Gemüsesorten<br />

– ideal für die leichte Küche und<br />

zum Abnehmen. Gerade im Frühling,<br />

wenn Schlankheitskuren<br />

und neue Fitnesstrends boomen,<br />

könnte der Spargel mit seinen<br />

Stärken punkten. Das Frühlingsgemüse<br />

versorgt den Körper mit<br />

Vitamin C und E, Folsäure, reichlich<br />

Kalium und Ballaststoffen.<br />

Seine entwässernde und anregende<br />

Wirkung auf die Nieren<br />

beruht auf dem hohen Gehalt an<br />

Asparaginsäure. Der grüne Spargel<br />

ist dabei noch gesünder als der<br />

weiße. Er enthält mehr Vitamine<br />

und wirkt stärker entwässernd.<br />

Rezepte<br />

Heurige – die ersten<br />

Kartoffeln der neuen Ernte<br />

Für ca. 20 Gläser à 200 ml:<br />

uu1,5 kg Grüner Spargel<br />

uu1 kg Cashew-Kerne<br />

uu2 Bund Basilikum<br />

uu6 Knoblauchzehen (abgekocht)<br />

uu500 g geriebener Grana<br />

Padano<br />

Spargel-Pesto<br />

uuSaft von ein bis zwei<br />

Zitronen<br />

uuetwas Weinessig<br />

uuMuskatnuss nach Belieben<br />

uuPfeffer nach Geschmack<br />

uu50-75 g Meersalz<br />

uu500-750 ml Olivenöl<br />

Spargel putzen, waschen, trockentupfen und die Spitzen<br />

abschneiden. Stängel hacken, danach mit der Küchenmaschine<br />

zu einem feinen Brei pürieren. Die Spitzen in<br />

Scheibchen schneiden.<br />

Cashew-Kerne eventuell in einer Pfanne rösten und grob<br />

hacken. Den gekochten Knoblauch zu einer Paste zerdrücken.<br />

Basilikum mit etwas grobem Meersalz im Mörser zu<br />

einer Paste zerdrücken. Aus Spargelpüree, Knoblauchpaste,<br />

Cashew-Kernen, geriebenem Grana, Basilikumpaste,<br />

Zitronensaft, Weinessig, 50 g Meersalz und 600-700 ml<br />

Olivenöl eine dicke Paste rühren. Diese Paste mit Pfeffer<br />

aus der Mühle und Muskatnuss würzen - abschmecken<br />

und eventuell nachsalzen. Schließlich die Spargelspitzen<br />

untermischen - wenn die Masse zu dick ist, noch etwas Öl<br />

dazu bis man die Konsistenz eines Pesto hat.<br />

Das Spargel-Pesto in saubere, sterile Gläser füllen. Bei 80<br />

Grad bis zu einer Kerntemperatur von 80 Grad einkochen<br />

- ist die Kerntemperatur erreicht noch weitete 10 Minuten<br />

im Ofen belassen. Bei Zimmertemperatur abkühlen<br />

lassen. Vor dem Gebrauch gut durchrühren.<br />

Ab Ende Mai, Anfang<br />

Juni ist es wieder<br />

soweit. Die ersten heimischen<br />

Kartoffeln sind erntereif<br />

und wieder am <strong>Markt</strong><br />

erhältlich. Sie sind etwas ganz<br />

besonderes, denn die Schale ist<br />

noch so dünn, dass sie problemlos<br />

mitgegessen werden kann.<br />

Das liegt daran, dass Frühkartoffeln<br />

geerntet werden, wenn sie<br />

noch nicht ganz ausgereift sind.<br />

Es erklärt den höheren Wassergehalt<br />

in den Knollen und<br />

die kurze Lagerfähigkeit. So<br />

kommen die Heurigen auf den<br />

Teller, wenn Spargel, Lamm<br />

und Wildkräuter Saison haben<br />

und dazu passen sie auch am<br />

besten. Sie schmecken leicht<br />

nussig und mild und kommen<br />

puristisch auf den Teller.<br />

Sie werden nur gekocht oder<br />

anschließend leicht gebraten<br />

und mit Butter und Kräutern<br />

verfeinert.<br />

Heurige ähneln in ihren<br />

Kocheigenschaften vorwiegend<br />

festkochenden Knollen. Für<br />

Teige oder Pürees sind Heurige<br />

ungeeignet. Der Genuss der<br />

Heurigen ist auf den Frühsommer<br />

beschränkt, für bestimmte<br />

Rezepte muss man auf die bunte<br />

Kartoffellandschaft im Herbst<br />

warten.<br />

Heimische Ernte<br />

Die ersten Heurigen kommen<br />

logischerweise aus dem Ausland,<br />

vor allem Zypern, Ägypten<br />

oder Marokko, die ersten<br />

heimischen Erdäpfel aus dem<br />

burgenländischen Seewinkel,<br />

gefolgt vom Marchfeld oder<br />

dem Eferdinger Becken. Aber<br />

immer mehr heimische Bauern<br />

setzen auf die ersten Kartoffeln<br />

im Jahr, und der Anbau beginnt<br />

so früh als möglich unter Folie.<br />

Schnellwüchsige Sorten, wie<br />

etwa Arielle oder Agata, zählen<br />

zu den ersten Sorten im Jahr.<br />

Je nach Witterung im Frühjahr<br />

kann die Ernte manchmal schon<br />

im April beginnen. Spätestens<br />

am 10. August ist es vorbei,<br />

ab dann werden aus Heurigen<br />

ganz normale Kartoffeln.<br />

Andrea Jungwirth


Seite 22, 2/<strong>2017</strong><br />

Getreide & Backen<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Buchweizen: Pseudocerealien liegen im Trend<br />

<br />

Text & Foto: Andrea Jungwirth<br />

Buchweizen<br />

hat<br />

mit Getreide<br />

nichts am Hut, er enthält<br />

weder Gluten noch hat<br />

er was mit Weizen oder Roggen<br />

zu tun. Die anspruchslose<br />

Pflanze stammt aus der Familie<br />

der Knöterichgewächse und ist<br />

mit Rhabarber und Sauerampfer<br />

verwandt. Eine über Jahrhunderte<br />

in Europa weit verbreitete,<br />

aber in Vergessenheit geratene<br />

Pflanze wird nun wieder neu<br />

entdeckt.<br />

Das Überlebenskorn<br />

Buchweizen stellt weder an den<br />

Boden noch an das Klima große<br />

Ansprüche. Er gedeiht daher<br />

noch in Höhenlagen und sogar<br />

auf nährstoffarmen Böden. Das<br />

machte ihn in früheren Zeiten<br />

zum Überlebenskorn, gerade<br />

für die ärmeren Bevölkerungsschichten.<br />

Doch dann geriet das<br />

„Arme-Leute-Essen“ in Vergessenheit.<br />

Ganz vergessen wurde<br />

er aber nie, den der „Hadnsterz“<br />

in der Steiermark oder<br />

die „Schwarzplenten“-Torte in<br />

Südtirol haben die Ernährungstrends<br />

überlebt. Auch im Südosten<br />

Kärntens wird der Jauntaler<br />

„Hadn“ noch angebaut und in<br />

der Küche verarbeitet.<br />

Die kleinen dreieckigen Körner,<br />

die leicht an Bucheckern<br />

erinnern, schmecken leicht nussig<br />

und werden in der Küche als<br />

Mehl verwendet oder als ganzes<br />

Korn gekocht. Das „Heidenkorn“<br />

ist glutenfrei<br />

und daher für Allergiker<br />

interessant. Die<br />

Körner sind reich an<br />

hochwertigem Eiweiß, können<br />

den Blutzuckerspiegel<br />

senken und sind vor allem für<br />

Menschen mit Venenproblemen<br />

gesund. Verantwortlich dafür ist<br />

der Stoff „Rutin“, der die Blutgefäßwände<br />

stärken kann.<br />

Buchweizen schmeckt aromatisch<br />

und leicht nussig. Werden<br />

die Körner vor dem Verarbeiten<br />

in der Küche in einer Pfanne<br />

ohne Fett geröstet, verstärkt das<br />

den Eigengeschmack. Buchweizen<br />

wird mit der doppelten<br />

Menge Wasser gekocht. Umrühren<br />

ist dabei tabu, denn sonst verliert<br />

er die Konsistenz und wird<br />

breiig. Entsteht beim Kochen ein<br />

rötlicher Schaum im Kochwasser,<br />

so sollte dieser abgeschöpft<br />

werden. Darin könnte Fagopyrin<br />

aus Schalenresten enthalten sein,<br />

das in hohen Mengen gesundheitsschädlich<br />

sein kann.<br />

Innviertler Buchweizen<br />

In Oberösterreich erlebt der<br />

Buchweizen eine Renaissance.<br />

Einige Bauern haben die Pflanze<br />

schätzen gelernt, da sie keinen<br />

Pflanzenschutz und Dünger<br />

braucht und vor allem einen<br />

guten Erosionsschutz bietet.<br />

Der Samen keimt sehr schnell,<br />

bereits nach drei Tagen. So ist<br />

die Zeit, in der das Feld nicht<br />

bedeckt ist, sehr kurz. Gepflanzt<br />

wird im Juli nach der Wintergerste<br />

und geerntet wird nach<br />

100 Tagen. Der Ertrag ist positiver<br />

Nebeneffekt und für die<br />

Ernte werden keine speziellen<br />

Erntemaschinen benötigt. Im<br />

Innviertel haben sich 15 Bauern<br />

zusammengeschlossen und<br />

investieren in eine Siloanlage für<br />

Buchweizen und wollen ihn als<br />

„Innviertler Buchweizen“ vermarkten.<br />

Die Anlage ist bereits<br />

genehmigt und wird auf dem<br />

<strong>Hof</strong> von Wolfgang Wührer in<br />

Aspach gebaut. Der Buchweizen<br />

wird dort ökologisch getrocknet,<br />

gereinigt und dann in den Silos<br />

gelagert. Die ersten Großabnehmer<br />

sind bereits gesichert.<br />

Die Kunst vom Backen<br />

Holzofenbrote verlangen viel Erfahrung und Gefühl.<br />

<br />

Text & Foto: Andrea Jungwirth<br />

Die Kunst, im Holzofen<br />

Brot zu backen, ist beinahe<br />

in Vergessenheit<br />

geraten, doch nun liegen Holzofenbrote<br />

wieder im Trend. Früher<br />

war es auf jedem Bauernhof<br />

normal, im Steinofen das eigene<br />

Brot zu backen. Auch der Bäcker<br />

beherrschte das Handwerk, Backwaren<br />

im Holzofen herzustellen.<br />

Was relativ einfach klingt, ist eine<br />

Kunst und erfordert viel Erfahrung.<br />

Doch das Brot bekommt<br />

durch diesen Backprozess einen<br />

unverwechselbaren Geschmack<br />

und eine krachende Kruste, was<br />

die steigende Nachfrage erklärt.<br />

Holzöfen oder Brothäuser werden<br />

wieder neu gebaut oder alte<br />

Steinöfen restauriert. Doch damit<br />

die Brote auch wirklich gelingen,<br />

benötigt es viel Routine. Einfach<br />

so mal Brot backen funktioniert<br />

nicht. Das „Einschießen“ der<br />

Brote muss gelernt sein, ein Regulieren<br />

der Temperatur per Knopfdruck<br />

gibt es nicht. Die Menge<br />

des Holzes zum Anheizen muss<br />

genau stimmen, ebenso die Aufheizphase.<br />

Nach etwa 1,5 Stunden<br />

wird die Asche beseitigt und<br />

der Boden mit nassen Tüchern<br />

schnell gereinigt. Bei der richtigen<br />

Resthitze werden die Brote<br />

eingeschossen, Temperatur und<br />

Backzeit müssen exakt aufeinander<br />

abgestimmt sein. Nur so gelingen<br />

die aromatischen, knusprigen<br />

Holzofenbrote.<br />

Rezept<br />

uu200 g Buchweizenmehl<br />

uu200 g gemahlene<br />

Haselnüsse<br />

uu200 g Butter<br />

uu200 g Zucker<br />

Buchweizentorte<br />

uu6 Eier<br />

uu2 geschälte und geriebene<br />

Äpfel<br />

uu1 Packung Backpulver<br />

uuetwas Zimt<br />

Butter mit 100 g Zucker schaumig rühren, das Eigelb<br />

nach und nach unterrühren.<br />

Eiklar mit dem restlichen Zucker steif schlagen. Mehl<br />

mit Backpulver vermischen.<br />

Dottermasse mit Mehl, Nüssen und Zimt verrühren, die<br />

Äpfel untermischen. Eiklar vorsichtig unterheben.<br />

Masse in eine gebutterte und bemehlte Tortenform füllen<br />

und bei 180 Grad Celsius etwa 40 Minuten backen.<br />

Die erkaltete Torte am besten mit Preiselbeermarmelade<br />

füllen und mit Schlagobers servieren.<br />

Rezept<br />

uu500 g Roggenmehl<br />

uu300 g Weizenmehl<br />

uu150 g Sauerteig<br />

uu40 g Frischhefe<br />

Roggenmischbrot<br />

uu1 Esslöffel Zucker<br />

uu2 Esslöffel Salz<br />

uu2 bis 3 Esslöffel Brotgewürz<br />

Mehle mischen<br />

und in eine Schüssel<br />

geben. In die<br />

Mitte eine Mulde<br />

drücken. In die<br />

Mulde den Germ<br />

hineinbröseln und<br />

den Zucker dazugeben.<br />

Mit etwas<br />

warmem Wasser den Germ verrühren.<br />

Den Vorteig etwa 10 Minuten zugedeckt gehen lassen,<br />

bis sich das Volumen verdoppelt hat. Nun Sauerteig,<br />

Salz und Gewürze dazugeben und mit warmem Wasser<br />

zu einem glatten Teig kneten.<br />

Teig zugedeckt etwa 1,5 Stunden warm oder über Nacht<br />

kühl gehen lassen. Danach den Teig zusammenschlagen,<br />

einen Laib daraus formen und 30 Minuten gehen<br />

lassen.<br />

Eine Schüssel mit Wasser ins Backrohr stellen. Brot bei<br />

220 Grad Celsius etwa 20 Minuten backen, danach bei<br />

180 Grad Celsius etwa 50 Minuten fertig backen.<br />

Hinweis: Das Rezept dient als Anregung für neue<br />

Produkte und sollte bei einer Vervielfachung adaptiert<br />

werden. Sowohl die Germmenge als auch die Gehzeit<br />

wird sich dabei verändern, auch verhält sich jedes Mehl<br />

anders. Mit etwas Gespür für den Teig lassen sich aber<br />

natürlich auch mehrere Portionen auf einmal herstellen.


