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Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der Evangelisch-Lutherischen Johannesgemeinde Pretoria-Ost

25 Jahre Johannesgemeinde: 1992-2017 Grußworte zum Jubiläum, historischer Überblick, Erinnerungen von den Pastoren und Kirchenvorstandsvorsitzenden, die Gemeinde heute.

25 Jahre Johannesgemeinde: 1992-2017
Grußworte zum Jubiläum, historischer Überblick, Erinnerungen von den Pastoren und Kirchenvorstandsvorsitzenden, die Gemeinde heute.

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<strong>Festschrift</strong><br />

<strong>zum</strong> <strong>25</strong>-<strong>jährigen</strong> <strong>Bestehen</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherischen</strong><br />

<strong>Johannesgemeinde</strong><br />

<strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong>


<strong>Festschrift</strong><br />

<strong>zum</strong> <strong>25</strong>-<strong>jährigen</strong> <strong>Bestehen</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherischen</strong><br />

<strong>Johannesgemeinde</strong><br />

<strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong><br />

Zeichnung:<br />

Nicky Wenhold 2013<br />

Dank Freude Vertrauen<br />

für gestern an heute für morgen


Herrausgeber:<br />

Kirchenvorstand <strong>der</strong><br />

<strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherischen</strong><br />

<strong>Johannesgemeinde</strong> <strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong><br />

<strong>Pretoria</strong> 2017<br />

Plot 31, Bush Road, Willow Park 0184<br />

PO Box 72803, Lynnwood Ridge 0040<br />

Tel: 012 803 5212<br />

office@johannesgemeinde.org.za<br />

www.johannesgemeinde.org.za<br />

Redaktion: Christian Nottmeier,<br />

Reinhold Wehrmann, Nicky Wenhold<br />

Layout: Studio Nica


Inhalt<br />

Grußworte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Vorsitzende des Kirchenvorstandes .................. 4<br />

Pastor <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> ....................... 5<br />

Bischof <strong>der</strong> ELKSA (N-T) ........................... 6<br />

Botschafter <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland ......... 7<br />

Referent für Afrika und Entwicklungs politik, EKD ... 8<br />

Schulleiter <strong>der</strong> DSP ................................. 9<br />

Gruppenfoto ...............................10<br />

Historischer Überblick .....................12<br />

Vorgeschichte zur Gründung .......................12<br />

Bauplanung und Bau ...............................13<br />

Einweihung .......................................21<br />

Weitere Bauprojekte ...............................22<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Gemeinde ........................26<br />

Kirchbau Erinnerungen: Bernhard Meyer ...........28<br />

Erinnerungen ............................. 30<br />

Siegfried Hambrock ...............................30<br />

Dr. Volker Lubinetzki ..............................31<br />

Dr. Christian Nottmeier ...........................34<br />

Dekan, Nord-Dekanat, Theodor Jäckel ..............37<br />

St.-Peters-Gemeinde, Heike Jakubeit ...............38<br />

Pastor i.R., Dieter Lilje .............................38<br />

Ev-Luth. Paulusgemeinde (FELSiSA), Martin Paul ..39<br />

Kath. Gemeinde, Petra Schindler ...................40<br />

Stadtmission <strong>Pretoria</strong>, Martin Stobwasser ...........41<br />

Reinhold Wehrmann ..............................41<br />

Gustav Düvel ......................................42<br />

Neithard Graf von Dürckheim ......................43<br />

Bernd Feucht ......................................44<br />

Dr. Siegfried Eggers ...............................45<br />

Heinz Hohbach ...................................45<br />

Gerhard Krehl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Andreas Bernhardt ................................48<br />

Timo Lütge .......................................50<br />

Heute .....................................52<br />

Leitbild ...........................................52<br />

Posaunenchor .....................................54<br />

Gemeindechor ....................................55<br />

Orgel- und Klavierbegleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Kin<strong>der</strong>gottesdienst ................................57<br />

Jugendarbeit ......................................58<br />

Jugendchor ........................................62<br />

Hauskreise ........................................63<br />

Seniorenarbeit ....................................63<br />

Mission und Diakonie .............................65<br />

Ökumene .........................................67<br />

Die Frauengemeinschaft ...........................68<br />

Christkindlmarkt .................................69<br />

<strong>Ost</strong>erverkauf ......................................71<br />

Arbeit an <strong>der</strong> DSP .................................71<br />

Gemeindebüro ....................................72<br />

Kreis-/Bezirksarbeit ...............................73<br />

Küsterdienst ......................................73<br />

Hausmeister- und Gartendienst ....................74<br />

Tondienst .........................................75<br />

Dienste im Gottesdienst ...........................75<br />

Bastelkreis ........................................77<br />

Krankenhausbesuchsdienst ........................77<br />

Geburtstags- und Seniorenbesuchsdienst ...........78<br />

Öffentlichkeitsarbeit ...............................77<br />

Zeitleiste ................................. 79<br />

Festjahr <strong>25</strong> | 500 ......................... 80<br />

3


Grußworte<br />

Vorsitzende des Kirchenvorstandes<br />

MARLISE FILTER<br />

Vor <strong>25</strong> Jahren stand unsere junge Gemeinde vor vielen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen. Wir waren jedoch fest überzeugt: Mit<br />

unserem dreieinigen Gott als Mittelpunkt können wir die<br />

<strong>Johannesgemeinde</strong> aufbauen zu Gottes Lob und Ehre und<br />

als Dienst an die Menschen. Mit diesem festen Glauben<br />

haben wir es durch Gottes Gnade geschafft, die Kirche<br />

zu bauen und eine lebendige Gemeinde zu gründen und<br />

weiterzuführen.<br />

Dafür sind wir unserem himmlischen Vater von Herzen<br />

dankbar.<br />

So haben wir auch nicht unsere „Muttergemeinde“ St.<br />

Peter vergessen. Wir freuen uns, dass wir uns weiterhin<br />

gegenseitig unterstützen und tragen. Das ist uns sehr<br />

wichtig, daher feiern wir auch regelmäßig gemeinsam<br />

Gottesdienste o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Feste.<br />

Wenn man die Zusammenstellung des Kirchen vorstandes<br />

über die Jahre betrachtet, war es immer eine<br />

gute Mischung von Jungen und Älteren, Männern und<br />

Frauen. Das führte zu vielen neuen Ideen, verschiedenen<br />

Meinungen und regen Diskussionen. Aber immer blieb<br />

Gottes Wort <strong>der</strong> Mittelpunkt und wurde die Gemeinde<br />

weiter ausgebaut zu Gottes Ehre.<br />

Die Jahreslosung für das Jubiläumsjahr aus Hesekiel<br />

36,26 lautet: Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz<br />

und lege einen neuen Geist in euch. Mit diesem Versprechen<br />

wollen wir uns getrost aufmachen in die Zukunft und<br />

uns öffnen für das Neue, das uns für jeden Tag verheißen<br />

wird. Unsere Gemeinde ist nur lebendig und stark, wenn<br />

wir Mut haben auf Neues, auf die Zukunft mit unserem<br />

Erlöser als dem Licht <strong>der</strong> Welt. So steht nicht umsonst auf<br />

dem Grundstein unserer Kirche: Joh 8,12: Ich bin das Licht<br />

<strong>der</strong> Welt. Wer mir nachfolgt, <strong>der</strong> wird nicht wandeln in <strong>der</strong><br />

Finsternis, son<strong>der</strong>n wird das Licht des Lebens haben.<br />

Als <strong>Johannesgemeinde</strong>, die Teil <strong>der</strong> ELKSA (N-T)<br />

ist und über diese zugleich in Verbindung mit <strong>der</strong> EKD<br />

steht, wollen wir uns auch weiterhin auf den Weg machen,<br />

Menschen die Heilsbotschaft und Liebe Christi zu verkünden<br />

und einan<strong>der</strong> zu dienen.<br />

Die <strong>Festschrift</strong> soll über diesen Weg <strong>der</strong> vergangenen<br />

<strong>25</strong> Jahre einen Eindruck vermitteln. Ich danke allen,<br />

die zu dieser <strong>Festschrift</strong> etwas beigetragen haben. Mein<br />

Dank gilt auch dem Redaktionsteam aus Nicky Wenhold,<br />

Reinhold Wehrmann und Pastor Dr. Christian Nottmeier.<br />

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich viel Freude<br />

beim Blättern und Lesen in <strong>der</strong> <strong>Festschrift</strong> und uns allen<br />

ein gesegnetes Jubiläumsjahr.<br />

4


Pastor <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

DR. CHRISTIAN NOTTMEIER<br />

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Gemeindeglie<strong>der</strong>, die<br />

Johanneskirche imponiert durch ihr Raum gefühl. Die<br />

Architektur des großen Kirchraums lässt den Besucher<br />

in die Höhe schauen. „Ich hebe meine Augen auf zu den<br />

Bergen. Woher kommt mir Hilfe?“, heißt es im 121. Psalm.<br />

Und so verweist <strong>der</strong> Kirchraum zunächst wirklich in die<br />

Höhe – ein Verweis auf den Gott, von dem wir Hilfe und<br />

Trost erwarten. Aber noch etwas fällt auf. Wer die Kirche<br />

betritt, sieht unweigerlich das Kreuz mit dem leidenden,<br />

zu Gott rufenden, ja mit Gott ringenden Christus. Je näher<br />

man dem Altarraum kommt, umso mehr kann man Ein zel -<br />

heiten erkennen. Das Kreuz in <strong>der</strong> Johanneskirche führt<br />

vom Himmel zurück auf die Erde. Es zeigt Jesus in seinem<br />

Schmerz, im tiefsten Leiden, im Verlassensein von den<br />

Men schen und – vielleicht – auch von Gott. Man sieht ihn<br />

es prak tisch hinaus schreien: „Mein Gott, mein Gott, warum<br />

hast du mich verlassen?“ Das Kreuz weist auf das Para dox<br />

des Glaubens. Genau hier, im Sterben am Kreuz, soll sich<br />

Gottes Liebe offenbaren, kommt Gott vom Himmel auf die<br />

Erde, weil er im Leid an unserer Seite steht.<br />

Insofern ergänzen sich Kirchraum und Kreuz in unserer<br />

Kirche. Himmel o<strong>der</strong> Erde werden hier mit Mitteln <strong>der</strong><br />

Architektur und <strong>der</strong> kargen, aber konzentrierten Kunstaus<br />

stattung zusammengeführt. Die sich <strong>zum</strong> Gottesdienst<br />

versammelnde Gemeinde sieht auf zu Gott, aber<br />

sie sieht dabei nicht hinweg über das Leid dieser Welt.<br />

Nein, sie sieht vielmehr auf Christus, ihren Herrn und<br />

Erlöser, <strong>der</strong> die Last dieser Welt trägt und selbst im<br />

Schrei am Kreuz an seinem Gott festhält. Denn dem<br />

Schrei <strong>der</strong> Gottverlassenheit im 22. Psalm folgt zugleich<br />

die Zuversicht des Glaubens nur wenige Verse später:<br />

„Rühmet den Herrn; denn er hat nicht verschmäht noch<br />

verachtet das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm<br />

verborgen; und als er zu ihm schrie, hörte er´s.“ Die Arme<br />

am Kreuz werden so <strong>zum</strong> Zeichen des Segens, den sie <strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Kirche versammelten Gemeinde spenden.<br />

Beides zusammen konstituiert christliche Gemeinde:<br />

Das Lob Gottes und die Konzentration auf den gekreuzigten<br />

und auferstandenen Herrn. Seit genau <strong>25</strong> Jahren<br />

besteht die <strong>Johannesgemeinde</strong> nun in rechtlicher Form<br />

als selbst ständige Gemeinde. Ihre Geschichte ist viel älter,<br />

ja sie fängt eben an bei jenem Mann aus Galiläa, den die<br />

Römer ans Kreuz nagelten.<br />

Diese <strong>Festschrift</strong> versucht <strong>zum</strong>indest in Teilen vom<br />

Gottes l ob und <strong>der</strong> Christusnachfolge in unserer Gemeinde<br />

Zeugnis zu geben. Sie soll auch zeigen: Wir sind als<br />

Gemeinde unterwegs. Auch dafür mag das Kreuz in<br />

unserer Kirche stehen. Das Gemeindeglied Prof. Uli<br />

Schmid hat das Kreuz gefertigt aus Tamboti-Holz <strong>der</strong><br />

alten Hermannsburger Missions station in Ramotswa<br />

– ein Hinweis auf die Ge schichte <strong>der</strong> Hermannsburger<br />

Mission, in <strong>der</strong>en Tradition die Gemeinde sich bis heute<br />

befindet. Der Korpus selbst ist aus einem umgestürzten<br />

Boekenhout-Baum gestaltet – ein Zeichen, dass diese<br />

Gemeinde fest in Südafrika ver wurzelt ist und genau hier<br />

auch ihre Zukunft sieht. Möge die <strong>Festschrift</strong>, aber auch<br />

die Gegenwart wie die Zukunft unserer Gemeinde, davon<br />

immer neu Zeugnis ablegen. Der Christus am Kreuz wird<br />

sie dabei begleiten. Unter seinem Segen wollen wir leben.<br />

5


Bischof <strong>der</strong> ELKSA (N-T)<br />

HORST MÜLLER<br />

„Noch viele an<strong>der</strong>e Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern,<br />

die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind<br />

geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus <strong>der</strong> Christus ist, <strong>der</strong><br />

Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, das Leben habt in<br />

seinem Namen!“ (Joh 20,30f)<br />

„Damit ihr glaubt...“, so heißt es am Ende des Jo hannes<br />

evangeliums. Darum geht es auch bei Gemeinde, und<br />

beson <strong>der</strong>s bei einer Gemeinde, die „Johannes“ heißt!<br />

Men schen sollen Jesus Christus kennen lernen, lieben<br />

lernen, durch ihn leben! Seit nunmehr <strong>25</strong> Jahren geschieht<br />

dieses durch euch.<br />

Die ersten Babys sind inzwischen junge Er wachsene.<br />

Viele sind <strong>zum</strong> Glauben gekommen durch Kin<strong>der</strong> gottesdienst,<br />

Konfir manden- und Jugendarbeit. Dafür danken<br />

wir Gott, und auch allen Mitarbeitern, die in dem ersten<br />

Viertel jahrhun<strong>der</strong>t diese wichtige Arbeit geleistet haben.<br />

Manche, die vor <strong>25</strong> Jahren die Gemeinde mit ge gründet<br />

haben, sind inzwischen gestorben. Wir sind Gott dank bar<br />

für diese Menschen. Sie dürfen sehen, was sie geglaubt<br />

haben!<br />

„Damit ihr glaubt“ ... , mögen auch weiterhin viele, viele<br />

Menschen durch diese Gemeindearbeit <strong>zum</strong> Glauben<br />

finden!<br />

„Damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“betet<br />

Jesus für seine Kirche (Joh 17,21.) Bei Gemeinde geht es<br />

nicht nur um die Glie<strong>der</strong> - es geht um viel, viel mehr!<br />

„Damit die Welt glaubt...“ Auch in dieser Hinsicht<br />

konnte die Gemeinde in den ersten <strong>25</strong> Jahren einen guten<br />

Dienst leisten. Regelmäßig wird für das Baby therapiezentrum<br />

gesammelt, und manche Gemeinde glie<strong>der</strong> sind<br />

auch tatkräftig dabei.<br />

Genauso alt wie die Gemeinde ist die Lutherische<br />

Kirche in Malawi, die von Anfang an von <strong>der</strong> Gemeinde mit<br />

unterstützt wurde. Sie fing vor <strong>25</strong> Jahren als Hauskirche<br />

an, und hat heute mehr als 200.000 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

„Damit die Welt glaubt...“ Ich wünsche <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>,<br />

dass dieser Blick nach Außen, <strong>der</strong> Blick in die<br />

Welt, immer stärker wird. Eure Welt: die Deutsche Schule<br />

nebenan, die zigtausend Deutschen in <strong>Pretoria</strong> – da kann<br />

und soll die Gemeinde eine wichtige Rolle spielen, weil sie<br />

das Evangelium in <strong>der</strong> Muttersprache dieser Menschen<br />

bringen kann.<br />

Doch eure Welt hört dort nicht auf. Würde man auf<br />

einer Karte <strong>Pretoria</strong>s einzeichnen, wo Gemeindeglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> leben, studieren, arbeiten, so<br />

wäre ein großer Teil dieser Karte „bespickt“. Durch jedes<br />

Gemeindeglied will Gott in die Welt hineinwirken. Durch<br />

euch sollen die Menschen eurer Gegend erfahren, dass<br />

Jesus Christus, von Gott gesandt, das Leben bringt! Möge<br />

die Gemeinde durch ihre Glie<strong>der</strong> weiterhin, und immer<br />

mehr, wie Salz in dieser Stadt wirken!<br />

„Es sind noch viele an<strong>der</strong>e Dinge, die Jesus getan hat.<br />

Wenn aber eins nach dem an<strong>der</strong>n aufgeschrieben werden<br />

sollte, so würde, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen,<br />

die zu schreiben wären!“ So endet das Johannes evangelium<br />

(Joh 21,<strong>25</strong>). Es macht ganz deutlich, dass es nur einen<br />

kleinen Teil dessen erfasst hat, was Jesus getan hat.<br />

Es ist wun<strong>der</strong>bar, wenn eine Gemeinde erkennt, dass<br />

Jesus viel, viel größer ist, als sie es jemals erfassen kann.<br />

Solch eine Gemeinde kann und wird immer wie<strong>der</strong><br />

freudig staunen über Jesus Christus, <strong>der</strong> größer, schöner,<br />

an<strong>der</strong>s ist. Solch eine Gemeinde hört nie auf, zu lernen,<br />

zu wachsen. Solch eine Gemeinde ist nie angekommen,<br />

son<strong>der</strong>n immer unterwegs. Solch eine Gemeinde lebt! Ich<br />

wünsche euch, liebe <strong>Johannesgemeinde</strong>, dass ihr staunende<br />

Christen seid.<br />

Ihr feiert euer Jubiläum im 500. Gedenkjahr <strong>der</strong> Reformation.<br />

Martin Luther wusste, dass Jesus Christus viel,<br />

viel größer ist als er es je in Worte fassen könnte. In <strong>der</strong><br />

Vorrede zu <strong>der</strong> Ausgabe seiner Werke schreibt er, dass<br />

seine „nächtlichen Schreibereien“ bald überholt und<br />

irrele vant sein würden. Damit wollte er nicht sagen, dass<br />

sie un wichtig sind. Er wollte sagen: Es gibt noch viel mehr,<br />

viel Tieferes, ganz an<strong>der</strong>es, was geschrieben werden muss,<br />

als ich es erfasst habe.<br />

<strong>25</strong> Jahre bist du alt, <strong>Johannesgemeinde</strong>. Viel wurde in<br />

dieser Zeit gepredigt, geschrieben, gesagt. Aber es ist noch<br />

längst nicht alles gesagt worden! Ich wünsche euch viel Entdecker<br />

freude und Staunen auf dem Weg in die Zukunft!<br />

„Damit ihr glaubt...“<br />

„Damit die Welt glaubt...“<br />

Auf dass das Staunen nie aufhört!<br />

Euer staunen<strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> in Christus<br />

Horst Müller, Bischof ELKSA (N-T)<br />

6


Botschafter <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />

WALTER LINDNER<br />

Liebe <strong>Johannesgemeinde</strong>,<br />

Die <strong>Evangelisch</strong>-Lutherische <strong>Johannesgemeinde</strong> Pre toria-<br />

<strong>Ost</strong> feiert 2017 ihr <strong>25</strong>-jähriges <strong>Bestehen</strong>. Dazu gratu liere<br />

ich recht herzlich!<br />

In diesem Jahr wird das 500. Reformationsjubiläum<br />

auf <strong>der</strong> ganzen Welt gefeiert. Fünf Jahrhun<strong>der</strong>te nachdem<br />

Martin Luther, <strong>der</strong> Überlieferung nach, 95 Thesen an die<br />

Tür <strong>der</strong> Schlosskirche in Wittenberg schlug, leben seine<br />

Impulse für eine kritische, selbst-reflektierende Gesellschaft<br />

weiter.<br />

Die Übersetzung <strong>der</strong> Bibel und die Ablehnung des<br />

Ablass handels kennzeichneten nicht nur eine Revolution<br />

innerhalb des westlichen Christentums, son<strong>der</strong>n den<br />

Anfang eines tiefen gesellschaftlichen Transformationsprozesses.<br />

Werte wie Selbstbestimmung, Bürgerrechte<br />

und unser Verständnis von Freiheit wurden maßgeblich<br />

durch Luther geprägt.<br />

Diese Werte, die von Deutschland nach Europa und<br />

in die Welt getragen wurden, leben in vielen Gemeinschaften<br />

weiter und werden in diesem Jahr in <strong>der</strong> globalen<br />

Gemeinschaft gewürdigt und gefeiert. Hier leistet die<br />

<strong>Johannesgemeinde</strong> in Südafrika einen wert vollen Beitrag,<br />

indem sie Raum zur Reflexion und Weiter entwicklung gibt.<br />

Südafrika ist Deutschlands wichtigster Partner im südlichen<br />

Afrika. Beide Län<strong>der</strong> pflegen enge Beziehungen auf<br />

zahl reichen Themen gebieten. Südafrikanern die Mög lich -<br />

keit zu geben, die deutsche Sprache und Kul tur kennenzu<br />

lernen, ist ein wichtiges Element <strong>der</strong> bi lateralen Kulturbeziehungen.<br />

Bei Veranstaltungen und Pro jekten auf<br />

diesem Gebiet sind die Deutschen Schulen in Süd afrika<br />

ein wichtiger Partner. In <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Deutschen Internatio<br />

nalen Schule <strong>Pretoria</strong> ist vor <strong>25</strong> Jahren die <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

gegründet worden und bietet seitdem einen<br />

Ort <strong>der</strong> Begegnung für die Deutsche Gemeinde und die<br />

Einwohner <strong>Pretoria</strong>s. Die Johannes gemeinde sieht sich<br />

als Teil einer heterogenen südafrikanischen Gesellschaft<br />

und schafft Impulse im Umfeld einer sich wandelnden<br />

Gesamt kirche. Eine Viel zahl an Formaten, wie Lesekreise<br />

o<strong>der</strong> das Restaurant-Projekt <strong>der</strong> Gemeinde tragen zu<br />

einem kulturellen Aus tausch und <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit aktuellen gesell schaft lichen Fragestellungen bei. Hier<br />

möchte ich die aus geprägte Jugendarbeit <strong>der</strong> Gemeinde<br />

hervor heben.<br />

Als Mitglied <strong>der</strong> <strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherischen</strong> Kirche in<br />

Süd afrika ist die <strong>Johannesgemeinde</strong> in <strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong> zu<br />

einer starken, eigenständigen Gemeinde gewachsen, die<br />

über Gottesdienste hinaus aktiv in <strong>der</strong> Gemeinschaft und<br />

<strong>der</strong> Stadt wirkt.<br />

Wir freuen uns auf eine gemeinsame Ver anstaltungsreihe<br />

und unsere weitere Zusammenarbeit im Jahr des<br />

Refor mations jubiläums!<br />

7


Referent für Afrika und Entwicklungs politik, Kirchenamt <strong>der</strong> EKD<br />

OKR KLAUS J. BURCKHARDT<br />

„Einen an<strong>der</strong>n Grund kann niemand legen außer dem, <strong>der</strong><br />

gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1.Kor.3,11)<br />

Im Namen von Bischöfin Petra Bosse-Huber gratuliert<br />

die EKD herzlich <strong>zum</strong> <strong>25</strong>-<strong>jährigen</strong> <strong>Bestehen</strong><br />

<strong>der</strong> Evan ge lisch-<strong>Lutherischen</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

<strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong>. Gegen über <strong>der</strong> bereits 1889 gegründeten<br />

„Mutter gemeinde“ St. Peter in <strong>Pretoria</strong>, <strong>der</strong>en östlicher<br />

Gemeinde teil sie ehemals war, ist die Johannes gemeinde<br />

geradezu ein „junger Spund“, pflegt aber bis heute gute<br />

und herzliche persönliche, beson<strong>der</strong>s auch pfarramtliche<br />

Beziehungen. Das gute Miteinan<strong>der</strong> zwischen den<br />

Gemein den, aber auch mit dem Afrika-Referat <strong>der</strong> EKD,<br />

hat sich als in alle Richtungen sehr befruchtend erwiesen,<br />

wie ich selbst in mehreren Besuchen vor Ort, aber<br />

beson<strong>der</strong>s auch in persönlichen Gesprächen anläss lich<br />

des intensiv geführten und sehr erfolgreichen Programms<br />

„Begleitung und Beratung durch Besuch“ im Jahr 2015<br />

feststellen konnte.<br />

Die <strong>Johannesgemeinde</strong> versteht sich als deutschsprachige<br />

südafrikanische Gemeinde, die sowohl<br />

deutsch sprachigen Südafrikanern als auch Deutschsprachigen,<br />

die sich nur zeitweise im Lande aufhalten,<br />

eine geistliche Heimat geben will. Sie ist deshalb keine<br />

Auslands gemeinde, son<strong>der</strong>n versteht sich ausdrücklich<br />

als Teil <strong>der</strong> ELKSA (N-T). Sehr schön kommt dies<br />

auch im Leitbild zur Sprache: „Die <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

wirkt im Umfeld einer sich wandelnden Gesamtkirche,<br />

die die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> südafrikanischen Gesell schaft<br />

wi<strong>der</strong>spiegelt. Sie will dabei nicht isolierte, deutsch sprachige<br />

Insel sein, son<strong>der</strong>n Impulsgeber. Die <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

schärft das lutherische Profil <strong>der</strong> Gesamtkirche und pflegt<br />

die Bedeutung <strong>der</strong> deutschsprachigen Wurzeln <strong>der</strong> ELKSA<br />

(N-T). Reformatorische und deutschsprachige Prägung<br />

werden so für die Zukunft bewahrt und weiterentwickelt.<br />

Die Gemeinde lebt ebenso von den Impulsen, die sie aus<br />

den unterschiedlichen Gemeinden <strong>der</strong> Gesamtkirche, den<br />

Kontakten nach Deutschland wie <strong>der</strong> Ökumene erhält.“<br />

Die EKD unterstützt durch die Entsendung von<br />

Pfarr personal aus den deutschen Landeskirchen dieses<br />

Profil, das sich in vielfacher Weise im Gemeindeaufbau<br />

und im Alltagsleben <strong>der</strong> Gemeinde als fruchtbar und<br />

segenbringend erweist. Während meiner Besuche hat mich<br />

beson<strong>der</strong>s das hohe ehrenamtliche Engagement innerhalb<br />

<strong>der</strong> Gemeinde beeindruckt, die liturgische Bandbreite <strong>der</strong><br />

Gottesdienste – sie reicht vom traditionell agendarischen<br />

Gottesdienst über mo<strong>der</strong>ne Gottesdienstformen bis<br />

hin zu Praise & Worship-Elementen – sowie die verschie<br />

denen diakonischen Aktivitäten <strong>der</strong> Gemeinde.<br />

Wichtig ist auch die Bereitschaft, sich sowohl mit <strong>der</strong><br />

Auf arbeitung <strong>der</strong> Apartheidsgeschichte und den gegenwärtigen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen für Kirche und Gesell schaft<br />

(Stichwort: „The South Africa we pray for“) aus ein an<strong>der</strong>zu<br />

setzen. Möge die Gemeinde auf dem soliden Grund<br />

unsres gemeinsamen Herrn Jesus Christus weiter wachsen<br />

und gedeihen!<br />

8


Schulleiter <strong>der</strong> Deutschen Internationalen Schule <strong>Pretoria</strong><br />

OSTD NORBERT KLEVENZ<br />

Die Gründung <strong>der</strong> Deutschen Internationalen Schule<br />

<strong>Pretoria</strong> geht zurück auf eine Ini tiative von Friedrich<br />

Grünberger, Pastor <strong>der</strong> Deut schen <strong>Evangelisch</strong>en<br />

Gemeinde zu <strong>Pretoria</strong>, sowie auf die groß zügige, finanzielle<br />

Unter stützung von Fried rich Klinken berg, einem<br />

wohlhabenden Freund von Pastor Grün berger, <strong>der</strong> mit<br />

seinem Nachlass die materielle Voraus setzung schuf für<br />

die Gründung <strong>der</strong> DSP.<br />

Naturgemäß ist seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Deutschen<br />

Internationalen Schule <strong>Pretoria</strong> (DSP) im Jahre 1899<br />

die Verbindung mit <strong>der</strong> Evange lisch–<strong>Lutherischen</strong><br />

Kirche in <strong>Pretoria</strong> sehr eng und von gegenseitiger<br />

Unterstützung und Wohlwollen gekenn zeichnet. Dies<br />

obwohl im Jahre 1929 <strong>der</strong> Deutsche Schul verein <strong>Pretoria</strong><br />

gegründet wurde und rechtlich die Luthe rische Kirche<br />

als Schulträger ablöste.<br />

Die langjährige Partnerschaft und enge Kooperation<br />

zeigt sich auch darin, dass noch heute die Kirchengemeinde<br />

ein Vorstandsmitglied im Schulvorstand aus ihren<br />

Reihen entsendet, d. h. dieses Vorstandsmitglied wird<br />

nicht von den Mitglie<strong>der</strong>n des Schulvereines gewählt.<br />

Aber auch viele gemeinsame Aktivitäten, wie z. B. <strong>der</strong><br />

Christkindl-Markt, <strong>der</strong> Ökumenische Gottesdienst, <strong>der</strong><br />

Gottesdienst am letzten Schultag, die Morgenandacht in<br />

<strong>der</strong> Aula, das Kai lager, gemeinsame Spendenaktionen, die<br />

Wölflinge, sind Beispiele für die gute Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>der</strong> Schule und <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>. Nicht<br />

zu vergessen ist bei dieser Aufzählung natürlich, dass<br />

<strong>der</strong> Pastor <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> überkonfessionellen<br />

Religionsunterricht an <strong>der</strong> DSP erteilt. Sicherlich können<br />

sich noch einige Gemeindeglie<strong>der</strong> erinnern, dass <strong>der</strong> erste<br />

offizielle Gottesdienst <strong>der</strong> Johannes gemeinde vor über <strong>25</strong><br />

Jahren in <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong> Schule stattgefunden hat.<br />

Als Schulleiter ist mir natürlich sehr bewusst, dass<br />

zur Entwicklung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen die<br />

För<strong>der</strong>ung ihrer Persönlichkeit, <strong>der</strong> Kognition sowie<br />

<strong>der</strong> körperlichen Entwicklung und Gesundheit gehört.<br />

Hier schätze ich sehr, dass die <strong>Johannesgemeinde</strong> die<br />

Erziehungsarbeit <strong>der</strong> Eltern und <strong>der</strong> Schule unterstützt,<br />

um aus den Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen verantwortliche<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft zu machen, die über die<br />

notwendigen sozialen Kompetenzen verfügen. Sie trägt<br />

ihren Teil dazu bei, den Heranwachsenden eine humane<br />

Bildung zu vermitteln.<br />

In einem Gedicht Friedrich Nietzsches heißt es:<br />

„Wohl dem, <strong>der</strong> jetzt noch Heimat hat!“ Heimat, Wärme,<br />

Geborgenheit und Freundschaften, das finden die<br />

Gemeindeglie<strong>der</strong> seit <strong>25</strong> Jahren in <strong>der</strong> Johannes gemeinde.<br />

Ich gratuliere dem Vorstand <strong>der</strong> Kirche, Pastor Dr.<br />

Nottmeier, den Mitarbeitern und den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Gemeinde zu dem <strong>25</strong>-<strong>jährigen</strong> <strong>Bestehen</strong> <strong>der</strong> Gemeinde<br />

und wünsche allen Verantwortlichen weiterhin Freude<br />

und Erfolg für ihre zukünftige Arbeit.<br />

9


10


Nun aufwärts froh den Blick gewandt<br />

und vorwärts fest den Schritt!<br />

Wir gehn an unsers Meisters Hand,<br />

und unser Herr geht mit.<br />

August Hermann Franke, EG 394<br />

Sonntag 5. Februar 2017<br />

11


Historischer Überblick<br />

Vorgeschichte zur Gründung<br />

Die Stadt <strong>Pretoria</strong> ist im Jahre 1855 gegründet und wurde<br />

am 1. Mai 1860 zur Hauptstadt <strong>der</strong> Republik Transvaal<br />

erhoben. Schon wenige Jahre nach <strong>der</strong> Gründung<br />

<strong>Pretoria</strong>s, nämlich am 4. August 1866, legte die Berliner<br />

Missionsgesellschaft in <strong>Pretoria</strong> eine Missionsstation an.<br />

Der Berliner Missionar C. Knothe war <strong>der</strong> erste in <strong>Pretoria</strong><br />

amtierende Geistliche.<br />

Nachdem Missionar C. Knothe die am 9. März 1869<br />

gegründete Missionsstation Wallmannsthal bei <strong>Pretoria</strong><br />

übernommen hatte, versetzte die Berliner Missionsgesellschaft<br />

Missionar F. Grünberger nach <strong>Pretoria</strong>.<br />

Missionar Grünberger begann bald,<br />

neben seiner Arbeit unter den Bantu, die<br />

Deutschen in und um <strong>Pretoria</strong> zu sammeln.<br />

Die Betreuung <strong>der</strong> Deutschen fand in <strong>der</strong><br />

Missionskirche (Burgerspark) statt.<br />

Am 28. Juni 1889 wurde die „Deutsche<br />

<strong>Evangelisch</strong>-Lutherische Gemeinde zu<br />

<strong>Pretoria</strong>“ gegründet.<br />

Auf einem Grundstück an <strong>der</strong> Skinnerstraße<br />

wurde die erste Kirche <strong>der</strong> Gemeinde<br />

gebaut. Der Grundstein dieser<br />

„Sankt-Peters-Kirche“ wurde am 7. Januar<br />

1890 gelegt und Pfingsten 1890 wurde<br />

die Kirche eingeweiht. Die deutsche<br />

Gemeinde, die sich bis dahin in <strong>der</strong> Kirche<br />

<strong>der</strong> Berliner Mission <strong>zum</strong> Gottesdienst versammelt hatte,<br />

besaß nun ihr eigenes Gotteshaus. Zu jener Zeit hatte die<br />

Deutsche <strong>Evangelisch</strong>-lutherische Gemeinde zu <strong>Pretoria</strong><br />

durch den <strong>Evangelisch</strong>en Ober kirchen rat in Berlin den<br />

Antrag auf organischen Anschluss an die „<strong>Evangelisch</strong>e<br />

Landeskirche <strong>der</strong> älteren Provinzen <strong>der</strong> Preußischen<br />

Monarchie“ gestellt. Seine Majestät, <strong>der</strong> Kaiser und König,<br />

genehmigte diesen Antrag am 3. April 1906. Gleichzeitig<br />

mit diesem Anschluss wurde die Gemeinde ordnung von<br />

1891 genehmigt und <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> und Seelsorger <strong>der</strong><br />

Gemeinde, Missionar F. Grünberger, inzwischen aus dem<br />

Dienst <strong>der</strong> Berliner Missions gesellschaft ausgeschieden,<br />

urkundlich als Pfarrer <strong>der</strong> Gemeinde bestätigt. Der Evange<br />

lische Oberkirchenrat in Berlin war nun<br />

die oberste Kirchen behörde <strong>der</strong> Gemeinde<br />

und ihres Pfarrers.<br />

Während <strong>der</strong> Amtszeit Pastor Grünbergers,<br />

im Jahre 1899, wurde im Verband<br />

mit <strong>der</strong> Deutschen evangelischen<br />

Gemeinde die Deutsche Schule in <strong>Pretoria</strong><br />

gegründet. Pastor F. Grün berger trat am<br />

1. Oktober 1909 in den Ruhe stand. Sein<br />

Nachfolger wurde <strong>der</strong> vom <strong>Evangelisch</strong>en<br />

Oberkirchenrat in Berlin berufene<br />

und im September 1909 nach <strong>Pretoria</strong><br />

ausgesandte Pastor C. Schmidt, <strong>der</strong> bis<br />

<strong>zum</strong> 31. Dezember 1910 Pfarrer dieser<br />

Gemeinde war.<br />

12


In <strong>der</strong> Zeit von 1909 bis zur Gründung <strong>der</strong> Johannesgemein<br />

de am 16.03.1992 wurde die „Deutsche evange<br />

lische Gemeinde“ in <strong>Pretoria</strong> (später „Deutsche<br />

<strong>Evangelisch</strong>-Lutherische Gemeinde zu <strong>Pretoria</strong>“) seelsorgerlich<br />

wie auch als Predigt stelle, amtlich, wie auch<br />

vertretungsweise, durch folgende Pastoren betreut:<br />

Pastor Dr. L. Viëtor 1912.08.04 - 1914.10.10<br />

Pastor C. Frowein 1914.10.10 - 1920.12.06<br />

Superintendent Schloemann 1920.12.06 - 1923<br />

Pastor E. Schwellnus 1923 - 1927<br />

Pastor K. Sack 1927 - 1937<br />

Pastor O. Papke 1937 - 1955<br />

Pastor W. Kramer 1955 - 1957<br />

Pastor H. Lehmann 1957.01.27 - 1962.12.16<br />

Missionar H. Holsten 1962.12.16 - 1963.06.23<br />

Pastor emeritus J. Herrmann 1962.12.16 - 1963.06.23<br />

Pastor P. Wejwer 1963.06.23 - 1975.05.31<br />

Pastor G. Drüsedau 1975.07.27 - 1982.01.22<br />

Präses Lothar Müller-Nedebock 1982 - 1983.06.26<br />

Pastor i.R. J. Drews 1982 - 1983*<br />

Pastor G. Grobe 1982 - 1983*<br />

Pastor A. Benz 1982 - 1983*<br />

Pastor K. Keding 1983.06.26 - 1992*<br />

Pastor S. Hambrock 1984.05.13 - 1992.03.16<br />

Pastor A. Hahne 1987.03.01 - 2001*<br />

*genaue Datumsangaben liegen nicht vor<br />

Nachdem Anfang <strong>der</strong> siebziger Jahre die Planung<br />

eines zweiten Gemeindezentrums im <strong>Ost</strong>en <strong>der</strong> Stadt beschlossen<br />

worden war, wurde 1973 zu diesem Zweck das<br />

Grund stück Plot 31, Willow Park Agricultural Holdings,<br />

gekauft. 1977 wurde <strong>der</strong> Grundsatzbeschluss gefasst, eine<br />

neue Gemeinde in <strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong> zu gründen. Am 9. Juli<br />

1984 wurde ein Planungsausschuss ins Leben gerufen und<br />

dieser legte im Oktober 1984 dem Kirchenvorstand die<br />

Empfehlung vor, „so bald wie möglich einen Gottes dienst<br />

in <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong> DSP einzurichten.“<br />

Am 20. Januar 1985 fand <strong>der</strong> erste Gottesdienst für<br />

den <strong>Ost</strong>bereich <strong>der</strong> Gemeinde in <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong> Deut schen<br />

Schule <strong>Pretoria</strong> statt. Gleichzeitig wurde ein Kin<strong>der</strong>gottes<br />

dienst angeboten. Der Gottesdienstbesuch war von<br />

An fang an erfreulich gut (durchschnittlich über 200), und<br />

stieg in den folgenden Jahren an auf einen Durchschnitt<br />

von über 300. Auch bei den an<strong>der</strong>en Gemeinde aktivitäten<br />

im <strong>Ost</strong>bereich zeigte sich eine rege Beteiligung. Infolgedessen<br />

wurde das Bedürfnis nach einer eigenen Kirche für<br />

den <strong>Ost</strong>bereich immer größer. Es wurde ein „Trägerkreis“<br />

ins Leben gerufen, um die Belange des „Gemeindeteils im<br />

<strong>Ost</strong>en“ zu vertreten. Zunächst wurde im April 1986 ein<br />

Pfarrhaus in Willow Park gekauft, das auch für Gemeindeveranstaltungen<br />

gebraucht werden konnte. Im selben Jahr<br />

wurde konkret mit <strong>der</strong> Planung und einer ersten Sammelaktion<br />

für die neue Kirche begonnen. Im Dezember 1990<br />

war die Seelen zahl <strong>der</strong> St.-Peters-Gemeinde 2 798.<br />

Bauplanung und Bau<br />

Nach schon erheblicher Vorarbeit traf sich am 15. Mai<br />

1986 <strong>der</strong> Bauausschuss zu einer ersten formalen Sitzung.<br />

Der Auftrag an diesen Bauausschuss war, sich mit <strong>der</strong><br />

kon kreten Bauplanung zu befassen und im Auftrag des<br />

Kirchen vor standes als Bauherr aufzutreten. Dieser Bauaus<br />

schuss bestand aus Bernhard Meyer (Vor sitzen <strong>der</strong>),<br />

Harald Schütz (Finanzen/Sammelaktion), Till Kuntze<br />

(Baurechner), Heinz Elges, Richard Otto und Jens Kuhn.<br />

Als erste Aufgabe erarbeitete <strong>der</strong> Bau aus schuss eine<br />

Aus schreibung, die an eine Auswahl von Architekten<br />

geschickt wurde, um Konzepte für den Kirchbau zu<br />

erbitten. Aus dieser ersten Auswahl von sechs Architektenfirmen<br />

wurde die Wahl auf drei reduziert und ein Wettbewerb<br />

sollte entscheiden, welche dieser drei Architekten-<br />

Firmen mit <strong>der</strong> weiteren Planung beauftragt werden<br />

sollte. Basierend auf dem Ergebnis dieses Ausschreibens<br />

wurden <strong>der</strong> Gemeinde drei verschiedene Modelle zur<br />

Beschlussfassung vorgelegt, und die Gemein de entschloss<br />

sich mit dem Bau des gewählten Modells anzu fangen.<br />

Es wurde eine Sammelaktion, mit Harald Schütz<br />

als Vor sitzen dem, ins Leben gerufen, mit dem Ziel so<br />

Gottesdienst in <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong> DSP<br />

