Hof & Markt | Fleisch & Markt 02/2017
Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte, Winzer, Fleischer
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<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte und Winzer Ausgabe 2/<strong>2017</strong><br />
Linz/Wien/Graz<br />
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KEINE KOMPROMISSE<br />
Inhalt<br />
Aktuelles 3<br />
Interview 5<br />
Kooperationen 6<br />
<strong>Hof</strong>laden/<br />
Förderungen 7<br />
„Ab <strong>Hof</strong>“-Blitzlichter<br />
8<br />
Transport & Kühlung<br />
12<br />
Extra:<br />
<strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />
14<br />
Obst & Gemüse 20<br />
Getreide<br />
& Backen 22<br />
Das Lokal 24<br />
Essig/Öl/Kräuter 25<br />
Milch & Käse 27<br />
Wein 28<br />
Rezepte 31<br />
P.b.b 16Z040831 M<br />
Retouren an Postfach 555, 1008 Wien<br />
Slow Food Travel<br />
Kärnten präsentiert eine Reise zu den Menschen und<br />
Geschmäckern. Text: Katrin Schedler<br />
Wenn jemand eine<br />
Reise tut, so kann<br />
er was erzählen“,<br />
schrieb einst der deutsche Dichter<br />
Matthias Claudius. Bei dem<br />
von Slow Food International und<br />
Kärnten ins Leben gerufene und<br />
2016 präsentierten Pilotprojekt<br />
„Slow Food Travel Alpe Adria<br />
Kärnten“ trifft dies voll und ganz<br />
zu. Mehr noch: Es ist nicht nur<br />
ein touristisches Projekt, sondern<br />
soll die Basis für eine massive<br />
Stärkung der Region bilden und<br />
zur Motivation der Menschen,<br />
Produzenten, Landwirte und<br />
Gastronomen beitragen. Partnerregionen<br />
sind das Gailtal und das<br />
Lesachtal, ein weiterer Partner ist<br />
das Slow Food Convivium Alpe<br />
Adria.<br />
Direkter Kontakt mit<br />
den Produzenten<br />
Das Gailtal und Lesachtal im<br />
Westen Kärntens beheimaten<br />
nicht nur eine große Palette an<br />
kulinarischen Schätzen, sondern<br />
sind auch die weltweit erste Slow<br />
Food Travel Destination. Eine<br />
Reise zu den Wurzeln des guten<br />
Geschmacks, das soll dem Konsumenten<br />
geboten werden. „Es geht<br />
vor allem darum, die regionalen<br />
Produkte noch stärker in Wert zu<br />
setzen und Erlebnisse rund um<br />
das ‚Lebensmittel-Handwerk‘ zu<br />
schaffen“, erklärt Kärnten Werbung-Geschäftsführer<br />
Christian<br />
Kresse. Traditionelle Lebensmittelproduzenten<br />
treffen und<br />
ihr überliefertes Wissen sowie<br />
altes Handwerk entdecken stehen<br />
somit im Fokus. Über Betriebsführungen,<br />
Kochkurse und die<br />
Mitarbeit bei der Lebensmittelund<br />
Getränkeproduktion wird<br />
eine Brücke zwischen Gast und<br />
Region gebaut und Verständnis<br />
für das Erhaltenswerte geschaffen.<br />
Käse produzieren, Bier<br />
brauen, Brot backen – durch<br />
den direkten Kontakt mit den<br />
Produzenten und den Produkten<br />
werden die Konsumenten<br />
um Erfahrungen bereichert, die<br />
jeden Urlaub zum unvergesslichen<br />
Erlebnis machen.<br />
Einzigartiges erleben<br />
Gut, sauber und fair – diese<br />
Grundbegriffe definierte Carlo<br />
Petrini, Gründer und internationaler<br />
Vorsitzender von Slow Food.<br />
Wenn ein Element fehle, sei das<br />
laut Petrini nicht Slow Food. Demnach<br />
sollen Lebensmittel, die nach<br />
Slow-Food-Kriterien hergestellt<br />
werden, regionale Wirtschaftskreisläufe<br />
stärken und Menschen<br />
an ihre Region binden. Im „Köstlichsten<br />
Eck Kärntens“ trifft diese<br />
Bewegung auf Gleichgesinnte.<br />
Slow Food-Expertin Barbara van<br />
Melle ist vom regionalen Angebot<br />
begeistert: „Die intakte Natur<br />
und die vielen Kleinproduzenten<br />
herausragender Lebensmittel<br />
bieten ideale Voraussetzungen<br />
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<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong><br />
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hofundmarkt
Seite 2, 2/<strong>2017</strong><br />
Leitartikel<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Editorial<br />
Von Kurt Heinz & Gerd W. Sievers<br />
Impressum<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Zusammenarbeit stärken<br />
<strong>Hof</strong>laden, <strong>Markt</strong>stand, Online-Shop – es gibt mittlerweile viele<br />
Wege Kunden zu erreichen und die selbstgemachten Produkte zu<br />
verkaufen. Neue Wege sind dabei immer gefragt, denn in der heutigen<br />
Zeit können auch Direktvermarkter und landwirtschaftliche<br />
Betriebe nicht die Augen vor Veränderungen schließen. Eine neue<br />
Möglichkeit, die Erzeugnisse an die Konsumenten zu bringen, könnte<br />
der RollLaden, den Sie auf Seite 13 finden, sein. Welche Chancen<br />
sich ergeben, wenn Direktvermarkter zusammenarbeiten und einen<br />
gemeinsamen Weg gehen, das zeigt das Beispiel „Talmarkt“ auf Seite<br />
7. Der Leitartikel über Slow Food Travel befasst sich mit den Chancen<br />
für Betriebe und Regionen, wenn sie zusammen an einem Strang<br />
ziehen. Vergessen Sie nie, dass Sie Unternehmer sind. Das heißt, Sie<br />
sollten sich auch immer Gedanken über Kalkulation, Marketing und<br />
Co. machen. Veränderungen sind meist mit anfänglichen Bedenken<br />
verbunden. Bei der Entscheidung für neue Vertriebswege können<br />
auch oftmals Messen und Ausstellungen sowie das Gespräch mit<br />
Fachleuten helfen. Informationen über kommende Veranstaltungen<br />
finden Sie unter der Rubrik „Messen“ auf Seite 9. Wir sind sehr<br />
gespannt über Ihre Erfahrungen und freuen uns auf Ihre Erfolgsprojekte,<br />
innovativen Vertriebswege, Kooperationen etc., die wir<br />
gerne in einer der kommenden Ausgaben vorstellen.<br />
Ab dieser Ausgabe wird <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> zusätzlich an die <strong>Fleisch</strong>ereibetriebe<br />
in Österreich versendet – aus diesem Grund heißen wir<br />
die <strong>Fleisch</strong>er und natürlich auch alle weiteren Neu-Leser herzlich<br />
willkommen. Die Serie „<strong>Fleisch</strong>verarbeitung“ bietet Ihnen auch dieses<br />
Mal einen Überblick über Kooperationen, alte Tierrassen und<br />
liefert Rezepte, die als Basis für eigene neue Produkte dienen sollen.<br />
Zu guter Letzt noch ein Hinweis: Wir verschicken die Zeitung im<br />
Wechselversand, das heißt, es erreicht Sie nicht jede Ausgabe automatisch.<br />
Sie möchten <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> regelmäßig erhalten? Mit einer<br />
Abo-Bestellung verpassen Sie garantiert keine Ausgabe. Schicken Sie<br />
dafür einfach den ausgefüllten Abo-Coupon (auf Seite 30) an uns<br />
zurück oder schreiben Sie eine E-Mail mit Ihren Daten an office@<br />
hofundmarkt.at<br />
Wir wünschen allen Lesern eine erfolgreiche Zeit und freuen uns<br />
auf Rückmeldungen, Vorschläge und Geschichten Ihrerseits.<br />
Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz (MedG) für die Print-Ausgabe der Zeitung<br />
„<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong>“ | Medieninhaber: H1 Medien-Verlag & Agentur – Kurt HEINZ,<br />
1060 Wien. | Herausgeber, Verleger: H1 Medien-Verlag & Agentur – Kurt HEINZ,<br />
A-1060 Wien, Wallgasse 28/2/11, Tel.: +43/664/7510 26 29, E-Mail: office@hofundmarkt.at<br />
| Gegenstand des Unternehmens: Herausgabe, Verlag, Druck und Vertrieb<br />
von Zeitungen und Zeitschriften sowie sonstigen periodischen Druckschriften. Die<br />
Durchführung von Werbungen aller Art, insbesondere Inseratenwerbung (Anzeigenannahme),<br />
Plakatwerbung, Ton- und Bildwerbung, Reportagen, Ausarbeitung von Werbeplänen<br />
und alle sonstigen zur Förderung der Kundenwerbung dienenden Leistungen.<br />
| Blattlinie: <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> versteht sich als das Informationsmedium für alle Direktvermarkter<br />
und <strong>Markt</strong>fahrer des gesamten deutschsprachigen Raumes.<br />
<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> ist unabhängig und bündelt mediengerecht das Beste aus allen Informations-<br />
und Unterhaltungsbereichen. | Redaktion: Gerd Wolfgang Sievers<br />
(Chefredakteur), Katrin Schedler (Chefin vom Dienst), Andrea Jungwirth, Redaktionsbüro:<br />
Agentur Phönix Kulturmanagement GmbH, Mappesgasse 13/1<br />
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at | Anzeigen: H1 Medien-Verlag & Agentur – Kurt HEINZ, A-1060 Wien, Wallgasse<br />
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hofundmarkt.at | Fotos Blitzlichter: Michael Heinz | Grafik & Lektorat:<br />
der bock – Werbeagentur Georg BOCK, A – 2345 Brunn am Gebirge,<br />
Krotenbachgasse 21, Tel.: +43/699/191 303 42, E-Mail: office@derbock.at<br />
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Horn | Bankverbindung: HYPO NOE LANDESBANK, IBAN: AT<strong>02</strong> 5300 0065 5500<br />
4891, BIC: HYPNATWW, alle nichtgegenderten verwendeten geschlechtsspezifischen<br />
Formulierungen meinen die weibliche und männliche Form.<br />
für das internationale Slow Food<br />
Pilotprojekt. Wir entwickeln ein<br />
vollkommen neues touristisches<br />
Angebot, das Konsumenten im<br />
Sinn der Slow Food-Philosophie<br />
zu Co-Produzenten macht.“<br />
Konsumenten sollen vor Ort<br />
aufgeklärt werden und die Einzigartigkeit<br />
erleben. Im Slow<br />
Food Travel-Kalender kann<br />
sich jeder, egal ob Tourist oder<br />
Einheimischer, das für sich passende<br />
Angebot heraussuchen<br />
und über die NLW Tourismusmarketing<br />
online buchen. Das<br />
Angebot richtet sich dabei ganz<br />
nach der jeweiligen Ernte- und<br />
Reifezeit der Produkte. Mit den<br />
organisierten Reiseprogrammen<br />
können beispielsweise lokale<br />
Gerichte zusammen mit Slow<br />
Food-Meisterköchinnen zubereitet,<br />
Almsennereien aufgesucht<br />
oder das Kärntner Nudl-Krendeln<br />
erlernt werden. Nach alten<br />
überlieferten Rezepten Brotbacken<br />
bei Rosa Lanner, Bierbrauen<br />
im Loncium oder eine<br />
Genussexplosion in Herwigs‘<br />
Edelgreißlerei beim Kreieren des<br />
eigenen Slow Food-Lieblingsgerichts<br />
erleben – das und noch viel<br />
mehr ist möglich.<br />
Qualität statt<br />
Quantität<br />
Slow Food Travel soll eine Reise<br />
hinein in die Täler, zu ihren Menschen<br />
und Geschmäckern sein,<br />
zudem steht das Projekt – ganz<br />
im Sinne der Slow Food Philosophie<br />
– für gute, saubere und faire<br />
Produkte aus der Landwirtschaft.<br />
Qualität hat ihren Preis, und das<br />
ist auch gut so. Denn hinter den<br />
Produkten stehen Produzenten,<br />
die viel Zeit, Liebe und Können<br />
in die Produktion der Spezialitäten<br />
stecken und der Region damit<br />
kulinarische Botschafter zur Verfügung<br />
stellen. Diese Arbeit soll<br />
auch dementsprechend gewürdigt<br />
werden. Projektkoordinator<br />
Eckart Mandler: „Wir haben eine<br />
überraschende Vielfalt an regionalen<br />
Produkten, die einzigartig<br />
sind. Es geht jetzt darum, die<br />
Vermittlung der Information<br />
über die Produktion der Lebensmittel<br />
und die Bereitschaft dieses<br />
wertvolle Wissen weiterzugeben,<br />
auszubauen sowie den Mut zu<br />
haben, einen entsprechenden<br />
Preis zu verlangen. Die Leistungen<br />
dürfen nicht unter dem Wert<br />
verkauft werden.“<br />
Ein Projekt, das sich<br />
auszahlt<br />
Bis 2018 wird das Pilotprojekt<br />
gefördert, es zeichnet sich jedoch<br />
jetzt schon ein voller Erfolg ab.<br />
Christian Kresse über die Förderung:<br />
„Ich freue mich sehr,<br />
dass dieses engagierte Projekt im<br />
Rahmen der Innovationsmillion<br />
für Leuchtturmprojekte auch für<br />
die Förderung des Bundes ausgewählt<br />
wurde. Die Förderung Seitens<br />
des BMWFW beträgt 200.000<br />
Euro. Träger dieses Projektes ist<br />
eine ARGE von fünf engagierten<br />
Hotels im Gailtal und Lesachtal.<br />
Das Gesamtbudget für drei Jahre<br />
beläuft sich auf rund 340.000<br />
Euro. Zusätzlich investieren die<br />
Tourismusorganisationen weitere<br />
300.000 Euro in die Entwicklung<br />
der kulinarischen Vielfalt, die<br />
Vermittlung der Angebote und<br />
in das Marketing.“<br />
Das touristische Start-up nach<br />
dem Vorbild des Alpe-Adria-<br />
Trails konnte von Anfang an<br />
aus dem Vollen schöpfen, letzten<br />
Endes kommt es jedoch drauf<br />
an, dass Produzenten, Gastronomie-<br />
und Hotelleriebetriebe,<br />
die einen „Workshop“ anbieten,<br />
den Wert auch erkennen.<br />
„Wir haben von Slow Food<br />
International den Auftrag bekommen,<br />
die Werte und Inhalte auch<br />
für alle zukünftigen Slow Food<br />
Destinationen aufzubauen“, so<br />
der Initiator Christian Kresse.<br />
Die Kriterien für eine zukünftige<br />
Destination sind natürlich streng,<br />
genauso wie für teilnehmende<br />
Partnerbetriebe.<br />
Gemeinsam verändern<br />
Derzeit gehören 19 Betriebe zu<br />
den Slow Food Travel-Partnern.<br />
www.slowfood.travel<br />
„Es kann keiner ein Partnerbetrieb<br />
werden, der nicht bei<br />
Slow Food ist“, erklärt Herwig<br />
Ertl, seines Zeichens Dickkopf,<br />
Querdenker und Edelgreißler.<br />
Seine „Bühne des Genusses“<br />
in Kötschach-Mauthen ist eine<br />
der Erlebnisstationen auf der<br />
Reise zu den Wurzel des guten<br />
Geschmacks. Er setzt sich persönlich<br />
für Lebensmittel von<br />
höchster Qualität ein und sieht<br />
die Region als Vorbild, dass es<br />
auch gemeinsam geht. „Wenn<br />
wir nicht neidisch sind, haben<br />
wir alle genug“, ist sich Ertl<br />
sicher. In seiner Greißlerei finden<br />
feinste Spezialitäten aus dem<br />
Alpen Adria-Raum ihre wohlverdiente<br />
Anerkennung und als<br />
Visionär bietet er seinen Gästen<br />
immer wieder einen besonderen<br />
Zugang zu mehr Genuss.<br />
Ertl sieht einen großen Vorteil<br />
im direkten Kontakt zu den Produzenten:<br />
„Der Produzent war<br />
immer schon eine Tankstelle<br />
für Informationen, das gibt es<br />
bei großen Konzernen nicht“.<br />
Neue Sichtweisen und feinste<br />
Geschmackserlebnisse sind bei<br />
Slow Food Travel garantiert.<br />
Zudem eröffnen sich durch die<br />
Zusammenarbeit von Landwirtschaft,<br />
Gastronomie und<br />
Hotellerie neue Chancen für<br />
eine nachhaltige Positionierung<br />
der Region. Neue Partnerbetriebe<br />
der Region sind herzlich<br />
willkommen, sie müssen sich<br />
jedoch bewusst sei, dass es sich<br />
bei Slow Food nicht um Marketing<br />
handelt, sondern um eine<br />
Lebenseinstellung. Die Kriterien<br />
dafür sind dementsprechend<br />
streng und werden bei Interesse<br />
gerne weiter kommuniziert.<br />
Info<br />
www.slowfood.travel<br />
www.herwig-ertl.at<br />
www.kaernten.at
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Aktuelles<br />
Seite 3, 2/<strong>2017</strong><br />
Regenwaldkiller Palmöl<br />
<br />
Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />
Kaum ein Rohstoff ist in<br />
letzter Zeit so in Verruf<br />
geraten wie Palmöl. Das<br />
rote Öl aus den Früchten der<br />
Ölpalme trat seinen Siegeszug<br />
um die Welt vor über zehn Jahren<br />
an. Als Rohstoff für Biodiesel,<br />
der dem normalen Dieseltreibstoff<br />
aus Klimaschutzgründen<br />
beigemischt wird, sollte es die<br />
Klimabilanz Europas verbessern<br />
helfen. Heute ist seine massenhafte<br />
Produktion eine der größten<br />
Gefahren für das Klima und<br />
die Artenvielfalt geworden.<br />
„Günstiger“ Rohstoff<br />
Die Nachfrage der Industrie<br />
nach Palmöl ist derart groß, dass<br />
sich die weltweite Anbaufläche<br />
seit 1990 mehr als verdoppelt hat.<br />
Über 12 Millionen Hektar – ein<br />
Drittel der Fläche Deutschlands<br />
– werden heute für den Anbau<br />
von Ölpalmen verwendet und<br />
täglich werden neue Plantagen<br />
gegründet. Das Problem dabei:<br />
In den Hauptanbaugebieten<br />
Malaysia und Indonesien muss<br />
immer mehr Regenwald den<br />
riesigen Monokulturen weichen.<br />
Die Folgen der Regenwaldabholzungen<br />
sind enorm. Durch die<br />
Brandrodungen steigt der Kohlendioxidausstoß<br />
rapide an und<br />
die Klimaerwärmung nimmt<br />
zu. Die in den Anbaugebieten<br />
lebenden Menschen werden oft<br />
gewaltsam vertrieben, Tausende<br />
teils noch unentdeckte Tier- und<br />
Pflanzenarten verlieren ihren<br />
Lebensraum. Indonesien gilt<br />
darum heute als drittgrößter<br />
Klimasünder der Erde. Täglich<br />
wird Urwald in der Größe von<br />
mehreren Fußballfeldern vernichtet.<br />
Neben dem Verlust von<br />
wertvollem Lebensraum wird<br />
den Bauern die Lebensgrundlage<br />
entzogen, denn selbst Reisanbau<br />
wird in der Nachbarschaft<br />
von Palmöl-Plantagen unmöglich,<br />
da diese den Boden austrocknen.<br />
Da steckt Palmöl drin<br />
Nur etwa fünf Prozent der Palmölproduktion<br />
wird für die<br />
Biospriterzeugung verwendet.<br />
Fast 2/3 der Weltproduktion<br />
gehen in die Lebensmittelbranche,<br />
der Rest wird für Putzmittel<br />
und Kosmetika verwendet. Im<br />
Klartext heißt das, dass Palmöl<br />
in fast jedem zweiten Produkt<br />
aus dem Supermarkt enthalten<br />
ist. Das fällt den Konsumenten<br />
erst jetzt auf, weil seit Dezember<br />
2014 eine neue EU-Richtlinie<br />
die exakte Kennzeichnung<br />
von Lebensmitteln vorschreibt.<br />
So muss statt des allgemeinen<br />
Begriffes „Pflanzenfett“ oder<br />
„pflanzliche Fette und Öle“<br />
nun die genaue Ölart angegeben<br />
werden. So erkennt man an<br />
der Zutatenliste, dass Palmöl in<br />
Teigen, Keksen, Kuchen, Fertiggerichten,<br />
Frittierfetten, Glasuren,<br />
Chips, Eis, und sogar in<br />
Schokolade enthalten sein kann.<br />
In Schokocremen sorgt es für die<br />
gewünschte Cremigkeit. Auch in<br />
Putzmitteln und Kosmetika wie<br />
Haarshampoo, Sonnenöl oder<br />
Lippenstift kommt Palmöl zum<br />
Einsatz, wo es chemisch verändert<br />
und in der Liste der Inhaltsstoffe<br />
als „Cetyl Palmitate“,<br />
„Sodium Palm Kernelate“ oder<br />
„Isopropyl Palmiate“ bezeichnet<br />
wird.<br />
Auf die Zutatenliste<br />
achten<br />
Aber nicht nur im Supermarkt<br />
ist kaum noch etwas ohne Palmöl<br />
zu finden, auch auf Bauernmärkten<br />
oder im <strong>Hof</strong>laden finden<br />
sich einige Produkte, die den<br />
Umweltkiller enthalten. Meist<br />
sind es billige Back- und Frittierfette,<br />
die den Direktvermarkter<br />
in die Palmölfalle tappen lassen.<br />
Frisch gebackene Bauernkrapfen,<br />
zu Weihnachten Kekserl oder frittierte<br />
<strong>Fleisch</strong>laberl und Schnitzerl<br />
im Verkauf. Nur wer beim Einkauf<br />
von Fetten genau auf die<br />
Zutatenliste achtet, kann Palmöl<br />
vermeiden. Zwischen Bio- und<br />
konventionellen Produkten ist<br />
kaum ein Unterschied. Bioprodukte<br />
enthalten genauso Palmöl<br />
und Bio-Palmöl schneidet in der<br />
Öko-Bilanz nicht wirklich besser<br />
ab. Es werden auch dafür Regenwälder<br />
gerodet. Besser für die<br />
Umwelt und auch gesünder wäre<br />
es, wieder vermehrt Schmalz und<br />
Butter zum Backen zu verwenden.<br />
Gerade zum Frittieren, Herausbacken<br />
oder scharfen Anbraten<br />
ist Schmalz gut geeignet, da<br />
es hitzestabil ist. Auch die Fettzusammensetzung,<br />
besonders von<br />
Freilandtieren,<br />
ist viel besser<br />
als manche<br />
glauben. So ist<br />
Schmalz von<br />
Weidegänsen<br />
reich an<br />
Ölsäure und kann fast mit Olivenöl<br />
konkurrieren. Jahrelange<br />
Imagekampagnen der Margarinehersteller<br />
und die Angstmacherei<br />
vor Cholesterin haben<br />
Schmalz und Butter in Verruf<br />
gebracht, nur langsam wird mit<br />
den falschen Mythen aufgeräumt.<br />
Was viele aber nicht wissen:<br />
Kaum eine Margarine ist frei<br />
von Palmöl.<br />
Palmöl konsequent<br />
vermeiden<br />
Der Grund für diesen massenhaften<br />
Einsatz ist einfach: Palmöl<br />
ist das billigste Pflanzenfett, das<br />
es auf dem <strong>Markt</strong> gibt. Aufgrund<br />
der Berichterstattung über<br />
Palm öl sind viele Konsumenten<br />
inzwischen bestrebt, Palmöl<br />
zu vermeiden. Wer also teurere<br />
palmölfreie Fette verwendet,<br />
sollte dies auch eindeutig deklarieren.<br />
Manche Konsumenten,<br />
vor allem umweltbewusste junge<br />
Menschen, die gerne auf Bauernmärkten<br />
oder im <strong>Hof</strong>laden<br />
einkaufen, sind bereit, mehr<br />
dafür zu bezahlen. Nur konsequent<br />
Palmöl zu vermeiden, wo<br />
es geht, ist die einzige Möglichkeit,<br />
diesem ökologischen Wahnsinn<br />
zu entfliehen.<br />
Butter ist viel besser zum Backen geeignet.<br />
Prämierungen <strong>2017</strong><br />
Auch in diesem Jahr reichten<br />
zahlreiche Direktvermarkter<br />
ihre Qualitätsprodukte<br />
zur Verkostung und Bewertung<br />
durch eine Fachjury bei den Prämierungen<br />
im Rahmen der „Ab<br />
<strong>Hof</strong> Messe“ in Wieselburg ein.<br />
Die Gewinner sowie die Siegerprodukte<br />
der Kategorien „Die<br />
Goldene Honigwabe“ (siehe Seite<br />
27), „Das goldene Stamperl“,<br />
„Die Goldene Birne“, „Brot-Kaiser“,<br />
„Speck-Kaiser“,<br />
„Öl-Kaiser“ und „Fisch-Kaiser“<br />
finden Sie unter<br />
www.messewieselburg.at<br />
<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> gratuliert allen<br />
Preisträgern recht herzlich!<br />
In einem Teil dieser Ausgabe<br />
befindet sich eine Beilage der Firma<br />
Verpackungsstadl. Sollten Sie eine<br />
Ausgabe ohne Beilage haben können<br />
Sie diese unter www.<br />
verpackungsstadl.at bestellen.