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Getreide & Backen<br />

Seite 23, 2/<strong>2017</strong><br />

Handgemachte Pasta<br />

Individuelle Nudelrezepte und kreatives Werkzeug.<br />

<br />

Von Andrea Jungwirth<br />

Pasta selber machen liegt<br />

genauso im Trend wie handwerklich<br />

gut gemachte Pasta vom<br />

kleinen Produzenten zu kaufen.<br />

Dabei sollte es nicht um unterschiedliche<br />

kommerzielle Formen<br />

gehen, bei denen Pasta zu<br />

allem Möglichen gepresst wird,<br />

sondern um Geschmack, Qualität<br />

und Handwerk. Unterschiedliche<br />

Mehle, Kräuter und Zutaten<br />

aus der Region wie Maroni- oder<br />

Kletzenmehl können genauso im<br />

Pastateig landen wie färbendes<br />

Gemüse oder Espresso für den<br />

Geschmack. Kaum etwas ist so<br />

vielfältig in der Küche wie Pasta<br />

und die passenden Saucen dazu.<br />

Je nachdem, was am <strong>Hof</strong> produziert<br />

wird, kommen eigene<br />

Kräuter, Eier und Mehle in den<br />

Teig, oder das eigene Gemüse<br />

vom Feld und die Wildkräuter<br />

aus der Umgebung. So lassen<br />

sich gefragte Spezialitäten herstellen<br />

oder, mit dem passenden<br />

Know-how, auch Kochkurse für<br />

Interessierte, zum Beispiel „Pasta<br />

selber machen mit Zutaten aus<br />

der Region“, anbieten.<br />

Buchtipp:<br />

Pasta-Werkstatt<br />

Wie Pastaherstellung im kleinen<br />

Rahmen mit wenig Technik<br />

funktioniert, zeigt der Südtiroler<br />

Markus Holzer in seinem Buch<br />

„Pasta-Werkstatt“. Es macht Lust<br />

zum Ausprobieren und Kreieren<br />

eigener Nudelrezepte. Denn<br />

wer hätte gedacht, dass Zange,<br />

Profilbleche, Spachtel und<br />

Hammer Handwerkszeug für<br />

die Herstellung von Pasta sein<br />

können? Mit diesem Zubehör<br />

aus dem Baumarkt zeigt er, was<br />

aus Nudelteig alles machbar ist:<br />

von Holzkohle-Tagliolini oder<br />

Schlutzkrapfen mit einer lila Kartoffelfülle<br />

über Kräuter-Fazzoletti<br />

bis hin zu süßen Pasta-Kreationen.<br />

Den Feinschliff gibt dann<br />

noch die Sauce. Die hat der Pasta-Koch<br />

passend zu jeder Sorte<br />

kreiert, damit sie garantiert an<br />

der Pasta haften bleibt. Markus<br />

Holzer, Küchenchef des Südtiroler<br />

Restaurants Jora am Haunold,<br />

hat sich einen Namen für regionale<br />

Spezialitäten aus besten einheimischen<br />

Produkten gemacht.<br />

Info<br />

Zum Buch:<br />

Autor: Markus Holzer<br />

Stuttgart: Franckh-Kosmos<br />

Verlag 2016<br />

ISBN: 978-3-440-14628-6<br />

160 Seiten, 25,– €<br />

Rezept<br />

Klassische Schlutzkrapfen<br />

Teig:<br />

uu250 g Roggenmehl<br />

uu250 g Weizenmehl<br />

uu2 Eier<br />

uu60 – 100 ml Wasser,<br />

Milch oder Weißwein<br />

Fülle:<br />

uu300 g gekochter, fein gehackter<br />

Spinat<br />

uu100 g fein geschnittene<br />

Zwiebeln<br />

uu3 Esslöffel Butter<br />

uu250 g Bröseltopfen<br />

uu5 Esslöffel Parmesan<br />

uuSalz und Pfeffer<br />

Für den Teig alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten<br />

und zugedeckt 30 Minuten rasten lassen.<br />

Topfen und Spinat sollten gut abgetropft sein. Für die<br />

Fülle Zwiebel in Butter anschwitzen. Zwiebel, Topfen,<br />

Spinat und Parmesan gut verrühren und mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken.<br />