13


schnell wie möglich die benötigten Finanzmittel für<br />

den Kirchbau zu beschaffen. Zu diesem Zweck wurde<br />

eine Gedenkschrift erstellt und an alle Gemeindeglie<strong>der</strong><br />

verschickt. Parallel zu diesem und auch einigen weiteren<br />

Sammel vor haben wur den zusätzlich alternative Finanzierungs<br />

optionen unter sucht, um zunächst die nötigen<br />

Finanzmittel für die erste Bauphase aufzubringen.<br />

Der Bau war anfangs in folgende vier Bauphasen geglie<strong>der</strong>t:<br />

Phase 1<br />

Kirchengebäude mit Glocken R 611 000,00<br />

Jugendräume R 70 000,00<br />

Pfadfin<strong>der</strong>räume R 60 000,00<br />

Geländearbeit R 50 000,00<br />

Erwartete Kosteneskalation R 235 000,00<br />

Honorare R 123 000,00<br />

Summe Phase 1 R 1 149 000,00<br />

Phase 2<br />

Kin<strong>der</strong>kirche R 44 000,00<br />

Küsterwohnung R 75 000,00<br />

Büroräume R 80 000,00<br />

Geländearbeit R 50 000,00<br />

Summe Phase 2 (ausschließlich Honorare) R 249 000,00<br />

Phase 3<br />

Halle R 241 000,00<br />

Geländearbeit R 50 000,00<br />

Summe Phase 3 (ausschließlich Honorare) R 291 000,00<br />

Phase 4<br />

Restliche Geländearbeit R 50 000,00<br />

Orgel R 150 000,00<br />

Summe Phase 4 (ausschließlich Honorare) R 200 000,00<br />

Die Beteiligung <strong>der</strong> Gemeinde an diesem Sammelvor<br />

haben war überwältigend und die verschiedensten<br />

Ini tia tiven ent standen innerhalb kürzester Zeit, um die<br />

benötigten Finanz mittel aufzubringen. Mit sehr viel<br />

persön lichem Ein satz wurde in den kommenden Jahren<br />

auf vielen Ebenen zusammengearbeitet, einerseits um<br />

Finanzmittel aufzu bringen, aber noch wichtiger, um dabei<br />

auch ein leben diges Gemeindeleben zu schaffen und zu<br />

för<strong>der</strong>n. Unter an<strong>der</strong>em fand schon zu diesem frühen<br />

Zeitpunkt eine Baum pflanzaktion statt, <strong>der</strong> es zu danken<br />

ist, dass das Gelände <strong>der</strong> Kirche schon recht bald nach <strong>der</strong><br />

Einweihung von schönen Bäumen geziert wurde. Ohne<br />

diesen breit gefächerten und intensiven Einsatz vieler<br />

Gemeindeglie<strong>der</strong> wäre es wohl kaum möglich gewesen,<br />

das Bauvorhaben zu verwirklichen.<br />

Nachdem eine erste Finanzierung geregelt war, wurde<br />

die Architektenfirma Holm Jordaan & Holm mit <strong>der</strong><br />

Planung <strong>der</strong> neuen Kirche, und die Firma Beckers Bouaannemers<br />

(Edms) Bpk mit dem Bau <strong>der</strong> ersten Phase<br />

beauftragt.<br />

Am 3. März 1991 wurde <strong>der</strong> erste Spatenstich durch<br />

den amtierenden Präses <strong>der</strong> ELKSA (N-T), Präses F. Graz,<br />

gemacht.<br />

Die Firma Beckers Bouaannemers (Edms) Bpk fing<br />

sofort an mit dem Ausheben <strong>der</strong> Baugrube und schon bald<br />

danach ragten die ersten Säulen des Rohbaus in die Höhe.<br />

Geschätzte Gesamtkosten R 1 889 000,00<br />

Die Kostenrechnungen für den Bau wurden von Till<br />

Kuntze, als Baurechner des Bau vor habens, errechnet und<br />

fort laufend während des Baus gewissenhaft kontrolliert<br />

und aktualisiert.<br />

14


Grundsteinlegung, 1991<br />

Kuchenverkauf vor Alma‘s (Sammelaktion)<br />

Schlachten bei Krügers<br />

(Sammelaktion)<br />

15


Die Grundmauern waren zur Grund steinlegung am 19.<br />

Mai 1991 bis auf Bodenhöhe hochgezogen und Ende März<br />

1992 konnte die erste Bauphase, <strong>der</strong> Rohbau mit Überdachung,<br />

abgenommen werden. Mit großer Präzision<br />

wurden die Beton pfeiler und die Träger struktur betoniert,<br />

um sicherzustellen, dass <strong>der</strong> Hauptstahlträger für die<br />

Dach struktur später passgenau aufgelegt werden kann.<br />

In <strong>der</strong> Planung wurde die Kirche so platziert, dass die<br />

Zufahrt von dem geplanten Zufahrtstor an <strong>der</strong> nord westlichen<br />

Ecke des Grundstücks direkt auf den Haupteingang<br />

<strong>der</strong> Kirche ausgerichtet war. Bislang war die Zufahrt noch<br />

von <strong>der</strong> Vivian straße und es war nicht zu ersehen, wann<br />

eine Zufahrt von <strong>der</strong> Nordseite möglich sein würde, weil<br />

vorab eine Einigung mit den Entwicklern <strong>der</strong> an gren zenden<br />

Grund stücke erfolgen musste.<br />

Am 19. Mai 1991 fand die Grundsteinlegung im Rahmen<br />

eines Gottesdienstes statt, <strong>der</strong> von Präses Dieter Lilje<br />

gehalten wurde. Die Grundsteinlegung <strong>der</strong> Johanneskirche<br />

war die erste Amtshandlung unseres neu gewählten<br />

Präses, Dieter Lilje, <strong>der</strong> am 5. Mai 1991 in sein Amt eingeführt<br />

wurde. Der Spruch auf dem Grundstein lautet:<br />

Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht <strong>der</strong> Welt. Wer mir<br />

nachfolgt, <strong>der</strong> wird nicht wandeln in <strong>der</strong> Finsternis, son<strong>der</strong>n<br />

wird das Licht des Lebens haben. Johannes 8, 12<br />

Der Grundsteinhammer wurde angefertigt aus Eichenholz,<br />

das von den Eichen auf dem Gelände <strong>der</strong> alten<br />

Deutschen Schule in <strong>der</strong> Visagiestraße stammte. Noch am<br />

Vortag <strong>der</strong> beginnenden Abriss arbeiten auf dem Gelände<br />

wurden die schönsten Bäume vor den Baggern „gerettet“,<br />

indem sie gefällt und die Stämme in Bretter gesägt wurden.<br />

Für den weiteren Bau nach dem Rohbau wurde unser<br />

Gemeindeglied Claus van <strong>der</strong> Walt, Inhaber <strong>der</strong> Firma<br />

Urna (Edms) Bpk, angestellt. Die Gemeindeglie<strong>der</strong><br />

wurden aufgefor<strong>der</strong>t, ihre Meinung zu äußern über verschiedene<br />

Backsteine, die zur Auswahl standen. In <strong>der</strong><br />

letzten Woche im September 1992 wurde dann mit dem<br />

Mauerwerk angefangen. Claus van <strong>der</strong> Walt brachte einen<br />

außer ge wöhn lich gewissen haften und mit Perfektion<br />

arbeitenden Maurer, Koos du Plessis, ins Spiel, <strong>der</strong> persönlich<br />

jeden einzelnen <strong>der</strong> etwa 300 000, teilweise per Hand<br />

zurecht geschnittenen Klinker <strong>der</strong> Innen- und Außenwände,<br />

wie auch weitere 200 000 normale Back steine, mit<br />

lobenswerter Präzision verlegt hat, bzw. die Verlegung<br />

persönlich überwacht hat.<br />

Grundsteinhammer<br />

16


Nach Auflegen des Hauptträgers <strong>der</strong> Dachkonstruktion,<br />

eines etwa 32m langen und 15 Tonnen schweren Stahlträgers,<br />

mit Hilfe von zwei großen Mobilkränen in 12m<br />

Höhe, konnte dann das Dach des Kirchengebäudes Ende<br />

März 1992 fertig gestellt werden.<br />

Nachdem das Dach fertig gestellt war, haben einige<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Bauausschusses und des Kirchen vorstands<br />

am 3. April 1992 dies mit einem „Bring und Braai“ in <strong>der</strong><br />

Kirche gefeiert. Zum Glück ist diese Sache damals nicht<br />

bis zur Kirchenleitung vorgedrungen, und wurde über die<br />

Beteiligten we<strong>der</strong> Kirchenzucht noch Exkommunikation<br />

verhängt.<br />

In dem nun überdachten Rohbau wurde am 10. Mai<br />

1992 ein „Richtfestgottesdienst“ mit Abendmahl gehalten.<br />

Dieses sollte dem Zweck dienen, die Gemeinde<br />

haut nah teilhaben zu lassen an dem Baugeschehen und<br />

dem Fortschritt des Kirchbaus. In diesem Gottesdienst<br />

17


fand dann auch die vierte Taufe in <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>,<br />

und die erste in <strong>der</strong> noch nicht fertiggestellten Johanneskirche,<br />

statt. Getauft wurde in diesem Gottesdienst Folker<br />

Hofmann, jüngster Sohn <strong>der</strong> Gemeindeglie<strong>der</strong> Siegfried<br />

und Monika Hofmann.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Grundstein in die Außenmauer ein gemauert<br />

war, wurde eine Urne aus Kupfer angefertigt und<br />

die Grund steininschrift ebenfalls in den Deckel graviert.<br />

In diese Urne wurde eine Kopie <strong>der</strong> Grün dungs urkunde,<br />

wie auch jeweils ein Exemplar <strong>der</strong> damaligen Tageszeitungen<br />

„<strong>Pretoria</strong> News“ [18. Mai 1991], „Rapport“<br />

[19. Mai 1991] und „Sunday Times“ [19. Mai 1991], eine<br />

vollständige Münzensammlung <strong>der</strong> damals im Verkehr<br />

stehenden Wäh rung und eine Kopie <strong>der</strong> <strong>Festschrift</strong><br />

<strong>zum</strong> 100-<strong>jährigen</strong> Be stehen <strong>der</strong> DELK („Deutsche<br />

<strong>Evangelisch</strong>-Lutherische Kirche zu <strong>Pretoria</strong>“) gelegt und<br />

die Urne von dem Vorsitzenden des Kirchen vorstandes<br />

verlötet. Die Urne wurde dann in die dafür vorgesehene<br />

Aussparung an <strong>der</strong> Rückseite des Grundsteins (hinter<br />

einem blinden Fenster, östlich <strong>der</strong> Haupt eingangstür)<br />

gelegt und vermauert. Lei<strong>der</strong> wurde dieser Vorgang wohl<br />

von Bauarbeitern, <strong>der</strong>en noch viele auf dem Gelände<br />

waren, beobachtet, und kurze Zeit darauf war die<br />

Urkundenstelle aufgebrochen und die Urne geraubt.<br />

18


Dann folgte eine recht schwierige und aufwendige<br />

Auf gabe, nämlich das Einziehen <strong>der</strong> Holzdecke. Unser<br />

Gemeindeglied, Gerhard Holsten, wurde mit diesem<br />

Bau ab schnitt beauftragt und hat, auch mit zeit weiliger<br />

Hilfe von weiteren Gemeindeglie<strong>der</strong>n, in vielen schweißtreibenden<br />

Tagen, Wochen und Monaten in schwindeln<strong>der</strong><br />

Höhe aus dem Holz, das uns vom Hans Merensky<br />

Trust gespendet wurde, eine schöne Decke eingezogen.<br />

Die elektrische Installation wurde von unserem<br />

Gemein de glied Eckart Krüger, Inhaber <strong>der</strong> Firma<br />

AET, gemacht. Unter an<strong>der</strong>em beinhaltete dieses die<br />

Installation des Hauptkabels für die Strom zufuhr, die<br />

Ver legung aller Kabel schutzrohre und die präzise Aufhängung<br />

<strong>der</strong> Leuchtkörper von <strong>der</strong> hohen Decke.<br />

Mittlerweile hatte unser Gemeindeglied Gerhard<br />

Nolting, Inhaber <strong>der</strong> Schreinerei „Just Wood“, die<br />

Kir chen türen aus „Swarthout“, den Altar, die Kanzel<br />

und den Taufsockel aus „African Rosewood“, und die<br />

Kirchen bänke aus „American Ash“ angefertigt. Die<br />

restlichen Innenarbeiten wurden zügig erledigt, bis es<br />

dann zur Einweihung <strong>der</strong> Kirche am 28. November 1993<br />

kommen konnte.<br />

Dieses Bauunternehmen wurde über viele Jahre durch<br />

den Vorsitzenden des Bauausschusses Bernhard Meyer,<br />

geleitet. Unermüdlich hat er die Gemeinde in Zeiten<br />

<strong>der</strong> „Mutlosigkeit“ ermuntert, weiter<strong>zum</strong>achen, bis es<br />

endlich zur Vollendung des Bauunterprojekts kommen<br />

durfte. Die frühen 1990-er Jahre waren gekennzeichnet<br />

durch grassierende Kostensteigerungen und <strong>der</strong> Bau fand<br />

statt in Jahren einer um sich greifenden Inflation, infolge<br />

<strong>der</strong>en sich die Baukosten unweigerlich über das erwartete<br />

Maß hinaus steigerten. Trotz sorgfältiger Überwachung<br />

19


<strong>der</strong> Baukosten war es daher unvermeidlich, dass die<br />

Gesamtkosten, nur für den Bau des Kirchengebäudes,<br />

von einer ersten Schätzung von R 792 000,00 (inklusive<br />

geschätzter Kosteneskalation) auf eine Summe von knapp<br />

über R 3 000 000,00 angestiegen sind.<br />

Ein beson<strong>der</strong>er Dank gilt auch den vielen Gemeindeglie<strong>der</strong>n,<br />

die sich unentwegt und oft völlig anonym eingesetzt<br />

haben mit beispielsweise <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong><br />

Kirchenbänke, <strong>der</strong> Baumpflanzaktion, dem Kruzifix an<br />

<strong>der</strong> Altar wand, <strong>der</strong> Finanzierung und dem Einbau <strong>der</strong><br />

Glocken, dem Anfertigen <strong>der</strong> Paramente und noch vielen<br />

an<strong>der</strong>en Initiativen, die alle dazu beigetragen haben, dass<br />

unsere Kirche so schön fertig gestellt werden konnte.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Merkmal <strong>der</strong> Johanneskirche ist das<br />

Kruzifix, mit dem einladenden Blick auf die Haupt eingangs<br />

tür gerichtet. Während die oben genannten Bauarbeiten<br />

auf Hochtouren liefen, war unser Gemeinde glied<br />

Prof. Dr. Uli Schmid monatelang emsig in seiner Werkstatt<br />

damit beschäftigt, das Kruzifix zu schnitzen. Auf seinen<br />

vielen Fahrten zwischen <strong>Pretoria</strong> und dem Krankenhaus<br />

in Ramotswa hatte er schon oft in <strong>der</strong> Gegend von<br />

Swartruggens einen entwurzelten „Boekenhout“-Baum<br />

(Rapanea melanophloeos) gesehen, und mit seinem<br />

Küstlerauge sah er darin den Korpus Christi Form<br />

annehmen. Auf Nachfrage bei dem Eigen tümer durfte<br />

er dann den Stamm mitnehmen, aus dem er den Korpus<br />

fast aus einem Stück anfertigen konnte. Nur einen Teil<br />

<strong>der</strong> Beine und den einen Arm musste er letztendlich aus<br />

weiteren Stücken des gleichen Baumes anfügen. Diese<br />

„Operation“ ist ihm so gut gelungen, dass nur wenige<br />

Eingeweihte das überhaupt bemerkt haben. Das Kreuz hat<br />

er angefertigt aus „Tamboti“-Dachbalken (Spirostachys<br />

africana) <strong>der</strong> alten Missionars wohnung auf <strong>der</strong> Missionsstation<br />

Ramotswa, die er „gerettet“ hatte, als diese nach<br />

Fertigstellung <strong>der</strong> neuen Wohnung demoliert wurde.<br />

Somit reicht auch ein historischer Verbindungsfaden aus<br />

dem Gründungsjahr <strong>der</strong> Missionsstation (1875) bis in<br />

unsere Johanneskirche.<br />

Die erste Konfirmation in unserer Kirche fand im<br />

Oktober 1993 statt. Die Töchter des Bauunternehmers,<br />

Claus van <strong>der</strong> Walt, waren unter den ersten Kon firmandinnen,<br />

die in <strong>der</strong> neuen Kirche, bzw. dem Rohbau,<br />

konfirmiert werden sollten. Das ganze Gelände um die<br />

Kirche herum war noch nicht planiert und es waren noch<br />

kaum Park plätze und Wege angelegt.<br />

Kurz vor <strong>der</strong> Konfirmation gab es einige heftige Regenschauer<br />

und <strong>der</strong> ganze Bauplatz bestand aus vielen Pfützen<br />

und kleinen Seen. Es schien, als ob sich eine kleine Katastrophe<br />

anbahnte, wenn die Autos am Sonntag auf das<br />

Gelände fahren und parken würden. Es wäre eine riesige<br />

Matsch-Angelegenheit gewesen, und das gab Claus van<br />

<strong>der</strong> Walt zu denken. Er hatte einen Hubschrauber, den er<br />

auf das Gelände brachte und dann stundenlang im Tiefflug<br />

über den Pfützen schwebte, um diese auszutrocknen. Auf<br />

jeden Fall hatte diese Aktion dazu beigetragen, dass die<br />

Kirchgäste am Konfirmationssonntag mit einigermaßen<br />

trockenen Füssen in die Kirche gelangen konnten.<br />

20


Einweihung<br />

Nachdem <strong>der</strong> Kirchbau (fast!) vollendet war, sollte die<br />

Ein weihung <strong>der</strong> Kirche am 1. Adventssonntag, dem 28.<br />

Novem ber 1993 stattfinden. Erst am Vortag, also am Samstag<br />

vor <strong>der</strong> Einweihung, wurden die Kirchenbänke von<br />

Gerhard Nolting, <strong>der</strong> nebst den Kirchenbänken auch den<br />

Altar, die Kanzel, den Taufsockel (und später auch noch<br />

die Stän<strong>der</strong> für die <strong>Ost</strong>erkerze und den Traubensaft beim<br />

Abendmahl) angefertigt hatte, eingebaut. Diese Aufgabe<br />

erwies sich als wesentlich aufwendiger, als geplant. Ein<br />

paar willige Helfer aus <strong>der</strong> Gemeinde sprangen ein und<br />

halfen mit dem Einbau. Einige unserer Frauen hatten sich<br />

erbarmt und ein sehr willkommenes Abendbrot mit Kaffee<br />

und Tee (inklusive „Hopfenblütentee“) zur Stärkung<br />

gebracht. Gegen Mitter nacht fehlten immer noch die<br />

Bänke des gesamten Mittel blocks, links vorne. Als <strong>der</strong><br />

arme Gerhard Nolting Schluss machen wollte mit dem<br />

Ein bau, und vorschlug, dort einfach einige Reihen Stühle<br />

hin zu stellen, erwies sich <strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong>, Reinhold Wehrmann,<br />

als wahrer Sklaventreiber und bestand darauf, dass<br />

alle Bänke zur Einweihung einge baut sein müssten. Wie<br />

im Alten Testament „murrte das Volk“, aber beugte sich<br />

dennoch <strong>der</strong> Sklaven peitsche. Gegen 04:30 am Sonntagmorgen<br />

war dann die letzte Bank eingebaut und konnten<br />

alle mit müden, schleifenden Schritten nach Hause kehren<br />

um sich mit einer warmen Dusche, Rasieren, Zähneputzen<br />

und einem herzhaften Frühstück für den Einweihungsgottes<br />

dienst am Sonntag morgen zu rüsten.<br />

Die Einweihungs zeremonie begann um 09:30 am 28.<br />

November 1993 in <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong> DSP mit einer Andacht.<br />

Es war eine große Gemeinde, die zu diesem beson<strong>der</strong>en<br />

Ereignis eingetroffen war – nicht nur Gemeinde glie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

jungen Johannes gemeinde, son<strong>der</strong>n auch viele Gemeindeglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> St.-Peters-Gemeinde, wie auch eine ganze Reihe<br />

von Gästen, Verwandten und Bekannten aus umliegenden<br />

Gemeinden. Um 09:45 fand dann ein Umzug <strong>der</strong> ganzen<br />

Gemeinde zu Fuß von <strong>der</strong> Aula zur Johanneskirche<br />

statt. Bei diesem Umzug wurden die Abendmahlsgeräte,<br />

Taufschale, Bibel, Kerzenhalter und Paramente von den<br />

Kirchen vorstehern zur Johanneskirche getragen. Dort<br />

wurde dann um 10:00 die Schlüsselübergabe von dem<br />

Architekten an Pastor Siegfried Hambrock vollzogen und<br />

<strong>der</strong> Einweihungsgottesdienst wurde von Pastor Siegfried<br />

Hambrock gehalten.<br />

Nach dem Einweihungsgottesdienst gab es dann noch<br />

ein herrliches Festmahl, hergerichtet von den Frauen.<br />

Im Foyer <strong>der</strong> DSP<br />

21


Bau <strong>der</strong> Kapelle und Büros<br />

Weitere Bauprojekte<br />

Schon bald nach <strong>der</strong> Fertigstellung <strong>der</strong> Johanneskirche<br />

wurde <strong>der</strong> Bedarf an weiteren Räumlichkeiten immer<br />

dring licher. Das Gemeindebüro wurde bislang aus<br />

einem <strong>der</strong> Räume des Pfarrhauses in <strong>der</strong> Vivianstraße<br />

betrieben. Dann wurde in <strong>der</strong> Doppel garage dieses Pfarrhauses<br />

mit Hilfe unsers Gemeinde gliedes Stift Coetzee<br />

eine perfekt plane Decke eingezogen und wurde diese<br />

Garage somit in einen recht schönen Raum ausgebaut,<br />

in dem die „Ga ragen gottes dienste“ – jetzt bekannt als<br />

Abend gottes dienste – gehalten werden konnten. Aber<br />

das entsprach letztendlich auch nicht den Bedürfnissen!<br />

Zudem verschlechterte sich die Sicher heits situation in <strong>der</strong><br />

Gegend des Pfarr hauses zunehmend und deswegen wurde<br />

<strong>der</strong> Ankauf eines neuen Pfarr hauses in einer gesicherten<br />

Gegend in Augenschein genommen.<br />

Das warf natürlich gleich die Frage auf, wo jetzt geeignete<br />

Räumlichkeiten für die Jugendarbeit gefunden<br />

werden sollten. Auf <strong>der</strong> Außerordentlichen Gemeindeversammlung<br />

am 16. November 1997 wurde <strong>der</strong> Beschluss<br />

gefasst, den Bau einer ersten Phase <strong>der</strong> zu sätzlichen<br />

Räum lich keiten <strong>der</strong> Johannes kirche in Angriff zu nehmen.<br />

Geplant war eine kleine Kapelle mit angrenzenden Büround<br />

Verwaltungs räumen. Darin enthalten war eine<br />

kleine, wirklich nur den not dürftigsten Bedürfnissen entsprechen<br />

de Küche.<br />

Dieser Bau wurde mit großer Unterstützung von Gemein<br />

de glie<strong>der</strong>n in Angriff genommen und durch geführt,<br />

und schon bald konnte das Richtfest gefeiert werden.<br />

Nach Fertigstellung des Bauvorhabens wurden die<br />

Räum lichkeiten am 11. Oktober 1998 feierlich eingeweiht.<br />

Nach ein paar Jahren wurde ersichtlich, dass diese<br />

Räum lich keiten den Bedürfnissen nicht aus reichend<br />

22


Urnenwand<br />

Spatenstich (Treffpunkt/Jugendräume)<br />

ent s prachen, und wurde durch Beschluss <strong>der</strong> Gemeinde -<br />

versamm lung am 5. März 2000 <strong>der</strong> Anbau einer großen<br />

Küche und „Gemeindesaal“ mit an grenzen dem Kon ferenz<br />

raum beschlossen.<br />

Auf <strong>der</strong> Jahres haupt ver samm lung am 7. März 2004<br />

beschloss die Gemeinde, auch einen Hallen bau in Angriff<br />

zu nehmen. Unter Leitung von unserem Gemeinde glied<br />

Eckart Krüger wurde auch diese Bauphase mit Beteiligung<br />

aus <strong>der</strong> Gemeinde <strong>zum</strong> Abschluss gebracht und konnte<br />

im gleichen Jahr in Gebrauch genommen werden. Damit<br />

wurde auch <strong>der</strong> Anschluss an das bestehende Kirchengebäude<br />

verwirklicht.<br />

Auf <strong>der</strong> Gemeindeversammlung am 5. März 2000<br />

wurde <strong>der</strong> Kirchen vorstand auch beauftragt, sich damit zu<br />

befassen, wie ein Urnenfriedhof o<strong>der</strong> eine Gedenkstätte<br />

auf dem Kirchengelände errichtet werden könnte. Die<br />

Gemeinde versammlung am 2. März 2003 erteilte dem<br />

Kirchen vorstand das Mandat, mit dem Bau des geplanten<br />

Gedenk gartens (Urnen friedhof) weiter<strong>zum</strong>achen, und<br />

<strong>der</strong> Gedenk garten konnte zu Himmel fahrt 2004 eingeweiht<br />

werden.<br />

Auf <strong>der</strong> Gemeindeversammlung am 3. März 2002<br />

wurde beschlossen, mit dem Ausbau des Mütterzimmers<br />

zu beginnen, da das bestehende Mütterzimmer viel zu<br />

klein und eng war. Dieses Bauvorhaben wurde in Eigenregie<br />

unter nommen, und das erweiterte Mütter zimmer<br />

konnte bald darauf zur großen Freude <strong>der</strong> Mütter von<br />

Klein kin<strong>der</strong>n in Gebrauch genommen werden.<br />

Auch wurde <strong>der</strong> Kirchenvorstand beauftragt, weitere<br />

Verhand lungen bezüglich <strong>der</strong> Zufahrtstraße zu führen.<br />

Diese Ver handlungen führten dann dazu, dass die<br />

Haupt zufahrt zur Johanneskirche von <strong>der</strong> ursprünglichen<br />

Zufahrt aus <strong>der</strong> Vivianstraße zu <strong>der</strong> jetzigen Zufahrt aus<br />

<strong>der</strong> Bushstraße verlegt werden konnte.<br />

Dach vom Treffpunkt<br />

Jugendräume werden gestrichen<br />

23


Installation <strong>der</strong> Glocken Die Glocken 2017<br />

Eine großzügige, anonyme Spende eines Gemeindegliedes<br />

ermöglichte den Ankauf von drei Glocken, die<br />

vorher in Kirchen in Europa in Gebrauch waren. Zu<br />

diesem Zweck wurde am 23. April 2004 das Unternehmen<br />

Nicholson Engineering Ltd mit <strong>der</strong> Lieferung <strong>der</strong> drei<br />

Glocken beauftragt. Vorher wurden die Glocken durch<br />

das Unternehmen Whitechapel Bell Foundry Ltd auf die<br />

Disposition A – C – D gestimmt.<br />

Inklusive Verpackung, Verladung und Transport betrug<br />

<strong>der</strong> Ankauf spreis im Januar 2004 £ 6 131,00 und im<br />

Juli 2004 wurden die Glocken auf dem Kirchengelände<br />

ab geliefert.<br />

Nach einer statischen Prüfung <strong>der</strong> Betonstruktur oberhalb<br />

des Haupt eingangs wurde dann die Installation<br />

des Trägergerüsts <strong>der</strong> Firma Central Welding Works in<br />

<strong>Pretoria</strong> in Auftrag gegeben und konnten die Glocken<br />

installiert werden.<br />

Dieses Unterfangen wurde noch gerade rechtzeitig<br />

abgewickelt, bevor auf den angrenzenden Liegen schaften<br />

ein verdichteter Wohnungsbau entstand, von dessen Bewohnern<br />

eventuell Beschwerden erwartet werden könnten<br />

über das einladende Geläut zu den Gottesdiensten am<br />

Sonntagmorgen.<br />

In <strong>der</strong> ursprünglichen Planung unserer Kirche war<br />

Platz für eine Orgel auf <strong>der</strong> Süd em pore vorgesehen. Auf<br />

<strong>der</strong> Jahreshaupt versammlung 2001 wurde <strong>der</strong> Grundsatz<br />

beschluss gefasst, eine Orgel für die Johannes kirche<br />

anzuschaffen. Allerdings kam eine neue Orgel eigent lich<br />

niemals für uns in Frage wegen <strong>der</strong> hohen Anschaffungskosten,<br />

und daher wurde Ausschau gehalten nach einer<br />

Volleyballfel<strong>der</strong> werden vorbereitet 2010<br />

Unsere Orgel hat ingesamt 1286 Pfeifen<br />

24


Unsere Orgel in <strong>der</strong> Werkstattvon Jan Zielman<br />

gebrauchten Orgel. 2006 wurde das Orgelprojekt vom<br />

Kirchen vorstand von einem Gemeindeprojekt zu einem<br />

Interessenprojekt erklärt, und wurde im Auftrag des<br />

Kirchenvorstands ein Orgelkomitee gegründet unter<br />

dem Vorsitz von Rotraud Krüger. Mittlerweile war <strong>der</strong><br />

Orgelfonds schon auf R 280 000,00 gestiegen, und im<br />

gleichen Jahr wurde uns die Orgel aus <strong>der</strong> Brandwagkirche<br />

in Bloemfontein empfohlen und angeboten zu einem Preis<br />

von R 75 000,00. Dieses Angebot wurde dankend an genom<br />

men und aus dem Orgelfonds wurde die Orgel zu<br />

einem Preis von R 90 000,00 ausgebaut und zwischenzeit<br />

lich gelagert. Auf <strong>der</strong> Jahres haupt ver samm lung 2009<br />

wurde <strong>der</strong> Beschluss gefasst, dass die Orgel neu konstruiert<br />

und in <strong>der</strong> Johannes kirche eingebaut werden<br />

sollte. Als Orgel bauer entschied man sich dann für Jan<br />

Zielman aus <strong>Pretoria</strong>, <strong>der</strong> die Orgel mit elektrischer<br />

Traktur zu einem Preis von R 635 000,00 aufbauen sollte.<br />

Es wurde eine Anleihe für den Restbetrag aufgenommen<br />

und auch diese Mittel, samt Kosten für zusätzliche Register,<br />

wurden durch groß zügige Spenden aufgebracht. Am<br />

11. April 2010 konnte die schöne Orgel in unserer Kirche<br />

eingeweiht werden.<br />

Orgelweihe 2010<br />

<strong>25</strong>


Entwicklung <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Die regelmäßigen Gottesdienste und Kin<strong>der</strong> gottes dienste<br />

in <strong>der</strong> Aula bewirkten bald das Wachsen einer eigenen<br />

Identi tät in <strong>der</strong> „Ortsgemeinde“. Erste Taufen, erste Konfir<br />

ma tionen usw. in <strong>der</strong> Aula wurden „Meilen steine“<br />

einer neuen, wenn auch noch nicht als eigene Entität<br />

bestehenden, Gemeinde.<br />

Der Planungs aus schuss<br />

ar bei tete weiter und entwickelte<br />

letzt endlich acht<br />

verschiedene Modelle für<br />

die zukünftige Entwicklung<br />

<strong>der</strong> (noch St.-Peters-) Gemein<br />

de im <strong>Ost</strong>en. Ob wohl<br />

<strong>der</strong> Prozess des „orga nischen<br />

Wachsens“ im <strong>Ost</strong>en<br />

un aufhalt bar wei ter schritt,<br />

Der erste Kirchenvorstand<br />

ent wickelte sich in dieser<br />

Zeit auch ein „Gegenpendel“<br />

zu dem Trennungs gedanken. Erst 1991 fand die<br />

entscheidende Entwicklung zur Gründung <strong>der</strong> „<strong>Johannesgemeinde</strong>“<br />

statt.<br />

Am 16. März 1992 fand eine normale Jahres haupt versammlung<br />

<strong>der</strong> Sankt-Peters-Gemeinde statt, auf <strong>der</strong> die<br />

Teilung <strong>der</strong> Gemeinde grundsätzlich be schlossen wurde.<br />

Direkt danach fanden zwei weitere Gemeinde versammlungen<br />

statt - eine <strong>der</strong> Sankt-Peters-Gemeinde (oben in<br />

<strong>der</strong> Kirche) und eine <strong>der</strong> neu zu gründenden <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

(unten im Saal). Alles verlief glatt und friedlich<br />

und auf dieser konstituierenden Gemeinde ver sammlung<br />

wurde die „<strong>Evangelisch</strong>-Lutherische Johannes gemeinde<br />

<strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong>“ gegründet.<br />

Auf dieser konstituierenden Gemeindeversammlung<br />

wurde auch die Gemeindeordnung mit Zusatz be stimmungen<br />

an ge nommen und ein Antrag auf Mit gliedschaft<br />

in <strong>der</strong> ELKSA (N-T) gestellt. Auch wurde das<br />

„Memorandum of Agreement“, das die Verteilung <strong>der</strong><br />

Güter und Gut haben <strong>der</strong> St.-Peters-Gemeinde zwischen<br />

<strong>der</strong> St.-Peters-Gemeinde und <strong>der</strong> Johannes gemeinde<br />

regelte, von beiden Gemein<br />

den an ge nom men.<br />

Der erste Kir chen vor stand<br />

<strong>der</strong> Jo han nes ge mein de<br />

wur de gewählt und die Beset<br />

zung <strong>der</strong> Pfarr stelle mit<br />

Pastor S. Hambrock wurde<br />

durch An nahme <strong>der</strong> diesbe<br />

züglichen Em pfehlung<br />

<strong>der</strong> Kir chen leitung beschlossen.<br />

Der erste Pastor <strong>der</strong> Gemeinde<br />

war Pastor Siegfried<br />

Ham brock, und er diente in <strong>der</strong> Gemeinde knapp 11<br />

Jahre, vom 17. März 1992 bis zu seinem Ab schieds gottesdienst<br />

am 12. Januar 2003.<br />

Der zweite Pastor <strong>der</strong> Gemeinde war Pastor Dr. Volker<br />

Lubinetzki, <strong>der</strong> am 27. Juli 2003 in sein Amt eingeführt<br />

wurde. Er diente <strong>der</strong> Gemeinde neun Jahre bis zu seinem<br />

Abschiedsgottesdienst am 22. Juli 2012.<br />

Der dritte Pastor <strong>der</strong> Gemeinde, Pastor Dr. Christian<br />

Nottmeier, wurde am 7. Oktober 2012 in sein Amt eingeführt<br />

und ist <strong>zum</strong> Datum dieser <strong>Festschrift</strong> noch in<br />

seinem Amt.<br />

Auf <strong>der</strong> Außerordentlichen Gemeindeversammlung<br />

am 10. Oktober 1999 beschloss die Gemeinde, eine Stelle<br />

Siegfried Hambrock Dr. Volker Lubinetzki Dr. Christian Nottmeier<br />

26


Gerhard Krehl Andreas Bernhardt Timo Lütge Kathrin Grüneberg<br />

für einen Jugendwart einzurichten. Auf <strong>der</strong> Synode sollte<br />

beschlossen werden, wie viel <strong>der</strong> Kosten dieser Stelle<br />

(Gehalt, Wohnung, Auto) eventuell von <strong>der</strong> ELKSA (N-<br />

T) bei gesteuert werden könnten und wie viel aus dem<br />

Gemeinde haushalt finanziert werden müsste. Auf <strong>der</strong><br />

Außer ordentlichen Gemeinde ver sammlung am 16. April<br />

2000 erteilte die Gemeinde dem Kirchen vorstand das<br />

Mandat, den Kandi daten, Gerhard Krehl, zu bitten, sich<br />

um die Stelle zu bewerben, nachdem er sich in verschieden<br />

Kreisen vor gestellt hatte.<br />

Der erste Jugenddiakon <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>, Gerhard<br />

Krehl, trat seinen Dienst am 1. November 2000<br />

an und diente <strong>der</strong> Gemeinde bis <strong>zum</strong> Ende seines verlängerten<br />

Dienst vertrags am 31. Oktober 2005. Auf<br />

<strong>der</strong> Außer ordentlichen Gemeinde ver samm lung am <strong>25</strong>.<br />

Sep tember 2004 hatte die Gemeinde beschlossen, die<br />

frei werdende Stelle wie<strong>der</strong> mit einem Jugend diakon zu<br />

besetzen, und er mächtigte den Kirchen vorstand, die dazu<br />

nötigen Schritte einzuleiten.<br />

Der zweite Jugenddiakon <strong>der</strong> Gemeinde war Andreas<br />

Bernhardt, <strong>der</strong> seinen Dienst am 15. Oktober 2005 antrat<br />

und nach Ende seines Dienstvertrages am 31. Dezember<br />

2011 verabschiedet wurde.<br />

Sein Nachfolger, Timo Lütge, trat am 14. November<br />

2011 seinen Dienst an, aber beendete den Dienst dann<br />

vor zeitig am 31. Dezember 2013.<br />

Am 29. Mai 2014 trat seine Nachfolgerin, Kathrin<br />

Grüneberg, ihren Dienst an und ist <strong>zum</strong> Datum dieser<br />

<strong>Festschrift</strong> noch immer in ihrem Amt.<br />

Die Seelenzahl <strong>zum</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Johannes<br />

gemeinde war 986, und pendelte in den ersten vierzehn<br />

Jah ren nach <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Gemeinde im Bereich von<br />

986 bis 1.090. Darauf folgte ein leichter Abwärtstrend, <strong>der</strong><br />

sich bis 2014 fortsetzte, dann aber hoffentlich die Talsohle<br />

erreichte, und nun ist wie<strong>der</strong> ein leichter Aufwärtstrend zu<br />

sehen, wie in <strong>der</strong> untenstehenden Grafik gezeigt.<br />

Reinhold Wehrmann<br />

Seelenzahl <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

27


KIRCHBAU<br />

Erinnerungen: Bernhard Meyer<br />

Anfang<br />

Mit dem Zustandekommen des Bauausschusses hatte<br />

es etwas Ungewöhnliches. Als einziger Vertreter des<br />

Kirchen vor standes sollte ich zusammen mit an<strong>der</strong>en<br />

Personen eine Arbeitsgruppe bilden, die nicht zusätzlich<br />

<strong>zum</strong> Kirchen vorstand Pflichten übernehmen sollte,<br />

son<strong>der</strong>n sich ganz auf die Aufgaben des Kirchbaus kon zentrieren<br />

sollte. Die Personen die sich über einen Zeitraum<br />

von etwa 1986 bis 1996 dafür einsetzten, waren: Heinz<br />

Elges, Eckard Krüger, Jens Kuhn, Till Kuntze, Bernhard<br />

Meyer, Richard Otto und Harald Schütz.<br />

Vision<br />

Wir starteten mit dem sprichwörtlichen weißen Blatt<br />

Papier. Es sollte ein Gemeindezentrum werden, das an<br />

erster Stelle den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gemeinde dient.<br />