Seite 4, 2/<strong>2017</strong><br />
Aktuelles<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
„Das Kasermandl in Gold“ und „Das goldene Stanitzel“<br />
Bereits zum insgesamt 21.<br />
Mal (zum 19. Mal im Rahmen<br />
der Wieselburger Messe,<br />
die vom 29. Juni bis 2. Juli <strong>2017</strong><br />
stattfindet), steht die Vergabe des<br />
„Kasermandl in Gold“ auf dem<br />
Programm. Teilnahmeberechtigt<br />
sind bäuerliche Produzenten,<br />
Produktionsgemeinschaften,<br />
Sennereien sowie Kleinkäsereien<br />
und Kleinmolkereien. Ziel<br />
des Wettbewerbs ist es, auch den<br />
Erzeugern kleinerer Mengen<br />
eine objektive Gelegenheit für<br />
einen Produktvergleich zu bieten.<br />
„Das Kasermandl in Gold“<br />
soll eine Vermarktungshilfe für<br />
d i e teilnehmenden<br />
Betriebe und<br />
einen<br />
Anreiz<br />
Broschüre „Land & Raum“<br />
zu einer weitere Qualitätssicherung<br />
darstellen. Die Verkostung<br />
und Bewertung der eingesendeten<br />
Proben erfolgt in neun<br />
unterschiedlichen Kategorien<br />
sowie getrennt für Produkte aus<br />
Kuhmilch bzw. Schafmilch/Ziegenmilch/Mischmilch<br />
(außer<br />
Butter und Milch/Milchmischgetränke).<br />
Erstmals wird heuer<br />
im Vorfeld der Wieselburger<br />
Messe auch Speiseeis aus bäuerlicher<br />
und gewerblicher Produktion<br />
unter dem Titel „Das<br />
goldene Stanitzel“ verkostet und<br />
bewertet. Die Bewertung erfolgt<br />
in den Kategorien Milchspeiseeis,<br />
Milch/Obers-Eiscreme oder<br />
Cremeeis, Speiseeis auf Basis<br />
fermentierter Milcherzeugnisse<br />
und Eisspezialitäten. Die Sieger<br />
Das Qualitätssicherungsprojekt<br />
DVM <strong>2017</strong>: 50 % Förderung<br />
Die Frühlingsausgabe von<br />
„Land & Raum“ des Österreichischen<br />
Kuratoriums für<br />
Landtechnik und Landentwicklung<br />
(ÖKL) beschäftigt sich mit<br />
traditionellen und innovativen<br />
Bauern- und Wochenmärkten,<br />
der Direktvermarktung im <strong>Hof</strong>laden<br />
sowie mit neuen Absatzwegen,<br />
wie Apps und Online-Shops,<br />
mit denen die Konsumenten in<br />
der Region produzierte Lebensmittel<br />
suchen, finden und bestellen<br />
können. Beschrieben werden<br />
sechs sehr unterschiedliche<br />
marktähnliche Initiativen beziehungsweise<br />
Personen, wie etwa<br />
Essig-Pepi aus Seibersdorf, die<br />
Wilhelmsburger <strong>Hof</strong>lieferanten<br />
als Vermarkter von Milchprodukten,<br />
der Jakobi-<strong>Markt</strong> in<br />
Payerbach, die Landlwochen in<br />
Oberösterreich sowie die<br />
„<strong>Markt</strong>erei“ und der Bauernmarkt<br />
des Werkstätten-<br />
und Kulturzentrums<br />
WUK in Wien. Zusätzlich<br />
wird die Bedeutung der<br />
Direktvermarktung für<br />
die bäuerlichen Betriebe<br />
in Österreich anhand von<br />
Fakten und Zahlen belegt<br />
und der stetig wachsende<br />
Einkommensfaktor veranschaulicht.<br />
Die Broschüre kostet<br />
5 Euro und kann<br />
beim ÖKL unter +43 1<br />
5051891 telefonisch, per<br />
E-Mail unter office@<br />
oekl.at oder im Webshop unter<br />
www.oekl.at bestellt werden.<br />
Zur Sicherung und Verbesserung<br />
der Qualität von bäuerlichen<br />
Produkten wird von der<br />
Landwirtschaftskammer Tirol,<br />
Abteilung Spezialkulturen und<br />
<strong>Markt</strong> in Kooperation mit dem<br />
Verein „Tiroler Speis aus Bauernhand“<br />
und mit Unterstützung<br />
der Bezirkslandwirtschaftskammern<br />
ein Schwerpunkt gesetzt.<br />
In erster Linie geht es dabei um<br />
die Durchführung von Produktuntersuchungen<br />
und die Durchsicht<br />
von Etiketten. An den zwei<br />
Probensammelterminen Montag,<br />
15. Mai <strong>2017</strong> und Montag, 11.<br />
September <strong>2017</strong>, können Produktproben<br />
und Etiketten bei den<br />
Bezirkslandwirtschaftskammern<br />
eingereicht werden. 50 Prozent<br />
der anfallenden Untersuchungskosten<br />
werden dabei über das<br />
Projekt gefördert und zusätzlich<br />
wird ein Rabatt seitens des Untersuchungslabors<br />
gewährt. Die<br />
Daten, die im Zuge des Projektes<br />
erhoben werden, werden für die<br />
Weiterentwicklung des Projektes<br />
und zur Umsetzung von Beratungsschwerpunkten<br />
genutzt.<br />
Teilnahmebedingungen, Informationen<br />
zur Antragstellung und<br />
Probeneinreichung sowie zu den<br />
Untersuchungskosten erhalten<br />
Sie unter: www.tirol.lko.at, alle<br />
Angaben ohne Gewähr.<br />
dieser Qualitätswettbewerbe werden<br />
im Rahmen der Eröffnungsfeier<br />
der Wieselburger Messe am<br />
Mit der Bienensauna gibt es<br />
ein wirkungsvolles Instrument,<br />
das die wertvollen Honigbienen<br />
vor den schädlichen Varroamilben<br />
schützt – ganz ohne<br />
Chemie. Die Milben sind seit den<br />
1980er-Jahren eine Plage und für<br />
das Sterben etlicher Bienenvölker<br />
verantwortlich. Bisher versuchten<br />
Imker im Kampf gegen diese<br />
Plage mit Ameisensäure und<br />
Gifte entgegenzuwirken. Damit<br />
wurden zwar die Milben beseitigt,<br />
die zusätzliche Chemie schwächte<br />
jedoch auch die Bienen. „Mit der<br />
Bienensauna gibt es jetzt einen<br />
natürlichen und unschädlichen<br />
Weg, die Varroa zu bekämpfen“,<br />
so Imker und Ingenieur Richard<br />
Rossa. Das Gerät macht sich<br />
den Umstand zu Nutze, dass die<br />
29. Juni <strong>2017</strong> geehrt. Informationen<br />
zur Anmeldung sowie Teilnahmekarten<br />
finden Sie unter<br />
www.messewieselburg.at<br />
Zukunft der Frauen<br />
im ländlichen Raum<br />
Das Engagement von Frauen<br />
ist eine wesentliche Voraussetzung<br />
für einen lebenswerten<br />
ländlichen Raum“, betonten<br />
Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann<br />
und Bundesminister Andrä<br />
Rupprechter anlässlich der internationalen<br />
Konferenz „Frauen in<br />
Bergregionen“ und des Bundesbäuerinnentages<br />
<strong>2017</strong> in Alpbach.<br />
Bei den Veranstaltungen standen<br />
die Chancen und Herausforderungen<br />
für Frauen in den ländlichen<br />
Regionen im Mittelpunkt.<br />
„In allen Gebirgsregionen stellt<br />
sich das Problem der Abwanderung.<br />
Es sind gerade die jungen<br />
Frauen, die vom ländlichen Raum<br />
in die Städte abwandern. Wir<br />
brauchen gezielte Maßnahmen<br />
und attraktive Rahmenbedingungen,<br />
die neue Chancen für Frauen<br />
am Land schafften“, so der Minister.<br />
Mit einem 7-Punkte-Plan<br />
möchte der Minister die Bäuerinnen<br />
noch wirksamer unterstützen:<br />
Arbeitsbedingungen verbessern<br />
und Digitalisierung forcieren,<br />
Online-Bildungsangebote ausbauen,<br />
mehr Kinderbetreuungsangebote<br />
schaffen, in Nischen<br />
und Innovationen investieren,<br />
Kooperationen fördern, politisches<br />
Engagement von Frauen<br />
unterstützen und Ehrenamt und<br />
Netzwerke stärken.<br />
Mit natürlicher<br />
Wärme Bienen retten<br />
schädlichen Varroen Temperaturen<br />
über 39 Grad Celsius nicht<br />
vertragen, während die Bienen<br />
sich bis zu 45 Grad wohlfühlen.<br />
Das Ganze funktioniert so, wie<br />
an heißen Sommertagen: Die<br />
Bienensauna erwärmt den Bienenstock<br />
langsam, bis sie nach<br />
etwa 45 Minuten die Endtemperatur<br />
von zirka 41 Grad erreicht.<br />
Hochempfindliche Sensoren<br />
sorgen dafür, dass die Bedingungen<br />
im Bienenstock während<br />
der Behandlungszeit von<br />
zwei Stunden optimal bleiben.<br />
Das Ergebnis: Die Bienen fühlen<br />
sich „pudelwohl“, die Schädlinge<br />
sterben und der wertvolle Honig<br />
bleibt frei von Chemie.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.bienensauna.de
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Interview<br />
Seite 5, 2/<strong>2017</strong><br />
Landwirte und<br />
Konsumenten vereinigt euch<br />
Interview mit Robert Schabus über seinen Film „Bauer unser“, den Niedergang einer Berufsgruppe<br />
und mögliche Chancen in der Landwirtschaft.<br />
Von Katrin Schedler<br />
Wieso haben Sie sich dazu<br />
entschieden, einen Dokumentarfilm<br />
über die Situation<br />
auf Österreichs Bauernhöfen<br />
zu machen?<br />
Dadurch, dass ich selbst auf einem<br />
Bauernhof im Gailtal/Kärnten<br />
aufgewachsen bin, habe ich ein<br />
sehr nahes Verhältnis zur Landwirtschaft.<br />
Ich weiß, wie es dort<br />
zugeht und habe mich immer<br />
schon darüber geärgert, wie die<br />
Landwirte und die Erzeugung<br />
landwirtschaftlicher Produkte<br />
dargestellt werden. Die Werbung<br />
im landwirtschaftlichen Bereich<br />
ist absurd. Es wird ein Bild von<br />
vorindustriellen Berufsfeldern<br />
gezeigt, die es so wahrscheinlich<br />
nie gegeben hat. Deswegen habe<br />
ich mir gedacht, ich möchte einen<br />
Film darüber machen. Auch aus<br />
der Überzeugung heraus, dass ein<br />
Film über die Bäuerinnen und<br />
Bauern natürlich jeden betrifft:<br />
Einerseits die Bäuerinnen und<br />
Bauern selber, aber natürlich auch<br />
die Konsumentinnen und Konsumenten<br />
– weil ja jeder essen muss.<br />
Die Zeit ist schon lange reif dafür<br />
und das Thema verfolgt mich<br />
schon seit über zehn Jahren. Vor<br />
drei Jahren habe ich einen Produzenten<br />
getroffen, den das Thema<br />
interessiert und der sofort gesagt<br />
hat, das machen wir. Zweieinhalb<br />
Jahre habe ich daran gearbeitet<br />
und dann ist der Film genau zu<br />
einer Zeit fertig geworden, wo es<br />
gut gepasst hat.<br />
Phil Hogan, EU Kommissar<br />
für Landwirtschaft und<br />
ländliche Entwicklung,<br />
spricht von 150 Millionen<br />
neuen Konsumenten, die<br />
auf uns warten. Wie sehen<br />
Sie das? Welche Auswirkungen<br />
hat TTIP für kleine<br />
Betriebe?<br />
Johannes Puch<br />
Robert Schabus<br />
Egal ob für kleine oder große<br />
Betriebe, TTIP ist eine Entwicklung,<br />
die nicht gut ist – sowohl für<br />
die produzierende Gesellschaft,<br />
als auch für die Gesellschaft, wo<br />
die Produkte hingehen, denn es<br />
macht natürlich auch die Märkte<br />
vor Ort kaputt. Ich glaube jeder<br />
Bauer weiß das auch. Alle Bauern,<br />
mit denen ich geredet habe,<br />
sind im sogenannten Kreislaufgedanken<br />
verhaftet, denn bäuerliche<br />
Produktion hat so viel mit<br />
dem Ort zu tun. Das Problem<br />
ist ja, dass es auf dem internationalen<br />
Milchmarkt immer einen<br />
geben wird, der billiger ist. Internationaler<br />
Handel mit Agrarrohstoffen<br />
ist in fast allen Bereichen<br />
ein Problem – für kleine Betriebe<br />
sowieso.<br />
Oftmals haben die „Jungen“<br />
kein Interesse daran,<br />
den elterlichen <strong>Hof</strong> zu übernehmen.<br />
Wie könnte man<br />
den Beruf Bauer beliebter<br />
machen?<br />
Ich glaube, wenn sich nichts<br />
ändert, geht dieser Strukturwandel<br />
weiter. Vor allem Nebenerwerbsbauern<br />
werden ein Problem<br />
haben, einen Nachfolger<br />
zu finden. Es ist eine schwierige<br />
Perspektive zu sagen, ich gehe<br />
irgendwo hin arbeiten, damit ich<br />
mir in meinen Nebenberuf den<br />
<strong>Hof</strong> leisten kann. Das ist absurd<br />
– das ist ein politisches Armutszeugnis.<br />
Ich glaube, was wichtig<br />
ist, ist, dass die Produkte wieder<br />
den Preis bekommen, den sie verdient<br />
haben, denn Lebensmittel<br />
im Supermarkt sind generell zu<br />
billig. Viele Bauern machen ihren<br />
Beruf, weil sie ihn gerne und aus<br />
Überzeugung machen. Das ist<br />
total toll, wenn man sich diese<br />
Welt so erhalten kann, aber aus<br />
finanzieller Sicht ist Bauer sein oft<br />
nicht interessant. Das ist natürlich<br />
sehr schade, denn es ist einer der<br />
wichtigsten Berufe. Man müsste<br />
den Beruf aufwerten, wobei es<br />
gar nicht um eine Imagekorrektur<br />
geht, sondern um ein gesellschaftliches<br />
Umdenken.<br />
Ist Direktvermarktung eine<br />
Möglichkeit, dem Preisdruck<br />
von Großhändlern zu<br />
entgehen?<br />
Direktvermarktung kann interessant<br />
sein für viele, aber nicht<br />
für alle Landwirte. Es gibt natürlich<br />
Orte, die es nicht zulassen,<br />
Produkte direkt zu verkaufen.<br />
Du brauchst ja auch Abnehmer,<br />
brauchst einen <strong>Markt</strong> und ich<br />
glaube, es kann auch nicht jeder.<br />
Direktvermarktung ist wirklich<br />
eine Herausforderung: Du musst<br />
den Bauernhof bewirtschaften,<br />
du musst die Produkte erzeugen,<br />
also Käse, Butter, Würste<br />
oder was auch immer machen,<br />
und dann verkaufen auch noch.<br />
Direktvermarktung ist eine<br />
echte Herausforderung, kann<br />
aber auch eine Chance sein. Die<br />
Chance kann auch darin liegen,<br />
dass man sich mit anderen Höfen<br />
zusammentut.<br />
Wie kann man Konsumenten<br />
dazu mobilisieren, beim<br />
Bauern ums Eck einkaufen<br />
zu gehen?<br />
Es geht nicht nur darum zu sagen<br />
„Geht beim Bauern einkaufen!“,<br />
sondern da müssen die Bauern<br />
auf die Konsumenten zugehen<br />
und die Konsumenten müssen<br />
auf die Bauern zugehen. Es ist<br />
wichtig, dass man die Stalltüren<br />
wieder aufmacht und sich<br />
ansieht, was da passiert. Es gibt<br />
ja interessante neue Formen in<br />
der Landwirtschaft wie zum Beispiel<br />
die „Kaslab‘n Nockberge“,<br />
eine kleine Genossenschaften in<br />
Kärnten.<br />
Sind heutzutage mehrere<br />
Standbeine notwendig, um<br />
als Landwirt überleben zu<br />
können?<br />
Wenn man die traditionelle<br />
Landwirtschaft anschaut, dann<br />
sieht man, dass es eigentlich eine<br />
Kreislaufwirtschaft ist. Es ist eine<br />
neuere Entwicklung, dass man<br />
beispielsweise sagt, ich mache<br />
jetzt nur noch Schweinemast und<br />
sonst nichts. Früher war‘s ja schon<br />
vielfältiger.<br />
Buschenschanken, Zimmervermietung<br />
etc. sind natürlich Wege,<br />
die kleineren Betrieben helfen<br />
können. Größeren Betriebe natürlich<br />
auch, nur fehlt da oft die Zeit.<br />
Wie waren die Reaktionen<br />
auf Ihr Projekt? Haben Sie<br />
damit gerechnet, dass der<br />
Film so erfolgreich wird?<br />
Die Spitze der Agrarpolitik sieht<br />
das Projekt durchaus kritisch.<br />
Geht man jedoch eine Ebenen<br />
runter in der Landwirtschaftskammer,<br />
hat es viele positive<br />
Rückmeldungen gegeben und<br />
das war ganz interessant. Von den<br />
Bauern selber gab es viele positive<br />
Rückmeldungen, vor allem weil<br />
es kein Projekt ist, das reißerisch<br />
gegen die Großen ist, sondern nur<br />
sagt wie es halt ist und wie es den<br />
Bauern in Österreich geht. Man<br />
hofft immer, dass das eigene Projekt<br />
erfolgreich wird, aber mit<br />
diesem Erfolg haben wir nicht<br />
gerechnet. Landwirtschaft ist<br />
ein sehr breites Thema und es<br />
ist schön, dass der Film auch die<br />
Breite dafür gefunden hat.<br />
Was soll der Film bei den<br />
Zusehern bewirken?<br />
Ich habe den Film nicht mit dem<br />
Ziel gemacht, etwas bestimmtes<br />
mitzuteilen, sondern das Ziel<br />
war ein ganz authentischer Blick<br />
darauf, wie landwirtschaftliche<br />
Arbeit in Österreich funktioniert<br />
und wie es den Bäuerinnen und<br />
Bauern dabei geht. Eine der<br />
Hauptaussagen für mich bzw. das<br />
Ergebnisse der filmischen Recherche<br />
war, dass es so nicht weitergehen<br />
kann. Machen wir so weiter,<br />
verlieren wir vor allem die kleineren<br />
Strukturen. Doch genau diese<br />
sind sehr wichtig, weil es da nicht<br />
nur ums Produkt geht. Es geht<br />
auch um Arbeitsplätze, um ökologische<br />
Auswirkungen, soziale<br />
Auswirkungen und viele andere<br />
Dinge. Leider sieht es momentan<br />
nicht danach aus, dass sich agrarpolitisch<br />
was ändert. Allerdings<br />
muss sich was ändern, sonst werden<br />
wir bald ein Problem haben.<br />
Was möchten Sie unseren<br />
Lesern noch mitteilen?<br />
Landwirte sollten vorsichtig sein<br />
beim Investieren. Als Bauer<br />
bekommt man vielleicht leicht<br />
Geld, weil die Kredite momentan<br />
sehr billig sind und weil die<br />
Bauern guten Boden haben. Es<br />
ist jedoch wichtig, dass man es<br />
sich gut überlegt, wenn man viel<br />
Geld in die Hand nimmt und<br />
investiert. Das zweite ist, wenn es<br />
eine Möglichkeit gibt, sich direkte<br />
Wege zu den Abnehmern zu schaffen,<br />
dann ist das sicher interessant<br />
– wenn man das auch will.<br />
Und drittens, was vielleicht nicht<br />
so ausgeprägt ist in der Bauernschaft:<br />
sich zu solidarisieren. Man<br />
kann sich Synergien suchen, sich<br />
ein bisschen zusammenzutun,<br />
Produktions- oder Maschinengemeinschaften<br />
bilden. Am Ende<br />
können alle davon profitieren.<br />
Zur<br />
Person<br />
Robert Schabus ist seit 17 Jahren<br />
unabhängiger Filmemacher<br />
im sozial-dokumentarischen<br />
Bereich und brachte 2016 mit<br />
seinem Film „Bauern unser“ die<br />
Realität in der Landwirtschaft<br />
auf die Kino-Leinwand. Der<br />
Kärntner Regisseur ist selbst<br />
auf einem Bauernhof im Gailtal<br />
aufgewachsen und kennt die<br />
Probleme, mit denen österreichische<br />
Bauern kämpfen müssen.<br />
Für Schabus steht fest: „Wenn<br />
sich agrarpolitisch nicht bald<br />
was ändert, haben wir ein Problem.“<br />
Mehr Informationen finden<br />
Sie unter: www.filmers.at
Seite 6, 2/<strong>2017</strong><br />
Kooperationen<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Die Aufkocher<br />
Kärntner Wirte-Kooperation setzt auf Regionalität.<br />
<br />
Von Katrin Schedler<br />
Als Veredler heimischer<br />
Produkte, herzliche<br />
Gastgeber und das Fenster<br />
nach Kärnten – so verstehen<br />
sich die Aufkocher selbst. In<br />
den Kochtöpfen findet der Gast<br />
je nach Saison unterschiedliche<br />
Spezialitäten, denn die regionale<br />
Küche hat bei den Aufkochern<br />
einen besonderen Stellenwert.<br />
Kurz gesagt: Die Aufkocher sind<br />
Wirte im besten Sinne des Wortes.<br />
Angefangen hat alles im Jahr<br />
1986, dem Gründungsjahr der<br />
Kärntner Spargelwirte. Mit dem<br />
Heranwachsen einer jungen<br />
Generation und der damit verbundenen<br />
Veränderung in der<br />
Gruppe kam es im vergangenen<br />
Jahr schließlich zu einer Namensänderung.<br />
Aus den Kärntner<br />
Spargelwirten wurden die Aufkocher.<br />
Elf Betriebe gehören zu<br />
der Wirte-Kooperation, wobei die<br />
Individualität der einzelnen Mitglieder<br />
eine der Stärken der Aufkocher<br />
ist. Die enge Zusammenarbeit<br />
findet hinter den Kulissen<br />
statt und wird durch das gemeinsame<br />
Logo gestärkt. So verschieden<br />
die Betriebe auch sind, einiges<br />
haben sie gemeinsam: Das<br />
Streben nach bester Qualität, die<br />
Verwurzelung mit der Region<br />
und die Vermittlung von kulinarischer<br />
Kompetenz sowie die<br />
authentische und unverwechselbare<br />
Atmosphäre des Betriebs.<br />
Nicht selten produzieren die<br />
Betriebe selbst individuelle Köstlichkeiten.<br />
So hält beispielsweise<br />
die Familie Warmuth-Liegl vom<br />
Gasthof Liegl in St. Georgen am<br />
Längsee ihre Schweine selbst und<br />
auch ein Großteil des Gemüses<br />
und Obstes kommt aus dem eigenen<br />
Garten (Erfahren Sie mehr<br />
über den Gasthof Liegl auf Seite<br />
24). Tisch- und Glaskultur, eine<br />
abwechslungsreiche Speisekarte<br />
und ein gepflegtes Getränkeangebot<br />
sind selbstverständlich für<br />
die Aufkocher, ebenso geschulte<br />
und motivierte Mitarbeiter, die<br />
oftmals Familienmitglieder sind.<br />
Eigeninitiative und<br />
Kooperationswille<br />
Den hohen Qualitätsanforderungen<br />
wollen die Aufkocher ihren<br />
Gästen und sich selbst zuliebe<br />
treu bleiben. Das heißt aber<br />
nicht, dass sie nicht aufgeschlossen<br />
gegenüber neuen Ideen sind.<br />
Bei der Umsetzung sind Eigeninitiative<br />
und Kooperationswille<br />
gefordert.<br />
Auch neue Mitglieder sind willkommen,<br />
diese müssen jedoch<br />
die Vereins-Philosophie teilen<br />
sowie den hohen Ansprüchen<br />
gerecht werden. Eine Mitgliedschaft<br />
wird jeweils für drei<br />
Jahre geschlossen. Ein monatlicher<br />
Jour fixe sowie regelmäßig<br />
besuchte Seminare und Kurse<br />
gehören zum selbstverfassten<br />
Credo der Wirte.<br />
Immer wieder verleihen die<br />
Aufkocher einen Innovationspreis<br />
an einen landwirtschaftlichen<br />
Produzenten, der sich über<br />
längere Zeit bemüht hat, qualitativ<br />
hochwertige, naturnahe, innovative,<br />
heimische Spezialitäten zu<br />
produzieren.<br />
Bisher erhielten unter anderem<br />
Spargelbauer Jäger aus St.<br />
Andrä und die ARGE Oberkärntner<br />
Fisch, die sich vor allem mit<br />
der Züchtung des Kärntna Laxn<br />
beschäftigt, diesen Preis.<br />
Die Wirte-Kooperation ist ein<br />
sehr gelungenes Beispiel dafür,<br />
wie sich Betriebe aus einer Region<br />
zusammenschließen können,<br />
ohne die eigene Individualität zu<br />
verlieren.<br />
Das Resultat: Die Wirte profitieren<br />
voneinander und auch die<br />
Gäste sind rundum zufrieden,<br />
wenn Kärntner Laxn, Karpfen,<br />
Kürbis, Spargel oder köstliches<br />
Gansl serviert werden – eben das<br />
Beste aus der Region zu jeder<br />
Saison.<br />
Info<br />
Die Aufkocher<br />
office@aufkocher.at<br />
www.aufkocher.at<br />
Obmann: Emanuel Stadler.<br />
Gründungsjahr: 1986<br />
unter dem Namen „Kärntner<br />
Spargelwirte“, seit 2016 „Die<br />
Aufkocher“.<br />
Mitglieder: 11 Kärntner<br />
Betriebe.<br />
Die Aufkocher<br />
Osttirol Frühstück<br />
Kulinarische Entdeckungsreise am Frühstückstisch.<br />
Von Katrin Schedler<br />
WK Tirol<br />
Bei dem von der Wirtschaftskammer<br />
Tirol/<br />
Bezirksstelle Lienz ins<br />
Leben gerufene Projekt „Osttirol<br />
Frühstück“ ist der Name Programm.<br />
Bereits am Frühstückstisch<br />
können die Gäste von aktuell<br />
41 Hotel- und Pensionsbetrieben<br />
die kulinarische Vielfalt Osttirols<br />
entdecken und genießen. Ob Brot,<br />
Obst, Ziegen- und Kuhmilchprodukte,<br />
Wurst oder Honig – bei<br />
der köstlichen Auswahl ist für<br />
Jeden etwas dabei. Neben den<br />
Anbietern sind die derzeit zehn<br />
Produzenten maßgeblich für<br />
den Erfolg verantwortlich.<br />
Mit Leidenschaft<br />
und Können<br />
erzeugen<br />
sie regionale Spezialitäten und<br />
bewahren und kultivieren dazu<br />
noch die Urlandschaft. Im<br />
Bereich der Logistik hat man mit<br />
der Firma Eurogast Zuegg GmbH<br />
& Co KG einen verlässlichen Partner<br />
gefunden. Die Produzenten<br />
liefern ihre Produkte an das<br />
Unternehmen und die Beherbergungsbetriebe<br />
können<br />
diese dann<br />
direkt über die<br />
Firma Zuegg<br />
bestellen.<br />
Durch den<br />
24 Stunden<br />
Online-Shop<br />
haben die<br />
Betriebe<br />
die Möglichkeit,<br />
rund um die Uhr ihre Bestellung<br />
zu tätigen – für Gastronomen und<br />
Hoteliers in stressigen Zeiten ein<br />
großer Pluspunkt. Das Ziel des<br />
Projekts: Mit dem „Osttirol Frühstück“<br />
soll den heimischen Produzenten<br />
eine Plattform geboten<br />
werden, sich mit den Osttiroler<br />
Hotel- und Pensionsbetrieben vernetzen<br />
zu können. Die Beherbergungsbetriebe<br />
wiederum profitieren<br />
vom heimischen Angebot und<br />
können ihren Gästen bereits beim<br />
Frühstück die Region schmackhaft<br />
machen.<br />
Starke Vermarktungsschiene<br />
für<br />
Direktvermarkter<br />
2012 wurde das über „Leader“<br />
geförderte Projekt gestartet, nach<br />
den ersten drei Jahren wurde<br />
Bilanz gezogen. „Wir haben uns<br />
angeschaut, was gut und was weniger<br />
gut funktioniert und welche<br />
Chancen und Risiken es gibt. Da<br />
uns das Projekt sehr am Herzen<br />
liegt, war für uns klar, dass wir<br />
das Projekt verlängern wollen.<br />
Wir haben es wieder bei ‚Leader‘<br />
eingereicht und es wurde uns für<br />
drei Jahre – bis 2019 – genehmigt“,<br />
so Sarah Unterluggauer<br />
von der WK Tirol. Neben der<br />
guten Zusammenarbeit mit dem<br />
Tourismusverband Osttirol, der<br />
Vielfalt und Anzahl der Beherbergungsbetriebe<br />
als Partner und der<br />
guten Zusammenarbeit mit dem<br />
Logistik-Partner ist vor allem die<br />
positive Annahme der Produkte<br />
und des Angebots seitens der<br />
Gäste als Stärke hervorzuheben.<br />
„Da wir ein sehr hohes Potenzial<br />
im ‚Osttirol Frühstück‘ sehen,<br />
die Wirtschaft in der Region<br />
weiter anzukurbeln, wollen wir<br />
die Stärken weiter ausbauen, die<br />
Schwächen beseitigen und die<br />
Chancen nutzen. Ziel soll sein,<br />
dass das Projekt zum ‚Selbstläufer‘<br />
wird“, zeigt man sich seitens der<br />
WK Tirol optimistisch. Das „Osttirol<br />
Frühstück“ ist zu 50 Prozent<br />
„Leader“-gefördert, die restlichen<br />
Kosten werden durch die Beiträge<br />
vom TVB Osttirol, der Landwirtschaftskammer,<br />
Wirtschaftskammer<br />
und der Fachgruppe Hotellerie<br />
sowie durch die Beiträge<br />
der Beherbergungsbetriebe und<br />
Produzenten gedeckt.<br />
Info<br />
Weitere Infos zum Projekt<br />
sowie eine Überblick über<br />
die teilnehmenden Betriebe<br />
und Produzenten erhalten Sie<br />
unter www.osttirol.com<br />
Bei Fragen können Sie sich an<br />
die Wirtschaftskammer Tirol/<br />
Bezirksstelle Lienz wenden:<br />
lienz@wktirol.at
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
<strong>Hof</strong>laden<br />
Förderungen<br />
Seite 7, 2/<strong>2017</strong><br />
Erfolgsprojekt „Talmarkt“<br />
Wie Zusammenarbeit eine Region stärken kann.<br />
Text & Foto: Katrin Schedler<br />
Im Zentrum von Matrei/Osttirol<br />
befindet sich mit dem<br />
„Talmarkt“ eine richtungsweisende<br />
Form der bäuerlichen<br />
Direktvermarktung. Das Geschäft<br />
ist eine Direktvermarktungsgenossenschaft,<br />
welche sich aus<br />
rund 100 Mitgliedern zusammensetzt,<br />
die gleichzeitig auch<br />
Lieferanten sind. 2014 eröffnete<br />
das an die Raiffeisenbank angeschlossene<br />
Geschäft mit Café<br />
sowie Lounge-Bereich und bietet<br />
seitdem ausschließlich regionale<br />
Spezialitäten an. Als Selbstversorger<br />
ist der „Talmarkt“ unabhängig<br />
von nicht heimischen<br />
Produkten und kann sein Sortiment<br />
flexibel an die saisonale<br />
Verfügbarkeit anpassen. Wenn<br />
ein Produkt aus ist, ist es aus –<br />
ganz einfach. Was es wiederum<br />
immer gibt, ist die authentische<br />
Einkaufsatmosphäre. Die großzügigen<br />
Räumlichkeiten sind sehr<br />
modern und hell gestaltet, natürliche<br />
Materialien wie Stein und<br />
Leder verleihen dem Geschäft<br />
einen rustikalen Charakter, den<br />
Kenner so an Osttirol schätzen.<br />
Die Region stärken<br />
„Am Anfang mussten wir mit<br />
massivem Gegenwind zurechtkommen“,<br />
berichtet Obmann<br />
Philipp Jans. Der Vorstand und<br />
die Genossenschafter ließen sich<br />
jedoch nicht von ihrem Kurs<br />
abbringen und blieben bis heute<br />
ihrer Philosophie treu: Tradition<br />
leben, bodenständig produzieren<br />
und miteinander gestalten. Das<br />
Ziel des Talmarkts ist die Stärkung<br />
der Berglandwirtschaft<br />
und die Steigerung der regionalen<br />
Wertschöpfung, dazu gehören<br />
faire Preise. Die regionalen<br />
Produkte werden vorwiegend in<br />
bäuerlichen Familienbetrieben<br />
und aus hochwertigen Rohstoffen<br />
hergestellt. Kurze Wege von den<br />
Erzeugern zu den Konsumenten<br />
garantieren dabei Frische und<br />
Qualität. Täglich frisch gebackenes<br />
Brot und Mehlspeisen, Obst<br />
und Gemüse gehören ebenso zum<br />
Sortiment wie handgeschöpfte<br />
Schokoladen, handgepflückte<br />
Kräutertees, Zirbenkissen und<br />
die seit Jahrhunderten bekannte<br />
Murmeltiersalbe. Der Osttiroler<br />
Pregler, Marmelade- und Honigspezialitäten<br />
sowie Würste, Käse<br />
und weitere Spezialitäten dürfen<br />
natürlich nicht fehlen. Das angeschlossene<br />
Café bietet 20 Sitzplätze<br />
und die Terrasse eignet sich<br />
besonders bei schönem Wetter als<br />
idealer Treffpunkt für Einheimische<br />
und Touristen. Die Produkte<br />
auf der Speisekarte stammen<br />
selbstverständlich ebenso aus<br />
der Nationalparkregion. Damit<br />
die traditionellen Handwerks-<br />
und Herstellungsverfahren, die<br />
die Basis für die bodenständigen<br />
Erzeugnisse bilden, auch in<br />
Zukunft erhalten bleiben, ruht<br />
sich die Genossenschaft nicht<br />
auf ihren Lorbeeren aus. Weitere<br />
Vermarktungswege wie eine<br />
Bauernkiste oder das Beliefern<br />
von Märkte könnten folgen.<br />
Tipp<br />
Talmarkt Matrei<br />
Direktvermarktungsgenossenschaft<br />
eGen<br />
Rauterplatz 4<br />
A-9971 Matrei in Osttirol<br />
Tel.: +43 4875 42014<br />
www.talmarkt.at<br />
Eröffnung: 2014<br />
Genossenschafter: Rund<br />
100 Produzenten<br />
Mitarbeiter: 4 Personen im<br />
Geschäft und Café<br />
Ziele: Region stärken und den<br />
Produzenten eine Plattform<br />
zur Vermarktung bieten<br />
Förderung von<br />
Photovoltaik-<br />
Anlagen<br />
Der Klima- und Energiefonds<br />
startete in Kooperation<br />
mit dem Umweltministerium<br />
eine neue Förderaktion:<br />
Unterstützt werden neu installierte,<br />
im Netzparallelbetrieb<br />
geführte Photovoltaik-Anlagen<br />
in der Land- und Forstwirtschaft<br />
von 5 kWpeak bis<br />
inklusive 50 kWpeak. Dafür<br />
steht ein Gesamtbudget von<br />
5,95 Millionen Euro zur Verfügung.<br />
Einreichen können<br />
alle österreichischen land- und<br />
forstwirtschaftlichen Betriebe.<br />
Die Förderung wird in Form<br />
eines einmaligen Investitionskostenzuschusses<br />
ausbezahlt.<br />
Die Förderpauschale für freistehende<br />
Anlagen/Aufdachanlagen<br />
beträgt 275 Euro/kWpeak<br />
und für gebäudeintegrierte<br />
Anlagen 375/kWpeak, jedoch<br />
maximal 40 Prozent der förderungswürdigen<br />
Kosten. Sofern<br />
Flächen nicht landwirtschaftlich<br />
genutzt werden, ist auch<br />
die Errichtung auf Freiflächen<br />
möglich. Die Einreichung ist<br />
ausschließlich online möglich.<br />
Die Antragstellung muss vor<br />
der ersten rechtsverbindlichen<br />
Bestellung von Anlagenteilen,<br />
vor Lieferung, vor Baubeginn<br />
oder vor einer anderen Verpflichtung,<br />
die die Investition<br />
unumkehrbar macht, erfolgen.<br />
Info<br />
Details zur Förderungsvergabe<br />
(Förderungsberechnung und<br />
rechtliche Grundlagen) sowie<br />
weiterführende Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.klimafonds.gv.at<br />
Die Förderaktion läuft bis 15.<br />
November <strong>2017</strong>.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Mehr Wertschöpfung durch<br />
gezielte Investitionen<br />
Ein verbessertes Zusammenspiel<br />
zwischen Landwirtschaft,<br />
Verarbeitung,<br />
Vermarktung und Konsumentenbedürfnissen<br />
leistet einen<br />
wesentlichen Beitrag zu einer<br />
nachhaltigen Steigerung der<br />
Wertschöpfung“, betont Bundesminister<br />
Andrä Rupprechter<br />
anlässlich der Fördervergabe für<br />
Projekte im Bereich der Verarbeitung,<br />
Vermarktung und Entwicklung<br />
landwirtschaftlicher<br />
Produkte. Der vom BMLFUW<br />
eingerichtete Förderbeirat hat<br />
insgesamt 19 Projekte mit einem<br />
Fördervolumen von rund 8,3<br />
Mio. € genehmigt. 12 Projekte mit<br />
einem Investitionsvolumen von<br />
rund 29 Mio. € wurden im Regelverfahren<br />
bewilligt. Gefördert<br />
werden etwa eine Getreidereinigungs-<br />
und Aufbereitungsanlage,<br />
Weinkellereien oder Projekte zur<br />
Verarbeitung von Biozuckermais<br />
und Biogemüse und zur Veredlung<br />
von Wildfleisch. Die Förderquote<br />
des aus dem „Österreichischen<br />
Programm für ländliche<br />
Entwicklung 2014 – 2<strong>02</strong>0“ finanzierten<br />
Zuschusses liegt zwischen<br />
17 und 21 %. Für Investitionen<br />
zur Erschließung neuer Märkte<br />
wurde eine spezielle Beihilfe<br />
ausgeschrieben. Bei diesem Call<br />
wurden sieben Projekte mit einem<br />
Investitionsvolumen von 37,5<br />
Mio. € zur Förderung ausgewählt.<br />
Ziel dieser spezifischen Unterstützung<br />
ist es, die Potenziale landwirtschaftlicher<br />
Erzeugnisse der<br />
Milch- und <strong>Fleisch</strong>branche aus<br />
Österreich auch in Exportmärkten<br />
bestmöglich zu nutzen. Bei<br />
den unterstützten Projekten handelt<br />
es sich beispielsweise um die<br />
Errichtung von Anlagen für die<br />
Käseherstellung und -verpackung<br />
für Transporte auf Hochseecontainern<br />
oder Maßnahmen zur<br />
Veredlung von Nebenprodukten<br />
der <strong>Fleisch</strong>verarbeitung, die in<br />
China als besondere Spezialitäten<br />
geschätzt werden.<br />
Der nächste Aufruf zur Einreichung<br />
von Projekten zur<br />
Erschließung neuer Märkte<br />
wird Anfang Mai <strong>2017</strong> auf der<br />
Homepage des BMLFUW veröffentlicht<br />
werden. Der Beirat<br />
setzt sich aus Vertreterinnen und<br />
Vertretern des Bundesministeriums<br />
für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />
des Bundesministeriums<br />
für Finanzen und den Ländern<br />
zusammen. Die Entscheidungen<br />
erfolgen auf der Grundlage von<br />
Fördervorschlägen und Gutachten,<br />
die von der Austria Wirtschaftsservice<br />
Gesellschaft mbH<br />
(aws) im Auftrag des BMLFUW<br />
erstellt werden.<br />
Info<br />
Quelle und weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.bmlfuw.gv.at<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.
