Rayleigh-Bénard-Konvektion
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4 ANHANG: LINEARE STABILITÄTSANALYSE DES RAYLEIGH-B ÉNARD-SYSTEMS16<br />
Für ein Differentialgleichungssystem zweiter Ordnung ist eine weitere Randgedingung<br />
nötig. Die in der folgenden Rechnung verwendete lautet<br />
� � � �<br />
∂2 ∂2 w = w = 0 (41)<br />
∂z2 ∂z2 z=0<br />
Ohne eine Herleitung zu geben sei hier erwähnt, daß diese Randbedingungen eine<br />
Grenzfläche beschreiben, an der Reibungskräfte zu vernachlässigen sind. Das<br />
im vorliegenden Versuch untersuchte System entspricht diesen Randbedingungen<br />
nicht, die Rechnung mit realistischen Randbedingungen ist jedoch erheblich<br />
aufwendiger. Die relevanten Ergebnisse lassen sich, wenigstens qualitativ, aber<br />
auch mit obigen Randbedingungen gewinnen.<br />
Es erweist sich als günstig, die gesuchten Größen in Fourierdarstellung zu<br />
verwenden:<br />
z=1<br />
i (kxx+kyy) + pτ<br />
w = W (z) e<br />
δθ = ˜ θ(z) e i (kxx+kyy) + pτ . (42)<br />
(42) ist keine vollständige Fourierdarstellung der gesuchten Größen. Da jedoch<br />
die Gleichungen (38) linear in w und δθ sind, entkoppeln die einzelnen Moden<br />
und können einzeln betrachtet werden (der obige Ansatz wäre für nichtlineare<br />
Gleichungen wie etwa (8) unzulässig). Ziel der linearen Stabilitätsanalyse ist<br />
es, die Mode zu finden, die ” als erste“, d.h.: bei der kleinsten <strong>Rayleigh</strong>-Zahl,<br />
instabil wird. Ob eine Mode stabil oder instabil ist, hängt vom Wert der Zeitkonstanten<br />
p ab. Ist p kleiner als Null, klingt die Mode in der Zeit exponentiell<br />
ab, ist p größer als Null, wächst sie exponntiell. Mit anderen Worten: bei kleinen<br />
<strong>Rayleigh</strong>zahlen, wo stabiles Verhalten erwartet werden kann, sollte p negativ<br />
sein, bei großen Werten von Ra dann positiv. Beim Auftreten der ersten Instabilitäten<br />
sollte p also von negativen auf positive Werte umschlagen. Es ist also<br />
ausreichend, im Folgenden Lösungen zu suchen, für die p = 0 gilt.<br />
Die Funktionen W (z) und ˜ θ(z) werden in diskreter Fourierzerlegung dargestellt.<br />
Aus den gewählten Randbedingungen folgt sofort:<br />
W (z) = An sin(nπz)<br />
˜θ(z) = Bn sin(nπz), (43)<br />
wobei n eine ganze Zahl größer Null ist. Wie auch schon in (42) ist dieser Ansatz<br />
nicht vollständig, eigentlich müßte über alle n summiert werden. Analoge<br />
Argumente wie oben erlauben es jedoch, die Betrachtungen auf eine Mode zu<br />
beschränken.<br />
Aus (42, 43) folgt:<br />
� ∂ 2<br />
∂2<br />
+<br />
∂x2 ∂y2 ∂<br />
δθ = p δθ<br />
∂τ<br />
∂<br />
w<br />
∂τ<br />
�<br />
= p w<br />
δθ = a 2 δθ