Zusätzlich sollte angestrebt werden, durch dieses<br />

Gemeinde zentrum zur geistlichen Gestaltung des<br />

deutschen Gemein schaftslebens beitragen zu können.<br />

Dazu wurden Planungsgespräche mit entsprechenden<br />

Organisationen geführt:<br />

• Der Klinkenberg Stiftung, die eine angrenzende<br />

Par zelle erworben hatte und eng mit <strong>der</strong> Schule<br />

ver bunden ist. Dieses Gelände sollte als Investition<br />

entwickelt werden, die Wohn häuser sowie Geschäfte<br />

einschließen würde.<br />

• Dem Deutschen Schulverein, soweit es gemeinsame<br />

Veranstal tungen, sowie Schulkin<strong>der</strong> betreffen würde.<br />

• Dem Deutschen Frauenverein. Es war anvisiert,<br />

einen Teil des Geländes für Altenwohnungen zu<br />

ent wickeln. Und dazu sollte für Pflegebedürftige die<br />

Mög lich keit er wirkt werden, Zugang <strong>zum</strong> Seniorenheim<br />

in Groen kloof zu haben.<br />

Es wurde ein Gesamtkonzept (Master Plan) erstellt, das<br />

die unter schied lichen Bedürfnisse abdeckte und zu einer<br />

Einheit bestehend aus Gemeinde zentrum, Schule und<br />

Wohn gebiet führen sollte.<br />

Planung<br />

Es war das Bestreben, so gründlich wie möglich die<br />

Bedürf nisse <strong>der</strong> Gemeinde nach Räumlichkeiten im<br />

Vorfeld zu erfassen. Zu diesem Zweck wurden Planungsgespräche<br />

mit den unterschiedlichen Gruppen geführt.<br />

Auch wurden Projektionen erstellt, um ausreichend<br />

für zukünftigen Bedarf vorzusehen. Diese und an<strong>der</strong>e<br />

Unterlagen wurden ans Gemeindebüro zur Archivierung<br />

übergeben.<br />

Das Ergebnis war ein Gemeindezentrum, welches<br />

folgende Elemente umfasste: Kirche mit freistehendem<br />

Turm, Urnen garten, Gemeindesaal, Räume für Kin<strong>der</strong>gottes<br />

dienst und Jugendtreffen, Sportplätze und Lagerräume.<br />

Die Gebäude waren in einem großen U angeordnet,<br />

wo <strong>der</strong> Zwischen raum für Gemeindefeste und Frei lufttreffen<br />

genutzt werden konnte.<br />

Was allerdings letztendlich aus dieser Planung und<br />

diesem Vorhaben realisiert werden konnte, ist heute<br />

sichtbar.<br />

Finanzierung<br />

Es war das Bestreben, Bauarbeiten so durchzuführen wie<br />

Geld vorhanden war, ohne Darlehensaufnahme. Dieses<br />

war ein hehres Ziel, wollten wir doch die Bauarbeit in<br />

ange messener Zeit durchführen, um Kostensteigerungen<br />

zu vermeiden.<br />

Für den ersten Bauabschnitt, die Errichtung <strong>der</strong> Betonstruk<br />

tur, wurde dieses Ziel auch tatsächlich erreicht. Gleicher<br />

maßen wurde die gesamte Menge <strong>der</strong> veranschlagten<br />

Back steine schon vorab eingekauft und auf dem Gelände<br />

gelagert.<br />

Für die weiteren Bauabschnitte konnte das Tempo des<br />

Finanzbedarfs nicht mehr ganz eingehalten werden. Zum<br />

Glück konnten zinsgünstige Kredite beschafft werden.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Sammelaktion muss erwähnt werden.<br />

Es wurden Bausteine <strong>zum</strong> Erwerben angeboten, die über<br />

einen längeren Zeitraum abbezahlt werden konnten. Es<br />

war sehr ermutigend, zu erleben, wie rege die Beteiligung<br />

war. Für manch eine Familie bedeutete dies, eigene<br />

Wünsche hinten anzustellen. Ohne diese finanziellen<br />

Opfer wäre so ein Projekt nicht zu stemmen gewesen.<br />

Gestaltung / Umsetzung<br />

Jetzt aus <strong>der</strong> zeitlichen Entfernung betrachtet, war es ein<br />

kühnes Unterfangen. Zum Glück waren wir jung, begeistert<br />

und unter nehmungs freudig. Es gab keine un überwind<br />

baren Hin<strong>der</strong>nisse.<br />

Erstaunlich war mir, zu erleben, wie oft zeitgenau die<br />

be nötigte Hilfe auftauchte. Dies kann ich nur als ein<br />

Wun<strong>der</strong> betrachten.<br />

28


In Erinnerung bleiben mir Personen wie Claus van<br />

<strong>der</strong> Walt. In einem <strong>der</strong> regelmäßigen Informations gespräche<br />

im An schluss an den Gottes dienst berichteten<br />

wir davon, dass wir uns Gedanken machen über die Beschaffung<br />

<strong>der</strong> Backsteine. Anschließend kam er zu mir<br />

und bot an, uns diese über sein Baumaterial-Geschäft zu<br />

beschaffen. Zusammen gingen wir zu dem Fabrikanten<br />

in Olifantsfontein, wo er uns einen Son<strong>der</strong>preis für die<br />

ca. 500 000 Backsteine aus handelte. Als es dann zu den<br />

Mauer arbeiten kam, bot er uns an, dies im Eigen bau zu<br />

machen. Hierzu hat er Maurer eigens eingestellt und die<br />

Maurer arbeit überwacht. Das gute Ergebnis kann jede/r<br />

bestaunen, wie sauber und akkurat gearbeitet worden ist.<br />

Eine weitere Person <strong>der</strong> es gebührt, in beson<strong>der</strong>e Weise<br />

ver meldet zu werden, ist Gerhard Holsten. Als es dazu<br />

kam, jemanden zu beauftragen, die gigantische Holzdecke<br />

einzu ziehen, war keiner interessiert. Je<strong>der</strong> konnte<br />

abschätzen, was es an Schweiß, Mühe und Angst bedarf,<br />

in schwindeln<strong>der</strong> Höhe diese Arbeit zu verrichten. Und er<br />

meldete sich. Beim Betreten <strong>der</strong> Kirche sollte jede/r mal<br />

nach oben schauen und staunen, was ein ent schlossener<br />

Mensch leisten kann.<br />

Mit einer weiteren wichtigen Tischleraufgabe hat<br />

uns Ger hard Nolting geholfen. Die großen, schweren<br />

Holz türen hat er aus „Swarthout“ angefertigt und eingehängt.<br />

Und an <strong>der</strong> Innen einrichtung hat er maßgeblich<br />

mitgestaltet. Zum einen sind es die Möbel im<br />

Altarraum, welche da sind Altar, Pult, Taufbecken und<br />

Abendmahlskabinett, die er aus „African Rose wood“ getischlert<br />

hat. Und <strong>zum</strong> an<strong>der</strong>en sind es die Kirchen bänke,<br />

die er in sauberer Tischlerarbeit aus „American Ash“<br />

hergestellt hat.<br />

Rückblick<br />

Im Rückblick kommt mir seltsamerweise das Wort Begeis<br />

terung in den Sinn. Es war tatsächlich eine Zeit des<br />

Aufbaus. Es gab viel Neues zu planen und zu gestalten.<br />

Letztendlich war es unsere/meine Gemeinde, für die wir/<br />

ich an einem geeigneten Zuhause mitgestalten durfte(n).<br />

Ein Zweites, das mir in den Sinn kommt, ist Dank barkeit.<br />

Bei allem was wir unternommen haben, gab es keinen<br />

einzigen Unfall, keinen Schaden, kein Zerwürfnis. Dies ist<br />

nicht unser Verdienst, son<strong>der</strong>n Geschenk unseres Herrn.<br />

Diese Aufbauzeit in <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> zählt zu<br />

meinen beson<strong>der</strong>en Erlebnissen. Es war und wird mir<br />

stets etwas Beson<strong>der</strong>es bleiben, daran teilgehabt und<br />

mitgewirkt haben zu können, ja dürfen.<br />

Ausblick<br />

Möge das Anliegen <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> unverän<strong>der</strong>t<br />

dahin zielen, dieses Gemeindezentrum dazu einzusetzen,<br />

Menschen zu einer persönlichen Freundschaft mit Jesus<br />

einzuladen.<br />

Bernhard Meyer<br />

29


Erinnerungen<br />

DIE PASTOREN<br />

Erster Pastor <strong>der</strong><br />

<strong>Johannesgemeinde</strong><br />

SIEGFRIED HAMBROCK<br />

„Mit geringen Mitteln auf kleinstem Raum das Größte<br />

erreichen“ (H. Bezzel, Der Knecht Gottes)<br />

Kein teurer Tempel, keine Werbeagentur, kein finanzielles<br />

Polster, kein großes Programm, mit dem er durch<br />

die Gegend zieht. Nichts <strong>der</strong>gleichen.<br />

Ein einfacher Stall, eine Krippe, zwölf unscheinbare<br />

Gestalten, die ihn begleiten. Schließlich festgenagelt an<br />

einem Kreuz. Auf diesem kleinen Raum erreicht er das<br />

Größte, was bisher in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Menschheit<br />

geschehen ist. Millionen von Menschen leben heute noch<br />

davon.<br />

So ist das mit Jesus!<br />

Das kam mir in den Sinn, als ich an die Anfänge <strong>der</strong><br />

Johannes gemeinde dachte. Eigentlich an die Zeit davor,<br />

die ersten Schritte. Ich weiß noch, wie <strong>der</strong> damalige Schulleiter<br />

<strong>der</strong> Deutschen Schule <strong>Pretoria</strong> meinte, dass wohl<br />

nicht viele kommen würden, als wir ihn fragten, ob wir die<br />

Aula <strong>der</strong> Schule für Gottesdienste benutzen könnten, und<br />

wie er staunte, als er sah, dass über zweihun<strong>der</strong>t Gottesdienst<br />

besucher <strong>zum</strong> ersten Gottesdienst am 20. Januar<br />

1985 gekommen waren. Und es viele Jahre danach so<br />

weiterging.<br />

Keine eigene Kirche, Gottesdienste in <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong><br />

Schule. Kein Vorstand, kein Büro, alles Freiwillige:<br />

Küster dienst, Klavierspielerinnen, Vorsänger bei <strong>der</strong><br />

Liturgie.<br />

Fünf Personen im Trägerkreis, die sich um die praktischen<br />

Fragen kümmerten. Sitzungen im Pfarrhaus, die<br />

nie länger als eine Stunde dauerten.<br />

Bibel gesprächs kreise, Kon fir man den unter richt, Kin<strong>der</strong>-<br />

und Ju gend arbeit … alles im und beim Pfarrhaus. Das<br />

Wohn zimmer manch mal bis zur letzten Ecke mit Teenagern<br />

auf dem Teppich gefüllt. 50 bis 60 benutzte Kaffee-<br />

Becher danach auf dem Küchen tisch im Pfarrhaus. Junge<br />

Menschen, die immer wie<strong>der</strong> kamen. Leben in <strong>der</strong> Bude!<br />

Später <strong>der</strong> Bau einer vergrößerten Garage beim Pfarrhaus<br />

(mit gespendetem Teppich) für Garagen gottesdienste<br />

am Sonntag abend, Sitzungen, Jung schar kreise,<br />

Teen ager-Treffen und vieles an<strong>der</strong>e.<br />

„Dies ist meine Kirche“, so sagte es mal ein Jugendlicher<br />

nach einem Treffen dort. Nun denken einige von Ihnen<br />

vielleicht: „Erinnerungs romantik“.<br />

Nein. Freude und Dankbarkeit, dass es wahr ist: dass<br />

Einweihung <strong>der</strong> Kapelle<br />

30


Gott so viel aus äußerlich so Wenigem machen kann.<br />

Die Anfangsgeschichte <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> ist<br />

nur ein Zeichen von vielen. Immer wie<strong>der</strong> möchte Jesus<br />

unseren Blick auf das Kleine und Geringe wenden.<br />

Verachtet es nicht. Wartet ab! Und ihr werdet sehen, was aus<br />

scheinbar wenig werden kann. Wenn ich dabei bin.<br />

Zu diesem scheinbar „Wenigen“ gehört für mich die<br />

Selbst verständlichkeit, mit <strong>der</strong> Aufgaben von Mitarbeitern<br />

über nommen wurden. Wenn ich dafür dankte, wurde<br />

abgewunken, so als sei das nichts. Und das Pendant<br />

dazu: die Treue im Kleinen. Ob in Bereichen, die für<br />

an<strong>der</strong>e sichtbar waren o<strong>der</strong> im Verborgenen. Sowohl in<br />

<strong>der</strong> Planung und als auch in <strong>der</strong> Durchführung immer<br />

wie<strong>der</strong> das Vertrauen: “Das schaffen wir schon – mit<br />

Gottes Hilfe“. Auch in <strong>der</strong> Zeit, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> angefangene<br />

Bau <strong>der</strong> Johanneskirche aus finanziellen Gründen erst<br />

einmal gestoppt werden musste und sie wie ein Mahno<strong>der</strong><br />

Verheißungszeichen ohne Mauern auf dem leeren<br />

Grundstück stand: „Hier kommt noch etwas. Wartet ab!“<br />

Am meisten – das habe ich später erst richtig kapiert,<br />

wie wichtig es sei – hat mich <strong>der</strong> missionarische Geist,<br />

<strong>der</strong> so viele bestimmte, bewegt. Menschen, die zu einer<br />

lebendigen Beziehung zu Jesus gekommen waren, manchmal<br />

aus einem total unkirchlichen Umfeld kommend, die es<br />

leidenschaftlich an<strong>der</strong>en gönnten, auch zu Jesus zu finden.<br />

Und diese Leiden schaft nicht nur mit Worten bekundeten,<br />

son<strong>der</strong>n Zeit, Kraft, Geld und viel Liebe unermüdlich<br />

einsetzten, um in ihrer Weise dazu bei zu tragen.<br />

Wenn es etwas gibt, wofür ich beson<strong>der</strong>s dankbar bin,<br />

es miterlebt zu haben, dann diese Leidenschaft und Freude<br />

darüber, dass und wie Jesus Menschen erreicht.<br />

Die Anfangsgeschichte <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> – vor<br />

ihrer offiziellen Gründung 1992 – erinnert mich daran<br />

und hilft mir heute noch, es zu glauben:<br />

So viel aus so wenig.<br />

So ist das bei und mit Jesus.<br />

Neun Jahre unter dem<br />

südlichen Kreuz<br />

DR. VOLKER LUBINETZKI<br />

Eine Collage aus 549 Gottesdiensten<br />

Sonntagmorgen, kurz vor halb neun; das Gittertor <strong>zum</strong><br />

Gelände <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> steht offen, es scheint<br />

zu klemmen – sieht verbogen aus, wahrscheinlich hat da<br />

mal wie<strong>der</strong> jemand nicht rechtzeitig gebremst. O<strong>der</strong> sich<br />

nachts dran zu schaffen gemacht. Scheint aber sonst alles<br />

in Ordnung zu sein. Die Sonne wärmt schon kräftig, vom<br />

nächtlichen Regen steigen noch einige Dampfschwaden<br />

aus dem feuchten Boden auf, und die Bäume auf dem<br />

Parkplatz sehen erfrischt aus. Wie immer früh auf den<br />

Beinen: Peter, Friedel und Joh. Die Spezialisten von <strong>der</strong><br />

Gartentruppe stehen um ein etwas mickriges Pflänzchen<br />

herum und beraten, ob sie ihm noch eine Chance geben<br />

sollen. Wenn ich ihre Kopfbewegungen richtig deute, sieht<br />

es wohl nicht so gut aus, aber schließlich hat auch Jesus<br />

dem Feigenbaum noch eine Gnadenfrist gelassen, das will<br />

also gut überlegt sein.<br />

Noch ist reichlich Platz auf dem Parkplatz, doch die<br />

ersten Gottes dienst besucher haben bereits ihre Stammplätze<br />

belegt. Vor <strong>der</strong> Urnenwand mit vereinzelten<br />

frischen Blumen steht <strong>der</strong> schwarze Karmann Ghia,<br />

dem selbst in diesem Licht das Glänzen nicht so recht<br />

gelingen will, davor Markus, sein Besitzer in Birkenstock-<br />

Sandalen, <strong>der</strong> offenbar heute Parkplatzdienst hat. Folglich<br />

klappert seine Frau Andrea in <strong>der</strong> Teeküche zusammen<br />

mit Elke schon mit Kannen und Geschirr, sozusagen das<br />

Läuten vor dem Läuten. Apropos Läuten: Auch da scheint<br />

irgendwas nicht ganz in Ordnung zu sein, denn zwischen<br />

den roten und hellbraunen Backsteinen sehe ich Eckbert<br />

auf dem Gerüst herumbalancieren und irgendwelche<br />

Aufhängungen kontrollieren. Bis <strong>zum</strong> Gottes dienstbeginn<br />

werden sie aber wohl wie<strong>der</strong> ihren Dienst tun. Auch<br />

sonst bewegt sich schon einiges auf dem Gelände und<br />

Einführung von Pastor Lubinetzki<br />

31


um die Kirche. Astrid schleppt eine Stellwand in den<br />

Kin<strong>der</strong>gottesdienstraum, unterstützt von Ottilje, Walli<br />

und Elisabeth, mit bunten Kisten. Keine Ahnung, was<br />

die vorhaben, aber das sieht alles höchst kreativ aus.<br />

Wer möchte bei solch engagierten Mitarbeiterinnen<br />

nicht Kin<strong>der</strong>gottesdienstkind sein? Gleichzeitig scharen<br />

sich die ersten Vorkonfis noch etwas verschlafen um<br />

Andreas, dessen Zöpfchen heute recht keck übers Hemd<br />

steht. Hinter ihnen baut die Pastorsgattin ihre rollende<br />

Bücherstube auf, schüttelt Hände, verteilt bestellte Ware<br />

und gibt Interessenten Lesetipps, während Judith schon<br />

entwischt ist und mit Paola und Marion rumalbert und<br />

Mirjam noch nach Tanja Aussicht hält. An den Spielgeräten<br />

haben sich schon Berno, Michelle, Theo und ein<br />

paar an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> gefunden: Wer schafft es bis nach ganz<br />

oben, bevor die Eltern einen wie<strong>der</strong> runterholen.<br />

Aus dem offenen Büro kommt Liesel; da hatte wohl<br />

noch jemand etwas zu kopieren. Vielleicht die Predigtüber<br />

setzung, die Werner noch spät am Samstag bewerkstelligt<br />

hat und die jetzt von Linda auf dem Info-Tisch<br />

ausgelegt wird, während Nicky gegenüber die neuen<br />

Kalen<strong>der</strong> vor sich ausbreitet und die Vorbestellungen<br />

sortiert. Liesels Mann, Andrew, steht bei Vernon am<br />

gewohnten Platz und in gewohnter Pose: Vor dem<br />

Schaukasten und ins Gespräch vertieft. Auch Werner hat<br />

seinen SLG HMR mit knirschenden Reifen abgestellt<br />

und sich dazu gesellt. Man darf annehmen, dass es<br />

wie<strong>der</strong> einmal um DSP-Angelegen heiten geht – o<strong>der</strong><br />

um Finanzen, eins von beiden. Na gut, vielleicht auch<br />

um Golf, das ist auch möglich. Lei<strong>der</strong> habe ich keine<br />

Gelegenheit, mich am Gespräch zu beteiligen, denn<br />

vor <strong>der</strong> Kirchentür wartet schon Fritz, um mir kurz den<br />

Stand des aktuellen Fundraising-Projektes zu erklären.<br />

Ob er wohl kurz in den Abkündigungen dazu etwas sagen<br />

könne? Selbstverständlich kann er, ebenso wie Christa,<br />

die noch ganz erfüllt ist von ihrer letzten Hilfsaktion.<br />

Aus <strong>der</strong> Kirche erklingt bereits Musik. Nicht nötig,<br />

auf die Empore zu schauen; wer sonst als Reinhold, <strong>der</strong><br />

baumlange und oft etwas bärbeißige Mann, würde hier<br />

Sonntag für Sonntag geradezu zart das alte Kin<strong>der</strong> gottesdienst<br />

lied, „Gott ist die Liebe, lässt mich erlösen“ spielen?<br />

Jetzt muss er allerdings seinen Platz am betagten Klavier<br />

räumen, drei Minuten früher als üblich, das behagt ihm<br />

nicht, aber heute spielen die Bläser, und dort, bei den<br />

Zugposaunen, wird er schließ lich gebraucht. Randolf<br />

steht, die Arme aufs Gelän<strong>der</strong> gestützt, auf <strong>der</strong> Empore<br />

und lässt seinen Feldherrenblick über die noch leeren<br />

Kirchenbänke schweifen. Hinter ihm polieren Edith und<br />

Eckart ihre Hörner, die Kohlmeyer-Brü<strong>der</strong> setzen ihre<br />

Instrumentensammlung um die Wette zu sammen, wie<br />

Soldaten ihre Gewehre. Dazu bläst Walter eine flinke<br />

Kaskade von Tönen auf <strong>der</strong> Trompete – erstaunlich, wo<br />

<strong>der</strong> Mann um diese Uhrzeit schon die Luft her hat – und<br />

Wilhelm und Mark an ihren Tuben sind in einen kleinen<br />

persönlichen Wettstreit getreten, wer heute tiefer kommt.<br />

Bis sie sich eingespielt haben, muss Gisela wohl o<strong>der</strong> übel<br />

Trocken übungen an <strong>der</strong> Orgel machen – eins nach dem<br />

an<strong>der</strong>en, und Ordnung muss schließlich sein, auch in einer<br />

deutschen Gemeinde.<br />

Helmut kommt mir mit dem großen Schlüsselbund<br />

und dem Abendmahlsgeschirr entgegen, schmückt den<br />

Altar, entzündet die drei Kerzen, reicht mir dazwischen<br />

irgendwie eine freie Hand und macht überhaupt einen<br />

reichlich emsigen Eindruck; Robert hat sich indessen<br />

schon die Bibel zurecht gelegt und probt noch einmal den<br />

Erntedank & Taufe 2011<br />

32


Reformationsfest 2012<br />

Lesungstext. Zusehends füllt sich die Kirche. Aufrecht mit<br />

durchgedrücktem Rücken verharrt Neithard einen langen<br />

Moment an seinem Platz, um ihn herum verstummen die<br />

Gespräche, nur Kathrin schüttelt noch ein paar Hände.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite des Gangs hat Uli sich schon in seine<br />

Reihe gesetzt. Er ist – nun ohne Marianne – noch ein wenig<br />

mehr in sich zusammengesunken als bei unserer ersten<br />

Begegnung. Wie lange liegt die nun schon zurück, und was<br />

ist seitdem alles passiert? Sein Blick haftet am Kreuz, an<br />

seinem Kreuz, das Erich vor kurzem gereinigt und geölt<br />

hat, so dass die knorrigen Balken aus dem Missionshaus<br />

in Botswana wie<strong>der</strong> matt schimmern. Fünfzehn Reihen<br />

weiter hinten hat Ulis alter Schulkamerad Stift Platz<br />

genommen, nach ewig langen Zeiten haben die beiden<br />

sich in <strong>Pretoria</strong> wie<strong>der</strong>getroffen und wirken je auf ihre Art<br />

bisweilen wie lange getrennte zweieiige Zwillinge; Renate<br />

und Eckart haben ihn gebracht und sagen ihm nun schon<br />

einmal die Liednummern vor. Wenige Reihen davor, in <strong>der</strong><br />

Bank mit <strong>der</strong> größten Beinfreiheit, blättert auch Loek im<br />

Gesangbuch, neben ihm Linde und heute auch Arne und<br />

Andrea, weiter daneben Dankwart und Renate, bei denen<br />

mir in letzter Zeit immer öfter 3. Mose 19,32 in den Sinn<br />

kommt. Und während mein Blick von den Hinterköpfen<br />

nach vorne auf die leuchtenden Farben des Altarbehanges<br />

fällt, nimmt links von mir dessen Schöpferin neben Karl<br />

und Katharina Platz. Wenige Reihen davor die sehr unterschiedliche<br />

Haartracht von Gudrun und Arnold, noch<br />

eine Reihe weiter, gleich am Gang Claus, <strong>der</strong> winkt, als er<br />

mich sieht, und mir die neueste Pressung aus seiner reichhaltigen<br />

Musik-Sammlung in die Hand drückt, während<br />

Gustav ein paar Plätze entfernt in seiner Hand die Bibel<br />

fest gedrückt hält.<br />

Es fiept. Dann zischt es. Ich sehe Josef und Eberhard<br />

am Mischpult werkeln, Wolfgang gibt ihnen von den<br />

Bläser plätzen aus irgendwelche Zeichen. Es scheint zu<br />

funktionieren, jedenfalls geben die Lautsprecher nun<br />

wie<strong>der</strong> Ruhe bzw. machen, was sie sollen – jedenfalls<br />

wenn die Batterie des Funkmikros nicht wie<strong>der</strong> leer ist.<br />

Aber dafür hat sicher Christoph gesorgt. Auf <strong>der</strong> linken<br />

Seite steht ein Liegestuhl. Schön, dann geht es Waldtraut<br />

heute offenbar so gut, dass sie <strong>zum</strong> Gottesdienst kommen<br />

kann. Die Olivier- und Jensen-Bänke links vorne sind<br />

noch frei, aber auch die werden sich sicher noch füllen,<br />

<strong>zum</strong>al es für die Jugend Ehrensache ist, gerade nach einem<br />

langen Samstagabend am Sonntagmorgen vollzählig zu<br />

erscheinen; da werden auch Jaco und Werner mit ihren<br />

Cousins noch auftauchen. Jedenfalls wird gegenüber, in <strong>der</strong><br />

Jugendecke, nun auch schon fröhlich geplau<strong>der</strong>t, ebenso<br />

wie bei den Konfis auf <strong>der</strong> Empore, auch wenn die heute<br />

wegen <strong>der</strong> Posaunen etwas zur Seite rücken müssen, genau<br />

wie Egmont und Sieglinde, Friedeburg und Kurt auf ihren<br />

Logenplätzen. Hinter <strong>der</strong> Scheibe des Mütterzimmers<br />

sind schemenhaft Annette und die an<strong>der</strong>en jungen Mütter<br />

zu erkennen; da wird wohl noch ausdiskutiert, wer heute<br />

bei den ganz Kleinen bleibt. Vielleicht kann man sich auch<br />

einfach auf die Wiese vor <strong>der</strong> Kirche setzen; warm genug<br />

ist es ja, und <strong>der</strong> Parkplatzdienst ist dann nicht ganz so<br />

einsam. Und Predigt hören geht auch über Lautsprecher.<br />

Ich könnte noch lange hier stehen und einfach nur<br />

schauen, wer alles da ist, wer gerade eintrifft, wer heute<br />

fehlt und wer nicht mehr in die Johanneskirche kommen<br />

wird, wessen Name nun an <strong>der</strong> Urnenwand aufgezeichnet<br />

ist. Aber nun läuten sie tatsächlich, die Glocken. Es<br />

wird Zeit, in die Sakristei zu gehen. Wie jeden Sonntag<br />

versammeln wir, die wir den Gottesdienst gemeinsam<br />

Verabschiedung von Volker Lubinetzki 2012<br />

33


gestalten, uns dort, um uns einen Moment zu sammeln<br />

und uns auf Gottes Gegenwart einzustimmen. Ingrid<br />

hat noch eine Frage mit Blick auf die Abkündigungen,<br />

dann ein kurzes Gebet <strong>zum</strong> Ausklingen <strong>der</strong> Glocken und,<br />

während Jürgen und Louise in ihre Bank huschen, hin zu<br />

dem Platz, auf dem ich mich neun Jahre lang am wohlsten<br />

gefühlt habe: Im Angesicht <strong>der</strong> Kanzel, unter dem Kreuz,<br />

mit einer Gemeinde im Rücken, <strong>der</strong>en Gegenwart mich<br />

stärkt und for<strong>der</strong>t, im Bewusstsein <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>baren<br />

Gemeinschaft <strong>der</strong> Familie Gottes, in <strong>der</strong> je<strong>der</strong> einzelne<br />

wertvoll ist und seinen Platz hat, in <strong>der</strong> Gemeinde Jesu<br />

Christi, unserem Zuhause weit weg von meinen Wurzeln<br />

und doch eingepflanzt im bunten Garten Gottes, für eine<br />

begrenzte Zeit und doch nirgendwo lieber als hier in<br />

dieser Stunde am Sonntagmorgen.<br />

Pfr. Dr. Volker Lubinetzki, Ev. Kirchengemeinde<br />

Wermelskirchen<br />

Dritter Pastor <strong>der</strong><br />

<strong>Johannesgemeinde</strong><br />

DR. CHRISTIAN NOTTMEIER<br />

Zur Geschichte <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> – Eindrücke<br />

Wir haben es nie bereut. Son<strong>der</strong>n es war zweifellos für<br />

mich persönlich, aber auch für uns als Familie, <strong>der</strong> richtige<br />

Ent schluss. Einfach war es freilich nicht. Die Zelte in<br />

Deutsch land für einige Jahre abbrechen, Abschied nehmen<br />

müssen von <strong>der</strong> Gemeinde und den Freunden in Berlin. Es<br />

war nicht leicht, diesen Entschluss zu fällen. Aber dann,<br />

als es klar war, doch die Zuversicht: Ja, das ist richtig.<br />

Und von Beginn an dann immer <strong>der</strong> Zuspruch von den<br />

– damals noch – künftigen Gemeindeglie<strong>der</strong>n. Mehrere<br />

Zettel mit Unterschriften und Grüßen, nach einem<br />

Gottes dienst im Juli 2012 gesammelt, <strong>zum</strong> Teil mit ersten<br />

Hinweisen fürs Einleben. Z. B.: Das wichtigste Wort hier<br />

ist „lekker“. In <strong>der</strong> Tat. O<strong>der</strong> ein Kirchen vorsteher, von<br />

dem mir eine schlichte SMS nach Deutschland geschickt<br />

wird: „Tageslosung heute Jeremia 1, 7: Sage nicht, ich bin<br />

zu jung. Son<strong>der</strong>n du sollst gehen, wohin ich dich sende.“<br />

Das saß.<br />

Jetzt bin ich schon seit 2. Oktober 2012 hier mit meiner<br />

Familie. Statt chrono logisch Bericht zu erstatten, möchte<br />

ich vielmehr einige Gedanken darüber teilen, was es<br />

heißt, von Berlin nach <strong>Pretoria</strong>, von Deutschland nach<br />

Südafrika zu gehen. Es geht dabei nicht um „besser“ o<strong>der</strong><br />

„schlechter“. Es sind einfach <strong>zum</strong> Teil sicher subjektive<br />

Eindrücke, aber für mich sagen sie etwas aus über die<br />

<strong>Johannesgemeinde</strong>, aber auch über mein Wirken und<br />

Selbstverständnis als Pastor und Seelsorger dieser<br />

Gemeinde.<br />

Dass erstens die meisten <strong>der</strong> Gemeindeglie<strong>der</strong><br />

deutsch sprachige Süd afrikaner sind, bedeutet auch, dass<br />

die Prä gungen und Erfahrungs hinter gründe oft ganz<br />

an<strong>der</strong>e sind, als wir es aus Deutschland gewohnt sind<br />

o<strong>der</strong> erwarten. Man hat die gleiche Sprache, aber doch<br />

oft auch sehr unterschiedliche Er fahrungen und eine<br />

an<strong>der</strong>e Geschichte. Man muss sich immer diese sehr<br />

unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Prägungen<br />

vergegenwärtigen. Man muss bereit sein, zuzuhören,<br />

sich auf die Situation einzulassen. Für mich gehörte dazu<br />

auch, neben Englisch eben wenigstens eine <strong>der</strong> wirklichen<br />

genuinen Landes sprachen einigermaßen passabel zu<br />

beherrschen. Das war – was einige erfreut, an<strong>der</strong>e vielleicht<br />

auch verwun<strong>der</strong>t hat – dann Afrikaans. Das hat<br />

mir Südafrika – o<strong>der</strong> mindestens einen Teil davon – noch<br />

einmal an<strong>der</strong>s erschlossen. Es mag komisch klingen.<br />

Weihnachten feiere ich gerne mit den deutschen Lie<strong>der</strong>n,<br />

aber „Somerkersfees“ gehört für mich als Lied und als<br />

Botschaft einfach <strong>zum</strong> südafrikanischen Weihnachten<br />

dazu. Versucht man sich auf diese Weise einzuleben und<br />

einzudenken, dann kann man von- und miteinan<strong>der</strong> viel<br />

lernen und einen guten Weg miteinan<strong>der</strong> gehen. Hier<br />

liegt meines Erachtens eine <strong>der</strong> großen, auch schwierigen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, gerade in <strong>der</strong> Arbeit mit einem Teil<br />

<strong>der</strong> Deutschsprachigen, die nur zeitweise im Land sind.<br />

Es fehlt manchmal ein gewisses erstes Verständnis für die<br />

Menschen, die schon lange hier im Land leben. Man ist<br />

schnell mit Urteilen bei <strong>der</strong> Hand. Die Diskussionen, die<br />

bei meinem Kommen 2012 an <strong>der</strong> Schule über Religion<br />

und/o<strong>der</strong> Ethik geführt wurden sind ein Beispiel dafür.<br />

Man muss sich darauf einlassen, dass die Bedeutung von<br />

Religion in <strong>der</strong> südafrikanischen Gesellschaft eine an<strong>der</strong>e<br />

ist als in Deutschland – mit sehr positiven, aber meiner<br />

Meinung nach durchaus auch problematischen Aspekten.<br />

Aber – auch die Impulse aus Deutschland, auch von<br />

denen, die nur kurz im Lande sind, sind wichtig. Sie halten<br />

uns als Gemeinde offen, bewahren uns davor, nur unsere<br />

deutsch-südafrikanische Perspektive zu sehen.<br />

Zweites ist die Aktivität, aber auch das geistliche<br />

Interesse deutlich reger als ich das aus Deutschland kenne.<br />

Das hängt sicher <strong>zum</strong> Teil an biographischen Prä gungen<br />

und den Wirkungen <strong>der</strong> Hermannsburger und Berliner<br />

Mission. Ich bin immer wie<strong>der</strong> gerührt und begeistert,<br />

wie groß das Interesse nicht nur an meinen Predigten ist.<br />

Wie schön sind die Begegnungen in den Hauskreisen.<br />

Wie wun<strong>der</strong>bar, dass zu den verschiedenen Bibelwochen,<br />

Gesprächsabenden und thematischen Reihen eigentlich<br />

immer mindestens 50 Leute da sind. Die Spann weite <strong>der</strong><br />

34


Kreisposaunenfest 2013 2017<br />

geistlichen Prägungen und Interessen, <strong>der</strong> Frömmigkeits<br />

stile und des je eigenen geistlichen Lebens variieren<br />

dabei enorm. In gewisser Weise ist es vielfältiger als in<br />

einer Kirchen gemeinde in Deutsch land. Das hat sicher<br />

auch mit <strong>der</strong> Entscheidung zu tun, deutsch sprachige<br />

Gemeinde zu sein. Auch wenn das gelegentlich von außen<br />

hinter fragt wird, ist das eine richtige Ent scheidung, nicht<br />

nur aus kulturellen, son<strong>der</strong>n auch geistlich-missionarischen<br />

Gesichts punkten. Ich erlebe englische wie<br />

afrikaanse Gemeinden – aber ebenso auch Gemeinden<br />

in Deutschland – oft viel eintöniger. Es herrscht eben<br />

meist eine bestimmte Frömmigkeit vor. Man trifft sich<br />

mit den geistlich Gleichgesinnten, sei es charismatischevangelikal,<br />

lutherisch-orthodox, linksliberal-politisch<br />

usw. Will man deutschsprachigen Gottesdienst und<br />

Gemeinde, dann muss man diese Verschiedenheit in <strong>der</strong><br />

Gemeinde leben und auch manchmal aushalten. Aber<br />

eben daran kann man wachsen, nicht zuletzt geistlich.<br />

Zum Dritten: In Südafrika macht man an<strong>der</strong>s als in<br />

Deutschland viel schneller die Erfahrung, wie brüchig<br />

und bedroht unser Leben oft ist. Gemeinde hat hier eine<br />

viel existentiellere Bedeutung. In diesem Zusammenhang<br />

ist natürlich das Thema Kriminalität zu nennen, mit dem<br />

viele von uns direkte o<strong>der</strong> indirekte Erfahrungen gemacht<br />

haben. Man versucht das wegzudrücken, aber es prägt, ist<br />

im Hintergrund immer präsent. Gemeinde ist <strong>der</strong> Ort, wo<br />

auch das nicht verschwiegen werden soll. Insofern spreche<br />

ich es auch immer wie<strong>der</strong> an. Es ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für mich, diese Situationen seelsorgerlich zu begleiten,<br />

den Schmerz zuzulassen und zugleich darauf hinzuwirken,<br />

dass die Frage nach dem Warum nicht gleichsam in<br />

kollektive Schuldzuweisungen abgleitet. Die Antwort des<br />

Glaubens ist nicht die Angst, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Trost und <strong>der</strong><br />

neue Weg ins Leben. Ich möchte dazu von einer Situation<br />

aus dem April 2014 erzählen, die für mich sehr prägend<br />

war – auch für mein eigenes Verständnis als Seelsorger.<br />

Für mich verschränken sich darin persönliches Erleben<br />

und ein biblischer Text, nämlich die Geschichte von<br />

<strong>der</strong> Hochzeit zu Kana (Joh 2,1-11), über die ich <strong>zum</strong><br />

Zeitpunkt des Geschehens eine Predigtstudie für eine<br />

deutsche theologische Zeitschrift schreiben sollte. Ich<br />

zitiere aus meinen Aufzeichnungen:<br />

„In den letzten sechs Wochen (April 2014) habe<br />

ich zwei Mal Gemeindeglie<strong>der</strong> begleitet, bei denen<br />

Angehörige brutal ermordet wurden, erst drei Menschen<br />

auf einer Farm in Natal, jetzt eine Frau in ihrer Wohnung<br />

in Johannesburg. Ich bekomme einen Anruf am Abend,<br />

als ich mich auf ein Bier und einen guten Film freue.<br />

Die Polizei bittet mich und einen Kollegen von einer<br />

an<strong>der</strong>en Gemeinde, zu <strong>der</strong> die Ermordete gehörte, <strong>der</strong><br />

Mutter – sie ist gerade 89 geworden – und den beiden<br />

bei ihr wohnenden Töchtern die schlimme Nachricht zu<br />

überbringen, dass ihre dritte Tochter in Johannesburg<br />

gerade in ihrem Haus ermordet aufgefunden worden<br />

ist – ein Leben einfach ausgelöscht wegen eines Mobiltelefons<br />

und eines Notebooks, das die Diebe nach dem<br />

Durch wühlen <strong>der</strong> Wohnung mitgenommen haben.<br />

„Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen“ (EG<br />

518) – was das wirklich in seiner ganzen Wucht heißt,<br />

habe ich eigentlich erst hier in Südafrika begriffen. Wir<br />

sitzen abends im Wohnzimmer, ich spreche das kaum<br />

Aussprechbare aus. Dann Stille, Schreien, wie<strong>der</strong> Stille.<br />

Nachfragen: wann, warum und immer wie<strong>der</strong> „wie ist<br />

sie gestorben“? Wir können nichts antworten, die Polizei<br />

weiß noch nichts Genaues. Alles kommt mir sinnlos vor.<br />

Ich weiß, ich kann und darf jetzt nichts erklären, son<strong>der</strong>n<br />

muss einfach mittrauern, die Stille, das Schweigen und<br />

das Schreien aushalten, einfach da sein. Dann kommen<br />

wir doch ins Erzählen. Eine <strong>der</strong> Töchter <strong>der</strong> Ermordeten<br />

hat vor einigen Tagen noch glamourös geheiratet. Es muss<br />

ein rauschendes Fest gewesen sein. Die Frauen kommen<br />

ins Schwärmen. Sie zeigen mir und meinem Kollegen die<br />

bunten Bil<strong>der</strong> auf den Smartphones. Geschichten werden<br />

erzählt, es wird gelacht über dieses und jenes. So etwas<br />

wie Dankbarkeit für die Tochter, die Schwester, mit ihren<br />

Gaben und ihren verschiedenen Wesenszügen stellt sich<br />

35


Mitarbeitersegnung mit anschließendem Mittagessen 2016<br />

ein. Dann wie<strong>der</strong> das Entsetzen: es kann doch nicht wahr<br />

sein. Wir versuchen zu sagen, dass bei allem Schweren<br />

und Unfassbaren es schön ist, dass die ganze Familie noch<br />

einmal so ein Fest feiern konnte, ausgelassen, fröhlich,<br />

ohne Sorgen. Ein Bild, das sie sich versuchen sollten zu<br />

bewahren neben den Fragen, die sich jetzt nach vorne<br />

drängen und auf die es vielleicht nie eine Antwort geben<br />

wird. Für mich steht das an diesem Abend unvermittelt<br />

neben einan<strong>der</strong>: Die Momente <strong>der</strong> Fülle, in denen wir<br />

leben können, und <strong>der</strong> Riss, <strong>der</strong> unsere Existenz ausmacht,<br />

ja schließlich die Bedrohung unseres Lebens. Das Eis ist<br />

dünn, auf dem wir uns bewegen, je<strong>der</strong>zeit kann es brechen<br />

und wir versinken...<br />

Inzwischen ist es tiefe Nacht geworden. Mein Kollege,<br />

ich und die drei Frauen sitzen zusammen. Wir haben<br />

geweint, geschwiegen und auch gelacht. Noch ist alles<br />

unwirklich. Was die Nachricht wirklich bedeutet, das<br />

wird ihnen erst klar sein, wenn <strong>der</strong> erste Schock sich legt.<br />