Seite 8, 2/<strong>2017</strong><br />
AB HOF<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Müller Glas & Co<br />
Ihr Partner für Glas und so<br />
Müller Glas bringt das legendäre Rexglas zurück. Mit der Neuauflage der<br />
kultigen Rexgläser ist Müller Glas & Co nun ein besonders raffinierter Coup<br />
gelungen. Obwohl seit den Achtzigerjahren nicht mehr am <strong>Markt</strong>, war der<br />
Begriff „Einrexen“ in Österreich stets präsent und die altbewährten Gläser<br />
von damals kennen viele noch aus Omas Vorratskammern. Jetzt sind<br />
die Rexgläser wieder da – in neuem Design – jedoch funktionell, stylisch<br />
und praktisch wie eh und je. Entsprechend groß war auch der Andrang,<br />
als das brandneue Sortiment im schicken Retro-Markenauftritt auf der Ab<br />
<strong>Hof</strong>-Messe in Wieselburg präsentiert wurde. www.muellerglas.at<br />
Auf dem imposanten Stand von<br />
Etivera präsentierte Geschäftsführer<br />
Ing. Peter Kulmer und sein Team die<br />
unterschiedlichsten Varianten von<br />
Glasflaschen, Gläsern, Verpackungen,<br />
Dosen und Etiketten. Unter anderem<br />
konnten sich die Messebesucher vom<br />
zeitlosen Design der Viva Glasflasche<br />
überzeugen. Ebenfalls wurde das<br />
neueste Modell der Factum-Serie,<br />
das Factum Glas 380 ml, präsentiert.<br />
Infos zu Etivera und seinem Sortiment<br />
unter www.etivera.at<br />
Die BHG präsentierte ihre<br />
Produkte für Fruchtzubereitung,<br />
Verpackung und Hygiene.<br />
www.bhg.co.at<br />
Norbert Bischof von Bischof Handels-GmbH<br />
demonstrierte seinen<br />
Standbesuchern seine Selbstbedienungs-Automaten<br />
für ländliche<br />
Produkte.<br />
www.bischof-automaten.com<br />
Die Firma Kreuzmayr zeigte seine<br />
Maschinen für die Fruchtverarbeitung.<br />
www.kreuzmayr.com<br />
Thomas Elmer von Elmer Präzisionstechnik<br />
führte uns die nächste<br />
Generation moderner Getränkeautomaten<br />
vor. www.elmergmbh.at<br />
Die GVG-Mostviertel zeigte<br />
ihr Sortiment für Gastronomie,<br />
Verpackungen,<br />
Großhandel und Festausstattung.<br />
www.g-v-g.at<br />
Eduard Paschinger von WD Austria und Bernhard<br />
Kastner von Kastner New Media präsentierten<br />
den Messe-Besuchern HERB.ERT © – Der<br />
Kräuter&Obst-Trockenschrank www.herb-ert.at<br />
Vertriebsleiter Markus Pöchhacker<br />
(re.) und Alexander Themel von IQOS<br />
konnten beweisen, dass ein hochwertiges<br />
Kassensystem nicht die Welt<br />
kosten muss. www.iqos.com/at<br />
Das Team von Wögerer zeigte den<br />
interessierten Besuchern die Möglichkeiten<br />
modernen Ladenbaus.<br />
www.woegerer.at<br />
Silvia & Andreas Geyer von Mayer&Geyer präsentierten<br />
ihr umfangreiches Sortiment für die Milchdirektvermarktung.<br />
Von Fruchtzubereitungen, Kulturen<br />
über Verpackungen bis hin zu Hygiene artikel<br />
für Direktvermarkter, <strong>Hof</strong>molkereien, Großküchen<br />
und Schulmilchlieferanten.<br />
www.mayergeyer.com<br />
Geschäftsführer Fabian<br />
Egle vom Verpackungsstadl<br />
demonstrierte seine vielfältigen<br />
Verpackungen, Gläser<br />
und Flaschen für Direktvermarkter.<br />
www.verpackungsstadl.at<br />
Auf dem Messe-Stand der Firma<br />
Voran wurden hochwertige Maschinen<br />
rund um die Obstverarbeitung<br />
gezeigt. www.voran.at
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Messen<br />
Seite 9, 2/<strong>2017</strong><br />
Nachbericht Biofach <strong>2017</strong><br />
Messen<br />
Das Messe-Duo Biofach,<br />
Weltleitmesse für<br />
Bio-Lebensmittel, und<br />
Vivaness, Internationale Fachmesse<br />
für Naturkosmetik, verzeichnete<br />
<strong>2017</strong> (15. bis 18. Februar)<br />
einen neuen Rekord und<br />
versammelte mehr als 51.400<br />
Fachbesucher. Diese reisten aus<br />
134 Ländern zum Branchentreff<br />
nach Nürnberg, begeisterten sich<br />
für das Angebot der 2.785 Aussteller<br />
(259 davon auf der Vivaness)<br />
aus 88 Ländern und ließen sich<br />
vom Land des Jahres „Deutschland“<br />
inspirieren. Beeindruckt<br />
Info<br />
Im kommenden Jahr findet die<br />
Biofach vom 14. bis 17.<br />
Februar 2018 in Nürnberg<br />
statt. Interessenten finden<br />
weitere Informationen unter:<br />
www.biofach.de<br />
von der diesjährigen Ausgabe<br />
des Branchentreffs zeigte sich<br />
Markus Arbenz, Geschäftsführer<br />
IFOAM – Organics International,<br />
internationaler Schirmherr<br />
der Biofach: „Rekordjahr im<br />
Bio-Sektor – Rekordjahr auf der<br />
Biofach <strong>2017</strong>! Die Messe ist ein<br />
hervorragender Spiegel für die<br />
tolle Stimmung in der Branche.<br />
Hier kommen die Themen auf<br />
den Tisch, die die Profis in Produktion,<br />
Handel, Dienstleistung<br />
und Politik bewegen und die man<br />
kennen muss, um mit Bio erfolgreich<br />
zu sein.“<br />
Heimischer Bio-Genuss<br />
Biofach<br />
Bei der weltweit bedeutendsten<br />
Veranstaltung der Biobranche<br />
beteiligten sich heuer rund 50<br />
österreichische Bioaussteller am<br />
788 m² großen Gemeinschaftsstand<br />
der Außenwirtschaft Austria.<br />
Zusätzlich waren 36 Unternehmen<br />
aus der Alpenrepublik als<br />
Einzelaussteller auf der Messe vertreten.<br />
Das reichhaltige und qualitativ<br />
hochwertige Ausstellungsprogramm<br />
der Messeteilnehmer aus<br />
Österreich umfasste einen Großteil<br />
des gesamten Biosegments.<br />
„Die Biofach ist, wie die Erfahrungen<br />
der vergangenen Messen<br />
gezeigt haben, die ideale Fachmesse<br />
für österreichische Unternehmen<br />
aus dem weiten Biosegment,<br />
um Kontakte vor allem zu<br />
deutschen und auch internationalen<br />
Geschäftspartnern zu finden“,<br />
betont Franz Ernstbrunner von<br />
der Außenwirtschaft Austria.<br />
Auch die Aussteller zeigten sich<br />
zufrieden. Laut der Umfrage<br />
eines unabhängigen Instituts<br />
bewerteten 89 % aller Aussteller<br />
den Gesamterfolg der Messe<br />
positiv. 93 % sprachen sich lobend<br />
über die Qualität der Standbesucher<br />
aus und konnten ihre Zielgruppe<br />
erreichen.<br />
4<br />
bis<br />
Agra <strong>2017</strong><br />
Leipzig<br />
4<br />
bis<br />
BioCultura<br />
Barcelona<br />
8<br />
bis<br />
Tuttofood<br />
Mailand<br />
12<br />
bis<br />
7<br />
7<br />
11<br />
14<br />
Genussfestival<br />
Wiener Stadtpark<br />
3<br />
bis<br />
11<br />
Mai<br />
Mai<br />
Mai<br />
Mai<br />
Juni<br />
Salzburger Dult mit<br />
Dultmarkt<br />
Salzburg<br />
29 Juni bis 2 Juli<br />
Wieselburger Messe/<br />
Inter-Agrar<br />
Wieselburg<br />
„Ab <strong>Hof</strong>“ <strong>2017</strong><br />
Mit rund 33.000 Besuchern<br />
ging die 23. „Ab<br />
<strong>Hof</strong> – Spezialmesse<br />
für bäuerliche Direktvermarkter“<br />
Anfang März in Wieselburg über<br />
die Bühne. Knapp 300 Aussteller<br />
beteiligten sich an Europas wichtigstem<br />
Treffpunkt für bäuerliche<br />
Direktvermarkter. Besonders<br />
stolz ist der Veranstalter auf das<br />
Einzugsgebiet der Messe: „Wir<br />
registrierten nicht nur Besucher<br />
aus Österreich – die Besucherherkunft<br />
reichte von Norddeutschland<br />
bis nach Slowenien oder<br />
Italien“, ist Geschäftsführer Ing.<br />
Werner Roher zufrieden. Entsprechend<br />
positiv fielen auch die<br />
Reaktionen der Aussteller aus.<br />
Einen Höhepunkt bildete die<br />
Siegerehrung der verschiedenen<br />
Produktwettbewerbe am Eröffnungstag.<br />
Dabei gab es für zwei<br />
Teilnehmer besondere Auszeichnungen:<br />
Der Imker Andreas Vogt<br />
aus Schruns in Vorarlberg wurde<br />
„Imker des Jahres“, die Auszeichnung<br />
„Produzent des Jahres“<br />
ging heuer nach Oberösterreich<br />
an Christine und Andreas Moser.<br />
Treffpunkt für<br />
Direktvermarkter<br />
Neben den Besuchern aus dem<br />
Kreis der bäuerlichen Direktvermarkter<br />
nutzten auch Gewerbebetreiber<br />
die „Ab <strong>Hof</strong>“ als Informationsplattform.<br />
Neben dem<br />
Kontakt zu neuen Lieferanten<br />
bot die Messe auch einen perfekten<br />
<strong>Markt</strong>überblick für Maschinen,<br />
Geräte, Hilfsmittel und<br />
Dienstleistungen für Veredelung<br />
und Vermarktung von Lebensmitteln.<br />
<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> war ebenfalls<br />
mit dabei und konnte sich<br />
vom Angebot der Messe selbst<br />
überzeugen. Dass die Fachmesse<br />
als Pflichttermin für Direktvermarkter<br />
gilt, ist längst bekannt.<br />
Grund dafür sind sicherlich die<br />
breit gefächerten Themenwelten,<br />
bei denen für (fast) jeden Produzenten<br />
etwas Passendes dabei ist<br />
sowie der persönliche Kontakt zu<br />
den Ausstellern. Gerade die Siegerehrung<br />
für Prämierungen wie<br />
„Fisch-Kaiser“ oder „Speck-Kaiser“<br />
wird gerne als Treffpunkt<br />
für Österreichs Direktvermarkter<br />
genutzt.<br />
Info<br />
„Ab <strong>Hof</strong>“ Wieselburg<br />
Volksfestplatz 3<br />
A-3250 Wieselburg<br />
Tel.: +43 7416 5<strong>02</strong>-0<br />
www.messewieselburg.at<br />
Nächster Messetermin:<br />
2. bis 5. März 2018<br />
Das war die Agridirect ‘17<br />
Regionalität liegt im Trend<br />
und ist eine große Chance<br />
für Direktvermarkter. Agridirect,<br />
die Fachmesse für Verarbeitung,<br />
Verpackung und<br />
Vermarktung von landwirtschaftlichen<br />
Produkten, bot der<br />
Direktvermarktung vom 18. bis<br />
20. Februar eine Plattform, die<br />
in Italien einzigartig ist. „Die<br />
Leidenschaft der Direktvermarkter<br />
war in diesen drei Tagen<br />
spürbar“, so Messedirektor Thomas<br />
Mur. „Besonders erfreulich<br />
ist die Tatsache, dass Direktvermarkter<br />
und solche, die es<br />
werden wollen, großen Wert<br />
auf Information und Weiterbildung<br />
legen“, ist Mur erfreut.<br />
Als Besuchermagnet erwies sich<br />
die 2. Fachtagung zur bäuerlichen<br />
Direktvermarktung. Im<br />
Rahmen des von der Südtiroler<br />
Bauernjungend durchgeführten<br />
Wettbewerbs „Agri.Genuss<br />
– Frisch vom <strong>Hof</strong>“ wurden erstmals<br />
bäuerliche Qualitätsprodukte<br />
in den Kategorien „Bester<br />
Himbeerfruchtaufstrich“, „Bester<br />
Holunderblütensirup“ und<br />
„Beste Kaminwurze“ prämiert.<br />
Auch für die 65 Aussteller aus<br />
fünf Ländern war die Messe<br />
mit der Kombinationen aus<br />
Information und Produktpräsentation<br />
ein willkommener<br />
Messe Bozen AG/Marco Parisi<br />
Rahmen, ihre Produkte zu<br />
präsentieren. Fabian Egle vom<br />
Verpackungsstadl: „Das Messeformat<br />
passt für uns als Aussteller<br />
sehr gut, es ist zugeschnitten<br />
auf bäuerliche Direktvermarkter.<br />
Der <strong>Markt</strong> wächst, insofern<br />
ist das Potential, Kunden und<br />
Besucher anzulocken, sicherlich<br />
da. Südtirol ist ein interessanter<br />
<strong>Markt</strong> und dieses Jahr hatten wir<br />
auch mehr Besucher aus südlicheren<br />
Regionen.“ Rund 3.500<br />
Besucher nutzten die Messe, um<br />
sich zu informieren, weiterzubilden<br />
und Kontakte zu knüpfen.<br />
Österreich war mit acht Ausstellern<br />
bei der Agridirect <strong>2017</strong><br />
vertreten. Andreas Bischof von<br />
Bischof Handels-GmbH zeigt<br />
sich ebenfalls zufrieden: „Wir<br />
hatten sehr viele gute Gespräche<br />
und haben schon einige<br />
Angebote gemacht. Es kommen<br />
Fachbesucher, die sich auskennen.<br />
Wir sind auch auf anderen<br />
Messen und man sieht eindeutig,<br />
wie die Direktvermarktung<br />
wächst und ich bin überzeugt<br />
davon, dass der <strong>Markt</strong> weiter<br />
wachsen wird.“<br />
<br />
Quelle: Messe Bozen AG<br />
Info<br />
Messe Bozen AG<br />
Messe Platz 1<br />
I-39100 Bozen<br />
Tel.: +39 0471 516000<br />
www.fierabolzano.it
Seite 10, 2/<strong>2017</strong><br />
Märkte International<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Die <strong>Markt</strong>halle von Pula<br />
... und einer der schönsten Bauernmärkte Istriens. Von Gerd Wolfgang Sievers<br />
TVB Pula<br />
In der Gründerzeit gehörte<br />
es fast zum guten Ton einer<br />
jeden größeren Stadt, dass<br />
sie über mindestens eine repräsentative<br />
<strong>Markt</strong>halle verfügt.<br />
Und so brach gegen Ende des<br />
19. Jahrhunderts ein regelrechter<br />
Bauboom in Sachen <strong>Markt</strong>hallen<br />
aus, der nicht nur dem<br />
eigentlichen Sinn und Zweck<br />
des Lebensmittelverkaufs diente,<br />
sondern genauso ein Wettstreit<br />
in Sachen Modernität, Architektur<br />
und Innovation war. Manche<br />
dieser zumeist im Jugendstil<br />
errichteten <strong>Markt</strong>hallen punkteten<br />
in Sachen Technik, andere<br />
mit aufwändigster Dekoration.<br />
Andere waren Zentren des<br />
gesellschaftlichen Lebens, doch<br />
die wenigsten dienten nur und<br />
ausschließlich dem Einkaufsvergnügen.<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg<br />
änderte sich das Bild und<br />
die traditionellen <strong>Markt</strong>hallen<br />
sind selten geworden. Was nicht<br />
dem Bombenhagel zum Opfer<br />
gefallen ist wurde nur selten<br />
restauriert – meist wurden die<br />
wunderschönen Gebilde aus<br />
Glas und Stahl einfach abgerissen.<br />
Nicht so in Pula, das sich<br />
mit seiner historischen <strong>Markt</strong>halle<br />
ein weithin sichtbares Zeichen<br />
des Genießens bewahrt hat<br />
– mehr noch: rund um die historische<br />
<strong>Markt</strong>halle konnte sich<br />
einer der größten und schönsten<br />
Bauernmärkte Istriens etablieren,<br />
was das gesamte Ensemble<br />
für Einheimische wie Touristen<br />
gleichermaßen zum lohnenden<br />
Ziel werden lässt.<br />
Architektonisches<br />
Schmuckstück<br />
Die Tržnica genannte große<br />
Stadtmarkthalle ist der Bauch<br />
von Pula und zugleich eines<br />
der neuzeitlichen architektonischen<br />
Schmuckstücke der Stadt.<br />
Sie wurde 1903 vom Südtiroler<br />
Bauunternehmer Jakob Ludwig<br />
Münz errichtet, der unter anderem<br />
auch für den Bau des Grand<br />
Hotels in Pula, die nach ihm<br />
benannte berühmte Villa Münz<br />
in Ičići und den Straßenbau von<br />
Pula nach Rijeka verantwortlich<br />
war. Die <strong>Markt</strong>halle vom Pula<br />
Gerd W. Sievers<br />
besteht fast gänzlich aus Stahl<br />
und Glas. Stilistisch lässt die Wiener<br />
Secession grüßen, denn die<br />
Gestaltung trägt die Handschrift<br />
dieser Jugendstil-Epoche, welche<br />
auch Secession-Stil genannt<br />
wird. Im Erdgeschoß sind vor<br />
allem die <strong>Fleisch</strong>hallen und der<br />
schöne Fischmarkt angesiedelt.<br />
Im Obergeschoß findet man die<br />
kleinen Geschäfte, zahlreiche<br />
kleine Cafés, Bars und Imbiss-<br />
Stände – über allem thront die<br />
sogenannte Puležanka („Pulanerin“,<br />
eine Terracotta-Arbeit des<br />
Künstlers Milan Legović von<br />
1997), welche versonnen auf all<br />
die herrlichen Viktualien herabzublicken<br />
scheint.<br />
Šparoge, Fritaja und<br />
Rižoto<br />
Östlich der <strong>Markt</strong>halle befindet<br />
sich idyllisch unter Schatten spendenden<br />
Kastanien der (Bauern-)<br />
<strong>Markt</strong> mit seinem großen Angebot<br />
an Obst, Gemüse und regionalen<br />
Spezialitäten: zur Saison<br />
findet man hier auch den Šparoge<br />
(Wildspargel), neben den<br />
Trüffeln vielleicht das wichtigste<br />
wildwachsende Produkt Istriens.<br />
Er gibt Fritaja (Omelette), Rižoto<br />
(Risotto) oder Pasta-Gerichten<br />
sein typisches herb-krautiges<br />
Aroma und gilt als Delikatesse.<br />
Bauern aus dem Umland bieten<br />
Obst und Gemüse aus eigenem<br />
Anbau, Honig, hausgemachte<br />
Wurst- und Käsewaren, Eier,<br />
selbstgebackenes Brot, Blumen<br />
und vieles mehr an und sorgen<br />
für ein buntes, pittoreskes Treiben,<br />
das für Vorfreude auf den<br />
folgenden Kochgenuss sorgt!<br />
Kulinarisches<br />
Vergnügen<br />
Einst wie heute ist der <strong>Markt</strong><br />
deshalb so wertvoll, weil er auch<br />
ein gesellschaftliches Zentrum<br />
Pulas ist. Die Landwirte aus der<br />
Umgebung sind hier nicht reine<br />
„Lebensmittel-Lieferanten“ oder<br />
gar nur Statisten für Touristenströme,<br />
sondern werden geachtet<br />
und für ihre großartigen<br />
Produkte hoch geschätzt. Freilich<br />
gehören – wie auf jedem<br />
<strong>Markt</strong> dieser Welt – auch hier<br />
das Plappern und das Feilschen<br />
zum täglichen Geschäft, aber es<br />
wird – und das ist ein bemerkenswerter<br />
Umstand – der Preis<br />
von den Konsumenten nicht auf<br />
Teufel komm raus „nach unten“<br />
gedrückt. Gerade die Besserverdiener<br />
sind es, die oft gänzlich<br />
auf das Handeln verzichten und<br />
sich den Hochgenuss ganz nach<br />
dem Motto „leben und leben<br />
lassen“ gerne etwas mehr kosten<br />
lassen. Besonders peinliche<br />
(von Geldgier geprägte) Auftritte<br />
gibt es seitens der Einheimischen<br />
daher wenige, anders schaut<br />
das freilich mit Touristen aus –<br />
viele Bootseigner, Camper und<br />
Selbstversorger sind offenbar<br />
hier genauso wie daheim der<br />
Ansicht, dass Geiz geil ist. Wenn<br />
sie wüssten wie viel Arbeit hinter<br />
vielen der Produkte steckt … sie<br />
würden vielleicht anders denken.<br />
Doch zurück zum Genuss.<br />
Der wird hier hoch geschrieben<br />
und was dem gargantuastischem<br />
Viktualienfreund besonders<br />
begeistert, ist die Tatsache, dass<br />
hier für viele Erzeuger nicht die<br />
reine Wirtschaftlichkeit im Vordergrund<br />
steht, sondern auch<br />
die eigene Freude an den selbst<br />
hergestellten Erzeugnissen. Und<br />
diese Freude ist hier zu jeder Zeit<br />
spürbar, beim reinen Schlendern<br />
über den <strong>Markt</strong>, beim Sehen,<br />
Riechen und Kosten/Schmecken,<br />
beim Plaudern mit den<br />
Leuten am <strong>Markt</strong>, beim eigentlichen<br />
Einkaufen und nicht zuletzt<br />
beim sinnlichsten aller kulinarischen<br />
Vergnügen: dem Verzehr<br />
der edlen Köstlichkeiten!<br />
Info<br />
Adresse:<br />
Narodni Trg 9, HR-52100 Pula<br />
Anfahrt:<br />
In Zentrum, am Ende der<br />
Flanatička ulica<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Sonntag<br />
7 bis 12 Uhr<br />
Bio-Branchenverzeichnis<br />
mit Map & News<br />
Einfach gratis eintragen!<br />
www.biologisch.at<br />
Kooperationspartner von <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong>
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Bauernmarkt<br />
Seite 11, 2/<strong>2017</strong><br />
Benediktinermarkt Klagenfurt<br />
Ein Bauernmarkt lädt zum Verweilen ein. <br />
Text: Katrin Schedler<br />
Archiv Tourismus Region Klagenfurt/Pixelpoint Handler<br />
In der Klagenfurter Innenstadt<br />
lässt der Benediktinermarkt<br />
das Herz eines jeden<br />
<strong>Markt</strong>besuchers höher schlagen.<br />
Bereits in den frühen Morgenstunden<br />
herrsch reges Treiben,<br />
vor allem am Donnerstag und<br />
Samstag, wenn Bauern aus ganz<br />
Kärnten aber auch aus Slowenien<br />
und Friaul ihre Produkte<br />
auf dem Wochenmarkt anbieten.<br />
Wie ist der Benediktinermarkt<br />
aufgebaut?<br />
Es gibt vier fixe <strong>Markt</strong>objekte,<br />
davon eine <strong>Markt</strong>halle, die von<br />
Montag bis Freitag geöffnet hat.<br />
An Wochenmarkttagen stehen<br />
zusätzlich die angrenzenden<br />
Straßenzüge für mobile Stände<br />
zur Verfügung.<br />
Welche Zielgruppe<br />
spricht der <strong>Markt</strong> an?<br />
Der Benediktinermarkt fungiert<br />
als Nahversorger für alle<br />
Altersklassen aber auch (Tages-)<br />
Touristen kommen gerne zu<br />
dem <strong>Markt</strong>.<br />
Welche Produkte bilden<br />
den Schwerpunkt?<br />
Auf jeden Fall sollte man genug<br />
Zeit einplanen, um die Atmosphäre<br />
und das <strong>Markt</strong>reiben zu<br />
genießen und insbesondere das<br />
bunte Sortiment aus frischen<br />
Früchten, Gemüse, duftenden<br />
Kräutern, Blumen, Honig,<br />
selbstgemachter Konfitüre, Käse,<br />
Speck und vielen anderen regionalen<br />
Spezialitäten zu entdecken.<br />
Es kann sehr leicht passieren,<br />
dass bei der Tour durch den<br />
<strong>Markt</strong> die Einkaufskörbe bis zum<br />
Rand mit köstlichen Schmankerln<br />
gefüllt werden, auch wenn<br />
nur ein Bruchteil davon geplant<br />
war. Es wäre ja auch zu schade,<br />
würde man sich die Kärntner<br />
Schmankerl entgehen lassen.<br />
Für einen Imbiss zwischendurch<br />
eignen sich die frischen Backwaren<br />
hervorragend, wer lieber<br />
gemütlich eine Kleinigkeit essen<br />
möchte, der ist in den Lokalen<br />
rund um den <strong>Markt</strong> bestens aufgehoben.<br />
In der „Kochwerkstatt“<br />
beispielsweise werden leichte<br />
Gerichte mit kärntnerisch-mediterranem<br />
Touch serviert. Die<br />
Zutaten dafür kauft Spitzenkoch<br />
Christian Cabalier direkt vor der<br />
Haustüre bei den verschiedenen<br />
<strong>Markt</strong>standlern ein.<br />
Direkt vom Bauern<br />
Quer durch den <strong>Markt</strong> herrscht<br />
gute Laune, was das Durchschlendern,<br />
Probieren und Einkaufen<br />
zu einem kulinarischen Erlebnis<br />
macht. Die freundlichen Standler<br />
erzählen mit Stolz von ihren<br />
Produkten und geben bei Bedarf<br />
gerne Ratschläge für die Zubereitung.<br />
Seit gut 70 Jahren versorgt<br />
der beliebte <strong>Markt</strong> in Klagenfurt<br />
Generationen mit frischen Zutaten.<br />
Für viele Menschen wird es<br />
immer wichtiger zu wissen, woher<br />
Lebensmittel stammen. Beim<br />
Einkauf am Benediktinermarkt<br />
kann man sich sicher sein, woher<br />
die handgepflückten Beeren, das<br />
selbstgebackene Bauernbrot oder<br />
der Almkäse kommen – nämlich<br />
direkt vom Bauern.<br />
In der Nische eines Hauses<br />
am <strong>Markt</strong>platz beobachtet der<br />
„Steinerne Fischer“ das rege<br />
Beim <strong>Markt</strong>amt nachgefragt<br />
<strong>Fleisch</strong>- und Selchwaren, Brot,<br />
Gemüse und Obst, Wein, Käse<br />
und viele weitere regionale Produkte.<br />
Außerdem ist das Gastronomieangebot<br />
sehr beliebt.<br />
Wie hoch sind die<br />
Standkosten?<br />
Das ist abhängig vom Warenangebot<br />
und der Größe des Standes.<br />
Nähere Informationen erhalten<br />
Sie direkt beim <strong>Markt</strong>amt.<br />
Welche Größen gibt es?<br />
Die Größe des Standes bzw. des<br />
Verkaufswagens sind frei wählbar.<br />
Ab wann darf<br />
aufgebaut werden?<br />
Ab 5 Uhr.<br />
Kann ein Stand auch<br />
nur für einen Tag<br />
angemietet werden?<br />
Fixe Stände nein, an Wochenmarkttagen<br />
können die mobilen<br />
Stände auch nur für einen Tag<br />
angemietet werden.<br />
Gibt es Strom- und<br />
Wasseranschlüsse?<br />
Ja, Stromanschlüsse sowie ein<br />
Wasseranschluss sind vorhanden.<br />
Wie werden Rabatte/<br />
Sonderaktionen ausgeschrieben?<br />
Gibt es eine<br />
Werbung?<br />
Rabatte und Sonderaktionen<br />
bestimmen die Standler selbst.<br />
Werbung wird u.a. vom Stadtmarketing<br />
gemacht.<br />
Welche Voraussetzungen<br />
müssen <strong>Markt</strong>fahrer<br />
erfüllen?<br />
Gewerbeschein und Steuernummer<br />
(bei Eigenproduktion nicht)<br />
müssen vorhanden sein. Außerdem<br />
muss die <strong>Markt</strong>ordnung der<br />
Stadt Klagenfurt eingehalten<br />
werden.<br />
Wie kann man sich um<br />
einen Platz bewerben?<br />
Schriftlich oder persönlich vor<br />
Ort.<br />
Findet der <strong>Markt</strong> das<br />
ganze Jahr über statt?<br />
Ja, außer an Sonn- und Feiertagen.<br />
Was ist sonst noch<br />
wichtig zu wissen über<br />
die <strong>Markt</strong>leute am<br />
Benediktinermarkt?<br />
Es gibt ein buntes und großes<br />
Waren- sowie Kulinarikangebot.<br />
Viele Produkte stammen aus der<br />
eigenen Landwirtschaft.<br />
<strong>Markt</strong>reiben wortlos. Einer<br />
Sage nach handelt es sich um<br />
einen versteinerten Fischer vom<br />
Wörthersee, der seine Geschäfte<br />
am Fischmarkt in Klagenfurt<br />
machte. Nachdem eine sparsame<br />
Kundin an der Richtigkeit seiner<br />
Waage zweifelte, der Fischer aber<br />
schwor: „Zu Stein soll ich werden,<br />
wenn ich falsch gewogen habe!“,<br />
erfüllte sich das frevlerische Wort<br />
auf der Stelle und er wurde zu<br />
Stein. So ist er noch heute Teil<br />
des <strong>Markt</strong>es und blickt auf die<br />
<strong>Markt</strong>leute und -besucher herab.<br />
Am Nachmittag kehr an den<br />
Bauernmarkttagen wieder etwas<br />
Ruhe ein, denn dann räumen die<br />
<strong>Markt</strong>fahrer ihre übrigen Waren<br />
zusammen und treten ihre Heimreise<br />
an. In den beiden Hallen<br />
des Benediktinermarktes kann<br />
man jedoch täglich bis 18 Uhr<br />
einkaufen. Freitags findet ein<br />
Biomarkt statt, der ebenfalls in<br />
der Zeit von 6.30 Uhr bis 13.30<br />
Uhr geöffnet ist.<br />
Tipp<br />
Ende 2016 erschien ein<br />
umfangreiches Buchprojekt<br />
über den kulinarischen Hot-<br />
Spot. Vier junge Klagenfurter<br />
setzten dem <strong>Markt</strong> ein<br />
Denkmal und präsentierten<br />
in ihrem Bookazine neben<br />
der Geschichte des <strong>Markt</strong>s<br />
vor allem Geschichten über<br />
Standler und Rezepte zum<br />
Nachkochen. Erhältlich ist<br />
das Bookazine in der Buchhandlung<br />
Heyn oder unter<br />
www.cookingcatrin.at<br />
Info<br />
Lage: Benediktinerplatz 15,<br />
A-9<strong>02</strong>0 Klagenfurt.<br />
Öffnungszeiten: Bauernmarkt<br />
Donnerstag und<br />
Samstag von 6.30 bis 13.30<br />
Uhr; Hallen täglich 6.30 bis<br />
18 Uhr (außer an Sonn- und<br />
Feiertagen); Biomarkt Freitag<br />
6.30 bis 13.30 Uhr<br />
Größe: An Wochenmarkttagen<br />
bieten bis zu 130 Standler<br />
ihre Produkte an (eigene<br />
sowie zugekaufte).<br />
Kontakt: Magistrat Klagenfurt,<br />
Abteilung Baurecht,<br />
Gewerberecht/<strong>Markt</strong>wesen,<br />
Platzgasse 19,<br />
A-9010 Klagenfurt,<br />
Tel.: +43 463 5375481,<br />
Mail:<br />
marktwesen@klagenfurt.at
Seite 12, 2/<strong>2017</strong><br />
Transport & Kühlung<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Förderungen für<br />
Elektromobilität<br />
In einer kürzlich veröffentlichten<br />
Pressemitteilung<br />
gab das Bundesministerium<br />
für Land- und<br />
Forstwirtschaft, Umwelt und<br />
Wasserwirtschaft (BMLFUW)<br />
bekannt, 72 Millionen Euro für<br />
Elktromobilität zur Verfügung<br />
zu stellen. Am 1. März <strong>2017</strong><br />
starteten insgesamt vier Förderungsaktionen<br />
für Betriebe,<br />
Vereine und Gemeinden. Dazu<br />
zählen die „Förderungsaktion<br />
Elektro-Pkw für Betriebe“,<br />
die „Förderungsaktion für<br />
Elektro-Leichtfahrzeuge, Elektro-Kleinbusse<br />
