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0109 - Klinikum Saarbrücken

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42<br />

Altenheim am Schlossberg<br />

Besuch auf vier Pfoten<br />

Für manche ist es der Höhepunkt der Woche,<br />

den sie sich nicht entgehen lassen wollen: Jeden<br />

Freitagnachmittag kommt Besuch auf vier<br />

Pfoten, die Hundestaffel des Fördervereins<br />

der freiwilligen Feuerwehr Quierschied. Der<br />

Aufenthaltsraum ist dann immer gut besucht.<br />

Wenn die Tür aufgeht, sitzen die Seniorinnen<br />

und Senioren schon erwartungsvoll im Kreis.<br />

Die Freude ist auf allen Seiten groß, wenn die<br />

dankbaren Hunde sich reihum die Leckerlis<br />

aus den Händen der alten Menschen holen<br />

dürfen. Die Hunde bleiben an der Leine, denn<br />

trotz guter Erziehung sind sie manchmal ganz<br />

schön ungestüm – die Leckerlis sind doch zu<br />

verführerisch.<br />

Die Such- und Rettungshundestaffel ist übrigens<br />

die einzige der Feuerwehren im Saarland.<br />

Sie wird immer dann eingesetzt, wenn<br />

Menschen vermisst werden –<br />

Ende Februar war das schon<br />

allein fünfmal in diesem Jahr.<br />

Verwirrte, Kinder, verirrte Wanderer<br />

- „manchmal“, so Trainerin<br />

Claudia Werth, „geht es dabei<br />

um Minuten. Bei Suizidgefährdeten<br />

zum Beispiel, oder auch<br />

wenn es draußen Minusgrade<br />

hat, müssen Vermisste sehr<br />

schnell gefunden werden, um<br />

nicht zu erfrieren.“<br />

Bei dem Angebot werden diejenigen,<br />

die Hunde lieben, aber<br />

bettlägerig sind, nicht vergessen.<br />

Claudia Werth von der Hundestaffel<br />

geht mit einem Hund auch<br />

in die Zimmer. Silke Frank vom<br />

A-Team, die sie begleitet, weiß:<br />

„Mit dem Besuch auf vier Pfoten<br />

Die Hunde dürfen sich Leckerlis holen – verfolgen wir auch therapeuti-<br />

hmm, lecker!<br />

sche Ziele. Es ist bemerkenswert,<br />

dass Menschen, die sonst wenige Regungen<br />

zeigen, im Kontakt zu den Hunden plötzlich<br />

aufleben, anfangen zu lachen oder mit dem<br />

Hund zu reden. Den größten therapeutischen<br />

Erfolg haben wir bei einer Bewohnerin, die<br />

schon seit langem nur noch im Bett liegt. Wir<br />

legen ihr den Hund auf einer Decke so ins<br />

Bett, dass sie ihn mit der Hand erreichen<br />

kann. Und schon nach kurzer Zeit sucht sie<br />

mit der Hand nach dem Hund, ihr Gesicht<br />

Besuch im Krankenbett: Die Hunde werden so auf’s Bett<br />

gelegt, dass sie gestreichelt werden können.<br />

lockert sich auf, sie fängt an, den Kopf des<br />

Hundes zu streicheln. Das ist für uns ein wunderbares<br />

Erlebnis und das bestärkt uns darin,<br />

dass diese Arbeit gut ist!“<br />

Ehrenamtliche helfen<br />

Im Altenheim am Schlossberg ist es nicht langweilig.<br />

Während die einen Bewohner alte<br />

Volkslieder singen, füttern die anderen das<br />

Hauskaninchen „Karlchen“. Die nächsten finden<br />

sich im Kochclub ein, weil sie mal wieder<br />

Lust auf Hausmannskost haben. Im Frühjahr<br />

finden sich sicher welche, die Lust haben, im<br />

Innenhof einen Sinnesgarten anzulegen. Sie<br />

legen mit selbst angepflanzten Kräutern den<br />

Grundstein für die Aromatherapie, die in<br />

Pflegezimmern durchgeführt werden soll.<br />

Alles ist möglich: Wer möchte, macht beim<br />

Geschichts- und Literaturkreis „selle mols“ mit<br />

oder bei der Hausmusikgruppe. Eine "Blaue<br />

Stunde" mit einem Skat- und Rommeestammtisch<br />

ist geplant. Viele Vorhaben, viele Ideen.<br />

Das ist zu Zweit gar nicht zu bewältigen.<br />

Deshalb wird ein Teil der Aktivitäten durch<br />

ehrenamtliche HelferInnen abgedeckt, die<br />

das A-Team unterstützen.<br />

Was Elvira Grundhöfer bei allem das wichtigste<br />

ist: „Dass die Angebote auf die Menschen<br />

zugeschnitten sind, die hier leben. Das kann<br />

heißen, dass sie sich ständig ändern, auf<br />

jeden Fall sind sie immer im Fluss. Die Palette<br />

an Fähigkeiten und Interessen ist eben riesengroß.“

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