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Beelitzer Nachrichten Mai 2017

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BEELITZ - Der 10. <strong>Mai</strong> 1952 war in vielerlei<br />

Hinsicht ein bewegter Tag: In<br />

Bonn kam die Bundesregierung zusammen,<br />

um über den Deutschlandvertrag<br />

abzustimmen, in Cannes gingen die 5.<br />

Filmfestspiele zu Ende – und in Elsholz<br />

gab es eine Hochzeitsfeier, von der Regina<br />

und Hans Jeschke heute noch berichten<br />

können. „Unser Standesbeamter<br />

war eigentlich Friseur. Und der Trauzeuge<br />

hatte eine Flasche Schnaps in der<br />

Tasche und schenkte uns vor der Zeremonie<br />

erst einmal ein Gläschen ein“,<br />

berichten die beiden. Gefeiert wurde zu<br />

Hause in großer Runde, und das - natürlich<br />

- bei Sonnenschein.<br />

Die beiden Jeschkes haben jetzt „Eiserne<br />

Hochzeit“ gefeiert, ein Jubiläum das nur<br />

Wenige erreichen. Dementsprechend<br />

groß war die Zahl der Gratulanten: Bürgermeister<br />

Bernhard Knuth und Ortsvorsteherin<br />

Karin Höpfner schauten persönlich<br />

vorbei, zum Jubiläum übermittelten<br />

auch Ministerpräsident Dietmar<br />

Woidke und Landrat Wolfgang Blasig<br />

schriftlich Glückwünsche.<br />

Auf die Frage, wie sie es geschafft haben,<br />

so lange zusammen zu bleiben,<br />

antworten sie bescheiden: „Wir haben<br />

uns immer gut verstanden.“ Dass sie<br />

sich kennen gelernt haben, hat schon<br />

etwas Schicksalhaftes, denn erst nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg sind sie als Kinder<br />

nach Elsholz gekommen: Hans<br />

Jeschke durch die Vertreibung - aufgewachsen<br />

war er in einem kleinen Ort<br />

unweit der Neiße - und seine spätere<br />

AUS STADT UND ORTSTEILEN<br />

Eisern zusammengehalten<br />

Regina und Hans Jeschke aus Beelitz haben im <strong>Mai</strong> ihre Eiserne Hochzeit gefeiert<br />

Regina und Hans Jeschke halten eisern zusammen. Foto: Lähns<br />

Frau durch den Umzug aus Heilstätten,<br />

das damals von der Roten Armee okkupiert<br />

wurde.<br />

Näher gekommen sind sie sich beim<br />

Tanz. Solche gesellschaftlichen Ereignisse<br />

waren in den Nachkriegsjahren<br />

Seite 17<br />

Busendorf holt die „Auswanderer“ zurück<br />

Zum Dorffest am 8. Juli haben sich „Krümel“, „Malle-Jens“ und viele weitere angekündigt<br />

BUSENDORF - Am zweiten Juli-<br />

Wochenende kommt der Ballermann<br />

wieder nach Brandenburg: Für ihr Sommerfest<br />

haben die Busendorfer<br />

auch in diesem Jahr eine ganze<br />

Latte von Promis gewinnen<br />

können, die man „irgendwie“<br />

aus dem Fernsehen kennt und<br />

mit der Sonneninsel in Verbindung<br />

bringt. Die aber vor allem<br />

für ausgelassene Partystimmung<br />

stehen - und es in den sächsischen<br />

Dörfern ordentlich krachen<br />

lassen werden.<br />

Mit dabei sind - wie im vergangenen<br />

Jahr - Partykanzler Martin Martini<br />

und Vox-Auswanderer Jens Büchner,<br />

auch bekannt als „Malle-Jens“, der<br />

2010 auf die Balearen-Insel übersiedelte<br />

und sich dabei von Kameras begleiten<br />

ließ. Seit drei Jahren ist er als Schlagersänger<br />

mit Stimmungshits wie „Pleite<br />

aber sexy“ oder „Hau‘ ab, Du bist<br />

kein Alkohol“ im Geschäft.<br />

Star des Samstagabends, 8. Juli,<br />

wird indes eine andere Mallorca-<br />

Exilantin: „Krümel“, alias Marion<br />

Pfaff (Bild links), ist seit<br />

2008 als Sängerin auf Mallorca<br />

unterwegs, ließ sich 2011<br />

dann ebenfalls von der Sendung<br />

„Goodbye Deutschland.<br />

Die Auswanderer“<br />

bei ihrem Umzug und der<br />

Eröffnung eines Party-<br />

Lokals filmen. Mit Liedern<br />

wie „Mädchen, Mädchen“<br />

oder „Ich bin gut drauf“<br />

will sie in Busendorf ordentlich Stimmung<br />

machen.<br />

Aber damit ist die Starriege noch längst<br />

nicht komplett: Ebenfalls dabei sind<br />

Schlagersänger Engel B. und Partykanone<br />

„Killermichel“, der die Grenezn des<br />

guten Geschmacks ja ganz gern neu auslotet<br />

(„Auswärts sind wir asozial“). Und<br />

auch für Fans der Rockmusik ist etwas<br />

dabei: Rockgeiger Hans Wintoch, besser<br />

bekannt als „Hans die Geige“, greift<br />

am Samstag zu seinem Instrument und<br />

lässt echte „Klassiker“ neu aufleben.<br />

Dazu wird es tagsüber wieder ein Rahmenprogramm<br />

aus Kinderunterhaltung<br />

und Mitmachaktionen geben. Red.<br />

Mehr dazu in der nächsten Ausgabe der<br />

<strong>Beelitzer</strong> <strong>Nachrichten</strong>.<br />

kostbar und damit so etwas<br />

wie ein Pflichttermin für<br />

alle jungen Leute im Dorf.<br />

Dann die Hochzeit und<br />

viele gemeinsame und<br />

glückliche Jahre, in denen<br />

erst eine Wohnung in Beelitz<br />

bezogen und später ein<br />

eigenes Haus gekauft wurde.<br />

Hans Jeschke hatte<br />

nach seiner Ausbildung<br />

zum Kfz-Schlosser eine<br />

Anstellung in der Lungenklinik<br />

in Heilstätten gefunden<br />

und konnte sich 1965<br />

selbstständig machen. In<br />

seiner Werkstatt, die die<br />

beiden gemanagt haben,<br />

wurden vor allem Zweiräder<br />

repariert. Arbeit gab es<br />

immer mehr als genug.<br />

Verbunden sind die beiden<br />

auch durch ihr Hobby: Seit<br />

60 Jahren fahren sie zum<br />

Campen, noch heute geht<br />

es fast jedes Wochenende<br />

raus zur „Flottstelle“ am<br />

Schwielowsee, wo sie ihren<br />

Wohnwagen zu stehen haben.<br />

Dort haben Jeschkes<br />

auch viele Freunde gefunden,<br />

die zur Jubiläumsfeier auch alle<br />

vorbeigekommen sind - so wie natürlich<br />

die Familie, die aus drei Kindern, neun<br />

Enkel und mittlerweile fünf Urenkeln<br />

besteht. Eine Feier, an die man auch<br />

wieder lange zurückdenken wird. Red.

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