Teig mit Hilfe einer Nudelmaschine dünn ausrollen,<br />

Kreise ausstechen und etwas Fülle darauf geben. Die<br />

Kreise zu Halbmonden verschließen, die Ränder gut<br />

andrücken.<br />

Schlutzkrapfen in Salzwasser kochen und am besten<br />

mit brauner Butter, Parmesan und Schnittlauch servieren.<br />

Geschäftsführer Manfred Mazsits von der<br />

IME Back und Kochgeräte GmbH führte<br />

den interessierten Messebesuchern seine<br />

Backöfen vor, die Kostproben gingen weg<br />

wie warme Semmeln. www.ime.at<br />

Die Firma Sela präsentierte ihr Sortiment an<br />

Nudel- und Teigknetmaschinen sowie Pastakocher.<br />

www.sela-gmbh.de<br />

AB HOF<br />

Geschäftsführer Dieter Waldner von<br />

Waldner Biotech konnte viele Kunden über<br />

das große Sortiment an Getreidemühlen,<br />

Backöfen und Backzubehör informieren.<br />

www.waldner-biotech.at<br />

Te Ferro präsentierte seinen Multi-Funktions-Ofen<br />

– den Alltounder unter den<br />

Holzbacköfen. www.teferro.de<br />

PROMOTION<br />

Backöfen – individuell<br />

wie Ihr Brot!<br />

Die Firma F.G.Backtechnik<br />

möchte, dass seine Kunden<br />

mit den hochwertigen Backöfen<br />

zufrieden sind und erstklassiges<br />

Brot darin backen. Deshalb wurden<br />

die Geräte in den letzten 30<br />

Jahren ständig weiterentwickelt.<br />

Das Ergebnis ist ein optimales<br />

und optimiertes Produkt: Die<br />

Öfen sind TÜV-geprüft, in Vollschamott-Technik<br />

ausgeführt<br />

und haben ein rostfreies Edelstahlgehäuse.<br />

Zur Ausstattung<br />

gehört eine Dampfschwellanlage,<br />

eine große Panorama-Türverglasung<br />

sowie eine isolierte<br />

Innentür und selbstschließende<br />

Federschaniere. Sie sind garantiert<br />

aus eigener Produktion!<br />

Deshalb bietet F.G. Backtechnik<br />

auch einen ganz besonderen<br />

Service: Die Öfen sind in<br />

unterschiedlichen Abmessungen<br />

erhältlich und damit, je<br />

nach Ausführung, für verschiedene<br />

Teigmengen einsetzbar. Sie<br />

F.G. Backtechnik<br />

haben Großes vor? Die Backöfen<br />

sind übereinander stapelbar. So<br />

kann Ihre Backstube ganz individuell<br />

ausgestattet werden!<br />

Info<br />

F.G. Backtechnik<br />

GF Franz Graml<br />

Michael-Haydn-Weg 2<br />

A-5112 Lamprechtshausen<br />

office@backtechnik.at<br />

www.backtechnik.at


Seite 24, 2/<strong>2017</strong><br />

Das Lokal<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Rezept<br />

Cappuccino vom Bärlauch mit<br />

Crostini vom Faltenbrot mit<br />

Tomate und Basilikum<br />

Simone Attisani<br />

Zutaten Cappuccino<br />

vom Bärlauch:<br />

uu100 g Butter<br />

uu2 Stk Zwiebel – klein<br />

geschnitten<br />

uu250 ml Milch<br />

uu250 ml Schlagobers<br />

uuSalz, Pfeffer<br />

uuBärlauch nach Geschmack<br />

Gasthof Liegl<br />

Schweinernes aus eigener Landwirtschaft und süße<br />

Kreationen.<br />

Von Katrin Schedler<br />

In St. Georgen am Längsee<br />

wird im Gasthof Liegl<br />

Re gio nalität und Herzlichkeit<br />

groß geschrieben. Nicht<br />

nur die wunderbare Aussicht<br />

und die idyllische Lage des seit<br />

1909 in der Familie befindlichen<br />

Hauses wirken wie Balsam<br />

für die Seele, sondern auch die<br />

Leidenschaft der Familie für die<br />

Gastwirtschaft. Die Urgroßeltern<br />

von Elisabeth Warmuth-Liegl<br />

erwarben einst das Gebäude und<br />

setzten somit den Grundstein für<br />

den heutigen Gasthof. Dass die<br />

Kärntnerin den Familienbetrieb<br />

einmal weiterführen würde,<br />

war so eigentlich nicht geplant.<br />

Nach dem BWL-Studium folgte<br />

sie jedoch ihrem Bauchgefühl<br />

und übernahm 2013 zusammen<br />

mit ihrem Mann den Familienbetrieb.<br />

Obwohl Elisabeth Warmuth-Liegl<br />

viele traditionelle<br />

Sachen von ihrer Mutter in der<br />

Küche übernommen hat, fließen<br />

moderne, neue Elemente stets<br />

Info<br />

Gasthof Liegl<br />

St. Peter bei Taggenbrunn 2<br />

A-9313 St. Georgen am<br />

Längsee<br />

Tel.: +43 4213 2124<br />

www.gasthof-liegl.at<br />

www.lisissuessewelt.at<br />

Inhaber:<br />

Elisabeth Warmuth-Liegl<br />

Gründung:<br />

Geschäftsübernahme 2013<br />

Mitarbeiter:<br />

Familie + Beiköchin<br />

Landwirtschaft: 17 Hektar,<br />

durchschnittlich 15 Schweine.<br />

Betrieb: 60 Sitzplätze in der<br />

Gastwirtschaft + 39 Sitzplätze<br />

im Garten.<br />

mit ein. Einer Linie ist die Gastwirtin<br />

dabei immer treu geblieben:<br />

Regionale Produkte bilden<br />

den Mittelpunkt.<br />

Produkte aus eigener<br />

Landwirtschaft<br />

Bei den Zutaten für ihre frischen<br />

und saisonal abgestimmten<br />

Gerichte kann die leidenschaftliche<br />

Köchin aus dem Vollen<br />

schöpfen. Was nicht aus der<br />

eignen Landwirtschaft kommt,<br />

wird regional eingekauft und<br />

dank der vielen langjährigen<br />

Lieferanten aus unmittelbarer<br />

Nähe sind die Produkte stets<br />

frisch und von höchster Qualität.<br />

So viel wie möglich kommt<br />

aus dem eigenen Garten und<br />

Stall. 17 Hektar werden von der<br />

Familie bewirtschaftet, darunter<br />

ein Gemüsegarten und -acker.<br />

Durchschnittlich 15 Schweine<br />

führen im Stall, der sich direkt<br />

neben dem Gasthof befindet,<br />

ein unbeschwertes Leben<br />

und bekommen ausschließlich<br />

Getreide und ein bisschen Sojaschrot<br />

zu fressen, Mais wird keiner<br />

gefüttert. Das Ergebnis ist<br />

ausgezeichnetes <strong>Fleisch</strong>, das zu<br />

Sulz vom hauseigenen Schwein,<br />

Speck, Wurstspezialitäten und<br />

weiteren köstlichen Gerichten<br />

verarbeitet wird.<br />

Natürlich, frisch und<br />

regional<br />

Die Gerichte tragen ganz klar<br />

die Handschrift von Elisabeth<br />

Warmuth-Liegl: „Ich koche so,<br />

dass ich das auch selber guten<br />

Gewissens essen würde.“ Fertiggewürzmischungen<br />

kommen<br />

genauso wenig zum Einsatz wie<br />

tiefgefrorene Lebensmittel. Käsnudeln<br />

und Co. werden frisch<br />

eingeschlagen und die Wiener<br />

Schnitzel vom Milchkalbsrücken<br />

in Butterschmalz bzw. von der<br />

Schweinskarreerose in Schweineschmalz<br />

à la minute gebacken,<br />

dementsprechend g‘schmackig<br />

sind die Hausspezialitäten auch.<br />

„In Zukunft möchten wir die regionalen<br />

Produkte noch vermehrt<br />

einarbeiten und in den Vordergrund<br />

stellen“, so die Kärntnerin.<br />

Dabei bietet die Familie seit jeher<br />

heimische, regionale Produkte an<br />

und bringt sie den Gästen näher.<br />

Seit ein paar Jahren hat sich die<br />

Gastwirtin mit ihren Tortenkreationen<br />

einen Namen in der<br />

„Hochzeits-Szene“ gemacht. Das<br />

Wissen um die Fertigung hat sie<br />

sich selbst beigebracht und zum<br />

Erstaunen von allen ist die Idee<br />

wie eine Bombe eingeschlagen.<br />

Auch hier hat die kreative Tortenkünstlerin<br />

höchste Qualitätsansprüche,<br />

angefangen bei den<br />

Zutaten bis hin zur Präsentation.<br />

Aus diesem Grund werden die<br />

handgemachten Kreationen<br />

höchstpersönlich im Kühltransporter<br />

ausgeliefert und aufgebaut.<br />

<strong>2017</strong> wurde „Lisis süße<br />

Welt“ mit dem Austria Wedding<br />

Award <strong>2017</strong> auszeichnet.<br />

Der Gasthof Liegl ist Teil der<br />

Wirte-Kooperation „Die Aufkocher“,<br />

nach deren Philosophie<br />

die regionale Küche einen besonderen<br />

Stellenwert einnimmt.<br />

„‚Die Aufkocher‘ ist eine Wirtevereinigung,<br />

die auch in Zukunft<br />

bestehen bleiben muss“, setzt<br />

sich Liegl ein. Im Stüberl des<br />

Gasthofs ist ein kleiner <strong>Hof</strong>laden<br />

eingerichtet. Schweinernes<br />

aus der eigenen Landwirtschaft,<br />

eingelegte Spezialitäten und eingekochte<br />

Köstlichkeiten warten<br />

darauf, entdeckt zu werden.<br />

Die Zwiebel in der Butter weich kochen – mit Milch,<br />

Schlagobers aufgießen, würzen und köcheln lassen.<br />

Zuletzt mit Bärlauch verfeinern, gut aufmixen und durch<br />

ein Sieb passieren.<br />

Milchschaum:<br />

uu100 ml Milch<br />

Alles kurz erhitzen und aufmixen.<br />

Zutaten Faltenbrot:<br />

uu½ kg Hartweizengrieß<br />

uuca. 20 g Salz<br />

uu17 g frische Germ<br />

uu50 g weiche Butter<br />

uu300 ml kaltes Wasser<br />

uu30 ml Schlagobers<br />

uuWeißwein, Noilly Prat, Salz<br />

Außerdem:<br />

uuklein geschnittene Tomaten<br />

uuetwas Knoblauch<br />

uuSalz, Pfeffer<br />

uuOlivenöl<br />

uuBasilikum<br />

Alle Zutaten miteinander vermischen und im Rührkessel<br />

zuerst sieben Minuten auf Stufe 1 und dann 4 Minuten<br />

auf Stufe 2 kneten. Den Teig in eine Schüssel abfüllen und<br />

mind. 15 Minuten gehen lassen. Den Teig danach ausrollen<br />

und großzügig bemehlen, um ein Zusammenkleben<br />

der einzelnen Falten zu verhindern. Den Teig in gleichmäßige<br />

rechteckige Stücke schneiden. Jeweils 3 bis 4<br />

Stücke übereinander stapeln und mit einem schmalen<br />

Kochlöffel in der Mitte eine Mulde eindrücken, damit die<br />

Teile zusammenkleben. Achtung – nicht zu tief eindrücken,<br />

das Brot soll nicht zweigeteilt werden. Das Brot<br />

gehen lassen (ca. 15 bis 20 Minuten – nicht länger, da<br />

das Brot ansonsten zu groß wird und die Falten zusammenkleben),<br />

dann bei 180 °C ca. 30 Minuten backen.<br />

Die Tomaten mit dem Knoblauch, Salz, Pfeffer und einem<br />

kleinen Schuss Olivenöl in einer Pfanne leicht erhitzen.<br />

Den Basilikum in Streifen schneiden und erst kurz vor<br />

dem Anrichten untermischen.<br />

Fertigstellung:<br />

Die Frühlingssuppe in Gläser abfüllen und den Milchschaum<br />

darauf turmartig anrichten. Die gerösteten<br />

Faltenbrotscheiben mit den Tomaten belegen und extra<br />

servieren.<br />

Gasthof Liegl


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Essig, Öl & Kräuter<br />

Seite 25, 2/<strong>2017</strong><br />

Neuer Trend: Wildkräuter<br />

<br />

Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />

Gerade jetzt im Frühling<br />

haben Wildkräuter Saison.<br />

Der Bärlauch führt<br />

dabei die Hitliste an. Was vor einigen<br />

Jahren nur für einige wenige<br />

Kräuterkundige ein Wildkraut<br />

zum Selberpflücken war, ist jetzt<br />

ein Modekraut. Bärlauch hat die<br />

Speisekarten erobert.<br />

Apotheke aus der<br />

Natur<br />

Rezept<br />

uu100 g Wildkräuter<br />

uu100 g Sonnenblumenöl<br />

Wildkräuterpaste<br />

Brennesseln und Co. sind reich an Vitamin C.<br />

uu1 Esslöffel Salz<br />

Die Kräuter gut waschen und abtropfen lassen. Anschließend<br />

trockentupfen und etwas antrocknen lassen.<br />

Die Kräuter grob hacken und zusammen mit dem Öl in<br />

einer Küchenmaschine zu einer Paste zerkleinern.<br />

Die grüne Paste mit dem Salz verrühren, in sterile Gläser<br />

füllen. Die Paste mit etwas Olivenöl abdecken und<br />

die Gläser gut verschließen. Die Gläser kühl und dunkel<br />

aufbewahren.<br />

Wer sich mit Wildkräutern<br />

befasst, merkt schnell, wie vielfältig<br />

das Angebot der Natur ist.<br />

Über 1.500 essbare Wildpflanzen<br />

gibt es in Mitteleuropa. Sie<br />

schmecken meist aromatischer<br />

als die kultivierten Verwandten.<br />

Brennnessel, Giersch, Vogelmiere<br />

und Co zeichnen sich<br />

durch ihren hohen Gehalt an<br />

Vitaminen und Mineralstoffen<br />

aus. Einige Wildkräuter sind<br />

wahre Tausendsassa und enthalten<br />

verschiedene Wirkstoffe,<br />

die bei unterschiedlichen Krankheiten<br />

eingesetzt werden können,<br />

so etwa die Scharfgarbe oder die<br />

Brennnessel.<br />

Giersch und<br />

Brennnessel<br />

Giersch und Brennnessel<br />

sind nicht die besten Freunde<br />

der Gärtners und Landwirts.<br />

Giersch bringt manchen Gärtner<br />

beinahe zur Verzweiflung,<br />

da trotz regelmäßigem Jäten das<br />

„Unkraut“ immer wieder austreibt<br />

und sich vermehrt.<br />

Jede noch so kleine Wurzel<br />

wächst zu einer neuen Pflanze<br />

heran. Wenn dem Giersch gärtnerisch<br />

schwer Herr zu werden<br />

ist, dann hilft es vielleicht, Frieden<br />

mit ihm zu schließen und<br />

ihn einfach zu essen. Brennnesseln<br />

werden ebenfalls als<br />

lästiges Unkraut aus dem Garten<br />

verbannt. Doch die<br />

Pflanze ist ein gesundes<br />

und schmackhaftes<br />

Wildgemüse, das sowohl für die<br />

süße Küche als auch für pikante<br />

Gerichte gerne verwendet wird.<br />

Vielfältig einsetzbar<br />

Egal ob Giersch oder Brennnessel,<br />

gegessen werden die<br />

jungen Blätter, die ähnlich wie<br />

Spinat zubereiten werden. Sie<br />

eignen sich für Salate, Aufstriche,<br />

Gemüse und Suppen oder<br />

werden auch nur zum Würzen<br />

von Gerichten verwendet.<br />

Junge, zarte Gierschblätter vor<br />

der Blüte schmecken würzig,<br />

erinnern leicht an Petersilie und<br />

Karotte, ältere Blätter schmecken<br />

intensiver und leicht bitter.<br />

Mit etwa 200 mg Vitamin C pro<br />

100 g enthält es 15 Mal so viel<br />

wie Kopfsalat oder vier Mal so<br />

viel wie Orangen. Auch bei den<br />

Mineralstoffen ist das Wildkraut<br />

unschlagbar. Kohlgemüse gilt als<br />

besonders gesund und enthält<br />

etwa 2 mg Mineralstoffe pro<br />

100 g. Der Giersch bringt es auf<br />

unglaubliche 27 mg pro 100 g<br />

also 13 Mal so viel.<br />

Junge Blätter der Brennnessel,<br />

die noch nicht „brennen“, oder<br />

zarte Triebe, werden roh als Salat<br />

oder als Blattgemüse verwendet.<br />

Die Blätter sind reich an Vitamin<br />

A, C und Mineralstoffen<br />

wie Eisen. Spinat aus Brennnesselblättern<br />

enthält doppelt so<br />

viel Vitamin C wie in der selben<br />

Menge Zitronen enthalten ist,<br />

zwei Mal so viel Eisen wie Spi-<br />

nat und zwei Mal so viel Kalium<br />

wie Tomaten. Viele Wildkräuter<br />

eignen sich auch zum Konservieren.<br />

Schmackhafte und gesunde<br />

Öle, Essige oder Pesti lassen sich<br />

daraus zaubern.<br />

Wildkräuterpaste<br />

Veilchenessig<br />

Dieser Essig lässt sich nur<br />

im Frühjahr herstellen,<br />

wenn die Veilchen blühen und<br />

ist eine Spezialität. Je länger der<br />

Essig zieht, desto mehr nimmt<br />

er den Geschmack und die<br />

Farbe der Veilchenblüten auf.<br />

Rezept<br />

uu1 Handvoll Duftveilchenblüten<br />

uu½ - ¾ Liter weißer Balsamicoessig<br />

Dazu eignen sich die verschiedensten<br />

Wildkräuter, allen voran<br />

natürlich Bärlauch, aber auch<br />

Giersch oder Brennessel. Sehr<br />

gut harmoniert eine Kombination<br />

aus allen dreien. Das Salz im<br />

Rezept dient der besseren Haltbarkeit.<br />

Aus der fertigen grünen<br />

Wildkräuterpaste lässt sich<br />

in der Küche etliches zaubern.<br />

Aufstriche, Gemüse und Füllungen<br />

lassen sich damit verfeinern<br />

und natürlich ist eine Pesto daraus<br />

schnell zubereitet. Da aber<br />

weder Nüsse noch Käse in der<br />

Paste enthalten sind, erhöht sich<br />

die Haltbarkeit im Vergleich zum<br />

fertigen Pesto.<br />

Veilchenessig<br />

Es reichen in der Regel drei bis<br />

vier Tage, da sonst das Aroma<br />

zu intensiv werden kann. Der<br />

frühlingshafte Essig passt zu<br />

Blattsalaten, speziell mit Wildkräutern,<br />

zu Desserts mit Obst<br />

oder Aufstrichen.<br />

uu1 kleines Stück Zitronenschale<br />

einer Bio-Zitrone<br />

uuWer möchte kann einen<br />

Zweig Zitronenthymian<br />

dazugeben<br />

Blüten, Zitronenschale und Zitronenthymian in ein verschließbares<br />

Schraubglas geben. Das Ganze mit Essig<br />

übergießen, sodass alles gut mit Essig bedeckt ist. Das<br />

Glas verschließen und zwei Tage bis zwei Wochen ziehen<br />

lassen. Das Gefäß täglich schütteln.<br />

Danach den Essig filtrieren und in kleine Flaschen füllen.<br />

Wer möchte kann den Essig auch mit etwas Speisestärke<br />

aufkochen und sich so eine Veilchen-Balsamicocreme<br />

herstellen.


Seite 26, 2/<strong>2017</strong><br />

Milch & Käse<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Käse-Hochgenuss<br />

Köstlichkeiten von den Gailtaler Almen. Text & Foto: Katrin Schedler<br />

Im Sommer, hoch oben auf<br />

den Almen, entsteht eine<br />

wahre Gaumenfreude: der<br />

Almkäse. Österreichs Almkäse<br />

sind sehr vielfältig in ihrer Art,<br />

haben jedoch auch einige gleiche<br />

aromatische und geschmackliche<br />

Eigenschaften sowie Herstellungsprozesse.<br />

Welcher nun<br />

der beste Alm-/Alpkäse ist, ist<br />

Geschmackssache. <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong><br />