Die trauernde Mutter holt ein kleines Foto hervor. Es<br />

zeigt sie mit ihrer Tochter, bei <strong>der</strong> Hochzeit ist es gemacht<br />

worden. „Es ist so schrecklich“, sagt sie, „aber ich bin so<br />

dankbar, dass wir noch so schön zusammen waren. Das<br />

Bild soll mich begleiten. Auch jetzt, wo ich nicht weiß,<br />

wie es weitergehen wird.“ Viel sagen muss ich nicht mehr.<br />

Mein Kollege spricht noch ein Gebet. Dann machen wir<br />

uns auf den Weg.“<br />

Viertens möchte ich das Thema Vergangenheit und<br />

<strong>der</strong> Umgang mit gesellschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Gegenwart nennen. Natürlich spielt <strong>der</strong> Umgang<br />

mit <strong>der</strong> Apartheid in vielen Gesprächen eine wichtige<br />

Rolle. Man kann das – bei allen Unterschieden – gewiss<br />

mit <strong>der</strong> Situation nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung in <strong>Ost</strong>deutsch<br />

land vergleichen, wenn gleich Südafrika ja durch<br />

eine Kom promiss lösung vor dem Bürgerkrieg bewahrt<br />

und mit einer sehr fort schrittlichen Verfassung versehen<br />

wurde. Ich erlebe viel Bereitschaft und Willen, im neuen<br />

Südafrika mitzuarbeiten. Ich kenne kaum jemanden,<br />

dem die sozialen Spannungen, die man jeden Tag<br />

beobachten kann, gleichgültig werden. Viele Menschen<br />

engagieren sich gerade im sozialen Bereich mehr, als ich<br />

das aus deutschen Gemeinden kenne. Und natürlich<br />

nehme ich – neben vielen Zeichen <strong>der</strong> Hoffnung – auch<br />

die Ent täuschung und die Unsicher heit über die politische<br />

Lage und die Zukunft in diesem Land wahr. Es<br />

ist auch deprimierend, wenn <strong>der</strong> die Welt zu beflügelnde<br />

Begriff <strong>der</strong> Regen bogen nation in manchen öffentlichen<br />

Äußerungen von Politi kern und Intellek tuellen nur noch<br />

mit zynischem Lächeln verwendet wird! Wenn plötzlich<br />

wie<strong>der</strong> Vorurteile von Volk und Rasse hervorgeholt<br />

werden, um von poli tischem Versagen abzulenken? Wenn<br />

immer nur Jan van Riebeek und 1652 an allem Übel schuld<br />

sein soll? Ich erlebe das an mir selbst – sicher immer noch<br />

halb ein Außenstehen<strong>der</strong> und deshalb zurückhaltend in<br />

<strong>der</strong> Bewertung und vielleicht ganz falsch liegend – in fast<br />

4 ½ Jahren, die ich jetzt hier bin, in diesem wun<strong>der</strong>baren,<br />

gesegneten Land mit seiner bunten und herausfor<strong>der</strong>nden<br />

Verschiedenheit. Aber ich nehme auch wahr, wie die<br />

Stimmung sich in diesen letzten Jahren verän<strong>der</strong>t hat,<br />

schwieriger und unsicherer geworden ist und was das<br />

für jeden von euch, von uns bedeutet. Ich sehe so vielen<br />

guten Willen, sich einzubringen, etwas beizutragen, aber<br />

auch die Enttäuschung, das Gefühl mancher, eigentlich<br />

nicht wirklich gewollt, gebraucht zu werden. Ich sehe,<br />

wie wir alle mit den Folgen <strong>der</strong> Kriminalität zu kämpfen<br />

36


haben, mit diesem unsicheren, merkwürdigen Gefühl<br />

von Bedrohung und Enge in diesem doch so weiten, zur<br />

Freiheit einladenden Land. Ein Gefühl, das wir – zu Recht<br />

– irgendwie nicht zulassen wollen. Ich sehe, wie uns alle<br />

die Frage von Armut, von fehlenden Bildungschancen,<br />

von Korruption nicht loslässt, uns mit Sorge erfüllt. Und<br />

doch sehe ich meine Aufgabe auch darin, Mut zu machen,<br />

die Hoffnung und das Gottvertrauen nicht fahren zu<br />

lassen. 2016 hat es dazu auch manchen Anlass gegeben<br />

– Gott sei Dank. Der Glaube ist allerdings nichts für<br />

Realitätsflüchtlinge, es geht nicht um unsere „comfort<br />

zone“. Glauben bedeutet aber beson<strong>der</strong>s, die Welt –so<br />

schwer es oft auch ist – trotz allem mit den Augen <strong>der</strong> Liebe<br />

zu sehen; sie zwar so zu sehen, wie sie ist und dabei auch<br />

zu wissen, dass das Reich Gottes im Kommen ist. Glauben<br />

heißt auch, sich selbst so sehen, wie man ist - mit all den<br />

Schwächen, Fehlern und Ängsten. Und dabei darauf zu<br />

vertrauen, dass Gott auch uns ins wahre Leben führt. Das<br />

kann uns Mut geben, unser Kreuz auf uns zu nehmen, in<br />

unserem Land, mit den Heraus for<strong>der</strong>ungen, die wir, mit<br />

Jesus an <strong>der</strong> Seite, heute lösen müssen. Er ruft auch uns in<br />

seine Nachfolge. Bei einem sehr bekannten Südafrikaner<br />

kann man lesen. „Ich wusste immer, dass tief unten in<br />

jedem menschlichen Herz Gnade und Großmut zu finden<br />

sind. Niemand wird geboren, um einen an<strong>der</strong>en Menschen<br />

wegen seiner Hautfarbe, seiner Lebensgeschichte o<strong>der</strong><br />

seiner Religion zu hassen. Menschen müssen zu hassen<br />

lernen, und wenn sie zu hassen lernen können, dann kann<br />

ihnen auch beigebracht werden, zu lieben, denn Liebe<br />

empfindet das Herz viel natür licher als ihr Gegenteil. Die<br />

Güte <strong>der</strong> Menschen ist eine Flamme, die zwar versteckt,<br />

aber nicht ausgelöscht werden kann.“ Als Christ möchte<br />

ich hinzufügen: diese Fähigkeit, trotz aller Wi<strong>der</strong>stände zu<br />

lieben, die Hoffnung nicht fahren zu lassen, kommt wohl<br />

nicht aus uns selbst. Sie kommt von Christus, <strong>der</strong> diesen<br />

Weg <strong>der</strong> Liebe gegangen ist, <strong>der</strong> sein Leben verloren und<br />

so das wahre Leben gewonnen hat.<br />

Davon erlebe ich etwas in unserer Gemeinde, in ihrer<br />

Unterschiedlichkeit, ihren verschiedenen geistlichen<br />

Prä gungen, in den Gottesdiensten und Konzerten, in<br />

den diakonisch-sozialen Projekten, und oft auch einfach<br />

in den vielen Gesprächen und Begegnung, sei es nach<br />

dem Gottesdienst, bei Hausbesuchen, den Kreisen und<br />

Gruppen o<strong>der</strong> einfach auch bei einem „lekker braai.“ Gut,<br />

dass Gott uns hierher geführt hat.<br />

Pastor Dr. Christian Nottmeier<br />

ERINNERUNGEN UND<br />

GRUSSWORTE AUS DER<br />

ELKSA (N-T)<br />

Dekan, Nord-Dekanat<br />

THEODOR JÄCKEL<br />

Liebe Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>,<br />

<strong>zum</strong> <strong>25</strong>-<strong>jährigen</strong> <strong>Bestehen</strong> Eurer Gemeinde möchte<br />

ich Euch im Namen des Nord-Dekanats ganz herzlich<br />

gratulieren. Ich tue das mit einem Spruch aus Mat. 18, 20:<br />

„Jesus sprach: Wo zwei o<strong>der</strong> drei versammelt sind in meinem<br />

Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“<br />

Drei Hinweise gibt <strong>der</strong> Bibelvers uns als Christen.<br />

Erstens: Für Christen gehört es <strong>zum</strong> Glaubensleben<br />

dazu, dass wir in <strong>der</strong> Gemeinschaft – <strong>der</strong> Gemeinde –<br />

miteinan<strong>der</strong> bleiben. Zweitens: Wir versammeln uns im<br />

Namen des dreieinigen Gottes, weil wir Gottes Botschaft<br />

ausleben und weitergeben wollen – im Gottesdienst und in<br />

unserem alltäglichen Leben. Drittens: Dieser Vers ist ein<br />

bedeutendes Segenswort über jede christliche Gemeinde,<br />

die Kirche vor Ort darstellt.<br />

Ein Jubiläum ist Anlass zur Freude, aber auch <strong>zum</strong><br />

Zurück schauen und um dankbar die Jahre zu betrachten,<br />

die Euch von Gott geschenkt worden sind.<br />

Vor <strong>25</strong> Jahren war es eine nur kleine Gruppe, die sich<br />

beim Pfarrhaus versammelte. Weniger sind es heute ganz<br />

bestimmt nicht. Im Gegenteil: Die Johannes gemeinde ist<br />

eine <strong>der</strong> größten Gemeinden unserer Kirche.<br />

Wieviel ist in <strong>25</strong> Jahren Gemeindeleben an Glauben,<br />

Hoff nung und Liebe lebendig geworden durch diejenigen,<br />

die <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> ihr Gesicht gegeben und ihren<br />

Einsatz und ihr Herz zur Verfügung gestellt haben! Dabei<br />

denke ich beson<strong>der</strong>s an die vielen Frauen und Männer, die<br />

Verantwortung übernommen haben im Kirchenvorstand<br />

und in <strong>der</strong> ehrenamtlichen und nebenamtlichen Mitarbeit<br />

<strong>der</strong> Gemeinde. Dadurch ist diese Gemeinde so einladend<br />

und lebendig geworden.<br />

Ich danke Gott für diese Gemeinde und was er durch<br />

Euch wirkt. Möge Gott Euch segnen, damit Ihr auch<br />

weiter hin ein Segen für an<strong>der</strong>e sein könnt.<br />

37


Unser guter Gott schenke, dass in allem das Schiff, das<br />

sich Johannes gemeinde nennt, in ruhigem Fahr wasser<br />

bleibt. Dass die Mannschaft unterwegs auf <strong>der</strong> weiten<br />

Fahrt sich auch von den Freunden, die auf den gleichen<br />

Kurs gestellt sind, getragen fühlen darf. Der Einlauf in<br />

Gottes Hafen ist das Ziel. In diesem Sinn: Immer eine<br />

Handbreit Wasser unterm Kiel!<br />

<strong>Evangelisch</strong>-luthutherische<br />

St.-Peters-Gemeinde<br />

PASTORIN HEIKE JAKUBEIT<br />

Im Namen <strong>der</strong> St.-Peters-Gemeinde gratuliere ich zu<br />

diesem wun<strong>der</strong> baren und großen Ereignis von Herzen!<br />

Möge Gott seinen Segen auf all die Menschen legen, die<br />

zusammen kommen, um ihm für all die zurückliegenden<br />

Jahre Dank zu sagen. Dank für all das, was gelungen ist,<br />

dafür, dass Menschen in <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> Trost<br />

fanden, wenn es nötig war, ihre Freude miteinan<strong>der</strong> teilen<br />

konnten, beson<strong>der</strong>s an den Schwellenpunkten im Leben,<br />

und dass sie sich allezeit getragen fühlen konnten.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Verhältnis, das <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

und <strong>der</strong> St.-Peters-Gemeinde zueinan<strong>der</strong>. Die Art von<br />

Liebes beziehung, bei welcher im Verlauf <strong>der</strong> Jahre die<br />

Rollen wechseln. Und dann gilt es, sich neu aufeinan<strong>der</strong><br />

einzustellen, damit die Liebe bleibt.<br />

So viel Liebe war da, dass die St.-Peters-Gemeinde, -<br />

sozu sagen als ‚Muttergemeinde‘ – seinerzeit viel Geld zur<br />

Er richtung des Kirchengebäudes <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

dazu gab. Das bedeutete so mancherlei Opfer.<br />

Als hätte die St.-Peters-Gemeinde mit ihrer ‚Mitgift‘<br />

sich auch ein Stück weit selbst weggegeben, so fühlt sich<br />

das bei manchen heute noch an. Viele Verän<strong>der</strong>ungen<br />

ergaben sich danach.<br />

Was ist, wenn die vormals starken Eltern im Verlauf <strong>der</strong><br />

Jahre o<strong>der</strong> plötzlich zu denen werden, die Unterstützung<br />

benötigen? Gehören sie aufs Abstellgleis? Wie gelingt<br />

ein Rollenwechsel, <strong>der</strong> allen Respekt und Würdigung<br />

zukommen lässt?<br />

Zu einem solchen Ereignis gehört es, nicht nur die Vergangen<br />

heit in den Blick zu nehmen, die Gegenwart zu<br />

feiern, son<strong>der</strong>n auch erwartungsvoll in die Zukunft zu<br />

schauen. Die Vorzeichen stehen günstig. Die Gemeinde<br />

wächst. Eine Vielzahl an ehrenamtlich Mitarbeitenden ist<br />

da. Die Finanzen stimmen. Verwaltungstechnisch ist die<br />

<strong>Johannesgemeinde</strong> brillant aufgestellt. Hier ist ein Stück<br />

Zuhause für den Geist Gottes.<br />

Ehemaliger Bischof<br />

PASTOR I.R., DIETER LILJE<br />

Meine erste Begegnung mit <strong>der</strong> „<strong>Johannesgemeinde</strong>“ war<br />

damals im Jahre 1969, als ich als Soldat <strong>der</strong> Luftwaffe in<br />

Valhalla stationiert war, und es die <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

noch nicht gab. Sonntags, <strong>zum</strong> Gottesdienst, damals noch<br />

unter <strong>der</strong> Leitung von Pastor Wejwer, und sonntagsabends<br />

<strong>zum</strong> Chorsingen bei Eduard Meyer, konnten wir mit<br />

einem Militär fahrzeug fahren, um an den Gemeinde veran<br />

staltungen teil nehmen zu können.<br />

Viel später teilte sich die St.-Peters-Gemeinde und so<br />

entstand die Johannes gemeinde im <strong>Ost</strong>en Preto rias. Die<br />

Gemeinde entschied sich, auf dem Grund stück neben <strong>der</strong><br />

Schule eine eigene Kirche zu bauen. Tiefe Ausgrabungen,<br />

die für die Fundamente und die „Klima anlage“ notwendig<br />

waren, wurden gemacht. Als erste Amts handlung als<br />

neu gewählter Kirchenleiter durfte ich im Mai 1991 den<br />

Grund stein mit dem lang<strong>jährigen</strong> Vorstandsvorsitzenden,<br />

Reinhold Wehrmann, legen. In <strong>der</strong> Zwischenzeit versammelte<br />

sich die <strong>Ost</strong>gemeinde in <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong> Deutschen<br />

Schule, bei <strong>der</strong> ich auch an manchen Festen und Gottesdiensten<br />

teilnehmen konnte.<br />

Die meisten Begegnungen mit <strong>der</strong> Gemeinde jedoch<br />

hatten mit den Vorstands sitzungen zu tun, wo es hauptsächlich<br />

um den anstehenden Pastorenwechsel, die Interviews<br />

und Neu anstellungen ging. Dazu fanden auch Interviews<br />

und Be geg nungen in Deutschland statt.<br />

38


Weiter lernte ich sehr viele Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinde, vorwiegend<br />

durch die Chor arbeit, sowohl im Sänger chor<br />

wie auch im Posaunenchor, durch die Kirchensynoden,<br />

Dekanats konferenzen, Kirchen leitungs sitzungen, in <strong>der</strong><br />

mehr fach Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> Vertreter des<br />

Nord-Dekanats waren, und Senioren freizeiten kennen.<br />

Auffällig war mir immer das große geistliche<br />

Engage ment und Interesse <strong>der</strong> Gemeinde, das sich<br />

u.a. in den vielen Haus- und Bibelkreisen strukturiert.<br />

Immer wie<strong>der</strong> fiel mir die theologische und spirituelle<br />

Unterschiedlichkeit und Viel fältig keit in <strong>der</strong> Gemeinde<br />

auf. Das kann das geistliche Mit einan<strong>der</strong> erschweren,<br />

aber wenn die Gemeinde glie<strong>der</strong> es gelernt haben, wirklich<br />

aufeinan<strong>der</strong> zu hören und die unter schied lichen<br />

Ansichten und Überzeugungen zu respektieren, kann<br />

diese Vielfältigkeit und Unterschied lichkeit bereichernd<br />

und für das geistliche Wachsen för<strong>der</strong> lich sein. Entscheidend<br />

ist, dass die Frömmigkeit und Spiri tuali tät<br />

nicht <strong>zum</strong> Selbst zweck wird, d.h. um sich selbst dreht,<br />

son<strong>der</strong>n die empfangene Liebe Gottes missio narisch und<br />

dia konisch zu dem einzelnen Menschen und in die Welt<br />

hinaus getragen wird.<br />

Nach einigem Überlegen zogen wir 2015 nach <strong>Pretoria</strong><br />

in den Ruhe stand und haben uns <strong>der</strong> Johannes gemeinde<br />

an geschlossen. Wegen <strong>der</strong> vielen Bekannt schaften,<br />

Freunde und Verwandten, aber auch beson<strong>der</strong>s wegen<br />

<strong>der</strong> inten siven und hervor ragenden kirchen musi kali schen<br />

Arbeit und den ansprechenden Gottesdiensten haben wir<br />

hier ganz schnell ein Zuhause gefunden und fühlen uns<br />

sehr wohl.<br />

Der Gemeinde wünschen wir, dass sie in Freude und<br />

Segen Gottes annehmende Liebe in Jesus Christus immer<br />

wie<strong>der</strong> neu erfährt, selbst daraus lebt und sie weiter<br />

schenkt.<br />

VON UNSEREN<br />

DEUTSCHSPRACHIGEN<br />

NACHBARGEMEINDEN IN<br />

PRETORIA<br />

Ev-Luth. Paulusgemeinde<br />

(FELSiSA)<br />

PASTOR MARTIN PAUL<br />

Liebe Gemeindeglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> in <strong>Pretoria</strong>-<br />

<strong>Ost</strong>, <strong>zum</strong> <strong>25</strong>-<strong>jährigen</strong> Jubiläum <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> in<br />

<strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong> gratuliere ich im Namen <strong>der</strong> <strong>Evangelisch</strong>-<br />

<strong>Lutherischen</strong> Paulusgemeinde in <strong>Pretoria</strong> ganz herzlich<br />

und wünsche Ihnen für die Jubiläumsfeierlichkeiten ein<br />

segensreiches und gutes Miteinan<strong>der</strong>.<br />

Jesus Christus spricht: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis<br />

an <strong>der</strong> Welt Ende.“ (Mt 28,20)<br />

Wie viele Menschen werden an dem Ort, an dem<br />

Ihre Kirche steht, schon dieses wun<strong>der</strong>bar tröstende,<br />

aufrichtende und mutmachende Wort unseres Herrn<br />

und Heilandes Jesus Christus gehört, sich zu Herzen<br />

genommen und aus ihm Kraft geschöpft haben?<br />

Seit fünfundzwanzig Jahren gibt es dieses Gotteshaus<br />

und kommen Menschen hier <strong>zum</strong> sonntäglichen Gottesdienst<br />

zusammen und vertrauen sich an wichtigen<br />

Stationen ihres Lebens Gott an. Kin<strong>der</strong> werden getauft,<br />

Jugendliche werden durch die Konfirmation auf ihrem<br />

Weg ins Leben gestärkt, Ehepaare bitten um Gottes Segen<br />

für ihren gemeinsamen Lebensweg, und nach dem Ende<br />

eines Menschen lebens bringt die Gemeinde ihre Trauer<br />

und ihren Dank für dieses Leben vor Gott. So hat die<br />

Johannes gemeinde für viele Menschen eine beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung in ihrem Leben bekommen.<br />

Wenn Sie nun den <strong>25</strong>. Geburtstag Ihrer Gemeinde<br />

feiern, dann möge das auch eine Ermutigung sein, diese<br />

Kirche weiter hin viel fältig zu nutzen: zur Feier von Gottes -<br />

diens ten, zur persönlichen Andacht, als Raum <strong>der</strong> Kirchen -<br />

musik und <strong>der</strong> Einkehr. Dazu gebe Gott seinen Segen.<br />

39


Wieviel ist in <strong>25</strong> Jahren Gemeindeleben an Glauben,<br />

Hoff nung und Liebe lebendig geworden durch diejenigen<br />

Men schen, die <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> ihr Gesicht gegeben<br />

und ihren Einsatz – mehr noch – ihr Herz zur Verfügung<br />

gestellt haben! Dafür danke ich Gott und Ihnen.<br />

Ich bin froh über die Gemeinsamkeiten, die gegeben<br />

sind, und bitte um gegenseitige Ermutigung im gemeinsamen<br />

Glauben. Auf dem Weg in die Zukunft gibt es<br />

keine bessere Grundlage als die Gewissheit, dass Christen<br />

miteinan<strong>der</strong> auf dem Weg sind und sich von Gott getragen<br />

und begleitet wissen. Jesus Christus spricht: „Siehe, ich bin<br />

bei euch alle Tage bis an <strong>der</strong> Welt Ende“ (Mt 28,20).<br />

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich unter dieser Zusage<br />

im Miteinan<strong>der</strong> Ihrer Gemeinde zuversichtlich auf den<br />

Weg machen und eine lebendige Gemeinde bleiben, die<br />

etwas von Gottes Güte zu leben und zu erzählen weiß.<br />

Dafür wünsche ich Ihnen Gottes reichen Segen!<br />

Kath. Gemeinde<br />

St. Joseph <strong>der</strong> Arbeiter<br />

GEMEINDEREFERENTIN<br />

PETRA SCHINDLER<br />

Liebe Jubilare,<br />

ein viertel Jahrhun<strong>der</strong>t hört sich viel an, seitdem Sie Ihren<br />

Standort als Gemeinde im <strong>Ost</strong>en von <strong>Pretoria</strong> gefunden<br />

haben. Ein viertel Jahrhun<strong>der</strong>t ist kirchengeschichtlich<br />

eine kurze Zeit, wenn man bedenkt, dass wir dieses Jahr<br />

auch weltweit 500 Jahre Reformation feiern.<br />

Zu beiden Anlässen gratuliere ich Ihnen von Herzen,<br />

auch im Namen <strong>der</strong> Deutschsprachigen Katholischen<br />

Gemeinde in <strong>Pretoria</strong>, St. Joseph <strong>der</strong> Arbeiter. Solche<br />

beson<strong>der</strong>en Feierlichkeiten können für Sie als Gemeinde<br />

und auch individuell sicherlich Folgendes bedeuten:<br />

• Dankbarer Rückblick und Nachlese, was Ihnen<br />

gelungen ist und was nicht.<br />

• Zugleich hoffnungsvoller Ausblick: was bringt die<br />

Zukunft für die deutschsprachigen lutherischen<br />

Christen in <strong>Pretoria</strong>?<br />

• Wie identifizieren und positionieren Sie sich und<br />

wollen Sie in einer multikulturellen Stadt weiter in die<br />

Gesellschaft hineinwirken?<br />

Wobei diese Frage eng zusammenhängt, worauf Sie<br />

weiter hin ihr Fundament bauen wollen:<br />

Wer ist Jesus von Nazareth für Sie? Welche Werte hat er<br />

vorgelebt und wie prägt dieses Verhältnis zu Ihm unsere<br />

Identität heute?<br />

In <strong>Pretoria</strong> erfuhr ich, dass das Wort Ökumene<br />

(griechisch „eine beheimatete Erde“), sehr unterschied<br />

lich ver standen und kirchen politisch gefärbt ist.<br />

Manche verbanden damit negative Erfahrungen aus <strong>der</strong><br />

Ver gangen heit und Geschichte und an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong>um<br />

positive, bereichernde Lebens- und Glaubenserfahrungen.<br />

Lernen durfte ich, dass selbst unter den <strong>Evangelisch</strong>en<br />

Kirchen das Ökumene-Verständnis unter schiedlich<br />

geprägt ist und die „Kirchenlehren-Gräben“ weiter sind,<br />

als manche zwischen den Katholischen Christen und<br />

den Lutheranern. (Das sei <strong>zum</strong> Trost gesagt, übrigens bei<br />

manchen katholischen Strömungen auch nicht an<strong>der</strong>s).<br />

Jesu Wunsch, dass die Gläubigen „Eins seien“, bleibt also<br />

weiterhin eine Heraus for <strong>der</strong>ung in unserem Wirken,<br />

und damit meine ich nicht, eine verein nahmende und<br />

alles gleich machende Haltung, son<strong>der</strong>n im Katholischen<br />

(griechisch: All umfassenden) Sinne, die Einheit in <strong>der</strong><br />

Vielfalt finden.<br />

Uns ist das in den Jahren meines Wirkens ein Stück<br />

weit gelungen: gemeinsame Andachten, Taizé Gebete,<br />

gemein samer Gottesdienst auf dem Werner von Siemens<br />

Forum (Back stein hof), ein Trauer- und ein Seel sorgegesprächs<br />

kreis, Kids week, Zusammen arbeit an <strong>der</strong><br />

DSP, Bildungs angebote, musi kalische Zusammenarbeit,<br />

Church Expo und vor allem, für mich persönlich<br />

bedeutsam, die freund liche An- und Aufnahme <strong>der</strong><br />

Kollegen im Pfarrer gebets kreis.<br />

Beson<strong>der</strong>s möchte ich meinen Dank Elisabeth Holsten<br />

und Margret Backeberg (St.-Peters-Gemeinde) ausdrücken,<br />

die mit ihrer spon tanen Unter schriften aktion<br />

2009 <strong>zum</strong> Erhalt <strong>der</strong> Deutsch sprachigen katho lischen<br />

Gemeinde in den vergangenen Jahren deutlich beisteuerten.<br />

Dankbar für diese gemeinsamen Erfahrungen, wünsche<br />

ich Ihnen allen, auch im Namen von St. Joseph <strong>der</strong><br />

Arbeiter, Gottes Segen und bleibe mit dem Grußwort des<br />

Paulus an die Philipper 1, 3-7b im Gebet verbunden:<br />

„Ich danke meinem Gott jedes Mal, wenn ich an euch<br />

denke; immer, wenn ich für euch alle bete, tue ich es mit<br />

Freude und danke Gott dafür, dass ihr euch gemeinsam für<br />

das Evangelium eingesetzt habt vom ersten Tag an bis jetzt.<br />

40


Ich vertraue darauf, dass er, <strong>der</strong> bei euch das gute Werk<br />

begonnen hat, es auch vollenden wird bis <strong>zum</strong> Tag Christi<br />

Jesu. Es ist nur recht, dass ich so über euch alle denke, weil ich<br />

euch ins Herz geschlossen habe. Denn ihr alle habt Anteil an<br />

<strong>der</strong> Gnade,…“<br />

Da Sie nun schließlich die Wachstumsphasen <strong>der</strong> ersten<br />

<strong>25</strong> Jahre durchschritten haben, fängt jetzt erst richtig die<br />

Arbeit für die Gemeinde an. Das Feld ist weit und groß,<br />

damit Menschen die Freudenbotschaft <strong>der</strong> errettenden<br />

Liebe, die Gott uns in Jesus schenkt, hören und dann auch<br />

erfahren.<br />

Für diesen Auftrag wünscht die Stadtmission <strong>Pretoria</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> viel Freude und Gottvertrauen,<br />

und ebenso den Mut an dem Missionsauftrag festzuhalten.<br />

In freudiger Verbundenheit grüßen wir Sie herzlich zu<br />

ihrem Jubiläum.<br />

Gott befohlen<br />

Stadtmission <strong>Pretoria</strong><br />

PASTOR MARTIN STOBWASSER<br />

Liebe Freunde und Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>,<br />

bei <strong>der</strong> Zahl fünfundzwanzig steht mir als Erstes ein<br />

viertel Jahrhun<strong>der</strong>t vor Augen – durchaus ein gutes Alter,<br />

noch jung, hübsch und frisch um zielstrebig im Leben<br />

voranzukommen. Nun, Zahlenspielereien liegen mir nicht<br />

so. Doch fällt mir auf: „die ersten fünfundzwanzig Jahre<br />

des <strong>Bestehen</strong>s <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>“.<br />

Was bedeuten die ersten <strong>25</strong> Jahre für ein Menschenleben<br />

o<strong>der</strong> eine Gemeinde? Für ein Menschenleben sind es<br />

zu nächst die grundlegenden und prägenden Jahre. In<br />

den ersten sechs Jahren lernt das Kind so viel, wie nie<br />

wie<strong>der</strong> in den verbleibenden Lebensjahren. Danach<br />

absolviert das Kind die Schule und sollte damit<br />

selbstständig und fähig ins Leben treten. Schließlich<br />

folgt noch die Berufsausbildung, wonach man, auf <strong>25</strong><br />

zugehend, ins Berufsleben startet. Dann folgen die großen<br />

Lebensherausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Die ersten sechs Jahre waren sicherlich sehr prägende<br />

Jahre <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>generation <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>.<br />

Christen haben in <strong>der</strong> Bibel prägende Glaubenswerte<br />

und Wegweisung von Gott festgelegt bekommen. Das<br />

gibt einen guten Halt und Richtung für ein ganzes Leben.<br />

Unser Glaube an den dreieinigen Gott ist das, was uns<br />

als deutschsprachige Gemeinden in <strong>Pretoria</strong> in unserer<br />

Ausrichtung verbindet. Dafür bin ich sehr dankbar, wie<br />

wir hier vermehrt einen Zusammenhalt <strong>der</strong> Gemeinden<br />

untereinan<strong>der</strong> erfahren haben.<br />

Die Gemeinde trägt einen wichtigen Beitrag <strong>zum</strong><br />

Leben eines Christen bei. Das Wort Gottes und die damit<br />

verbundene Glaubenslehre bilden den Grundauftrag,<br />

damit Christen fortwährend im Glauben wachsen.<br />

ERINNERUNGEN<br />

DER VORSTANDS-<br />

VORSITZENDEN<br />

Reinhold Wehrmann<br />

Ich habe etwa 23 Jahre meines Lebens in verschiedenen<br />

Kirchenvorständen gedient, davon 8 Jahre in <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>.<br />

Zurückblickend darf ich uneingeschränkt<br />

sagen, dass die Zeit in <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> (1992 -<br />

1995 und 2000 - 2003) für mich die schönsten und auch<br />

segens reich sten Dienstjahre waren. Die letzten Jahre<br />

in <strong>der</strong> St.-Peters-Gemeinde wie auch die ersten Jahre in<br />

<strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> waren geprägt durch intensive<br />

Vor bereitungs arbeit auf die Gemeindeteilung und die<br />

Grün dung und den Aufbau einer neuen Gemeinde. Die<br />

Gründung <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> war sicherlich für<br />

mich <strong>der</strong> Höhepunkt aller Dienstjahre in den ver schiedenen<br />

Kirchenvorständen. Solch eine Trennung bringt<br />

unweigerlich Spannungen, Schmerz und auch Unzufrieden<br />

heit mit sich. Allerdings wurden diese eher un erfreu<br />

lichen Aspekte weitgehend übertönt durch die vielen<br />

positiven Aspekte in <strong>der</strong> jungen Johannes gemeinde, wie<br />

Einsatz bereitschaft, intensive Zusammenarbeit, Ver tiefung<br />

des Gemeinde lebens in <strong>der</strong> wachsenden Anzahl<br />

<strong>der</strong> Haus kreise, rege Gottes dienst beteiligung, Freude an<br />

41


unserem stetig wachsenden Gemeinde zentrum, und noch<br />

vielem mehr!<br />

Auch die Neubesetzung <strong>der</strong> Pfarrstelle nach dem Abgang<br />

von Pastor Siegfried Hambrock war ein prägendes<br />

Erlebnis. In einem Abschieds gottesdienst am 12. Januar<br />

2003 mussten wir schweren Herzens Abschied nehmen<br />

von Pastor Siegfried Hambrock, <strong>der</strong> dem Ruf in die St.-<br />

Martini-Gemeinde in Kap stadt gefolgt war. Zu dem Zeitpunkt<br />

waren die Vor berei tungen für die Neu besetzung <strong>der</strong><br />

Pfarr stelle schon weit fort geschritten und durch Gottes<br />

Führung konnten wir dann Pastor Dr. Volker Lubinetzki<br />

am 27. Juli 2003 im Rahmen eines Gottes dienstes in sein<br />

Amt einführen, und danach neun Jahre segens reicher<br />

Zusammen arbeit mit ihm als Gemeindepastor und Seelsorger<br />

erleben, bis wir ihn am 22. Juli 2012 in einem<br />

Gottes dienst verab schieden mussten.<br />

Abschließend möchte ich allen Kirchen vorsteher(inne)n,<br />

wie auch den vielen weiteren Mitarbeiter(inne)n, die mir<br />

in meiner Amts zeit zur Seite standen, herzlich danken für<br />

alle Treue und Unterstützung, wodurch die viele Arbeit<br />

keine Last geworden ist, son<strong>der</strong>n eher eine Freude!<br />

Gustav Düvel<br />

Wer von Anfang an dabei war, erinnert sich bestimmt<br />

noch an die ersten Gespräche und an den Beschluss einer<br />

Teilung <strong>der</strong> St.-Peters-Gemeinde, mit <strong>der</strong> Empfehlung,<br />

dass etwa ein Drittel <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> zur neuen Gemeinde<br />

gehören sollten und dass zuerst mit einer Predigtstelle im<br />

<strong>Ost</strong>en (Aula <strong>der</strong> DSP) begonnen werden sollte. Schon bald<br />

darauf kam es zur Neugründung <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

und konnte die Planung des Kirchgeländes und <strong>der</strong> Kirche<br />

in Angriff genommen werden.<br />

Es herrschte Aufbruch- und Pionierstimmung. Sammel<br />

aktionen liefen auf Hochtouren und waren sehr<br />

erfolg reich. Die Bereitschaft zur Eigenleistung war<br />

überwältigend und die vielen Gaben und Fertigkeiten<br />

von Gemeindeglie<strong>der</strong>n höchst beeindruckend. Ich<br />

erinnere mich daran, als wir mit den Gottesdiensten in<br />

<strong>der</strong> Aula beginnen wollten, dass ein Treppenaufgang zur<br />

Bühne benötigt wurde. In kürzester Zeit wurde aus alten<br />

Regalbrettern eine Treppe hergestellt, die auch heute noch<br />

im täglichen Gebrauch in <strong>der</strong> Aula ist. Ein Beispiel <strong>der</strong><br />

Pionier- o<strong>der</strong> Aufbruchstimmung war, dass man sich auch<br />

mit Vorläufigem begnügte. Unvergesslich bleibt in dieser<br />

Hinsicht <strong>der</strong> erste Konfirmationsgottesdienst im Rohbau<br />

<strong>der</strong> Kirche.<br />

Der Kirchbau wurde relativ früh fertiggestellt, aber die<br />

Planungs- und Bauarbeit hörte damit nicht auf. In weiteren<br />

Projekten ging es um den Bedarf Pfarrhaus, Kin<strong>der</strong>gottes<br />

dienst- und Jugend räumen, Zufahrtsstraße, Parkgelände,<br />

Lautsprecheranlage, Gemeindesaal, usw. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> Sorge, dass die „Hauptsache die Hauptsache“<br />

bleibt und die vielen Planungs-, Bau- und Finanz fragen<br />

nicht die geistlichen Aufgaben und Heraus for<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> neuen Gemeinde verdrängen, wurden verschiedene<br />

Maß nahmen getroffen, wie z. B. die Gründung eines<br />

Träger kreises, <strong>der</strong> ausschließlich mit geistlichen Anliegen<br />

betraut wurde und diesbezüglich Vorschläge dem KV zu<br />

unter breiten hatte. Die „Hoekie“-Gemeinde freizeiten, die<br />

verschiedenen Glaubens kurse und die Gründung mehrerer<br />

Gesprächskreise hatten eine sehr positive Aus wirkung<br />

auf die junge Gemeinde.<br />

Sehr früh entstand die Frage nach einer Vision für<br />

unsere Gemeinde. In vielen Gebeten und Be ratungen<br />

haben wir um die Erkennt nis des Willen Gottes für unsere<br />

Gemeinde gerungen. Unsere Gebete wurden erhört. Ein<br />

Gemeinde glied erzählte mir von <strong>der</strong> Vision, die sie für<br />

unsere Gemeinde bekommen hatte. Sie wurde im Auftrag<br />

des Kirchen vorstandes gebeten, diese Vision einem künstlerisch<br />

be gabten Gemeindeglied mit zu teilen, mit <strong>der</strong> Bitte<br />

und dem Zweck, die Vision in einem Bild <strong>der</strong> Gemeinde<br />

zu gäng lich zu machen. Die Tat sache, dass auf grund<br />

einer bloßen Be schreibung übers Telefon ein Bild entstand,<br />

welches laut <strong>der</strong> Person, <strong>der</strong> die Vision geschenkt<br />

wurde, genau <strong>der</strong> ur sprüng lichen Vision entsprach,<br />

ließ bei mir und vielen an<strong>der</strong>en keinen Zweifel darüber,<br />

dass <strong>der</strong> Heilige Geist hier am Wirken war. Dieses Bild,<br />

auf dem ein Kahn, umringt von vielen kleinen Booten,<br />

die mit Silberfäden am Kahn befestig sind, von einem<br />

dunklen Vor<strong>der</strong>grund aus langsam in Richtung des hell<br />

erleuchteten Horizonts unterwegs ist, hängt heute in<br />

<strong>der</strong> Jugendkapelle. Die Tatsache, dass Menschen nur auf<br />

den Booten und nicht auf dem Kahn zu sehen sind, sagt<br />

viel über die Bedeutung <strong>der</strong> Gesprächs- und Kleinkreise<br />

unserer Gemeinde aus, und es stellt sich die Frage, ob wir<br />

bis heute dieser uns geschenkten Vision genügend gerecht<br />

geworden sind.<br />

Wir sind stolz auf unsere Gemeinde, aber ganz nüchtern<br />

betrachtet und in Anbetracht unserer vielen menschlichen<br />

42


Mängel, ist auch unsere Gemeinde nicht viel mehr als ein<br />

„alter o<strong>der</strong> armseliger“ Kahn. Aber Jesus bleibt <strong>der</strong> Herr<br />

<strong>der</strong> Kirche und wird auch in Zukunft unseren „Kahn“ <strong>zum</strong><br />

Segen vieler Menschen werden lassen.<br />

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht<br />

sehen wir das Licht. Ps. 36, 10<br />

Neithard Graf von Dürckheim<br />

Meine Erinnerungen gehen lange vor meiner Zeit im<br />

Kirchenvorstand zurück. Dies war eine junge Gemeinde<br />

im Aufbau. Eine Zeit <strong>der</strong> Aktivität. Eine Zeit, wo eine<br />

große Zahl <strong>der</strong> Gemeindeglie<strong>der</strong> mit anpackte, um aufzubauen.<br />

Auch eine Zeit, wo Freundschaften geschlossen<br />

wurden von Gemeindeglie<strong>der</strong>n, die nebeneinan<strong>der</strong> im<br />

gemein schaftlichen Dienst standen. Eine positive Zeit,<br />

eine Zeit <strong>der</strong> Freude und Erfüllung, trotz vieler Arbeit.<br />

Eine Zeit des Gebens, selbstlosen Gebens. Wenn ich<br />

daran denke, dass die Gemeinde innerhalb weniger Jahre<br />

schuldenfrei war, dass das Kirchengebäude abgezahlt war,<br />

dass die Neubauten durch Sammelaktionen finanziert<br />

wurden, dass Gemeindeglie<strong>der</strong> viel unternahmen, um<br />

Geld einzusammeln, um neue Vor haben innerhalb kurzer<br />

Zeit abzuzahlen. Eine Zeit des Segens. Eine Zeit des<br />

Gesegnet-seins!<br />

Im Jahre 2001 kam ich in den Kirchenvorstand, erst als<br />

Schatzmeister, und 2004 als Vorsitzen<strong>der</strong>. 2007 war ich<br />

wie<strong>der</strong> im KV als Schatzmeister und 2011 Vorsitzen<strong>der</strong><br />

bis 2013. Eine Verlängerung meines Dienstes wurde vom<br />

Dekanatsvorstand genehmigt, um den Pastoren wechsel<br />

durch zu führen, welcher dann auch erfolgreich vollzogen<br />

wurde mit dem Wechsel von Pastor Dr. Volker Lubinetzki<br />

zu Pastor Dr. Christian Nottmeier. In diese Zeit fiel auch<br />

die Neu be setzung <strong>der</strong> Jugend diakon stelle, von Diakon<br />

Andreas Bernhardt, zu Timo Lütge, und nach zwei Jahren<br />

zu Diakonin Kathrin Grüneberg.<br />

Einige Meilen steine, an welche ich mich mit Freude<br />

erinnere:<br />

2004: Die Fertigstellung und Einweihung unseres<br />

Gedenk gartens, an den Kauf und die Einweihung <strong>der</strong><br />

Glocken, die uns <strong>zum</strong> Gottesdienst rufen, Besuche von z.<br />

B. <strong>der</strong> Bläser gruppe aus Eisenach, musika lische Gottesdienste<br />

mit Beate Ling und Hans-Werner Scharnowski<br />

wie auch Christoph Zehendner und Manfred Staiger, <strong>der</strong><br />

Besuch <strong>der</strong> Partner gemeinde Malawi.<br />

2007: am 24.09.2007 <strong>der</strong> erste Spatenstich durch Pastor<br />

Dr. Volker Lubinetzki, um den Anbau Phase 2 <strong>der</strong> Jugendräume<br />

und den Treff punkt zu beginnen.<br />

2011: Der Festgottesdienst und die anschließende Feier<br />

des 20-<strong>jährigen</strong> Jubiläums <strong>der</strong> Grundsteinlegung am 22.<br />

