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Aufbau und Funktion<br />
Einbauten gibt es schon lange am Markt. Es handelt sich um Bauteile<br />
aus Keramik, Metall oder Kunststoff, die heutzutage in der<br />
Verfahrenstechnik meist zur Verbesserung von Strömungsverhältnissen<br />
eingesetzt werden. Neu ist, was das Fraunhofer IBP tat,<br />
nämlich sie in Kleinfeuerungsanlagen einzusetzen und zu beschreiben,<br />
wie sie dafür ausgelegt sein müssen.<br />
In diesem Fall werden die modulartig zusammengesetzten Bauteile<br />
über der Flamme im Feuerraum installiert, wo die Feuerungsgase<br />
sie durchströmen. „Diese spezielle Architektur vermischt die<br />
Bestandteile des Abgases intensiv mit der Verbrennungsluft. Das<br />
wird durch Mehrfachumlenkungen innerhalb der Einbauten beziehungsweise<br />
Verwirbelungen noch verlängert“, erläutert Projektleiter<br />
Mohammad Aleysa vom Fachgebiet Verbrennungssysteme<br />
am Fraunhofer IBP. Das Modul speichert während der Verbrennung<br />
Wärme, die es beim Abfall der Temperatur unter eine<br />
bestimmte Grenze während der Verbrennung wieder freigibt. Die<br />
Schwelle ist erreicht, wenn die Abgastemperatur unter die Modultemperatur<br />
fällt. Die gespeicherte Wärme ermöglicht die Oxidation<br />
nicht verbrannter Bestandteile im Abgas auch in ungünstigen Betriebsphasen,<br />
zum Beispiel wenn Holz nachgelegt wird, was den<br />
Verbrennungsvorgang insgesamt stabiler macht. Im Forschungsprojekt<br />
wurde diese Technik in den beiden typischen Anlagenformen<br />
von Öfen eingesetzt: in einer Feuerungsanlage mit schneller<br />
Wärmeabgabe in den Aufstellraum (also frei stehende Raumheizer,<br />
Kamineinsätze und offene Kamine, die in kurzen Zeitabständen<br />
immer wieder mit Holz beschickt werden müssen) und in einer<br />
Feuerungsanlage mit einer langsamen Wärmeabgabe in den<br />
Aufstellraum, wie es für Grundöfen und Speicheröfen typisch ist.<br />
Wirkweise und erstaunliche Ergebnisse<br />
Die Abscheidung von Staub aus dem Brenngas und somit die Filterfunktion<br />
der Einbauten basiert auf dem Prinzip der Adhäsion.<br />
Laut Aleysa verändern anorganische Feinstäube ihren Ladungszustand<br />
bei hohen Temperaturen: „Die Feinstäube sind je nach ihrer<br />
Beschaffenheit entweder positiv oder negativ geladen“, sagt er.<br />
Die Partikel haften an den Oberflächen der Einbauten an. In Tests<br />
bildete sich nach 400 Auflagen (das entspricht 50 Betriebstagen)<br />
ein Belag von knapp einem halben Millimeter Dicke. „Wenn die<br />
Schicht weiter wächst, fällt der Staub nach unten, da die Partikel<br />
nicht verbacken. Wenn sie durch die Ansammlung eine gewisse<br />
Größe erreichen, haften sie nicht mehr“, erläutert Aleysa.<br />
Die Gefahr, dass die Einbauten irgendwann verstopfen, besteht<br />
somit nicht und auch deshalb nicht, weil der Abgas-Durchmesser<br />
eines Einbauteils mit 5 Zentimetern ein Vielfaches mehr beträgt<br />
als die sich bildende Schicht.<br />
Die Ergebnisse sind erstaunlich. Ziel war einerseits, die Emissionen<br />
zu senken und andererseits, den Wirkungsgrad der Feuerungen<br />
zu erhöhen. Beides ist gelungen. Bei den beiden eingesetzten<br />
Anlagentypen wurde Kohlenmonoxid im Mittel um bis zu 78 Prozent<br />
reduziert, die Gesamtkohlenwasserstoffe im Abgas sogar um<br />
bis zu 95 Prozent. Feinstäube ließen sich „problemlos“ um bis zu<br />
86 Prozent mindern. Die keramischen Einbauten schnitten durchschnittlich<br />
immer besser ab als die metallischen. Hinsichtlich des<br />
Wirkungsgrads wurden beim frei stehenden Raumheizer durch<br />
Einsatz der Einbautentechnik Verbesserungen zwischen 5 und ▷<br />
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