begibt sich in dieser Ausgabe<br />

auf die Spuren des Almkäses aus<br />

dem Gailtal.<br />

Gerd W. Sievers<br />

Gailtaler Almkäse g.U.<br />

Aufgrund seiner naturräumlichen<br />

Bedingungen stand im<br />

Gailtal die Grünlandwirtschaft<br />

Rezept<br />

Frigga<br />

uuZutaten für 4 Personen:<br />

uu500 g Gailtaler Speck<br />

g.g.A.<br />

Frigga und Frigge<br />

mit Rinder- und Pferdezucht<br />

immer im Vordergrund. Im Talboden<br />

waren die Produktionsbedingungen<br />

wegen eines hohen<br />

Anteils an stark vernässten, „sauren“<br />

Wiesen eher ungünstig, auf<br />

den Almen konnte jedoch Viehund<br />

Milchwirtschaft betrieben<br />

werden. Erste Hinweise auf Käse<br />

von den Almen des Gail- und<br />

Lesachtals stammen bereits aus<br />

dem 14. Jahrhundert und noch<br />

heute prägen die Almsennereien<br />

das Bild der alpinen Kulturlandschaft<br />

in der Region. Lange Zeit<br />

wurde ein größerer Anteil des<br />

Käses nach „Friulaner Art“, das<br />

heißt halbfett und nicht gepresst,<br />

hergestellt und als Frischkäse<br />

Frigga und Frigge sind zwei sehr<br />

ähnliche Rezepte, die ihren Ursprung<br />

in Italien haben. Es handelt<br />

sich bei ihnen um eine typische<br />

Mahlzeit der Holzknechte. Beide<br />

Gerichte können mit Zwiebel,<br />

Knoblauch, gehackter Petersilie<br />

oder Schnittlauch verfeinert werden, schmecken aber auch<br />

so ausgezeichnet - vor allem dann, wenn beste Gailtaler<br />

Zutaten verwendet werden.<br />

uu500 g Gailtaler Almkäse<br />

g.U.<br />

uuSalz<br />

uuPfeffer<br />

Speck in Streifen schneiden und in einer schweren Pfanne<br />

auslassen, mit halbfingerdicken Scheiben von Gailtaler Almkäse<br />

g.U. bedecken, salzen und pfeffern. Sobald der Käse zu<br />

rinnen beginnt, Pfanne vom Feuer nehmen und das Ganze<br />

auf Polenta geben, sofort servieren.<br />

Frigge<br />

uuZutaten für 4 Personen:<br />

uu500 g Gailtaler Speck g.g.A.<br />

uu500 g Gailtaler Almkäse g.U.<br />

uu5 Eier<br />

uuSalz<br />

uuPfeffer<br />

Speck in kleine Würfel schneiden und diese in einer großen,<br />

schweren Eisenpfanne erhitzen, bis das Fett zu schwitzen<br />

beginnt und glasig wird. Gailtaler Almkäse in messerrückendicke<br />

Scheiben schneiden, zwei Drittel davon auf den Speck<br />

legen. Fünf Eier darauf schlagen und leicht verrühren, mit<br />

dem restlichen Käse bedecken, salzen und pfeffern. Sobald<br />

der Käse geschmolzen ist, Pfanne vom Herd nehmen. Das<br />

Gericht auf Schwarzbrotscheiben anrichten, mit Sauerkraut<br />

und Salat genießen.<br />

verkauft. Aufgrund der besseren<br />

Haltbarkeit und besseren<br />

Transportfähigkeit sowie des<br />

vollmundigeren Geschmacks<br />

des Käses setzte sich jedoch die<br />

Fettkäseproduktion durch. In<br />

den 1940er-Jahren waren im<br />

Gailtal noch 39 Almsennereien<br />

aktiv, in den 1970er-Jahren reduzierte<br />

sich die Anzahl auf sieben<br />

aktive Betriebe. Heute wird der<br />

Gailtaler Almkäse g.U. noch auf<br />

13 Almen erzeugt. In den letzten<br />

Jahren haben der Umdenkprozess<br />

in der Landwirtschaft mit<br />

einem Umschwung in Richtung<br />

extensiver, ökologisch orientierter<br />

und qualitätsbewusster<br />

Wirtschaftsformen sowie entsprechende<br />

Förderangebote der<br />

öffentlichen Hand wieder zu<br />

einem Aufschwung der Almwirtschaft<br />

verholfen. Die Vielfalt<br />

des Futterangebotes der artenreichen<br />

Almflächen bietet die besten<br />

Voraussetzungen für eine<br />

besonders gute und im Vergleich<br />

zur Talmilch besonders käsereitaugliche<br />

Milchqualität. Der<br />

traditionell produzierte Hartkäse<br />

aus reiner Almrohmilch<br />

(Kuh- und gegebenenfalls maximal<br />

10 % Ziegenrohmilch) von<br />

Gailtaler Almen ist EU-weit als<br />

geschützte Ursprungsbezeichnung<br />

(g.U.) geschützt.<br />

Handwerkliches<br />

Können<br />

Die Senner des Gailtales verfügen<br />

über besonderes, auf der<br />

Erfahrung von Generationen<br />

basierendes handwerkliches<br />

Können. Ihr Wissen um die Auswahl<br />

der je nach Jahreszeit besten<br />

Weideplätze und den Einfluss<br />

der Außentemperatur und des<br />

Wetterverlaufs auf den Käsereiprozess<br />

garantieren das Entstehen<br />

eines qualitativ hochwertigen,<br />

regionaltypischen Produkts.<br />

Für den Gailtaler Almkäse g.U.<br />

wird ausschließlich Almmilch<br />

von Gailtaler Almen verwendet,<br />

die Zugabe von im Tal gewonnener<br />

Milch ist nicht erlaubt und<br />

auch die Verarbeitung der Milch<br />

hat auf den Gailtaler Almen zu<br />

erfolgen. Als Zusätze bei der<br />

Käseproduktion dürfen nur<br />

Naturlab und Milchsäurekulturen<br />

verwendet werden. Die<br />

Herstellung orientiert sich zum<br />

Zwecke der nachhaltigen Qualitätssicherung<br />

am „Gailtaler Almprotokoll“,<br />

das Richtlinien zur<br />

Almbewirtschaftung, Tierhaltung,<br />

Melkarbeit, Milchreifung<br />

und Käseproduktion beinhaltet.<br />

Auch heute noch erfolgt die Verarbeitung<br />

weitgehend händisch.<br />

Bei der Milchreifung werden oft<br />

noch die traditionellen „Stotzen“<br />

als Milchreifegefäße verwendet.<br />

Erhältlich ist der Almkäse in den<br />

Sommermonaten direkt auf den<br />

Almen ab <strong>Hof</strong>, bei regionalen<br />

Handelspartner oder in der lokalen<br />

Gastronomie.<br />

Der Almkäse und seine<br />

Charakteristik<br />

Der Käse hat die Form eines runden<br />

Laibes, sein Gewicht beträgt<br />

zwischen 0,5 und 35 Kilogramm.<br />

Die Milch- und Käsereifung ist<br />

damals wie heute hauptsächlich<br />

von den Außentemperaturen<br />

während der Sommermonate<br />

abhängig – die Mindestreifezeit<br />

für den Gailtaler Almkäse<br />

g.U. beträgt sieben Wochen, bei<br />

besonderem Bedarf im Rahmen<br />

der Gastronomie auf den Gailtaler<br />

Almsennereien ist eine kürzere<br />

Reifezeit, mindestens jedoch<br />

fünf Wochen, erlaubt. Der Käse<br />

weist eine trockene, geschlossene<br />

Naturrinde von goldgelber Farbe<br />

auf, der Teig ist von gelblicher<br />

Farbe, geschmeidiger Konsistenz,<br />

weitgehend ohne Risse und weist<br />

eine geringe, runde und gleichmäßige<br />

Lochung auf. Der Fettgehalt<br />

beträgt mindestens 45 %<br />

F.i.T. (Fett in der Trockenmasse).<br />

Der Käse schmeckt nicht nur pur<br />

oder auf frischem Bauernbrot,<br />

sondern ist auch in traditionellen<br />

Speisen wie der Frigga – einem<br />

Omelett mit Gailtaler Speck und<br />

Gailtaler Almkäse – ein wichtiger<br />

Bestandteil.<br />

Bei der 17. Internationalen<br />

Almkäseprämierung in Kirchbach<br />

Anfang Januar zeigte sich<br />

einmal mehr, dass der Gailtaler<br />

Almkäse g.U. auf ganzer Linie<br />

überzeugt. Als Gewinner ging<br />

die Familie Scheiber von der<br />

Achornacher Alm hervor. Die<br />

Alm ist von Mitte Juni bis Almabtrieb<br />

geöffnet und bietet während<br />

dieser Zeit eine köstliche<br />

Jause mit Almprodukten an – ein<br />

idealer Ort für eine gemütliche<br />

Rast nach einer Wanderung<br />

durch die umliegende Bergwelt.<br />

Info<br />

Weitere Informationen zu<br />

den Almen und dem Almkäse<br />

finden Sie unter:<br />

www.gailtaler-almkaese.at


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Milch, Käse & Honig<br />

Seite 27, 2/<strong>2017</strong><br />

Ziegenmilchspezialitäten vom Figerhof<br />

Bei Familie Jans dreht sich alles um die Ziege.<br />

Text: Katrin Schedler<br />

Umgeben von einer<br />

traumhaften Bergkulisse<br />

weidet eine Ziegenherde<br />

auf 1.300 Meter Seehöhe<br />

in der Nationalparkgemeinde<br />

Kals am Fuße des Großglockners.<br />

Seelenruhig und fernab<br />

von Straßenlärm haben die Tiere<br />

hier alles zum Glücklichsein,<br />

allem voran die saftigen Wiesen<br />

und die für viele Stadtmenschen<br />

ungewohnte klare Luft. Nicht<br />

weit von der Herde entfernt<br />

befindet sich das Zuhause der<br />

Tiere: der Figerhof. Seit 2008<br />

führen Renate und Philipp Jans<br />

den geschichtsträchtigen <strong>Hof</strong> im<br />

Vollerwerb und haben sich ganz<br />

auf die Ziegenmilch konzentriert.<br />

Seine erste Ziege kaufte<br />

sich Philipp Jans mit 10 Jahren,<br />

heute ist der landwirtschaftliche<br />

Quereinsteiger Herr über knapp<br />

300 Tiere. „Einfach war der Weg<br />

nicht“, berichtet Jans über die<br />

ersten Jahre als Landwirt. Nach<br />

anfänglichen Problemen fand<br />

der ehrgeizige Osttiroler mit<br />

dem Figerhof eine ideale Basis,<br />

seinen Traum – Ziegen zu halten<br />

– zu verwirklichen. Das Durchhaltevermögen<br />

und die Hartnäckigkeit<br />

zahlten sich schließlich<br />

aus.<br />

Ziegenheumilch und<br />

Großglocknerkugeln<br />

Mit Hilfe eines Melkkarussells<br />

werden die Ziegen am Figerhof<br />

zweimal täglich gemolken und<br />

geben so im Jahr rund 260.000<br />

Kilogramm Ziegenmilch von<br />

bester Qualität. Davon werden<br />

gut 20.000 Kilogramm in der<br />

kleinen hofeigenen Käserei zu<br />

Ziegenmilchprodukten wie den<br />

Großglocknerkugeln und -laibchen<br />

veredelt, die restliche Ziegenheumilch<br />

wird an Tirol Milch<br />

geliefert. In Zukunft möchte Jans<br />

die Produktion von Ziegenmilchprodukten<br />

jedoch ausbauen und<br />

vor allem das Leitprodukt, die<br />

Großglocknerkugeln, noch mehr<br />

hervorheben. Potenzial, den Weg<br />

aus der Region zu Genießern im<br />

ganzen Land zu finden, haben<br />

die aus frischem, leicht gesalzenem<br />

Ziegentopfen geformten,<br />

in Gewürzen gerollten, mit<br />

Knoblauch verfeinerten und in<br />

Sonnenblumenöl eingelegten<br />

Kugeln auf jeden Fall.<br />

Bei der Bewirtschaftung von<br />

30 Hektar Land sowie bei der<br />

Arbeit mit den Tieren wird der<br />

Landwirt nicht nur von seiner<br />

Familie, sondern auch das ganze<br />

Jahr über von Praktikanten<br />

unterstützt. „Wir möchten jungen<br />

Menschen die Möglichkeit<br />

geben, die Landwirtschaft kennenzulernen,<br />

insbesondere die<br />

Ziegenhaltung, Milchgewinnung<br />

und Käseherstellung“, erklärt<br />

der stolze <strong>Hof</strong>besitzer. Das Futter<br />

stammt vom eigenen Betrieb, die<br />

Kitz werden jedoch zugekauft.<br />

Die Investitionen in den <strong>Hof</strong><br />

und die Hartnäckigkeit haben<br />

sich gelohnt. Die Gastronomen<br />

der Region wissen die handgemachten<br />

Ziegenmilchspezialitäten<br />

zu schätzen – sogar bis nach<br />

Figerhof<br />

Kitzbühel liefert die Familie<br />

ihre Produkte persönlich aus.<br />

Der Figerhof gehört zu den Produzenten,<br />

die ihre Spezialitäten<br />

im Rahmen des „Osttirol Frühstücks“<br />

anbieten. So besteht die<br />

Möglichkeit, bei den teilnehmenden<br />

Beherbergungsbetrieben<br />

bereits beim Frühstück in den<br />

Genuss von Großglocknerkugeln<br />

und Co. zu kommen. Auch in<br />

den Bauernläden und im ausgewählten<br />

Einzelhandel der Region<br />

sind die Produkte vom Figerhof<br />

zu finden. Natürlich steht das<br />

Figerhof-Sortiment ebenfalls in<br />

den Regalen des Talmarkts in<br />

Matrei, denn Philipp Jans fungiert<br />

dort als Obmann und Lieferant<br />

gleichzeitig (nähere Informationen<br />

zum Talmarkt finden<br />

Sie auf Seite 7).<br />

Info<br />

Figerhof<br />

Renate und Philipp Jans<br />

Lana 1<br />

A-9981 Kals am Großglockner<br />

Tel.: +43/664/2111754<br />

www.figerhof.at<br />

Honigprämierung <strong>2017</strong><br />

Imker des Jahres <strong>2017</strong>“ – über<br />

diese Prämierung darf sich<br />

Andreas Vogt aus Schruns/<br />

Vorarlberg freuen. Im Rahmen<br />

der Ab <strong>Hof</strong>-Messe Wieselburg<br />

verkosteten 30 Honigsensoriker<br />

1.223 Honigproben und 43<br />

Met-Einsendungen. Die Besten<br />

wurden in den verschiedenen<br />

Kategorien wie Blütenhonig,<br />

Akazienhonig oder Kastanienhonig<br />

mit der „Goldenen Honigwabe<br />

<strong>2017</strong>“ ausgezeichnet. Die<br />

Siegerehrung fand schließlich<br />

am 3. März, dem Eröffnungstag<br />

der Fachmesse für bäuerliche<br />

Direktvermarktung,<br />

statt. Teilnahmeberechtigt<br />

waren alle Imker, die Mitglied<br />

eines Landesverbandes,<br />

eines Zuchtverbandes<br />

oder des Österreichischen<br />

Erwerbsimkerbundes sind, eingereicht<br />

wurden Honige und<br />

Honigprodukte der Ernte 2016.<br />

„Die goldene Honigwabe“ soll<br />

eine Vermarktungshilfe für die<br />

teilnehmenden Imkereibetriebe<br />

und Anreiz zu einer weiteren<br />

<br />

Texte: Katrin Schedler<br />

Qualitätssteigerung sein. Für<br />

den „Imker des Jahres“ gab es<br />

zusätzlich einen Geldpreis<br />

in der Höhe von 750 Euro<br />

von der Fachzeitschrift<br />

„Bienen aktuell“. Dafür<br />

wurden die Punkte der drei<br />

besten Produkte zusammengezählt,<br />

wobei diese Produkte<br />

jeweils aus verschiedenen Kategorien<br />

stammen mussten und<br />

die Kategorien „Blütenhonig“<br />

und „Waldhonig“ als Pflichtkategorien<br />

galten. Met/Spezialitäten<br />

mit Honig wurden in diese<br />

Auszeichnung nicht einbezogen.<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> gratuliert allen Siegern<br />

recht herzlich!<br />

Info<br />

Weitere Informationen zur<br />

Honigprämierung <strong>2017</strong> finden<br />

Sie unter:<br />

www.messewieselburg.at<br />

Andrea Jungwirth<br />

Tag des offenen<br />

Bienenstocks<br />

Am Sonntag, dem 21.<br />

Mai <strong>2017</strong>, findet der<br />

9. Tag des offenen<br />

Bienenstocks statt. Der österreichweite<br />

Aktionstag des<br />

Imkerbundes soll die Öffentlichkeit<br />

für die wertvolle Arbeit<br />

der Bienen und des Imkers<br />

sensibilisieren, neue Kunden<br />

sowie Nachwuchs für die Imkerei<br />

ansprechen und die Imkerei<br />

hautnah erlebbar machen. In<br />

die Welt der Bienen eintauchen<br />

und die Leistungen der<br />

kleinen Honigerzeugerinnen<br />

und ihre Bedeutung für die<br />

Umwelt, Wirtschaft und Landwirtschaft<br />

erfahren – ein Erlebnis<br />

für Jung und Alt, das in den<br />

letzten Jahren gerne angenommen<br />

wurde. Für Imker ist der<br />

Aktionstag eine hervorragende<br />

Möglichkeit, kreative und kulinarische<br />

Angebote rund um<br />

ihre Imkereiprodukte zu präsentieren.<br />

Wie gewohnt bietet der ÖIB<br />

Unterstützung für Werbemaßnahmen<br />

an und stellt für<br />

Teilnehmer des offenen Bienenstocks<br />

wieder ein kostenloses<br />

Werbepaket mit Postern,<br />

Rezepten, Broschüren und Plakaten<br />

in A2 und A3 zur Verfügung.<br />

Außerdem gibt es von bis<br />

21. Mai <strong>2017</strong> eine Werbemittelaktion,<br />

bei der Bienenlehrpfadposter<br />

und Transparente<br />

zu einem Aktionspreis abgegeben<br />

werden. Erhältlich sind<br />

diese direkt beim Österreichischen<br />

Imkerbund.<br />

Wer beim Tag des offenen<br />

Bienenstocks dabei sein<br />

möchte, kann sich unter pall.<br />

imkerbund@aon.at oder<br />

unter +43/1/512 54 292<br />

anmelden. Alle Teilnehmer<br />

und Austragungsorte<br />

werden auf der Homepage<br />

www.imkerbund.at veröffentlicht.


Seite 28, 1/<strong>2017</strong><br />

Wein<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Wein trifft Käse – Was passt zusammen?<br />

Wenn Geschmack aufeinandertrifft.<br />

Text & Fotos: Katrin Schedler<br />

Auch in dieser Ausgabe<br />

von <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> stellen<br />

wir Ihnen Vertreter aus<br />

den Käsegruppen Frischkäse/<br />

Weichkäse, Schnittkäse und<br />

Hartkäse vor und kombinieren<br />

diese mit einem passenden Wein.<br />

Starre Regeln, welcher Wein zu<br />

welchem Käse serviert werden<br />

muss, sind längt überholt und<br />

schon manch einer hat durch das<br />

Ausprobieren zunächst exotisch<br />

klingender Kombinationen eine<br />

wahre Geschmacksexplosion<br />

erlebt. Wenn Sie in Ihrem Heurigen<br />

Käseplatten zu Ihren Weinen<br />

anbieten, macht es Sinn, sich<br />

vorher über die Wein-Käse-Paarung<br />

Gedanken zu machen.<br />

Überraschen Sie Ihre Gäste auch<br />

mal mit neuen Kombinationen,<br />

das freut den Geschmackssinn<br />

und sorgt für kulinarischen<br />

Gesprächsstoff.<br />

Österreichs Weinexporte<br />

boomen<br />

Österreichs Weinexporterlöse<br />

sind im Jahr<br />

2016 trotz einer Serie<br />

kleiner Ernten seit 2011 auf ein<br />

neues Rekordniveau von knapp<br />

148 Millionen Euro gestiegen.<br />

Verantwortlich dafür war<br />

ein markantes Absatzplus von<br />

1,8 Millionen Liter bei hochwertigen<br />

Flaschenweinen, was<br />

Umsatzsteigerungen von 5,2<br />

Millionen in diesem Segment<br />

bewirkte. Der Durchschnittspreis<br />

aller Exporte stieg auf beachtliche<br />

3,05 Euro pro Liter. Hauptverantwortlich<br />

für die erfreuliche<br />

Exportentwicklung sind<br />

Märkte außerhalb der Europäischen<br />

Union: Die Schweiz inklusive<br />

Liechtenstein, die USA,<br />

Norwegen, Kanada, Hongkong<br />

und Australien bilden dabei<br />

die Spitze. Gestiegen sind auch<br />

die Qualitätsweinexporte nach<br />

Deutschland. Das Statistische<br />

Bundesamt Wiesbaden weist<br />

einen Zuwachs des Importwerts<br />

von österreichischem Wein von<br />

über 10 Prozent für 2016 aus.<br />

Quelle: ÖWM<br />

ÖWM/Bernhard Schramm<br />

Frischkäse/Weichkäse<br />

Großglocknerkugeln<br />

Für die Großglocknerkugeln<br />

verwendet der Figerhof nur beste<br />

Ziegenmilch von den eigenen<br />

Tieren und veredelt diese in der<br />

kleinen hofeigenen Käserei in<br />

Kals am Großglockner.<br />

Charakteristik: Die Ziegenkäsekugeln<br />

werden aus frischem,<br />

leicht gesalzenem Ziegentopfen<br />

geformt, in Gewürzen gerollt,<br />

mit Knoblauch verfeinert und zu<br />

guter Letzt in Sonnenblumenöl<br />

eingelegt. Die leichte, aber keineswegs<br />

aufdringliche Ziegenmilchnote<br />

präsentiert sich dezent<br />

und harmonisch.<br />

Weinbegleitung: Ein Glas Zierfandler,<br />

Neuburger oder Grüner<br />

Veltliner empfiehlt sich als Duettpartner,<br />

aber auch Aromensorten<br />

wie ein Sauvignon Blanc<br />

können gut passen. Es ist jedoch<br />

darauf zu achten, dass die Aromen<br />

nicht in Konkurrenz zum<br />

Käse treten.<br />

Schnittkäse<br />

Kärntner Rahmlaib<br />

Der Rahmlaib wird aus bester<br />

Kärntner Milch von der Käserei<br />

Schärdinger nach alten traditionellen<br />

Rezepten hergestellt.<br />

Charakteristik: Die vielen<br />

unregelmäßigen Schlitz- oder<br />

Bruchlöcher sind typisch für den<br />

goldgelben Käseteig des Kärntner<br />

Rahmlaibs. Der sehr hohe<br />

F.i.T.-Gehalt von 60 % verleiht<br />

dem Käse mit Naturrinde eine<br />

rahmige und schmelzende Konsistenz.<br />

Durch seine besonderen<br />

Schmelzeigenschaften eignet<br />

er sich auch bestens für warme<br />

Gerichte.<br />

Weinbegleitung: Der Kärntner<br />

Rahmlaib präsentiert sich mit<br />

einem guten, aber intensiven<br />

Geschmack, weshalb er sich mit<br />

einem sehr kräftigen, würzigen<br />

Wein mit hohem Alkoholgehalt<br />

sehr gut verträgt. Chardonnay<br />

und Grüner Veltliner mit nötiger<br />

Kraft harmonieren mit dem<br />

Schnittkäse, auch mit einem Rotwein<br />

lässt er sich kombinieren.<br />

Dieser sollte jedoch klassisch ausgebaut<br />

sein und von einem sehr<br />

guten reifen Jahrgang stammen.<br />

Hartkäse<br />

Tiroler Alm-/Alpkäse g.U.<br />

Fragt man im Tiroler Oberland<br />

(westlich von Innsbruck) nach,<br />

heißt die Spezialität „Alpkäse“, im<br />

Tiroler Unterland jedoch ist die<br />

Bezeichnung „Almkäse“ geläufig.<br />

Ob nun der eine oder andere<br />

Name – der Käse bleibt der gleiche.<br />

Der Tiroler Almkäse/Alpkäse<br />

wird ausschließlich aus roher,<br />

hartkäsereitauglicher Almmilch<br />

(Kuhmilch) mit Milchsäurebakterien-<br />

und Kälbermagenlabzusatz<br />

hergestellt. Die Rohmilch wird<br />

dazu an Ort und Stelle (Almsennereien)<br />

verarbeitet.<br />

Charakteristik: Die Rinde ist<br />

grifffest, gelb bis bräunlich und<br />

rissfrei. Fallweise ist die Rinde<br />

auch mit einer dünnen, angetrockneten<br />

Schmiere überzogen.<br />

Der Teig ist schnittfest bis<br />

geschmeidig, elfenbeinfarbig bis<br />

hellgelb, jedenfalls einfärbig und<br />

weist eine eher spärliche, reine<br />

und ca. erbsen- bis kirschgroße<br />

Lochung auf. Im Geschmack<br />

ist der Hartkäse würzig-kräftig<br />

und aromatisch-pikant, der F.i.T-<br />

Wert beträgt mindestens 45 %.<br />

Weinbegleitung: Gut gereifte<br />

Weißweine mit Substanz bringen<br />

die Aromen eines kräftigen<br />

Käsetyps schön zutage. Sorten<br />

burgundischen Typs, von Grauburgunder<br />

bis Neuburger, sowie<br />

Grüner Veltliner sind zu empfehlen.<br />

Wer mehr Süße bevorzugt,<br />

wird mit einem Eiswein als<br />

Begleiter eine Freude haben.