Mai 2011, Sonntag Kantate. Predigt durch den ersten<br />

Pastor <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>, Pastor Siegfried Hambrock<br />

zusammen mit Pastor Dr. Volker Lubinetzki.<br />

Die Einweihung des Volleyballfeldes. Hier haben<br />

die Jüngeren in unserer Gemeinde sich vorbildlich mit<br />

Spenden sammeln und dem Bau gezeigt.<br />

„Bewegung durch die Gemeinde“: Die Begegnung<br />

zwischen dem Kirchenvorstand und <strong>der</strong> Gemeinde<br />

wurde aktiv fortgesetzt: Treffen mit Vertretern aller<br />

Gruppen und Dienste, um ihnen unsere Wertschätzung<br />

auszudrücken und von ihnen zu hören, wie <strong>der</strong> Vorstand<br />

ihre Arbeit unterstützen und för<strong>der</strong>n kann. Vor allem war<br />

es wichtig, uns gemeinsam auf die geistlichen Grundlagen<br />

aller Mitarbeit in <strong>der</strong> Gemeinde zu besinnen.<br />

2012: Der Abgang von Pastor Dr. Volker Lubinetzki und<br />

Familie; die schöne Abschiedsfeier<br />

Am 2. Oktober 2012 ist unser Pastor Dr. Christian<br />

Nottmeier mit Familie angekommen – noch zeitig genug,<br />

um die Konfirmation mit uns allen zu feiern.<br />

2013: Der Umbau <strong>der</strong> Damentoiletten konnte abgeschlossen<br />

werden.<br />

Wir blicken auch dankbar auf die schönen <strong>Ost</strong>er verkäufe,<br />

den jährlichen erfolgreichen Christ kindl markt,<br />

die öku menischen Gottes dienste, die Gemeinde tänze,<br />

die Konzerte und den Gottes dienst mit Manfred Siebald,<br />

wie auch das Kreisposaunenfest, welches diesmal in <strong>der</strong><br />

<strong>Johannesgemeinde</strong> stattfand.<br />

Das Kailager war immer wie<strong>der</strong> erfolgreich und eine<br />

wun<strong>der</strong> bare Chance, junge Menschen näher <strong>zum</strong> Glauben<br />

zu führen.<br />

2014: Jugenddiakonin Kathrin Grüneberg bekam, trotz<br />

er heb licher Schwierigkeiten mit den Behörden, noch<br />

recht zeitig ihre Arbeits genehmi gung.<br />

Die Gemeinde hat viel gearbeitet, viel gespendet, wir<br />

haben reichen Segen erfahren: „Lobe den Herrn, meine<br />

Seele, und was in mir ist, Seinen heiligen Namen; Lobe<br />

den Herrn meine Seele, und vergiss nicht, was Er dir Gutes<br />

getan hat“.<br />

43


Bernd Feucht<br />

In Kürze möchte ich aus meiner Zeit im Kirchenvorstand<br />

zwischen März 2004 und Februar 2008 berichten. Seit<br />

März 2005 hatte ich den Vorsitz übernommen und die<br />

folgenden Themen haben uns damals beschäftigt:<br />

• Gemeindeaufbau und Kreisarbeit war ein<br />

Schwerpunkt des Jahres und lief unter dem Thema<br />

„Gaben entdecken, kennen lernen und ausbauen“.<br />

• Mit einem sehr viel jüngeren KV-Team war<br />

„Jugendarbeit“ ein weiterer Schwerpunkt. Zum<br />

einen gab es den Wechsel von Gerhard Krehl als<br />

Jugenddiakon zu Andreas Bernhardt (mit Familie)<br />

und <strong>zum</strong> an<strong>der</strong>en ging es darum, eine „Jugendarbeiter-<br />

Struktur“ ins Leben zu rufen und aufzubauen.<br />

• Außerdem sollte ein neues Dateisystem („WinKerk“)<br />

eingeführt werden, doch zuvor musste erst aufgeräumt<br />

werden. Es gab auch einen Wechsel im Gemeindebüro,<br />

wo Liselotte Knöcklein von Ruth Schütz als<br />

Gemeindesekretärin im Januar 2006 abgelöst wurde.<br />

• Bauprojekte standen zu <strong>der</strong> Zeit nicht im Vor<strong>der</strong>grund,<br />

jedoch musste entschieden werden, was mit dem<br />

Grundstück im <strong>Ost</strong>en <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

passieren soll.<br />

• Es gab Überlegungen, die KV-Amtszeit von 2 auf 3<br />

Jahre zu verlängern, da man erst einmal lange braucht,<br />

sich einzuarbeiten, jedoch konnten o<strong>der</strong> wollten sich<br />

viele nicht für mehr als 2 bzw. 4 Jahre festlegen.<br />

• Vom 21. bis 27. August 2005 fand die Visitation <strong>der</strong><br />

<strong>Johannesgemeinde</strong> durch das Norddekanat statt.<br />

• Vision: „Welche Ziele hat unsere Gemeinde für die<br />

nächsten Jahre? Was ist uns wichtig und wo wollen<br />

wir als Gemeinde in 5 o<strong>der</strong> 10 Jahren sein?“. Dies war<br />

unser Thema <strong>der</strong> KV-Rüstzeit 2005.<br />

Im Wesentlichen ging es dann 2006 darum, das was<br />

auf <strong>der</strong> Rüstzeit besprochen und erarbeitet wurde, im<br />

nächsten Jahr(en) umzusetzen. 4 Schwerpunkte haben<br />

wir uns gesetzt:<br />

• Unsere Hauskreisarbeit zu vertiefen.<br />

• Eine Initiative, neue Gemeindeglie<strong>der</strong> schneller,<br />

besser und intensiver in unsere Gemeinde zu<br />

integrieren. Hieraus sind dann die Bezirke <strong>der</strong><br />

Gemeinde entstanden.<br />

• Neue Mitarbeiter für die Aufgaben in <strong>der</strong> Gemeinde zu<br />

gewinnen und zu begeistern.<br />

• Ein Organ zu schaffen, wodurch die Jugend besser ihre<br />

Meinung in <strong>der</strong> Gemeinde vertreten kann (z. B. einen<br />

Jugend-Gemeindevertreter).<br />

Außerdem gab es 2006:<br />

• Vom 20. bis <strong>25</strong>. Februar 2006 zusammen mit <strong>der</strong><br />

Stadtmission eine Vortragsreihe mit Klaus Göttler<br />

(aus Deutschland) rund um Themen und Fragen des<br />

Glaubens, veranstaltet bei <strong>der</strong> DSP.<br />

• So nötig ein Budget ist und auch eine Gemeinde<br />

Festkosten und Ausgaben hat, haben wir doch einen<br />

Richtwert für den Gemeindebeitrag abgeschafft.<br />

Obwohl <strong>der</strong> Etat mit 35% angestiegen ist, waren die<br />

Einnahmen höher als alle Jahre zuvor.<br />

• Es gab wie<strong>der</strong> mehr Bauaktivität und das Thema<br />

Sicherheit und Zufahrtsstraße aus dem Norden wurde<br />

vorrangig bearbeitet. Weiterhin startete <strong>der</strong> Ausbau<br />

<strong>der</strong> Toiletten (Anfangsphase) bei <strong>der</strong> Kirche und <strong>der</strong><br />

Bau <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendräume.<br />

• Eine Hauskreisleiterschulung für alle “alten“ und für<br />

neue Interessenten fand statt.<br />

• Am 21. Mai 2006 fand das Posaunenfest (mit über<br />

1 000 Personen) und auch <strong>der</strong> Mozartabend (mit ca.<br />

500 Personen) statt.<br />

• Um die Kommunikation zu verbessern, wurde unsere<br />

Website mehr betont und ausgebaut.<br />

Um die Orientierung nicht zu verlieren, haben wir auf <strong>der</strong><br />

KV-Rüstzeit Folgendes erarbeitet. Unsere VISION mit<br />

fünf Gs war:<br />

• Gemeinschaft erfahren<br />

• Glauben bezeugen<br />

• Gutes zu tun<br />

• Gaben entfalten<br />

• Gnade erfahren<br />

Im März 2007 habe ich aus gesundheitlichen Gründen die<br />

Rolle des Vorsitzenden des Kirchenvorstandes abgegeben,<br />

habe jedoch noch aktiv teilnehmen können an <strong>der</strong> Umsetzung<br />

von angefangenen Aufgaben.<br />

44


Dr. Siegfried Eggers<br />

Mit Dankbarkeit darf ich auf sechs Jahre im Kirchenvorstand<br />

zurückblicken. Die Zeit began im März 2005<br />

und lief bis Ende Februar 2010. In den Jahren 2007 bis<br />

2010 hatte ich den Vorsitz im Vorstand. Dazu musste die<br />

Genehmigung des Dekanatsvorstandes für die letzten<br />

zwei Jahre eingeholt werden. Die jährlichen Rüstzeiten<br />

waren immer nützlich und erholsam. Die Arbeit im<br />

Vorstand sowie im Büro verlief überwiegend harmonisch.<br />

In dieser Zeit geschah so einiges in <strong>der</strong> Kirche und<br />

auf dem Gelände. 2008 wurde <strong>der</strong> Anbau <strong>der</strong> Küche<br />

mit an grenzenden Kin<strong>der</strong> gottes dienst räumen erledigt.<br />

Es folgte die Überdachung <strong>der</strong> Gänge. Die Orgel, 2009<br />

von <strong>der</strong> Brand wag Gemeinde in Bloem fontein gekauft<br />

(R 635 000,00), wurde auf <strong>der</strong> Empore an dem vor ge sehenen<br />

Ort eingebaut. Die Einweihung folgte im April 2010.<br />

In <strong>der</strong> Kirche wurde die Leinwand mit „Beamer“ errichtet.<br />

Von Anfang an konnte man das gesprochene Wort we<strong>der</strong><br />

im Altar raum, noch unter und auf <strong>der</strong> Empore verstehen.<br />

Deswegen wurde eine neue Lautsprecheranlage eingebaut.<br />

Staub, und Matsch während <strong>der</strong> Regenzeit machten uns zu<br />

schaffen. Die Zufahrtsstraße sowie die internen Straßen<br />

wurden gepflastert.<br />

Allen, die bei diesen Projekten mitgearbeitet haben, sei<br />

an dieser Stelle nochmal gedankt. Die Zusammen arbeit<br />

war erfreulich.<br />

Heinz Hohbach<br />

Ich war 4 Jahre im Kirchenvorstand <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

und war Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> im letzten Jahr meines<br />

Dienstes ab März 2014. Es war mir eine große Ehre, dass<br />

ich <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> in dieser Funktion dienen<br />

durfte.<br />

Mit großer Freude durften wir im Mai 2014 Kathrin<br />

Grüne berg als neue Jugenddiakonin begrüßen. Ihre Beiträge<br />

zur Jugendarbeit wurden vom ersten Tag an sehr<br />

geschätzt und wir hoffen, dass sie noch lange bei uns<br />

bleiben wird. Beson<strong>der</strong>s zu erwähnen sind die steigende<br />

Anzahl <strong>der</strong> Teilnehmer an den Abendgottesdiensten und<br />

das erfolgreiche jährliche Kailager.<br />

Der Kontakt zwischen <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> und<br />

<strong>der</strong> St.-Peters-Gemeinde bleibt uns wichtig. Wir wurden<br />

ein geladen <strong>zum</strong> 1<strong>25</strong>. Jubiläum <strong>der</strong> St.-Peters-Gemeinde<br />

Es fand ein festlicher Gottesdienst mit anschließendem<br />

Mittag essen statt. Der Gottesdienst mit den Beiträgen <strong>der</strong><br />

Chöre wird einem noch lange in Erinnerung bleiben.<br />

Die jährlichen Veranstaltungen <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

sind immer eine wichtige Gelegenheit für unsere Gemeinde<br />

glie<strong>der</strong>, den Kontakt unter einan<strong>der</strong> aufrecht zu halten,<br />

und Möglichkeiten neue Gemeinde glie<strong>der</strong> zu erreichen.<br />

Wir blicken zurück auf die erfolgreichen Veran staltungen<br />

wie <strong>Ost</strong>erverkauf, Passionsandacht, Christ kindl markt,<br />

öku menischer Gottes dienst auf dem Back stein hof <strong>der</strong><br />

DSP, Familien gottes dienst mit Erntedank und Gemeindefest,<br />

Gemeinde tanz, Muttertags- und Vater tags essen,<br />

diverse Johnny’s Ver anstal tungen, Se nio ren freizeit<br />

und Frauen wochen ende und viele an<strong>der</strong>e ge lungene<br />

Veranstaltungen.<br />

Ein Höhepunkt für alle Kirchen vorstands mitglie<strong>der</strong><br />

ist die jährliche Rüstzeit. Diese fand im Good Shepherd<br />

Retreat in <strong>der</strong> Nähe des Hartbeespoort Dam statt. Wir<br />

hatten uns mit dem Thema: „Was bedeutet luthe risch<br />

heute“, beschäftigt. Als Vor berei tung hat je<strong>der</strong> das Augsburger<br />

Bekenntnis und Luthers Kleinen Katechis mus<br />

gelesen. Über his torische und theo logische Ein sich ten<br />

Luthers kamen wir zu dem Punkt, wo je<strong>der</strong> seine Ansicht<br />

<strong>zum</strong> Thema „Was heißt für mich lutherisch?“ äußerte. Als<br />

Nach trag freuten wir uns alle über den Glaubens kurs <strong>der</strong><br />

45


im August/September von Pastor Nottmeier gehalten<br />

wurde.<br />

Im Februar 2015 hatten wir eine Visitation durch das<br />

Norddekanat <strong>der</strong> ELKSA (N-T). Ein detaillierter Fragebogen<br />

wurde vorher vom KV ausgefüllt, <strong>der</strong> als Vorbereitung<br />

und Infor mations fluss diente. Das Ziel <strong>der</strong><br />

Visitation war, zusammen mit <strong>der</strong> Gemeinde Wege für<br />

die Zukunft zu finden. Es fanden anregende Gespräche<br />

zwischen den Dekanatsvertretern und <strong>der</strong> Gemeinde bzw.<br />

dem Kirchenvorstand statt. Am Sonntag war ein festlicher<br />

Gottesdienst.<br />

1. Petrus 4,10: “Je<strong>der</strong> soll dem an<strong>der</strong>en mit <strong>der</strong> Begabung<br />

dienen, die ihm Gott gegeben hat. Wenn ihr die vielen Gaben<br />

Gottes in dieser Weise gebraucht, setzt ihr sie richtig ein.”<br />

Es macht wirklich Spaß, <strong>der</strong> Gemeinde zu dienen und<br />

wir danken allen, die sich hier beteiligen. Es lohnt sich.<br />

JUGENDDIAKONE<br />

Gerhard Krehl<br />

Jugendarbeit ist etwas „Flüchtiges“. Mal gibt es viele Mitarbeiter,<br />

mal wenige, mal gibt es viele Teilnehmer, mal<br />

wenige, mal kommt eine Aktion gut an, mal überhaupt<br />

nicht. Jedes Jahr scheiden Leute aus, kommen nicht mehr,<br />

dafür kommen an<strong>der</strong>e. In <strong>der</strong> „erwachsenen“ Gemeinde<br />

gibt es Mitarbeiter, die ihr Amt viele Jahre ausüben, in <strong>der</strong><br />

Jugendarbeit kommt das selten vor. Ist die Zeit <strong>der</strong> Jugend<br />

doch selber sehr dynamisch. War man gestern noch ein<br />

Kind, ist man heute ein Jugendlicher und morgen schon<br />

„erwachsen“. Und jede Generation (also eigentlich je<strong>der</strong><br />

Jahrgang) erlebt sich als neu und ursprünglich. Umso<br />

wichtiger ist es, dass dann die ältere Generation (also die<br />

Kletterwochenende in Waterval Boven<br />

Erwachsenen <strong>der</strong> Gemeinde) diese Dynamik zulässt und<br />

aushält, <strong>der</strong> Jugend Raum gibt und sie machen lässt. Nicht<br />

weil es einem egal ist, son<strong>der</strong>n weil man Raum <strong>zum</strong> Leben<br />

und Ausprobieren gibt. Weil je<strong>der</strong> Mensch seinen eigenen<br />

Weg in den Glauben finden möchte. Er dafür aber auch<br />

an<strong>der</strong>e braucht, die mit ihm unterwegs sind.<br />

Manchmal wird die Frage nach einem zählbaren<br />

Ergebnis gestellt. Wer in <strong>der</strong> Jugendarbeit war, müsste<br />

doch später auch in <strong>der</strong> Gemeinde auftauchen. Meine<br />

Gegenfrage lautet: Bekommen wir Kin<strong>der</strong>, damit sie<br />

uns später im Alter versorgen? Ja und Nein. Es wäre<br />

schön und sollte so sein, aber darin allein besteht nicht<br />

ihre Existenzbegründung. Der Sinn ihres Lebens geht<br />

weit darüber hinaus. Ja, Jugendarbeit sorgt auch für<br />

die Gemeinde <strong>der</strong> Zukunft. Aber nein, <strong>der</strong> Sinn von<br />

Jugendarbeit geht weit darüber hinaus. Wer junge<br />

Menschen tauft, ist es ihnen schuldig, sie auf ihrem<br />

Weg ins Leben zu begleiten. Wer junge Menschen in die<br />

Nachfolge ruft, muss ihnen Angebote geben, die ihrer<br />

Lebenswelt entsprechen.<br />

Ich bin <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> dankbar, dass sie diese<br />

Angebote schafft und dass sie mich fünf Jahre lang bezahlt<br />

hat für etwas, dass ich sowieso gerne getan habe. :-)<br />

Ich wollte schon immer eine Zeit meines Lebens die<br />

„Welt von einer an<strong>der</strong>en Seite aus betrachten“, sprich in<br />

Abendgottesdienst<br />

46


Kailager<br />

einem an<strong>der</strong>en Land leben. Die <strong>Johannesgemeinde</strong> hat<br />

mir das ermöglicht. Neben den Abendgottesdiensten<br />

erinnere ich mich beson<strong>der</strong>s gerne an die vielen<br />

Freizeiten und Lager im Buschveld, in den Magalies- und<br />

Drakensbergen und an das Kailager. An vielen Lagerfeuern<br />

saßen wir, haben bis spät in die Nacht Lie<strong>der</strong><br />

gesungen, geredet über Gott und seine Welt und darüber,<br />

wie unser Christusglaube gelebt werden kann. Dankbar<br />

bin ich für die vielen Mitarbeiter, die ich begleiten durfte.<br />

Aus dem gemeinsamen Arbeiten entstanden Respekt,<br />

Wertschätzung und Freundschaften. Sicherlich bin ich<br />

auch dem einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en etwas schuldig geblieben,<br />

habe jemanden verletzt o<strong>der</strong> übersehen. Das tut mir Leid.<br />

Um in Südafrika zu leben, darf man kein „Sissie“<br />

sein. Die Probleme und Gefahren sind wesentlich<br />

existenzieller als in Deutschland. Umso mehr rücken<br />

die Menschen in Südafrika zusammen, unterstützen<br />

sich bei Schicksalsschlägen, wissen von einan<strong>der</strong> und<br />

helfen einan<strong>der</strong>. Das hat mich an <strong>der</strong> Johannes gemeinde<br />

beeindruckt. Und nicht nur das Zu sammen halten,<br />

son<strong>der</strong>n auch das Aushalten. Wenn man lange gemeinsam<br />

unterwegs ist, lernt man viele Seiten <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en kennen,<br />

und manche dieser Seiten muss man einfach liebevoll<br />

aushalten, an<strong>der</strong>s geht es nicht (Galater 6, 2 „Einer trage<br />

des an<strong>der</strong>en Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“).<br />

Vielen Dank, dass auch ich getragen wurde. Gott befohlen!<br />

Startlager<br />

CTC<br />

Wan<strong>der</strong>ung in Suikerbosfontein 2005<br />

47


Gemeindefest 2009<br />

Andreas Bernhardt<br />

Wo soll ich anfangen? Und wo aufhören?<br />

Viele tolle Erinnerungen prägten diese Zeit in <strong>der</strong><br />

Johannes gemeinde, und sehr häufig ist unsere Zeit bei<br />

euch im Südlichen Afrika, Thema bei uns als Familie.<br />

Gerade in den letzten Tagen (am Samstag, 3. September)<br />

waren wir mal wie<strong>der</strong> als Familie zusammen und haben<br />

über unsere Zeit gesprochen.<br />

Viele Orte kamen uns in den Sinn, die wir besucht<br />

haben, durch Schule und Jugendarbeit.<br />

Aber immer wie<strong>der</strong> kommen wir auf die gesegneten<br />

Kailager zu sprechen. Haben wir nicht tolle Wochen dort<br />

erlebt!<br />

Sonnenbrand und Gewitter, aber vor allem die Ruhe<br />

und die Gemeinschaft auf diesen Lagern.<br />

Man spürte, Gott war mitten unter uns.<br />

Ganz beson<strong>der</strong>s erinnere ich mich an ein Gespräch<br />

mit einer Teilnehmerin. Ihr hatte ich wohl den Glauben<br />

in einem Strandspaziergang erklärt, war mir dessen aber<br />

nicht bewusst. So war ich schon erstaunt, dass sie sich<br />

durch dieses Gespräch zu Jesus wandte und sich später<br />

taufen ließ.<br />

Was könnte ich noch alles aufzählen: Kailager auf<br />

einem super Gelände, Konfi-Freizeiten in Elandsheim<br />

und Co-Worker Training Camps in Gerdau, Startlager in<br />

Botshabelo, Kidsweeks auf dem Gemeindegelände, aber<br />

immer wie<strong>der</strong> kommen die Begegnungen mit Menschen<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund. Die Abendgottesdienste mit <strong>der</strong> Band<br />

waren immer wie<strong>der</strong> gesegnete Zeiten. Gespräche mit<br />

Jugendlichen und Studenten.<br />

Gerne erinnere ich mich auch an die gemeinsamen<br />

Besuche bei Godly Revolution. In einem Jahr waren<br />

wir mit sehr vielen dort. Wir waren ca. 20 Personen in<br />

verschiedenen Autos. Fast am Ende <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

spielte eine Band, die uns allen nicht so zu sagte, und so<br />

beschlossen wir, die Veranstaltung kurz vorm Schluss zu<br />

verlassen. So wie gewohnt gingen wir zu den Autos und<br />

brachten die Teilnehmer nach Hause. Schon in <strong>Pretoria</strong>-<br />

<strong>Ost</strong> angekommen, kurz bevor ich den letzten Mitfahrer<br />

zu Hause abgeliefert hatte, klingelte das Telefon (es<br />

war so ungefähr 24:00 Uhr). Da kam eine Stimme aus<br />

dem Cellphone: “Hey, wo seid ihr? Ich bin <strong>der</strong> letzte<br />

hier auf dem Gelände.“ Wir hatten jemanden vergessen.<br />

So musste ich nochmals zurück nach <strong>Pretoria</strong> und den<br />

zurückgebliebenen Konzertbesucher abholen und nach<br />

Hause bringen.<br />

Auch an die Bewahrung die uns/mir sehr häufig zu<br />

Teil wurde, erinnere ich mich gerne: Auf dem Weg <strong>zum</strong><br />

CTC nach Gerdau platze bei einem Auto <strong>der</strong> Reifen,<br />

und es schleu<strong>der</strong>te hin und her. Ich sah dies durch den<br />

Rückspiegel des Kombis, und dachte schon: gleich<br />

überschlägt sich das Auto mit 5 Personen! Gott schenkte<br />

Bewahrung. Das Überholmanöver, das dies Auto auf den<br />

rechten Seitenstreifen gebracht hatte, ließ einen Reifen<br />

platzen. Das Auto schleu<strong>der</strong>te, aber es blieb stehen, nur<br />

ein Reifen war geplatzt, alle Personen stiegen gesund aus<br />

dem Auto.<br />

Ich bin dankbar, dass ich einige Jahre euer Jugenddiakon<br />

sein durfte. Meine Hoffnung ist, dass mein Dienst<br />

vielen Jugend lichen und Kin<strong>der</strong>n geholfen hat, Jesus<br />

(besser) kennen zulernen.<br />

Euch als <strong>Johannesgemeinde</strong> wünsche ich weiterhin<br />

Gottes Reichen Segen, so wie ich / wir Ihn selber erleben<br />

durften.<br />

48


Kailager 2005<br />

49


Timo Lütge<br />

An die Zeit in <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> denke ich immer<br />

noch sehr gerne zurück und das nicht nur, wenn <strong>der</strong><br />

Himmel in Norddeutschland wie<strong>der</strong> wolken verhangen<br />

die Sonne seit Tagen verdeckt. An die groß artigen<br />

Wasser schlachten erinnere ich mich. Unter tief blauen<br />

Himmel, mit begeisterten Mitarbeitern, namens<br />

Alexan<strong>der</strong>, Antje, Kristian, Samuel, Anita und etwa<br />

zwanzig, zu allem entschlossenen und freudestrahlenden<br />

Kin<strong>der</strong>n, bewaffneten wir uns mit Wassereimern und<br />

Wasserpistolen und jagten uns gegen seitig, nachdem wir,<br />

wie jede Woche bei Kompass, um die Wette sangen: “Ich<br />

bin von innen, außen, oben, unten glücklich alle Zeit…!“<br />

Mir fehlen die Abendgottesdienste mit Lydia, Wolfgang,<br />

Steffi, Martin, Eckhart, Gabi, Ingo, Monique, Walter,<br />

Thomas, Eric und den vielen weiteren wichtigen Mitarbeitern.<br />

Ich erinnere mich an einen Abendgottesdienst,<br />

<strong>der</strong> nur deshalb zustande kam, weil eine Konfirmandin<br />

namens Johanna mir unmissverständlich mitteilte: “Ich<br />

möchte mit dir und unserer Konfirmandengruppe gerne<br />

einen Abendgottesdienst feiern!“ Sie gab mir damals einen<br />

Zettel mit persönlichen Fragen und Gewissheiten über<br />

den Glauben. Dieser Gottesdienst war einer <strong>der</strong> vielen<br />

Highlights, die ich erlebt habe. Wolfgang schrieb damals<br />

noch schnell Harmonien, damit wir mit den Konfirmanden<br />

ein Orchester zusammenstellen konnten. Als ein weiteres<br />

Highlight blieb mir in Erinnerung, wie die noch elf Jahre<br />

junge Isabella vor einem Abendgottesdienst bat, das<br />

Eingangsgebet sprechen zu dürfen. Sie stand total souverän<br />

und mit großem Anliegen vorne und schloss ihr Gebet mit<br />

folgenden Worten ab: “Danke Gott, dass du da bist.“<br />

Ganz zu schweigen von unseren unvergesslichen und<br />

wun<strong>der</strong> schönen Kailagern. Wenn man Gottes Segen mit<br />

dem Regen vergleichen würde, wie wir es des Öfteren<br />

besangen (“Mercy it falls like a sweet spring rain“), haben<br />

wir am letzten Abend unserer Freizeit 2013 eine ordentliche<br />

Ladung Gnade abbekommen. :-)<br />

Ich habe die <strong>Johannesgemeinde</strong> als einen Ort in Erinnerung,<br />

an dem uns alle reichlich Fragen bewegten. Wir<br />

konnten diese in verschiedensten Kreisen und Treffen<br />

miteinan<strong>der</strong> teilen. Erwachsene wie Jugendliche, Lehrer<br />

wie Schüler, Senioren wie Kin<strong>der</strong> brachten sich ein. Fast<br />

an jedem Tag ergaben sich Situationen und Gespräche,<br />

die einfach gut taten. Auch an den wöchentlichen Gebetstreffen<br />

um 7 Uhr morgens mit Wolfgang und Judith habe<br />

ich, dank euch, richtig auftanken können. Ich bin dankbar<br />

für die so vielen wertvollen Begegnungen, die an den<br />

gefüllten Wochen enden folgten: Start und Tweens mit<br />

Martin, Silke, Reiner, Rudolf, Anja, Gabi B. und Gabi J.,<br />

Judith und Alexan<strong>der</strong>, Jessica und vielen an<strong>der</strong>en. Dann<br />

die Haus kreis abende und Besuche im Haus Gilead mit<br />

St, Johnny‘s Day 2013<br />

50


Der Lagerraum wird aufgeräumt 2013<br />

z.B. Markus und Walter. Wir brauchten dort nur unsere<br />

Gitarren rausholen, schon setzte sich jemand von den Bewohnern<br />

an das Klavier und wir sangen zusammen.<br />

Überhaupt glaube ich rückblickend, dass kaum ein Tag<br />

in Südafrika verging, an dem wir nicht miteinan<strong>der</strong> sangen<br />

– in unseren Häusern, in <strong>der</strong> Kirche, in <strong>der</strong> Kapelle, in<br />

unseren Jugendräumen, am Strand, mit den Lehrern <strong>der</strong><br />

DSP, ob Tag und Nacht.<br />

Eines Tages würde ich gerne wie<strong>der</strong> mit euch singen.<br />

Darauf freue ich mich schon! Fühlt euch alle umarmt! Bis<br />

dahin wünsche ich euch weiterhin alles erdenklich Gute<br />

und Gottes reichen Segen!<br />

Laternen werden gebastelt beim Abendgottesdienst 2012<br />

Fußballturnier beim Ökumenischen Gottesdienst 2012<br />

51


Heute<br />

Vorbemerkung <strong>zum</strong> Leitbild<br />

<strong>25</strong> Jahre <strong>Johannesgemeinde</strong>, mehr als 30 Jahre aber schon<br />

gottesdienstliche Gemeinde im <strong>Ost</strong>en <strong>Pretoria</strong>s – das<br />

ist eine aufregende, eine wechselhafte und inzwischen<br />

durchaus auch eine lange Zeit. Gemeinde ist immer<br />

unterwegs, sie ist und bleibt ausgerichtet auf Jesus<br />

Christus als ihren Herrn und Erlöser. Gemeinde wan<strong>der</strong>t<br />

durch die Zeit – und die Zeiten unterliegen dem Wechsel<br />

und <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung. Das wirkt sich auch auf das Selbstver<br />

ständ nis einer Gemeinde aus. Was bedeutet im<br />

Kontext <strong>der</strong> Vielfalt christlicher Gemeinden in unserem<br />

Land eigentlich evangelisch? Was evangelisch-lutherisch?<br />

Und welche Bedeutung hat die deutsche Sprache und<br />

die damit verbundene, wie<strong>der</strong>um auch sehr verschieden<br />

interpretierbare, „deutsche Prägung“? (Nebenbei: was ist<br />

eigentlich „deutsch“, dazu in Südafrika mit seiner Vielfalt<br />

an Sprachen und Kulturen?) Vermutlich wird man keine<br />

endgültigen Ant worten auf diese Frage finden. Gemeindeleitung,<br />

aber auch die ganze Gemeinde sind dennoch dazu<br />

aufgefor<strong>der</strong>t immer neu über die Grundlagen und die<br />

Aufgabe einer Gemeinde in ihrem beson<strong>der</strong>en Umfeld<br />

nachzudenken. Der Kirchenvorstand hat sich in den<br />

Jahren 2014 und 2015 damit auseinan<strong>der</strong>gesetzt und<br />

folgendes „Leitbild“ formuliert, das auch auf <strong>der</strong> Jahreshaupt<br />

versammlung 2016 vorgestellt wurde.<br />

Dr. Christian Nottmeier<br />

52


Leitbild <strong>der</strong> Ev.-Luth. Johannes gemeinde <strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong><br />

Die <strong>Johannesgemeinde</strong> ist eine evangelisch-lutherische<br />

Gemeinde deutscher Sprache. Als Teil <strong>der</strong> <strong>Evangelisch</strong>-<br />

<strong>Lutherischen</strong> Kirche in Süd afrika [ELKSA (N-T)]<br />

verstehen wir uns als Christen, die im Glauben an<br />

den dreieinigen Gott gemeinsam unter wegs sind. Wir<br />

wollen die Botschaft von Gottes freier Gnade leben,<br />

verkündigen und bezeugen. Durch ein viel seitiges<br />

Angebot an Gottesdiensten, Musik, Kin<strong>der</strong>- und Jugendarbeit,<br />

Veranstaltungen, Gesprächskreisen und Outreach-<br />

Projekten möchten wir:<br />

• uns gegenseitig stärken und ermutigen,<br />

• <strong>der</strong> Kirche Fernstehende zu einem Leben mit Gott<br />

einladen und<br />

• Menschen in Not konkrete Hilfe leisten.<br />

Die Gottesdienste stehen dabei im Zentrum des Gemeinde<br />

lebens. Dazu einige Bemerkungen:<br />

1. Unsere Gemeinde ist evangelisch-lutherisch. Grundlage<br />

unseres Lebens, Verkündigens und Bezeugens ist die<br />

Bot schaft von <strong>der</strong> Rechfertigung und Gotteskindschaft<br />

<strong>der</strong> Menschen, wie sie uns durch Jesus Christus<br />

offenbart, in <strong>der</strong> Bibel bezeugt und <strong>der</strong> lutherischen<br />

Tradition ausgelegt wird. Lutherisch ist dabei keine<br />

konfessionalistische Begrenzung, son<strong>der</strong>n eine wichtige<br />

Stimme im Gesamtbild <strong>der</strong> Kirchen und Gemeinden in<br />

unserer Stadt und unserem Land.<br />

2. Unsere Gemeinde ist deutschsprachig. Ihre missiona<br />

rische Hauptaufgabe ist es, Deutschsprachige im<br />

Groß raum <strong>Pretoria</strong> zu erreichen. Von den ca. <strong>25</strong>.000<br />

Deutsch sprachigen in <strong>Pretoria</strong> gehören nur etwa<br />

2.500 Men schen den deutschsprachigen Gemeinden<br />

an. Die Johannes gemeinde versucht als hetero gene<br />

Stadtgemeinde mit sehr unterschiedlichen Frömmigkeits<br />

stilen und Prä gungen, diesen Menschen ein Zuhause<br />

und eine geistliche Heimat zu bieten. Diese Vielfalt <strong>der</strong><br />

Formen und Stile zeigt sich in den unterschiedlichen<br />

Kreisen wie verschiedenen gottesdienstlichen Formen.<br />

Die <strong>Johannesgemeinde</strong> bezeugt das Evangelium in<br />

den Gottesdiensten, Bibelkreisen, <strong>der</strong> Kirchenmusik,<br />

missionarisch-diakonischen Diensten, in Seel sorge<br />

und Lebensbegleitung. Beson<strong>der</strong>e Bedeutung hat die<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Deutschen Schule <strong>Pretoria</strong>, an<br />

<strong>der</strong> die Gemeinde mit Bildungsangeboten präsent ist.<br />

3. Die <strong>Johannesgemeinde</strong> wirkt im Umfeld einer sich<br />

wandelnden Gesamtkirche, die die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

süd afri kani schen Gesellschaft wi<strong>der</strong>spiegelt. Sie will<br />

dabei nicht isolierte, deutschsprachige Insel sein, son<strong>der</strong>n<br />

Impuls geber. Die <strong>Johannesgemeinde</strong> schärft das<br />

luthe rische Profil <strong>der</strong> Gesamtkirche und pflegt die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> deutschsprachigen Wurzeln <strong>der</strong> ELKSA-<br />

(N-T). Reforma torische und deutschsprachige Prägung<br />

werden so für die Zukunft bewahrt und weiterentwickelt.<br />

Die Gemeinde lebt ebenso von den Impulsen, die sie aus<br />

den unterschiedlichen Gemeinden <strong>der</strong> Gesamtkirche, den<br />

Kontakten nach Deutsch land wie <strong>der</strong> Ökumene erhält.<br />

Der Kirchenvorstand<br />

53


Posaunenfest (Rembrandt Hall, UP Sports campus) 2006 Der Posaunenchor spielt beim Christkindlmarkt 2015<br />

Posaunenchor<br />

Lobet ihn mit Posaunen;<br />

lobet ihn mit Psalter und Harfen!<br />

Lobet ihn mit Pauken und Reigen;<br />

lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!<br />

Lobet ihn mit hellen Zimbeln;<br />

lobet ihn mit wohlklingenden Zimbeln!<br />

Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!<br />

(Ps. 150, 3-6)<br />

Der <strong>Pretoria</strong> Posaunenchor wurde 1957 gegründet und<br />

somit zählt er als einer <strong>der</strong> „jungen“ Chöre im Posaunenverband<br />

<strong>der</strong> ELKSA (N-T).<br />

Seit seiner Gründung hat <strong>der</strong> Posaunenchor seine<br />

Aufgabe in <strong>der</strong> Gemeinde und in <strong>der</strong> Kirche gesehen.<br />

Anfangs wurde vor dem Gottesdienst auf dem Kirchengelände<br />

gespielt. Es wurde aber auch bald im Gottes dienst<br />

und bei Gemeinde- und Kirchenfesten gespielt.<br />

Seit dem Entstehen <strong>der</strong> Predigtstelle <strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong>, hat<br />

<strong>der</strong> Posaunen chor regelmäßig den Gemeindegesang im<br />

Gottes dienst begleitet. Diese Tradition hat sich bewährt –<br />

<strong>der</strong> Posaunenchor übernimmt noch heute die musikalische<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Gottesdienste in <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>,<br />

jeweils am ersten Sonntag im Monat. Am zweiten Sonntag<br />

im Monat spielt <strong>der</strong> Chor in <strong>der</strong> Regel im Gottesdienst<br />

im Deutschen Altersheim. Es kann nicht <strong>der</strong> volle Chor<br />

dort spielen, da <strong>der</strong> Saal, in dem die Gottesdienste gefeiert<br />

werden, es nicht erlaubt. Es ist jedem, <strong>der</strong> dort spielt,<br />

immer eine Freude und Erbauung.<br />

Als die Predigtstelle <strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong> sich zur <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

konstituierte, wurde <strong>der</strong> Posaunenchor Teil<br />

bei<strong>der</strong> Gemeinden. Offiziell ist dies noch immer <strong>der</strong> Fall,<br />

obwohl die meisten Bläser <strong>der</strong>zeitig Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

sind, <strong>der</strong> Posaunenchor nun in den Räumen <strong>der</strong><br />

Johannes kirche übt und seinen Sitz somit in <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

hat.<br />

Kreisposaunenfest in <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> 2013<br />

54


Es ist schwierig beiden Gemeinden gerecht zu werden<br />

und verlangt einiges von den Bläsern und Chorleitern.<br />

An den Sonntagen, an denen man nicht in <strong>der</strong> eigenen<br />

Gemeinde ist, verpasst man das Geschehen dort – am<br />

nächsten Sonntag muss man dann wie<strong>der</strong> den Anschluss<br />

finden. Der Posaunenchor hat sich jedoch diese Aufgabe<br />

gestellt, und <strong>der</strong> wollen wir auch weiter gerecht werden.<br />

Leiter des Posaunenchores seit seiner Gründung<br />

waren: Friedrich Hoberg, Erich Schiemann, Horst Harms,<br />

Dr. Eduard Meyer, Randolf Drews und Walter Johannes.<br />

Es ist dem Posaunenchor eine Ehre, dass die Gemeinde<br />

ihm die Verantwortung für die musikalische Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Gottes dienste gibt. Wir beziehen wun<strong>der</strong>bare Musik<br />

für Posaunen chöre aus Deutschland und freuen uns,<br />

dass wir diese Musik auch im Gottesdienst zur Ehre<br />

Gottes und zur Erbauung <strong>der</strong> Gemeinde erklingen lassen<br />

können. Wenn es hin und wie<strong>der</strong> etwas laut wird - unsere<br />

Instrumente sind nun mal von <strong>der</strong> lauten Sorte - dann<br />

ist das ein Ausdruck unserer Freude. (Wir versuchen die<br />

Lautstärke zu kontrollieren, denn auch <strong>der</strong> Ausdruck <strong>der</strong><br />

Freude soll sich in Grenzen halten!)<br />

Wir freuen uns über jeden Bläser, <strong>der</strong> zu uns kommt.<br />

Wir wollen stets ein Posaunenchor für und in <strong>der</strong><br />

Gemeinde sein. Dort liegt unsere Aufgabe, gemeinsam mit<br />

allen Gruppen <strong>der</strong> Kirchenmusik in unserer Gemeinde,<br />

sei es die Orgel, <strong>der</strong> Kirchenchor, die Jugend, die Band<br />

o<strong>der</strong> die Kin<strong>der</strong>arbeit. Wie <strong>der</strong> Psalm uns sagt „Alles, was<br />

Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja“! Dabei wird keiner<br />

ausgeschlossen.<br />

Walter Johannes<br />

Gemeindechor<br />

Halleluja! Singet dem HERRN ein neues Lied;<br />

die Gemeinde <strong>der</strong> Heiligen soll ihn loben. (Ps. 149, 1)<br />

Die Gemeinde wird in <strong>der</strong> Bibel wie<strong>der</strong>holt aufgerufen,<br />

Gott durch die Musik zu loben und zu preisen. Eine dieser<br />

Auffor<strong>der</strong>ungen ist <strong>der</strong> Psalm 149, <strong>der</strong> als Motto für die<br />

Arbeit des Kirchenchores in <strong>der</strong> Gemeinde gelten kann.<br />

Wir wollen den HERRN loben durch Singen und die<br />

vielen Möglichkeiten <strong>der</strong> Kirchenmusik!<br />

Seit den Anfangszeiten <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> hat<br />

<strong>der</strong> Kirchen chor sich im Dienst <strong>der</strong> Gemeinde und <strong>der</strong><br />

Ver kün digung gesehen. Zunächst trafen sich Sänger zu<br />

einem “Liturgie-Chor“, <strong>der</strong> sonntäglich die Liturgie im<br />

Gottes dienst gesungen hat. Aus diesen An fängen wuchs<br />

dann <strong>der</strong> Kirchenchor als Organ <strong>der</strong> Gemeinde nach ihrer<br />

Gründung.<br />

Mit dem Chor wuchsen auch die Aufgaben des Chores<br />

in <strong>der</strong> Gemeinde. Im Gottesdienst hat <strong>der</strong> Chor gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Gemeinde Gott gelobt, wie auch in stellver<br />

treten<strong>der</strong> Funktion für die Gemeinde durch das<br />

musizieren von Motetten, Messen und Kantaten. Ebenso<br />

hat <strong>der</strong> Chor für und mit <strong>der</strong> Gemeinde gebetet und<br />

Anliegen vor Gott gebracht, Gott gedankt für Seine Hilfe<br />

und Seinen Segen.<br />

Außerhalb des Gottesdienstes singt <strong>der</strong> Chor unseren<br />

Senioren zu ihren Geburtstagen.<br />

Seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Gemeinde haben die folgenden<br />

Personen den Chor geleitet: Dr. Eduard Meyer, Prof.<br />

Helmut Krüger, Marianne Kassier, Frauke Hansen,<br />

Heinrich Knöcklein und Walter Johannes.<br />

Dankbar dürfen wir auf die vergangenen <strong>25</strong> Jahre<br />

zurück blicken. Gott hat uns, die Sänger, gesegnet und Er<br />

Dekanatssängerfest 2008<br />

55


Der Gemeindechor beim ökumenischen Gottesdienst 2011<br />

hat seine Hand über uns gehalten. Diesen Segen erfahren<br />

wir wöchentlich bei unseren Chorproben freitag abends.<br />

Es gibt keinen schöneren Abschluss <strong>der</strong> Woche als<br />

gemein sam die Woche mit Chorgesang unter Gottes Wort<br />

und Ver heißung abzuschließen.<br />

Als lutherische Kirche haben wir einen wun<strong>der</strong>baren<br />

Schatz an alter und neuer Kirchenmusik. Es gilt uns<br />

diesen Schatz <strong>zum</strong> Klingen zu bringen <strong>zum</strong> Lobe Gottes<br />

und zur Verkündigung seines Namens. Es werden immer<br />

Sänger gebraucht – keiner ist zu alt, zu jung, zu klein o<strong>der</strong><br />

zu groß – für jeden gibt es einen Platz. Die Ernte ist groß!<br />

Lasst uns in die Zukunft gehen mit dem Gebet “Es ist<br />

ja, Herr, dein Geschenk und Gab mein Leib und Seel und<br />

was ich hab in diesem armen Leben. Damit ich’s brauch <strong>zum</strong><br />

Lobe dein, zu Nutz und Dienst des Nächsten mein, wollst mir<br />

dein Gnade geben“ (EG 397, 2). Lasst uns unsere Gaben in<br />

Seinen Dienst stellen.<br />

Walter Johannes<br />

Musik im Gottesdienst:<br />

Orgel- und Klavierbegleitung<br />

In <strong>der</strong> Anfangszeit unserer Gemeinde gab es we<strong>der</strong> eine<br />

Kirche noch eine Orgel, und selbst als die wun<strong>der</strong>schöne<br />

Johanneskirche fertiggestellt wurde, musste die Gemeinde<br />

noch lange Jahre auf eine Orgel warten und gezielt dafür<br />

sammeln. Die Gestaltung <strong>der</strong> damaligen Gottesdienste<br />

mit Posaunen- und Klavierspiel, auch diverse Aktionen,<br />

darunter die Sammelaktionen für den Orgelbau, sowie<br />

<strong>der</strong> lang ersehnte Einbau <strong>der</strong> Orgel, wurden bereits im<br />

Heftchen „Kleines Orgelbüchlein <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>“<br />

beschrieben, welches anlässlich <strong>der</strong> Orgelweihe im April<br />

2010 herausgegeben wurde und dem Leser an dieser Stelle<br />

noch einmal empfohlen wird.<br />

Hier soll es eher darum gehen, wie dieser Arbeitsbereich<br />

<strong>der</strong> Gemeinde sich heute darstellt und was wir <strong>zum</strong><br />

<strong>25</strong>-<strong>jährigen</strong> Gemeindejubiläum, rückblickend wie auch<br />

vorausschauend, festhalten können.<br />

Die <strong>Johannesgemeinde</strong> ist in vielen Hinsichten<br />

reich und divers beschenkt. Das gilt auch in <strong>der</strong> Musik.<br />

Unsere Gottes dienste sind eigentlich ohne Musikspiel<br />

und Gemeindegesang gar nicht denkbar, denn im Singen<br />

findet sich die Gemeinde zu sammen, reflektiert, bekennt<br />

und antwortet auf das verkündete Wort und Sakrament.<br />

Was ist nun aber, nach <strong>25</strong> Jahren, <strong>zum</strong> Orgel- und<br />

Klavier spiel in unserer Gemeinde zu sagen? Selbstverständlich<br />

ist allen ehemaligen und <strong>der</strong>zeitigen Mitwirkenden<br />

unser Dank gewiss, aber ein chronologischer<br />

Abriss, wer an welchem Instrument wie lang mitgewirkt<br />

hat, wäre für eine <strong>Festschrift</strong> wohl zu kurz gegriffen.<br />

Vielmehr sollten wir als christliche Gemeinde in <strong>der</strong> Betrachtung<br />

des Orgel- und Klavierspiels festhalten: Christliches<br />

Leben findet immer auch in Gemeinschaft statt, und<br />

christliches Bekenntnis ist immer auch Lob. Hier können<br />

wir bei Paulus einen entscheidenden Leitsatz finden (Röm.<br />

15, 5-6): “Der Gott aber <strong>der</strong> Geduld und des Trostes gebe<br />

euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinan<strong>der</strong> nach Jesus<br />

Christus, auf dass ihr einmütig mit einem Munde lobet Gott,<br />

den Vater unsres Herren Jesus Christus.”<br />

Eine wesentliche Aufgabe <strong>der</strong> Musik liegt also darin,<br />

unsere Gemeinde, gerade in <strong>der</strong> Diversität ihrer Begabungen,<br />

Ausbildungen und Geschmäcker, zusammenzuführen,<br />

so dass sie “mit einem Munde” bekennen und<br />

loben kann.<br />

Die Organisten und Pianisten dienen also keinem<br />

Eigen zweck, son<strong>der</strong>n sollen <strong>der</strong> Gemeinde ein Geschenk<br />

des geduldigen und tröstenden Gottes weitergeben: Sie<br />

sollen das Lob aus einem Munde, als Zeichen <strong>der</strong> Eintracht<br />

in Christus, vermitteln. Damit tragen unsere Musiker<br />

nicht nur <strong>zum</strong> geordneten Ablauf des Gottesdienstes bei,<br />

son<strong>der</strong>n werden <strong>zum</strong> „Werkzeug des Friedens”.<br />

Wie erfreulich ist es da, dass das Orgel- und Klavierspiel<br />

sich neben etliche an<strong>der</strong>e Friedenswerkzeuge einreihen<br />

kann! Wir haben viel Anlass <strong>zum</strong> Danken und Loben.<br />

Lasst uns das auch weiterhin unter <strong>der</strong> Sammlung unserer<br />

Instrumente und Chöre tun:<br />

Dankt unserm Gott, lobsinget ihm,<br />

Rühmt seinen Nam’n mit lauter Stimm;<br />

Lobsingt und danket allesamt!<br />

Gott loben, das ist unser Amt. (EG 288,5)<br />

Mark Rohwer<br />

56


Kin<strong>der</strong>gottesdienst<br />

Du hast noch nicht das Alter.<br />

Du bist noch viel zu klein.<br />

Du wirst vielleicht ein Falter.<br />

Du musst geduldig sein.<br />

(Franz Wittkamp)<br />

Aber es fing eigentlich noch viel früher an. Als es nur die<br />

St.-Peters-Gemeinde gab, haben sich schon immer genug<br />

Helfer gefunden einen Kin<strong>der</strong>gottesdienst anzubieten.<br />

Vor ungefähr <strong>25</strong> Jahren, als die <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

gegründet wurde, haben wir den KGD hier weitergeführt.<br />

Jeden Sonntag treffen sich die Kin<strong>der</strong> bis einschließlich<br />

Klasse 6/7 in den Jugendräumen <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

<strong>zum</strong> Kin<strong>der</strong>gottesdienst.<br />

Die Kin<strong>der</strong> werden nach Alter getrennt: 3 – 6 Jahre<br />

(bis Schulklasse 1) sind die “Kleinen”. Pro Gruppe gibt<br />

es eine Helferin, manchmal sogar auch einen Helfer. Ab<br />

Klasse 2 gehen sie zu den “Großen” – sie können ja nun<br />

auch schon lesen und schreiben. Die Kin<strong>der</strong> ab Klasse 1/2<br />

nehmen anfangs am Hauptgottesdienst teil, bevor sie in<br />

ihre Gruppen verab schiedet werden. Wenn sie dann <strong>zum</strong><br />

Vor kon firmanden unter richt gehen, hört <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> gottesdienst<br />

auf. Man chen hat es aber bei uns so gut gefallen,<br />

dass sie nach <strong>der</strong> Konfirmation wie<strong>der</strong> zurück kommen,<br />

jetzt aber als Helferin.<br />

Zuerst mussten wir uns sonntags in einem Wendyhaus<br />

treffen. Das Schlimmste waren die Winter. Es gab keinen<br />

Strom, d.h. auch keine Heizung, also blieb <strong>der</strong> Raum<br />

eiskalt. Als die Sonne dann endlich kam, war <strong>der</strong> Gottesdienst<br />

auch schon vorbei. Der Sommer war eigentlich<br />

nicht viel besser: nun war es wie<strong>der</strong> zu heiß. Die Kerzen<br />

schmolzen von selber, o<strong>der</strong> sie wurden aus geblasen vom<br />

Wind, <strong>der</strong> doch so ab und zu mal wehte. Trotz all den<br />

„Problemen“ kamen die Kin<strong>der</strong> in reicher Anzahl <strong>zum</strong><br />

Kin<strong>der</strong> gottesdienst. Es war eine sehr abenteuerliche Zeit.<br />

Als <strong>der</strong> Raum zu klein wurde – zu viele Kin<strong>der</strong> – blieben<br />

die ganz Kleinen (3 – 5 Jahre) auf dem Gelände und die<br />

größeren Gruppen gingen nun in die Deutsche Schule,<br />

wo uns noch ein paar Klassenräume mehr zur Verfügung<br />

gestellt wurden. Bis wir oben in den Räumen ankamen,<br />

waren die Kleineren schon müde. Die Großen fanden es<br />

super lustig auch Kin<strong>der</strong> gottes dienst unterricht in ihren<br />

gewöhn lichen Klassen zu bekommen. „Das ist mein Platz,<br />

da darfst du nicht sitzen!“<br />

Endlich war es soweit: die Jugendräume wurden ange<br />

baut. Es waren aber lei<strong>der</strong> noch nicht genug für alle<br />

Gruppen, also blieben die Kleineren noch in <strong>der</strong> Schule,<br />

und die Größeren durften ihren KGD in den neuen<br />

Zimmern genießen. Rom ist auch nicht an einem Tag<br />

Kin<strong>der</strong>gottesdienst in den Klassenzimmern <strong>der</strong> DSP 1988<br />

„Die Kleinen“ 2011<br />

Kin<strong>der</strong>gottesdienst in <strong>der</strong> Jugendkapelle 2011<br />

2009<br />

57


Kin<strong>der</strong>gottesdienst beim Gemeindefest 2015<br />

erbaut, o<strong>der</strong> wie die Chinesen sagen: Geduld – mit <strong>der</strong><br />

Zeit wird aus Gras Milch.<br />

Es waren auch viele Abenteuer, die wir alle mitmachen<br />

durften. Für die Älteren gab es Kailager, Übernachtungen<br />

bei <strong>der</strong> Kirche mit „Kompass“, Kin<strong>der</strong>feste, ökumenische<br />

Gottes dienste, Ausflüge und noch vieles mehr.<br />

Unser Ziel ist es, ein altersgemäßes und abwechslungsreiches<br />

Programm anzubieten, damit die Kin<strong>der</strong> gerne<br />

kommen und sich in <strong>der</strong> Gemeinde ernst genommen und<br />

wohl fühlen.<br />

Ein paar Helfer, zusammen mit dem damaligen Pastor,<br />

haben sich zusammen gesetzt und ein Drei jahresprogramm<br />

für die jüngere Gruppe ausgearbeitet, das wir heute<br />

noch, im Wechsel mit an<strong>der</strong>en Hilfsmitteln, benutzen. Die<br />

Älteren folgen ihrem eigenen Programm.<br />

Wir singen gemeinsam Lie<strong>der</strong>, stellen eine biblische<br />

Geschichte o<strong>der</strong> ein Thema dar und vertiefen den Inhalt<br />

durch Gespräche, Spiele und kreative Aktivitäten. Dabei<br />

ist es wichtig, dass die Kin<strong>der</strong> sich in den biblischen<br />

Geschichten und Themen wie<strong>der</strong>finden; dass sie den<br />

Inhalt verstehen, ohne mit vorgefertigten Antworten<br />

abgespeist zu werden; dass sie entdecken, was ein Text<br />

für sie persönlich bedeuten kann, und dass sie ermutigt<br />

werden, ihr Leben mit Gott zu leben.<br />

Natürlich geht es im Kin<strong>der</strong>gottesdienst immer lebendig<br />

zu und wir haben gemeinsam viel Spaß. Beson<strong>der</strong>e<br />

Aktivitäten während des Jahres sind:<br />

• Familiengottesdienste, bei denen die Kin<strong>der</strong> einen<br />

Teil des Gottesdienstes mitgestalten, z. B. <strong>zum</strong><br />

Erntedankfest<br />

• <strong>der</strong> ökumenische Gottesdienst mit beson<strong>der</strong>em<br />

Programm, meist zu <strong>der</strong> aktuellen Jahreslosung<br />

• ab und zu ein Musical o<strong>der</strong> Singe-Sonntage<br />

• ein Besuch im Pflegeheim des Altersheims<br />

• Teilnahme an Outreach-Projekten <strong>der</strong> Gemeinde, wie<br />

z. B. dem Strickprojekt <strong>zum</strong> Mandela-Tag<br />

• ein Kin<strong>der</strong>fest, meist in <strong>der</strong> Form eines Ausflugs mit<br />

Gottesdienst im Freien, Spielen und Picknick<br />

• und nicht zuletzt das Weihnachtsanspiel zu<br />

Heiligabend.<br />

Uns ist die Wichtigkeit <strong>der</strong> KGD-Arbeit bewusst, denn<br />

Jesus hat insbeson<strong>der</strong>e die Kin<strong>der</strong> zu sich eingeladen. Es<br />

ist auch bekannt, dass die meisten Menschen sich schon als<br />

Kin<strong>der</strong> zu einem Leben mit Jesus entscheiden. Für Eltern<br />

ist <strong>der</strong> KGD eine wichtige Hilfe, ihrem Taufversprechen<br />

nachzukommen.<br />

Lei<strong>der</strong> sind in den letzten Jahren die Zahlen <strong>der</strong> KGD-<br />

Kin<strong>der</strong> etwas gesunken, <strong>zum</strong> Teil durch das Wegziehen<br />

junger Familien. Wir beten, dass die KGD-Arbeit für die<br />

Kin<strong>der</strong> und die Gemeinde ein Segen ist und bleibt. Wir als<br />

Helfer erfahren persönlich viel Freude und Segen durch<br />

diese Aufgabe.<br />

Bei Kin<strong>der</strong>n braucht man ein Gläschen voll Weisheit, ein<br />

Fass voll Klugheit, und ein Meer von Geduld. (Franz von Sales)<br />

Astrid Sieburg<br />

Jugendarbeit<br />

Was wäre eine Gemeinde ohne Jugendarbeit? <strong>25</strong> Jahre<br />

<strong>Johannesgemeinde</strong>, das bedeutet auch <strong>25</strong> Jahre Sorge<br />

um die junge Generation. Bereits bei <strong>der</strong> Gründung war<br />

klar, dass Kin<strong>der</strong> und Jugendliche im Gemeindealltag<br />

und im Grund verständnis <strong>der</strong> Gemeinde eine wichtige<br />

Rolle spielen. Konnte anfangs die Jugendarbeit noch auf<br />

ehrenamtlicher Basis angeboten werden, übernahm die<br />

Jugend bald überhand. Durch die enge Vernetzung zur<br />

Deutschen Schule <strong>Pretoria</strong> bot sich eine neue Zielgruppe.<br />

Bald war klar, dass eine hauptamtliche Besetzung einer<br />

für die Jugendarbeit zuständigen Stelle sinnvoll wäre<br />

und es dauerte nicht lange bis schließlich im Jahre 2000<br />

mit Gerhard Krehl <strong>der</strong> erste Jugenddiakon angestellt<br />

wurde, <strong>der</strong> sich fortan um die Koordination und Leitung<br />

<strong>der</strong> Jugendarbeit kümmerte. Über die Jahre fanden<br />

einige Wechsel <strong>der</strong> Jugenddiakonstelle statt und dadurch<br />

auch Verlagerungen von Schwerpunkten innerhalb <strong>der</strong><br />

Jugendarbeit. Auch die Jugend hat sich im Laufe <strong>der</strong> Jahre<br />

verän<strong>der</strong>t, weiterentwickelt, neu geformt.<br />

58


Kompasslager 1993 (Abfahrt vom Pfarrhaus in Vivian Straße) Kompas stellt sich vor beim Johnnyfest 2013<br />

Um Wechsel und Übergänge leichter zu machen,<br />

wurde 2014 <strong>der</strong> erste Jugendrat unter <strong>der</strong> Leitung von<br />

Wolf gang Meyer gegründet. Bis heute hilft <strong>der</strong> Jugendrat,<br />

J-Team genannt, bei <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong> Jugendarbeit.<br />

Vertreter verschiedener Altersstufen und Jugendkreise<br />

bilden gemeinsam mit dem (<strong>der</strong>) Jugenddiakon(in) das<br />

Gremium. Derzeit nimmt Hanko von Schlichting das Amt<br />

des Vorsitzenden wahr.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Jugendarbeit hat sich im Laufe <strong>der</strong> Jahre<br />

nicht verän<strong>der</strong>t. Weiterhin sollen Jugendliche in <strong>der</strong><br />

Johannes gemeinde ein Zuhause haben, einen Ort, <strong>der</strong> verbindet,<br />

<strong>der</strong> Gemeinschaft mit Gleichaltrigen, aber ebenso<br />

mit einer ganzen Familie ermöglicht. Wir wollen Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche mit ihren Glaubensfragen nicht alleine<br />

lassen, son<strong>der</strong>n ihnen als Ansprech- und Vertrauenspersonen<br />

begegnen, mit ihnen gemeinsam die Höhen<br />

und Tiefen des Glaubens durchleben, ihnen Ant worten<br />

geben auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, sie in ihren<br />

Zweifeln auffangen, aber auch offene Fragen stehen lassen,<br />

Spannungen aushalten, sowie Grenzen <strong>der</strong> Menschlichkeit<br />

spüren.<br />

Die Jugendarbeit glie<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong>zeit in folgende<br />

Bereiche:<br />

Kompass<br />

Antje Backeberg leitet den Kreis für Kin<strong>der</strong> im Alter<br />

von 6 bis 12 Jahren. Wöchentlich trifft sich <strong>der</strong> Kreis an<br />

einem Freitag nachmittag für Spiel, Spaß und Spannung.<br />

Die Kin<strong>der</strong> werden mit ihren Anliegen und Bedürfnissen<br />

ernst genommen. Sie werden liebevoll betreut und lernen<br />

Jesus spielerisch kennen. Biblische Geschichten, Lie<strong>der</strong><br />

und Bastelangebote ergänzen das Programm. Zusätzlich<br />

finden jährlich 4 Sleepovers statt, welche die junge<br />

Gemein schaft stärken sollen. Kompass ist ein offenes<br />

Angebot, dass sehr missionarisch geprägt ist. Viele Kin<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Deutschen Schule <strong>Pretoria</strong> werden erreicht und<br />

kommen gerne. Kompass bietet die Chance, dass Kin<strong>der</strong><br />

bereits früh mit dem christlichen Glauben in Berührung<br />

kommen und daran Freude entwickeln.<br />

Konfirmandenarbeit<br />

Zum Gemeindeaufbau gehört auch <strong>der</strong> Konfirmandenunter<br />

richt. In <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> werden jährlich<br />

Schüler(innen) <strong>der</strong> 8. und 9. Klasse konfirmiert. Zwei<br />

Jahre lang treffen sich die Jugendlichen regelmäßig in einer<br />

Gruppe. Im ersten Jahr erhalten sie als Vorkonfirmanden<br />

einen Über blick über die Bücher <strong>der</strong> Bibel. Dabei werden<br />

bekannte Geschichte und bestehendes Wissen altersgemäß<br />

vertieft und auf das heutige Leben bezogen. Im<br />

darauffolgenden Haupt konfirmanden jahr liegt <strong>der</strong> Fokus<br />

auf den Kern stücken des christlichen Glaubens sowie <strong>der</strong><br />

Gottes dienstordnung. Jugendliche haben die Chance,<br />

während ihrer Konfirmanden zeit ihren eigenen Glauben<br />

zu entdecken. Sie werden von Leitern und Mit arbeitern<br />

dazu ermutigt, ihren Glauben vor <strong>der</strong> Gemeinde und Jesus<br />

Christus zu bekennen. Darüber hin aus gibt es Sleepovers,<br />

Vorkonfirmandenunterricht 2011<br />

59


Konfirmation 1996<br />

Kon firman den fahrten und Frei zeiten, die die junge<br />

Gemein schaft stärken sollen. Eine Kon fir man den prüfung<br />

in Form eines Quiz schließt den Kon fir man den unterricht<br />

ab, bis die Konfirmation die Kon fir man den jahre offiziell<br />

beenden. Durch die zwei Jahre kon tin uier licher Treffen,<br />

sowie das Vermischen zweier Jahrgänge, ermöglicht die<br />

Konfirmandenarbeit gute Anknüpfungspunkte für die<br />

weitere Jugendarbeit.<br />

Johnny FM<br />

2015 wurde die Jugendarbeit <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> analy<br />

siert und an einer Neukonzeption gearbeitet. Anlass<br />

gaben die weniger werdenden Teilnehmerzahlen. Kirchliche<br />

Jugend arbeit konkurriert fortan mit zahl reichen<br />

weltlichen An ge boten. Was unsere Jugendarbeit auszeichnet<br />

und wo sie sich von an<strong>der</strong>en An geboten abgrenzt,<br />

ist die Beziehung zu Jesus Christus. Unsere Jugendlichen<br />

sehnen sich im Innersten ihrer Seele nach Ordnung<br />

und Frieden. Doch woher sollten sie diesen Frieden<br />

bekommen, wenn nicht von Gott? Im Austausch und<br />

Gespräch wurden Gedanken, Vorschläge und Wünsche<br />

für die Jugendarbeit <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> geäußert.<br />

Das Ergebnis: Johnny FM (Johnny Freitag Miteinan<strong>der</strong>).<br />

Seit April 2016 besteht in unserer Gemeinde <strong>der</strong> neue<br />

Jugend kreis. Der Kreis ist gut angelaufen. Wöchentlich<br />

treffen sich an einem Freitagabend Jugendliche im Alter<br />

von 13 bis 17 Jahren. Johnny FM begleitet Jugendliche<br />

Studentenkreis 2013<br />

bei ihrer Suche nach Orientierung und Lebenssinn.<br />

Neben spaßigen Aktivitäten rahmen altersgemäße<br />

Themen und Fragen die Stunden. In <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

mit Gleichaltrigen soll Jesus erfahrbar werden. Johnny<br />

FM ermöglicht Schritte auf dem Weg <strong>zum</strong> persönlichen<br />

verbindenden Glauben. Gelegentliche Outreach-Projekte<br />

bereichern den Kreis.<br />

Studentenkreis<br />

Viele Jugendliche kommen im Anschluss an ihre<br />

Schulzeit <strong>zum</strong> Studieren nach <strong>Pretoria</strong>. Es ist wichtig,<br />

dass sie Anlaufstellen haben, wie beispielsweise unseren<br />

Studentenkreis. Neben Austausch und Gemein schaft<br />

können sie auch im Glauben wachsen. Viele Freundschaften<br />

entstehen. Ein Camp zu Beginn des Studiums<br />

ermöglicht ein erstes Kennenlernen. Ältere laden durch<br />

persön liche Gespräche die Jüngeren ein. Zurzeit findet<br />

<strong>der</strong> Studentenkreis bei Marit und Hanko von Schlichting<br />

statt. Eine herzliche und offene Atmosphäre heißt alle<br />

deutsch sprachigen Studierenden in <strong>Pretoria</strong> willkommen.<br />

Inhalt liche Themen werden wöchentlich von Pastor und<br />

Jugend diakonin vorbereitet und mit den Stu die ren den<br />

erarbeitet. Neben den wöchentlichen Treffen organi sieren<br />

die Studierenden auch Braais und Tanz abende, die den<br />

Unistress ver gessen lassen. Mit großer Freude nehmen sie<br />

auch an Gemeinde veran staltungen, wie dem Gemeindetanz<br />

o<strong>der</strong> Jugendevents, teil.<br />

Filmabend im Treffpunkt 2014<br />

St. Johnny‘s Day 2012<br />

60


Abendgottesdienst 2010 Freiluft Abendgottesdienst 2017<br />

Abendgottesdienste<br />

Mit zunehmen<strong>der</strong> Jugendarbeit kam auch das Interesse<br />

für einen zweiten Gottesdienst, in einfacherer Form,<br />

mehr auf die Jugend zugeschnitten. Junge Menschen<br />

wollten und wollen noch heute in <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

mit Gleichaltrigen in ihrem Glauben wachsen. Der<br />

Sonntagmorgen bietet sich dabei teilweise als eher<br />

unpraktisch an, da Jugendliche gerne ausschlafen, Zeit mit<br />

Freunden o<strong>der</strong> Familie verbringen o<strong>der</strong> für die Uni lernen<br />

müssen. Unsere Abend gottes dienste richten sich nach<br />

dem Ferien kalen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Deutschen Schule. Sie finden<br />

während <strong>der</strong> Schul zeit wöchentlich um 18 Uhr statt. Der<br />

Gottesdienst findet in offener Form statt und wird von dem<br />

(<strong>der</strong>) Jugend diakon(in) geleitet, gemeinsam mit einem<br />

Team, bestehend aus Mode ration, Band und Technik. Es<br />

finden immer wie<strong>der</strong> neue Formen Anklang. Worship-<br />

Abende, Hiobs bot schaften und Quiz-Nights bereichern<br />

<strong>der</strong>zeit Predigt reihen und gestalten den Abend gottesdienst<br />

sehr abwechslungs reich. In <strong>der</strong> Vergangenheit gab<br />

es viele Wechsel zwischen Jugendkapelle und Kirche.<br />

Auch Uhrzeiten wurden geän<strong>der</strong>t, um eine möglichst<br />

große Zahl an Gottesdienstbesuchern zu gewinnen. In<br />

den letzten zwei Jahren konnte sich ein verbindlicher<br />

Gottesdienstbesucherkreis etablieren, <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

durch Studenten vertreten wird. Der Abendgottesdienst<br />

findet <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Jugendkapelle statt, die eine warme<br />

und gemeinschaftliche Atmosphäre schafft.<br />

Lager/Freizeiten, Events<br />

Unser jährliches Highlight ist das Dezember-Kailager in<br />

Port Edward. Eine Woche Urlaub von den Eltern und eine<br />

geniale Zeit mit Freunden am Strand machen das Lager<br />

so beliebt. Den Kailagerplatz gibt es bereits seit 1966.<br />

Die meisten Eltern <strong>der</strong> Jugendlichen waren selbst schon<br />

einmal da. Stimmung und Atmosphäre sind einzigartig.<br />

Die Gruppe wächst innerhalb kürzester Zeit zusammen.<br />

Beziehungen entstehen. Ehrliche Glaubensgespräche<br />

finden ihren Platz. Jugendliche lernen Gott kennen,<br />

sie entdecken ihren Glauben in <strong>der</strong> Gemeinschaft mit<br />

an<strong>der</strong>en. Sie lernen voneinan<strong>der</strong>. Der Zauber des Kailagers<br />

gibt neuen Mut und Kraft für das bevorstehende<br />

Jahr und die Heraus for<strong>der</strong>ungen des Alltags. Auch viele<br />

Jugend liche aus Deutschland, die nur einige Jahre in Südafrika<br />

bleiben, kennen und lieben das Kailager. Seit 2016<br />

bietet die Johannes gemeinde ein weiteres Lager an. „Stay<br />

connected“ zielt auf bereits konfirmierte Jugend liche. Das<br />

Lager knüpft an die zurück liegende Kon firmanden zeit an.<br />

Es bietet Gelegenheit <strong>zum</strong> Aus tausch und Gemein schaft.<br />

Mit Gott verbunden bleiben, auch über die Kon fir mation<br />

hinaus, als Glaubensfamilie zusammen wachsen, Glauben<br />

teilen, begleitet werden, für einan<strong>der</strong> da sein. Weitere<br />

gelegentliche Lager, wie Survivor lager, Sleep overs und<br />

Mitarbeiter-Wochenenden finden ebenfalls im Jahreskalen<strong>der</strong><br />

ihren Platz. Alle Lager und Frei zeiten verstehen<br />

sich als Einladungen für die ganze Johnny jugend. Man<br />

Johnnyfest 2013 Johnny tanzt 2015<br />

61


verbringt mehrere Tage gemeinsam und nimmt sich<br />

dadurch bewusster wahr. Man ist auch im Gemeinde leben<br />

für einan<strong>der</strong> da. Das ist ein schönes Gefühl. So ist unsere<br />

Gemeinde für uns alle (Kin<strong>der</strong>, Jugendliche, Erwachsene,<br />

Senioren, Haupt- und Ehrenamtliche) ein Ort des Wohlfühlens<br />

und <strong>der</strong> Zugehörigkeit.<br />

Auch beson<strong>der</strong>e Events finden im Gemeindealltag<br />

ihren Platz. Seit 2014 ist das Johnnyfest eine gut besuchte<br />

Jahres feier <strong>der</strong> Jugend. Das J-Team organisiert diesen<br />

beson<strong>der</strong>en Tag, zu dem alle eingeladen sind. Gemeinsame<br />

Spiele <strong>zum</strong> noch besseren Kennenlernen sowie ein<br />

gemein sames Essen finden statt. Gute Gespräche und<br />

jede Menge Spaß rahmen die Stunden. Häufig endet <strong>der</strong><br />

Abend mit einem Tanz für die Älteren. Weitere bewährte<br />

Events, wie Johnny Beach und Johnny tanzt, werden im<br />

Jahreskalen<strong>der</strong> eingeplant und neue Events im Rahmen<br />

des J-Teams erarbeitet.<br />

Jugendmitarbeiter<br />

„Von <strong>der</strong> Jugend für die Jugend“ lautet die Devise. Nachdem<br />

einige ihre Jugendphase durchlaufen haben o<strong>der</strong><br />

Kreise wechseln, zeigen sie Motivation und Engage ment<br />

in <strong>der</strong> Mitarbeit. Von Kin<strong>der</strong>gottesdienst bis zu Johnny<br />

FM wird bereits im frühen Alter Verantwortung übernommen.<br />

Frisch Konfirmierte fahren als Teamer auf<br />

Konfir manden lager mit und übernehmen Aufgaben.<br />

Studenten organisieren den Jugendkreis. Musikalische<br />

bereichern den Abendgottesdienst. Selber im Glauben<br />

wachsen, einen eigenen persönlichen Glauben entwickeln,<br />

darüber sprachfähig werden, ihn mit an<strong>der</strong>en teilen,<br />

am Reich Gottes mitarbeiten – das ist, was viele dazu<br />

motiviert Mitarbeiter zu werden. Um unsere Mitarbeiter<br />

zu stärken und zu motovieren, findet jährlich eine<br />

Schulung statt. Zusätzlich gibt es Mitarbeitertreffen und<br />

Austauschrunden. Alle Mitarbeiter sind miteinan<strong>der</strong><br />

vernetzt und versuchen sich gegenseitig Hilfe und Rat zu<br />

geben. Unsere Jugendmitarbeiter werden vor viele Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

gestellt und lernen, mit Höhen und Tiefen<br />

umzugehen. Es ist schön zu sehen, dass sie bereits in ihrem<br />

frühen Alter etwas weitergeben wollen. Ein Rückblick auf<br />

fruchtbare Jahre gibt Hoffnung auf die noch im Dunkeln<br />

liegenden kommenden Jahre voller Verän<strong>der</strong>ungen. Langfristige<br />

Mitarbeiter werden sich verabschieden, neue<br />

jüngere werden eingesetzt. Neue Jugendliche werden<br />

heran wachsen. Junge Leute, die bereit sind, sich mit<br />

Gottes Wort und ihrem Leben auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Ein neues Konzept von Jugend arbeit wird neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

bringen.<br />

Ich freue mich beson<strong>der</strong>s über unsere Jugend, denn<br />

ich sehe in ihr ein gewaltiges Potenzial. Bei Johnny FM,<br />

im Studentenkreis und am Kailager kann man es erleben.<br />

Wenn wir sie sein lassen wie sie sind, wild und natürlich,<br />

und sie mit Gottes Schutz den richtigen Weg finden lassen,<br />

dann rüsten wir sie zu in <strong>der</strong> Zukunft das zu sein, was Gott<br />

für sie bereithält. Wir brauchen junge feurige Menschen,<br />

die Gott Frucht bringen, damit es in Zukunft noch jemanden<br />

gibt, <strong>der</strong> auf Jesus wartet. Wir brauchen sie in<br />

unserer Gemeinde, denn unsere Jugend ist die Gemeinde<br />

von morgen.<br />

Kathrin Grüneberg<br />

Jugendchor<br />

Anfang 1998 begannen wir in Folge <strong>der</strong> Jugendwoche<br />

“Impulse” mit einem Jugendchor in <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>.<br />

Von Anfang an war für uns das gemeinsame Singen und<br />

Erleben mehr Teil <strong>der</strong> Jugendarbeit als Kirchenmusik.<br />

Musik, die das Lebensgefühl unserer Generation ausdrückt<br />

und Liedtexte, die unsere heutige Sprache<br />

sprechen, waren die Grundlage für unsere gemeinsamen<br />

Erlebnisse.<br />

Das Singen neuer christlicher Lie<strong>der</strong> als Chor hat viele<br />

bereichert. Ob es die Gemeinschaft o<strong>der</strong> das Erlernen<br />

von Lie<strong>der</strong>n und seiner Texte waren – beides hat viele<br />

Chormitglie<strong>der</strong> geprägt.<br />

Con-takte Chor 2004<br />

62


In <strong>der</strong> ersten Phase (1997 – 2006) war <strong>der</strong> Chor relativ<br />

groß (20-40 Leute), und wir hatten beim Einüben und<br />

Aufführen vieler Konzeptprogramme viel Spaß. Dazu kam<br />

noch die Bereicherung durch Musiker aus Deutschland,<br />

mit denen wir viele Konzerte gestalten durften – ein<br />

großes Vorrecht. Danke Hansi Scharnowski, Beate Ling,<br />

Manfred Staiger, Christoph Zehendner und Manfred<br />

Siebald!<br />

Höhepunkte dieser Zeit als “con-takte”-Chor waren<br />

Fahrten nach Namibia und Wortelgat (Westkap),<br />

Konzerte mit und ohne die obengenannten Künstler<br />

sowie die Aufnahme einer CD.<br />

Der Chor blieb viele Jahre zusammen – und die<br />

Mitglie<strong>der</strong> wurden älter, heirateten und gründeten<br />

Familien. Deshalb löste sich <strong>der</strong> Chor dann 2006 auch auf.<br />

2012 fingen wir dann nach einem Kailager noch einmal<br />

mit jüngeren Leuten an – allerdings mit viel weniger<br />

Jugendlichen, dessen Terminkalen<strong>der</strong> schon in <strong>der</strong><br />

Schulzeit mit vielen an<strong>der</strong>en Aktivitäten und Prioritäten<br />

gefüllt war.<br />

Eine Namibiafahrt und ein Konzertwochenende in<br />

Natal mit dem Musical “Hoffnungsland” waren Höhepunkt<br />

dieser Zeit.<br />

Da die Anzahl an<strong>der</strong>weitiger Verpflichtungen bei<br />

den Teilnehmern aber immer weiter zu-, und die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen immer mehr abnahm, endeten wir die<br />

Jugendchorarbeit dann Ende 2015.<br />

Heiko Wolf<br />

Hauskreise<br />

Die Hauskreise bilden einen geistlichen Kern <strong>der</strong> Johan<br />

nes gemeinde. Sie bringen Vielfalt in Einheit <strong>zum</strong><br />

Ausdruck, so wie es auch in <strong>der</strong> ELKSA (N-T) zurzeit<br />

erlebt wird. Das Einheitliche ist <strong>der</strong> Wunsch in kleinerer<br />

Gemeinschaft im Glauben zu wachsen, da unsere<br />

Gemeinde schon länger eine kritische Größe überschritten<br />

hat. Das Vielfältige ist zu einem Merkmal<br />

unserer Gemeinde geworden, das mehr und mehr zu<br />

einem ziel gruppen-orientierten Ansatz geführt hat: auch<br />

in den Haus kreisen. Einige Kreise bestehen schon seit<br />

vielen Jahren, sind zu Freundeskreisen geworden. Einige<br />

Kreise sind gekennzeichnet von Gleichartigkeit, <strong>zum</strong><br />

Beispiel Frauen- o<strong>der</strong> Männerkreise, Altersgleichheit,<br />

ähnliche Frömmigkeit. In an<strong>der</strong>n Kreisen wird bewusst<br />

Unterschiedlichkeit betont. Meistens ist in einem Hauskreis<br />

Vielfalt in Einheit.<br />

Generell zeigt sich die <strong>der</strong>zeitige Vielfalt in den Hauskreisen<br />

<strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> in unterschiedlichen<br />

Formen und dem Selbstverständnis <strong>der</strong> Gruppen. Zu den<br />

Form unter schieden gehören vielfältige Tageszeiten und<br />

Wochentage. So treffen sich einige Kreise vormittags,<br />

an<strong>der</strong>e nachmittags, an<strong>der</strong>e abends. Die Regelmäßigkeit<br />

und Dauer <strong>der</strong> Treffen wechselt von wöchentlich zu<br />

Verein barung basiert auf Termin kalen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Teilnehmer.<br />

Einige Gruppen haben einen festen Treffplatz,<br />

während bei an<strong>der</strong>n die Gast geber rolle von Haus zu Haus<br />

“wan<strong>der</strong>t“. Der typische Ablauf ist auch verschieden:<br />

Während einige Hauskreise das Informelle und die freie,<br />

vom Geist getriebene Gestaltung vorziehen, ist bei an<strong>der</strong>n<br />

meist ein fester Ablauf. Bei einigen Kreisen schließt das<br />

Treffen ein gemeinsames Essen ein. Auch die Gruppengröße<br />

ist verschieden. “Wo zwei o<strong>der</strong> drei in meinem<br />

Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen…“<br />

Aus den Jahresberichten <strong>der</strong> Gemeinde und persönlichen<br />

Gesprächen wird deutlich, dass das Selbst verständnis<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Hauskreise divers ist. Der gemeinsame<br />