und leichte<br />
Elektro-Nutzfahrzeuge für<br />
Betriebe“, die „Förderungsaktion<br />
Elektro Zweiräder für<br />
Betriebe“ und die Förderungsaktion<br />
„E-Ladeinfrastruktur“.<br />
Um Förderungen für entsprechende<br />
Fahrzeuge kann ab<br />
1. März bei der zuständigen<br />
Abwicklungsstelle, der Kommunalkredit<br />
Public Consulting<br />
(KPC) angesucht werden. Die<br />
Förderungen für betriebliche<br />
E-Pkw werden als E-Mobilitätsbonus<br />
in der Höhe von 3000<br />
Euro gemeinsam von Bund<br />
und Importeuren gewährt. Eine<br />
Voraussetzung für den Bezug<br />
der Förderung ist, dass die<br />
Fahrzeuge ausschließlich mit<br />
Strom aus erneuerbaren Energieträgern<br />
betrieben werden.<br />
Dies wird anhand der Stromlieferverträge<br />
oder Verbrauchsabrechnungen,<br />
einer Bestätigung<br />
des Elektrizitätsversorgers<br />
oder durch den Nachweis der<br />
Anschaffung einer eigenen<br />
Stromerzeugungsanlage überprüft.<br />
So sollen die CO 2 -Effizienz<br />
und die positiven Umwelteffekte<br />
sichergestellt werden.<br />
Gebrauchtfahrzeuge sind von<br />
den Förderungsaktionen ausgenommen,<br />
da die begrenzten<br />
Förderungsmittel ausschließlich<br />
für das Inverkehrbringen von<br />
neuen Elektrofahrzeugen aufgewendet<br />
werden sollen.<br />
Die Kommunalkredit Public<br />
Consulting stellt auf der Webseite<br />
www.umweltfoerderung.<br />
at Detailinformationen zu<br />
den Förderungsaktionen und<br />
-voraussetzungen sowie eine<br />
Übersicht der förderungsfähigen<br />
Fahrzeuge zur Verfügung.<br />
Darüber hinaus wurden in<br />
der Kommissionssitzung 441<br />
Umweltprojekte mit einem<br />
Investitionsvolumen von rund<br />
85 Millionen Euro genehmigt.<br />
Durch die genehmigten Projekte<br />
können rund 132.000<br />
Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart<br />
werden.<br />
Insgesamt sollen mit dem Paket<br />
bis zu 16.000 zusätzliche E-Autos<br />
auf die Straße gebracht werden.<br />
Info<br />
www.klimaaktiv.at<br />
www.umweltfoerderung.at<br />
www.kommunalkredit.at<br />
www.austrian-mobile-power.at<br />
http://e-connected.at<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Individuelle Transport- und<br />
Verkaufslösungen<br />
<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> im Gespräch mit Herbert Hirschvogl von Humer.<br />
Humer ist Österreichs<br />
führender Anbieter<br />
für Anhänger, Tandem-Tieflader<br />
und Verkaufsfahrzeuge<br />
und wird mittlerweile von<br />
Johannes Humer in dritter Generation<br />
geführt. 1938 wurde das<br />
Familienunternehmen gegründet<br />
und hat sich seit den 70er Jahren<br />
auf die Fertigung von PKW-Anhängern<br />
spezialisiert. Dabei setzt<br />
das Unternehmen mit der Zentrale<br />
in Gunskirchen bei Wels/<br />
Oberösterreich auf Kundennähe<br />
und Qualität. An acht Standorten<br />
in Österreich stehen persönliche<br />
Berater für die individuellen<br />
Anfragen von <strong>Markt</strong>fahrern<br />
und Co. zur Verfügung und auf<br />
den Ausstellungsplätzen sowie<br />
Schauräumen werden über 1.500<br />
lagernde Anhänger verschiedenster<br />
Bauarten präsentiert.<br />
Wieso sollte man sich für<br />
einen Humer-Fahrzeug/<br />
Anhänger entscheiden?<br />
Wir sind das einzige Unternehmen<br />
in Österreich, das sich mit<br />
Verkaufsfahrzeugen beschäftigt.<br />
Es sind keine Massenartikel, die<br />
gefertigt werden, sondern größtenteils<br />
spezifische Lösungen für<br />
Bäcker, <strong>Fleisch</strong>er, Landwirte und<br />
Direktvermarkter. Kundenbetreuung<br />
und Qualität sind uns dabei<br />
besonders wichtig.<br />
Michael Heinz<br />
Welche Modelle gibt es?<br />
Es gibt die Möglichkeit, einen leeren<br />
Verkaufs-/<strong>Markt</strong>standanhänger<br />
zu kaufen und den Ausbau<br />
dann selbst zu machen. Es gibt<br />
aber auch ganze Fahrzeuge komplett<br />
nach Wunsch ausgebaut, mit<br />
Fußbodenheizung, Klimaanlage<br />
etc. Bei der Ausstattung können<br />
wir alles machen. Von Verkaufsmobilen,<br />
also richtige Selbstfahrer<br />
aufgebaut auf Fahrgestellen, bis<br />
hin zu Verkaufsanhängern, die<br />
rein auf Märkten eingesetzt werden.<br />
Die Frage ist grundsätzlich:<br />
Wie setzt man das Fahrzeug ein?<br />
Es gibt Landwirte, vor allem aber<br />
<strong>Fleisch</strong>er, die fahren zu Firmen<br />
hin und wechseln mehrere Male<br />
am Tag den Standort – dann<br />
mache ich das grundsätzlich mit<br />
einem Verkaufsmobil. Während<br />
die Verkaufsanhänger für längere<br />
Stehzeiten gedacht sind z.B.<br />
auf dem Bauernmarkt. Neben<br />
Verkaufsmobilen und -anhängern<br />
gibt es auch reine Kühlanhänger.<br />
Welche Kaufoptionen<br />
bieten Sie an?<br />
Im Prinzip alle. Es gibt die reine<br />
Miete, dann gibt es ein Test-Jahr,<br />
Humer<br />
Humer<br />
es gibt die Option Leasing oder<br />
Mietkauf.<br />
Haben Sie einen Bestseller?<br />
Das ist schwierig zu beantworten,<br />
weil wir so viele verschiedene<br />
Lösungen anbieten. Aber<br />
nach wie vor ist bei Kunden,<br />
die den Standcharakter haben<br />
möchten, der <strong>Markt</strong>standanhänger<br />
gefragt. Der Anhänger ist<br />
auf allen vier Seiten offen und<br />
man sieht auf den ersten Blick<br />
nicht, dass es ein Anhänger ist.<br />
Vor allem für kleinere Direktvermarkter<br />
ist dies eine ideale<br />
Lösung, ihre Waren auf Märkten<br />
anzubieten.<br />
Auf die Temperatur kommt es an<br />
Im Mittelpunkt der Winter<br />
Fahrzeugtechnik GmbH<br />
steht die Entwicklung<br />
und Herstellung maßgefertigter<br />
Fahrzeuginnenauskleidungen.<br />
Als Spezialist für den<br />
temperaturgeführten Transport<br />
empfindlicher und leicht<br />
verderblicher Produkte sowie<br />
dem Medikamententransport<br />
weiss Winter um die vielseitigen<br />
Anforderungen, die an den<br />
Warentransport der verschiedenen<br />
Branchen gestellt werden.<br />
Mit ausgesuchten Partnern werden<br />
Lösungen nach Kundenvorstellungen<br />
und -wünschen entwickelt.<br />
Die Basis für den Ausbau<br />
stellen hierbei qualitativ hochwertige<br />
GFK-Formbausätze (glasfaserverstärkte<br />
Kunststoffe) dar,<br />
die im Hause Winter entwickelt,<br />
designt und produziert werden.<br />
Das Material ist schlagfest und<br />
robust, verwindungssteif, dauerelastisch<br />
und als duroplastischer<br />
Kunststoff thermisch<br />
unempfindlich. Überlappend<br />
eingebaute und abgedichtete<br />
Segmente sowie die einteilige<br />
Bodenwanne gewährleisten<br />
einen dichten Frachtraum, der<br />
leicht zu reinigen ist. Auch die<br />
glatte, porenfreie Oberfläche des<br />
Winter GmbH<br />
GFK unterstützt die Aufrechterhaltung<br />
der erforderlichen Hygiene.<br />
Die serienmäßige Grundausstattung<br />
der Innenauskleidung<br />
umfasst isolierte Türen, eine<br />
rundumlaufende Airline-Schiene<br />
sowie Zurr- und Spanngurt zur<br />
Ladungssicherung, spritzwassergeschützte<br />
Deckenleuchten<br />
und eingelassene Kantenschutzabdeckungen<br />
aus Edelstahl im<br />
Bereich des Heck- und Seiteneinstiegs.<br />
Der Laderaum kann ganz<br />
individuell konfiguriert werden.<br />
Winter führt ausschließlich hochwertige<br />
Transportkälteanlagen<br />
und Heizaggregate führender<br />
Markenhersteller, abgedeckt<br />
werden die Temperaturbereiche<br />
von -20°C bis +20°C. Das Unternehmen<br />
gehört zu den wenigen<br />
Anbietern, die integrierte Systeme<br />
einbauen, die etwa in niedrigen<br />
Garageneinfahrten oder in<br />
Waschanlagen von Vorteil sind.<br />
Info<br />
Winter Fahrzeugtechnik<br />
GmbH<br />
Am Kreuzacker 4<br />
D-36124 Eichenzell<br />
Tel.: +49 6659 96460<br />
www.winter-kuehlfahrzeuge.de
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Transport & Kühlung<br />
Seite 13, 2/<strong>2017</strong><br />
RollLaden Automaten-Shop<br />
Peugeot Expert<br />
Der Vorarlberger Automaten-Spezialist<br />
Bischof Handels-GmbH<br />
präsentiert mit dem<br />
RollLaden Automaten-Shop eine<br />
optimale Lösung für den 24-Stunden-Verkauf<br />
von Ab-<strong>Hof</strong>-Produkten.<br />
Zusammen mit den starken<br />
Partnern Humer-Anhänger,<br />
Tieflader, Verkaufsfahrzeuge<br />
und SilberHolz wurde ein heller,<br />
freundlicher und mobiler<br />
Verkaufsladen geschaffen, der<br />
unabhängig von Öffnungszeiten<br />
perfekt gekühlte, frische Lebensmittel<br />
und Getränke anbietet.<br />
Die Vorteile auf einen<br />
Blick<br />
uuindividuell befüllbar<br />
uupersönliches Design<br />
uuProdukte werden kühl und<br />
trocken gelagert<br />
uufür Ihre Kunden 24-Stunden,<br />
non-stop verfügbar<br />
uubeste Qualität und Verarbeitung<br />
uuoptimaler Service<br />
Bei der Bestückung des RollLadens<br />
sind Ihrer Fantasie keine<br />
Grenzen gesetzt: Von Milch,<br />
Eier, Käse über Grillsteaks,<br />
Würstchen bis hin zu belegten<br />
Brötchen. Der mobile Automaten-Shop<br />
punktet mit hochwertiger<br />
Unterkonstruktion und<br />
solidem Holzaufbau, der durch<br />
seitliche Abstützungen gut gesichert<br />
ist. Die praktische Revisionsklappe<br />
sorgt für einen einfachen<br />
Zugang zu Stromanschluss<br />
und zur Reinigung der Kühlung.<br />
Info<br />
Bischof Handels-GmbH<br />
Fischerweg 1<br />
A-6845 Hohenems<br />
www.bischof-automaten.at<br />
SilberHolz<br />
Untereggen 2<br />
A-4625 Offenhausen<br />
www.silberholz.at<br />
Humer<br />
Grünbach 10<br />
A-4623 Gunskirchen<br />
www.humer.com<br />
Michael Heinz<br />
Peugeot<br />
Der Peugeot Expert profitiert<br />
voll und ganz von den Vorteilen<br />
der modularen Plattform EMP2:<br />
Es zeichnet sich durch kompakte<br />
Abmessungen, effiziente Motoren<br />
ab 133 Gramm CO2/Kilometer<br />
und hohe Qualität aus.<br />
Innovative Ausstattungen wie<br />
Handsfree-Seitenschiebetüren,<br />
die Modularität der Kabine<br />
durch Moduwork, Active Safety<br />
Brake, Rückfahrkamera mit<br />
VisioPark und vernetzte 3D-Navigation<br />
halten hier ihren Einzug<br />
in dieses Segment. Der neue<br />
Peugeot Expert verträgt eine<br />
maximale Nutzlast von 1.400 kg<br />
und wird in drei Längen – zwischen<br />
4,60 m bei der komplett<br />
neuen Kompaktversion und<br />
5,30 m – angeboten. Der besonders<br />
für Stadtfahrten geeignete<br />
Kastenwagen ist nur 1,90<br />
m hoch. In puncto Sicherheit<br />
erreicht er mit fünf Sternen im<br />
Euro-NCAP-Test das bestmögliche<br />
Ergebnis.<br />
www.professional-peugeot.at<br />
GRENZENLOSE AUSWAHL IM GRÖSSTEN ANHÄNGERPARK ÖSTERREICHS<br />
TESTEN SIE IN DER HUMER NIEDERLASSUNG LINDACH IHREN ANHÄNGER UND<br />
STEIGEN SIE UM AUF DIE KÖNIGSKLASSE. JETZT TERMIN VEREINBAREN!<br />
Öffnungszeiten:<br />
MO bis DO von 8:00 bis 18:00 Uhr und FR von 8:00 bis 17:00 Uhr<br />
Unser jederzeit zugängliches Freigelände können Sie auch außerhalb der Geschäftszeiten besichtigen!<br />
Herbert Hirschvogl / KAUFEN · MIETEN · MIETKAUF<br />
Tel.: 0664 60 94 94 <strong>02</strong><br />
E-Mail: h.hirschvogl@humer.com<br />
René Doppler / KAUFEN · MIETEN · MIETKAUF<br />
Tel.: 0664 60 94 94 03<br />
E-Mail: r.doppler@humer.com
Seite 14, 2/<strong>2017</strong><br />
Serie: <strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Nachvollziehbare Herkunft<br />
Roman Thum über die Zusammenarbeit mit Landwirten. Text: Katrin Schedler<br />
Roman Thum führt heute<br />
in fünfter Generation<br />
einen der ältesten <strong>Fleisch</strong>ereibetriebe<br />
Wiens und stellt<br />
nach alter Tradition Beinschinken<br />
her. Das eigentliche Geheimnis<br />
des Thum Schinkens liegt<br />
im Produktionsverfahren. Hier<br />
nimmt man sich noch Zeit und<br />
wendet das althergebrachte Verfahren<br />
der Aderpökelung an. Die<br />
schonendste Technik nützt jedoch<br />
nichts, wenn das Basisprodukt –<br />
das <strong>Fleisch</strong> – nicht von bester Qualität<br />
ist. Aus diesem Grund arbeitet<br />
Roman Thum mit Landwirten<br />
zusammen, die genauso wie er<br />
keine Kompromisse bei Qualität<br />
und Verarbeitung eingehen.<br />
Wie funktioniert die Zusammenarbeit<br />
mit den Landwirten?<br />
Wir arbeiten mit einer überschaubaren<br />
Anzahl von Landwirten<br />
zusammen, die wir alle persönlich<br />
kennen. Da ist zum einen<br />
zum Beispiel Josef Göltl aus dem<br />
Seewinkel, der das Schwein liefert<br />
und Hans Pfaller in Parndorf, der<br />
die Schweine für uns schlachtet<br />
und zusätzlich ein bisschen Wurst<br />
für uns produziert. Wir beziehen<br />
unser <strong>Fleisch</strong> aber auch aus der<br />
Steiermark und arbeiten mit dem<br />
„Grünen Kreis“ zusammen.<br />
Welche Vorteile bringt dies<br />
mit sich?<br />
Grundsätzlich schaue ich, dass ich<br />
nur mit kleinen Unternehmen<br />
zusammenarbeite, weil ich ganz<br />
gerne die handelnden Personen<br />
an der Hand habe. Warum ich<br />
gerne mit den Bauern zusammenarbeite,<br />
ist die Nachvollziehbarkeit.<br />
Ich kann den Kunden sagen,<br />
woher die Tiere kommen und wie<br />
sie leben. Es ist auch wichtig, die<br />
Wertschöpfung in der Region zu<br />
halten und wenn ich denjenigen,<br />
mit dem ich Geschäfte mache, persönlich<br />
kenne, dann ist das zusätzlich<br />
ein Plus. Als ich den Betrieb<br />
von meinen Vater übernommen<br />
habe, habe ich nach und nach alle<br />
Partner ausgetauscht, mit denen<br />
ich persönlich nicht konnte. Das<br />
ist eben so, man muss mit jemanden<br />
können.<br />
Würden Sie Ihren <strong>Fleisch</strong>erkollegen<br />
empfehlen, direkt<br />
mit Bauern zusammenzuarbeiten?<br />
Die Zusammenarbeit hat mit<br />
Vertrauen zu tun. Ich weiß, wenn<br />
ich meine Bauern anrufe, dann<br />
können diese mir sagen, wann das<br />
Tier geboren wurde und was es zu<br />
fressen bekommen hat. Es ist alles<br />
nachvollziehbar. Ich wiederum<br />
kann dies meinen Kunden kommunizieren<br />
und sie wissen, ich<br />
gebe ihnen nur was Gutes, hinter<br />
dem ich zu 100 Prozent stehe.<br />
Wobei ich sagen muss, dass auch<br />
jeder einen ganz anderen Qualitätsanspruch<br />
hat. Viele meine<br />
Kollegen haben meines Erachtens<br />
einen falschen Qualitätsanspruch.<br />
Und das ist nicht nur bei<br />
den <strong>Fleisch</strong>ern so, sondern bei<br />
den Bauern detto. Ich kann mich<br />
nicht beklagen, wir haben ein gut<br />
laufendes Geschäft – ich glaube,<br />
da sind wir eher gegen den Trend<br />
in unserer Branche. Also scheinbar<br />
ist es nicht so schlecht, was wir<br />
machen.<br />
Wie sieht die Zukunft aus?<br />
Die Bauern sind oft in einer<br />
Situation, die nicht einfach ist.<br />
Nur, und das ist mein Appell an<br />
die Bauern, jeder Bauer ist auch<br />
Unternehmer. Bei uns war das ja<br />
auch so, wir haben uns auch neu<br />
finden müssen vor ein paar Jahren,<br />
weil sonst hätten wir wie viele<br />
<strong>Fleisch</strong>er zusperren müssen. Man<br />
muss aktiv werden und sich selbst<br />
Produkte suchen, die der <strong>Markt</strong><br />
braucht. Natürlich sind beide Seiten<br />
gefragt: Einerseits muss der<br />
Landwirt schauen, dass er dem<br />
<strong>Fleisch</strong>er etwas anbietet, das er<br />
brauchen kann und anderseits<br />
der <strong>Fleisch</strong>er, der offen ist dafür.<br />
Grundsätzlich sollte ich jedoch<br />
etwas Neues, Innovatives suchen,<br />
das nicht im Supermarkt liegt.<br />
Thum Schinken GmbH<br />
Info<br />
Thum Schinken Manufaktur<br />
Margaretenstr. 126<br />
1050 Wien<br />
+43 1 544 2541<br />
thum@chello.at<br />
www.thum-schinken.at<br />
Biobetrieb Göltl<br />
Kanalgasse 5<br />
A-7132 Frauenkirchen<br />
Tel.: +43 2172 2160<br />
www.goejo.at<br />
Biobauernhof Pfaller<br />
Heidehofweg<br />
A-7111 Parndorf<br />
Tel.: +43 2166 2738<br />
www.biobauernhof-pfaller.at<br />
Neues entdecken<br />
In dieser Ausgabe von <strong>Hof</strong>&-<br />
<strong>Markt</strong> setzen wir die Serie<br />
zum Thema „<strong>Fleisch</strong>verarbeitung“<br />
fort. Neben Kooperations-Beispielen,<br />
Portraits und<br />
nützlichen Tipps rund um die<br />
Verarbeitung von <strong>Fleisch</strong>, finden<br />
Sie Rezepturen und weitere<br />
Informationen in dieser Rubrik.<br />
Manchmal fehlen Ideen<br />
oder Informationen, um mit<br />
der Produktion neuer Produkte<br />
zu starten – wir möchten Ihnen<br />
dabei behilflich sein und liefern<br />
Ihnen Anreize für kreative und<br />
eigene Produktlinien. <strong>Hof</strong>&-<br />
<strong>Markt</strong> wird nun auch zusätzlich<br />
an österreichische <strong>Fleisch</strong>reibetriebe<br />
verschickt – aus diesem<br />
Grund heißen wir alle neuen<br />
Leser herzlich willkommen.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen<br />
und Ausprobieren,<br />
Ihr <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong>-Team<br />
<br />
<br />
Produzieren<br />
Kassieren<br />
<br />
<br />
Vorbereiten<br />
Verpacken<br />
<br />
Toperczer Qualität für Ihren Erfolg<br />
Toperczer zeigte auf der „Ab <strong>Hof</strong>“ in Wieselburg eine große<br />
Auswahl seiner Geräte. Für den Direktvermarter und <strong>Fleisch</strong>ereibereich<br />
bietet Toperczer Komplettausstattungen bei Geräten an:<br />
Neben kleineren Küchengeräten wie Steakern, Cuttem und Vakuummaschinen<br />
erstreckt sich das Sortiment über <strong>Fleisch</strong>wölfe<br />
und Aufschnittrnaschinen bis hin zu Kombidämpfem. Natürlich<br />
mit im Programm ist sämtliches Zubehör für die verschiedenen<br />
Anforderungen im Bereich <strong>Fleisch</strong>verarbeitung und -zubereitung.<br />
Toperczer-Kunden genießen eingehende Beratung und<br />
zuverlässigen Service. www.Toperczer.at
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Seite 15, 2/<strong>2017</strong><br />
Die großen<br />
Helferlein<br />
Eine Vielzahl an Maschinen<br />
erleichtern den <strong>Fleisch</strong>ern und<br />
Direktvermarktern das Arbeitsleben.<br />
MAJA ESM 4550 -<br />
Bequemes Arbeiten<br />
Eine manuelle Entschwartungsmaschine,<br />
mit der man gleichzeitig<br />
auch entfetten kann, ist die<br />
von MAJA produzierte Type<br />
ESM 4550/1. In einem Arbeitsgang<br />
werden runde Teilstücke,<br />
vornehmlich Schulter und Hinterschinken,<br />
entschwartet und<br />
entfettet, wobei die Fettstärke<br />
stufenlos über zwei ergonomisch<br />
geformte Handhebel eingestellt<br />
wird. Die Schwartenstärke wird<br />
über einen seitlich angebrachten<br />
Hebel eingestellt. Fett und<br />
Schwarte werden separat ausgetragen<br />
und müssen nicht sortiert<br />
werden.<br />
Wie alle Maja-Maschinen verfügt<br />
auch dieses Modell über<br />
hohen Sicherheitsstandard,<br />
hygie nische Bauweise und<br />
höchste Stabilität, Langlebigkeit<br />
und Wertbeständigkeit. Optio nal<br />
kann die Maschine mit Sondertischen<br />
für verschiedene Produkte<br />
und mit einem integrierten<br />
Schwartenabfuhrband ausgestattet<br />
werden.<br />
Perfekt geschnitten,<br />
optimal portioniert!<br />
MHS ist ein weltweit anerkannter<br />
Hersteller von Scheibenund<br />
Portionenschneidern. Das<br />
Programm reicht vom kleinen<br />
Kotelettschneider als Tischgerät<br />
für Gewerbebetriebe oder kleinere<br />
Lebensmittelmärkte bis zu<br />
Portionenschneidern mit automatischer<br />
Produktzufuhr und<br />
Austrageband für die geschnittene<br />
Ware. Die meistverkauften<br />
Modelle sind aus der PCE-<br />
Reihe, die es in verschiedenen<br />
Ausführungen gibt. Die Maschinen<br />
haben einen elektromechanischen<br />
Antrieb und machen bis<br />
zu 220 Schnitte pro Minute.<br />
Am Feinsten<br />
LASKA Feinstzerkleinerer<br />
„Nano Cutter“<br />
dienen insbesondere<br />
MAJA ESM 4550<br />
zur Herstellung feiner Brühund<br />
Kochwurst sowie von Pasteten,<br />
wobei stabile und feinste<br />
luftarme Emulsionen bei Material<br />
schonender Verarbeitung<br />
erzeugt werden.<br />
Kernstück der Maschine ist ein<br />
Schneidsatz, bestehend aus drei<br />
Spezialmessern mit auswechselbaren<br />
Messerklingen und drei<br />
Speziallochscheiben. Ein und<br />
Nachstellung des Schneidsatzes<br />
erfolgen kontinuierlich und<br />
automatisch und gewährleisten<br />
gleichmäßige Produktqualität.<br />
Die patentierte elektrohydraulische<br />
Messeranstellung schafft<br />
gleichbleibende Belastungsverhältnisse<br />
an den Schneidkanten<br />
und Lochscheiben und reduziert<br />
damit Verschleiß und Schneidsatzabnutzung<br />
um bis zu 50 %.<br />
Den Nano Cutter gibt es mit<br />
Lochscheibendurchmessern von<br />
175 sowie 225 mm und Motorleistungen<br />
von 90 bzw. 132 kW.<br />
Eine Weiterentwicklung, die<br />
schon auf der IFFA 2016 in<br />
Frankfurt vorgestellt wurde, ist<br />
der neue Laska Vakuum-Feinstzerkleinerer.<br />
Info<br />
Weitere Informationen bei<br />
JOHANN LASKA u. SÖHNE,<br />
Linz-Wien-Graz<br />
www.laska.co.at<br />
MAJA<br />
MHS<br />
MHS stellt Schneidegeräte her.
Seite 16, 2/<strong>2017</strong><br />
Serie: <strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Einfache luftgetrocknete Hauswurst<br />
<br />
Text & Foto: Gerd W. Sievers<br />
Rezept<br />
Luftgetrocknete Hauswurst<br />
uu10 kg Rindfleisch mager<br />
(oder Lamm, Hirsch,<br />
Reh, Wildschwein etc.)<br />
uu5 g Muskatnuss, wenn<br />
möglich frisch gerieben<br />
uu5-7 g Macis-Pulver<br />
uu10 g Salpeter<br />
uu15 g Zucker<br />
uu15 g weißer Pfeffer,<br />
frisch gemahlen<br />
uu7,5 kg Schweinefleisch, sehr<br />
mager<br />
uu250 g Speck, grob gewürfelt<br />
uu450-500 g Meersalz<br />
uu1/16 L Cognac/ Weinbrand<br />
oder 50-100 ml kräftiger<br />
Rotwein<br />
uuSchweinedärme (kleinere<br />
Kaliber wählen)<br />
Die sogenannten Hauswürste<br />
sind in vielen<br />
Gegenden Österreichs<br />
heimisch, insbesondere natürlich<br />
in Tirol, der Steiermark und last<br />
but not least in Kärnten, wo die<br />
Hauswürste besonders beliebt<br />
sind.<br />
In früheren Zeiten war dies<br />
eine einfache Methode, <strong>Fleisch</strong><br />
zu konservieren – man benötigte<br />
dazu genau genommen nur Salz<br />
und Luft. Heute gibt man den<br />
Hauswürsten gerne auch Konservierungsstoffe<br />
wie Nitritpökelsalz<br />
oder – wie in unserem Fall<br />
– Salpeter bei, was einerseits die<br />
Produktsicherheit erhöht und<br />
andererseits auch die Haltbarkeit<br />
verbessert. Warum Salpeter<br />
zu bevorzugen ist, hat einen einfachen<br />
Grund: den Geschmack.<br />
Während Nitritpökelsalz das<br />
Produkt oftmals sehr „salzscharf“<br />
schmecken lässt, sorgt<br />
der Salpeter für ein wesentlich<br />
natürlicheres Aroma.<br />
Hauswürste können das<br />
gesamte Jahr über hergestellt<br />
werden. Im Sommer dauert der<br />
Trocknungsprozess nur wenige<br />
Tage (daher sollte die Wurst am<br />
Anfang immer mit etwas Wasser<br />
besprüht werden, um ein<br />
gleichmäßiges Reifen von innen<br />
nach außen zu ermöglichen), im<br />
Winter dauert der Prozess etwas<br />
länger. Für das nachstehende, an<br />
sich einfache Grundrezept ist es<br />
sehr wichtig, dass das <strong>Fleisch</strong><br />
ständig gut gekühlt ist und man<br />
mit einer Masse arbeitet, die<br />
immerzu möglichst kalt bleibt!<br />
Man kann diese Hauswürste<br />
mit Rindfleisch, Lamm, Hirsch,<br />
Reh oder auch Wildschwein herstellen<br />
– bei genauem Arbeiten<br />
gelingen sie immer!<br />
Und übrigens, die angegebene<br />
Würzmischung ist rein individuell<br />
von uns gewählt. Würzen Sie<br />
Ihre Hauswürste bitte nach eigenem<br />
Geschmack, der Kreativität<br />
sind keine Grenzen gesetzt!<br />
Zuerst das Rindfleisch in die Größe von Gulasch-Würfel<br />
schneiden und in einer Wanne mit Muskatnuss, Macis,<br />
Salpeter, Zucker und Pfeffer vermischen. Das <strong>Fleisch</strong><br />
durch den Wolf (kleine Scheibe) drehen und anschließend<br />
sofort kühl stellen. Das Schweinefleisch mit der mittleren<br />
Lochung wolfen. Den Speck klein würfeln. Rindfleisch,<br />
Schweinefleisch und Speck zusammen mit Meersalz und<br />
Cognac oder Rotwein in einer Wanne zu einem geschmeidigen<br />
Brät verkneten. Mit Hilfe einer Wurstspritze die<br />
Masse in eher kleinkalibrige Därme (Schwein) füllen und<br />
zu jeweils ca. 150 g schweren Würsten abdrehen. Anschließend<br />
am besten in frischer Bergluft – ansonsten in einem<br />
geeigneten Trockenraum – einige Wochen abtrocknen<br />
lassen.<br />
Hinweis: Die Würste schmecken auch frisch sehr gut, z.B.<br />
einfach in heißem Sauerkraut dünsten lassen.<br />
Räuchern: Nach dem Reifen (4 Tage) kann man die Würste<br />
12-24 Stunden bei 15-20 Grad kalt räuchern. Die Sägespäne<br />
müssen dabei gut befeuchtet werden (Apfel, Zwetschke,<br />
Birnbaum, Buche und Erle sind zu bevorzugen).<br />
TIPP: Die Wurst zusätzlich kräftig mit Knoblauch würzen.<br />
AB HOF<br />
Lebensmitteltechnik für <strong>Fleisch</strong>er und Direktvermarkter<br />
Der persönliche Kontakt zu<br />
meinen Kunden hat für mich<br />
oberste Priorität“, so Geschäftsführer<br />
Johann Penias<br />
auf der Messe<br />
Ab <strong>Hof</strong> <strong>2017</strong> in<br />
Wieselburg. Er leitet PENIAS<br />
Lebensmitteltechnik GmbH<br />
seit 1996, die im Bereich<br />
Service, Reparatur, Beratung<br />
und Verkauf von Maschinen für<br />
die Lebensmittelverarbeitung<br />
tätig ist. Durch den zentralen<br />
Firmensitz in Uttendorf in<br />
Oberösterreich ist ein schneller<br />
Vorort-Service beim Kunden<br />
möglich. Derzeit werden<br />
Kunden in ganz Österreich,<br />
dem Grenzgebiet zu Deutschland,<br />
Ungarn, Italien und der<br />
Schweiz beliefert und betreut.<br />
PENIAS Lebensmitteltechnik<br />
GmbH führt Marken wie JBT<br />
TIPPER TIE ALPINA GmbH,<br />
REICH Thermoprozesstechnik<br />
GmbH, TALSA Europe , VacuMIT<br />
Maschinenbau GmbH,<br />
CAPIC, etc.<br />
Im Schauraum in Uttendorf<br />
wird eine breite Palette an<br />
neuen, überholten und generalüberholten<br />
Maschinen<br />
für Nahversorger, Direktvermarkter,<br />
Metzgereien und<br />
die Lebensmittelindustrie<br />
präsentiert. Rückgenommene<br />
Gebrauchtmaschinen werden<br />
in der hauseigenen Werkstätte<br />
nach dem neuesten Stand der<br />
Technik wiederaufbereitet.<br />
„Eine schnelle Verfügbarkeit<br />
von Ersatzteilen sowie die<br />
zügige Reparatur vor Ort stellt<br />
beim täglichen Einsatz der<br />
Maschinen im Lebensmittelbereich<br />
eine große Herausforderung<br />
dar. Bei länger andauernden<br />
Reparaturen versuche<br />
ich selbstverständlich, eine<br />
Leihmaschine aus unserem<br />
Haus bereitzustellen. Der<br />
Kunde kann so wie gewohnt<br />
weiterarbeiten“, so Penias<br />
abschließend.