Tierwelt<br />

Future World<br />

Zukunft<br />

Bier.Vielfalt<br />

Landwirtschaft<br />

Bauen &<br />

Form &<br />

Wohnen<br />

Handwerk<br />

Familie<br />

. mit Volksfest!<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Wein<br />

Seite 29, 3/2016<br />

Einschätzung internationaler Weinmärkte<br />

In Kooperation mit der Hochschule<br />

Geisenheim hat die<br />

ProWein fast 1.500 Experten<br />

der Weinbranche aus 46 Ländern<br />

zu internationalen Weinmärkten,<br />

Vermarktungstrends und der Entwicklung<br />

von Absatzkanälen von<br />

Wein befragt. Zu den Befragten<br />

gehörten sowohl Weinproduzenten<br />

als auch Vermarkter.<br />

Wie nimmt die Branche<br />

ihre ökonomische Situation<br />

wahr?<br />

An der Befragung haben vor<br />

allem Branchenführer teilgenommen.<br />

Diese schätzen ihre<br />

gegenwärtige und zukünftige<br />

ökonomische Situation als zufriedenstellend<br />

bis gut ein. Es ist interessant<br />

zu beobachten, dass Produzenten<br />

generell optimistischer<br />

in die Zukunft blicken als Vermarkter,<br />

die in direktem Kontakt<br />

mit dem Endverbraucher stehen.<br />

Welche Weinmärkte sind<br />

attraktiv für Weinproduzenten?<br />

Die befragten Produzenten zählen<br />

mehr als 40 Märkte zu ihren Top-5<br />

Absatzmärkten. Davon werden<br />

Deutschland, USA, Großbritannien,<br />

Belgien und die Schweiz am<br />

häufigsten als wichtigste Absatzländer<br />

genannt. Als ökonomisch<br />

derzeit attraktivste Absatzmärkte<br />

schätzen die Produzenten Hongkong,<br />

die Schweiz, Südkorea und<br />

die skandinavischen Länder ein.<br />

Welche Weinherkünfte sind<br />

von Vermarktern gefragt?<br />

Zwei von drei internationalen<br />

Vermarktern wollen neue Weinherkünfte<br />

in ihr Produktangebot<br />

aufnehmen. Deutsche Vermarkter<br />

zeigen das größte Interesse<br />

an den Herkunftsländern Österreich,<br />

Portugal, Italien und<br />

Deutschland. Überraschend ist<br />

hier, dass Österreich und Portugal<br />

erste Plätze belegen, was Ausdruck<br />

eines neue <strong>Markt</strong>trends sein kann.<br />

Was sind die Beschaffungsund<br />

Vermarktungskanäle<br />

der Zukunft?<br />

Vermarkter streben deutlich an,<br />

ihren Wein verstärkt direkt vom<br />

Weingut zu beziehen. Dagegen<br />

wird der Bezug über Absatzmittler<br />

aus Sicht der Vermarkter bis<br />

2<strong>02</strong>0 deutlich abnehmen.<br />

Über welche Absatzwege<br />

wird Wein an den Endverbraucher<br />

gelangen?<br />

Für Deutschland schätzen Produzenten,<br />

die dort ihren Hauptabsatzmarkt<br />

haben, derzeit den<br />

Fachhandel, die Gastronomie und<br />

den Ab-<strong>Hof</strong>-Verkauf als wichtigste<br />

Absatzkanäle ein. Es wird eine<br />

starke Zunahme der Onlineverkäufe<br />

über eigene Webshops der<br />

Weingüter und externe Onlinehändler<br />

erwartet. Fazit: Die Weinbrache<br />

steht vor Veränderungen,<br />

die sich auch in den unterschiedlichen<br />

Zukunftsaussichten der<br />

verschiedenen <strong>Markt</strong>teilnehmer<br />

zeigt. Produzenten zieht es zunehmen<br />

auf neue Weinmärkte. Der<br />

Weinhandel zwischen den Produzenten<br />

und Vermarktern wird sich<br />

wandeln und Lieferketten werden<br />

kürzer. Quelle: Messe Düsseldorf,<br />

den Business Report finden Sie<br />

unter: www.oesterreichwein.at<br />

oder www.prowein.de<br />

Webcorner<br />

<strong>Fleisch</strong>ereimaschinen<br />

Qualität<br />

für Ihren Erfolg<br />

Verpackung<br />

Backtechnik<br />

Der neue VARIO<br />

Brotbacköfen seit 1950<br />

www.ime.at<br />

<strong>Fleisch</strong>erei-<br />

Maschinen<br />

www.schoen-gmbh.at<br />

Müller Glas & Co<br />

Ihr Partner für Glas und so<br />

www.muellerglas.at<br />

FGO Elektro-Vollsteinbacköfen mit<br />

Holzbackofen Effekt<br />

Michael-Haydn-Weg 2<br />

A-5112 Lamprechtshausen<br />

office@backtechnik.at<br />

www.backtechnik.at<br />

Unsere Partner finden Sie auch auf<br />

SIE BRAUCHEN NUR MILCH...<br />

...ALLES ANDERE LIEFERN WIR!<br />

DIE NEUE PROBIERBOX<br />

unsere Fruchtzubereitungen<br />

jetzt auch im VACBEUTEL,<br />

8 x 2 kg freie Sortenwahl!<br />

www.verpackungsstadl.at<br />

NEU!<br />

Anhänger<br />

KEINE KOMPROMISSE<br />

FRUCHTZUBEREITUNGEN<br />

www.humer.at<br />

Linz/Wien/Graz<br />

FRUCHTZUBEREITUNGEN<br />

Bio<br />

Branchenverzeichnis<br />

Bio-Branchenverzeichnis<br />

mit Map & News<br />

fein oder mit Fruchtstücken, über 20 Sorten, konventionel<br />

– auch NATURREIN, BIO-Qualität zum Großteil AROMAFREI!<br />

Mehr auf<br />

www.<br />

laska.co.at<br />

Zur Förderung von<br />

Ökologie, Gesundheit,<br />

Fairness & Regionalität<br />

Einfach gratis eintragen!<br />

SIE BRAUCHEN NUR MILCH...<br />

...ALLES ANDERE LIEFERN WIR!<br />

FRUCHTSIRUPE & APFELSAFTKONZENTRAT<br />

www.biologisch.at<br />

aus österreichischen Äpfeln<br />

Alles<br />

Paneele<br />

DIE NEUE für PROBIERBOX FRUCHTZUBEREITUNGEN<br />

Direktvermarkter<br />

JOGHURT- & FRISCHKÄSE STARTERPAKET<br />

SCHUTZKULTUREN – Gentechnikfrei!<br />

JOGHURT- & FRISCHKÄSE STARTERP<br />

MAGERMILCH- Alles für die & MOLKEPULVER<br />

NATURLABEXTRAKT, DIREKTSTART<br />

Direktvermarktung<br />

unsere Fruchtzubereitungen SCHUTZKULTUREN – Gentechnikfrei!<br />

jetzt www.faie.at<br />

auch im VACBEUTEL,<br />

Tel. 07672/716-0,<br />

8 x 2 HYGIENEARTIKEL<br />

Fax DW 34, info@faie.at<br />

kg freie Sortenwahl!<br />

MAGERMILCH- & MOLKEPULVER<br />

Handschuhe, Klipphauben, Mundschutz, Schürzen,<br />

Überschuhe<br />

NEU!<br />

Fruchtzubereitung<br />

VERPACKUNGEN<br />

FRUCHTZUBEREITUNGEN<br />

fein oder mit Fruchtstücken, über 20 Sorten<br />

– auch NATURREIN, BIO-Qualität zum Großte<br />

NATURLABEXTRAKT, DIREKTSTARTER- &<br />

FRUCHTSIRUPE & APFELSAFTKONZE<br />

aus österreichischen Äpfeln<br />

HYGIENEARTIKEL<br />

Handschuhe, Klipphauben, Mundschutz, Sch<br />

Überschuhe<br />

Eimer, PP-Becher, PET-Flaschen, VERPACKUNGEN Trinkhalme<br />

Mayer & Geyer GmbH<br />

Rupert-Gutmann-Straße 6<br />

A - 8200 Albersdorf/Gleisdorf<br />

Tel. (+43) 03112 /62333 - 0<br />

E-Mail: office@mayergeyer.at<br />

www.mayergeyer.at<br />

Eimer, PP-Becher, PET-Flaschen, Trinkhalme<br />

Mayer & Geyer GmbH<br />

Rupert-Gutmann-Straße 6<br />

A - 8200 Albersdorf/Gleisdorf<br />

Tel. (+43) 03112 /62333 - 0<br />

E-Mail: office@mayergeyer.at<br />

www.mayergeyer.at<br />

Machen Sie mehr aus Ihrer wertvollen Milc<br />

Machen www.hofundmarkt.at<br />

Sie mehr aus Ihrer wertvollen Milch!<br />

Bio-Branchenverzeichnis<br />

mit Map & News<br />

Zur Förderung von<br />

Ökologie, Gesundheit,<br />

Fairness & Regionalität<br />

Einfach gratis eintragen!<br />

www.biologisch.at<br />

Inhalt<br />

Aktue les 3<br />

Interview 5<br />

Kooperationen 6<br />

<strong>Hof</strong>laden/<br />

Förderungen 7<br />

„Ab <strong>Hof</strong>“-Blitzlichter<br />

8<br />

Transport & Kühlung<br />

12<br />

Extra:<br />

<strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />

14<br />

Obst & Gemüse 20<br />

Getreide<br />

& Backen 22<br />

Das Lokal 24<br />

Essig/Öl/Kräuter 25<br />

Milch & Käse 27<br />

Wein 28<br />

Rezepte 31<br />

P.b.b 16Z040831 M<br />

Retouren an Postfach 555, 1008 Wien<br />

AB HO<br />

AB HOF MESSE<br />

WIESELBURG<br />

WIESE<br />

3. BIS 6.<br />

<strong>2017</strong><br />

HALLE 3<br />

3. BIS 6. MÄRZ<br />

<strong>2017</strong><br />

HALLE 3 / STAND 340<br />

Slow Food Travel<br />

Kärnten präsentiert eine Reise zu den Menschen und<br />

Geschmäckern. Text: Katrin Schedler<br />

W<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte und Winzer Ausgabe 2/<strong>2017</strong><br />

enn jemand eine das Slow Food Convivium Alpe für das Erhaltenswerte geschaffen.<br />

Käse produzieren, Bier<br />

Reise tut, so kann Adria.<br />

er was erzählen“,<br />

brauen, Brot backen – durch<br />

schrieb einst der deutsche Dichter<br />

Matthias Claudius. Bei dem<br />

Produzenten und den Produk-<br />

den direkten Kontakt mit den<br />

von Slow Food International und Das Gailtal und Lesachtal im ten werden die Konsumenten<br />

Kärnten ins Leben gerufene und Westen Kärntens beheimaten um Erfahrungen bereichert, die<br />

2016 präsentierten Pilotprojekt nicht nur eine große Palette an jeden Urlaub zum unvergesslichen<br />

Erlebnis machen.<br />

„Slow Food Travel Alpe Adria kulinarischen Schätzen, sondern<br />

Kärnten“ trifft dies voll und ganz sind auch die weltweit erste Slow<br />

zu. Mehr noch: Es ist nicht nur Food Travel Destination. Eine<br />

ein touristisches Projekt, sondern Reise zu den Wurzeln des guten Gut, sauber und fair – diese<br />

soll die Basis für eine massive Geschmacks, das soll dem Konsumenten<br />

geboten werden. „Es geht Petrini, Gründer und internatio-<br />

Grundbegriffe definierte Carlo<br />

Stärkung der Region bilden und<br />

zur Motivation der Menschen, vor allem darum, die regionalen naler Vorsitzender von Slow Food.<br />

Produzenten, Landwirte und Produkte noch stärker in Wert zu Wenn ein Element fehle, sei das<br />

Gastronomen beitragen. Partnerregionen<br />

sind das Gailtal und das das ‚Lebensmittel-Handwerk‘ zu nach so len Lebensmittel, die nach<br />

setzen und Erlebnisse rund um laut Petrini nicht Slow Food. Dem-<br />

Lesachtal, ein weiterer Partner ist schaffen“, erklärt Kärnten Werbung-Geschäftsführer<br />

Christian werden, regionale Wirtschafts-<br />

Slow-Food-Kriterien hergestellt<br />

Kresse. Traditionelle Lebensmittelproduzenten<br />

treffen und an ihre Region binden. Im „Köstkreisläufe<br />

stärken und Menschen<br />

ihr überliefertes Wissen sowie lichsten Eck Kärntens“ trifft diese<br />

altes Handwerk entdecken stehen Bewegung auf Gleichgesinnte.<br />

somit im Fokus. Über Betriebsführungen,<br />

Kochkurse und die Melle ist vom regionalen Ange-<br />

Slow Food-Expertin Barbara van<br />

Mitarbeit bei der Lebensmittel- bot begeistert: „Die intakte Natur<br />

und Getränkeproduktion wird und die vielen Kleinproduzenten<br />

eine Brücke zwischen Gast und herausragender Lebensmittel<br />

Region gebaut und Verständnis bieten ideale Voraussetzungen<br />

Direkter Kontakt mit<br />

den Produzenten<br />

Einzigartiges erleben<br />

www.slowfood.travel<br />

!<br />

Alles für die<br />

Direktvermarktung<br />

www.faie.at<br />

Tel. 07672/716-0, Fax DW 34, info@faie.at<br />

DIE NEUE VIELFALT<br />

www.messewieselburg.at<br />

29. 06. - <strong>02</strong>. 07. 17<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong><br />

auf<br />

facebook:<br />

!www.<br />

facebook.<br />

com/<br />

hofundmarkt<br />

Linz/Wien/Graz<br />

Mehr auf<br />

www.<br />

laska.co.at<br />

KEINE KOMPROMISSE


NTG Mike Ranz<br />

www.raps.at<br />

15.07.16 08:56<br />

www.raps.at<br />

+43 (0) 3 15 / 21 999<br />

Die Leitme se für Landtechnik und Tierzucht<br />

15.07.16 08:56<br />

<strong>2017</strong><br />

<strong>2017</strong><br />

Seite 30, 2/<strong>2017</strong><br />

International<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

D: Bauern als<br />

wichtiger Faktor<br />

Für die meisten Deutschen<br />

ist eine gut funktionierende<br />

Landwirtschaft die<br />

Voraussetzung für Lebensqualität<br />

im Land. Die Bauern werden<br />

als wichtiger Bestandteil der<br />

deutschen Kultur wahrgenommen<br />

und genießen ein positives<br />

Image. Das hat eine Umfrage<br />

des Meinungsforschungsinstituts<br />

Emnid gezeigt. Die Befragung<br />

wird alle fünf Jahre im Auftrag<br />

des Vereins i.m.a. - information.<br />

medien.agrar durchgeführt und<br />

vom Deutschen Bauernverband<br />

(DBV) vorgestellt. Gleichzeitig<br />

stellen die Deutschen aber auch<br />

hohe Erwartungen an die Landwirtschaft.<br />

Sie wünschen sich,<br />

dass die Bauern verantwortungsvoll<br />

mit den Tieren umgehen<br />

(88 %) und Nahrungsmittel von<br />

hoher Qualität produzieren (74<br />

%). Umweltbewusstes Wirtschaften<br />

(73 %), die Landschaftspflege<br />

und -erhaltung (73 %) und die<br />

Versorgung der Verbraucher<br />

mit regionalen Produkten (72<br />

%) sind zudem wichtig. Während<br />

der Bauer durchweg ein positives<br />

Ansehen genießt, gebt es<br />

bezüglich der „modernen Landwirtschaft“<br />

auch Kritiker. Jeder<br />

dritte Befragte steht dieser Entwicklung<br />

skeptisch gegenüber.<br />

Das Interesse an landwirtschaftlichen<br />

Themen hat in<br />

den vergangenen Jahren zugenommen.<br />

Dabei liegen die<br />

klassischen Medien Fernsehen<br />

(71 %), Rundfunk (59 %) und<br />

Tageszeitungen (58 %) weiterhin<br />

vorn. Die Umfrage zeigt zudem,<br />

dass immer mehr Menschen das<br />

persönliche Gespräch im <strong>Hof</strong>laden<br />

oder auf dem Wochenmarkt<br />

(60 %) suchen, um mehr über<br />

die Landwirtschaft zu erfahren.<br />

Info<br />

Weitere Informationen zur<br />

Umfrage erhalten Sie unter:<br />

www.bauernverband.de<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Kanada: Exportchancen für<br />