Nenner ist die Glaubens gemeinschaft, obwohl in<br />

mehreren Kreisen die Ökumene betont wird. Einige<br />

Kreise haben einen festen Leiter, während in an<strong>der</strong>n<br />

Kreisen das Priester tum aller Gläubigen angestrebt wird.<br />

In vielen Kreisen werden von Zeit zu Zeit Gast redner eingeladen.<br />

Bibel studium steht für alle im Zentrum, doch<br />

manche tun das an Hand des Predigttextes des kommenden<br />

Sonntags, an<strong>der</strong>e befassen sich über längere Zeit<br />

mit einem Bibel buch, christ licher Lek türe, einer DVD<br />

o<strong>der</strong> einem Glaubens kurs. Einige Kreise gehen bewusst<br />

mit kontroversen Themen um. Out reach ist für einige<br />

Kreise eine Selbst verständlich keit; Von ein an<strong>der</strong> wissen,<br />

Mitteilen und Unter stützen för<strong>der</strong>t das Zugehörigkeits<br />

gefühl. Ganz gemeind liche Schulungen lassen uns<br />

erleben, dass wir letztendlich alle in einen Kreis gehören:<br />

Beson<strong>der</strong>s, wenn in <strong>der</strong> Johannes gemeinde Themen angesprochen<br />

werden, die auch in den an<strong>der</strong>en Gemeinden <strong>der</strong><br />

ELKSA (N-T) verhandelt werden.<br />

Die Hauskreise bieten eine Gelegenheit geistlichen<br />

Wachsens: “Lasset uns wachsen in allen Stücken zu dem<br />

hin, <strong>der</strong> da ist das Haupt: Christus!“<br />

Friedeburg Wenhold<br />

Seniorenarbeit<br />

Die <strong>Johannesgemeinde</strong> hat inzwischen über 170 Ge meinde<br />

glie<strong>der</strong>, die über 70 Jahre alt sind. Diese Zahl nimmt<br />

jähr lich zu.<br />

Der Emmauskreis wurde im Februar 2000 von<br />

Ramona Peters und Silke Hertel gegründet. Der Name<br />

er innert an die Emmaus-Jünger, die Jesus baten, „am<br />

Abend bei ihnen zu bleiben“. Das Ziel dieses Kreises ist,<br />

Gemein schaft und gegenseitige Unter stützung zu för<strong>der</strong>n.<br />

63


Zum Gottesdienst im Freien bei Späts wurden die Senioren abgeholt und <strong>zum</strong> Mittagessen eingeladen 2007<br />

Der Kreis trifft sich am 4. Mittwoch des Monats um 10:00<br />

vor mittags im Treffpunkt. Es nehmen etwa 40 Senioren<br />

daran teil. Das Treffen beginnt mit einer Andacht, die<br />

Geburtstags kin<strong>der</strong> werden bedacht und dann gibt es einen<br />

Vor trag zu einem passenden Thema. Danach sind alle bei<br />

einer gemüt lichen Kaffee stunde fröh lich zusammen. Für<br />

Kaffee und Kuchen wird von treuen Mit arbeitern und<br />

Gemeinde glie<strong>der</strong>n gesorgt.<br />

Die Geburtstagsbesuche bei Über-70-<strong>jährigen</strong> werden<br />

vom Besuchs kreis organisiert. Die Mit arbeiter treffen<br />

sich alle 2 Monate um die Verteilung <strong>der</strong> Besuche zu<br />

besprechen. Die Jubilare bekommen einen Telefon anruf,<br />

Besuch und ein Büchlein „Segenspost <strong>zum</strong> Geburtstag“<br />

mit einem Gruß vom Pastor. Es bietet sich zugleich die<br />

Gelegenheit, Menschen besser kennenzulernen und zu<br />

begleiten.<br />

Das Geburtstags singen für die Senioren, die im vorigen<br />

Monat Geburtstag hatten, findet am ersten Sonntag<br />

des Monats im Treffpunkt statt. Der Kirchen chor bringt<br />

ein Ständ chen bei Kaffee und Tee.<br />

Am 3. Dienstag jedes zweiten Monats findet ein Hausabend<br />

mahl für Senioren in einer Privatwohnung o<strong>der</strong><br />

einem geeigneten Raum in einem Seniorenwohnheim<br />

statt. Dies ist eine Gelegenheit für schwache und be hin<strong>der</strong>te<br />

Menschen im kleinen Kreis das Abendmahl zu<br />

feiern. Der Pastor hält eine kurze Andacht und danach<br />

wird das Abendmahl gereicht. Ein Mitarbeiterkreis sorgt<br />

für den nötigen Transport und für Kaffee und Kuchen bei<br />

einem gemütlichen Beisammensein. Dieses Angebot wird<br />

immer mehr genutzt, wohl auch deshalb, weil die Zahl <strong>der</strong><br />

Über-70-<strong>jährigen</strong> zunimmt. Der Kreis ist für alle Deutschsprachigen<br />

offen.<br />

Seit sechs Jahren wird im September eine Dekanatssenioren<br />

freizeit beim Good Shepherd Retreat Zen trum<br />

angeboten, in <strong>der</strong> Regel von Montagmittag bis Donnerstag.<br />

Einer <strong>der</strong> Pastoren des Dekanats übernimmt die<br />

Leitung und an<strong>der</strong>e Pastoren und Laien helfen mit bei <strong>der</strong><br />

Planung und Durchführung. Das Thema dieser Freizeit<br />

ist meistens die Jahreslosung. Der Tag beginnt mit einer<br />

gemein samen Andacht, es werden Vorträge gehalten, es<br />

wird gebastelt o<strong>der</strong> ein Ausflug gemacht und am Abend<br />

gibt es ein gemütliches Bei sammensein mit einem Film<br />

o<strong>der</strong> mit Spielen. Diese Freizeit ist eine gute Gelegenheit<br />

<strong>der</strong> Zusammen arbeit und des Kennen lernens <strong>der</strong><br />

ver schie denen Gemeinden des Dekanats. Da die Unterkunfts<br />

kosten recht hoch sind, wird dieses Projekt von den<br />

Gemeinden finanziell unterstützt.<br />

Ein Höhepunkt für viele Senioren ist das Gemeindefest<br />

im August, das früher bei Späths auf Mooiplaas gehalten<br />

wurde, inzwischen aber bei <strong>der</strong> Johanneskirche stattfindet.<br />

Die Senioren, beson<strong>der</strong>s des Deutschen Altersheims,<br />

werden dazu persönlich eingeladen, abgeholt, nehmen am<br />

Gottesdienst teil und werden während des Gemeindefests<br />

im Treffpunkt an gedeckten Tischen mit einem guten<br />

Mittag essen bewirtet.<br />

Seit einigen Jahren ist auch ein Kirchenvorsteher mitver<br />

ant wortlich für diese so wichtige Arbeit und es ist<br />

erfreulich, dass auch finanzielle Unterstützung von <strong>der</strong><br />

Gemeinde möglich ist.<br />

Renate Wittenberg<br />

64


Mission und Diakonie<br />

Die Verbreitung <strong>der</strong> Liebe Christi sollte allen Christen<br />

wichtig sein. Dies geschieht durch die Verkündigung des<br />

Evangeliums, durch praktische Liebesdienste aber auch<br />

durch das „Für-einan<strong>der</strong>-da-sein“. Als Kombination sind<br />

diese Aspekte wohl am wirkungsvollsten.<br />

Über die Jahre hin war diese Kombination in <strong>der</strong><br />

Johannes gemeinde auch wichtig, wobei <strong>der</strong> sonntägliche<br />

Gottes dienst wahrscheinlich <strong>der</strong> wichtigste Aspekt ist.<br />

Hier wird die Frohe Botschaft verkündigt und werden<br />

die Gemeinde glie<strong>der</strong> ermutigt auch selber im Alltag<br />

diese Liebe in verschiedensten Formen weiter zu geben.<br />

„Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir<br />

gesehen und gehört haben!“, sagten Petrus und Johannes<br />

vor dem Hohen Rat, <strong>der</strong> ihnen das Reden von Jesus<br />

verbieten wollte.<br />

Verschiedene Projekte wurden über die Jahre angepackt<br />

o<strong>der</strong> unterstützt. Vor einigen Jahren wurde auch beschlossen,<br />

10% des Gemeindehaushalts für Mission und<br />

Dia konie anzuwenden. Unter an<strong>der</strong>en wurden/werden<br />

die folgenden Werke/Instanzen unterstützt:<br />

Evangeliumsrundfunk<br />

Angefangen hat es als finanzieller Beitrag zu dem Gehalt<br />

eines Personalmitgliedes. Zurzeit spendet die Johannesge<br />

meinde einen monatlichen Beitrag um Kosten zu<br />

bestreiten.<br />

Inkululeko Community & Day Care Centre (Salvokop)<br />

Früher bekannt als PCM – <strong>Pretoria</strong> City Ministries, jetzt<br />

Teil von TLF – Tshwane Lea<strong>der</strong>ship Foundation<br />

Die christlichen Gemeinden des Stadtzentrums haben vor<br />

Jahren PCM gegründet um die Not in <strong>der</strong> Innen stadt zu<br />

lin<strong>der</strong>n. Die St.-Peters-Gemeinde war eine <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>gemein<br />

den. Durch die St.-Peters-Gemeinde ist auch die<br />

Johannes gemeinde, die allerdings nicht Teil von PCM/<br />

TLF ist, aktiv geworden. Die TLF hat viele verschiedene<br />

Projekte im Stadt zentrum, wovon die <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

hauptsächlich das Zentrum in Salvokop finanziell und<br />

auch durch Besuche und Sach spenden unterstützt.<br />

Theologische Ausbildung<br />

Vor einigen Jahren hat die Gemeinde teilweise die Studien<br />

kos ten eines Theologiestudenten, <strong>der</strong> Gemeinde glied<br />

war, getragen. Zurzeit wird kein Student unter stützt.<br />

Baby-Therapiezentrum<br />

Baby-Therapiezentrum<br />

Das Baby-Therapiezentrum wurde in 1994 mit Hilfe des<br />

Johanniterordens gegründet. Hier werden Kin<strong>der</strong> mit<br />

Behin <strong>der</strong>ungen schon früh in ihrem Leben behandelt um<br />

ihr höchstes Potenzial zu erreichen. Da dieses Zentrum<br />

sich <strong>zum</strong> größten Teil selbst finanzieren muss, unterstützt<br />

die Gemeinde es finanziell. Viele Gemeinde glie<strong>der</strong> helfen<br />

auch in verschiedenster Weise beim Zentrum.<br />

Heimmütter des Louis Botha Kin<strong>der</strong>heims<br />

Die Heimmütter des Kin<strong>der</strong>heims wurden jährlich zu<br />

Weih nachten zu einem Festessen eingeladen. Der Zweck<br />

war, die Aufopferung dieser Damen zu würdigen und<br />

ihnen Zeit ohne „ihre“ Kin<strong>der</strong> zu gönnen. Dieses Projekt<br />

läuft zurzeit nicht mehr.<br />

Pädiatrische Abteilung Kalafong Krankenhaus<br />

Bei <strong>der</strong> Aids Klinik für Kin<strong>der</strong> werden viele HIV-infizierte<br />

Kin<strong>der</strong> behandelt. Im Jahr 2010 waren es über 6 000<br />

Besuche von Kin<strong>der</strong>n in dieser Klinik. Die Arbeit dort<br />

wurde über viele Jahre unterstützt, indem <strong>der</strong> Nähkreis<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Taschen für Medizin angefertigt hat. Auch<br />

wurde die jähr liche Weihnachtsfeier für die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Klinik schon mal finanziell unterstützt.<br />

65


Malawifahrt 2004 Mitundu Parish, Malawi 2016<br />

Da in <strong>der</strong> Frühgeburtenabteilung nicht genug Brutkästen<br />

vor handen sind, hat die Hauptärztin mit dem<br />

„Känguru-Projekt“ ange fangen. Die zu früh geborenen<br />

Kin <strong>der</strong> werden mit einem extra dafür ange fertigten Tuch<br />

an den Körper <strong>der</strong> Mutter gebunden. Die Körper wärme<br />

<strong>der</strong> Mutter hilft dem zu früh geborenen Baby zu überleben.<br />

Auch hier hilft <strong>der</strong> Nähkreis <strong>der</strong> Gemeinde durch das<br />

Nähen dieser Tücher.<br />

Paul Jungnickel Heim für Behin<strong>der</strong>te<br />

Mit einem kleinen finanziellen Beitrag wird dieses Heim<br />

für erwachsene Be hin<strong>der</strong>te unterstützt. Die Esswaren<br />

und Sach spenden, die jährlich <strong>zum</strong> Erntedankfest in <strong>der</strong><br />

Gemein de abge geben werden, werden auch bei diesem<br />

Heim abgeliefert.<br />

Partnerschaft mit <strong>der</strong> lutherischen Kirche in Malawi<br />

Angefangen hat die Partnerschaft mit einer Sammelaktion<br />

für ein Motorrad für den Pastor in Mitundu. Inzwischen<br />

gab es regelmäßige Partnerschaftsbesuche in Malawi,<br />

und sind Besucher von Malawi auch schon mal bei <strong>der</strong><br />

Johannes gemeinde gewesen. Der Kirchbau in Mitundu<br />

wurde auch finanziell durch die <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

unterstützt.<br />

Weihnachtsesspakete – Mamelodi<br />

Zu Weihnachten werden regelmäßig Esspakete bei den<br />

<strong>Lutherischen</strong> Gemeinden in Mamelodi abgegeben, die es<br />

dann an Bedürftige weitergeben.<br />

Ramaditsi Altenheim in Hammanskraal<br />

Angefangen hat es als Projekt, bei dem Decken <strong>zum</strong><br />

jährlichen Mandela-Tag gestrickt wurden. Als die Decken<br />

bei diesem Alten heim abgeliefert wurden, wurde es klar,<br />

dass es dort noch viel größere Nöte gibt. Inzwischen<br />

sind not wendige Duschen und Toiletten mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Johannes gemeinde ein gerichtet worden.<br />

Unterstützung von Familien mit Behin<strong>der</strong>ten<br />

in Winterveld<br />

In Winterfeld besteht ein Projekt wo Behin<strong>der</strong>ten u. A.<br />

mit Beschäfti gungs therapie geholfen wird. Ein Gemeindeglied,<br />

das von Medunsa aus daran teil genommen hatte, hat<br />

bemerkt, dass unter den Familien <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ten große<br />

Armut besteht. Seit Juni 2009 helfen Gemeindeglie<strong>der</strong><br />

mit Lebensmittelspenden. Monatlich werden etwa 10<br />

Esspakete bei <strong>der</strong> Kgabo Klinik abgegeben, von wo diese<br />

zu den bedürftigen Familien weitergeleitet werden.<br />

Religionsunterricht an <strong>der</strong> Deutschen<br />

Internationalen Schule <strong>Pretoria</strong> (DSP)<br />

Der Gemeindepastor und <strong>der</strong>/die Jugenddiakon(in) sind<br />

auch bei <strong>der</strong> DSP angestellt, um Religionsunterricht zu<br />

erteilen.<br />

Nicht alle dieser Projekte wurden von <strong>der</strong> Gemeinde<br />

(bzw. Kirchen vorstand) gegründet, son<strong>der</strong>n durch Gemein<br />

de glie<strong>der</strong> selbst, die einen Bedarf erkannt und sich<br />

dann ein gesetzt haben. Es ist zwar gut, Missions- und<br />

Diakonie werke finanziell zu unterstützen, aber <strong>der</strong><br />

persönliche Einsatz ist wohl wichtiger. Die Menschen, die<br />

sich engagieren, bezeugen auch, wieviel Segen sie selber<br />

dadurch empfangen. Es ist daher erfreulich zu sehen<br />

wie viele Gemeinde glie<strong>der</strong> sich bei den verschiedenen<br />

Projekten einsetzen. Auch das persönliche Zeugnis von<br />

<strong>der</strong> Liebe Christi, das Reden vom Glauben, sollte uns allen<br />

sehr wichtig sein.<br />

Ein weiteres Zeugnis von Christi Liebe ist wie Christen<br />

miteinan<strong>der</strong> umgehen und sich gegenseitig trotz vieler<br />

Unterschiede annehmen, in <strong>der</strong> Gemeinde, aber auch in<br />

<strong>der</strong> welt weiten Christenheit. Siehe hierzu den Abschnitt<br />

über ökumenische Aktionen.<br />

Herbert Switala<br />

66


Ökumene<br />

Für manche Zeitgenossen ist die Vielfalt <strong>der</strong> Kirchen<br />

und Kon fessionen eine Anfechtung. Warum, so fragt<br />

man, müssen Christen denn so verschieden feiern, sich<br />

in getrennten Kirchen und Konfessionen sammeln? Tatsächlich<br />

werden allzu oft zunächst die Unterschiede betont.<br />

Gleichwohl lässt sich die Verschiedenheit <strong>der</strong> Zugänge <strong>zum</strong><br />

Glauben bis in das Neue Testament hinein nach voll ziehen.<br />

Jesus selbst erklärt seinen Jüngern, im Hause des Vaters<br />

gebe es viele Wohnungen. Allerdings macht er zugleich<br />

klar, dass <strong>der</strong> Weg dorthin über ihn, Jesus Christus, als den<br />

Weg, die Wahrheit und das Leben, geht (Joh 14,6). Es kann<br />

also unterschiedliche Formen und Stile des Christseins<br />

geben, auch unterschiedliche Arten, die Bibel auszulegen<br />

o<strong>der</strong> Gottesdienst zu feiern. Entscheidend dabei ist, dass<br />

alle diese Formen die Orientierung an Christus erkennen<br />

lassen. In diesem Sinne bittet Jesus am Ende seines Lebens<br />

für seine Jünger, „dass sie alle eins seien“ (Joh 17,20).<br />

Insofern ist Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Gemeinden<br />

eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Dabei geht es<br />

nicht darum, das Eigene aufzugeben o<strong>der</strong> etwas zu<br />

verlieren. Verschiedene Perspektiven können vielmehr<br />

eine Bereicherung sein. Man kann voneinan<strong>der</strong> und<br />

miteinan<strong>der</strong> lernen. Das ist – auch das sei erwähnt –<br />

auch nicht immer einfach und kann auch mit Konflikten<br />

verbunden sein. Ökumene heißt dann auch, bei den<br />

Partnern das stehen zu lassen und zu akzeptieren, was<br />

man von <strong>der</strong> eigenen Herkunftsgeschichte <strong>zum</strong> Teil mit<br />

guten Gründen an<strong>der</strong>s sieht.<br />

Ökumenische Zusammenarbeit verdichtet sich für<br />

uns v.a. in <strong>der</strong> Kooperation mit den verschiedenen ande<br />

ren deutsch sprachigen Gemeinden in <strong>Pretoria</strong>, also<br />

<strong>der</strong> St.- Peters-Gemeinde, die wie wir zur ELKSA (N-<br />

T) gehört, <strong>der</strong> Paulus-Gemeinde, die zur FELSiSA<br />

gehört, <strong>der</strong> Stadtmission und <strong>der</strong> deutschsprachigen<br />

Katholischen Gemeinde. Der Kern <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

ist <strong>der</strong> seit vielen Jahren bestehende Pfarrergebetskreis,<br />

in dem die Pastoren, Gemein<strong>der</strong>eferenten und Jugendmit<br />

arbeiter einmal monatlich zu einer Bibelarbeit und<br />

zur Besprechung allgemein interes sieren<strong>der</strong> Anliegen<br />

zusammen kommen. Dabei geht es zu meist um die<br />

Zusammen arbeit beim Deutschen Altersheim und <strong>der</strong><br />

Deutschen Schule. Im Rahmen <strong>der</strong> Schule wirken alle<br />

Gemeinden gemeinsam am Ökumenischen Gottesdienst<br />

und am Jahresschlussgottesdienst für die Schule<br />

zusammen. In den letzten Jahren halten einige <strong>der</strong><br />

Gemeinden auch die Passionsandachten zusammen, und<br />

seit drei Jahren beteiligen sich Pastoren und Gemein<strong>der</strong>eferenten<br />

aus allen Gemeinden an den Bibelwochen, die<br />

in <strong>der</strong> Johannes gemeinde stattfinden. Zusätzlich treffen<br />

sich im Moment jährlich die Vertreter <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Gemeindevorstände zur Beratung und Information.<br />

Natürlich endet die Ökumene nicht an den Rän<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> in sich auch sehr unterschiedlichen deutschsprachigen<br />

Gemein schaft. Gute Kontakte gibt es zur Akasia-<br />

Gemeinde <strong>der</strong> ELCSA in <strong>Pretoria</strong>-Nord und zu den verschiedenen<br />

kirchlichen Kooperationspartnern unserer<br />

missionarischen und diakonischen Projekte innerhalb<br />

wie außerhalb Südafrikas. Bei allen Unterschieden von<br />

Herkunft, Sprache und Kultur – letztlich sind wir als<br />

Christen gemeinsam unterwegs.<br />

Pastor Dr. Christian Nottmeier<br />

67


Die Frauengemeinschaft<br />

Anfangs hatte man die Bezeichnung Frauenarbeit von <strong>der</strong><br />

St.-Peters-Gemeinde übernommen und diese war aus den<br />

Frauen kreisen (von denen zwei <strong>zum</strong> <strong>Ost</strong>bezirk gehörten)<br />

entstanden. Die neue <strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong>-Gemeinde plante bald<br />

ein eigenes Kirchgebäude, und um die Pläne ver wirklichen<br />

zu können, mussten die üblichen Spenden aktionen wie<br />

Adventsverkauf und Gemeindefest größer ange packt<br />

werden. Folglich waren mehr Mitarbeiter nötig als die paar<br />

Frauen aus den zwei Kreisen. Als die <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

sich von <strong>der</strong> St.-Peters-Gemeinde trennte, wurde entlang<br />

<strong>der</strong> N1-Autobahn festgelegt, wer zu dieser o<strong>der</strong> jener<br />

Gemeinde gehörte, wenn er sich nicht an<strong>der</strong>s entschied.<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Trägerkreises und einige Freiwillige<br />

halfen damals, die Gemeindekartei des <strong>Ost</strong>bezirks<br />

durch Telefonate und Besuche aufzuarbeiten und zu<br />

sanieren. 1990 wurden diese Adressen in den Computer<br />

eingegeben, eingeteilt in sechs Bezirke. Für jeden <strong>der</strong><br />

Bezirke wurde eine Frau gefunden, die als Bezirksleiterin<br />

für vier bis sechs Gruppen von Frauen verantwortlich war.<br />

Um für die Frauenarbeit das Tele fonieren zu erleichtern,<br />

wurden dann Bezirkslisten getippt, die nur die Namen<br />

und Telefon nummern <strong>der</strong> Frauen aus <strong>der</strong> neuen <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

enthielten. Diese Listen waren bis letztes Jahr<br />

die Grundlage für die Auf gaben verteilung bezüglich<br />

Bewirtung bei Ver an stal tungen. Seitdem die Gemeinde<br />

nun in 16 Kreise eingeteilt wurde mit Kreisleitern, die<br />

für alle Mitglie<strong>der</strong> in ihren Kreisen verantwortlich sind,<br />

werden Helfer für die Zubereitung des „leiblichen Wohls“<br />

aus einer Liste Freiwilliger angerufen.<br />

Weil es klar ist, dass es in einer Gemeinde nicht nur<br />

ums leibliche Wohl geht, wurde dann die Bezeichnung<br />

Frauengemeinschaft gewählt, und damit sind auch<br />

heute noch alle Frauen <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> gemeint.<br />

Gemeinschaft entsteht, wo Menschen merken, dass sie<br />

dazu gehören, weil sie wertgeschätzt werden. Zu einem<br />

Frauengemeinschaft (Orgelsammelaktion) 2007<br />

Zugehörig keits gefühl trägt die Erfahrung bei, dass einem<br />

Aufgaben zugetraut werden, aber auch, dass man Hilfe und<br />

Unter stützung bekommt, z. B. Besuche o<strong>der</strong> Mahlzeiten<br />

in Zeiten <strong>der</strong> Not. Inzwischen wird solche Hilfeleistung<br />

meist von den Haus kreisen über nommen. Es gibt einige<br />

Auf gaben bereiche wie Über lebens kette, Diakonie/<br />

Mission, Seel sorge, Frei zeiten, Frauen bibel kreis, Mütterkreis,<br />

Bewir tung bei Trauer feiern, Senioren treffen u. a.<br />

m., die anfangs zu den Aufgaben <strong>der</strong> Frauen gemein schaft<br />

gehörten, jetzt aber eigene Leiter haben.<br />

Ende Oktober wird bei einem jährlichen Frauenvor<br />

mittag mit Kaffee, Kuchen und einem Vortrag anschließend<br />

über die Arbeit <strong>der</strong> Frauen gemein schaft<br />

berichtet und ein Komitee für das nächste Jahr gewählt.<br />

Wer gern mithelfen möchte, kann sich bei <strong>der</strong> Gelegenheit<br />

im Gemeinde büro o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Leiterin melden. Zurzeit<br />

ist die Frauengemeinschaft an folgenden Events beteiligt:<br />

Gemeindeabend/Tanz (Februar), <strong>Ost</strong>erverkauf (März/<br />

April), Muttertag essen (Mai), Mittag essen beim Ökumenischen<br />

Gottes dienst (einmal in 5 Jahren im Juni)<br />

und dem Erntedankessen (August). Beim Christ kindlmarkt<br />

übernimmt sie die Verantwortung für Mokkastube,<br />

Verlosung, Weihnachtsgebäck und Kränze.<br />

Auf Wunsch kann Kaffee und Kuchen o<strong>der</strong> Käse und<br />

Wein nach Konzerten, die bei <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

stattfinden, geregelt werden, genauso wie die Bewirtung<br />

bei Veranstaltungen wie Workshops o<strong>der</strong> Konferenzen.<br />

Die Frauengemeinschaft sorgt dafür, dass es sonntags<br />

nach dem Gottesdienst Tee und Kaffee gibt und verwaltet<br />

das Küchen inventar. In Zusammenarbeit mit dem Büro<br />

werden bevorstehende Events im Johannesboten und<br />

neuerdings per SMS bekanntgegeben, was dazu beiträgt,<br />

dass die Veranstaltungen <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> gut<br />

besucht werden und es eine dankbare Aufgabe ist, sich für<br />

die Frauen gemein schaft einzusetzen.<br />

Hildegard Krüger<br />

Gemeindetanz 2012<br />

68


Christkindlmarkt<br />

2007<br />

Ein deutscher Christkindlmarkt, aber unter sommerlichem<br />

Afrika himmel! Ein Fest, das ich mir vornahm<br />

einmal zu regeln, nachdem ich den Zauber eines echten<br />

deutschen Christkindlmarktes als Student in Europa<br />

erleben durfte.<br />

Viele Jahre später, 2007, als gewählter Kirchen vorsteher<br />

<strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> mit Ressort: Gemeindeveran<br />

stal tungen, kam die Gelegenheit! Es war Zeit,<br />

unse ren jähr lichen Advents verkauf, <strong>der</strong> meiner Meinung<br />

nach so viel mehr sein konnte, neu zu bedenken. Der<br />

Markt wurde damals fast nur von Gemeinde glie<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Johannes gemeinde besucht, während wir doch die<br />

ganze deutsche Gemeinschaft <strong>der</strong> DSP gleich neben <strong>der</strong><br />

Kirche hatten. Sicherlich gab es auch an<strong>der</strong>ssprachige<br />

<strong>Pretoria</strong>ner, die Interesse haben würden an einem<br />

größeren traditionellen deutschen Weihnachtsmarkt? Wir,<br />

als Deutsche hier in Südafrika, hatten etwas Einzigartiges<br />

zu bieten. Die Gemeinde konnte mehr Geld einsammeln.<br />

Am wichtigsten aber: Ein größerer Markt würde mehr<br />

Gemeindeglie<strong>der</strong>n die Gelegenheit geben mitzuarbeiten<br />

und würde die Gemeinschaft för<strong>der</strong>n.<br />

Eine Veranstaltung, die schon seit Jahren im selben<br />

Rahmen stattfindet, ist nicht einfach zu än<strong>der</strong>n, aber mit<br />

Unter stützung des Kirchenvorstands und <strong>der</strong> Frauengemein<br />

schaft, auch des Kirchen vorstands <strong>der</strong> St.-Peters -<br />

Gemeinde, die den Adventsverkauf in <strong>der</strong> Vergangen heit<br />

zusammen gestalteten, konnte ich meine Idee endlich<br />

durchsetzen.<br />

Der logische Ort, den Markt zu veranstalten, war die<br />

DSP. Nach einigen Versammlungen mit dem DSP-Ver waltungs<br />

team und Schul vorstand wurde beschlossen, dass<br />

die Johannes gemeinde keine Miete für den Backsteinhof<br />

und die Aula bezahlen würde, aber dass die Schule kostenlos<br />

einen Stand beim Markt haben würde, und dass beide<br />

Gemeinden jährlich eine Kollekte zugunsten <strong>der</strong> DSP<br />

halten würden.<br />

Ein Organisationskomitee aus beiden Gemeinden<br />

musste gebildet werden – Leute die so begeistert waren<br />

wie ich! Jugend liche waren auch dabei, denn es war<br />

wichtig, sie vom Anfang an zu beteiligen. Komiteemitglie<strong>der</strong><br />

waren verant wortlich für Kekse, Kränze, Mokkastube,<br />

Essen stände, Kartoffel puffer, Waffeln (Jugend),<br />

Bier, Glühwein, kalte Getränke, Kin<strong>der</strong> pro gramm (mit<br />

Laternenzug), Musik pro gramm auf <strong>der</strong> Back steinhofbühne,<br />

Tondienst, an<strong>der</strong>e Stände, Aufbau (mit vielen<br />

Lichterketten), Finanzen, usw. Ohne das tolle Hauptleitungs<br />

team von Angi Ottermann, Linda Güther, Fritz<br />

und Gisela Späth und <strong>der</strong> Frauen gemein schaft hätte <strong>der</strong><br />

erste Markt nie statt gefunden! Nach 9 Jahren sind sie alle<br />

immer noch an <strong>der</strong> Organisation beteiligt.<br />

Das Komitee hatte vor, Verkaufs buden aus Holz zu<br />

bauen, wie es in Deutschland üblich ist, aber dies war zu<br />

teuer und <strong>der</strong> Lager raum war problematisch. Letzt endlich<br />

mieteten wir Gazebos, die wir auf dem Back stein hof aufstellten.<br />

Christkindlmarkt 2012<br />

69


Der Markt sollte abends stattfinden, damit man die bezaubernde<br />

Stimmung <strong>der</strong> Lichterketten erleben konnte. 50<br />

Lichter ketten wurden gemietet und mussten aufgehängt<br />

werden! Die Leitung übernahm Arno Otter mann, und<br />

seitdem hängt er mit seinem Team schon jedes Jahr die<br />

Lichterketten auf!<br />

Da die Senioren <strong>der</strong> beiden Gemeinden<br />

und des deut schen Alters heims nicht<br />

abends ausgehen wollten, wurde beschlossen,<br />

den Markt um 16:00 anfangen<br />

zu lassen. Kombis wurden organisiert, um<br />

die Senioren am Altersheim abzu holen und<br />

wie<strong>der</strong> zurückzubringen.<br />

Wir hatten viel zu wenig Tische. Außer<br />

den Tischen <strong>der</strong> DSP und <strong>der</strong> Johan nesgemeinde<br />

konnten wir Tische von <strong>der</strong> St.-<br />

Peters-Gemeinde, dem Deut schen Altersheim<br />

und <strong>der</strong> Paulus gemeinde leihen.<br />

Die mussten alle aufgeladen und hertransportiert<br />

werden!<br />

Ein gemeinsamer Posaunenchor und Gemeindechor<br />

und auch einzelne Musiker <strong>der</strong> beiden Gemeinden veranstalteten<br />

ein wun<strong>der</strong>schönes Musik programm.<br />

Alle Verkaufsbuden und Stände waren auf dem Backsteinhof,<br />

die Mokkastube im Foyer <strong>der</strong> DSP. Markus<br />

Meyer war <strong>der</strong> erste ‘Zeremonienmeister’ und macht es<br />

seitdem noch jedes Jahr.<br />

Nicky Wenhold entwarf ein Plakat und ein wun<strong>der</strong>schönes<br />

Logo, das heute noch gebraucht wird. Wir machten<br />

den Christ kindl markt im DSP-Mitteilungs blatt bekannt,<br />

bei den ver schie denen deutschen und an<strong>der</strong>ssprachigen<br />

Gemeinden in <strong>Pretoria</strong>, auf verschiedenen Programmen<br />

<strong>der</strong> Radio sen<strong>der</strong>, die im Groß raum <strong>Pretoria</strong> senden, in<br />

Geschäften in <strong>der</strong> Um gebung <strong>der</strong> DSP und <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong>,<br />

und mit vielen tausen den Flyers.<br />

Endlich war es soweit. Eine Woche vor dem 1. Dezember<br />

2007 beobachteten wir jeden Wetterbericht, um<br />

zu sehen, ob Regen vorher gesagt wurde, denn sollte es<br />

regnen, würde <strong>der</strong> erste Christ kindl markt eine Katastrophe<br />

sein und würden wir ihn sicherlich<br />

nicht wie<strong>der</strong>holen. Der Regen blieb weg –<br />

nun schon 9 Jahre lang!<br />

Wir hatten keine Idee, wie viele Leute<br />

den Markt be suchen würden. Nichts<br />

konnte uns vorbereiten auf die Menge von<br />

Leute, die auf die DSP zuströmten! Der<br />

Markt wurde ein Riesenerfolg und <strong>der</strong><br />

Gewinn wurde um etwa 400% erhöht!<br />

Uns war es wichtig, dass <strong>der</strong> Christkindlmarkt<br />

nicht ein zweites Oktober fest sein<br />

sollte. Er sollte seine eigene, beson<strong>der</strong>e<br />

Atmosphäre haben. Ich glaube, wir haben<br />

das geschafft. Einige Dinge haben sich<br />

inzwischen ein bisschen verän<strong>der</strong>t, aber<br />

nach 9 Jahren ist das Ziel des Marktes immer noch die<br />

Zusammen arbeit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Johannes gemeinde,<br />

die Zusammen arbeit mit den deutschen Gemein den in<br />

<strong>Pretoria</strong>, mit <strong>der</strong> DSP, und ein Zusammen sein mit an<strong>der</strong>en<br />

Preto ria nern, die das deutsche Weih nachts fest genießen<br />

und schätzen.<br />

Gott und Sein Wort, und die wahre christliche Botschaft<br />

von Weih nachten bleiben aber am wichtigsten.<br />

Darum wird je<strong>der</strong> Markt mit Gottes Wort und einem<br />

Gebet eröffnet, und begeistert die Weihnachts musik und<br />

das Zusammen singen <strong>der</strong> Weih nachtslie<strong>der</strong> auf dem<br />

Back stein hof jährlich viele Besucher! Letzt endlich soll <strong>der</strong><br />

Markt immer zu Gottes Ehre sein.<br />

Werner Dyer<br />

2015 2016<br />

70


<strong>Ost</strong>erverkauf<br />

Der <strong>Ost</strong>erverkauf <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> findet auf dem<br />

DSP-Gelände statt. Es wird immer für einen Samstag<br />

geplant, <strong>der</strong> so nah wie möglich an <strong>Ost</strong>ern, am besten vor<br />

den Schulferien liegt.<br />

Der Verkauf fängt um 10h00 an und geht bis 13h00.<br />

Das ermöglicht es einem, zu stöbern und zu kaufen und<br />

dann auch noch ein Mittagessen zu genießen.<br />

Es sind immer ungefähr 20 Austeller dabei. Die<br />

Stände sind in <strong>der</strong> Aula. Unser Bastelkreis bastelt immer<br />

sehr fleißig, und es gibt dann auch ganz viele <strong>Ost</strong>ereier<br />

und auch <strong>Ost</strong>erschmuck zu kaufen. Die an<strong>der</strong>en Stände<br />

verkaufen Gebäck, <strong>Ost</strong>ereier, <strong>Ost</strong>er schmuck und an<strong>der</strong>e<br />

Geschenkartikel. Das Mittagessen wird von <strong>der</strong> Frauengemein<br />

schaft <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> vorbereitet. Die<br />

Jugend verkauft die kalten Getränke.<br />

Linda Güther<br />

Arbeit an <strong>der</strong> Deutschen<br />

Internationalen Schule <strong>Pretoria</strong><br />

Im Anfang war die Schule. Was beim ersten Lesen vielleicht<br />

reichlich verwegen erscheint, ist mit Blick auf<br />

die Johannes gemeinde schon von ihrer Ent stehungsgeschichte<br />

her durchaus zutreffend. Natürlich war<br />

da auch viel An<strong>der</strong>es im Anfang. Allen voran die<br />

Begeisterung für Gottes Wort, das Engagement und die<br />

Treue vieler Menschen u.v.m. Aber zweifellos wäre die<br />

<strong>Johannesgemeinde</strong> nicht entstanden, wenn nicht die<br />

Schule 1977 in den <strong>Ost</strong>en <strong>Pretoria</strong>s gezogen wäre. Gottes -<br />

dienst liche Gemeinde sam melte sich ab Januar 1985 in <strong>der</strong><br />

Aula <strong>der</strong> Schule.<br />

Auch nach dem Bau <strong>der</strong> Kirche ist die enge Verbindung<br />

von Schule und Gemeinde wichtig geblieben. Das liegt<br />

nicht nur an <strong>der</strong> direkten Nachbarschaft, son<strong>der</strong>n hat<br />

neben den erwähnten historischen Gründen v.a. inhaltliche<br />

Gründe. Wenn wir in diesem Jahr 2017 auch des<br />

500. Jahres tags <strong>der</strong> Reformation gedenken, dann fällt<br />

unser Blick unweigerlich darauf, dass die Reformation<br />

nicht allein eine religiöse Erneuerungs bewegung gewesen<br />

ist. Sie war vielmehr, schon von ihrem Ursprung an einer<br />

Universi tät, eine Bildungsbewegung. Man kann das an<br />

<strong>der</strong> Ge schichte des Schulwesens im deutsch sprachigen<br />

Raum gut nach zeichnen. Indem Luther und Melanchthon<br />

die religiöse Eigenverantwortlichkeit und Mündigkeit<br />

des freien Christen menschen betonten, die nicht an<br />

kirchliche Autoritäten abtretbar sind, schufen sie zu gleich<br />

Impulse für eine tiefgreifende Verän<strong>der</strong>ung des Schul-<br />

und Bildungswesens. Wenn die Johannes gemeinde mit<br />

<strong>der</strong> Schule zusammenarbeitet, geht es deshalb weniger<br />

um Bekehrungs versuche als vielmehr um ein Schule- wie<br />

Kirche-gemeinsames Interesse. Dieses liegt in <strong>der</strong> Bildung<br />

reifer, freier und selbst denken<strong>der</strong> Persönlich keiten. Dazu<br />

gehört auch die Kenntnis <strong>der</strong> religiösen Traditionen,<br />

ihrer kultu rellen Bedeutung sowie <strong>der</strong> kritische wie<br />

konstruktive Umgang mit den Sinn- und Deutungsfragen<br />

mensch lichen Lebens.<br />

Institutionell kommt das in den rechtlichen Regelungen<br />

<strong>der</strong> Satzung des Schulvereins sowie einer <strong>der</strong><br />

Satzung beige fügten Verein barung zwischen Schulverein<br />

und <strong>der</strong> St.-Peters -Gemeinde und <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

<strong>zum</strong> Ausdruck. Darin wird u.a. festgelegt, dass beide<br />

Gemeinden je einen Vertreter in den Schulvorstand<br />

entsenden. Zugleich finden sich darin Regelungen<br />

<strong>zum</strong> Religionsunterricht, <strong>der</strong> von den Pastoren <strong>der</strong><br />

Gemeinden erteilt wird. Einer <strong>der</strong> Pastoren ist zugleich als<br />

Fachschaftsleiter für den Einsatz <strong>der</strong> Lehrkräfte wie auch<br />

die Fachaufsicht zuständig.<br />

Aber neben diese rechtlichen Regelungen tritt die<br />

konkrete Zusammenarbeit. Pastor Lubinetzki hat als<br />

erster Pastor seitens <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> Reli gionsunter<br />

richt an <strong>der</strong> Schule erteilt und auch die Fachschafts<br />

leitung innegehabt. Auch die Jugenddiakone<br />

<strong>der</strong> Gemeinde sind und waren im Religions unterricht<br />

tätig. Gegenwärtig unter richtet Kathrin Grüneberg 5<br />

Stunden in <strong>der</strong> Woche vor rangig in den Klassen 1 bis 6,<br />

ich unterrichte 7 Stunden in den Klassen 7-11 und habe<br />

seit 2015 auch die Fach schafts leitung für Religion und<br />

– seit dessen Einführung – auch den alter nativen Ethikunter<br />

richt inne. Dazu gehört ferner die Verantwortung für<br />

die Ein teilung <strong>der</strong> Andachten, die jeden Montag morgen<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Morgenversammlung in <strong>der</strong> Aula durch<br />

die Pastorinnen und Pastoren <strong>der</strong> deutsch sprachigen<br />

Gemeinden gehalten werden.<br />

Weitere Veranstaltungen zeigen auch nach außen die<br />

Zusammen arbeit zwischen Schule und Gemeinde. Dazu<br />

gehören <strong>der</strong> ökumenische Gottesdienst in <strong>der</strong> Schul jahresmitte<br />

auf dem Backsteinhof ebenso wie <strong>der</strong> Gottesdienst<br />

<strong>zum</strong> Schul jahres schluss immer am Zeugnistag in <strong>der</strong><br />

