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Branche<br />
■■interview<br />
Unabhängigkeitsverlust oder Win-Win-<br />
Situation durch Franchise-Partnerschaften?<br />
Das schweizer Familienunternehmen rüegg setzt seit bald 10 Jahren auf ein<br />
Franchise-Vertriebssystem mit etablierten Kaminofenbaugeschäften oder neueinsteigern. Über<br />
150 rüegg Studios gehören inzwischen dazu. neue Studiopartner sind willkommen. Doch muss<br />
sich Matthias rüegg, chef des herstellers von Wohnraum-und Outdoor-Feuerstellen, auch immer<br />
wieder kritischen Fragen zum rüegg-Studio-Konzept stellen.<br />
K & L-Magazin: Wie beurteilen Sie die aktuelle<br />
Ausgangslage für Ofen-/Kaminbauer<br />
am Markt?<br />
Matthias Rüegg: Die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
und die Entwicklung des<br />
Marktes innerhalb der Europäischen Union<br />
haben in den vergangenen Jahren zu einer<br />
Verschärfung des Wettbewerbs geführt.<br />
Hinzu kommen Verordnungen und Reglementierungen<br />
der Länder, Städte und Gemeinden<br />
(Betriebsverbote), die zu einer<br />
Verunsicherung beim Endkunden führen.<br />
In der Industrie und dem Handwerk spürt<br />
man die immer globaleren Rahmenbedingungen<br />
sowie den Einfluss von Produzenten,<br />
die vermehrt via Internet und Baumärkten<br />
billige Direktangebote machen.<br />
Nicht selten werden Ofenbauer mit Kunden<br />
konfrontiert, die unrealistische Dumpingpreise<br />
fordern. Fazit: Immer höhere Anforderungen<br />
bei geringeren Margen. Hier<br />
setzt Rüegg mit seinem Studio-Konzept<br />
an. Wir besetzen konsequent die Marktnische<br />
der exklusiv und individuell gebauten<br />
Qualitäts-Wohnraumfeuerungen. Hinzu<br />
kommen innovative Marktneuheiten, wie<br />
zum Beispiel die erste geschlossene Outdoor-Feuerstelle<br />
„Surprise“. Dabei arbeitet<br />
Rüegg ausschließlich mit ausgesuchten<br />
Rüegg-Studio-Partnern.<br />
Ein Rüegg-Studio-Partner bleibt ein eigenständiger<br />
Unternehmer, der weiterhin<br />
mit seinem Namen auftritt. Innerhalb<br />
des Studionetzwerks profitieren<br />
die einzelnen Partner von einem aktiven<br />
Austausch in einem starken Verbund,<br />
ohne dass dabei die eigene Firmenidentität<br />
untergraben wird.<br />
Matthias Rüegg.<br />
K & L-Magazin: Riskiert ein bestehender<br />
Kaminbauer-Betrieb durch die Franchise-<br />
Partnerschaft nicht eine Verwässerung des<br />
eigenen Namens und gleichzeitig den Verlust<br />
der Unabhängigkeit als selbstständiger<br />
Handwerksbetrieb?<br />
Matthias Rüegg: Diese Frage kann ich<br />
mit einem klaren „Nein“ beantworten.<br />
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K&L-Magazin 4-<strong>2017</strong>
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