heimische Lebensmittel<br />

Ich sehe auf dem kanadischen<br />

<strong>Markt</strong> viel Potenzial<br />

für österreichische Lebensmittel<br />

und Umwelttechnologie.<br />

Vor allem bei Wein, Käse, Speck<br />

und Wurstwaren – Spitzenleistungen<br />

aus Österreich stoßen<br />

hier auf großes Interesse. Ich<br />

rechne damit, dass die Exportzahlen<br />

sich nachhaltig positiv<br />

entwickeln.“ Dieses positive<br />

Resümee zog Bundesminister<br />

für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />

Andrä Rupprechter, nach seinem<br />

Arbeitsbesuch mit einer Wirtschaftsdelegation<br />

in Kanada.<br />

Rupprechter hat in Ottawa drei<br />

seiner kanadischen Ministerkollegen<br />

getroffen, wobei in allen<br />

drei Gesprächen die Bedeutung<br />

des CETA-Abkommens zwischen<br />

der EU und Kanada betont<br />

wurde.<br />

„Das Abkommen bietet Chancen<br />

für beide Seiten. Handel<br />

kann nie eine Einbahnstraße<br />

sein“, so der Minister. Bei einem<br />

BMLFUWStrasser Robert<br />

Bundesminister Andrä Rupprechter und Minister of<br />

Agriculture and Agri-food, Lawrence MacAulay.<br />

Lebensmittelsymposium wurden<br />

von österreichischen und kanadischen<br />

Experten die Trends und<br />

Potenziale des <strong>Markt</strong>es und vom<br />

Freihandelsabkommen erörtert.<br />

Info<br />

Quelle und weitere<br />

Informationen:<br />

www.bmlfuw.gv.at<br />

✁<br />

Inhalt<br />

H&M-2/<strong>2017</strong><br />

Aktue les 3<br />

Förderung 5<br />

Kooperationen 8<br />

<strong>Markt</strong>augenschein &<br />

Messen 9<br />

<strong>Hof</strong>laden 12<br />

Portraits 16<br />

<strong>Fleisch</strong> & Wurst 18<br />

Obst & Gemüse 20<br />

Rund ums<br />

Getreide/Fisch 22<br />

Geflügel 24<br />

Käse 26<br />

Das Lokal 27<br />

Getränke 28<br />

International 28<br />

Rezepte 31<br />

Bio-Branchenverzeichnis<br />

mit Map & News<br />

Zur Förderung von<br />

Ökologie, Gesundheit,<br />

Fairness & Regionalität<br />

Einfach gratis eintragen!<br />

www.biologisch.at<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Die Zeitung für Direkt-Vermarkter und <strong>Markt</strong>fahrer Ausgabe 1/2016<br />

Inhalt<br />

Aktue les 3<br />

Förderung 6<br />

Interview 8<br />

Messen 10<br />

<strong>Fleisch</strong> & Wurst 20<br />

Obst & Gemüse 22<br />

Rund ums<br />

Getreide 24<br />

Honig 26<br />

Fisch 27<br />

Geflügel 28<br />

Essig/Öl/Kräuter 29<br />

Das Lokal 30<br />

Käse 31<br />

Wein 32<br />

Getränke 34<br />

International 36<br />

Rezepte 38<br />

Der Seewinkel<br />

Vielseitigkeit und regionale Zusammenarbeit.<br />

D<br />

P.b.b 16Z040831 M<br />

H1 Verlag und Werbeagentur, A-1060 Wien, Wa lgasse 28/2 /10<br />

Retouren an Postfach 555, 1008 Wien<br />

Text: Katrin Schedler<br />

ie Ab-<strong>Hof</strong>- und Direktvermarkter<br />

sind für den <strong>Markt</strong> der Erde ist es uns nicht auf regionale Produkte durch eine<br />

Regionalität garantiert. „Mit dem hervorgehoben werden, indem<br />

Seewinkel von enormer nur gelungen, Freude am verantwortungsbewussten<br />

Genießen zu Rezepten aufmerksam gemacht<br />

separate Karte mit traditione len<br />

Bedeutung. Als direkte Schnittste<br />

le zwischen Produzenten und schaffen und regionale Traditionen<br />

zu bewahren, sondern auch Initiator Gerhard Windholz vom<br />

wird. Allen voran ist dabei der<br />

Konsumenten sind Produkte wie<br />

Mangalitza-Speck, Rindfleisch den Bezug zwischen Produzenten<br />

und Endverbrauchern aller nennen (siehe Seite 27).<br />

Gasthaus „Zur Alten Mauth“ zu<br />

vom Nationalpark-Steppenrind,<br />

Gemüse (vor allem Paradeiser, Altersgruppen (wieder-)herzustellen“,<br />

ist Michael Andert von Slow für seine Wurstwaren vom Manga-<br />

Das „Gowerl-Haus“ in I lmitz ist<br />

Paprika, Gurken, Grünspargel),<br />

Neusiedlersee-Fische, Ziegenkäse,<br />

Essige & Öle und natürlich <strong>Markt</strong>s überzeugt.<br />

gionalen Schweinerasse, berühmt.<br />

Food Burgenland vom Erfolg des litza, einer selten gewordenen re-<br />

Weine und Sekte unverzichtbare<br />

Zu den herzhaften Spezialitäten<br />

Botschafter einer kulinarischen<br />

schenkt man im traditionsreichen<br />

Heurigen den hauseigenen<br />

Region, die von einer einzigartigen<br />

Vielfalt geprägt ist.<br />

Dass die Produkte der Region mi t- Wein aus. Bei der Verarbeitung<br />

Bei dem vom Slow-Food-Trend lerweile zu Ikonen des Genusses der eigenen Mangalitza-Schweine<br />

inspirierten „<strong>Markt</strong> der Erde“ in geworden sind, kommt nicht von arbeitet das „Gowerl-Haus“ mit der<br />

Parndorf ist neben der Vielfalt die irgendwo. Dies ist den Landwirten, <strong>Fleisch</strong>erei Karlo zusammen. <strong>Fleisch</strong>ermeister<br />

Martin Karlo führt<br />

Produzenten, Direktvermarktern<br />

und Gasthäusern zu verdanken, den Familienbetrieb in Pamhagen<br />

bereits in dritter Generation.<br />

die es sich zum Ziel gesetzt haben,<br />

die regionale Vielfalt zu bewahren, Das Spezielle: Karlo ist der einzige<br />

Betrieb, der die Graurinder<br />

zu fördern und der breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich zu machen – aus dem Nationalpark Neusiedler<br />

das gelingt nur mit konstruktiver See schlachtet und verarbeitet. Das<br />

Zusammenarbeit. Die Kooperation<br />

„Pannonische Schmanker-<br />

den selten gewordenen Haustier-<br />

Ungarische Steppenrind gehört zu<br />

lwirte“ ist dabei beispielgebend: rassen des pannonischen Raums.<br />

Die Aromen des Seewinkels so len Eine Herde von rund 500 Tieren<br />

P.b.b 16Z040831 M<br />

Retouren an Postfach 555, 1008 Wien<br />

Erfolgsfaktor<br />

Kooperationen<br />

neu<br />

ALLES FÜR<br />

FLEISCH<br />

UND WURST<br />

VIVA<br />

Spirituosenflaschen<br />

www.etivera.com<br />

+43 (0) 3 15 / 21 999<br />

Infos auf Seite 9<br />

RAPS GmbH · Gewürzwerk · Handelsstr. 10<br />

5162 Obertrum · Fon: +43 (0)6219 7557-0<br />

RAPS_A_Anzeige_Alles _fuer_Wurst_u_<strong>Fleisch</strong>_160715_MZ.indd 1<br />

Das Ausseerland<br />

Bio-Branchenverzeichnis<br />

mit Map & News<br />

Zur Förderung von<br />

Ökologie, Gesundheit,<br />

Fairness & Regionalität<br />

Kulinarische Botschafter und gelebtes Brauchtum.<br />

K<br />

Einfach gratis eintragen!<br />

www.biologisch.at<br />

Text: Katrin Schedler<br />

östliche Fische aus den genau genommen im Hauptort<br />

Seen, wertvolles Natursalz,<br />

gelebtes Brauchtum see, Grundlsee, Pichl-Kainisch, sind die hier lebenden Krun-<br />

Bad Aussee zu finden ist. Altaus-<br />

Immer noch viel zu wenig bekannt<br />

und eine malerische Landschaft, Tauplitz (samt Tauplitz-Alm) gil-Seesaiblinge, Schwarzreiter<br />

die dazu einlädt, die Region bis in und Bad Mitterndorf machen die oder Grundlsee-Hechte, allesamt<br />

die Bergspitzen hinauf zu erkunden:<br />

das und noch viel mehr Mit Stolz tragen Jung und Alt Geschmack. In den trinkwasser-<br />

Region komplett.<br />

Delikatessen von einzigartigem<br />

zeichnet das Ausseerland in der hier ihre Tracht, die – anders als reinen Seen fühlen sich nämlich<br />

nicht nur Badegäste wohl,<br />

Steiermark aus.<br />

in manch anderen Regionen –<br />

als Alltagsgewand dient. Nicht sondern auch zahlreiche heimische<br />

Fischarten. Während die<br />

ohne Grund wurde Bad Aussee<br />

zur Trachtenhauptstadt ernannt. Fischereirechte für den Altausseer<br />

See von Anbeginn in priva-<br />

Bis weit über die Grenzen hinaus<br />

ist die Region bekannt für schiedene Handdruckereien, so ter Hand waren, besaß einst der<br />

In Bad Aussee befinden sich ver-<br />

ihre überwältigende Natur, ihre wie das von Martina Reischauer Adel die Rechte für die Fischerei<br />

im Grundlsee, gegenwärtig<br />

kulturellen Eigenheiten und das geführte Unternehmen „Mautner<br />

Drucke“. Auch wenn man wird der See von den Österrei-<br />

gelebte Brauchtum. Die steirische<br />

Region bildet den geografischen hier im Herzen des Salzkammergutes<br />

von den unsäglichen Der Altausseer See beherbergt<br />

chischen Bundesforsten betreut.<br />

Mittelpunkt Österreichs, welcher<br />

Wirren des schnöden Massentourismus<br />

weitgehend verschont zu 20 Prozent Forellen, die unter<br />

zu etwa 80 Prozent Saiblinge und<br />

geblieben ist, ist der Tourismus Verwendung flachbödiger Boote,<br />

ein unverzichtbares Standbein sogenannten „Plätt‘n“ schonend<br />

der Region. Mit Veranstaltungen mit Netzen gefangen werden. Die<br />

wie der Trachtenbiennale oder Fische werden direkt vermarktet,<br />

dem alljährlich stattfindenden vor allem an die regionale Gastronomie.<br />

Im „Jagdhaus Seewiese“<br />

Narzissenfest (nächster Termin:<br />

vom 25. bis 28. Mai <strong>2017</strong>) werden<br />

Besucher aus nah und fern mischer Produzenten auch fri-<br />

werden neben Spezialitäten hei-<br />

angelockt.<br />

sche gebratene oder geräucherte<br />

Brauchtum und<br />

Tradition<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte und Winzer Ausgabe 2/2016<br />

Inhalt<br />

Aktue les 3<br />

Förderung 5<br />

Interview 6<br />

Kooperationen 8<br />

Messen 10<br />

Extra:<br />

<strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />

13<br />

Portraits 18<br />

Obst & Gemüse 20<br />

Getreide<br />

& Backen 22<br />

Honig 23<br />

Fisch/Geflügel 24<br />

Essig/Öl/Kräuter 25<br />

Das Lokal 26<br />

Käse 27<br />

Wein 28<br />

Rezepte 31<br />

P.b.b 16Z040831 M<br />

Retouren an Postfach 555, 1008 Wien<br />

Bio-Branchenverzeichnis<br />

mit Map & News<br />

Zur Förderung von<br />

Ökologie, Gesundheit,<br />

Fairness & Regionalität<br />

Einfach gratis eintragen!<br />

www.biologisch.at<br />

Aktue les 3<br />

Interview 5<br />

Kooperationen 6<br />

<strong>Hof</strong>laden/<br />

Förderungen 7<br />

„Ab <strong>Hof</strong>“-Blitzlichter<br />

8<br />

Transport & Kühlung<br />

12<br />

Extra:<br />

<strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />

14<br />

Obst & Gemüse 20<br />

Getreide<br />

& Backen 22<br />

Das Lokal 24<br />

Essig/Öl/Kräuter 25<br />

Milch & Käse 27<br />

Wein 28<br />

Rezepte 31<br />

P.b.b 16Z040831 M<br />

Retouren an Postfach 555, 1008 Wien<br />

Fisch im Mittelpunkt<br />

Infos auf Seite 14<br />

www.verpackungsstadl.at<br />

Die besten Würzungen und Zusatzstoffe<br />

für die gesamte Wurstküche<br />

und a les für den perfekten Gastronomiebetrieb.<br />

RAPS – a les aus einer Hand!<br />

www.pannonischeschmankerlwirte.at<br />

groSSküchen<br />

gastrotechnik<br />

speiseeistechnik<br />

www.stoelner.at<br />

<strong>02</strong>742 / 36 22 20-0<br />

TVB Ausseerland<br />

neu<br />

ALLES FÜR<br />

FLEISCH<br />

UND WURST<br />

VIVA<br />

Spirituosenflaschen<br />

www.etivera.com<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte und Winzer Ausgabe 1/<strong>2017</strong><br />

Die besten Würzungen und Zusatzstoffe<br />

für die gesamte Wurstküche<br />

und alles für den perfekten Gastronomiebetrieb.<br />

RAPS – a les aus einer Hand!<br />

RAPS GmbH · Gewürzwerk · Handelsstr. 10<br />

5162 Obertrum · Fon: +43 (0)6219 7557-0<br />

RAPS_A_Anzeige_A les _fuer_Wurst_u_<strong>Fleisch</strong>_160715_MZ.indd 1<br />

Infos auf Seite 16<br />

www.verpackungsstadl.at<br />

Niederösterreich<br />

Inhalt<br />

30. Nov. - 3. Dez. 16<br />

Qualitätsbewusstsein, traditionelles Handwerk und neue<br />

Wege. Text: Katrin Schedler<br />

Die niederösterreichischen Direktvermarkter<br />

verstehen es, aus den Vermarktern werden.“ Mittler-<br />

anstelle eines baufälligen Presssen<br />

aber auch zu vorbildlichen Eine reduzierte Blackbox, die<br />

hochwertigen Grundprodukten weile gibt es für Direktvermarkter<br />

verschiedene Anlaufstellen, Die Verarbeitung und Vermarkhauses<br />

errichtet wurde.<br />

ausgezeichnete Spezialitäten herzustellen.<br />

Die Kombination aus um sich über moderne Wege der tung bäuerlicher Lebensmittel<br />

Kreativität und Können lässt Produkte<br />

wie Marillensenf aus der wie die Broschüre der Österrei-<br />

bei der „Ab <strong>Hof</strong> – Spezialmesse<br />

Vermarktung zu informieren, so und Dienstleistungen steht auch<br />

Wachau, Elsbeerbrand aus dem chischen Jungbauernschaft (unter für bäuerliche Direktvermarkter“<br />