Johannes kirche. Für <strong>Ost</strong>erverkauf, Christkindlmarkt und<br />

Gemeinde tanz ist die Gemeinde zu Gast auf dem Schulgelände.<br />

Im vergangenen Jahr haben unsere Bläser das<br />

erste Mal beim Weihnachts konzert <strong>der</strong> Schule mitgewirkt,<br />

was für alle Beteiligten ein beson<strong>der</strong>es Erlebnis war. Als<br />

Gemeinde können wir dankbar für diese Zusammenarbeit<br />

und das gute Mit einan<strong>der</strong> sein.<br />

Pastor Dr. Christian Nottmeier<br />

71


Gemeindebüro<br />

Bei <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> am 17. März<br />

1992 war das Gemeindebüro zu Anfang in erster Linie<br />

eine Stelle, wo man seinen Gemeinde beitrag zahlen<br />

konnte und wo die Ab kündigungen getippt wurden. Es<br />

war im Grunde genommen auch kein „Büro“, son<strong>der</strong>n<br />

ein zweiter Schreib tisch in Pastor Siegfried Ham brocks<br />

Pfarr büro. Dort stand ein Telefon und <strong>der</strong> aus rangierte<br />

Computer <strong>der</strong> Kirchbau-Sammelaktion. Die Zahlungsstelle<br />

war mittwochs und freitags von 08h00 bis 12h00<br />

geöffnet. Ganz bald wurden ein Aktenschrank und ein<br />

Tresor an ge schafft. Es wurden eine Unmenge Akten<br />

eingekauft und mit den von <strong>der</strong> ELKSA (N-T) vorge gebenen<br />

Akten zeichen beschriftet, damit <strong>der</strong> Papierkrieg<br />

seine Ordnung hat. Hier wurden die Ab kündi gungen<br />

und Dienstlisten vorbereitet. Alles kam in den roten<br />

Koffer, <strong>der</strong> am Sonntag <strong>zum</strong> Gottesdienst um 08h30 in<br />

die Aula <strong>der</strong> Deutschen Schule <strong>Pretoria</strong> gebracht wurde.<br />

Auch <strong>der</strong> Johannesbote kam hier alle zwei Monate<br />

zu Stande: Es waren ganze 4 Seiten! Dazu musste vor<br />

allem die Adressenliste aller Gemeindeglie<strong>der</strong> stimmen<br />

und das war nicht ganz einfach, denn zu An fang gab es<br />

immer wie<strong>der</strong> Unklar heiten wer nun zu welcher Gemeinde<br />

gehörte o<strong>der</strong> gehören wollte. Wichtige Doku mente<br />

mussten erstellt werden: Taufscheine und ganz bald auch<br />

die ersten Konfirmanden scheine <strong>der</strong> neuen Gemeinde.<br />

Als die Gemeinde ein Jahr alt war, wurden die Bürostunden<br />

auf drei Vormittage die Woche ausgebreitet:<br />

mittwochs bis freitags.<br />

Ab und zu ergaben sich auch erstaunliche Situationen:<br />

Wenn das Telefon läutete und <strong>der</strong> Pastor als Dekan mit<br />

den Pastoren im Dekanat Wichtiges zu besprechen hatte,<br />

kam es auch mal vor, dass die Sekretärin, auf einen Wink<br />

hin, alles stehen und liegen ließ, schleunigst das Büro<br />

verließ und dann seelenruhig ihre Tasse Tee draußen in<br />

<strong>der</strong> Sonne o<strong>der</strong> unter dem Baum trank, bis das Telefonat<br />

beendet war!<br />

Langsam kamen weitere wichtige Aufgaben dazu: Vorstands<br />

sitzungen und Gemeinde versamm lungen mussten<br />

vor be reitet und die Proto kolle getippt werden. Als die erste<br />

Visitation bestanden war, war die Er leich terung groß!<br />

Im November 1994 zog das Gemeindebüro um: In <strong>der</strong><br />

Firma Shuborn, im ersten Stock im Rubida Park Gebäude,<br />

konnte die Gemeinde ein Zimmer als Büro mieten. Bald<br />

ergab sich eine gute Gemeinschaft mit den „Büro-Nach barn“.<br />

Ab Anfang Mai 1995 war das Gemeindebüro jeden<br />

Vor mittag <strong>der</strong> Woche von 08h00 bis 12h00 geöffnet:<br />

Montags und dienstags war unsere neue Buchführerin,<br />

Agnes Bodenstein, dort und mitt wochs bis freitags, wie<br />

gewohnt, Ruth Schütz.<br />

Dann zog das Gemeindebüro nochmals um. Ab Juli<br />

1996 war es im Nebengebäude bei <strong>der</strong> Adresse, Rubidastraße<br />

111 in Murrayfield zu finden. Wie vorher wurden<br />

Kollek ten, Beiträge, Gehälter, Finanzen wie auch Abkündi<br />

gungen, Proto kolle, Kartei und Johannesbote, alle<br />

Aufgaben und Anliegen hier in fröhlicher Zusammenarbeit<br />

bearbeitet.<br />

Am 11. Oktober 1998 wurde die Jugendkapelle und<br />

zwei Kin<strong>der</strong>- und Jugendräume eingeweiht, und war das<br />

Gemeinde büro endlich zuhause angekommen. Der Raum,<br />

in dem das Büro unter gebracht wurde, war zugleich auch<br />

sonntags Kin<strong>der</strong> gottesdienst-, dienstags Konfirmandenund<br />

nachmittags und abends Jugend raum. Damit <strong>der</strong><br />

Platz optimal benutzt werden konnte, wurde ein Schrank<br />

angeschafft, in dem alles verstaut werden konnte, damit<br />

<strong>der</strong> Mehr zweck raum für An<strong>der</strong>e nutzbar war. Das<br />

Personal war nun gleich vor Ort, wenn morgens Veranstal<br />

tungen liefen. Man hatte bald das Gefühl so richtig<br />

„mittendrin“ zu sein.<br />

Das Jahr 2000 brachte viel Neues mit sich. Mitte des<br />

Jahres wurde das neue Pfarrhaus in 43 Jukskei Ave., Die<br />

Wilgers bezogen und auf dem Kirchen gelände wurde<br />

wie<strong>der</strong> gebaut. Am 3. September 2000 war die Einweihung<br />

<strong>der</strong> neuen Büro räume: Ein Gesprächs raum, ein<br />

großes Büro, mit Tresor, einer kleinen Küche und einer<br />

Toilette. Als Gerhard Krehl, <strong>der</strong> neue Jugend referent, am<br />

8. November ankam, konnte er den Gesprächs raum schon<br />

gleich seinem Zweck gemäß einrichten. Nun waren oft<br />

zwei Personen zugegen, Sekretärin o<strong>der</strong> Buchführerin<br />

und <strong>der</strong> Jugend diakon, <strong>der</strong> vieles mit an<strong>der</strong>en Augen sah.<br />

Da gab es viele gute Gespräche.<br />

Agnes Bodenstein trat Ende 2002 in den wohl ver dienten<br />

Ruhestand. Ab Januar 2003 war Liesel Löwe die neue<br />

Buch führerin <strong>der</strong> Johannes gemeinde. Und gleich danach<br />

stand ein weiterer Abschied bevor: Am 12. Januar feierte<br />

die Gemeinde den Abschied von Familie Hambrock in <strong>der</strong><br />

Aula <strong>der</strong> Deutschen Schule <strong>Pretoria</strong>.<br />

Am 27. Juli 2003 wurde Pastor Dr. Volker Lubinetzki<br />

als neuer Pastor eingeführt. Es dauerte nicht lange, bis<br />

man sich in die neue Zusammen arbeit eingefunden<br />

hatte. Gerhard Krehls Zeit in unserer Gemeinde ging im<br />

November 2005 zu Ende.<br />

Lieslotte Knöcklein übernahm die Stelle als Gemeindesekretärin<br />

2006, danach Frie<strong>der</strong>ike Benecke 2009 und<br />

Uschi Müller 2013. Rückblickend kann man nur sagen,<br />

dass unser Herr <strong>der</strong> Johannes gemeinde in diesen ersten<br />

Jahren wohl einige Strom schnellen zugemutet hat, sie<br />

dabei aber so reich lich gesegnet hat, dass man nur staunen<br />

und danken kann.<br />

Ruth Schütz<br />

72


Kreis-/Bezirksarbeit<br />

Etwa 15 Jahre nach <strong>der</strong> Gründung hatte die Gemeinde eine<br />

Größe erreicht, bei <strong>der</strong> das persönliche Kennenlernen und<br />

das Füreinan<strong>der</strong>-Da-Sein offensichtlich zurückgingen.<br />

Nach längerem Überlegen und auch mit Hilfe von<br />

Impulsen aus dem „Alpha-Kursus“, wurde beschlossen,<br />

die Gemeinde in überschaubare Bezirke aufzuteilen, mit<br />

je einem/er Bezirksleiter/in o<strong>der</strong> auch einem Ehepaar als<br />

Bezirksleiter. Diese Aufteilung geschah – und geschieht<br />

auch heute noch – auf rein geografischer Basis, also<br />

nicht nach Altersgruppe, Angehörigkeit zu Hauskreisen,<br />

Bibelgesprächskreisen usw. Damals sollte je<strong>der</strong> Bezirk<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger 10 Haushalte einschließen.<br />

Ein „Leitfaden für Bezirksleiter“ wurde zusammengestellt,<br />

worin Begründung und Ziele <strong>der</strong> Bezirksarbeit<br />

ausführlich beschrieben sind, wie auch die Rolle und<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Bezirksleitung. Im Grunde genommen geht<br />

es im Leitfaden darum, dass man sich dafür einsetzt, dass<br />

benachbarte Gemeindeglie<strong>der</strong> sich kennenlernen. Das<br />

schließt auch ganz beson<strong>der</strong>s die Einglie<strong>der</strong>ung von neuen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n ein.<br />

Es gab anfangs über <strong>25</strong> Bezirke, von denen bei Zeiten<br />

lei<strong>der</strong> bis zu 40% ohne Bezirksleiter waren. 2015 hat<br />

man erneut versucht, die Einteilung <strong>der</strong> Bezirke mit<br />

<strong>der</strong> Gruppen ein teilung <strong>der</strong> Frauen gemein schaft zu<br />

koordinieren, weil die unter schiedliche Ein teilung häufig<br />

zu Ver wirrung führte. Seitdem die beiden Listen nun<br />

auf einen Nenner gebracht worden sind, gibt es nur noch<br />

16 Bezirke – o<strong>der</strong> Kreise, wie sie jetzt heißen – und als<br />

„Nebenprodukt“ haben alle Kreise nun auch wie<strong>der</strong> einen<br />

Kreisleiter bekommen.<br />

Es gibt zurzeit eine Karte im Internet, auf <strong>der</strong> die<br />

Grenzen <strong>der</strong> Kreise eingezeichnet sind. Der Link zur<br />

Karte ist auf <strong>der</strong> Gemeindewebseite zu finden. Auf <strong>der</strong><br />

Karte ist deutlich zu erkennen, dass <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong><br />

Gemeinde in <strong>der</strong> Nähe von <strong>der</strong> Johanneskirche angesiedelt<br />

ist, sodass die Kirche buchstäblich im Mittelpunkt <strong>der</strong><br />

Gemeinde steht. 10 Kreise befinden sich im Umkreis von<br />

10 km von <strong>der</strong> Kirche, und hier wohnen etwa 500, d.h. fast<br />

60 % unserer etwa 880 Gemeindeglie<strong>der</strong>.<br />

Hartmut Johannes<br />

Theo hilft dem Küster 2009<br />

Küsterdienst<br />

Bei wichtigen Aktivitäten in einer Gemeinde, die vom<br />

Pastor und dem Vorstand geleitet und unter nommen<br />

werden, ist es natürlich nötig, dass die Kirche und Gemein<br />

de räume dazu geöffnet und vorbereitet werden. Dazu<br />

ist <strong>der</strong> Küsterdienst in dieser Gemeinde eingerichtet.<br />

Sonntags und auch zu Gottesdiensten an beson<strong>der</strong>en<br />

Feier tagen, wie auch für Trauungen o<strong>der</strong> Trauerfeiern,<br />

müssen die nötigen Räume auf dem Kirchengelände aufgeschlossen,<br />

vorbereitet und nach dem Gottesdienst<br />

wie<strong>der</strong> geschlossen werden. Zu den Vorbereitungen<br />

gehören in <strong>der</strong> Kirche unter an<strong>der</strong>em die Paramente, die<br />

Altar kerzen und auch die Kollektenbeutel. Das Nötige zur<br />

Abendmahls feier muss auch vorbereitet werden.<br />

Abgesehen von <strong>der</strong> Kirche müssen auch die an<strong>der</strong>en<br />

Gemeinde räume für den Kin<strong>der</strong>gottesdienst und das<br />

Treffen nach dem Gottesdienst geöffnet und vorbereitet<br />

werden.<br />

Für all dies ist <strong>der</strong> jeweils diensthabende Küster ver antwortlich.<br />

Zu Anfang, als die Gemeinde ihre Gottesdienste<br />

noch in <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong> DSP feierte, wurde <strong>der</strong> Dienst von<br />

nur einer Person versehen. Heute sind für das Küsteramt<br />

in unserem großen Gemeindezentrum fünf Personen<br />

zuständig, die sich wöchentlich im Dienst abwechseln. In<br />

diesem Jahr sind es Helmut Sieburg, Karl Eldring, Georg<br />

Hettasch, Christoph Kohlmeyer und Arthur Schrö<strong>der</strong>.<br />

Christoph Kohlmeyer<br />

73


Gedenkgarten 2017<br />

Hausmeister- und Gartendienst<br />

Die erste Erwähnung eines Haus meister diensts in unsrer<br />

Gemeinde findet man in <strong>der</strong> Ausgabe des Johannesboten<br />

vom Oktober/November 1996. Diesen Dienst hat anfangs<br />

nur eine Person, Kriemhild Schütte, geleistet mit einer<br />

wöchentlichen Reinigung des Kirchenraumes, oft auch<br />

mit Hilfe ihres „kleinen” Enkels Frank [später Pastor in<br />

unserer ELKSA (N-T)]. Als sie im Januar 1999 diesen<br />

Dienst abgegeben hatte, wurde Christoph Kohlmeyer vom<br />

Kirchen vorstand, namentlich von Gisela Meyer, angesprochen<br />

und gebeten, den Dienst in erweiterter Form<br />

zu über nehmen. Friedel Lüdemann kam auch dazu. Das<br />

umfasste die Aufsicht und Über wachung des Säuberns<br />

<strong>der</strong> Kirche, Jugendräume, des Gemeindebüros und an<strong>der</strong>e<br />

Räume, aber auch, hauptsächlich, die Instand haltung des<br />

Gartens und des ganzen Kirchengeländes. Dazu gehörte<br />

auch die Instand haltung <strong>der</strong> Berieselungs anlage, Toiletten<br />

und Putz geräte und das regel mäßige Säubern <strong>der</strong> Dachrinnen.<br />

Für die Planung des Gedenkgartens, <strong>der</strong> später angelegt<br />

wurde, bot Elfriede Dinkelmann ihren Dienst an,<br />

den sie schon über viele Jahre hin mit Hilfe ihres Gartenangestellten<br />

treu entrichtet hat.<br />

Für die große Arbeit des Anlegens des automatisierten<br />

Berieselungs systems und dessen fortlaufende Instandhaltung<br />

hat Uli Peters sich treu eingesetzt.<br />

Die Mitarbeit verschiedener Gemeindeglie<strong>der</strong>, beson<strong>der</strong>s<br />

z. B. Arno Ottermann, Eckart und Hildegard Krüger,<br />

Elfriede Dinkelmann und Irma Kohlmeyer über<br />

Jahre hinweg zur Verschönerung des Gartens durch das<br />

Anpflanzen von Blumen und Sträuchern soll auch dankend<br />

anerkannt werden. Für ganz beson<strong>der</strong>en Einsatz haben<br />

wir Peter (Piet) Botha zu danken. Viele Va<strong>der</strong>landswilg-,<br />

Apiesdoring- und Kareebäume an den Parkplätzen, an<br />

<strong>der</strong> früheren Einfahrtsstraße <strong>zum</strong> <strong>Ost</strong>en und sonst wo auf<br />

dem Gelände hat er gekauft, gepflanzt und gepflegt – wie<br />

auch Ze<strong>der</strong>n am Zaun <strong>der</strong> DSP – bis heute ein Zeugnis<br />

seiner Arbeit! Das regelmäßige Aussägen <strong>der</strong> unteren<br />

Zweige aller heranwachsenden Bäume wurde auch vom<br />

Hausmeisterdienst gemacht. Für das rechtzeitige Mähen<br />

auf dem östlichen Kirchengelände haben zuerst Gustav<br />

Düvel, Fritz Späth und in den letzten Jahren Joh Dyer<br />

großen Einsatz geleistet.<br />

Nachdem anfängliche ein einziger Gartenangestellter<br />

für Rasen mähen und Pflege <strong>der</strong> Beete verantwortlich war,<br />

werden die nötigen Arbeiten auf dem ganzen Kirchengelände<br />

seit 11 Jahren von einer „Garden Service“-Firma<br />

unter Aufsicht des Haus meisterdienstes einmal wöchentlich<br />

erledigt.<br />

Nun sind in den vergangenen 2 bis 4 Jahren Piet<br />

Botha, Joh Dyer und Eckart Hagedorn voll in den Hausmeister<br />

dienst ein gesprungen, nachdem zuerst zuerst<br />

Christoph (vor 6 Jahren) und dann Friedel (vor 2 Jahren)<br />

zurück getreten waren. Ihre Einsatz freudigkeit wird sehr<br />

geschätzt!<br />

Friedel Lüdemann<br />

74


Tondienst 2009<br />

Tondienst<br />

Die Johanneskirche verfügt über ein umfassendes Ton -<br />

system, das den Kirch raum sowie den Treff punt und das<br />

Mütter zimmer akus tisch versorgt. Über das Haupt mischpult<br />

auf <strong>der</strong> Empore kann <strong>der</strong> Ton von ver schiedenen verkabelten<br />

sowie zwei Funk-Mikro phonen über Verstärker<br />

an Lautsprecher, die im Kirch raum angebracht sind,<br />

weiter geleitet werden. 24 Funk kopf hörer ermöglichen<br />

es Schwer hörigen, den Gottes dienst auch akustisch voll<br />

mit zu erleben. Der Ton wird auch an das Mütter zimmer,<br />

den Treffpunkt und an den CD-Aufnahme-Computer<br />

weitergeleitet. So ermöglicht die Anlage es, dass verschiedenste<br />

Gottes dienstsprecher in diversen Räumen<br />

und auf <strong>der</strong> Ton auf nahme deutlich hörbar sein können.<br />

Ein weiteres, kleines Mischpult im Treffpunt ermöglicht<br />

Ton einstellungen für diesen Raum, sowohl von<br />

Ton ein gaben aus <strong>der</strong> Kirche als von Treffpunkt-eigenen<br />

Mikro phonen. Auch hier können die Funk kopf hörer<br />

gebraucht werden.<br />

Zudem ist da auch ein Tonsystem mit mehreren elektronischen<br />

Musik instrumenten, Mikrophonen, Mischpulten<br />

und Lautsprechern, die bei Veranstaltungen in und<br />

außerhalb des Kirchgebäudes benutzt werden können,<br />

wie <strong>zum</strong> Beispiel für Jugendgottesdienste und Christkindlmärkte.<br />

Den Tondienst im Haupt gottes dienst teilen sich fünf<br />

Gemeinde glie<strong>der</strong>, die an jeweiligen Sonntagen im Monat<br />

die Anlage für den Hauptgottesdienst vorbereiten, das<br />

Misch pult während des Gottesdiensts bedienen und nach<br />

dem Gottesdienst die Anlage aufräumen.<br />

Georg Hettasch<br />

Christkindlmarkt 2009<br />

Dienste im Gottesdienst<br />

Gott zu loben, das ist unser Amt<br />

„Es wird auch gelehrt, dass allezeit eine heilige, christliche<br />

Kir che sein und bleiben muss, die die Versamm lung aller<br />

Gläu bi gen ist, bei denen das Evangelium rein gepredigt<br />

und die Hei li gen Sakra mente laut dem Evangelium gereicht<br />

werden.“ Mit diesen knappen Worten beschreibt das<br />

Augsburger Bekenntnis von 1530, eine <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Bekenntnisschriften <strong>der</strong> evangelisch-lutherischen Kirche,<br />

das Verständnis von Kirche (EG 808, Artikel 7). Kirche ist<br />

da, wo Gottesdienst gefeiert, das Wort Gottes verkündigt<br />

und die Sakramente Taufe und Abendmahl verwaltet<br />

werden. Insofern ist <strong>der</strong> Gottesdienst das Zentrum von<br />

Kirche und Gemeinde, weil in ihm Christus gefeiert wird.<br />

Und so feiern wir in <strong>der</strong> <strong>Johannesgemeinde</strong> Gottesdienst<br />

sonntags um 9:00 in <strong>der</strong> klassischen Form nach Agende I.<br />

Die traditionelle liturgische Form wird meinem Eindruck<br />

nach in <strong>der</strong> Gemeinde nach wie vor geschätzt und trägt<br />

zweifellos zur Vertrautheit des Gottesdienstes bei. Für<br />

viele ist sie ein Stück Heimat, das sich an vielen Orten<br />

weltweit wie<strong>der</strong>finden lässt. Die Liturgie ist meinem<br />

Verständnis nach nicht einfaches Beiwerk, son<strong>der</strong>n<br />

sie will anspruchsvoll, durchdacht und auf hohem<br />

Niveau gestaltet und inszeniert sein. Liturgie trägt zur<br />

„Sinnvergewisserung durch Distanzgewinn“ bei, indem<br />

sie deutlich macht, dass ich mich als Gottesdienstfeiern<strong>der</strong><br />

nun in einem an<strong>der</strong>en Zusammenhang bewege. Dazu<br />

ist auch die Zusammen arbeit mit den ehrenamtlichen<br />

Kirchen musikern (Orgel- und Klavierspieler, Chorleiter,<br />

Po saunen chorleiter) beson<strong>der</strong>s wichtig. Musik im Gottesdienst<br />

ist auch Verkün digungs dienst. Auch die Pre digt<br />

ist in diesen liturgischen Gesamt zu sammen hang hineinzustellen.<br />

Inso fern achte ich sehr darauf, dass <strong>der</strong> Gottesdienst<br />

insgesamt in allen Teilen zusammen passt. Die Vorbereitung<br />

eines durch dachten Gottes dienstes beansprucht<br />

Zeit und Einfühlungs vermögen. Denn Gottes dienst ist<br />

keine Talk show. Natürlich braucht es dennoch auch in <strong>der</strong><br />

Form Flexi bilität. So erlaube ich mir auch die Variationsmöglich<br />

keiten innerhalb <strong>der</strong> klassischen agenda rischen<br />

Form zu nutzen und einzelne liturgische Elemente unterschiedlich<br />

zu gestalten. Dass <strong>der</strong> Gottes dienst wirklich<br />

Zentrum <strong>der</strong> Gemeinde ist, zeigt auch <strong>der</strong> Besuch, <strong>der</strong><br />

im Durchschnitt bei ca. <strong>25</strong>0-280 Personen liegt. Hinzu<br />

kommen die Kin<strong>der</strong> im Kin<strong>der</strong> gottesdienst, <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Kirche beginnt und dann in den Gemeinde räumen<br />

fortgesetzt wird.<br />

Gottesdienst und Liturgie funktionieren m. E. nur<br />

dann, wenn sie während des Vollzugs nicht ständig pädago<br />

gisierend erklärt werden müssen. Ich habe deshalb in<br />

einer Gesprächs reihe 2013, die großen Anklang fand,<br />

75


Altjahrsabendgottesdienst 2016<br />

versucht, die Bedeutung <strong>der</strong> einzelnen liturgischen Stücke<br />

zu erklären.<br />

Neben <strong>der</strong> klassischen Form wird <strong>der</strong> Gottesdienst alle<br />

zwei Monate von einem sogenannten Mo<strong>der</strong>a tions team<br />

unter <strong>der</strong> Leitung von Renate Wolf in wechseln<strong>der</strong> freier<br />

Form gestaltet. Auch diese Gottes dienste sind gut besucht<br />

und finden Anklang.<br />

Aber Gottesdienst ist nicht nur <strong>der</strong> Gottesdienst am<br />

Sonntag morgen. Gottesdienst findet viel öfter statt. So<br />

gibt es jeweils am Sonntagabend den Abend gottesdienst<br />

in freier Form, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Regel von <strong>der</strong> Jugenddiakonin<br />

und einem Mit arbeiterteam gehalten wird. Hier nehmen<br />

ca. 20-30 Menschen wöchentlich teil.<br />

Und dann natürlich Kasualgottesdienste wie Trauungen<br />

und Beerdigungen, Ehejubiläen und Schul gottesdienste,<br />

die in unterschiedlicher Form gefeiert werden.<br />

Trauer feiern (<strong>der</strong>zeit 8-12 jährlich) folgen in <strong>der</strong> Regel<br />

<strong>der</strong> eingeführten Bestattungsagende. Gerade diese<br />

Gottesdienste haben eine wichtige Funktion. Sie bieten<br />

Trost und Halt für die trauernden Angehörigen. Und<br />

zugleich werden hier über die Freunde und Bekannten<br />

<strong>der</strong> Familien oft Menschen erreicht, die sonst nicht in<br />

Verbindung mit <strong>der</strong> Gemeinde stehen. Gerade hier sind<br />

oft auch mehrsprachige Formen gefragt.<br />

Aber damit Gottesdienst wirklich gefeiert werden<br />

kann, braucht es nicht nur Pastor und ehrenamtliche<br />

Kirchen musiker. Da sind das Lektorenteam unter Leitung<br />

von Robert Fröhling, <strong>der</strong> Küsterdienst, <strong>der</strong> in großer<br />

Treue von Christoph Kohlmeyer geleitet wird, und damit<br />

alle auch alles verstehen, gibt es den Tondienst unter<br />

Leitung von Georg Hettasch und für die, die den Gottesdienst<br />

noch einmal hören wollen, die Mitarbeiter am<br />

CD-Aufnahmegerät. Und nicht zu vergessen die vielen<br />

ehrenamtlichen Helfer im Begrüßungs dienst, eingeteilt<br />

von Ruth Schütz. Damit man nachher noch beisammen<br />

sein kann, teilt Ingrid Jensen die Damen <strong>der</strong> Gemeinde für<br />

den Teedienst ein, während ein tapferer Parkplatzdienst<br />

die Autos bewacht. Man weiß ja nie…<br />

Und alle zusammen, in den verschiedenen Diensten,<br />

manche mehr sichtbar, an<strong>der</strong>e mehr im Hintergrund, aber<br />

nicht weniger wichtig, tragen dazu bei, dass Gemeinde<br />

Christi gebaut, Versöhnung gefeiert und Gott die Ehre<br />

gegeben wird: sonntags um 9:00 ebenso wie abends um<br />

18:00 o<strong>der</strong> bei den vielen an<strong>der</strong>en Gottesdiensten, die wir<br />

zur Begleitung von wichtigen Punkten und Übergängen<br />

des Lebens feiern. Gott allein die Ehre!<br />

Christian Nottmeier<br />

76


Bastelkreis<br />

Vor vielen Jahren hatten einige Damen <strong>der</strong> Gemeinde den<br />

Wunsch zusammen zu kommen, um zu handarbeiten und<br />

sich gegen seitig auszutauschen. Je<strong>der</strong> arbeitete an eigenen<br />

Projekten.<br />

Die Initiative “Sammelaktion“, vorgeschlagen von<br />

Hilde gard Krüger und Friedeburg Wenhold, ergab den<br />

<strong>Ost</strong>er markt. Viele fleißige Hände bastelten die schönsten<br />

<strong>Ost</strong>er eier. Es war ein großer Erfolg und Christl Wehrmann<br />

wurde gebeten, ihn weiterzuleiten, bis sie 1996 wie<strong>der</strong><br />

arbeiten ging.<br />

Der Adventsverkauf fand damals morgens für ca. 4<br />

Stunden statt, bis Werner Dyer die gute Idee hatte, ihn<br />

abends als Christ kindlmarkt mit Kerzen, Musik und<br />

vielen ver schiedenen Ständen auszubreiten. Auch für<br />

diesen Markt wurden viele passende Geschenke von uns<br />

hergestellt und <strong>der</strong> Gewinn von beiden Veran staltungen<br />

floss in die Gemeinde kasse.<br />

1997 übernahm Hanna Helwig (Frau von Missionar<br />

Rolf Helwig) den Bastel kreis und schaffte es, uns das<br />

ganze Jahr zu beschäftigen. Wir produzierten u.a. die<br />

schönsten Wand behänge, die zu Weihnachten zur Verlosung<br />

kamen. Sie hatte unend lich viele gute Ideen, die<br />

in die Tat umgesetzt wurden. Diese produktive Welle<br />

dauerte bis Oktober 2010 an. Familie Helwig ging zurück<br />

nach Deutschland und ich übernahm den Bastelkreis. Wir<br />

sind ca. 10 - 12 Damen, alle unter schied lich begabt, und<br />

jede arbeitet an dem, was sie gut kann. Wir freuen uns aufs<br />

Zusammen kommen. Es wird gebastelt und diskutiert,<br />

privat o<strong>der</strong> politisch. Auch daran haben wir unsere Freude<br />

und bringen uns so für die Gemeinde ein.<br />

Kathrin von Dürckheim<br />

<strong>Ost</strong>erverkauf 2015<br />

Krankenhausbesuchsdienst<br />

Unser Krankenhausbesuchsdienst ist schon damals in <strong>der</strong><br />

St.-Peters-Gemeinde entstanden.<br />

Als die <strong>Johannesgemeinde</strong> selbstständig wurde, wurde<br />

beschlossen, dass beide Gemeinden diesen Dienst für<br />

unsere Kranken zusammen verrichten, somit beteiligten<br />

sich Gemeinde glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> beiden Gemeinden an diesem<br />

Dienst.<br />

Es ist für uns Helfer eine wun<strong>der</strong>bare Aufgabe. Alle vier<br />

Monate treffen die Teilnehmer sich, um ihre Erfahrungen<br />

und Erlebnisse mit den Kranken auszutauschen.<br />

Bei diesen Treffen wird auch ein/e Seelsorger/in dazu<br />

eingeladen. Es wird zu Beginn eine Andacht ge halten und<br />

gesungen. Danach gibt es ein Thema, das zur Anregung<br />

und dem Aufbau dienen soll. Wir schließen dieses mit<br />

einem Vaterunser, das zusammen gebetet wird, ab.<br />

Zum Abschluss sitzen wir in einer gemütlichen Runde<br />

bei einer Tasse Tee/Kaffee und Kuchen zusammen. Dabei<br />

gibt es dann noch rege Unterhaltungen.<br />

Es ist immer ein aufbauendes Treffen und somit gehen<br />

wir gestärkt und gesegnet an unsere nächsten Aufgaben.<br />

Rosi van Wyk<br />

Geburtstags- und<br />

Seniorenbesuchsdienst<br />

Das Ziel des Besuchskreises ist, unsere Senioren ab dem<br />

70. Lebensjahr zu ihren Geburtstagen zu besuchen und<br />

persönlich einen Kartengruß von <strong>der</strong> Gemeinde zu überbringen.<br />

Vor <strong>25</strong> Jahren, nach <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Gemeinde, taten<br />

sich Mit arbeiter zusammen, um diesen schönen Dienst zu<br />

leisten.<br />

Für ganz viele Jahre hat Hans Werner Struck mit großer<br />

Treue den Kreis geleitet. Viele Gemeindeglie<strong>der</strong> haben<br />

auch in diesen vergangenen <strong>25</strong> Jahren mitgewirkt, unseren<br />

Senioren zu gratulieren und dann auch gleichzeitig sich<br />

persönlich nach dem Wohlergehen zu erkundigen. Die<br />

Besuche bringen Freude, und viele gute und aufbauende<br />

Gespräche konnten geführt werden.<br />

Dies ist ein Liebesdienst und bereichert beide, den<br />

Jubilar wie auch den Gratulanten.<br />

Margot Häusler<br />

77


Öffentlichkeitsarbeit<br />

„<strong>Johannesgemeinde</strong>?“<br />

• „Das große Gebäude mit dem weißen Dach, das man so<br />

gut von <strong>der</strong> N4 sehen kann.“<br />

• „Die deutsche Kirche neben <strong>der</strong> DSP.“<br />

• „Die Gemeinde, die den Christkindlmarkt veranstaltet.“<br />

• „Meine Nachbarn gehen da <strong>zum</strong> Gottesdienst.“<br />

• „Wir waren schon mal dort zu Weihnachten mit <strong>der</strong><br />

Familie.“<br />

• „Dort wurde ich konfirmiert.“<br />

• „Die rufen mich jedes Jahr an mit <strong>der</strong> Bitte, einen Kuchen<br />

für den <strong>Ost</strong>erverkauf zu backen.“<br />

• „Meine Kin<strong>der</strong> waren letztes Jahr mit auf dem Kailager.“<br />

• „Da sind regelmäßig so schöne Orgel- und Posaunenkonzerte.“<br />

• „Ja, wir gehen da zur Kirche“<br />

• „Da fühle ich mich zuhause.“<br />

Die <strong>Johannesgemeinde</strong> ist nach <strong>25</strong> Jahren <strong>Bestehen</strong> im<br />

Umfeld <strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong> und auch viel weiter gut bekannt.<br />

Um Beziehungen zu för<strong>der</strong>n, gibt es verschiedene interne<br />

und externe Kommunikationsmittel.<br />

Online findet man uns auf www.johannesgemeinde.<br />

org.za (<strong>der</strong> beliebteste Link ist „Gottesdienste“ mit fast<br />

<strong>25</strong> 000 hits in zwei Jahren), auf Facebook (über 400<br />

Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gruppe), Google Maps (in den letzen<br />

2-3 Jahren fast 70 000 views) und auch auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong><br />

ELKSA (N-T).<br />

Als Gast kann man nach dem Gottesdienst beim bemannten<br />

Informations tisch ins Gespräch kommen o<strong>der</strong><br />

Bro schüren mitnehmen.<br />

Der Johannesbote, das interne Mit teilungs blatt mit<br />

durchschnittlich 28 Seiten, wird jede zwei Monate an<br />

etwa 500 Mitglie<strong>der</strong> und Freunde verteilt, als gedruckte<br />

Ausgabe o<strong>der</strong> per E-Mail.<br />

Außerdem ist die Gemeinde vielen bekannt durch die<br />

regel mäßigen Veranstaltungen wie z.B. Gemeindetanz,<br />

Mokkastube 2015<br />

<strong>Ost</strong>erverkauf und Kailager. Der Christ kindl markt bekommt<br />

beson<strong>der</strong>s viel öffentliche Aufmerksamkeit und<br />

lockt jedes Jahr hun<strong>der</strong>te Besucher<br />

Die beste Öffentlichkeitsarbeit kommt jedoch von den<br />

Per sonen, die regelmäßig dabei sind. Sei das als Gottesdienst<br />

besucher, Musiker, Kin<strong>der</strong> gottes dienst helfer, Vorstands<br />

mitglied, Tontechniker, Pastor o<strong>der</strong> <strong>Ost</strong>er verkaufkuchen<br />

bäcker.<br />

Nicky Wenhold<br />

#Vogelfrei500 (2017) Fotowand „Begegnung beim Gottesdienst“ 2009<br />

78


Zeitleiste<br />

1973 Plot 31, Willow Park wird gekauft<br />

1984 Planungsausschuss: Neue Gemeinde <strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong><br />

1985 20. Januar: Erster Gottesdienst an <strong>der</strong> DSP<br />

1986 Sammelaktion für neue Kirche / Pfarrhaus in Willow Park wird gekauft<br />

1991 3. März: Spatenstich | 19. Mai: Grundsteinlegung<br />

1992 17. März: Gemeindegründung | 10. Mai: Richtfest<br />

1993 28. November: Einweihung <strong>der</strong> Kirche<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998 11. Oktober: Einweihung <strong>der</strong> Kapelle und Büro<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002 Mütterzimmer wird erweitert<br />

2003<br />

2004 Einweihung: Gedenkgarten | Glocken werden installiert<br />

2005<br />

2006 Zufahrtstraße verschoben<br />

2007 24. September: Spatenstich Treffpunkt & Jugendräume<br />

2008 Einweihung: Treffpunkt & Kin<strong>der</strong>gottesdiensträume<br />

2009<br />

2010 11. April: Orgelweihe | Einweihung: Volleyballfeld<br />

2011<br />

2012<br />

2013 Umbau: Toiletten<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

Siegfried Hambrock<br />

Volker Lubinetzki<br />

C. Nottmeier<br />

Gerhard Krehl<br />

Andreas Bernhardt<br />

T. Lütge<br />

K. Grüneberg<br />

79


Festjahr <strong>25</strong> | 500<br />

Im März 2017 ist es <strong>25</strong> Jahre her, dass die <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

offiziell gegründet wurde. 2017 ist aber auch das<br />

Jahr, in dem sich die Reformation mit Luthers berühmten<br />

Thesenanschlag vom 31. Oktober 1517 in Wittenberg<br />

<strong>zum</strong> 500. Mal jährt. Beide Jubiläen wollen wir in <strong>der</strong><br />

Johannes gemeinde mit vielfältigen Veranstaltungen,<br />

Gottes diensten, einer Reformationsausstellung und<br />

verschiedenen Gästen begehen.<br />

Am Freitag, den 10. März 2017, wird mit einem festlichen<br />

Abend <strong>der</strong> <strong>25</strong>. Jahrestag <strong>der</strong> Gemeindegründung auf<br />

dem Kirchengelände gefeiert, am Sonntag, den 12. März<br />

2017, findet dann ein Fest- und Dankgottesdienst mit<br />

Abendmahl zu diesem Anlass statt.<br />

Außerdem wird die <strong>Johannesgemeinde</strong> gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> DSP und <strong>der</strong> Botschaft <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />

zwischen dem 21. April und dem 28. Mai 2017 die<br />

Reformationsausstellung #hereIstand in <strong>der</strong> Bibliothek<br />

<strong>der</strong> DSP zeigen. Diese Ausstellung, die in deutscher<br />

und englischer Sprache präsentiert wird, gibt einen<br />

guten Einblick in die Geschichte und Bedeutung <strong>der</strong><br />

Reformation im deutschen, europäischen und auch dem<br />

weltweiten Kontext. Zur Ausstellung gehört auch eine<br />

Diskussion am 5. Mai und ein Konzert am 20. Mai.<br />

Im Juni vertritt eine kleine Delegation die <strong>Johannesgemeinde</strong><br />

beim „Gasthaus Ökumene“ <strong>zum</strong> Reformationssommer<br />

in Wittenberg. Mit dem Projekt #Vogelfrei500<br />

werden Gedanken zu Freiheit anhand Origamivögeln<br />

ausgetauscht.<br />

Von <strong>der</strong> Adventszeit 2016 bis zur Adventszeit 2017 werden<br />

insgesamt sechs Abende <strong>zum</strong> Themas „Luther Theologie<br />

im Spiegel seiner Lie<strong>der</strong>“ vorgestellt.<br />

Luthers Reformation fußte nicht zuletzt auf <strong>der</strong> Beschäftigung<br />

mit den biblischen Schriften. Deshalb wird es auch<br />

im Lutherjahr 2017 wie<strong>der</strong> eine Bibelwoche im Mai zu<br />

Texten aus dem Matthäusevangelium geben.<br />

Christian Nottmeier<br />

Dank Freude Vertrauen<br />

für gestern<br />

an heute<br />

für morgen<br />

Herzliche Einladung zur Jubiläumsfeier <strong>der</strong><br />

Ev. Luth. <strong>Johannesgemeinde</strong> <strong>Pretoria</strong>-<strong>Ost</strong> 2017<br />

Freitag<br />

10. März<br />

JUBILÄUMSFEIER<br />

Empfang 18:30<br />

Ansprachen mit 19:00<br />

musikalischen Einlagen<br />

Sonntag<br />

12. März<br />

FESTGOTTESDIENST<br />

09:00 in <strong>der</strong> Kirche<br />

Anschließend<br />

Kaffee & Kuchen<br />

office@johannesgemeinde.org.za 012 803 5212 Plot 31, Bush Road, Willow Park, 0184<br />

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