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Serie: <strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />
Seite 17, 2/<strong>2017</strong><br />
Jauntaler Salami<br />
Kulinarischer Botschafter aus Kärnten.<br />
Text: Katrin Schedler<br />
In der Region Jauntal in<br />
Kärnten reift auf den<br />
Bauernhöfen eine besonders<br />
geschmackvolle Delikatesse<br />
heran: die „Königin der<br />
Würste“, die Jauntaler Salami.<br />
Als eine der letzten namhaften<br />
Produkte, die aus bäuerlicher<br />
Erzeugung stammen, ist die nach<br />
althergebrachten Rezepten hergestellte<br />
Salami ein wertvoller<br />
kulinarischer Botschafter. Die<br />
reine Schweinesalami besticht<br />
durch die harmonisch abgerundete<br />
Würze und den ausgereiften<br />
<strong>Fleisch</strong>geschmack. Eine<br />
unverwechselbare „bäuerliche<br />
Note“ verleihen der Salami ein<br />
Tropfen Knoblauchwasser und<br />
ein Hauch von Buchenholz aus<br />
den Wäldern der Petzen. Alle<br />
verwendeten <strong>Fleisch</strong>- und Speckteile<br />
müssen aus dem Jauntal<br />
stammen und auch die Schlachtung<br />
und Erzeugung findet in<br />
der Region statt. Eine der vielen<br />
Besonderheiten ist mit Sicherheit<br />
auch, dass für die Salami das<br />
ganze Schwein genutzt wird. Es<br />
kommen also auch und vor allem<br />
die Gusto-Stücke mit hinein. Die<br />
Herstellung von reinen Schweinewürsten<br />
für den Eigenbedarf<br />
hat im Jauntal eine lange Tradition,<br />
nach dem zweiten Weltkrieg<br />
wurde dann gezielt mit der<br />
Vermarktung der Salami begonnen<br />
und es gab die Spezialität<br />
vereinzelt zu kaufen.<br />
Qualitätssicherung und<br />
Vermarktung<br />
Damit eine hochwertige Qualität<br />
erreicht werden kann, spielen<br />
mehrere Faktoren eine Rolle:<br />
Korrekte Arbeitsmethoden, richtiges<br />
Pökeln, Fingerspitzengefühl<br />
bei der Reifung oder Trocknung<br />
und sorgfältige Lagerung sind<br />
dabei unumgänglich. Mit dem<br />
Ziel die Produktionsrichtlinien<br />
der Jauntaler Salami zu definieren<br />
und Qualitätssicherung zu<br />
betreiben, wurde 2001 der „Verein<br />
der Jauntaler Salamibauern“<br />
(heute „Verein Genuss-Region<br />
Jauntaler Salami – Jauntaler<br />
Salamibauern“) gegründet. Ein<br />
paar Jahre zuvor wurde in der<br />
Gemeinde Globasnitz die bäuerliche<br />
Gemeinschaft „Juenna“<br />
der Farant-Bauern ins Leben<br />
gerufen. Neben dem Ankurbeln<br />
des Tagestourismus und die nachhaltige<br />
Belebung der Gast- und<br />
Landwirtschaft, ist die Vermarktung<br />
der selbst erzeugten Produkte<br />
ein besonders wichtiges Ziel<br />
der bäuerlichen Gemeinschaft.<br />
Die Pflege des alten bäuerlichen<br />
Handwerks und die Weitergabe<br />
an die nächste Generation sollen<br />
zudem gesichert werden. Das<br />
kulinarische Aushängeschild der<br />
Farant-Bauern ist dabei die unter<br />
dem Farant-Ehrenkodex hergestellte<br />
Jauntaler Salami. Alle Mitglieder<br />
haben sich verpflichtet,<br />
ihre Produkte ausschließlich auf<br />
traditionelle Weise nach überlieferter<br />
Hausrezeptur herzustellen.<br />
Damit die Produktion lückenlos<br />
nachvollziehbar ist, dokumentiert<br />
jeder Farant-Bauer in einem<br />
Qualitätshandbuch die einzelnen<br />
Schritte, vom Schwein bis zur fertigen<br />
Salami.<br />
Salamibauer im<br />
Nebenerwerb<br />
Stefan Pototschnig gehört zu den<br />
rund 20 Mitgliedern des Vereins<br />
Stefan Pototschnig<br />
Stefan Pototschnig mit Salamikrone.<br />
der Jauntaler Salamibauern und<br />
war bis <strong>2017</strong> als Obmann der Vereinigung<br />
tätig. Durchschnittlich<br />
30 ausgesuchte Schweine im Jahr<br />
werden speziell gemästet und zu<br />
der köstlichen Jauntaler Salami<br />
verarbeitet. Die Tiere wachsen<br />
im eigenen Stall in St. Stefan auf<br />
und werden dort mit hofeigenem<br />
Futter gefüttert. Der Salamibauer<br />
weiß: „Eine Salami ist eine<br />
Geschichte, die bereits beim Futter<br />
anfängt.“ Die Verarbeitung<br />
und Reifung erfolgt dann im<br />
Betrieb in Kühnsdorf. Pototschnig<br />
betreibt die Landwirtschaft<br />
im Nebenerwerb und gehört<br />
zu den derzeit vier Bauern, die<br />
nach den definierten Richtlinien<br />
des Vereins eine „Jauntaler<br />
Salami“ erzeugen. Das Grundrezept<br />
der Wurst ist immer gleich:<br />
Rohes Schweinefleisch wird mit<br />
kernigen Schweinespeckwürfeln<br />
und einer speziellen Gewürzmischung<br />
vermischt. Der dezente<br />
Pfeffergeschmack ist dabei<br />
Hauptträger der milden Würze,<br />
Knoblauchwasser rundet den<br />
Geschmack ab. Anschließend<br />
wird die Wurst gepökelt, über<br />
Buchenscheiter in der Bauernselch<br />
geräuchert und traditionell<br />
in zwei Phasen gereift – zuerst im<br />
Feuchten, dann im Trockenen.<br />
Nach etwa acht Wochen ist der<br />
Reifungsprozess abgeschlossen.<br />
Vakuumverpackt und etikettiert<br />
reift die schnittfeste, grobkörnige<br />
Rohwurst dann nochmals<br />
nach, bevor sie optimal für den<br />
Verkauf ist. Die genaue Rezeptur<br />
variiert von Bauer zu Bauer und<br />
ist ein streng gehütetes Geheimnis,<br />
das lediglich an die nachfolgende<br />
Generation weitergegeben<br />
wird. „Bei uns ist immer schon<br />
Salami gemacht worden“, berichtet<br />
der gelernte Landwirtschaftsmeister.<br />
Zuerst für den Eigenbedarf,<br />
bis vor ca. 20 Jahren mit<br />
dem Verkauf begonnen wurde.<br />
Die Jauntaler Salami wird ab<br />
<strong>Hof</strong>, über den Onlinshop, an die<br />
Gastronomie und vor allem an<br />
Feinkostläden verkauft.<br />
Zelebrierter Genuss<br />
Kaum eine Region zelebriert ihre<br />
Köstlichkeit so wie das Jauntal<br />
die Salami. Anfang August strömen<br />
tausende Menschen zum<br />
Salamifest ins Stift Eberndorf,<br />
wo traditionell die Wahl der<br />
Salami-Prinzessin und die Verkostung<br />
sowie Bewertung der<br />
Jauntaler Salamis stattfindet. Für<br />
die beste Bauernsalami wird die<br />
Jauntaler Salamikrone, ein rustikaler<br />
Wanderpokal in Form einer<br />
geschnitzten Holztafel, vergeben.<br />
Verkündet wird der neue König<br />
beim Farant-Straßenfest. Neben<br />
den Mitgliedern des Vereins reichen<br />
ca. 40 weitere Produzenten<br />
jährlich zur Bewertung ein.<br />
Info<br />
Termine:<br />
6. August <strong>2017</strong> Salamifest im<br />
Stift Eberndorf<br />
15. August <strong>2017</strong> Farant-<br />
Straßenfest in Globasnitz<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie unter:<br />
www.jauntalersalami.at<br />
www.salamigenuss.at<br />
Tel. +43/1/718 53 55, Tel. + Fax: +43/1/712 26 53<br />
office@schoen-gmbh.at www.schoen-gmbh.at
Seite 18, 2/<strong>2017</strong><br />
Serie: <strong>Fleisch</strong>verarbeitung<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Osttiroler Berglamm<br />
Die Schafzucht als bedeutender Wirtschaftsfaktor.<br />
Von Katrin Schedler<br />
Tirol Werbung/Bernhard Aichner<br />
Mit seinem alpinen<br />
Klima und den großen<br />
Almgebieten ist<br />
Osttirol seit jeher ein traditionelles<br />
Gebiet für die Schafzucht, da<br />
die Tiere hervorragend für die<br />
Beweidung der steilen Weiden<br />
geeignet sind. Die Zentren der<br />
Schafzucht sind Matrei, Assling<br />
und Anras, daneben kommt der<br />
Schafzucht im Villgratental eine<br />
besondere Bedeutung zu. Früher<br />
stand vor allem die Schafwollerzeugung<br />
im Mittelpunkt, heute<br />
schätzen Genießer besonders<br />
das hochqualitative Schaf- und<br />
Lammfleisch, denn das sensationelle,<br />
feinst marmorierte <strong>Fleisch</strong><br />
der Osttiroler Berglämmer besitzt<br />
ein einzigartiges Aroma.<br />
Direkt vermarktet<br />
Es ist nicht verwunderlich, dass<br />
gerade das Osttiroler Berglamm<br />
zum Zugpferd der Osttiroler<br />
Gastronomie wurde. Durch den<br />
besonders geringen Fettanteil ist<br />
das Lamm auch bei vielen gesundheitsbewussten<br />
Konsumenten<br />
und Genießern gefragt. Die Familie<br />
Lugger vom Gasthof Unterwöger<br />
in Obertilliach schlachtet<br />
ihre Lämmer ausschließlich für<br />
die eigene Küche. Durchschnittlich<br />
80 Lämmer werden im Jahr<br />
zu Spezialitäten verarbeitet. Auch<br />
der Wandertourismus profitiert<br />
von der Schafzucht. Die Tiere<br />
auf den Almweiden tragen zur<br />
Almromantik mit bei. Wenn die<br />
Tiere nicht für die eigene Wirtschaft<br />
verwendet werden, erfolgt<br />
die Vermarktung in Form von<br />
Direktvermarktung an private<br />
Haushalte oder an die regionale<br />
Gastronomie. Ein großer Teil der<br />
Gesamtlämmerproduktion Osttirols<br />
wird jedoch über die Raiffeisen<br />
Genossenschaft Osttirol<br />
in Lienz, kurz RGO, vermarktet.<br />
Diese verkauft hauptsächlich<br />
lebende Lämmer an Abnehmer<br />
in Italien, Deutschland und<br />
Ostösterreich. Ein kleiner Teil<br />
wird in geschlachteter Form an<br />
den Lebensmittelhandel verkauft.<br />
Das Beste aus Wolle<br />
1985 übernahm Josef Schett den<br />
elterlichen Bergbauernhof am<br />
Lahnberg über dem Villgratental<br />
und stellte den Betrieb auf Schafzucht<br />
um. Nachdem Lammfleisch<br />
immer beliebter wurde, stellte sich<br />
die Frage: Wohin mit der Wolle?<br />
Das Lammfleisch und die Schafmilchprodukte<br />
vermarktete der<br />
Osttiroler an die gehobene Gastronomie,<br />
ein paar Jahre später<br />
lies sich Schett die <strong>Markt</strong>fähigkeit<br />
von modernen Schafprodukten<br />
bescheinigen und startete mit mit<br />
seinem Unternehmen „Villgrater<br />
Natur“ durch. „Ich habe einfach<br />
begonnen zu schauen, was man<br />
mit der Wolle machen kann“, so<br />
Schett. Anfang der 90er-Jahre<br />
kamen die ersten Villgrater<br />
Natur-Produkte in den Verkauf<br />
und das Sortiment wurde Schritt<br />
für Schritt erweitert. Heute beliefern<br />
75.000 Mitarbeiter aus ganz<br />
Österreich das Unternehmen von<br />
Josef Schett. Aus dem anfänglichen<br />
Nebenprodukt der Schafzucht,<br />
der Schafwolle, ist mit der<br />
Zeit ein wertvoller Rohstoff für<br />
Betten, Decken und Matratzen<br />
geworden. Dass sich die Schafschurwolle<br />
auch hervorragend<br />
als Dämmstoff und Trittschalldämmung<br />
eignet, zeigen die<br />
Produkte der Marke „Woolin“,<br />
die Josef Schett entwickelte. Mittlerweile<br />
steht zwar die Wolle im<br />
Vordergrund des Unternehmens,<br />
das regionale Lammfleisch wird<br />
jedoch wie gewohnt an die gehobene<br />
Gastronomie geliefert und<br />
auch im Villgrater Natur-Haus<br />
sind Spezialitäten wie Lammsalami,<br />
Lammwürste oder Lammschinken<br />
erhältlich. Dafür werden<br />
rund 400 Lämmer pro Jahr am<br />
<strong>Hof</strong> geschlachte. Genauso unverfälscht<br />
und individuell wie die<br />
Produkte ist das Villgrater Natur<br />
Haus. Dass aus Holz und Schafwolle<br />
gebaute Betriebsgebäude ist<br />
Produktions- und Verkaufsstätte<br />
in einem, das auch ein willkommenes<br />
Reiseziel für Busse ist. „Wir<br />
verkaufen unsere Produkte hier<br />
am Standort und arbeiten auch<br />
mit Vertriebspartnern zusammen.<br />
Der Internetshop ist zudem ein<br />
wichtiger Vertriebskanal“, erklärt<br />
der Osttiroler. Für die Zukunft ist<br />
eine Vergrößerung des Betriebs<br />
geplant, im Zuge dessen auch ein<br />
Bauernladen mit regionalen Produkten<br />
in die neue Verkaufsstätte<br />
eingebaut werden.<br />
Info<br />
RGO<br />
Josef-Schraffl-Straße 2<br />
A-9900 Lienz<br />
Tel.: +43 4852 66550<br />
www.rgo.at<br />
Villgrater Natur Produkte<br />
Innervillgraten 116<br />
A-9932 Innervillgraten<br />
Tel.: +43 4843 5520<br />
www.villgraternatur.at<br />
AB HOF<br />
Bertsch-Laska präsentierte die neuesten<br />
Geräte für die <strong>Fleisch</strong>verarbeitung aus<br />
seinem Sortiment.<br />
www.bertsch-laska.at<br />
Auf dem riesigen Stand von Gastroshop<br />
wurden eine Vielzahl an<br />
Geräten für alle Bereiche der Direktvermarktung<br />
und Produktion<br />
präsentiert. www.gastroshop.at<br />
Gramiller präsentierte den Messe-Besuchern<br />
seine für die <strong>Fleisch</strong>verarbeitung bewährten<br />
Maschinen. www.gramiller.at<br />
Am Stand von Erich Amashaufer<br />
konnten sich die Besucher rund<br />
um Kühltechnik und Vakuumierung<br />
informieren.<br />
www.amashaufer.com<br />
Sautner zeigte sein breites Angebot aus<br />
der Großküchen-, Lebensmittel- und<br />
Wiegetechnik. www.sautner.at<br />
Harald Otter von OK-Paneele<br />
konnte in vielen Kundengesprächen<br />
seine Paneelsysteme präsentieren.<br />
www.ok-paneele.at<br />
Ing. Erich Pastner von<br />
Isotherm Pastnerit<br />
demonstrierte seinen<br />
Standbesuchern, welche<br />
vielfältigen Möglichkeiten<br />
es beim Paneelbau gibt.<br />
www.isotherm.at<br />
Beim Messe-Stand von Rauch<br />
wurden die neuesten Waagen und<br />
Lebensmittelmaschinen gezeigt.<br />
www.rauch.co.at<br />
Marko Walter vom Wurstwerk präsentierte<br />
seine breite Palette an <strong>Fleisch</strong>ereibedarfsprodukten.<br />
www.wurstwerk.at
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Fisch<br />
Seite 19, 2/<strong>2017</strong><br />
Sievers<br />
Kärnten Werbung/Sam Strauss<br />
Köstlichkeiten aus<br />
dem Wasser<br />
Kärnten ist nicht nur sehr<br />
gewässer-, sondern auch<br />
sehr fischreich. Das<br />
glasklare Wasser eignet sich hervorragend<br />
zur Aufzucht verschiedenster<br />
Fische, rund 57 Arten<br />
sind nachgewiesen. Damit die<br />
einmalige Naturlandschaft der<br />
Region auch weiterhin so intakt<br />
bleibt, bewirtschaften die Fischereiberechtigten<br />
sowie Angler die<br />
Gewässer mit größter Umsicht.<br />
Gesellschaftlich und wirtschaftlich<br />
nimmt die Fischerei in Kärnten<br />
einen großen Stellenwert ein.<br />
Die hochwertigen Speisefische<br />
sind bis weit über die Grenzen<br />
hinaus beliebt und das nicht erst<br />
seit gestern. Bereits im 14. Jahrhundert<br />
genoss man am kaiserlichen<br />
<strong>Hof</strong> in Wien die wunderbaren<br />
Fische aus Kärnten. Vor allem<br />
der Kärntna Laxn hat sich als Fixpunkt<br />
auf den Speisekarten verankert.<br />
Dies ist den Fischzuchtbetrieben<br />
zu verdanken, die der<br />
heimischen Seeforelle – früher<br />
auch Laxn genannt – vor einigen<br />
Jahren zu neuem Ruhm verholfen<br />
haben. Nicht nur der Name<br />
des Fisches wurde übernommen,<br />
sondern auch Qualitätskriterien<br />
für die Aufzucht und Verarbeitung<br />
entwickelt. Die Aufzucht<br />
Fischzucht Payr<br />
Heimische Fische aus Kärnten.<br />
Der Betrieb von Markus<br />
Payr ist auf einer Meereshöhe<br />
von 785 Metern<br />
gelegen und befindet sich<br />
nach der sogenannten<br />
Engen Gurk (flussabwärts)<br />
an der Straßenabzweigung<br />
nach Sirnitz und Hochrindl<br />
in Kärnten. Die Zucht<br />
und Erhaltung von heimischen<br />
(autochthonen)<br />
Fischen, wie Bachforelle,<br />
Kärntner Laxn, Seesaibling,<br />
Äsche und Kleinfische<br />
ist ein Hauptziel dieser<br />
Fischzucht. So ist neben<br />
der eigenen Aufzucht auch<br />
die Lieferung von Besatzfischen<br />
ein wichtiges Standbein<br />
der Fischzucht Payr.<br />
Die Aufzucht erfolgt ab<br />
Markus Payr<br />
wird dem natürlichen Verhalten<br />
und den Ansprüchen der Fischart<br />
angepasst, hochwertiges Futter<br />
und sauberes Wasser sowie ein<br />
natürliches Sauerstoffangebot<br />
garantieren die hohe Qualität der<br />
Speisefische. Die Vermarktung<br />
ist vielseitig: Die Fische werden<br />
frisch, geräuchert und zu Spezialitäten<br />
verarbeitet angeboten<br />
und sind bei den Betrieben, im<br />
gut sortierten Handel, auf Märkten<br />
sowie in der Gastronomie<br />
erhältlich.<br />
Veranstaltungen wie das<br />
Fischen um die „Goldene<br />
Forelle“ vom Weißensee (25.<br />
bis 27. Mai <strong>2017</strong>) oder um die<br />
„Kristall-Renke“ vom Millstätter<br />
See (22. September bis 7. Oktober<br />
<strong>2017</strong>) locken zudem jährlich hunderte<br />
von Menschen nach Kärnten<br />
und verlängern die Angelsaison<br />
– für Direktvermarkter eine<br />
weitere Möglichkeit, ihre Produkte<br />
an die Kunden zu bringen.<br />
Info<br />
www.fischfest.at<br />
www.weissensee.com<br />
www.renke.at<br />
Von Gerd W. Sievers<br />
dem Ei bereits unter<br />
optimalen Bedingungen.<br />
Dafür sorgen reines<br />
Quellwasser, geringe<br />
Dichten, Einsatz hochwertiger<br />
Futtermittel und<br />
die Haltung der Fische in<br />
Naturteichen. Eine enge<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Wissenschaft (Futtermitteltest,<br />
Seuchenfreiheit,<br />
Genetikprogramme) soll<br />
die Aufzucht ausgezeichneter<br />
Speisefische unterstützen.<br />
Durch eine optimale<br />
Wasserqualität, Naturteiche<br />
und dem Einsatz<br />
hochwertiger Futtermittel<br />
sowie den Verzicht auf<br />
chemische Behandlungen<br />
Ferdiinand Neumüller<br />
Rezept<br />
Weißfische süßsauer<br />
Weißfische werden üblicherweise ungern genossen,<br />
weil sie so viele Gräten haben. Mariniert man sie aber<br />
(wie hier) mit Essig, so sorgt die Säure dafür, dass man<br />
die Gräten einfach mitessen kann und kaum spürt.<br />
Allerdings dürfen die Weißfische nicht zu lange in der<br />
Marinade liegen, sonst zersetzt die Säure nicht nur die<br />
Gräten, sondern gleich den ganzen Fisch<br />
Zutaten für 4 Portionen:<br />
uu12 Weißfische (was der<br />
Fang ergeben hat, man<br />
kann beinahe alle Fische<br />
so zubereiten)<br />
uu4 Zwiebeln<br />
uu4 Lorbeerblätter<br />
uu12 Wacholderbeeren<br />
uu1 EL Pfefferkörner<br />
uu1 EL Senfkörner<br />
uuEssig nach Bedarf<br />
uuFeinkristallzucker<br />
uuSalz<br />
Geschuppte<br />
und ausgenommene<br />
Fische möglichst<br />
sauber<br />
filetieren (Haut<br />
belassen oder<br />
abziehen).<br />
Zwiebeln<br />
schälen und<br />
fein hobeln. In<br />
einem Kochtopf Essig und Wasser im Verhältnis 50 :<br />
50 mischen. Zwiebeln, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren,<br />
Pfefferkörner, Senfkörner, Kristallzucker und Salz<br />
dazugeben und alles einmal aufkochen lassen. Marinade<br />
abschmecken – sie sollte angenehm süß-säuerlich<br />
schmecken – und auskühlen lassen. Weißfische in ein<br />
mit Zwiebeln (von der Marinade) ausgelegtes, säurefestes<br />
Geschirr (mit Deckel) legen und mit Zwiebeln<br />
bedecken. So viel Sud darüber gießen, dass alles gut<br />
bedeckt ist. Form verschließen und kalt stellen. Nach<br />
etwa 3 Tagen sind die Fische zum Verzehr fertig. Dazu<br />
reichen Sie frisches Bauernbrot oder herzhafte Bratkartoffeln.<br />
TIPP: Wenn Sie Karpfen- oder Forellenfilets einwecken<br />
wollen, so geben Sie diese sauber filetiert und grob<br />
gewürfelt in ein Einmachglas, übergießen sie mit der<br />
abgekühlten Marinade und verschließen die Gläser gut.<br />
Bei 80 Grad im Dampfgarer auf Kerntemperatur 80<br />
Grad einkochen, 10 Minuten halten um den Inhalt zu<br />
sterilisieren, dann abkühlen lassen und kühl lagern.<br />
und Hormoneinsatz ist eine optimale<br />
Qualität der Speisefische<br />
garantiert. Der Fischereibetrieb<br />
stellt – als drittes wirtschaftliches<br />
Standbein sozusagen – aus den<br />
eigenen Fischen auch hochwertige<br />
Verarbeitungsprodukte wie<br />
Räucherfisch-Produkte, Graved-Produkte<br />
oder Saiblingskaviar<br />
her und nutzt so seine<br />
gegebenen Ressourcen perfekt<br />
aus. Das sorgt nicht nur für wirtschaftliche<br />
Sicherheit, sondern<br />
auch für zufriedene Kunden, die<br />
auf langjährige Zusammenarbeit<br />
setzen können.<br />
Info<br />
Fischereibetrieb Markus<br />
Payr<br />
Neualbeck 10<br />
A-9571 Sirnitz<br />
Tel.: +43 664 7935452<br />
www.fischspezialist.at
Seite 20, 3/2016<br />
Obst & Gemüse<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Die Königin der Beeren<br />
<br />
Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />
Aromatisch, süß und saftig<br />
– so schmecken gute<br />
Erdbeeren. Um den<br />
vollen Geschmack zu entwickeln,<br />
müssen die Früchte reif geerntet<br />
werden, nur Schönheit allein<br />
bringt nichts. Wenn Kunden<br />
Erdbeeren im Körbchen kaufen,<br />
die zwar toll aussehen, aber nicht<br />
den vollen Geschmack bringen,<br />
dann ist die Enttäuschung groß<br />
und das nächste Mal wird woanders<br />
gekauft. Das Hauptaugenmerk<br />
bei der Sortenwahl sollte<br />
neben Ertrag, Fruchtstabilität,<br />
Größe, Krankheitsresistenz etc.<br />
unbedingt auf dem Geschmack<br />
liegen. Da sind Sorten gefragt,<br />
die volles Aroma bringen.<br />
Durch eine gut durchdachte<br />
Sortenwahl hat der Erdbeerbauer<br />
die Möglichkeit, aus dem<br />
Vollen zu schöpfen und die Ernten<br />
über das Jahr zu verteilen,<br />
vom Frühjahr bis in den Herbst<br />
hinein.<br />
Sorten, die optimal zum Herstellen<br />
von Säften oder Marmelade<br />
sind, für verarbeitende<br />
Betriebe oder Ab-<strong>Hof</strong>verkauf,<br />
gut schmeckende Allrounder<br />
für Erdbeerfelder zum Selberpflücken<br />
und Sorten für Handel<br />
und Gastronomie erweitern die<br />
Absatzmöglichkeiten.<br />
Vor allem bei jungen Familien<br />
mit Kindern ist die Erdbeere sehr<br />
beliebt. Denn die Frucht ist auch<br />
bei Kindern, die kein Obst essen,<br />
der Hit. Schulkantinen wären<br />
daher ein Absatzmarkt sowohl<br />
für frische als auch für tiefgekühlte<br />
Erdbeeren. Skandale<br />
mit Billigimporten aus China<br />
haben gezeigt, dass Hygie ne<br />
und gute Qualität im Vordergrund<br />
stehen sollten, statt billig<br />
um jeden Preis. Heimische, saisonal<br />
geerntete Erdbeeren sind<br />
gegenüber Winterimporten aus<br />
den Mittelmeerländern darüber<br />
hinaus weit weniger mit Pestiziden<br />
belastet.<br />
Rote Sensibelchen<br />
Einmal geerntet, sollten die<br />
Früchte rasch verarbeitet oder<br />
genascht werden, denn sie sind<br />
sehr empfindlich. Sie reagieren<br />
auf falsche Lagerung oder Druck<br />
und werden dadurch schnell<br />
unansehnlich und verderben.<br />
Mehr als ein bis maximal zwei<br />
Tage sollten sie nicht im Kühlschrank<br />
gelagert werden. Aber<br />
die Erdbeere ist die ideale Frucht<br />
zum Einmachen. Neben den<br />
Klassikern wie Marmelade und<br />
Fruchtaufstriche liegen naturbelassene<br />
Chutneys, Säfte, Smoothies<br />
oder Liköre im Trend.<br />
Kombinationen mit Kräutern,<br />
Blüten oder anderen Obstsorten<br />
bringen das Außergewöhnliche<br />
ins Glas. Wer Wochenmärkte<br />
beliefert oder seine Spezialitäten<br />
auf Erdbeerfeldern anbietet,<br />
kann einen deutlichen Mehrwert<br />
erzielen, indem er unterschiedliche<br />
Erdbeerprodukte<br />
anbietet. Nicht nur der Inhalt,<br />
sondern auch die Verpackung<br />
macht den Unterschied. Schöne<br />
Rex- oder Twist-off-Gläser mit<br />
selbstgeschriebenen Etiketten<br />
erhöhen die Verkaufszahlen und<br />
den Preis.<br />
Schlanker Genuss<br />
Erdbeeren sind reich an Vitaminen<br />
und sekundären Pflanzenstoffen.<br />
So enthält die Frucht<br />
mehr Vitamin C als dieselbe<br />
Menge an Zitrusfrüchten oder<br />
Äpfeln. Viele Inhaltstoffe helfen<br />
dem Körper, gesund zu bleiben.<br />
Die Früchte wirken leicht<br />
entwässernd, positiv auf das<br />
Herz-Kreislaufsystem und den<br />
Rezepte<br />
uu2 kg Erdbeeren<br />
uu1 kg Kristallzucker<br />
Erdbeersirup<br />
uu500 ml Wasser<br />
uuSaft und Schale einer<br />
Bio-Zitrone<br />
Erdbeeren waschen, von<br />
den Stielen befreien und<br />
grob zerkleinern. Die<br />
Früchte mit der Hälfte des<br />
Zuckers und dem Wasser<br />
langsam zum Kochen<br />
bringen. Die Schale einer<br />
Bio-Zitrone dazugeben.<br />
Das Ganze einige Minuten<br />
kochen lassen. Die<br />
Erdbeermasse durch ein feines Sieb abseihen und den<br />
Rückstand auspressen. Zitronensaft dazugeben.<br />
Saft mit dem restlichen Zucker aufkochen und 5 Minuten<br />
kochen lassen, anschließend heiß in sterile Flaschen<br />
abfüllen und verschließen.<br />
Cholesterinspiegel. Reichlich<br />
Erdbeeren naschen ist gut für die<br />
Linie, denn sie sind äußerst kalorienarm.<br />
Mit nur 37 kcal pro 100<br />
g gehören sie zu den kalorienärmsten<br />
Obstarten und eignen<br />
sich hervorragend zum schlank<br />
schlemmen.<br />
Exotisches Obst für unsere Gärten<br />
<br />
Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />
Dass die Folgen des Klimawandels<br />
bereits weltweit<br />
zu spüren sind, das<br />
bestreitet niemand mehr. Das<br />
alles hat auch großen Einfluss<br />
auf unsere landwirtschaftlichen<br />
Kulturen. Jeder Landwirt ist<br />
inzwischen gefragt, dürreresistente<br />
Sorten zu wählen oder<br />
muss sich mit einer Änderung<br />
seiner Kulturpflanzen auseinander<br />
setzen. Bestimmte Weinrebensorten<br />
werden in Zukunft<br />
von anderen verdrängt werden,<br />
da sie die sortentypischen Aromen<br />
nicht mehr ausbilden. Aber<br />
ebenso bietet die Änderung des<br />
Klimas die Möglichkeit, neue<br />
exotisch anmutende Obstsorten<br />
zu kultivieren.<br />
Auf neue Obstsorten<br />
setzen<br />
Was der Hobbygärtner bereits<br />
im Kleinen macht, wäre auch für<br />
Obstplantagenbesitzer eine Möglichkeit,<br />
die Obstsorten zu adaptieren.<br />
Statt in bestimmten Gegenden<br />
mit der Masse zu schwimmen<br />
und nur auf eine Obstsorte zu<br />
setzen, könnten kleine Flächen<br />
mit neuen Obstsorten wie winterharten<br />
Feigen, Minikiwis, Kakis<br />
oder Indianerbananen bepflanzt<br />
werden. Die genannten Sorten<br />
gedeihen sehr gut in Weinbauoder<br />
Obstbaugegenden und sind<br />
im Winter frosthart. Wer meint,<br />
Kakis wären in Österreich eine<br />
Neuheit, der irrt. In der Steiermark<br />
gedeiht ein Kakibaum, die<br />
„Steiermark-Kaki“, bereits seit 70<br />
Jahren auf 400 Metern Seehöhe<br />
und produziert jährlich Hunderte<br />
von Früchten. Als Persimone oder<br />
Dattelpflaume bezeichnet, zählt<br />
die Kaki zu den ältesten Kulturpflanzen<br />
Chinas. Intensiv orange<br />
leuchtende Früchte mit einer dünnen<br />
glasigen Haut, die an große,<br />
runde Tomaten erinnern, so lassen<br />
sich die Früchte am besten<br />
beschreiben. Der Frost ist meist<br />
keine Gefahr für den Baum, da<br />
er bis zu minus 20 Grad Celsius<br />
problemlos aushält (Achtung bei<br />
der Sortenwahl). Je mehr Sonne<br />
der Baum im Herbst bekommt,<br />
desto besser reifen die Früchte<br />
aus. Die Früchte werden erst Ende<br />
Oktober oder Anfang November<br />
geerntet, wenn der Baum bereits<br />
das ganze Laub abgeworfen hat.<br />
Reif sind die Früchte erst, wenn<br />
sie weich sind und die Haut glasig<br />
wird. Meist nimmt man die<br />
Früchte<br />
aber vor den ersten starken Frösten<br />
vom Baum und lässt sie kühl<br />
nachreifen.<br />
Raritäten entdecken<br />
Eine echte Rarität ist die Pawpaw,<br />
wie die Indianerbanane bezeichnet<br />
wird. Sie entwickelt mangoähnliche<br />
Früchte, die im<br />
Spätherbst reifen. Das cremige<br />
Fruchtfleisch lässt sich am besten<br />
auslöffeln oder kann in Rezepten<br />
Mangos ersetzen. Der Geschmack<br />
erinnert an eine Mischung aus<br />
Banane, Mango und Vanille und<br />
der Duft ist unbeschreiblich gut.<br />
Die Pflanze verträgt minus 28<br />
Grad Celsius. Aus der Ernte lassen<br />
sich Marmeladen oder Chutneys<br />
produzieren und <strong>Markt</strong>nischen<br />
abdecken. Die reifen Früchte sind<br />
jedoch nicht lange lagerfähig.<br />
Eine weitere Besonderheit ist der<br />
Szechuanpfeffer. Er ist winterhart<br />
und gedeiht bei uns prächtig. Die<br />
pfeffrigen Samenkapseln sind<br />
ideal für exotisch anmutende<br />
Salze oder Gewürzmischungen.<br />
Die fruchtig-süßen kleinen<br />
Minikiwis dagegen sind etwas für<br />
Naschkatzen. Sie können mit der<br />
glatten Schale gegessen werden.<br />
Sie schmecken aromatisch und<br />
sind oft nicht größer als Stachelbeeren,<br />
aber sie reifen in großer<br />
Menge. Das Fruchtfleisch kann je<br />
nach Sorte grünlich, gelblich oder<br />
rötlich sein. Minikiwis sind äußerst<br />
frostresistent, sie werden nicht<br />
umsonst „Bayernkiwis“ genannt.<br />
Im Handel sind<br />
sie manchmal<br />
auch unter der<br />
Bezeichnung<br />
„Weiki“ erhältlich.<br />
Die Indianerbanane (li.) und die Minikiwis.