Wienerwald oder Verjus-Safran-Schokolade<br />

aus dem Waldloaden).<br />

Von 3. bis 6. März <strong>2017</strong> trumpft<br />

in Wieselburg im Mittelpunkt.<br />

viertel entstehen. Neue Produkte Auch die Winzer gehen neue die Fachmesse bei ihrer 23. Auflage<br />

mit fast 300 Ausstellern auf.<br />

ausprobieren und neue Vermarktungswege<br />

gehen – viele Betriebe Niederösterreich wird nicht nur Diese europaweit einmalige Ver-<br />

Wege. Entlang der Weinstraße<br />

haben das bereits erkannt und in den Weinbau, sondern auch anstaltung gliedert sich in den<br />

kommen somit auch den Kunden in Weinbauten investiert. Es entwickeln<br />

sich immer innovativere vermarkter sowie in den Kon-<br />

Fachbesucherteil für die Direkt-<br />

entgegen. Stefan Kast, Obmann<br />

der Jungbauern, über die Vermarktung:<br />

„Unsere Bauern sind denen auch Marketing-Aspekte Verkostungsmöglichkeiten.<br />

und experimente lere Projekte, bei sumententeil mit Einkaufs- und<br />

Profis in der Produktion, sie müs-<br />

eine bedeutende Rolle spielen.<br />

In Zusammenarbeit mit renommierten<br />

heimischen Architekten,<br />

aber auch in Kooperation mit Niederösterreich, mit seinen<br />

internationalen Branchengrößen<br />

entstanden bereits Bauten, Wachau, Weinviertel, Mostviertel<br />

Vierteln Waldviertel inklusive<br />

welche die neue, selbstbewusste und Industrieviertel, bietet Genießern<br />

eine unglaubliche kulinari-<br />

Kultur des Weines auch sichtbar<br />

machen. So setzte beispielsweise sche Vielfalt.<br />

der Architekt Andreas Burghardt Manch einem ist das nördliche<br />

Waldviertel als „Erdäpfelre-<br />

bei der Planung des Weingut Loimer<br />

im Kamptal auf Sichtbeton. gion“ bekannt, denn hier findet<br />

www.jungbauern.at zum Down-<br />

SIE BRAUCHEN NUR MILCH...<br />

...ALLES ANDERE LIEFERN WIR!<br />

DIE NEUE PROBIERBOX<br />

unsere Fruchtzubereitungen<br />

jetzt auch im VACBEUTEL,<br />

8 x 2 kg freie Sortenwahl!<br />

NEU!<br />

FRUCHTZUBEREITUNGEN<br />

Machen Sie mehr aus Ihrer wertvollen Milch!<br />

!<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong><br />

auf<br />

facebook:<br />

Ins_agraria16_hof&markt_TS_48x100mm.indd 1 20.09.16 13:24<br />

!www.<br />

Ein Hoch auf die<br />

Direktvermarktung<br />

SIE BRAUCHEN NUR MILCH...<br />

...ALLES ANDERE LIEFERN WIR!<br />

DIE NEUE PROBIERBOX<br />

unsere Fruchtzubereitungen<br />

jetzt auch im VACBEUTEL,<br />

8 x 2 kg freie Sortenwahl!<br />

NEU!<br />

Mayer & Geyer GmbH<br />

Rupert-Gutmann-Straße 6<br />

A - 8200 Albersdorf/Gleisdorf<br />

Tel. (+43) 03112 /62333 - 0<br />

E-Mail: office@mayergeyer.at<br />

www.mayergeyer.at<br />

facebook.<br />

com/<br />

hofundmarkt<br />

FRUCHTZUBEREITUNGEN<br />

ÖW/Himsl<br />

!<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong><br />

auf<br />

facebook:<br />

!www.<br />

facebook.<br />

com/<br />

hofundmarkt<br />

SIE BRAUCHEN NUR MILCH...<br />

Halle 7/Stand 722<br />

www.verpackungsstadl.at<br />

...ALLES ANDERE LIEFERN WIR!<br />

DIE NEUE PROBIERBOX<br />

fein oder mit Fruchtstücken, über 20 Sorten, konventionell<br />

– auch NATURREIN, BIO-Qualität zum Großteil AROMAFREI!<br />

FRUCHTSIRUPE & APFELSAFTKONZENTRAT<br />

aus österreichischen Äpfeln<br />

unsere Fruchtzubereitungen<br />

jetzt auch im VACBEUTEL,<br />

8 x 2 kg freie Sortenwahl!<br />

JOGHURT- & FRISCHKÄSE STARTERPAKET<br />

NATURLABEXTRAKT, DIREKTSTARTER- &<br />

SCHUTZKULTUREN – Gentechnikfrei!<br />

MAGERMILCH- & MOLKEPULVER<br />

HYGIENEARTIKEL<br />

Handschuhe, Klipphauben, Mundschutz, Schürzen,<br />

Überschuhe<br />

VERPACKUNGEN<br />

FRUCHTZUBEREITUNGEN<br />

Eimer, PP-Becher, PET-Flaschen, Trinkhalme<br />

NEU!<br />

FRUCHTZUBEREITUNGEN<br />

Slow Food Travel<br />

Mayer & Geyer GmbH<br />

Rupert-Gutmann-Straße 6<br />

A - 8200 Albersdorf/Gleisdorf<br />

Tel. (+43) 03112 /62333 - 0<br />

E-Mail: office@mayergeyer.at<br />

www.mayergeyer.at<br />

Mayer & Geyer GmbH<br />

Rupert-Gutmann-Straße 6<br />

A - 8200 Albersdorf/Gleisdorf<br />

Tel. (+43) 03112 /62333 - 0<br />

E-Mail: office@mayergeyer.at<br />

www.mayergeyer.at<br />

FRUCHTZUBEREITUNGEN<br />

fein oder mit Fruchtstücken, über 20 Sorten, konventione l<br />

– auch NATURREIN, BIO-Qualität zum Großteil AROMAFREI!<br />

FRUCHTSIRUPE & APFELSAFTKONZENTRAT<br />

JOGHURT- & FRISCHKÄSE STARTERPAKET<br />

NATURLABEXTRAKT, DIREKTSTARTER- &<br />

SCHUTZKULTUREN – Gentechnikfrei!<br />

MAGERMILCH- & MOLKEPULVER<br />

HYGIENEARTIKEL<br />

Handschuhe, Klipphauben, Mundschutz, Schürzen,<br />

Überschuhe<br />

VERPACKUNGEN<br />

Eimer, PP-Becher, PET-Flaschen, Trinkhalme<br />

Machen Sie mehr aus Ihrer wertvollen Milch!<br />

AB HOF MESSE<br />

WIESELBURG<br />

3. BIS 6. MÄRZ<br />

HALLE 3 / STAND 340<br />

FRUCHTZUBEREITUNGEN<br />

fein oder mit Fruchtstücken, über 20 Sorten, konventionell<br />

– auch NATURREIN, BIO-Qualität zum Großteil AROMAFREI!<br />

FRUCHTSIRUPE & APFELSAFTKONZENTRAT<br />

aus österreichischen Äpfeln<br />

Machen Sie mehr aus Ihrer wertvollen Milch!<br />

Qualität<br />

für Ihren Erfolg<br />

AB HOF<br />

Halle 7 | Stand 751<br />

Ja, ich möchte die ABO-Aktion von <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> in Anspruch nehmen.<br />

aus österreichischen Äpfeln<br />

JOGHURT- & FRISCHKÄSE STARTERPAKET<br />

NATURLABEXTRAKT, DIREKTSTARTER- &<br />

SCHUTZKULTUREN – Gentechnikfrei!<br />

MAGERMILCH- & MOLKEPULVER<br />

HYGIENEARTIKEL<br />

Handschuhe, Klipphauben, Mundschutz, Schürzen,<br />

Überschuhe<br />

VERPACKUNGEN<br />

Kärnten präsentiert eine Reise zu den Menschen und<br />

Geschmäckern. Text: Katrin Schedler<br />

W<br />

Bio-Branchenverzeichnis<br />

mit Map & News<br />

Zur Förderung von<br />

Ökologie, Gesundheit,<br />

Fairness & Regionalität<br />

Einfach gratis eintragen!<br />

www.biologisch.at<br />

enn jemand eine das Slow Food Convivium Alpe für das Erhaltenswerte geschaffen.<br />

Käse produzieren, Bier<br />

Reise tut, so kann Adria.<br />

er was erzählen“,<br />

brauen, Brot backen – durch<br />

schrieb einst der deutsche Dichter<br />

Matthias Claudius. Bei dem<br />

Produzenten und den Produk-<br />

den direkten Kontakt mit den<br />

von Slow Food International und Das Gailtal und Lesachtal im ten werden die Konsumenten<br />

Kärnten ins Leben gerufene und Westen Kärntens beheimaten um Erfahrungen bereichert, die<br />

2016 präsentierten Pilotprojekt nicht nur eine große Palette an jeden Urlaub zum unvergesslichen<br />

Erlebnis machen.<br />

„Slow Food Travel Alpe Adria kulinarischen Schätzen, sondern<br />

Kärnten“ trifft dies voll und ganz sind auch die weltweit erste Slow<br />

zu. Mehr noch: Es ist nicht nur Food Travel Destination. Eine<br />

ein touristisches Projekt, sondern Reise zu den Wurzeln des guten Gut, sauber und fair – diese<br />

soll die Basis für eine massive Geschmacks, das soll dem Konsumenten<br />

geboten werden. „Es geht Petrini, Gründer und internatio-<br />

Grundbegriffe definierte Carlo<br />

Stärkung der Region bilden und<br />

zur Motivation der Menschen, vor allem darum, die regionalen naler Vorsitzender von Slow Food.<br />

Produzenten, Landwirte und Produkte noch stärker in Wert zu Wenn ein Element fehle, sei das<br />

Gastronomen beitragen. Partnerregionen<br />

sind das Gailtal und das das ‚Lebensmittel-Handwerk‘ zu nach so len Lebensmittel, die nach<br />

setzen und Erlebnisse rund um laut Petrini nicht Slow Food. Dem-<br />

Lesachtal, ein weiterer Partner ist schaffen“, erklärt Kärnten Werbung-Geschäftsführer<br />

Christian werden, regionale Wirtschafts-<br />

Slow-Food-Kriterien hergestellt<br />

Kresse. Traditionelle Lebensmittelproduzenten<br />

treffen und an ihre Region binden. Im „Köstkreisläufe<br />

stärken und Menschen<br />

ihr überliefertes Wissen sowie lichsten Eck Kärntens“ trifft diese<br />

altes Handwerk entdecken stehen Bewegung auf Gleichgesinnte.<br />

somit im Fokus. Über Betriebsführungen,<br />

Kochkurse und die Melle ist vom regionalen Ange-<br />

Slow Food-Expertin Barbara van<br />

Mitarbeit bei der Lebensmittel- bot begeistert: „Die intakte Natur<br />

und Getränkeproduktion wird und die vielen Kleinproduzenten<br />

eine Brücke zwischen Gast und herausragender Lebensmittel<br />

Region gebaut und Verständnis bieten ideale Voraussetzungen<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte und Winzer Ausgabe 2/<strong>2017</strong><br />

Direkter Kontakt mit<br />

den Produzenten<br />

Einzigartiges erleben<br />

!<br />

Verpassen Sie keine Ausgabe<br />

mehr von <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong>!<br />

Eimer, PP-Becher, PET-Flaschen, Trinkhalme<br />

www.slowfood.travel<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong><br />

auf<br />

facebook:<br />

!www.<br />

facebook.<br />

com/<br />

hofundmarkt<br />

Tierwelt<br />

Zukunft<br />

Landwirtschaft<br />

Bauen &<br />

Wohnen<br />

Familie<br />

DIE NEUE VIELFALT<br />

Bier.Vielfalt<br />

Form &<br />

Handwerk<br />

. mit Volksfest!<br />

www.messewieselburg.at<br />

29. 06. - <strong>02</strong>. 07. 17<br />

AB HOF MESSE<br />

WIESELBURG<br />

3. BIS 6. MÄRZ<br />

<strong>2017</strong><br />

HALLE 3 / STAND 340<br />

Alles für die<br />

Direktvermarktung<br />

www.faie.at<br />

Tel. 07672/716-0, Fax DW 34, info@faie.at<br />

Future World<br />

Linz/Wien/Graz<br />

Mehr auf<br />

www.<br />

laska.co.at<br />

KEINE KOMPROMISSE<br />

AB HOF MESSE<br />

WIESELBURG<br />

3. BIS 6. MÄRZ<br />

HALLE 3 / STAND 340<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> erscheint 6 mal pro Jahr im<br />

Wechselversand und ergeht an Direktvermarkter,<br />

Märkte, Heurige, Winzer und<br />

<strong>Fleisch</strong>er in ganz Österreich.<br />

<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong>-Abo<br />

6 Ausgaben (ab Bestellung) um<br />

€ 14,– (Österreich)<br />

Das Abo verlängert sich jeweils um ein Jahr<br />

(6 Ausgaben) wenn es nicht bis spätestens April 2018<br />

schriftlich gekündigt wird.<br />

Name......................................................................................................................................<br />

Adresse...................................................................................................................................<br />

PLZ/Ort..................................................................................................................................<br />

Tel............................................................................................................................................<br />

E-Mail......................................................................................................................................<br />

Unterschrift............................................................................................................................<br />

Senden Sie die ausgefüllte Antwortkarte an: H1 Verlag, 1060 Wien, Wallgasse 28/2/11,<br />

per Mail an: office@hofundmarkt.at oder verwenden Sie unser Abo-Bestellformular unter<br />

www.hofundmarkt.at/abo-bestellung/<br />

✁<br />

Deutschland: „Bei<br />

mir um die Ecke“<br />

Anfang Mai <strong>2017</strong> startete<br />

Deutschlands größtes Verzeichnis<br />

regionaler Lebensmittel-Produzenten<br />

und Manufakturen<br />

mit über 1.400 Einträgen.<br />

Von Handwerksbäckereien über<br />

Spirituosen-Herstellern bis hin<br />

zu Popcorn- und Schokoladenmanufakturen<br />

gibt es die unterschiedlichsten<br />

Produzenten zu<br />

entdecken.<br />

Die Besucher finden zudem<br />

Preisaktionen und Termine,<br />

angepasst an ihren aktuellen<br />

Standort. Damit bietet bei-mirum-die-ecke.de<br />

eine regionale<br />

Übersicht von echten Lebensmittelhandwerkern,<br />

egal, wo sich die<br />

Besucher in Deutschland befinden.<br />

Die Gründer Markus und<br />

Felix Kosel arbeiteten über ein<br />

Jahr lang an diesem Projekt.<br />

„Nicht alle haben eine eigene<br />

Internetseite und selbst wenn,<br />

sind nur wenige in Suchmaschinen<br />

einfach zu finden. Und um<br />

nicht alle kleinen Straßenmärkte<br />

abklappern zu müssen, beschlossen<br />

wir, eine Lösung für alle zu<br />

finden, deutschlandweit“, so die<br />

Gründer.<br />

Die Lebensmittelhandwerker<br />

sollen dadurch gestärkt werden,<br />

Kooperationen mit vielen regionalen<br />

und überregionalen Verbänden<br />

und Vereinigungen wie<br />

dem Verband Deutscher Mühlen<br />

e.V. sind geplant. Auf der Internetseite<br />

können Besucher selbst<br />

Lebensmittel-Produzenten vorschlagen,<br />

die dann geprüft werden.<br />

Ist eine Manufaktur gelistet,<br />

kann diese auch bewertet<br />

werden.<br />

Info<br />

Weitere Informationen finden<br />

Sie unter: https://bei-mirum-die-ecke.de


&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Rezepte<br />

Seite 31, 2/<strong>2017</strong><br />

Reindling<br />

Das traditionelle Kärntner<br />

Gebäck hat das ganze Jahr<br />

über Saison, aber zu Ostern ist es<br />

fast ein Muss, in Kärnten einen<br />

Reindling zu backen oder zumindest<br />

zu essen. Zum Osterfest wird<br />

die Süßspeise zu Schinken, Eiern<br />

und Kren gegessen, eine für den<br />

Rest von Österreich etwas ungewöhnliche<br />

Kombination, aber es<br />

schmeckt!<br />

Wie der Name schon sagt, wird<br />

das Germteiggebäck in einer<br />

„Rein“ oder einem „Reindl“<br />

gebacken, einer ganz einfachen<br />

Form oder einem Topf. Er gelingt<br />

natürlich auch in einer Gugelhupfform,<br />

ist aber nicht typisch<br />

für dieses Gebäck. Die Rezepte<br />

variieren je nach Gegend und<br />

Anlass. Der einfache Reindling<br />

basiert auf einem normalen<br />

Germteig ohne viel Butter und<br />

Zucker, die Fülle besteht aus Butter,<br />

Zimt, Zucker und Rosinen.<br />

Manche füllen den Reindling<br />

auch mit Walnüssen.<br />

Teig:<br />

uu500 g glattes Weizenmehl<br />

uu70 g Zucker<br />

uu70 g Butter<br />

uu1 Ei<br />

uu1 – 2 Eidotter<br />

uu40 g Germ<br />

uu200 – 250 ml Milch<br />

uu1 Prise Salz<br />

Fülle:<br />

uu100 g Rosinen<br />

uu80 g Zucker<br />

uu2 – 3 EL Zimt<br />

uu50 g Butter<br />

Andrea Jungwirth<br />

Mehl, Zucker und Salz in eine Schüssel geben und vermischen. In die Mitte eine Mulde drücken. Milch und Butter in einem Topf leicht erwärmen.<br />

