Ausgabe Mai 2009 (PDF) - Mühlenland Niedersachsen

dem Riepster Hammrich auf stockte.
Diese kleine Mühle wurde auf die Spitze
der Holländermühle gebaut, und zwar im
Bereich des Schleifkranzes der ehemaligen
Windmühlenkappe. Die Galerie dieses
neuen Mühlenzusammenbaus wurde in die
Höhe der alten Kappe versetzt, gleichzeitig
wurde der Erdwall um die Mühle abgetragen.
Mühlenfreunde als Kenner der
Materie sahen diesen Aufbau schon 1954
als nicht akzeptable Lösung an.
In der Zeit von 1965 bis 1979 war die
Raiffeisen bank Flachsmeer neue Eigentümerin.
Ab 1979 restaurierte der nachfolgende
Eigentümer Roderich Gramberg - er
war später auch Schatzmeister der Mühlenvereinigung
Niedersachsen - die Mühle.
Zwischenzeitlich wurde dem Gebäude
zumindest der Stellenwert eines baulichen
Unikates zugestanden. Der letzte Eigentümerwechsel
erfolgte im Jahre 1991. Die
gesamte Mühlenanlage, bestehend aus
dem Müllerhaus und der Windmühle, wurde
verkauft.
Im Mai 2008, auf einer Fahrt durch Ostfriesland,
machte ich auch Station an der
Völlenerfehner Windmühle. Im Gespräch
mit zufällig vorbeikommenden Nachbarn
erfuhr ich, dass schon vor geraumer Zeit
ein Abrissantrag für dieses Mühlengebäude
bei der Behörde eingereicht worden sei.
Mit diesem Hintergrundwissen betrachtete
ich die Mühlenanlage natürlich intensiver.
Der äußere Zustand entsprach auf den
ersten Blick dem Bild, das später im Mühlstein
vom August 2008 abgedruckt wurde.
Bei näherer Betrachtung erkannte ich aber
eine größere Anzahl von teilweise sehr bedenklichen
Bauproblemen:
Die Kappe mit den großen Flügeln - modifiziertes
Simson System - ist nach Südosten
ausgerichtet, einer Windrichtung, die in
Ostfriesland zu den selteneren Windlagen
zählt. Bei einem Vergleich von diversen
Mühlenbildern aus der Zeit zwischen 1994
und 2008 fällt auf, dass die Flügel immer in
die gleiche Richtung zeigen. Welche Funk-
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Aus dem ursprünglichen Wallholländer wurde 1958
durch Aufstockung mit einer kleinen Wasserschöpfmühle
die einmalige „Doppelmühle“.
Foto: Archiv UDB Landkreis Leer
Die Windmühle Völlenerfehn im Juli 2008. Verfallserscheinungen
sind bereits deutlich sichtbar.
Foto: Ph. Oppermann
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