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Obst & Gemüse<br />
Seite 21, 3/2016<br />
Hochsaison für Spargel<br />
Text & Foto: Andrea Jungwirth<br />
Der erste heimische<br />
Spargel ist etwas ganz<br />
Besonderes. Obwohl<br />
ausländischer Spargel bereits<br />
einige Wochen davor den Handel<br />
überschwemmt, überzeugt<br />
der heimische durch Frische und<br />
Regionalität. Sein Plus sind kurze<br />
Transportwege und hohe Qualität.<br />
Spargelküche<br />
Spargel ist für viele ein reines<br />
Saisongemüse. So wird von April<br />
bis Juni reichlich frischer Spargel<br />
gekauft und auch die Gastronomie<br />
passt die Speisekarte entsprechend<br />
an. Nach Ernteende<br />
ruhen die Spargelfelder und der<br />
Verkauf. Durch Einfrieren ließe<br />
sich die Saison verlängern, doch<br />
das wissen viele Konsumenten<br />
nicht. Spargel ist eines der wenigen<br />
Gemüse, die im Privathaushalt<br />
nur selten tiefgekühlt werden.<br />
Dabei geht es ganz einfach. Frische<br />
und geputzte Spargelstangen<br />
werden auf ein Tablett gelegt und<br />
ohne sie vorher zu blanchieren<br />
einfach eingefroren. Die gefrorenen<br />
Stangen lassen sich danach<br />
bequem in Tiefkühlbeuteln oder<br />
Behältern etwa 6 bis 8 Monate<br />
lagern. Bei Bedarf werden sie<br />
einfach einzeln entnommen und<br />
gefroren ins Kochwasser gegeben.<br />
Die Kochzeit verkürzt sich jedoch<br />
um einige Minuten im Vergleich<br />
zu frischem Spargel. Das Gemüse<br />
könnte so in Quiches, Ragouts<br />
oder Suppen verwendet werden.<br />
Der Nachteil ist, dass die Stangen<br />
nicht mehr bissfest sind, sondern<br />
durch den hohen Wassergehalt<br />
und das Einfrieren etwas weicher<br />
werden.<br />
Spargel<br />
einwecken<br />
Was jahrelang verpönt war, ist<br />
jetzt wieder modern. Die Rede<br />
ist vom Einwecken. Gemüse aller<br />
Art wird von jungen, umweltbewussten<br />
Stadtmenschen wieder<br />
vermehrt eingekocht. Wer also<br />
Spargel von „seinem Spargelbauern“<br />
auch im Winter genießen<br />
möchte, kann dies selber machen.<br />
Oder, wenn Spargelbauern diese<br />
<strong>Markt</strong>nische für sich entdecken,<br />
eingeweckten Spargel ab <strong>Hof</strong><br />
kaufen.<br />
Zum Einwecken den frischen<br />
Spargel schälen, waschen und<br />
anschließend etwa 1 Stunde in<br />
leicht gesalzenes kaltes Wasser<br />
legen. Danach werden die Stangen<br />
etwa 10 bis 15 Minuten in<br />
Salzwasser mit etwas Zucker<br />
gekocht. Der Spargel wird dann<br />
in Einweckgläser gegeben, die mit<br />
leichtem Salzwasser aufgefüllt<br />
werden. Die Gläser werden mit<br />
Ring, Deckel und Klammern verschlossen<br />
und etwa 1 Stunde im<br />
Wasserbad sterilisiert. Der Vorteil<br />
ist die lange Haltbarkeit. Von süßsauer<br />
bis Varianten mit Weißwein<br />
oder Gewürzen sind die unterschiedlichsten<br />
Geschmacksvariationen<br />
möglich.<br />
Gesundes Edelgemüse<br />
Kaum ein Gemüse hat so ein<br />
gesundes Image wie Spargel. Mit<br />
nur 17 kcal/100 g ist er eine der<br />
kalorienärmsten Gemüsesorten<br />
– ideal für die leichte Küche und<br />
zum Abnehmen. Gerade im Frühling,<br />
wenn Schlankheitskuren<br />
und neue Fitnesstrends boomen,<br />
könnte der Spargel mit seinen<br />
Stärken punkten. Das Frühlingsgemüse<br />
versorgt den Körper mit<br />
Vitamin C und E, Folsäure, reichlich<br />
Kalium und Ballaststoffen.<br />
Seine entwässernde und anregende<br />
Wirkung auf die Nieren<br />
beruht auf dem hohen Gehalt an<br />
Asparaginsäure. Der grüne Spargel<br />
ist dabei noch gesünder als der<br />
weiße. Er enthält mehr Vitamine<br />
und wirkt stärker entwässernd.<br />
Rezepte<br />
Heurige – die ersten<br />
Kartoffeln der neuen Ernte<br />
Für ca. 20 Gläser à 200 ml:<br />
uu1,5 kg Grüner Spargel<br />
uu1 kg Cashew-Kerne<br />
uu2 Bund Basilikum<br />
uu6 Knoblauchzehen (abgekocht)<br />
uu500 g geriebener Grana<br />
Padano<br />
Spargel-Pesto<br />
uuSaft von ein bis zwei<br />
Zitronen<br />
uuetwas Weinessig<br />
uuMuskatnuss nach Belieben<br />
uuPfeffer nach Geschmack<br />
uu50-75 g Meersalz<br />
uu500-750 ml Olivenöl<br />
Spargel putzen, waschen, trockentupfen und die Spitzen<br />
abschneiden. Stängel hacken, danach mit der Küchenmaschine<br />
zu einem feinen Brei pürieren. Die Spitzen in<br />
Scheibchen schneiden.<br />
Cashew-Kerne eventuell in einer Pfanne rösten und grob<br />
hacken. Den gekochten Knoblauch zu einer Paste zerdrücken.<br />
Basilikum mit etwas grobem Meersalz im Mörser zu<br />
einer Paste zerdrücken. Aus Spargelpüree, Knoblauchpaste,<br />
Cashew-Kernen, geriebenem Grana, Basilikumpaste,<br />
Zitronensaft, Weinessig, 50 g Meersalz und 600-700 ml<br />
Olivenöl eine dicke Paste rühren. Diese Paste mit Pfeffer<br />
aus der Mühle und Muskatnuss würzen - abschmecken<br />
und eventuell nachsalzen. Schließlich die Spargelspitzen<br />
untermischen - wenn die Masse zu dick ist, noch etwas Öl<br />
dazu bis man die Konsistenz eines Pesto hat.<br />
Das Spargel-Pesto in saubere, sterile Gläser füllen. Bei 80<br />
Grad bis zu einer Kerntemperatur von 80 Grad einkochen<br />
- ist die Kerntemperatur erreicht noch weitete 10 Minuten<br />
im Ofen belassen. Bei Zimmertemperatur abkühlen<br />
lassen. Vor dem Gebrauch gut durchrühren.<br />
Ab Ende Mai, Anfang<br />
Juni ist es wieder<br />
soweit. Die ersten heimischen<br />
Kartoffeln sind erntereif<br />
und wieder am <strong>Markt</strong><br />
erhältlich. Sie sind etwas ganz<br />
besonderes, denn die Schale ist<br />
noch so dünn, dass sie problemlos<br />
mitgegessen werden kann.<br />
Das liegt daran, dass Frühkartoffeln<br />
geerntet werden, wenn sie<br />
noch nicht ganz ausgereift sind.<br />
Es erklärt den höheren Wassergehalt<br />
in den Knollen und<br />
die kurze Lagerfähigkeit. So<br />
kommen die Heurigen auf den<br />
Teller, wenn Spargel, Lamm<br />
und Wildkräuter Saison haben<br />
und dazu passen sie auch am<br />
besten. Sie schmecken leicht<br />
nussig und mild und kommen<br />
puristisch auf den Teller.<br />
Sie werden nur gekocht oder<br />
anschließend leicht gebraten<br />
und mit Butter und Kräutern<br />
verfeinert.<br />
Heurige ähneln in ihren<br />
Kocheigenschaften vorwiegend<br />
festkochenden Knollen. Für<br />
Teige oder Pürees sind Heurige<br />
ungeeignet. Der Genuss der<br />
Heurigen ist auf den Frühsommer<br />
beschränkt, für bestimmte<br />
Rezepte muss man auf die bunte<br />
Kartoffellandschaft im Herbst<br />
warten.<br />
Heimische Ernte<br />
Die ersten Heurigen kommen<br />
logischerweise aus dem Ausland,<br />
vor allem Zypern, Ägypten<br />
oder Marokko, die ersten<br />
heimischen Erdäpfel aus dem<br />
burgenländischen Seewinkel,<br />
gefolgt vom Marchfeld oder<br />
dem Eferdinger Becken. Aber<br />
immer mehr heimische Bauern<br />
setzen auf die ersten Kartoffeln<br />
im Jahr, und der Anbau beginnt<br />
so früh als möglich unter Folie.<br />
Schnellwüchsige Sorten, wie<br />
etwa Arielle oder Agata, zählen<br />
zu den ersten Sorten im Jahr.<br />
Je nach Witterung im Frühjahr<br />
kann die Ernte manchmal schon<br />
im April beginnen. Spätestens<br />
am 10. August ist es vorbei,<br />
ab dann werden aus Heurigen<br />
ganz normale Kartoffeln.<br />
Andrea Jungwirth
Seite 22, 2/<strong>2017</strong><br />
Getreide & Backen<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Buchweizen: Pseudocerealien liegen im Trend<br />
<br />
Text & Foto: Andrea Jungwirth<br />
Buchweizen<br />
hat<br />
mit Getreide<br />
nichts am Hut, er enthält<br />
weder Gluten noch hat<br />
er was mit Weizen oder Roggen<br />
zu tun. Die anspruchslose<br />
Pflanze stammt aus der Familie<br />
der Knöterichgewächse und ist<br />
mit Rhabarber und Sauerampfer<br />
verwandt. Eine über Jahrhunderte<br />
in Europa weit verbreitete,<br />
aber in Vergessenheit geratene<br />
Pflanze wird nun wieder neu<br />
entdeckt.<br />
Das Überlebenskorn<br />
Buchweizen stellt weder an den<br />
Boden noch an das Klima große<br />
Ansprüche. Er gedeiht daher<br />
noch in Höhenlagen und sogar<br />
auf nährstoffarmen Böden. Das<br />
machte ihn in früheren Zeiten<br />
zum Überlebenskorn, gerade<br />
für die ärmeren Bevölkerungsschichten.<br />
Doch dann geriet das<br />
„Arme-Leute-Essen“ in Vergessenheit.<br />
Ganz vergessen wurde<br />
er aber nie, den der „Hadnsterz“<br />
in der Steiermark oder<br />
die „Schwarzplenten“-Torte in<br />
Südtirol haben die Ernährungstrends<br />
überlebt. Auch im Südosten<br />
Kärntens wird der Jauntaler<br />
„Hadn“ noch angebaut und in<br />
der Küche verarbeitet.<br />
Die kleinen dreieckigen Körner,<br />
die leicht an Bucheckern<br />
erinnern, schmecken leicht nussig<br />
und werden in der Küche als<br />
Mehl verwendet oder als ganzes<br />
Korn gekocht. Das „Heidenkorn“<br />
ist glutenfrei<br />
und daher für Allergiker<br />
interessant. Die<br />
Körner sind reich an<br />
hochwertigem Eiweiß, können<br />
den Blutzuckerspiegel<br />
senken und sind vor allem für<br />
Menschen mit Venenproblemen<br />
gesund. Verantwortlich dafür ist<br />
der Stoff „Rutin“, der die Blutgefäßwände<br />
stärken kann.<br />
Buchweizen schmeckt aromatisch<br />
und leicht nussig. Werden<br />
die Körner vor dem Verarbeiten<br />
in der Küche in einer Pfanne<br />
ohne Fett geröstet, verstärkt das<br />
den Eigengeschmack. Buchweizen<br />
wird mit der doppelten<br />
Menge Wasser gekocht. Umrühren<br />
ist dabei tabu, denn sonst verliert<br />
er die Konsistenz und wird<br />
breiig. Entsteht beim Kochen ein<br />
rötlicher Schaum im Kochwasser,<br />
so sollte dieser abgeschöpft<br />
werden. Darin könnte Fagopyrin<br />
aus Schalenresten enthalten sein,<br />
das in hohen Mengen gesundheitsschädlich<br />
sein kann.<br />
Innviertler Buchweizen<br />
In Oberösterreich erlebt der<br />
Buchweizen eine Renaissance.<br />
Einige Bauern haben die Pflanze<br />
schätzen gelernt, da sie keinen<br />
Pflanzenschutz und Dünger<br />
braucht und vor allem einen<br />
guten Erosionsschutz bietet.<br />
Der Samen keimt sehr schnell,<br />
bereits nach drei Tagen. So ist<br />
die Zeit, in der das Feld nicht<br />
bedeckt ist, sehr kurz. Gepflanzt<br />
wird im Juli nach der Wintergerste<br />
und geerntet wird nach<br />
100 Tagen. Der Ertrag ist positiver<br />
Nebeneffekt und für die<br />
Ernte werden keine speziellen<br />
Erntemaschinen benötigt. Im<br />
Innviertel haben sich 15 Bauern<br />
zusammengeschlossen und<br />
investieren in eine Siloanlage für<br />
Buchweizen und wollen ihn als<br />
„Innviertler Buchweizen“ vermarkten.<br />
Die Anlage ist bereits<br />
genehmigt und wird auf dem<br />
<strong>Hof</strong> von Wolfgang Wührer in<br />
Aspach gebaut. Der Buchweizen<br />
wird dort ökologisch getrocknet,<br />
gereinigt und dann in den Silos<br />
gelagert. Die ersten Großabnehmer<br />
sind bereits gesichert.<br />
Die Kunst vom Backen<br />
Holzofenbrote verlangen viel Erfahrung und Gefühl.<br />
<br />
Text & Foto: Andrea Jungwirth<br />
Die Kunst, im Holzofen<br />
Brot zu backen, ist beinahe<br />
in Vergessenheit<br />
geraten, doch nun liegen Holzofenbrote<br />
wieder im Trend. Früher<br />
war es auf jedem Bauernhof<br />
normal, im Steinofen das eigene<br />
Brot zu backen. Auch der Bäcker<br />
beherrschte das Handwerk, Backwaren<br />
im Holzofen herzustellen.<br />
Was relativ einfach klingt, ist eine<br />
Kunst und erfordert viel Erfahrung.<br />
Doch das Brot bekommt<br />
durch diesen Backprozess einen<br />
unverwechselbaren Geschmack<br />
und eine krachende Kruste, was<br />
die steigende Nachfrage erklärt.<br />
Holzöfen oder Brothäuser werden<br />
wieder neu gebaut oder alte<br />
Steinöfen restauriert. Doch damit<br />
die Brote auch wirklich gelingen,<br />
benötigt es viel Routine. Einfach<br />
so mal Brot backen funktioniert<br />
nicht. Das „Einschießen“ der<br />
Brote muss gelernt sein, ein Regulieren<br />
der Temperatur per Knopfdruck<br />
gibt es nicht. Die Menge<br />
des Holzes zum Anheizen muss<br />
genau stimmen, ebenso die Aufheizphase.<br />
Nach etwa 1,5 Stunden<br />
wird die Asche beseitigt und<br />
der Boden mit nassen Tüchern<br />
schnell gereinigt. Bei der richtigen<br />
Resthitze werden die Brote<br />
eingeschossen, Temperatur und<br />
Backzeit müssen exakt aufeinander<br />
abgestimmt sein. Nur so gelingen<br />
die aromatischen, knusprigen<br />
Holzofenbrote.<br />
Rezept<br />
uu200 g Buchweizenmehl<br />
uu200 g gemahlene<br />
Haselnüsse<br />
uu200 g Butter<br />
uu200 g Zucker<br />
Buchweizentorte<br />
uu6 Eier<br />
uu2 geschälte und geriebene<br />
Äpfel<br />
uu1 Packung Backpulver<br />
uuetwas Zimt<br />
Butter mit 100 g Zucker schaumig rühren, das Eigelb<br />
nach und nach unterrühren.<br />
Eiklar mit dem restlichen Zucker steif schlagen. Mehl<br />
mit Backpulver vermischen.<br />
Dottermasse mit Mehl, Nüssen und Zimt verrühren, die<br />
Äpfel untermischen. Eiklar vorsichtig unterheben.<br />
Masse in eine gebutterte und bemehlte Tortenform füllen<br />
und bei 180 Grad Celsius etwa 40 Minuten backen.<br />
Die erkaltete Torte am besten mit Preiselbeermarmelade<br />
füllen und mit Schlagobers servieren.<br />
Rezept<br />
uu500 g Roggenmehl<br />
uu300 g Weizenmehl<br />
uu150 g Sauerteig<br />
uu40 g Frischhefe<br />
Roggenmischbrot<br />
uu1 Esslöffel Zucker<br />
uu2 Esslöffel Salz<br />
uu2 bis 3 Esslöffel Brotgewürz<br />
Mehle mischen<br />
und in eine Schüssel<br />
geben. In die<br />
Mitte eine Mulde<br />
drücken. In die<br />
Mulde den Germ<br />
hineinbröseln und<br />
den Zucker dazugeben.<br />
Mit etwas<br />
warmem Wasser den Germ verrühren.<br />
Den Vorteig etwa 10 Minuten zugedeckt gehen lassen,<br />
bis sich das Volumen verdoppelt hat. Nun Sauerteig,<br />
Salz und Gewürze dazugeben und mit warmem Wasser<br />
zu einem glatten Teig kneten.<br />
Teig zugedeckt etwa 1,5 Stunden warm oder über Nacht<br />
kühl gehen lassen. Danach den Teig zusammenschlagen,<br />
einen Laib daraus formen und 30 Minuten gehen<br />
lassen.<br />
Eine Schüssel mit Wasser ins Backrohr stellen. Brot bei<br />
220 Grad Celsius etwa 20 Minuten backen, danach bei<br />
180 Grad Celsius etwa 50 Minuten fertig backen.<br />
Hinweis: Das Rezept dient als Anregung für neue<br />
Produkte und sollte bei einer Vervielfachung adaptiert<br />
werden. Sowohl die Germmenge als auch die Gehzeit<br />
wird sich dabei verändern, auch verhält sich jedes Mehl<br />
anders. Mit etwas Gespür für den Teig lassen sich aber<br />
natürlich auch mehrere Portionen auf einmal herstellen.
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Getreide & Backen<br />
Seite 23, 2/<strong>2017</strong><br />
Handgemachte Pasta<br />
Individuelle Nudelrezepte und kreatives Werkzeug.<br />
<br />
Von Andrea Jungwirth<br />
Pasta selber machen liegt<br />
genauso im Trend wie handwerklich<br />
gut gemachte Pasta vom<br />
kleinen Produzenten zu kaufen.<br />
Dabei sollte es nicht um unterschiedliche<br />
kommerzielle Formen<br />
gehen, bei denen Pasta zu<br />
allem Möglichen gepresst wird,<br />
sondern um Geschmack, Qualität<br />
und Handwerk. Unterschiedliche<br />
Mehle, Kräuter und Zutaten<br />
aus der Region wie Maroni- oder<br />
Kletzenmehl können genauso im<br />
Pastateig landen wie färbendes<br />
Gemüse oder Espresso für den<br />
Geschmack. Kaum etwas ist so<br />
vielfältig in der Küche wie Pasta<br />
und die passenden Saucen dazu.<br />
Je nachdem, was am <strong>Hof</strong> produziert<br />
wird, kommen eigene<br />
Kräuter, Eier und Mehle in den<br />
Teig, oder das eigene Gemüse<br />
vom Feld und die Wildkräuter<br />
aus der Umgebung. So lassen<br />
sich gefragte Spezialitäten herstellen<br />
oder, mit dem passenden<br />
Know-how, auch Kochkurse für<br />
Interessierte, zum Beispiel „Pasta<br />
selber machen mit Zutaten aus<br />
der Region“, anbieten.<br />
Buchtipp:<br />
Pasta-Werkstatt<br />
Wie Pastaherstellung im kleinen<br />
Rahmen mit wenig Technik<br />
funktioniert, zeigt der Südtiroler<br />
Markus Holzer in seinem Buch<br />
„Pasta-Werkstatt“. Es macht Lust<br />
zum Ausprobieren und Kreieren<br />
eigener Nudelrezepte. Denn<br />
wer hätte gedacht, dass Zange,<br />
Profilbleche, Spachtel und<br />
Hammer Handwerkszeug für<br />
die Herstellung von Pasta sein<br />
können? Mit diesem Zubehör<br />
aus dem Baumarkt zeigt er, was<br />
aus Nudelteig alles machbar ist:<br />
von Holzkohle-Tagliolini oder<br />
Schlutzkrapfen mit einer lila Kartoffelfülle<br />
über Kräuter-Fazzoletti<br />
bis hin zu süßen Pasta-Kreationen.<br />
Den Feinschliff gibt dann<br />
noch die Sauce. Die hat der Pasta-Koch<br />
passend zu jeder Sorte<br />
kreiert, damit sie garantiert an<br />
der Pasta haften bleibt. Markus<br />
Holzer, Küchenchef des Südtiroler<br />
Restaurants Jora am Haunold,<br />
hat sich einen Namen für regionale<br />
Spezialitäten aus besten einheimischen<br />
Produkten gemacht.<br />
Info<br />
Zum Buch:<br />
Autor: Markus Holzer<br />
Stuttgart: Franckh-Kosmos<br />
Verlag 2016<br />
ISBN: 978-3-440-14628-6<br />
160 Seiten, 25,– €<br />
Rezept<br />
Klassische Schlutzkrapfen<br />
Teig:<br />
uu250 g Roggenmehl<br />
uu250 g Weizenmehl<br />
uu2 Eier<br />
uu60 – 100 ml Wasser,<br />
Milch oder Weißwein<br />
Fülle:<br />
uu300 g gekochter, fein gehackter<br />
Spinat<br />
uu100 g fein geschnittene<br />
Zwiebeln<br />
uu3 Esslöffel Butter<br />
uu250 g Bröseltopfen<br />
uu5 Esslöffel Parmesan<br />
uuSalz und Pfeffer<br />
Für den Teig alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten<br />
und zugedeckt 30 Minuten rasten lassen.<br />
Topfen und Spinat sollten gut abgetropft sein. Für die<br />
Fülle Zwiebel in Butter anschwitzen. Zwiebel, Topfen,<br />
Spinat und Parmesan gut verrühren und mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken.<br />
Teig mit Hilfe einer Nudelmaschine dünn ausrollen,<br />
Kreise ausstechen und etwas Fülle darauf geben. Die<br />
Kreise zu Halbmonden verschließen, die Ränder gut<br />
andrücken.<br />
Schlutzkrapfen in Salzwasser kochen und am besten<br />
mit brauner Butter, Parmesan und Schnittlauch servieren.<br />
Geschäftsführer Manfred Mazsits von der<br />
IME Back und Kochgeräte GmbH führte<br />
den interessierten Messebesuchern seine<br />
Backöfen vor, die Kostproben gingen weg<br />
wie warme Semmeln. www.ime.at<br />
Die Firma Sela präsentierte ihr Sortiment an<br />
Nudel- und Teigknetmaschinen sowie Pastakocher.<br />
www.sela-gmbh.de<br />
AB HOF<br />
Geschäftsführer Dieter Waldner von<br />
Waldner Biotech konnte viele Kunden über<br />
das große Sortiment an Getreidemühlen,<br />
Backöfen und Backzubehör informieren.<br />
www.waldner-biotech.at<br />
Te Ferro präsentierte seinen Multi-Funktions-Ofen<br />
– den Alltounder unter den<br />
Holzbacköfen. www.teferro.de<br />
PROMOTION<br />
Backöfen – individuell<br />
wie Ihr Brot!<br />
Die Firma F.G.Backtechnik<br />
möchte, dass seine Kunden<br />
mit den hochwertigen Backöfen<br />
zufrieden sind und erstklassiges<br />
Brot darin backen. Deshalb wurden<br />
die Geräte in den letzten 30<br />
Jahren ständig weiterentwickelt.<br />
Das Ergebnis ist ein optimales<br />
und optimiertes Produkt: Die<br />
Öfen sind TÜV-geprüft, in Vollschamott-Technik<br />
ausgeführt<br />
und haben ein rostfreies Edelstahlgehäuse.<br />
Zur Ausstattung<br />
gehört eine Dampfschwellanlage,<br />
eine große Panorama-Türverglasung<br />
sowie eine isolierte<br />
Innentür und selbstschließende<br />
Federschaniere. Sie sind garantiert<br />
aus eigener Produktion!<br />
Deshalb bietet F.G. Backtechnik<br />
auch einen ganz besonderen<br />
Service: Die Öfen sind in<br />
unterschiedlichen Abmessungen<br />
erhältlich und damit, je<br />
nach Ausführung, für verschiedene<br />
Teigmengen einsetzbar. Sie<br />
F.G. Backtechnik<br />
haben Großes vor? Die Backöfen<br />
sind übereinander stapelbar. So<br />
kann Ihre Backstube ganz individuell<br />
ausgestattet werden!<br />
Info<br />
F.G. Backtechnik<br />
GF Franz Graml<br />
Michael-Haydn-Weg 2<br />
A-5112 Lamprechtshausen<br />
office@backtechnik.at<br />
www.backtechnik.at
Seite 24, 2/<strong>2017</strong><br />
Das Lokal<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Rezept<br />
Cappuccino vom Bärlauch mit<br />
Crostini vom Faltenbrot mit<br />
Tomate und Basilikum<br />
Simone Attisani<br />
Zutaten Cappuccino<br />
vom Bärlauch:<br />
uu100 g Butter<br />
uu2 Stk Zwiebel – klein<br />
geschnitten<br />
uu250 ml Milch<br />
uu250 ml Schlagobers<br />
uuSalz, Pfeffer<br />
uuBärlauch nach Geschmack<br />
Gasthof Liegl<br />
Schweinernes aus eigener Landwirtschaft und süße<br />
Kreationen.<br />
Von Katrin Schedler<br />
In St. Georgen am Längsee<br />
wird im Gasthof Liegl<br />
Re gio nalität und Herzlichkeit<br />
groß geschrieben. Nicht<br />
nur die wunderbare Aussicht<br />
und die idyllische Lage des seit<br />
1909 in der Familie befindlichen<br />
Hauses wirken wie Balsam<br />
für die Seele, sondern auch die<br />
Leidenschaft der Familie für die<br />
Gastwirtschaft. Die Urgroßeltern<br />
von Elisabeth Warmuth-Liegl<br />
erwarben einst das Gebäude und<br />
setzten somit den Grundstein für<br />
den heutigen Gasthof. Dass die<br />
Kärntnerin den Familienbetrieb<br />
einmal weiterführen würde,<br />
war so eigentlich nicht geplant.<br />
Nach dem BWL-Studium folgte<br />
sie jedoch ihrem Bauchgefühl<br />
und übernahm 2013 zusammen<br />
mit ihrem Mann den Familienbetrieb.<br />
Obwohl Elisabeth Warmuth-Liegl<br />
viele traditionelle<br />
Sachen von ihrer Mutter in der<br />
Küche übernommen hat, fließen<br />
moderne, neue Elemente stets<br />
Info<br />
Gasthof Liegl<br />
St. Peter bei Taggenbrunn 2<br />
A-9313 St. Georgen am<br />
Längsee<br />
Tel.: +43 4213 2124<br />
www.gasthof-liegl.at<br />
www.lisissuessewelt.at<br />
Inhaber:<br />
Elisabeth Warmuth-Liegl<br />
Gründung:<br />
Geschäftsübernahme 2013<br />
Mitarbeiter:<br />
Familie + Beiköchin<br />
Landwirtschaft: 17 Hektar,<br />
durchschnittlich 15 Schweine.<br />
Betrieb: 60 Sitzplätze in der<br />
Gastwirtschaft + 39 Sitzplätze<br />
im Garten.<br />
mit ein. Einer Linie ist die Gastwirtin<br />
dabei immer treu geblieben:<br />
Regionale Produkte bilden<br />
den Mittelpunkt.<br />
Produkte aus eigener<br />
Landwirtschaft<br />
Bei den Zutaten für ihre frischen<br />
und saisonal abgestimmten<br />
Gerichte kann die leidenschaftliche<br />
Köchin aus dem Vollen<br />
schöpfen. Was nicht aus der<br />
eignen Landwirtschaft kommt,<br />
wird regional eingekauft und<br />
dank der vielen langjährigen<br />
Lieferanten aus unmittelbarer<br />
Nähe sind die Produkte stets<br />
frisch und von höchster Qualität.<br />
So viel wie möglich kommt<br />
aus dem eigenen Garten und<br />
Stall. 17 Hektar werden von der<br />
Familie bewirtschaftet, darunter<br />
ein Gemüsegarten und -acker.<br />
Durchschnittlich 15 Schweine<br />
führen im Stall, der sich direkt<br />
neben dem Gasthof befindet,<br />
ein unbeschwertes Leben<br />
und bekommen ausschließlich<br />
Getreide und ein bisschen Sojaschrot<br />
zu fressen, Mais wird keiner<br />
gefüttert. Das Ergebnis ist<br />
ausgezeichnetes <strong>Fleisch</strong>, das zu<br />
Sulz vom hauseigenen Schwein,<br />
Speck, Wurstspezialitäten und<br />
weiteren köstlichen Gerichten<br />
verarbeitet wird.<br />
Natürlich, frisch und<br />
regional<br />
Die Gerichte tragen ganz klar<br />
die Handschrift von Elisabeth<br />
Warmuth-Liegl: „Ich koche so,<br />
dass ich das auch selber guten<br />
Gewissens essen würde.“ Fertiggewürzmischungen<br />
kommen<br />
genauso wenig zum Einsatz wie<br />
tiefgefrorene Lebensmittel. Käsnudeln<br />
und Co. werden frisch<br />
eingeschlagen und die Wiener<br />
Schnitzel vom Milchkalbsrücken<br />
in Butterschmalz bzw. von der<br />
Schweinskarreerose in Schweineschmalz<br />
à la minute gebacken,<br />
dementsprechend g‘schmackig<br />
sind die Hausspezialitäten auch.<br />
„In Zukunft möchten wir die regionalen<br />
Produkte noch vermehrt<br />
einarbeiten und in den Vordergrund<br />
stellen“, so die Kärntnerin.<br />
Dabei bietet die Familie seit jeher<br />
heimische, regionale Produkte an<br />
und bringt sie den Gästen näher.<br />
Seit ein paar Jahren hat sich die<br />
Gastwirtin mit ihren Tortenkreationen<br />
einen Namen in der<br />
„Hochzeits-Szene“ gemacht. Das<br />
Wissen um die Fertigung hat sie<br />
sich selbst beigebracht und zum<br />
Erstaunen von allen ist die Idee<br />
wie eine Bombe eingeschlagen.<br />
Auch hier hat die kreative Tortenkünstlerin<br />
höchste Qualitätsansprüche,<br />
angefangen bei den<br />
Zutaten bis hin zur Präsentation.<br />
Aus diesem Grund werden die<br />
handgemachten Kreationen<br />
höchstpersönlich im Kühltransporter<br />
ausgeliefert und aufgebaut.<br />
<strong>2017</strong> wurde „Lisis süße<br />
Welt“ mit dem Austria Wedding<br />
Award <strong>2017</strong> auszeichnet.<br />
Der Gasthof Liegl ist Teil der<br />
Wirte-Kooperation „Die Aufkocher“,<br />
nach deren Philosophie<br />
die regionale Küche einen besonderen<br />
Stellenwert einnimmt.<br />
„‚Die Aufkocher‘ ist eine Wirtevereinigung,<br />
die auch in Zukunft<br />
bestehen bleiben muss“, setzt<br />
sich Liegl ein. Im Stüberl des<br />
Gasthofs ist ein kleiner <strong>Hof</strong>laden<br />
eingerichtet. Schweinernes<br />
aus der eigenen Landwirtschaft,<br />
eingelegte Spezialitäten und eingekochte<br />
Köstlichkeiten warten<br />
darauf, entdeckt zu werden.<br />
Die Zwiebel in der Butter weich kochen – mit Milch,<br />
Schlagobers aufgießen, würzen und köcheln lassen.<br />
Zuletzt mit Bärlauch verfeinern, gut aufmixen und durch<br />
ein Sieb passieren.<br />
Milchschaum:<br />
uu100 ml Milch<br />
Alles kurz erhitzen und aufmixen.<br />
Zutaten Faltenbrot:<br />
uu½ kg Hartweizengrieß<br />
uuca. 20 g Salz<br />
uu17 g frische Germ<br />
uu50 g weiche Butter<br />
uu300 ml kaltes Wasser<br />
uu30 ml Schlagobers<br />
uuWeißwein, Noilly Prat, Salz<br />
Außerdem:<br />
uuklein geschnittene Tomaten<br />
uuetwas Knoblauch<br />
uuSalz, Pfeffer<br />
uuOlivenöl<br />
uuBasilikum<br />
Alle Zutaten miteinander vermischen und im Rührkessel<br />
zuerst sieben Minuten auf Stufe 1 und dann 4 Minuten<br />
auf Stufe 2 kneten. Den Teig in eine Schüssel abfüllen und<br />
mind. 15 Minuten gehen lassen. Den Teig danach ausrollen<br />
und großzügig bemehlen, um ein Zusammenkleben<br />
der einzelnen Falten zu verhindern. Den Teig in gleichmäßige<br />
rechteckige Stücke schneiden. Jeweils 3 bis 4<br />
Stücke übereinander stapeln und mit einem schmalen<br />
Kochlöffel in der Mitte eine Mulde eindrücken, damit die<br />
Teile zusammenkleben. Achtung – nicht zu tief eindrücken,<br />
das Brot soll nicht zweigeteilt werden. Das Brot<br />
gehen lassen (ca. 15 bis 20 Minuten – nicht länger, da<br />
das Brot ansonsten zu groß wird und die Falten zusammenkleben),<br />
dann bei 180 °C ca. 30 Minuten backen.<br />
Die Tomaten mit dem Knoblauch, Salz, Pfeffer und einem<br />
kleinen Schuss Olivenöl in einer Pfanne leicht erhitzen.<br />
Den Basilikum in Streifen schneiden und erst kurz vor<br />
dem Anrichten untermischen.<br />
Fertigstellung:<br />
Die Frühlingssuppe in Gläser abfüllen und den Milchschaum<br />
darauf turmartig anrichten. Die gerösteten<br />
Faltenbrotscheiben mit den Tomaten belegen und extra<br />
servieren.<br />
Gasthof Liegl
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Essig, Öl & Kräuter<br />
Seite 25, 2/<strong>2017</strong><br />
Neuer Trend: Wildkräuter<br />
<br />
Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />
Gerade jetzt im Frühling<br />
haben Wildkräuter Saison.<br />
Der Bärlauch führt<br />
dabei die Hitliste an. Was vor einigen<br />
Jahren nur für einige wenige<br />
Kräuterkundige ein Wildkraut<br />
zum Selberpflücken war, ist jetzt<br />
ein Modekraut. Bärlauch hat die<br />
Speisekarten erobert.<br />
Apotheke aus der<br />
Natur<br />
Rezept<br />
uu100 g Wildkräuter<br />
uu100 g Sonnenblumenöl<br />
Wildkräuterpaste<br />
Brennesseln und Co. sind reich an Vitamin C.<br />
uu1 Esslöffel Salz<br />
Die Kräuter gut waschen und abtropfen lassen. Anschließend<br />
trockentupfen und etwas antrocknen lassen.<br />
Die Kräuter grob hacken und zusammen mit dem Öl in<br />
einer Küchenmaschine zu einer Paste zerkleinern.<br />
Die grüne Paste mit dem Salz verrühren, in sterile Gläser<br />
füllen. Die Paste mit etwas Olivenöl abdecken und<br />
die Gläser gut verschließen. Die Gläser kühl und dunkel<br />
aufbewahren.<br />
Wer sich mit Wildkräutern<br />
befasst, merkt schnell, wie vielfältig<br />
das Angebot der Natur ist.<br />
Über 1.500 essbare Wildpflanzen<br />
gibt es in Mitteleuropa. Sie<br />
schmecken meist aromatischer<br />
als die kultivierten Verwandten.<br />
Brennnessel, Giersch, Vogelmiere<br />
und Co zeichnen sich<br />
durch ihren hohen Gehalt an<br />
Vitaminen und Mineralstoffen<br />
aus. Einige Wildkräuter sind<br />
wahre Tausendsassa und enthalten<br />
verschiedene Wirkstoffe,<br />
die bei unterschiedlichen Krankheiten<br />
eingesetzt werden können,<br />
so etwa die Scharfgarbe oder die<br />
Brennnessel.<br />
Giersch und<br />
Brennnessel<br />
Giersch und Brennnessel<br />
sind nicht die besten Freunde<br />
der Gärtners und Landwirts.<br />
Giersch bringt manchen Gärtner<br />
beinahe zur Verzweiflung,<br />
da trotz regelmäßigem Jäten das<br />
„Unkraut“ immer wieder austreibt<br />
und sich vermehrt.<br />
Jede noch so kleine Wurzel<br />
wächst zu einer neuen Pflanze<br />
heran. Wenn dem Giersch gärtnerisch<br />
schwer Herr zu werden<br />
ist, dann hilft es vielleicht, Frieden<br />
mit ihm zu schließen und<br />
ihn einfach zu essen. Brennnesseln<br />
werden ebenfalls als<br />
lästiges Unkraut aus dem Garten<br />
verbannt. Doch die<br />
Pflanze ist ein gesundes<br />
und schmackhaftes<br />
Wildgemüse, das sowohl für die<br />
süße Küche als auch für pikante<br />
Gerichte gerne verwendet wird.<br />
Vielfältig einsetzbar<br />
Egal ob Giersch oder Brennnessel,<br />
gegessen werden die<br />
jungen Blätter, die ähnlich wie<br />
Spinat zubereiten werden. Sie<br />
eignen sich für Salate, Aufstriche,<br />
Gemüse und Suppen oder<br />
werden auch nur zum Würzen<br />
von Gerichten verwendet.<br />
Junge, zarte Gierschblätter vor<br />
der Blüte schmecken würzig,<br />
erinnern leicht an Petersilie und<br />
Karotte, ältere Blätter schmecken<br />
intensiver und leicht bitter.<br />
Mit etwa 200 mg Vitamin C pro<br />
100 g enthält es 15 Mal so viel<br />
wie Kopfsalat oder vier Mal so<br />
viel wie Orangen. Auch bei den<br />
Mineralstoffen ist das Wildkraut<br />
unschlagbar. Kohlgemüse gilt als<br />
besonders gesund und enthält<br />
etwa 2 mg Mineralstoffe pro<br />
100 g. Der Giersch bringt es auf<br />
unglaubliche 27 mg pro 100 g<br />
also 13 Mal so viel.<br />
Junge Blätter der Brennnessel,<br />
die noch nicht „brennen“, oder<br />
zarte Triebe, werden roh als Salat<br />
oder als Blattgemüse verwendet.<br />
Die Blätter sind reich an Vitamin<br />
A, C und Mineralstoffen<br />
wie Eisen. Spinat aus Brennnesselblättern<br />
enthält doppelt so<br />
viel Vitamin C wie in der selben<br />
Menge Zitronen enthalten ist,<br />
zwei Mal so viel Eisen wie Spi-<br />
nat und zwei Mal so viel Kalium<br />
wie Tomaten. Viele Wildkräuter<br />
eignen sich auch zum Konservieren.<br />
Schmackhafte und gesunde<br />
Öle, Essige oder Pesti lassen sich<br />
daraus zaubern.<br />
Wildkräuterpaste<br />
Veilchenessig<br />
Dieser Essig lässt sich nur<br />
im Frühjahr herstellen,<br />
wenn die Veilchen blühen und<br />
ist eine Spezialität. Je länger der<br />
Essig zieht, desto mehr nimmt<br />
er den Geschmack und die<br />
Farbe der Veilchenblüten auf.<br />
Rezept<br />
uu1 Handvoll Duftveilchenblüten<br />
uu½ - ¾ Liter weißer Balsamicoessig<br />
Dazu eignen sich die verschiedensten<br />
Wildkräuter, allen voran<br />
natürlich Bärlauch, aber auch<br />
Giersch oder Brennessel. Sehr<br />
gut harmoniert eine Kombination<br />
aus allen dreien. Das Salz im<br />
Rezept dient der besseren Haltbarkeit.<br />
Aus der fertigen grünen<br />
Wildkräuterpaste lässt sich<br />
in der Küche etliches zaubern.<br />
Aufstriche, Gemüse und Füllungen<br />
lassen sich damit verfeinern<br />
und natürlich ist eine Pesto daraus<br />
schnell zubereitet. Da aber<br />
weder Nüsse noch Käse in der<br />
Paste enthalten sind, erhöht sich<br />
die Haltbarkeit im Vergleich zum<br />
fertigen Pesto.<br />
Veilchenessig<br />
Es reichen in der Regel drei bis<br />
vier Tage, da sonst das Aroma<br />
zu intensiv werden kann. Der<br />
frühlingshafte Essig passt zu<br />
Blattsalaten, speziell mit Wildkräutern,<br />
zu Desserts mit Obst<br />
oder Aufstrichen.<br />
uu1 kleines Stück Zitronenschale<br />
einer Bio-Zitrone<br />
uuWer möchte kann einen<br />
Zweig Zitronenthymian<br />
dazugeben<br />
Blüten, Zitronenschale und Zitronenthymian in ein verschließbares<br />
Schraubglas geben. Das Ganze mit Essig<br />
übergießen, sodass alles gut mit Essig bedeckt ist. Das<br />
Glas verschließen und zwei Tage bis zwei Wochen ziehen<br />
lassen. Das Gefäß täglich schütteln.<br />
Danach den Essig filtrieren und in kleine Flaschen füllen.<br />
Wer möchte kann den Essig auch mit etwas Speisestärke<br />
aufkochen und sich so eine Veilchen-Balsamicocreme<br />
herstellen.
