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Lübbecke 06-17

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Im Arbeitsvertrag enthaltene Pflicht zu<br />

Mehrarbeit muss auch vergütet werden<br />

31<br />

ANZEIGEN, PUBLICITY UND REDAKTIONELLES<br />

Ist der Arbeitnehmer laut Arbeitsvertrag<br />

verpflichtet, „im gesetzlichen<br />

Rahmen Mehrarbeit zu leisten“, folgt<br />

allein daraus nicht, dass die Überstunden<br />

nicht gesondert vergütet<br />

werden. Das machte das Bundesarbeitsgericht<br />

(BAG) im Fall eines<br />

Lkw-Fahrers deutlich, der sich mit<br />

seinem Arbeitgeber um die Vergütung<br />

von Überstunden stritt. Eine<br />

Vergütung gelte als stillschweigend<br />

vereinbart, wenn die Arbeitsleistung<br />

nur gegen eine Vergütung zu erwarten<br />

ist. Das gelte nicht nur in<br />

den Fällen, in denen die Parteien<br />

gar keine Vereinbarung getroffen<br />

haben. Es gelte vielmehr auch, wenn<br />

der Arbeitnehmer auf Veranlassung<br />

des Arbeitgebers quantitativ mehr<br />

gearbeitet hat, als von der Vergütungsabrede<br />

erfasst ist. Im vorliegenden<br />

Fall sei daher von einer<br />

Vergütungspflicht auszugehen. Der<br />

Hans Christian Hucke, Fachanwalt<br />

für Arbeitsrecht in der Anwalts- und<br />

Steuerberaterkanzlei ARNING SCHRÖ-<br />

DER HUCKE, <strong>Lübbecke</strong>. FOTO: PR<br />

(V. li.) Dr. Ludger Gruber, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Dr. Tim Ostermann und Klaus Oehler.<br />

FOTOS: THOMAS KLÜTER<br />

Herford (EVZ).<br />

Ein Plädoyer für die repräsentative<br />

Demokratie hielt Norbert Lammert<br />

vor der Landtagswahl im Herforder<br />

Schützenhof. Das „Politische Bildungsforum<br />

NRW der Konrad-Adenauer-Stiftung”<br />

hatte Lammert eingeladen,<br />

und dessen Leiter Dr. Ludger<br />

Gruber begrüßte den Präsidenten<br />

des Deutschen Bundestages<br />

und die vielen Gäste zur Eröffnung.<br />

Norbert Lammert bekleidet seit<br />

2005 das zweithöchste Amt in der<br />

Bundesrepublik. In der protokollarischen<br />

Rangordnung des Landes<br />

steht er gleich hinter dem Bundespräsidenten<br />

und noch vor Kanzlerin<br />

Angela Merkel. Der Bundestagsabgeordnete<br />

für den Kreis Herford,<br />

Dr. Tim Ostermann hielt seine<br />

Laudatio dann auch mit entsprechendem<br />

Respekt und hatte gleich<br />

noch ein kleines Kompliment im<br />

Gepäck: „Die meisten der hier Anwesenden<br />

hätten sich gefreut, wenn<br />

eine Silbe Ihrer Amtsbezeichnung<br />

gestrichen worden wäre”, sagte<br />

Ostermann und fügte an: „Statt<br />

als Bundestagspräsident hätten wir<br />

Sie gern als Bundespräsident gesehen.”<br />

Lammert sprach dann von<br />

den Werten der Demokratie und<br />

von Wahlen. „Acht von zehn Menschen<br />

in unserem Land sind davon<br />

überzeugt, dass Wahlen einen Unterschied<br />

machen”, sagte der Gast<br />

aus Berlin. Man dürfe aber nicht<br />

den Fehler machen, zu glauben,<br />

dass eine demokratische Entscheidung<br />

bestimme, was richtig sei.<br />

„Eine parlamentarische Entscheidung<br />

gibt nur vor, was gilt”, so<br />

Lammert. In seinen weiteren Ausführungen<br />

machte er am Beispiel<br />

der britischen Volksabstimmung<br />

über den Brexit klar, warum es<br />

Plebiszite, also direktdemokratische<br />

Abstimmungen, in Deutschland<br />

nicht auf Bundesebene gebe. „Das<br />

bekundete Interesse an einer Beteiligung<br />

ist größer, als die tatsächliche<br />

Beteiligung”, sagte Lammert.<br />

Dadurch könne es passieren,<br />

dass eine verhältnismäßig kleine<br />

Gruppe von Wählern Entscheidungen<br />

treffe, die dann für alle Deutschen<br />

gelten würden. „Die höchste Wahlbeteiligung<br />

haben wir immer noch<br />

bei den Parlamentswahlen”, so<br />

Lammert. Und die gewählten Vertreter<br />

seien qualifiziert, das Volk<br />

Arbeitnehmer schulde als Kraftfahrer<br />

keine Dienste höherer Art. Auch<br />

werde keine deutlich herausgehobene,<br />

über der Beitragsbemessungsgrenze<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

liegende Vergütung gezahlt.<br />

Allerdings müsse der Arbeitnehmer<br />

im Rechtsstreit darlegen<br />

und beweisen, dass er die geltend<br />

gemachten Überstunden auch tatsächlich<br />

geleistet hat. Er genügt<br />

dieser Darlegungslast, wenn er vorträgt,<br />

an welchen Tagen er von<br />

wann bis wann Arbeit geleistet oder<br />

sich auf Weisung des Arbeitgebers<br />

zur Arbeit bereitgehalten hat. Auf<br />

diesen Vortrag müsse der Arbeitgeber<br />

im Rahmen einer gestuften Darlegungslast<br />

substanziiert erwidern.<br />

Er müsse im Einzelnen vortragen,<br />

welche Arbeiten er dem Arbeitnehmer<br />

zugewiesen hat und an welchen<br />

Tagen der Arbeitnehmer von wann<br />

bis wann diesen Weisungen – nicht<br />

– nachgekommen ist. Lässt er sich<br />

nicht substanziiert ein, gilt der<br />

Sachvortrag des Arbeitnehmers als<br />

zugestanden (vgl. BAG, Urteil vom<br />

21.12.2016, 5 AZR 362/16).<br />

Bundestagspräsident Nobert Lammert zu Gast im Schützenhof<br />

Norbert Lammert begeisterte mit<br />

seinen geistreichen und fundierten<br />

Ausführungen zur Demokratie.<br />

auch in fachlichen Fragen zu vertreten.<br />

Im Anschluss an seinen Vortrag<br />

diskutierte der Bundestagspräsident<br />

mit den Besuchern im Saal, beantwortete<br />

Fragen und sagte seine<br />

Einschätzung zu den angesprochenen<br />

Themen der Gäste.<br />

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