Germ in die Mulde bröseln, das Milch-Buttergemisch darüber gießen und das Dampfl etwa 10 Minuten zugedeckt gehen lassen, bis sich das Volumen<br />

verdoppelt hat. Danach Ei und Eidotter dazugeben, alles zu einem glatten Teig kneten und zugedeckt an einem warmen Ort 40 Minuten rasten lassen.<br />

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche rechteckig ausrollen und mit flüssiger Butter bestreichen. Zucker und Zimt darüberstreuen, die Rosinen<br />

verteilen. Das Ganze wie bei einem Strudel einrollen und schneckenförmig in eine gebutterte und gezuckerte Rein legen.<br />

Den Reindling nochmals 15 Minuten rasten lassen und bei 160 – 180 Grad Celsius etwa 45 Minuten backen. Den Reindling aus dem Ofen nehmen und<br />

sofort aus der Form stürzen.<br />

Maibock im Glas<br />

Gerd W. Sievers<br />

Für ca. 16 Gläser à 200 ml<br />

uu1,25 kg <strong>Fleisch</strong> vom Maibock<br />

- Schulter und/oder Schlögel<br />

uu250 g <strong>Fleisch</strong> vom Maibock -<br />

Bauch<br />

uu2 L guter, kräftiger Rotwein<br />

(Burgunder)<br />

uuLorbeerblätter<br />

uu1 Zwiebel<br />

uueinige Wacholderbeeren<br />

uueinige Piment-Körner<br />

uukräftiger brauner Wildfond<br />

nach Bedarf (soweit reduziert,<br />

dass er zähflüssig ist)<br />

uugetrocknete Pilze nach<br />

Bedarf<br />

uuPfeffer aus der Mühle<br />

uuMeersalz<br />

uuSchweinefett nach Bedarf<br />

Einen Liter Rotwein in einen Topf geben, 2-3 Lorbeerblätter, einige Wacholderbeeren und Piment-Körner sowie eine geviertelte Zwiebel dazugeben. Alles<br />

sirupartig einkochen lassen, danach abseihen. Rotweinreduktion mit dem zweiten Liter auffüllen und nochmals um die Hälfte einkochen lassen - nach<br />

Belieben mit Aceto Balsamico abschmecken. Das <strong>Fleisch</strong> vom Maibock sauber zuputzen und von Haut- und Sehnen befreien. Das <strong>Fleisch</strong> in kleine<br />

Würfel (2 cm Kantenlänge) schneiden und in kochendem Salzwasser blanchieren. Danach auch den gewürfelten Bauch im Salzwasser blanchieren und<br />

abschrecken.<br />

Einmachgläser von 200 ml Fassungsvermögen waschen. Die Hälfte mit <strong>Fleisch</strong> befüllen danach den Bauch gleichmäßig darauf verteilen; getrocknete<br />

Pilze (etwa 1 TL) dazu geben. Mit 3-4 EL Rotweinreduktion beträufeln und soviel Fond angießen, dass das <strong>Fleisch</strong> gut bedeckt ist. Mit Pfeffer aus der<br />

Mühle und Salz würzen, danach mit etwas Schmalz abdecken.<br />

Gläser verschließen und 3 Stunden bei 90 Grad einkochen. Bei Zimmertemperatur erkalten lassen.<br />

Der Maibock im Glas ist gekühlt ca. 6 Monate haltbar.<br />

Gebratener Grünspargel mit Speck-Schmarren und knuspriger Hühnerbrust<br />

uu1 kg Grünspargel (mittlere<br />

Stangen)<br />

uu4 Hühnerbrust-Filets mit<br />

Haut<br />

uu300 g Weizenmehl<br />

uu250 ml Milch<br />

uu4-6 Eier (nach Geschmack)<br />

uu150-200 g gewürfelter<br />

Bauchspeck<br />

uuButterschmalz<br />

uuButter<br />

uuMuskatnuss<br />

uuPfeffer aus der Mühle<br />

uufeines Meersalz<br />

Gerd W. Sievers<br />

Die Hühnerbrüstchen würzen, beidseitig scharf anbraten, in eine Auflaufform<br />

setzen, mit Butterflocken belegen und im vorgeheizten Ofen<br />

bei starker Oberhitze (ca. 180-200 Grad) backen, bis die Haut knusprig<br />

ist. Aus Mehl, Milch und Eiern einen glatten Teig rühren, diesen<br />

mit Muskatnuss, Pfeffer und Salz würzen. Speckwürfel in etwas Butterschmalz<br />

langsam auslassen, bis sie knusprig sind. Den Teig dazu<br />

gießen, alles gut vermischen und anbacken lassen. Wenn Unterseite<br />

gebräunt ist, wenden und die zweite Seite anbacken. Schließlich den<br />

Schmarren mit Hilfe von zwei Gabeln zerreißen, etwas frische Butter<br />

dazugeben und warm stellen. Spargel putzen, Enden schälen und den<br />

Spargel in Butterschmalz langsam braten. Mit Muskatnuss, Pfeffer<br />

und Salz würzen. Evtl. etwas Zitronensaft dazugeben. Spargel auf vier<br />

Tellern anrichten, nach Belieben mit etwas Bratbutter oder brauner<br />

Butter überziehen und den Schmarren daraufgeben. Hühnerbrust<br />

aufschneiden und auf dem Schmarren anrichten.


Seite 32, 2/<strong>2017</strong><br />

Dies & Das<br />

&<br />

<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />

Kulinarische Spitzen zum Schmunzeln<br />

Ran an den Speck<br />

… oder warum „dasselbe“ doch nicht „das gleiche“ ist!<br />

Text & Foto: Gerd W. Sievers<br />

Manchmal ist die deutsche<br />

Sprache schon<br />

ein seltsames Gebilde.<br />

Das zeigt sich immer dann, wenn<br />

in verschiedenen Regionen mit<br />

dem gleichen Wort etwas anderes<br />

gemeint ist. Es ist so etwas wie<br />

eine Eigenheit unserer Mundart,<br />

die nicht nur auf den verschiedenen<br />

Dialekten basiert, sondern<br />

auch darin begründet ist, dass<br />

durch politische Wirren unterschiedlichste<br />

Kulturkreise miteinander<br />

vermischt, vermengt,<br />

zusammengefügt und wieder<br />

getrennt wurden. So wie die Völker<br />

und ihre Küchen wurden<br />

dann auch Begriffe mal so und<br />

mal so verwendet.<br />

Ein besonders schönes Beispiel<br />

ist der Speck. Wieso gerade<br />

der, werden sich einige geneigte<br />

Leser nun fragen. Weil gerade<br />

mit dem Begriff Speck in vielen<br />

deutschsprachigen Regionen<br />

etwas ganz unterschiedliches<br />

gemeint ist. Einmal wird mit dem<br />

Speck der „Weiße Rückenspeck“<br />

vom Schwein (natur oder geräuchert)<br />

bezeichnet, dann wieder<br />

nur das Fett vom Schwein so<br />

genannt und mitunter auch der<br />

Schweinsgoder (Goderlspeck).<br />

In Südtirol und dem Trentino<br />

versteht man unter Speck einen<br />

geräucherten und luftgetrockneten<br />

Rohschinken aus der Schweinekeule,<br />

also das, was bei uns als<br />

Schinkenspeck bezeichnet wird.<br />

Mit Speck kann aber genauso gut<br />

der gepökelte und geräucherte<br />

Schweinebauch verstanden werden,<br />

alternativ ebenso der anglo-amerikanische<br />

Bacon. Soweit<br />

so schön, das wäre ja alles noch<br />

gar nicht einmal so sehr verwirrend<br />

– doch wenn die regionalen<br />

Bezeichnungen dazu kommen,<br />

kann es schon zu größeren<br />

Missverständnissen kommen.<br />

Ein Beispiel: In der Österreichischen<br />

Kochbuchliteratur liest<br />

man immer wieder vom „Hamburger<br />

Speck“. Einem jeden von<br />

uns ist klar, dass damit ein gepökelter,<br />

geräucherter und relativ<br />

stark abgetrockneter Bauchspeck<br />

vom Schwein gemeint ist. Doch<br />

in Hamburg selbst kennt man<br />

diese Art von Speck gar nicht.<br />

Wenn dort ein Schweinebauch zu<br />

„Speck“ verarbeitet wird, so handelt<br />

es sich um eine sogenannte<br />

Rohpökelware, die, wenn überhaupt,<br />

dann nur zart, meist gänzlich<br />

ungeräuchert und schon<br />

gar nicht luftgetrocknet daherkommt<br />

– es ist dies in Hamburg<br />

die klassische <strong>Fleisch</strong>einlage für<br />

Gemüseeintöpfe und ist somit<br />

nicht zum Roh-Verzehr, sondern<br />

zum Kochen bestimmt. Zum<br />

Schmunzeln brachte mich aber<br />

folgende Geschichte, welche mir<br />

eine ältere Dame in Hamburg<br />

gestanden hat: Sie las in einem<br />

österreichischen Kochbuch von<br />

„Linsen mit Hamburger Speck“<br />

– sie kochte das Gericht nach und<br />

nahm dafür echten „Hamburger<br />

Speck“ – zumindest das, was sie<br />

darunter verstand: nämlich eine<br />

Süßware aus Zuckerschaum (die<br />

ihren Namen daher hat, dass<br />

sie aufgrund einer speziellen<br />

gestreiften Farbgebung optisch<br />

an den Bauchspeck erinnert)!<br />

Nun, man kann sich das Ergebnis<br />

vorstellen und ebenso die<br />

Verwunderung der Dame, die<br />

mich leicht süffisant fragte,<br />

warum wir Österreicher denn<br />

aus Allem immer eine Süßspeise<br />

machen müssten?<br />

Ich dachte unterdes darüber<br />

nach, wie dieses Linsengericht<br />

wohl geschmeckt hätte, wenn die<br />

Dame zu den weißen Speck-Mäusen<br />

gegriffen hätte … chinesisch<br />

süß-sauer vielleicht? So entstehen<br />

Vorurteile.<br />

Osttiroler Schnapskultur<br />

Weit über Osttirols<br />

Grenzen hinaus<br />

bekannt sind seine<br />

Schnäpse, dabei ist der Osttiroler<br />

Pregler sicherlich das typischste<br />

Produkt. Dieser durch den<br />

Codex Alimentarius Austriacus<br />

geschützte Begriff leitet sich vom<br />

Dialektwort „pregeln“ ab und<br />

bedeutet rösten, sieden, braten<br />

oder brutzeln. Gerne als Synonym<br />

fürs Schnapsbrennen verwendet,<br />

ist der Pregler weit mehr als nur<br />

ein Schnapserl. Dem österreichischen<br />

Lebensmittelkodex nach<br />

dürfen nur Produkte aus regionalem<br />

Obst, zuerst ausschließlich<br />

Äpfel und Birnen, die in Osttirol<br />

gegoren, destilliert, abgefüllt und<br />

etikettiert werden, als Pregler ausgewiesen<br />

sein. Zusätzlich muss<br />

der Brand mindestens 40 Vol.-%<br />

Alkohol enthalten. Mit den Jahren<br />

wurde der Qualitätsanspruch<br />

an dieses klassische, urbäuerliche<br />

Destillat immer höher, sodass der<br />

Info<br />

www.kuenz-schnaps.at<br />

www.brennereischwarzer.<br />

com<br />

Osttiroler Pregler zum Aushängeschild<br />

einer ganzen Region<br />

und deren Schnapsbrennkultur<br />

wurde. Obwohl die Maische in<br />

der Regel aus Äpfel und Mostbirnen<br />

gewonnen wird (mindestens<br />

25 Prozent Äpfel und 25 Prozent<br />

Birnen) gesellt sich auch bei manchen<br />

Produzenten ein Anteil von<br />

Zwetschken hinzu, wie es bei der<br />

Familie Schwarzer in Lienz seit<br />

Beginn an üblich war. Immer<br />

wieder scheiden sich die Geister,<br />

was nun wirklich einen<br />

Pregler ausmacht. Diskussionen<br />

über Obst und Alkoholgehalt<br />

(zwischen 40 Vol.-%<br />

bis 45 Vol.-% oder höher)<br />

sind rege. In jüngster Zeit<br />

hat jedoch die Lebensmittelkodex-Kommission<br />

festgelegt,<br />

dass jene Produzenten,<br />

die traditionell Zwetschken<br />

zugefügt hatten, dies weiter<br />

tun dürfen.<br />

Mit seinem fruchtigen<br />

Geschmack besticht der klassische<br />

Osttiroler Edelbrand auch durch<br />

seine Vielfältigkeit. Durch die<br />

Gründung des Vereins der Osttiroler<br />

Preglerbauern 1991 sollten<br />

die Traditionen der Verarbeitung<br />

gewahrt, Qualitäten verbessert,<br />

Erfahrungen ausgetauscht und<br />

der Vertrieb erleichtert werden.<br />

Kreatives Brennen<br />

Neben den größeren Betrieben,<br />

so wie der seit 1643 in Familienbesitz<br />

befindliche „Kuenzhof“,<br />

gibt es viele kleine, mitunter<br />

sehr kreative Schnapsbrennereien<br />

in Osttirol. Eine davon<br />

befindet sich in Dölsach, das<br />

für seine zahlreichen Sonnenstunden<br />

bekannt ist.<br />

Silvana Steidl ist für ihre<br />

außergewöhnlichen Kreationen<br />

bekannt und machte<br />

sich mit Produkten wie dem<br />

Chili-Schnaps „Feuerwasser“<br />

oder dem Rote Rüben-<br />

Brand einen Namen. „Wenn<br />

uns was Neues einfällt, probieren<br />

wir es einfach aus“,<br />

so die Schnapsbrennerin,<br />

die im kleinen Rahmen<br />

produziert. Rund 35 verschiedene<br />

Sorten lagern im Keller.<br />

Viele der verwendeten Früchte<br />

kommen aus dem eigenen Obstgarten,<br />

aber auch Zutaten aus<br />

anderen Regionen sind willkommen,<br />

so lange die Qualität<br />

passt. Einen Pregler stellt die<br />

Schnapsproduzentin nicht her,<br />

dafür aber einen „Hausschluck“,<br />

der genauso schmackhaft ist. Für<br />

ortsunkundige Personen ist das<br />

kleine Schnaps-Paradies schwer<br />

zu finden, denn Werbung wird<br />

keine gemacht. Für Silvana Steidl<br />

Cartoon<br />

Ich sagte kauf Spargel,<br />

nicht Haargel.<br />

Spar-Gel<br />

ist das Brennen ein Hobby, die<br />

Stammkunden schätzen die Vielfalt<br />

und Qualität – und dank der<br />

Mundwerbung stehen die Dölsacher<br />

Schnäpse bei Liebhabern im<br />

ganzen Land hoch im Kurs.<br />

© Der Bock

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!