Seite 26, 2/<strong>2017</strong><br />
Milch & Käse<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Käse-Hochgenuss<br />
Köstlichkeiten von den Gailtaler Almen. Text & Foto: Katrin Schedler<br />
Im Sommer, hoch oben auf<br />
den Almen, entsteht eine<br />
wahre Gaumenfreude: der<br />
Almkäse. Österreichs Almkäse<br />
sind sehr vielfältig in ihrer Art,<br />
haben jedoch auch einige gleiche<br />
aromatische und geschmackliche<br />
Eigenschaften sowie Herstellungsprozesse.<br />
Welcher nun<br />
der beste Alm-/Alpkäse ist, ist<br />
Geschmackssache. <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong><br />
begibt sich in dieser Ausgabe<br />
auf die Spuren des Almkäses aus<br />
dem Gailtal.<br />
Gerd W. Sievers<br />
Gailtaler Almkäse g.U.<br />
Aufgrund seiner naturräumlichen<br />
Bedingungen stand im<br />
Gailtal die Grünlandwirtschaft<br />
Rezept<br />
Frigga<br />
uuZutaten für 4 Personen:<br />
uu500 g Gailtaler Speck<br />
g.g.A.<br />
Frigga und Frigge<br />
mit Rinder- und Pferdezucht<br />
immer im Vordergrund. Im Talboden<br />
waren die Produktionsbedingungen<br />
wegen eines hohen<br />
Anteils an stark vernässten, „sauren“<br />
Wiesen eher ungünstig, auf<br />
den Almen konnte jedoch Viehund<br />
Milchwirtschaft betrieben<br />
werden. Erste Hinweise auf Käse<br />
von den Almen des Gail- und<br />
Lesachtals stammen bereits aus<br />
dem 14. Jahrhundert und noch<br />
heute prägen die Almsennereien<br />
das Bild der alpinen Kulturlandschaft<br />
in der Region. Lange Zeit<br />
wurde ein größerer Anteil des<br />
Käses nach „Friulaner Art“, das<br />
heißt halbfett und nicht gepresst,<br />
hergestellt und als Frischkäse<br />
Frigga und Frigge sind zwei sehr<br />
ähnliche Rezepte, die ihren Ursprung<br />
in Italien haben. Es handelt<br />
sich bei ihnen um eine typische<br />
Mahlzeit der Holzknechte. Beide<br />
Gerichte können mit Zwiebel,<br />
Knoblauch, gehackter Petersilie<br />
oder Schnittlauch verfeinert werden, schmecken aber auch<br />
so ausgezeichnet - vor allem dann, wenn beste Gailtaler<br />
Zutaten verwendet werden.<br />
uu500 g Gailtaler Almkäse<br />
g.U.<br />
uuSalz<br />
uuPfeffer<br />
Speck in Streifen schneiden und in einer schweren Pfanne<br />
auslassen, mit halbfingerdicken Scheiben von Gailtaler Almkäse<br />
g.U. bedecken, salzen und pfeffern. Sobald der Käse zu<br />
rinnen beginnt, Pfanne vom Feuer nehmen und das Ganze<br />
auf Polenta geben, sofort servieren.<br />
Frigge<br />
uuZutaten für 4 Personen:<br />
uu500 g Gailtaler Speck g.g.A.<br />
uu500 g Gailtaler Almkäse g.U.<br />
uu5 Eier<br />
uuSalz<br />
uuPfeffer<br />
Speck in kleine Würfel schneiden und diese in einer großen,<br />
schweren Eisenpfanne erhitzen, bis das Fett zu schwitzen<br />
beginnt und glasig wird. Gailtaler Almkäse in messerrückendicke<br />
Scheiben schneiden, zwei Drittel davon auf den Speck<br />
legen. Fünf Eier darauf schlagen und leicht verrühren, mit<br />
dem restlichen Käse bedecken, salzen und pfeffern. Sobald<br />
der Käse geschmolzen ist, Pfanne vom Herd nehmen. Das<br />
Gericht auf Schwarzbrotscheiben anrichten, mit Sauerkraut<br />
und Salat genießen.<br />
verkauft. Aufgrund der besseren<br />
Haltbarkeit und besseren<br />
Transportfähigkeit sowie des<br />
vollmundigeren Geschmacks<br />
des Käses setzte sich jedoch die<br />
Fettkäseproduktion durch. In<br />
den 1940er-Jahren waren im<br />
Gailtal noch 39 Almsennereien<br />
aktiv, in den 1970er-Jahren reduzierte<br />
sich die Anzahl auf sieben<br />
aktive Betriebe. Heute wird der<br />
Gailtaler Almkäse g.U. noch auf<br />
13 Almen erzeugt. In den letzten<br />
Jahren haben der Umdenkprozess<br />
in der Landwirtschaft mit<br />
einem Umschwung in Richtung<br />
extensiver, ökologisch orientierter<br />
und qualitätsbewusster<br />
Wirtschaftsformen sowie entsprechende<br />
Förderangebote der<br />
öffentlichen Hand wieder zu<br />
einem Aufschwung der Almwirtschaft<br />
verholfen. Die Vielfalt<br />
des Futterangebotes der artenreichen<br />
Almflächen bietet die besten<br />
Voraussetzungen für eine<br />
besonders gute und im Vergleich<br />
zur Talmilch besonders käsereitaugliche<br />
Milchqualität. Der<br />
traditionell produzierte Hartkäse<br />
aus reiner Almrohmilch<br />
(Kuh- und gegebenenfalls maximal<br />
10 % Ziegenrohmilch) von<br />
Gailtaler Almen ist EU-weit als<br />
geschützte Ursprungsbezeichnung<br />
(g.U.) geschützt.<br />
Handwerkliches<br />
Können<br />
Die Senner des Gailtales verfügen<br />
über besonderes, auf der<br />
Erfahrung von Generationen<br />
basierendes handwerkliches<br />
Können. Ihr Wissen um die Auswahl<br />
der je nach Jahreszeit besten<br />
Weideplätze und den Einfluss<br />
der Außentemperatur und des<br />
Wetterverlaufs auf den Käsereiprozess<br />
garantieren das Entstehen<br />
eines qualitativ hochwertigen,<br />
regionaltypischen Produkts.<br />
Für den Gailtaler Almkäse g.U.<br />
wird ausschließlich Almmilch<br />
von Gailtaler Almen verwendet,<br />
die Zugabe von im Tal gewonnener<br />
Milch ist nicht erlaubt und<br />
auch die Verarbeitung der Milch<br />
hat auf den Gailtaler Almen zu<br />
erfolgen. Als Zusätze bei der<br />
Käseproduktion dürfen nur<br />
Naturlab und Milchsäurekulturen<br />
verwendet werden. Die<br />
Herstellung orientiert sich zum<br />
Zwecke der nachhaltigen Qualitätssicherung<br />
am „Gailtaler Almprotokoll“,<br />
das Richtlinien zur<br />
Almbewirtschaftung, Tierhaltung,<br />
Melkarbeit, Milchreifung<br />
und Käseproduktion beinhaltet.<br />
Auch heute noch erfolgt die Verarbeitung<br />
weitgehend händisch.<br />
Bei der Milchreifung werden oft<br />
noch die traditionellen „Stotzen“<br />
als Milchreifegefäße verwendet.<br />
Erhältlich ist der Almkäse in den<br />
Sommermonaten direkt auf den<br />
Almen ab <strong>Hof</strong>, bei regionalen<br />
Handelspartner oder in der lokalen<br />
Gastronomie.<br />
Der Almkäse und seine<br />
Charakteristik<br />
Der Käse hat die Form eines runden<br />
Laibes, sein Gewicht beträgt<br />
zwischen 0,5 und 35 Kilogramm.<br />
Die Milch- und Käsereifung ist<br />
damals wie heute hauptsächlich<br />
von den Außentemperaturen<br />
während der Sommermonate<br />
abhängig – die Mindestreifezeit<br />
für den Gailtaler Almkäse<br />
g.U. beträgt sieben Wochen, bei<br />
besonderem Bedarf im Rahmen<br />
der Gastronomie auf den Gailtaler<br />
Almsennereien ist eine kürzere<br />
Reifezeit, mindestens jedoch<br />
fünf Wochen, erlaubt. Der Käse<br />
weist eine trockene, geschlossene<br />
Naturrinde von goldgelber Farbe<br />
auf, der Teig ist von gelblicher<br />
Farbe, geschmeidiger Konsistenz,<br />
weitgehend ohne Risse und weist<br />
eine geringe, runde und gleichmäßige<br />
Lochung auf. Der Fettgehalt<br />
beträgt mindestens 45 %<br />
F.i.T. (Fett in der Trockenmasse).<br />
Der Käse schmeckt nicht nur pur<br />
oder auf frischem Bauernbrot,<br />
sondern ist auch in traditionellen<br />
Speisen wie der Frigga – einem<br />
Omelett mit Gailtaler Speck und<br />
Gailtaler Almkäse – ein wichtiger<br />
Bestandteil.<br />
Bei der 17. Internationalen<br />
Almkäseprämierung in Kirchbach<br />
Anfang Januar zeigte sich<br />
einmal mehr, dass der Gailtaler<br />
Almkäse g.U. auf ganzer Linie<br />
überzeugt. Als Gewinner ging<br />
die Familie Scheiber von der<br />
Achornacher Alm hervor. Die<br />
Alm ist von Mitte Juni bis Almabtrieb<br />
geöffnet und bietet während<br />
dieser Zeit eine köstliche<br />
Jause mit Almprodukten an – ein<br />
idealer Ort für eine gemütliche<br />
Rast nach einer Wanderung<br />
durch die umliegende Bergwelt.<br />
Info<br />
Weitere Informationen zu<br />
den Almen und dem Almkäse<br />
finden Sie unter:<br />
www.gailtaler-almkaese.at
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Milch, Käse & Honig<br />
Seite 27, 2/<strong>2017</strong><br />
Ziegenmilchspezialitäten vom Figerhof<br />
Bei Familie Jans dreht sich alles um die Ziege.<br />
Text: Katrin Schedler<br />
Umgeben von einer<br />
traumhaften Bergkulisse<br />
weidet eine Ziegenherde<br />
auf 1.300 Meter Seehöhe<br />
in der Nationalparkgemeinde<br />
Kals am Fuße des Großglockners.<br />
Seelenruhig und fernab<br />
von Straßenlärm haben die Tiere<br />
hier alles zum Glücklichsein,<br />
allem voran die saftigen Wiesen<br />
und die für viele Stadtmenschen<br />
ungewohnte klare Luft. Nicht<br />
weit von der Herde entfernt<br />
befindet sich das Zuhause der<br />
Tiere: der Figerhof. Seit 2008<br />
führen Renate und Philipp Jans<br />
den geschichtsträchtigen <strong>Hof</strong> im<br />
Vollerwerb und haben sich ganz<br />
auf die Ziegenmilch konzentriert.<br />
Seine erste Ziege kaufte<br />
sich Philipp Jans mit 10 Jahren,<br />
heute ist der landwirtschaftliche<br />
Quereinsteiger Herr über knapp<br />
300 Tiere. „Einfach war der Weg<br />
nicht“, berichtet Jans über die<br />
ersten Jahre als Landwirt. Nach<br />
anfänglichen Problemen fand<br />
der ehrgeizige Osttiroler mit<br />
dem Figerhof eine ideale Basis,<br />
seinen Traum – Ziegen zu halten<br />
– zu verwirklichen. Das Durchhaltevermögen<br />
und die Hartnäckigkeit<br />
zahlten sich schließlich<br />
aus.<br />
Ziegenheumilch und<br />
Großglocknerkugeln<br />
Mit Hilfe eines Melkkarussells<br />
werden die Ziegen am Figerhof<br />
zweimal täglich gemolken und<br />
geben so im Jahr rund 260.000<br />
Kilogramm Ziegenmilch von<br />
bester Qualität. Davon werden<br />
gut 20.000 Kilogramm in der<br />
kleinen hofeigenen Käserei zu<br />
Ziegenmilchprodukten wie den<br />
Großglocknerkugeln und -laibchen<br />
veredelt, die restliche Ziegenheumilch<br />
wird an Tirol Milch<br />
geliefert. In Zukunft möchte Jans<br />
die Produktion von Ziegenmilchprodukten<br />
jedoch ausbauen und<br />
vor allem das Leitprodukt, die<br />
Großglocknerkugeln, noch mehr<br />
hervorheben. Potenzial, den Weg<br />
aus der Region zu Genießern im<br />
ganzen Land zu finden, haben<br />
die aus frischem, leicht gesalzenem<br />
Ziegentopfen geformten,<br />
in Gewürzen gerollten, mit<br />
Knoblauch verfeinerten und in<br />
Sonnenblumenöl eingelegten<br />
Kugeln auf jeden Fall.<br />
Bei der Bewirtschaftung von<br />
30 Hektar Land sowie bei der<br />
Arbeit mit den Tieren wird der<br />
Landwirt nicht nur von seiner<br />
Familie, sondern auch das ganze<br />
Jahr über von Praktikanten<br />
unterstützt. „Wir möchten jungen<br />
Menschen die Möglichkeit<br />
geben, die Landwirtschaft kennenzulernen,<br />
insbesondere die<br />
Ziegenhaltung, Milchgewinnung<br />
und Käseherstellung“, erklärt<br />
der stolze <strong>Hof</strong>besitzer. Das Futter<br />
stammt vom eigenen Betrieb, die<br />
Kitz werden jedoch zugekauft.<br />
Die Investitionen in den <strong>Hof</strong><br />
und die Hartnäckigkeit haben<br />
sich gelohnt. Die Gastronomen<br />
der Region wissen die handgemachten<br />
Ziegenmilchspezialitäten<br />
zu schätzen – sogar bis nach<br />
Figerhof<br />
Kitzbühel liefert die Familie<br />
ihre Produkte persönlich aus.<br />
Der Figerhof gehört zu den Produzenten,<br />
die ihre Spezialitäten<br />
im Rahmen des „Osttirol Frühstücks“<br />
anbieten. So besteht die<br />
Möglichkeit, bei den teilnehmenden<br />
Beherbergungsbetrieben<br />
bereits beim Frühstück in den<br />
Genuss von Großglocknerkugeln<br />
und Co. zu kommen. Auch in<br />
den Bauernläden und im ausgewählten<br />
Einzelhandel der Region<br />
sind die Produkte vom Figerhof<br />
zu finden. Natürlich steht das<br />
Figerhof-Sortiment ebenfalls in<br />
den Regalen des Talmarkts in<br />
Matrei, denn Philipp Jans fungiert<br />
dort als Obmann und Lieferant<br />
gleichzeitig (nähere Informationen<br />
zum Talmarkt finden<br />
Sie auf Seite 7).<br />
Info<br />
Figerhof<br />
Renate und Philipp Jans<br />
Lana 1<br />
A-9981 Kals am Großglockner<br />
Tel.: +43/664/2111754<br />
www.figerhof.at<br />
Honigprämierung <strong>2017</strong><br />
Imker des Jahres <strong>2017</strong>“ – über<br />
diese Prämierung darf sich<br />
Andreas Vogt aus Schruns/<br />
Vorarlberg freuen. Im Rahmen<br />
der Ab <strong>Hof</strong>-Messe Wieselburg<br />
verkosteten 30 Honigsensoriker<br />
1.223 Honigproben und 43<br />
Met-Einsendungen. Die Besten<br />
wurden in den verschiedenen<br />
Kategorien wie Blütenhonig,<br />
Akazienhonig oder Kastanienhonig<br />
mit der „Goldenen Honigwabe<br />
<strong>2017</strong>“ ausgezeichnet. Die<br />
Siegerehrung fand schließlich<br />
am 3. März, dem Eröffnungstag<br />
der Fachmesse für bäuerliche<br />
Direktvermarktung,<br />
statt. Teilnahmeberechtigt<br />
waren alle Imker, die Mitglied<br />
eines Landesverbandes,<br />
eines Zuchtverbandes<br />
oder des Österreichischen<br />
Erwerbsimkerbundes sind, eingereicht<br />
wurden Honige und<br />
Honigprodukte der Ernte 2016.<br />
„Die goldene Honigwabe“ soll<br />
eine Vermarktungshilfe für die<br />
teilnehmenden Imkereibetriebe<br />
und Anreiz zu einer weiteren<br />
<br />
Texte: Katrin Schedler<br />
Qualitätssteigerung sein. Für<br />
den „Imker des Jahres“ gab es<br />
zusätzlich einen Geldpreis<br />
in der Höhe von 750 Euro<br />
von der Fachzeitschrift<br />
„Bienen aktuell“. Dafür<br />
wurden die Punkte der drei<br />
besten Produkte zusammengezählt,<br />
wobei diese Produkte<br />
jeweils aus verschiedenen Kategorien<br />
stammen mussten und<br />
die Kategorien „Blütenhonig“<br />
und „Waldhonig“ als Pflichtkategorien<br />
galten. Met/Spezialitäten<br />
mit Honig wurden in diese<br />
Auszeichnung nicht einbezogen.<br />
<strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> gratuliert allen Siegern<br />
recht herzlich!<br />
Info<br />
Weitere Informationen zur<br />
Honigprämierung <strong>2017</strong> finden<br />
Sie unter:<br />
www.messewieselburg.at<br />
Andrea Jungwirth<br />
Tag des offenen<br />
Bienenstocks<br />
Am Sonntag, dem 21.<br />
Mai <strong>2017</strong>, findet der<br />
9. Tag des offenen<br />
Bienenstocks statt. Der österreichweite<br />
Aktionstag des<br />
Imkerbundes soll die Öffentlichkeit<br />
für die wertvolle Arbeit<br />
der Bienen und des Imkers<br />
sensibilisieren, neue Kunden<br />
sowie Nachwuchs für die Imkerei<br />
ansprechen und die Imkerei<br />
hautnah erlebbar machen. In<br />
die Welt der Bienen eintauchen<br />
und die Leistungen der<br />
kleinen Honigerzeugerinnen<br />
und ihre Bedeutung für die<br />
Umwelt, Wirtschaft und Landwirtschaft<br />
erfahren – ein Erlebnis<br />
für Jung und Alt, das in den<br />
letzten Jahren gerne angenommen<br />
wurde. Für Imker ist der<br />
Aktionstag eine hervorragende<br />
Möglichkeit, kreative und kulinarische<br />
Angebote rund um<br />
ihre Imkereiprodukte zu präsentieren.<br />
Wie gewohnt bietet der ÖIB<br />
Unterstützung für Werbemaßnahmen<br />
an und stellt für<br />
Teilnehmer des offenen Bienenstocks<br />
wieder ein kostenloses<br />
Werbepaket mit Postern,<br />
Rezepten, Broschüren und Plakaten<br />
in A2 und A3 zur Verfügung.<br />
Außerdem gibt es von bis<br />
21. Mai <strong>2017</strong> eine Werbemittelaktion,<br />
bei der Bienenlehrpfadposter<br />
und Transparente<br />
zu einem Aktionspreis abgegeben<br />
werden. Erhältlich sind<br />
diese direkt beim Österreichischen<br />
Imkerbund.<br />
Wer beim Tag des offenen<br />
Bienenstocks dabei sein<br />
möchte, kann sich unter pall.<br />
imkerbund@aon.at oder<br />
unter +43/1/512 54 292<br />
anmelden. Alle Teilnehmer<br />
und Austragungsorte<br />
werden auf der Homepage<br />
www.imkerbund.at veröffentlicht.
Seite 28, 1/<strong>2017</strong><br />
Wein<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Wein trifft Käse – Was passt zusammen?<br />
Wenn Geschmack aufeinandertrifft.<br />
Text & Fotos: Katrin Schedler<br />
Auch in dieser Ausgabe<br />
von <strong>Hof</strong>&<strong>Markt</strong> stellen<br />
wir Ihnen Vertreter aus<br />
den Käsegruppen Frischkäse/<br />
Weichkäse, Schnittkäse und<br />
Hartkäse vor und kombinieren<br />
diese mit einem passenden Wein.<br />
Starre Regeln, welcher Wein zu<br />
welchem Käse serviert werden<br />
muss, sind längt überholt und<br />
schon manch einer hat durch das<br />
Ausprobieren zunächst exotisch<br />
klingender Kombinationen eine<br />
wahre Geschmacksexplosion<br />
erlebt. Wenn Sie in Ihrem Heurigen<br />
Käseplatten zu Ihren Weinen<br />
anbieten, macht es Sinn, sich<br />
vorher über die Wein-Käse-Paarung<br />
Gedanken zu machen.<br />
Überraschen Sie Ihre Gäste auch<br />
mal mit neuen Kombinationen,<br />
das freut den Geschmackssinn<br />
und sorgt für kulinarischen<br />
Gesprächsstoff.<br />
Österreichs Weinexporte<br />
boomen<br />
Österreichs Weinexporterlöse<br />
sind im Jahr<br />
2016 trotz einer Serie<br />
kleiner Ernten seit 2011 auf ein<br />
neues Rekordniveau von knapp<br />
148 Millionen Euro gestiegen.<br />
Verantwortlich dafür war<br />
ein markantes Absatzplus von<br />
1,8 Millionen Liter bei hochwertigen<br />
Flaschenweinen, was<br />
Umsatzsteigerungen von 5,2<br />
Millionen in diesem Segment<br />
bewirkte. Der Durchschnittspreis<br />
aller Exporte stieg auf beachtliche<br />
3,05 Euro pro Liter. Hauptverantwortlich<br />
für die erfreuliche<br />
Exportentwicklung sind<br />
Märkte außerhalb der Europäischen<br />
Union: Die Schweiz inklusive<br />
Liechtenstein, die USA,<br />
Norwegen, Kanada, Hongkong<br />
und Australien bilden dabei<br />
die Spitze. Gestiegen sind auch<br />
die Qualitätsweinexporte nach<br />
Deutschland. Das Statistische<br />
Bundesamt Wiesbaden weist<br />
einen Zuwachs des Importwerts<br />
von österreichischem Wein von<br />
über 10 Prozent für 2016 aus.<br />
Quelle: ÖWM<br />
ÖWM/Bernhard Schramm<br />
Frischkäse/Weichkäse<br />
Großglocknerkugeln<br />
Für die Großglocknerkugeln<br />
verwendet der Figerhof nur beste<br />
Ziegenmilch von den eigenen<br />
Tieren und veredelt diese in der<br />
kleinen hofeigenen Käserei in<br />
Kals am Großglockner.<br />
Charakteristik: Die Ziegenkäsekugeln<br />
werden aus frischem,<br />
leicht gesalzenem Ziegentopfen<br />
geformt, in Gewürzen gerollt,<br />
mit Knoblauch verfeinert und zu<br />
guter Letzt in Sonnenblumenöl<br />
eingelegt. Die leichte, aber keineswegs<br />
aufdringliche Ziegenmilchnote<br />
präsentiert sich dezent<br />
und harmonisch.<br />
Weinbegleitung: Ein Glas Zierfandler,<br />
Neuburger oder Grüner<br />
Veltliner empfiehlt sich als Duettpartner,<br />
aber auch Aromensorten<br />
wie ein Sauvignon Blanc<br />
können gut passen. Es ist jedoch<br />
darauf zu achten, dass die Aromen<br />
nicht in Konkurrenz zum<br />
Käse treten.<br />
Schnittkäse<br />
Kärntner Rahmlaib<br />
Der Rahmlaib wird aus bester<br />
Kärntner Milch von der Käserei<br />
Schärdinger nach alten traditionellen<br />
Rezepten hergestellt.<br />
Charakteristik: Die vielen<br />
unregelmäßigen Schlitz- oder<br />
Bruchlöcher sind typisch für den<br />
goldgelben Käseteig des Kärntner<br />
Rahmlaibs. Der sehr hohe<br />
F.i.T.-Gehalt von 60 % verleiht<br />
dem Käse mit Naturrinde eine<br />
rahmige und schmelzende Konsistenz.<br />
Durch seine besonderen<br />
Schmelzeigenschaften eignet<br />
er sich auch bestens für warme<br />
Gerichte.<br />
Weinbegleitung: Der Kärntner<br />
Rahmlaib präsentiert sich mit<br />
einem guten, aber intensiven<br />
Geschmack, weshalb er sich mit<br />
einem sehr kräftigen, würzigen<br />
Wein mit hohem Alkoholgehalt<br />
sehr gut verträgt. Chardonnay<br />
und Grüner Veltliner mit nötiger<br />
Kraft harmonieren mit dem<br />
Schnittkäse, auch mit einem Rotwein<br />
lässt er sich kombinieren.<br />
Dieser sollte jedoch klassisch ausgebaut<br />
sein und von einem sehr<br />
guten reifen Jahrgang stammen.<br />
Hartkäse<br />
Tiroler Alm-/Alpkäse g.U.<br />
Fragt man im Tiroler Oberland<br />
(westlich von Innsbruck) nach,<br />
heißt die Spezialität „Alpkäse“, im<br />
Tiroler Unterland jedoch ist die<br />
Bezeichnung „Almkäse“ geläufig.<br />
Ob nun der eine oder andere<br />
Name – der Käse bleibt der gleiche.<br />
Der Tiroler Almkäse/Alpkäse<br />
wird ausschließlich aus roher,<br />
hartkäsereitauglicher Almmilch<br />
(Kuhmilch) mit Milchsäurebakterien-<br />
und Kälbermagenlabzusatz<br />
hergestellt. Die Rohmilch wird<br />
dazu an Ort und Stelle (Almsennereien)<br />
verarbeitet.<br />
Charakteristik: Die Rinde ist<br />
grifffest, gelb bis bräunlich und<br />
rissfrei. Fallweise ist die Rinde<br />
auch mit einer dünnen, angetrockneten<br />
Schmiere überzogen.<br />
Der Teig ist schnittfest bis<br />
geschmeidig, elfenbeinfarbig bis<br />
hellgelb, jedenfalls einfärbig und<br />
weist eine eher spärliche, reine<br />
und ca. erbsen- bis kirschgroße<br />
Lochung auf. Im Geschmack<br />
ist der Hartkäse würzig-kräftig<br />
und aromatisch-pikant, der F.i.T-<br />
Wert beträgt mindestens 45 %.<br />
Weinbegleitung: Gut gereifte<br />
Weißweine mit Substanz bringen<br />
die Aromen eines kräftigen<br />
Käsetyps schön zutage. Sorten<br />
burgundischen Typs, von Grauburgunder<br />
bis Neuburger, sowie<br />
Grüner Veltliner sind zu empfehlen.<br />
Wer mehr Süße bevorzugt,<br />
wird mit einem Eiswein als<br />
Begleiter eine Freude haben.
