Ausgabe Mai 2009 (PDF) - Mühlenland Niedersachsen
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Kategorie 5 - Umbau zur Fremdnutzung<br />
ohne Einbeziehung der Mühlentechnik<br />
Ist Mühentechnik nicht mehr vorhanden,<br />
bzw. wird aus hier nicht nachzuvollziehenden<br />
Gründen auf den Erhalt jeglicher Technik<br />
verzichtet, kann die Entscheidung zum<br />
Umbau zumindest den Erhalt des landschafts-<br />
oder stadtbildprägenden Teiles<br />
des Denkmals Mühle bewirken.<br />
Diese Kategorie ist für den Mühlenfreund<br />
mit Sicherheit nicht das erklärte Ziel des<br />
Mühlenerhaltes, aber für Realisten eine<br />
echte Alternative zum Neubau.<br />
Wind-, Wasser- und auch Industriemühlen<br />
wurden vielfach unter dem Gesichtspunkt<br />
dieser Kategorie umgebaut und dabei<br />
durchaus gute Lösungen erzielt.<br />
Im Normalfall wurden die größeren Umbauvorhaben<br />
fachlich von den Unteren<br />
Denkmalschutzbehörden begleitet, falls<br />
die Mühlen unter Denkmalschutz standen.<br />
Das bedeutet natürlich nicht automatisch,<br />
Bundesland Mühle / Ort Nutzung<br />
Bayern Wassermühle Seeshaupt Kurzentrum<br />
Nordrhein-Westfalen Windmühle Laer Wohnung<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
16<br />
Industriemühle Küppersmühle<br />
Duisburg<br />
Sachsen-Anhalt Turmmühle Peissen Hotel<br />
Thüringen Windmühle Heichelheim Gaststätte<br />
Grundregeln jeder Nutzungsänderung<br />
Bei einer historischen Mühle handelt es<br />
sich in der Regel um ein Denkmal im Sinne<br />
des jeweils im betreffenden Bundesland<br />
geltenden Denkmalschutzgesetzes. Jeder<br />
Eingriff, sowohl baulich als auch technisch,<br />
ist demzufolge durch die Untere Denkmalschutzbehörde<br />
zustimmungspflichtig. Vor<br />
dem Eingriff stehen die Erfassung und<br />
Ehemalige Turmwindmühle Halle-Peissen (Sachsen-<br />
Anhalt). Einbeziehung in einen Hotel-Neubau, wobei<br />
die Flügelattrappen als gestalterische Fehlplanung bewertet<br />
werden müssen. Foto: E. Jahn<br />
dass die erzielten Ergebnisse allgemeines<br />
Wohlwollen erwecken, zumindest konnte<br />
erreicht werden, dass entscheidende Stilelemente<br />
des Mühlenbaues ihren Platz in<br />
der neuen Nutzung bewahrt haben.<br />
Museum, Ateliers, Wohnungen<br />
Dokumentation des Gebäudes, der technischen<br />
Ausstattung und des technologischen<br />
Ablaufes. Ergänzend zur Dokumentation<br />
der Anlage muss die Erforschung<br />
der geschichtlichen Fakten erfolgen, das<br />
bedeutet das Sammeln aller Informationen<br />
zur Technik-, Nutzungs- und Sozialgeschichte.<br />
Auf der Basis der gewonnenen<br />
Mühlstein 47,10 .indd 16 04.12.2011 11:17:27 Uhr