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Branche<br />
■■Porträt<br />
Ofen-Kompetenz im Doppel<br />
Gleich an zwei Standorten iSt ernSt heuSer mit seinen Firmen K-O-S vertreten:<br />
in Marburg, wo die abkürzung für Kamin-Ofen-Scheune steht und in Gießen, wo sie als Kachel-<br />
Ofen-Systeme zu entschlüsseln ist. Mit einem ergänzenden angebot im Schornsteinbau und als<br />
Saunafachbetrieb ist heuser ein „hansdampf in allen Gassen“.<br />
Mit einem Familienunternehmen zwei Firmenstandorte zu<br />
leiten, erfordert eine gute Organisation – und Familienmitglieder,<br />
die mit viel Herzblut und Sachverstand auch<br />
selbstständig agieren können: Ernst Heuser,1956 in Marburg geboren,<br />
hat das Glück, mit beidem gesegnet zu sein. Er hat feste<br />
Tage an beiden Standorten – und in seiner Abwesenheit tüchtige,<br />
kompetente Vertretung durch seine Frau Martina und seine<br />
Tochter Sarah. Direkt vorgezeichnet war Heusers Weg in die Ofenbranche<br />
nicht – es hat sich so ergeben. Von 1976 bis 1982 studierte<br />
er in Kassel Maschinenbau mit Schwerpunkt Konstruktionsund<br />
Fertigungstechnik. Um sein BAFÖG aufzubessern, arbeitete<br />
er nebenbei in der Konstruktionsabteilung einer Firma in Hannover-Münden,<br />
die Großheizkessel für Industrie und Hackschnitzelheizungen<br />
herstellte. Hier wurde mit seiner Mithilfe eine Kaminofenfertigung<br />
aufgebaut, wodurch auch Kontakte zu Kaminstudios<br />
in der Nähe zustande kamen. Von seiner Arbeit und seinen<br />
Kontakten in die Ofenbranche inspiriert, wagte Ernst Heuser nach<br />
seiner bestandenen Diplomarbeit 1982 den Schritt in die Selbstständigkeit.<br />
Die Scheune seiner Großmutter in Marburg-Cappel<br />
wurde in Eigenleistung und mithilfe guter Freunde zum Kaminstudio<br />
„Kamin-Ofen-Scheune“ umgebaut.<br />
1983 erfolgte die Eintragung Heusers in die Handwerksrolle<br />
als Kachelofen- und Luftheizungsbauer, jedoch lag der Schwerpunkt<br />
der Tätigkeit von Beginn an auf dem Verkauf skandinavischer<br />
Kaminöfen, die direkt vom Hersteller bezogen wurden. In<br />
den Neunzigerjahren gab es bis zu drei Azubis gleichzeitig, und es<br />
wurden viele Kachelöfen gebaut. Von den Gesellen haben fünf ihren<br />
Meister gemacht und sind jetzt teilweise selbstständig. Heute<br />
ist das Kerngeschäft wieder der Kaminofen und der transportable<br />
Heizkamin. Es gibt noch zwei Ofensetzer in der Firma, die auch<br />
im Betrieb ausgebildet wurden.<br />
Im Jahre 1986 gründete Ernst Heuser mit Martina eine Familie.<br />
Die gelernte Bürokauffrau arbeitet im Büro und Verkauf mit.<br />
1987 eröffnete er dann eine Filiale in Gießen, um auch in diesem<br />
Einzugsraum unmittelbar vertreten zu sein. Anfangs waren<br />
es sogar zwei Standorte in verschiedenen gemieteten Gebäuden<br />
in der Stadtmitte. Im Jahre 2002 wurde eine ehemalige Gastwirtschaft<br />
am Ortsanfang erworben und zum Ofenladen umgebaut.<br />
Tochter Sarah arbeitet hier nach einem Studium in Köln seit zwei<br />
Jahren im Verkauf und Büro mit. Die zweite Tochter studiert zurzeit<br />
Architektur in Gießen und könnte sich später ebenfalls eine<br />
Mitarbeit vorstellen.<br />
Ofenscheune mit Backhaus: Mit der Ofenscheune in Marburg fing die<br />
K-O-S-Erfolgsgeschichte an.<br />
Gut bestückte Ausstellungen<br />
In den beiden Ausstellungen stehen rund 180 Öfen und Anlagen,<br />
wobei Kaminöfen die größte Gruppe bilden. Seit zwei Jahren<br />
sind noch cirka zehn Pelletöfen dazu gekommen, von denen<br />
drei Öfen in Funktion sind. Die beiden Läden werden überwiegend<br />
über Öfen beheizt. In Marburg sind neben einem Kachelofen<br />
mit Brunner HBO 2e und einem gemauerten Herd noch ein<br />
Heizkamin und fünf Kaminöfen angeschlossen. Eine Kachelofenanlage<br />
mit Leda Wassereinsatz dient nicht nur zur Beheizung des<br />
ausgebauten Kellergeschosses. Sie ist der Heizmittelpunkt in Gießen,<br />
des Weiteren vier Kaminöfen und ein Heizkamin, die auch<br />
beheizt werden können. Beide Läden erstrecken sich über jeweils<br />
drei Etagen, was die Bestückung der Ausstellung natürlich nicht<br />
leichter macht.<br />
Als Ernst Heuser 1995 sein eigenes Wohnhaus baute, mussten<br />
natürlich auch Feuerstätten her. So kamen zwei Heizkamine<br />
in Wohn- und Schlafzimmer. Ein großer zentral eingebauter Kachelofen<br />
mit Brunner HBO 3W beheizt den kompletten offenen<br />
Wohnbereich. Die Ofenbank und eine Heizsäule in der Galerie<br />
werden über die konventionelle Zentralheizung beheizt. ▷<br />
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K&L-Magazin 4-<strong>2017</strong>