Die WOGEDO – von allem ein bisschen mehr - Evangelische ...
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Rudolf Reute<br />
1959 <strong>–</strong> 1967 Pfarrer in der ev. lukaskirche<br />
ruth und rudolf reute 2008<br />
Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren Herzen.“<br />
Im Alter <strong>von</strong> fast 83 Jahren verstarb am um s<strong>ein</strong>e Gem<strong>ein</strong>demitglieder, beson-<br />
2. September 2011 Pfarrer i. R. Rudolf ders um die benachteiligten. Für die Be-<br />
Reute. Am 9. September, s<strong>ein</strong>em Gewohner der Notunterkünfte am Tichauer<br />
burtstag, wurde er in Xanten beerdigt, Weg und der Gartensiedlungen rund um<br />
und <strong>ein</strong>ige Gem<strong>ein</strong>demitglieder aus Lie- den Höherweg wurde 1966 das Lukasrenfeld<br />
nahmen an der Trauerfeier teil. haus gebaut. <strong>Die</strong> sonntäglichen Gottes-<br />
1957 kam Rudolf Reute zunächst für dienste dort waren immer gut besucht,<br />
kurze Zeit als Vikar in die noch junge und zum Kindergottesdienst kamen je-<br />
Lukaskirchengem<strong>ein</strong>de. Zu dieser Zeit den Sonntag <strong>mehr</strong> als 100 Kinder.<br />
existierte noch die Notkirche (Baracke) Kinder und Jugendliche lagen Rudolf<br />
auf der Posener Straße. 1959 kam er in Reute sehr am Herzen. Intensiv beglei-<br />
die inzwischen fertig gestellte Lukaskirtete er die Jugendarbeit. Mit Unterstütche<br />
zurück und übernahm den neu <strong>ein</strong>zung s<strong>ein</strong>er Frau führte er viele Kindergerichteten<br />
2. Pfarrbezirk.<br />
und Jugendfreizeiten in der Schweiz<br />
Voller Tatendrang legte Pastor Reute durch, wo er <strong>ein</strong>e Zeit lang bei Karl<br />
als Gem<strong>ein</strong>depfarrer los. Es gab viel zu Barth studiert hatte.<br />
tun: Über 8.000 Mitglieder zählte die Aus den Jugendkreisen der Lukas-<br />
Gem<strong>ein</strong>de damals, und die Not vieler kirchengem<strong>ein</strong>de ging s<strong>ein</strong>erzeit der so<br />
Menschen war groß. Zahlreiche Fami- genannte „21er-Kreis“ hervor, in dem<br />
lien lebten auf engstem Raum; sogar der sich junge Erwachsene regelmäßig tra-<br />
Bunker gegenüber der Kirche war befen. <strong>Die</strong>sem Kreis blieb Pastor Reute bis<br />
wohnt. Pastor Reute kümmerte sich sehr zuletzt verbunden. Er begleitete ihn all<br />
„denkmal“ für ruth und<br />
rudolf reute: das als tauben<br />
dargestellte Pfarrerehepaar<br />
in der ostseite des<br />
die Jahre über<br />
in Bibelarbeiten<br />
und Freizeiten,<br />
traute die meis-<br />
bronze-altars im Xantener ten Paare und<br />
dom st. victor.<br />
nahm Anteil am<br />
Leben aller Mitglieder.<br />
Noch<br />
heute trifft sich<br />
der „21er-Kreis“<br />
<strong>mehr</strong>mals im<br />
Jahr und wird<br />
sich immer gern<br />
an s<strong>ein</strong>en „guten<br />
Hirten“<br />
nern.erin-<br />
Leider verließ<br />
Pastor Reute<br />
Michael Jeiter, MerZenich „Menschen treten in unser Leben und begleiten uns <strong>ein</strong>e Weile.<br />
1967 die Gem<strong>ein</strong>de und trat <strong>ein</strong>e Stelle<br />
in Xanten an, die er bis zum Eintritt in<br />
den Ruhestand innehatte.<br />
Pfarrer Dr. Becks, der die Trauerfeier<br />
für Rudolf Reute hielt, bezeichnete ihn<br />
als „<strong>ein</strong>en engagierten Christen, <strong>ein</strong>en<br />
aufmerksamen Zuhörer, <strong>ein</strong>en fleißigen<br />
Arbeiter, <strong>ein</strong>en eifrigen Theologen und<br />
<strong>ein</strong>en gewissenhaften Prediger.“ Das<br />
traf genau so auch auf s<strong>ein</strong>e Zeit in Lierenfeld<br />
zu. Pastor Reute war gerne <strong>ein</strong><br />
„<strong>Die</strong>ner Gottes“ - so hat er s<strong>ein</strong>en Beruf<br />
verstanden und gelebt.<br />
Rudolf Reute hat Spuren hinterlassen.<br />
S<strong>ein</strong> herzliches und fröhliches Wesen<br />
passte zu der frohen Botschaft, die er<br />
verkündigte. Rudolf Reute war authentisch!<br />
S<strong>ein</strong>e „kindliche Frömmigkeit“ <strong>–</strong><br />
wie Pfarrer Dr. Becks es nannte <strong>–</strong> hat die<br />
Menschen angesprochen, erreicht und<br />
bewegt, weil sie sich darin wiederfinden<br />
konnten. Er verstand es, die Menschen<br />
zu verstehen.<br />
Ein besonderes Andenken wurde dem<br />
Ehepaar Reute bereits vor über 30 Jahren<br />
beim Bau des Bronze-Altars im Xantener<br />
St. Victor-Dom gesetzt. Aus persönlicher,<br />
dankbarer Wertschätzung sowie<br />
als Zeichen der Ökumene arbeitete der<br />
Künstler Gernot Rumpf Ruth und Rudolf<br />
Reute in Gestalt zweier Tauben in<br />
die W<strong>ein</strong>reben des Altars <strong>ein</strong>. Dort sitzen<br />
die beiden nun <strong>–</strong> als evangelisches<br />
Pfarrerehepaar kenntlich gemacht durch<br />
Beffchen, Barett und Eheringe <strong>–</strong> im Geäst<br />
des bronzenen W<strong>ein</strong>stocks. Ein ungewöhnliches<br />
„Denkmal“. Bescheiden<br />
und unaufdringlich. Aber besonders!<br />
Ganz so wie Ruth und Rudolf Reute.<br />
Erika Höhler, Helga Meutsch, Werner Meutsch<br />
Gem<strong>ein</strong>debrief 1 · 2012 17