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0109 - Klinikum Saarbrücken

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Aus den Kliniken<br />

Neue Methode bei Gallenblasen-OP<br />

Chirurgie im <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong>: Operation ohne sichtbare<br />

Schnitte<br />

Sie sitzt aufrecht am Bettrand, vor sich auf<br />

dem Nachttisch das Laptop. Inessa Baumann<br />

nutzt die kurze Aus-Zeit im Krankenhaus, um<br />

zu arbeiten. Denn zu Hause warten ihre drei<br />

Kinder wieder auf sie - eins, drei und fünf<br />

Jahre alt. Die ausgebildete Hebamme bringt<br />

Ordnung in ihre Karteikarten im PC, macht<br />

Abrechnungen. Dabei hat sie gerade erst<br />

eine Gallenblasenoperation hinter sich, vor<br />

zwei Tagen. Sie sieht putzmunter aus.<br />

Strahlend erzählt sie, sie hätte nicht mal die<br />

angebotenen Schmerzmittel nehmen müssen,<br />

die immer noch ungenutzt auf ihrem Nachttisch<br />

liegen. „Und eine Operationsnarbe gibt<br />

es auch nicht,“ so die 32-Jährige. Inessa<br />

Baumann zeigt stolz ihren Bauchnabel, der<br />

leicht gerötet ist, aber ansonsten ganz normal<br />

aussieht. Durch ihn wurde sie operiert - ein<br />

vollkommen neues Verfahren in der Medizin,<br />

das Frank Schütze, Oberarzt der Viszeral-,<br />

Thorax- und Kinderchirurgie des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Saarbrücken</strong>, aus Amerika importiert hat und<br />

das gegenüber den bisherigen Verfahren<br />

noch schonender für den Patienten ist als die<br />

bisherigen Methoden.<br />

Nachdem Inessa Baumann eine schwere<br />

Gallenkolik hatte, ließ sie sich im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Saarbrücken</strong> untersuchen. Das Ergebnis: Gallensteine.<br />

Die Ärzte sprachen die Empfehlung<br />

aus, die Gallenblase ganz zu entfernen,<br />

denn, so Oberarzt Frank Schütze: „Eine<br />

Galle, die einmal Gallensteine ausgebildet<br />

hat, neigt dazu, immer wieder neue zu bilden,<br />

selbst wenn man die Steine entfernt hat.<br />

Um nicht mehrmals operieren zu müssen, ist<br />

es günstiger, die ganze Gallenblase zu entfernen.<br />

Man kann auch gut ohne Gallenblase<br />

leben.“<br />

Früher musste man für eine Gallenblasenentfernung<br />

(Cholezystektomie) einen ca. 10 cm<br />

großen Bauchschnitt machen. Seit einigen<br />

Jahren, so Oberarzt Schütze, sei die Operation<br />

der Wahl die Laparoskopische Gallenblasenentfernung<br />

– die Operation durch’s<br />

„Schlüsselloch“. Dabei werden die OP-Geräte<br />

sowie eine Minikamera, die die Operation im<br />

Bauchinneren auf einen Bildschirm überträgt,<br />

mit 4 kleinen Schnitten in den Bauch eingeführt.<br />

Diese Methode ist heute Standard, etwa<br />

90 Prozent aller Gallenblasen-Operationen<br />

werden auf diese Weise durchgeführt. Bei<br />

einer anderen Schlüsselloch-Methode wird<br />

der Zugang der Operationsinstrumente durch<br />

natürliche Körperöffnungen - die Scheide, den<br />

Darm oder den Magen - genommen. Doch<br />

auch bei dieser - NOTES* genannten - Methode<br />

müssen zusätzlich kleine Schnitte in die<br />

Bauchdecke für die Operationsinstrumente<br />

gemacht werden.<br />

Inessa Baumann freut sich, dass sie nach der Operation keinerlei Narben haben wird.

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