Tierwelt<br />
Future World<br />
Zukunft<br />
Bier.Vielfalt<br />
Landwirtschaft<br />
Bauen &<br />
Form &<br />
Wohnen<br />
Handwerk<br />
Familie<br />
. mit Volksfest!<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Wein<br />
Seite 29, 3/2016<br />
Einschätzung internationaler Weinmärkte<br />
In Kooperation mit der Hochschule<br />
Geisenheim hat die<br />
ProWein fast 1.500 Experten<br />
der Weinbranche aus 46 Ländern<br />
zu internationalen Weinmärkten,<br />
Vermarktungstrends und der Entwicklung<br />
von Absatzkanälen von<br />
Wein befragt. Zu den Befragten<br />
gehörten sowohl Weinproduzenten<br />
als auch Vermarkter.<br />
Wie nimmt die Branche<br />
ihre ökonomische Situation<br />
wahr?<br />
An der Befragung haben vor<br />
allem Branchenführer teilgenommen.<br />
Diese schätzen ihre<br />
gegenwärtige und zukünftige<br />
ökonomische Situation als zufriedenstellend<br />
bis gut ein. Es ist interessant<br />
zu beobachten, dass Produzenten<br />
generell optimistischer<br />
in die Zukunft blicken als Vermarkter,<br />
die in direktem Kontakt<br />
mit dem Endverbraucher stehen.<br />
Welche Weinmärkte sind<br />
attraktiv für Weinproduzenten?<br />
Die befragten Produzenten zählen<br />
mehr als 40 Märkte zu ihren Top-5<br />
Absatzmärkten. Davon werden<br />
Deutschland, USA, Großbritannien,<br />
Belgien und die Schweiz am<br />
häufigsten als wichtigste Absatzländer<br />
genannt. Als ökonomisch<br />
derzeit attraktivste Absatzmärkte<br />
schätzen die Produzenten Hongkong,<br />
die Schweiz, Südkorea und<br />
die skandinavischen Länder ein.<br />
Welche Weinherkünfte sind<br />
von Vermarktern gefragt?<br />
Zwei von drei internationalen<br />
Vermarktern wollen neue Weinherkünfte<br />
in ihr Produktangebot<br />
aufnehmen. Deutsche Vermarkter<br />
zeigen das größte Interesse<br />
an den Herkunftsländern Österreich,<br />
Portugal, Italien und<br />
Deutschland. Überraschend ist<br />
hier, dass Österreich und Portugal<br />
erste Plätze belegen, was Ausdruck<br />
eines neue <strong>Markt</strong>trends sein kann.<br />
Was sind die Beschaffungsund<br />
Vermarktungskanäle<br />
der Zukunft?<br />
Vermarkter streben deutlich an,<br />
ihren Wein verstärkt direkt vom<br />
Weingut zu beziehen. Dagegen<br />
wird der Bezug über Absatzmittler<br />
aus Sicht der Vermarkter bis<br />
2<strong>02</strong>0 deutlich abnehmen.<br />
Über welche Absatzwege<br />
wird Wein an den Endverbraucher<br />
gelangen?<br />
Für Deutschland schätzen Produzenten,<br />
die dort ihren Hauptabsatzmarkt<br />
haben, derzeit den<br />
Fachhandel, die Gastronomie und<br />
den Ab-<strong>Hof</strong>-Verkauf als wichtigste<br />
Absatzkanäle ein. Es wird eine<br />
starke Zunahme der Onlineverkäufe<br />
über eigene Webshops der<br />
Weingüter und externe Onlinehändler<br />
erwartet. Fazit: Die Weinbrache<br />
steht vor Veränderungen,<br />
die sich auch in den unterschiedlichen<br />
Zukunftsaussichten der<br />
verschiedenen <strong>Markt</strong>teilnehmer<br />
zeigt. Produzenten zieht es zunehmen<br />
auf neue Weinmärkte. Der<br />
Weinhandel zwischen den Produzenten<br />
und Vermarktern wird sich<br />
wandeln und Lieferketten werden<br />
kürzer. Quelle: Messe Düsseldorf,<br />
den Business Report finden Sie<br />
unter: www.oesterreichwein.at<br />
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Obst & Gemüse 20<br />
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<strong>2017</strong><br />
HALLE 3<br />
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<strong>2017</strong><br />
HALLE 3 / STAND 340<br />
Slow Food Travel<br />
Kärnten präsentiert eine Reise zu den Menschen und<br />
Geschmäckern. Text: Katrin Schedler<br />
W<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte und Winzer Ausgabe 2/<strong>2017</strong><br />
enn jemand eine das Slow Food Convivium Alpe für das Erhaltenswerte geschaffen.<br />
Käse produzieren, Bier<br />
Reise tut, so kann Adria.<br />
er was erzählen“,<br />
brauen, Brot backen – durch<br />
schrieb einst der deutsche Dichter<br />
Matthias Claudius. Bei dem<br />
Produzenten und den Produk-<br />
den direkten Kontakt mit den<br />
von Slow Food International und Das Gailtal und Lesachtal im ten werden die Konsumenten<br />
Kärnten ins Leben gerufene und Westen Kärntens beheimaten um Erfahrungen bereichert, die<br />
2016 präsentierten Pilotprojekt nicht nur eine große Palette an jeden Urlaub zum unvergesslichen<br />
Erlebnis machen.<br />
„Slow Food Travel Alpe Adria kulinarischen Schätzen, sondern<br />
Kärnten“ trifft dies voll und ganz sind auch die weltweit erste Slow<br />
zu. Mehr noch: Es ist nicht nur Food Travel Destination. Eine<br />
ein touristisches Projekt, sondern Reise zu den Wurzeln des guten Gut, sauber und fair – diese<br />
soll die Basis für eine massive Geschmacks, das soll dem Konsumenten<br />
geboten werden. „Es geht Petrini, Gründer und internatio-<br />
Grundbegriffe definierte Carlo<br />
Stärkung der Region bilden und<br />
zur Motivation der Menschen, vor allem darum, die regionalen naler Vorsitzender von Slow Food.<br />
Produzenten, Landwirte und Produkte noch stärker in Wert zu Wenn ein Element fehle, sei das<br />
Gastronomen beitragen. Partnerregionen<br />
sind das Gailtal und das das ‚Lebensmittel-Handwerk‘ zu nach so len Lebensmittel, die nach<br />
setzen und Erlebnisse rund um laut Petrini nicht Slow Food. Dem-<br />
Lesachtal, ein weiterer Partner ist schaffen“, erklärt Kärnten Werbung-Geschäftsführer<br />
Christian werden, regionale Wirtschafts-<br />
Slow-Food-Kriterien hergestellt<br />
Kresse. Traditionelle Lebensmittelproduzenten<br />
treffen und an ihre Region binden. Im „Köstkreisläufe<br />
stärken und Menschen<br />
ihr überliefertes Wissen sowie lichsten Eck Kärntens“ trifft diese<br />
altes Handwerk entdecken stehen Bewegung auf Gleichgesinnte.<br />
somit im Fokus. Über Betriebsführungen,<br />
Kochkurse und die Melle ist vom regionalen Ange-<br />
Slow Food-Expertin Barbara van<br />
Mitarbeit bei der Lebensmittel- bot begeistert: „Die intakte Natur<br />
und Getränkeproduktion wird und die vielen Kleinproduzenten<br />
eine Brücke zwischen Gast und herausragender Lebensmittel<br />
Region gebaut und Verständnis bieten ideale Voraussetzungen<br />
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<strong>2017</strong><br />
<strong>2017</strong><br />
Seite 30, 2/<strong>2017</strong><br />
International<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
D: Bauern als<br />
wichtiger Faktor<br />
Für die meisten Deutschen<br />
ist eine gut funktionierende<br />
Landwirtschaft die<br />
Voraussetzung für Lebensqualität<br />
im Land. Die Bauern werden<br />
als wichtiger Bestandteil der<br />
deutschen Kultur wahrgenommen<br />
und genießen ein positives<br />
Image. Das hat eine Umfrage<br />
des Meinungsforschungsinstituts<br />
Emnid gezeigt. Die Befragung<br />
wird alle fünf Jahre im Auftrag<br />
des Vereins i.m.a. - information.<br />
medien.agrar durchgeführt und<br />
vom Deutschen Bauernverband<br />
(DBV) vorgestellt. Gleichzeitig<br />
stellen die Deutschen aber auch<br />
hohe Erwartungen an die Landwirtschaft.<br />
Sie wünschen sich,<br />
dass die Bauern verantwortungsvoll<br />
mit den Tieren umgehen<br />
(88 %) und Nahrungsmittel von<br />
hoher Qualität produzieren (74<br />
%). Umweltbewusstes Wirtschaften<br />
(73 %), die Landschaftspflege<br />
und -erhaltung (73 %) und die<br />
Versorgung der Verbraucher<br />
mit regionalen Produkten (72<br />
%) sind zudem wichtig. Während<br />
der Bauer durchweg ein positives<br />
Ansehen genießt, gebt es<br />
bezüglich der „modernen Landwirtschaft“<br />
auch Kritiker. Jeder<br />
dritte Befragte steht dieser Entwicklung<br />
skeptisch gegenüber.<br />
Das Interesse an landwirtschaftlichen<br />
Themen hat in<br />
den vergangenen Jahren zugenommen.<br />
Dabei liegen die<br />
klassischen Medien Fernsehen<br />
(71 %), Rundfunk (59 %) und<br />
Tageszeitungen (58 %) weiterhin<br />
vorn. Die Umfrage zeigt zudem,<br />
dass immer mehr Menschen das<br />
persönliche Gespräch im <strong>Hof</strong>laden<br />
oder auf dem Wochenmarkt<br />
(60 %) suchen, um mehr über<br />
die Landwirtschaft zu erfahren.<br />
Info<br />
Weitere Informationen zur<br />
Umfrage erhalten Sie unter:<br />
www.bauernverband.de<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Kanada: Exportchancen für<br />
heimische Lebensmittel<br />
Ich sehe auf dem kanadischen<br />
<strong>Markt</strong> viel Potenzial<br />
für österreichische Lebensmittel<br />
und Umwelttechnologie.<br />
Vor allem bei Wein, Käse, Speck<br />
und Wurstwaren – Spitzenleistungen<br />
aus Österreich stoßen<br />
hier auf großes Interesse. Ich<br />
rechne damit, dass die Exportzahlen<br />
sich nachhaltig positiv<br />
entwickeln.“ Dieses positive<br />
Resümee zog Bundesminister<br />
für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />
Andrä Rupprechter, nach seinem<br />
Arbeitsbesuch mit einer Wirtschaftsdelegation<br />
in Kanada.<br />
Rupprechter hat in Ottawa drei<br />
seiner kanadischen Ministerkollegen<br />
getroffen, wobei in allen<br />
drei Gesprächen die Bedeutung<br />
des CETA-Abkommens zwischen<br />
der EU und Kanada betont<br />
wurde.<br />
„Das Abkommen bietet Chancen<br />
für beide Seiten. Handel<br />
kann nie eine Einbahnstraße<br />
sein“, so der Minister. Bei einem<br />
BMLFUWStrasser Robert<br />
Bundesminister Andrä Rupprechter und Minister of<br />
Agriculture and Agri-food, Lawrence MacAulay.<br />
Lebensmittelsymposium wurden<br />
von österreichischen und kanadischen<br />
Experten die Trends und<br />
Potenziale des <strong>Markt</strong>es und vom<br />
Freihandelsabkommen erörtert.<br />
Info<br />
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Informationen:<br />
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Inhalt<br />
H&M-2/<strong>2017</strong><br />
Aktue les 3<br />
Förderung 5<br />
Kooperationen 8<br />
<strong>Markt</strong>augenschein &<br />
Messen 9<br />
<strong>Hof</strong>laden 12<br />
Portraits 16<br />
<strong>Fleisch</strong> & Wurst 18<br />
Obst & Gemüse 20<br />
Rund ums<br />
Getreide/Fisch 22<br />
Geflügel 24<br />
Käse 26<br />
Das Lokal 27<br />
Getränke 28<br />
International 28<br />
Rezepte 31<br />
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<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Die Zeitung für Direkt-Vermarkter und <strong>Markt</strong>fahrer Ausgabe 1/2016<br />
Inhalt<br />
Aktue les 3<br />
Förderung 6<br />
Interview 8<br />
Messen 10<br />
<strong>Fleisch</strong> & Wurst 20<br />
Obst & Gemüse 22<br />
Rund ums<br />
Getreide 24<br />
Honig 26<br />
Fisch 27<br />
Geflügel 28<br />
Essig/Öl/Kräuter 29<br />
Das Lokal 30<br />
Käse 31<br />
Wein 32<br />
Getränke 34<br />
International 36<br />
Rezepte 38<br />
Der Seewinkel<br />
Vielseitigkeit und regionale Zusammenarbeit.<br />
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Text: Katrin Schedler<br />
ie Ab-<strong>Hof</strong>- und Direktvermarkter<br />
sind für den <strong>Markt</strong> der Erde ist es uns nicht auf regionale Produkte durch eine<br />
Regionalität garantiert. „Mit dem hervorgehoben werden, indem<br />
Seewinkel von enormer nur gelungen, Freude am verantwortungsbewussten<br />
Genießen zu Rezepten aufmerksam gemacht<br />
separate Karte mit traditione len<br />
Bedeutung. Als direkte Schnittste<br />
le zwischen Produzenten und schaffen und regionale Traditionen<br />
zu bewahren, sondern auch Initiator Gerhard Windholz vom<br />
wird. Allen voran ist dabei der<br />
Konsumenten sind Produkte wie<br />
Mangalitza-Speck, Rindfleisch den Bezug zwischen Produzenten<br />
und Endverbrauchern aller nennen (siehe Seite 27).<br />
Gasthaus „Zur Alten Mauth“ zu<br />
vom Nationalpark-Steppenrind,<br />
Gemüse (vor allem Paradeiser, Altersgruppen (wieder-)herzustellen“,<br />
ist Michael Andert von Slow für seine Wurstwaren vom Manga-<br />
Das „Gowerl-Haus“ in I lmitz ist<br />
Paprika, Gurken, Grünspargel),<br />
Neusiedlersee-Fische, Ziegenkäse,<br />
Essige & Öle und natürlich <strong>Markt</strong>s überzeugt.<br />
gionalen Schweinerasse, berühmt.<br />
Food Burgenland vom Erfolg des litza, einer selten gewordenen re-<br />
Weine und Sekte unverzichtbare<br />
Zu den herzhaften Spezialitäten<br />
Botschafter einer kulinarischen<br />
schenkt man im traditionsreichen<br />
Heurigen den hauseigenen<br />
Region, die von einer einzigartigen<br />
Vielfalt geprägt ist.<br />
Dass die Produkte der Region mi t- Wein aus. Bei der Verarbeitung<br />
Bei dem vom Slow-Food-Trend lerweile zu Ikonen des Genusses der eigenen Mangalitza-Schweine<br />
inspirierten „<strong>Markt</strong> der Erde“ in geworden sind, kommt nicht von arbeitet das „Gowerl-Haus“ mit der<br />
Parndorf ist neben der Vielfalt die irgendwo. Dies ist den Landwirten, <strong>Fleisch</strong>erei Karlo zusammen. <strong>Fleisch</strong>ermeister<br />
Martin Karlo führt<br />
Produzenten, Direktvermarktern<br />
und Gasthäusern zu verdanken, den Familienbetrieb in Pamhagen<br />
bereits in dritter Generation.<br />
die es sich zum Ziel gesetzt haben,<br />
die regionale Vielfalt zu bewahren, Das Spezielle: Karlo ist der einzige<br />
Betrieb, der die Graurinder<br />
zu fördern und der breiten Öffentlichkeit<br />
zugänglich zu machen – aus dem Nationalpark Neusiedler<br />
das gelingt nur mit konstruktiver See schlachtet und verarbeitet. Das<br />
Zusammenarbeit. Die Kooperation<br />
„Pannonische Schmanker-<br />
den selten gewordenen Haustier-<br />
Ungarische Steppenrind gehört zu<br />
lwirte“ ist dabei beispielgebend: rassen des pannonischen Raums.<br />
Die Aromen des Seewinkels so len Eine Herde von rund 500 Tieren<br />
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gelebtes Brauchtum see, Grundlsee, Pichl-Kainisch, sind die hier lebenden Krun-<br />
Bad Aussee zu finden ist. Altaus-<br />
Immer noch viel zu wenig bekannt<br />
und eine malerische Landschaft, Tauplitz (samt Tauplitz-Alm) gil-Seesaiblinge, Schwarzreiter<br />
die dazu einlädt, die Region bis in und Bad Mitterndorf machen die oder Grundlsee-Hechte, allesamt<br />
die Bergspitzen hinauf zu erkunden:<br />
das und noch viel mehr Mit Stolz tragen Jung und Alt Geschmack. In den trinkwasser-<br />
Region komplett.<br />
Delikatessen von einzigartigem<br />
zeichnet das Ausseerland in der hier ihre Tracht, die – anders als reinen Seen fühlen sich nämlich<br />
nicht nur Badegäste wohl,<br />
Steiermark aus.<br />
in manch anderen Regionen –<br />
als Alltagsgewand dient. Nicht sondern auch zahlreiche heimische<br />
Fischarten. Während die<br />
ohne Grund wurde Bad Aussee<br />
zur Trachtenhauptstadt ernannt. Fischereirechte für den Altausseer<br />
See von Anbeginn in priva-<br />
Bis weit über die Grenzen hinaus<br />
ist die Region bekannt für schiedene Handdruckereien, so ter Hand waren, besaß einst der<br />
In Bad Aussee befinden sich ver-<br />
ihre überwältigende Natur, ihre wie das von Martina Reischauer Adel die Rechte für die Fischerei<br />
im Grundlsee, gegenwärtig<br />
kulturellen Eigenheiten und das geführte Unternehmen „Mautner<br />
Drucke“. Auch wenn man wird der See von den Österrei-<br />
gelebte Brauchtum. Die steirische<br />
Region bildet den geografischen hier im Herzen des Salzkammergutes<br />
von den unsäglichen Der Altausseer See beherbergt<br />
chischen Bundesforsten betreut.<br />
Mittelpunkt Österreichs, welcher<br />
Wirren des schnöden Massentourismus<br />
weitgehend verschont zu 20 Prozent Forellen, die unter<br />
zu etwa 80 Prozent Saiblinge und<br />
geblieben ist, ist der Tourismus Verwendung flachbödiger Boote,<br />
ein unverzichtbares Standbein sogenannten „Plätt‘n“ schonend<br />
der Region. Mit Veranstaltungen mit Netzen gefangen werden. Die<br />
wie der Trachtenbiennale oder Fische werden direkt vermarktet,<br />
dem alljährlich stattfindenden vor allem an die regionale Gastronomie.<br />
Im „Jagdhaus Seewiese“<br />
Narzissenfest (nächster Termin:<br />
vom 25. bis 28. Mai <strong>2017</strong>) werden<br />
Besucher aus nah und fern mischer Produzenten auch fri-<br />
werden neben Spezialitäten hei-<br />
angelockt.<br />
sche gebratene oder geräucherte<br />
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Fisch/Geflügel 24<br />
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bei der „Ab <strong>Hof</strong> – Spezialmesse<br />
Vermarktung zu informieren, so und Dienstleistungen steht auch<br />
Wachau, Elsbeerbrand aus dem chischen Jungbauernschaft (unter für bäuerliche Direktvermarkter“<br />
Wienerwald oder Verjus-Safran-Schokolade<br />
aus dem Waldloaden).<br />
Von 3. bis 6. März <strong>2017</strong> trumpft<br />
in Wieselburg im Mittelpunkt.<br />
viertel entstehen. Neue Produkte Auch die Winzer gehen neue die Fachmesse bei ihrer 23. Auflage<br />
mit fast 300 Ausstellern auf.<br />
ausprobieren und neue Vermarktungswege<br />
gehen – viele Betriebe Niederösterreich wird nicht nur Diese europaweit einmalige Ver-<br />
Wege. Entlang der Weinstraße<br />
haben das bereits erkannt und in den Weinbau, sondern auch anstaltung gliedert sich in den<br />
kommen somit auch den Kunden in Weinbauten investiert. Es entwickeln<br />
sich immer innovativere vermarkter sowie in den Kon-<br />
Fachbesucherteil für die Direkt-<br />
entgegen. Stefan Kast, Obmann<br />
der Jungbauern, über die Vermarktung:<br />
„Unsere Bauern sind denen auch Marketing-Aspekte Verkostungsmöglichkeiten.<br />
und experimente lere Projekte, bei sumententeil mit Einkaufs- und<br />
Profis in der Produktion, sie müs-<br />
eine bedeutende Rolle spielen.<br />
In Zusammenarbeit mit renommierten<br />
heimischen Architekten,<br />
aber auch in Kooperation mit Niederösterreich, mit seinen<br />
internationalen Branchengrößen<br />
entstanden bereits Bauten, Wachau, Weinviertel, Mostviertel<br />
Vierteln Waldviertel inklusive<br />
welche die neue, selbstbewusste und Industrieviertel, bietet Genießern<br />
eine unglaubliche kulinari-<br />
Kultur des Weines auch sichtbar<br />
machen. So setzte beispielsweise sche Vielfalt.<br />
der Architekt Andreas Burghardt Manch einem ist das nördliche<br />
Waldviertel als „Erdäpfelre-<br />
bei der Planung des Weingut Loimer<br />
im Kamptal auf Sichtbeton. gion“ bekannt, denn hier findet<br />
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Tel. (+43) 03112 /62333 - 0<br />
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Mayer & Geyer GmbH<br />
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Kärnten präsentiert eine Reise zu den Menschen und<br />
Geschmäckern. Text: Katrin Schedler<br />
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enn jemand eine das Slow Food Convivium Alpe für das Erhaltenswerte geschaffen.<br />
Käse produzieren, Bier<br />
Reise tut, so kann Adria.<br />
er was erzählen“,<br />
brauen, Brot backen – durch<br />
schrieb einst der deutsche Dichter<br />
Matthias Claudius. Bei dem<br />
Produzenten und den Produk-<br />
den direkten Kontakt mit den<br />
von Slow Food International und Das Gailtal und Lesachtal im ten werden die Konsumenten<br />
Kärnten ins Leben gerufene und Westen Kärntens beheimaten um Erfahrungen bereichert, die<br />
2016 präsentierten Pilotprojekt nicht nur eine große Palette an jeden Urlaub zum unvergesslichen<br />
Erlebnis machen.<br />
„Slow Food Travel Alpe Adria kulinarischen Schätzen, sondern<br />
Kärnten“ trifft dies voll und ganz sind auch die weltweit erste Slow<br />
zu. Mehr noch: Es ist nicht nur Food Travel Destination. Eine<br />
ein touristisches Projekt, sondern Reise zu den Wurzeln des guten Gut, sauber und fair – diese<br />
soll die Basis für eine massive Geschmacks, das soll dem Konsumenten<br />
geboten werden. „Es geht Petrini, Gründer und internatio-<br />
Grundbegriffe definierte Carlo<br />
Stärkung der Region bilden und<br />
zur Motivation der Menschen, vor allem darum, die regionalen naler Vorsitzender von Slow Food.<br />
Produzenten, Landwirte und Produkte noch stärker in Wert zu Wenn ein Element fehle, sei das<br />
Gastronomen beitragen. Partnerregionen<br />
sind das Gailtal und das das ‚Lebensmittel-Handwerk‘ zu nach so len Lebensmittel, die nach<br />
setzen und Erlebnisse rund um laut Petrini nicht Slow Food. Dem-<br />
Lesachtal, ein weiterer Partner ist schaffen“, erklärt Kärnten Werbung-Geschäftsführer<br />
Christian werden, regionale Wirtschafts-<br />
Slow-Food-Kriterien hergestellt<br />
Kresse. Traditionelle Lebensmittelproduzenten<br />
treffen und an ihre Region binden. Im „Köstkreisläufe<br />
stärken und Menschen<br />
ihr überliefertes Wissen sowie lichsten Eck Kärntens“ trifft diese<br />
altes Handwerk entdecken stehen Bewegung auf Gleichgesinnte.<br />
somit im Fokus. Über Betriebsführungen,<br />
Kochkurse und die Melle ist vom regionalen Ange-<br />
Slow Food-Expertin Barbara van<br />
Mitarbeit bei der Lebensmittel- bot begeistert: „Die intakte Natur<br />
und Getränkeproduktion wird und die vielen Kleinproduzenten<br />
eine Brücke zwischen Gast und herausragender Lebensmittel<br />
Region gebaut und Verständnis bieten ideale Voraussetzungen<br />
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(6 Ausgaben) wenn es nicht bis spätestens April 2018<br />
schriftlich gekündigt wird.<br />
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Deutschland: „Bei<br />
mir um die Ecke“<br />
Anfang Mai <strong>2017</strong> startete<br />
Deutschlands größtes Verzeichnis<br />
regionaler Lebensmittel-Produzenten<br />
und Manufakturen<br />
mit über 1.400 Einträgen.<br />
Von Handwerksbäckereien über<br />
Spirituosen-Herstellern bis hin<br />
zu Popcorn- und Schokoladenmanufakturen<br />
gibt es die unterschiedlichsten<br />
Produzenten zu<br />
entdecken.<br />
Die Besucher finden zudem<br />
Preisaktionen und Termine,<br />
angepasst an ihren aktuellen<br />
Standort. Damit bietet bei-mirum-die-ecke.de<br />
eine regionale<br />
Übersicht von echten Lebensmittelhandwerkern,<br />
egal, wo sich die<br />
Besucher in Deutschland befinden.<br />
Die Gründer Markus und<br />
Felix Kosel arbeiteten über ein<br />
Jahr lang an diesem Projekt.<br />
„Nicht alle haben eine eigene<br />
Internetseite und selbst wenn,<br />
sind nur wenige in Suchmaschinen<br />
einfach zu finden. Und um<br />
nicht alle kleinen Straßenmärkte<br />
abklappern zu müssen, beschlossen<br />
wir, eine Lösung für alle zu<br />
finden, deutschlandweit“, so die<br />
Gründer.<br />
Die Lebensmittelhandwerker<br />
sollen dadurch gestärkt werden,<br />
Kooperationen mit vielen regionalen<br />
und überregionalen Verbänden<br />
und Vereinigungen wie<br />
dem Verband Deutscher Mühlen<br />
e.V. sind geplant. Auf der Internetseite<br />
können Besucher selbst<br />
Lebensmittel-Produzenten vorschlagen,<br />
die dann geprüft werden.<br />
Ist eine Manufaktur gelistet,<br />
kann diese auch bewertet<br />
werden.<br />
Info<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie unter: https://bei-mirum-die-ecke.de
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Rezepte<br />
Seite 31, 2/<strong>2017</strong><br />
Reindling<br />
Das traditionelle Kärntner<br />
Gebäck hat das ganze Jahr<br />
über Saison, aber zu Ostern ist es<br />
fast ein Muss, in Kärnten einen<br />
Reindling zu backen oder zumindest<br />
zu essen. Zum Osterfest wird<br />
die Süßspeise zu Schinken, Eiern<br />
und Kren gegessen, eine für den<br />
Rest von Österreich etwas ungewöhnliche<br />
Kombination, aber es<br />
schmeckt!<br />
Wie der Name schon sagt, wird<br />
das Germteiggebäck in einer<br />
„Rein“ oder einem „Reindl“<br />
gebacken, einer ganz einfachen<br />
Form oder einem Topf. Er gelingt<br />
natürlich auch in einer Gugelhupfform,<br />
ist aber nicht typisch<br />
für dieses Gebäck. Die Rezepte<br />
variieren je nach Gegend und<br />
Anlass. Der einfache Reindling<br />
basiert auf einem normalen<br />
Germteig ohne viel Butter und<br />
Zucker, die Fülle besteht aus Butter,<br />
Zimt, Zucker und Rosinen.<br />
Manche füllen den Reindling<br />
auch mit Walnüssen.<br />
Teig:<br />
uu500 g glattes Weizenmehl<br />
uu70 g Zucker<br />
uu70 g Butter<br />
uu1 Ei<br />
uu1 – 2 Eidotter<br />
uu40 g Germ<br />
uu200 – 250 ml Milch<br />
uu1 Prise Salz<br />
Fülle:<br />
uu100 g Rosinen<br />
uu80 g Zucker<br />
uu2 – 3 EL Zimt<br />
uu50 g Butter<br />
Andrea Jungwirth<br />
Mehl, Zucker und Salz in eine Schüssel geben und vermischen. In die Mitte eine Mulde drücken. Milch und Butter in einem Topf leicht erwärmen.<br />
Germ in die Mulde bröseln, das Milch-Buttergemisch darüber gießen und das Dampfl etwa 10 Minuten zugedeckt gehen lassen, bis sich das Volumen<br />
verdoppelt hat. Danach Ei und Eidotter dazugeben, alles zu einem glatten Teig kneten und zugedeckt an einem warmen Ort 40 Minuten rasten lassen.<br />
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche rechteckig ausrollen und mit flüssiger Butter bestreichen. Zucker und Zimt darüberstreuen, die Rosinen<br />
verteilen. Das Ganze wie bei einem Strudel einrollen und schneckenförmig in eine gebutterte und gezuckerte Rein legen.<br />
Den Reindling nochmals 15 Minuten rasten lassen und bei 160 – 180 Grad Celsius etwa 45 Minuten backen. Den Reindling aus dem Ofen nehmen und<br />
sofort aus der Form stürzen.<br />
Maibock im Glas<br />
Gerd W. Sievers<br />
Für ca. 16 Gläser à 200 ml<br />
uu1,25 kg <strong>Fleisch</strong> vom Maibock<br />
- Schulter und/oder Schlögel<br />
uu250 g <strong>Fleisch</strong> vom Maibock -<br />
Bauch<br />
uu2 L guter, kräftiger Rotwein<br />
(Burgunder)<br />
uuLorbeerblätter<br />
uu1 Zwiebel<br />
uueinige Wacholderbeeren<br />
uueinige Piment-Körner<br />
uukräftiger brauner Wildfond<br />
nach Bedarf (soweit reduziert,<br />
dass er zähflüssig ist)<br />
uugetrocknete Pilze nach<br />
Bedarf<br />
uuPfeffer aus der Mühle<br />
uuMeersalz<br />
uuSchweinefett nach Bedarf<br />
Einen Liter Rotwein in einen Topf geben, 2-3 Lorbeerblätter, einige Wacholderbeeren und Piment-Körner sowie eine geviertelte Zwiebel dazugeben. Alles<br />
sirupartig einkochen lassen, danach abseihen. Rotweinreduktion mit dem zweiten Liter auffüllen und nochmals um die Hälfte einkochen lassen - nach<br />
Belieben mit Aceto Balsamico abschmecken. Das <strong>Fleisch</strong> vom Maibock sauber zuputzen und von Haut- und Sehnen befreien. Das <strong>Fleisch</strong> in kleine<br />
Würfel (2 cm Kantenlänge) schneiden und in kochendem Salzwasser blanchieren. Danach auch den gewürfelten Bauch im Salzwasser blanchieren und<br />
abschrecken.<br />
Einmachgläser von 200 ml Fassungsvermögen waschen. Die Hälfte mit <strong>Fleisch</strong> befüllen danach den Bauch gleichmäßig darauf verteilen; getrocknete<br />
Pilze (etwa 1 TL) dazu geben. Mit 3-4 EL Rotweinreduktion beträufeln und soviel Fond angießen, dass das <strong>Fleisch</strong> gut bedeckt ist. Mit Pfeffer aus der<br />
Mühle und Salz würzen, danach mit etwas Schmalz abdecken.<br />
Gläser verschließen und 3 Stunden bei 90 Grad einkochen. Bei Zimmertemperatur erkalten lassen.<br />
Der Maibock im Glas ist gekühlt ca. 6 Monate haltbar.<br />
Gebratener Grünspargel mit Speck-Schmarren und knuspriger Hühnerbrust<br />
uu1 kg Grünspargel (mittlere<br />
Stangen)<br />
uu4 Hühnerbrust-Filets mit<br />
Haut<br />
uu300 g Weizenmehl<br />
uu250 ml Milch<br />
uu4-6 Eier (nach Geschmack)<br />
uu150-200 g gewürfelter<br />
Bauchspeck<br />
uuButterschmalz<br />
uuButter<br />
uuMuskatnuss<br />
uuPfeffer aus der Mühle<br />
uufeines Meersalz<br />
Gerd W. Sievers<br />
Die Hühnerbrüstchen würzen, beidseitig scharf anbraten, in eine Auflaufform<br />
setzen, mit Butterflocken belegen und im vorgeheizten Ofen<br />
bei starker Oberhitze (ca. 180-200 Grad) backen, bis die Haut knusprig<br />
ist. Aus Mehl, Milch und Eiern einen glatten Teig rühren, diesen<br />
mit Muskatnuss, Pfeffer und Salz würzen. Speckwürfel in etwas Butterschmalz<br />
langsam auslassen, bis sie knusprig sind. Den Teig dazu<br />
gießen, alles gut vermischen und anbacken lassen. Wenn Unterseite<br />
gebräunt ist, wenden und die zweite Seite anbacken. Schließlich den<br />
Schmarren mit Hilfe von zwei Gabeln zerreißen, etwas frische Butter<br />
dazugeben und warm stellen. Spargel putzen, Enden schälen und den<br />
Spargel in Butterschmalz langsam braten. Mit Muskatnuss, Pfeffer<br />
und Salz würzen. Evtl. etwas Zitronensaft dazugeben. Spargel auf vier<br />
Tellern anrichten, nach Belieben mit etwas Bratbutter oder brauner<br />
Butter überziehen und den Schmarren daraufgeben. Hühnerbrust<br />
aufschneiden und auf dem Schmarren anrichten.
Seite 32, 2/<strong>2017</strong><br />
Dies & Das<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Kulinarische Spitzen zum Schmunzeln<br />
Ran an den Speck<br />
… oder warum „dasselbe“ doch nicht „das gleiche“ ist!<br />
Text & Foto: Gerd W. Sievers<br />
Manchmal ist die deutsche<br />
Sprache schon<br />
ein seltsames Gebilde.<br />
Das zeigt sich immer dann, wenn<br />
in verschiedenen Regionen mit<br />
dem gleichen Wort etwas anderes<br />
gemeint ist. Es ist so etwas wie<br />
eine Eigenheit unserer Mundart,<br />
die nicht nur auf den verschiedenen<br />
Dialekten basiert, sondern<br />
auch darin begründet ist, dass<br />
durch politische Wirren unterschiedlichste<br />
Kulturkreise miteinander<br />
vermischt, vermengt,<br />
zusammengefügt und wieder<br />
getrennt wurden. So wie die Völker<br />
und ihre Küchen wurden<br />
dann auch Begriffe mal so und<br />
mal so verwendet.<br />
Ein besonders schönes Beispiel<br />
ist der Speck. Wieso gerade<br />
der, werden sich einige geneigte<br />
Leser nun fragen. Weil gerade<br />
mit dem Begriff Speck in vielen<br />
deutschsprachigen Regionen<br />
etwas ganz unterschiedliches<br />
gemeint ist. Einmal wird mit dem<br />
Speck der „Weiße Rückenspeck“<br />
vom Schwein (natur oder geräuchert)<br />
bezeichnet, dann wieder<br />
nur das Fett vom Schwein so<br />
genannt und mitunter auch der<br />
Schweinsgoder (Goderlspeck).<br />
In Südtirol und dem Trentino<br />
versteht man unter Speck einen<br />
geräucherten und luftgetrockneten<br />
Rohschinken aus der Schweinekeule,<br />
also das, was bei uns als<br />
Schinkenspeck bezeichnet wird.<br />
Mit Speck kann aber genauso gut<br />
der gepökelte und geräucherte<br />
Schweinebauch verstanden werden,<br />
alternativ ebenso der anglo-amerikanische<br />
Bacon. Soweit<br />
so schön, das wäre ja alles noch<br />
gar nicht einmal so sehr verwirrend<br />
– doch wenn die regionalen<br />
Bezeichnungen dazu kommen,<br />
kann es schon zu größeren<br />
Missverständnissen kommen.<br />
Ein Beispiel: In der Österreichischen<br />
Kochbuchliteratur liest<br />
man immer wieder vom „Hamburger<br />
Speck“. Einem jeden von<br />
uns ist klar, dass damit ein gepökelter,<br />
geräucherter und relativ<br />
stark abgetrockneter Bauchspeck<br />
vom Schwein gemeint ist. Doch<br />
in Hamburg selbst kennt man<br />
diese Art von Speck gar nicht.<br />
Wenn dort ein Schweinebauch zu<br />
„Speck“ verarbeitet wird, so handelt<br />
es sich um eine sogenannte<br />
Rohpökelware, die, wenn überhaupt,<br />
dann nur zart, meist gänzlich<br />
ungeräuchert und schon<br />
gar nicht luftgetrocknet daherkommt<br />
– es ist dies in Hamburg<br />
die klassische <strong>Fleisch</strong>einlage für<br />
Gemüseeintöpfe und ist somit<br />
nicht zum Roh-Verzehr, sondern<br />
zum Kochen bestimmt. Zum<br />
Schmunzeln brachte mich aber<br />
folgende Geschichte, welche mir<br />
eine ältere Dame in Hamburg<br />
gestanden hat: Sie las in einem<br />
österreichischen Kochbuch von<br />
„Linsen mit Hamburger Speck“<br />
– sie kochte das Gericht nach und<br />
nahm dafür echten „Hamburger<br />
Speck“ – zumindest das, was sie<br />
darunter verstand: nämlich eine<br />
Süßware aus Zuckerschaum (die<br />
ihren Namen daher hat, dass<br />
sie aufgrund einer speziellen<br />
gestreiften Farbgebung optisch<br />
an den Bauchspeck erinnert)!<br />
Nun, man kann sich das Ergebnis<br />
vorstellen und ebenso die<br />
Verwunderung der Dame, die<br />
mich leicht süffisant fragte,<br />
warum wir Österreicher denn<br />
aus Allem immer eine Süßspeise<br />
machen müssten?<br />
Ich dachte unterdes darüber<br />
nach, wie dieses Linsengericht<br />
wohl geschmeckt hätte, wenn die<br />
Dame zu den weißen Speck-Mäusen<br />
gegriffen hätte … chinesisch<br />
süß-sauer vielleicht? So entstehen<br />
Vorurteile.<br />
Osttiroler Schnapskultur<br />
Weit über Osttirols<br />
Grenzen hinaus<br />
bekannt sind seine<br />
Schnäpse, dabei ist der Osttiroler<br />
Pregler sicherlich das typischste<br />
Produkt. Dieser durch den<br />
Codex Alimentarius Austriacus<br />
geschützte Begriff leitet sich vom<br />
Dialektwort „pregeln“ ab und<br />
bedeutet rösten, sieden, braten<br />
oder brutzeln. Gerne als Synonym<br />
fürs Schnapsbrennen verwendet,<br />
ist der Pregler weit mehr als nur<br />
ein Schnapserl. Dem österreichischen<br />
Lebensmittelkodex nach<br />
dürfen nur Produkte aus regionalem<br />
Obst, zuerst ausschließlich<br />
Äpfel und Birnen, die in Osttirol<br />
gegoren, destilliert, abgefüllt und<br />
etikettiert werden, als Pregler ausgewiesen<br />
sein. Zusätzlich muss<br />
der Brand mindestens 40 Vol.-%<br />
Alkohol enthalten. Mit den Jahren<br />
wurde der Qualitätsanspruch<br />
an dieses klassische, urbäuerliche<br />
Destillat immer höher, sodass der<br />
Info<br />
www.kuenz-schnaps.at<br />
www.brennereischwarzer.<br />
com<br />
Osttiroler Pregler zum Aushängeschild<br />
einer ganzen Region<br />
und deren Schnapsbrennkultur<br />
wurde. Obwohl die Maische in<br />
der Regel aus Äpfel und Mostbirnen<br />
gewonnen wird (mindestens<br />
25 Prozent Äpfel und 25 Prozent<br />
Birnen) gesellt sich auch bei manchen<br />
Produzenten ein Anteil von<br />
Zwetschken hinzu, wie es bei der<br />
Familie Schwarzer in Lienz seit<br />
Beginn an üblich war. Immer<br />
wieder scheiden sich die Geister,<br />
was nun wirklich einen<br />
Pregler ausmacht. Diskussionen<br />
über Obst und Alkoholgehalt<br />
(zwischen 40 Vol.-%<br />
bis 45 Vol.-% oder höher)<br />
sind rege. In jüngster Zeit<br />
hat jedoch die Lebensmittelkodex-Kommission<br />
festgelegt,<br />
dass jene Produzenten,<br />
die traditionell Zwetschken<br />
zugefügt hatten, dies weiter<br />
tun dürfen.<br />
Mit seinem fruchtigen<br />
Geschmack besticht der klassische<br />
Osttiroler Edelbrand auch durch<br />
seine Vielfältigkeit. Durch die<br />
Gründung des Vereins der Osttiroler<br />
Preglerbauern 1991 sollten<br />
die Traditionen der Verarbeitung<br />
gewahrt, Qualitäten verbessert,<br />
Erfahrungen ausgetauscht und<br />
der Vertrieb erleichtert werden.<br />
Kreatives Brennen<br />
Neben den größeren Betrieben,<br />
so wie der seit 1643 in Familienbesitz<br />
befindliche „Kuenzhof“,<br />
gibt es viele kleine, mitunter<br />
sehr kreative Schnapsbrennereien<br />
in Osttirol. Eine davon<br />
befindet sich in Dölsach, das<br />
für seine zahlreichen Sonnenstunden<br />
bekannt ist.<br />
Silvana Steidl ist für ihre<br />
außergewöhnlichen Kreationen<br />
bekannt und machte<br />
sich mit Produkten wie dem<br />
Chili-Schnaps „Feuerwasser“<br />
oder dem Rote Rüben-<br />
Brand einen Namen. „Wenn<br />
uns was Neues einfällt, probieren<br />
wir es einfach aus“,<br />
so die Schnapsbrennerin,<br />
die im kleinen Rahmen<br />
produziert. Rund 35 verschiedene<br />
Sorten lagern im Keller.<br />
Viele der verwendeten Früchte<br />
kommen aus dem eigenen Obstgarten,<br />
aber auch Zutaten aus<br />
anderen Regionen sind willkommen,<br />
so lange die Qualität<br />
passt. Einen Pregler stellt die<br />
Schnapsproduzentin nicht her,<br />
dafür aber einen „Hausschluck“,<br />
der genauso schmackhaft ist. Für<br />
ortsunkundige Personen ist das<br />
kleine Schnaps-Paradies schwer<br />
zu finden, denn Werbung wird<br />
keine gemacht. Für Silvana Steidl<br />
Cartoon<br />
Ich sagte kauf Spargel,<br />
nicht Haargel.<br />
Spar-Gel<br />
ist das Brennen ein Hobby, die<br />
Stammkunden schätzen die Vielfalt<br />
und Qualität – und dank der<br />
Mundwerbung stehen die Dölsacher<br />
Schnäpse bei Liebhabern im<br />
ganzen Land hoch im Kurs.<br />
© Der Bock