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DerHund_0517

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Dennis Panthen steckt eine Fläche von<br />

100 Quadratmetern für die Suche ab.<br />

In unregelmäßigen Abständen legt der Trainer<br />

Bockwurst-Stückchen für Scapolo aus.<br />

Vor dem Start: Scapolo<br />

überblickt das Suchfeld.<br />

Gesucht wird gegen die Windrichtung, also wenn<br />

die Seifenblasen Sabine ins Gesicht fliegen.<br />

Sabine. „Er hatte dann eine Aufgabe. Das<br />

war ihm wichtig. Und ich konnte ihn vom<br />

Fressen spielerisch abbringen.“<br />

Als sie dann im Internet von Dennis<br />

Panthens Ausbildung zum Giftködersuchhund<br />

las, entschieden sie und ihr Mann<br />

Franz: „Wir machen das auch.“<br />

Der Mensch macht’s<br />

Eine Entscheidung, die Sabine konsequent<br />

umgesetzt hat. Scapolo ist „mit Abstand<br />

der Gruppenbeste“ seines Ausbildungsjahrgangs,<br />

sagt Dennis Panthen. Den<br />

Eignungstest hat er nicht zuletzt wegen<br />

seiner Erfahrung mit Sabine und Scapolo<br />

abgeschafft. Stattdessen setzt er verstärkt<br />

auf Verantwortung und die Konsequenz<br />

der teilnehmenden Hundehalter.<br />

„Jeder Hund kann Giftködersuchhund<br />

werden, aber nicht jeder Mensch hat das<br />

Zeug dazu“, sagt der Trainer. „Sie müssen<br />

wirklich hartnäckig und zielgerichtet mit<br />

ihren Hunden üben. Sabine gibt dafür das<br />

beste Beispiel.“ Neben Zielstrebigkeit und<br />

Trainingsfleiß braucht der menschliche<br />

Part bei der Giftködersuche auch „Hundeverstand“<br />

– also ein grundlegendes Verständnis<br />

dafür, wie Hunde lernen, dass<br />

sie eindeutige Kommunikation und klare<br />

Strukturen brauchen. „Das ist etwas, das<br />

ich inzwischen leider bei immer weniger<br />

Menschen sehe“, sagt Dennis Panthen.<br />

Auch wenn jeder Hund es schaffen<br />

kann, gibt es doch ein paar Eigenschaften,<br />

die es ihm und seinem Halter im Training<br />

leichter machen. Vor allem sozial kompetente,<br />

ausgeglichene Hunde, die sich leicht<br />

motivieren, aber schwer ablenken lassen,<br />

sind geeignet. Schließlich ist das Ziel<br />

der Ausbildung, dass der Hund in einer<br />

Umgebung voller Gerüche und Geräusche<br />

mit anderen Hunden und Menschen, wie<br />

einem belebten Park oder Spazierweg,<br />

unbeirrt sein Ziel verfolgt. Denn an solchen<br />

Orten, die viele Halter und deren Hunde<br />

anziehen, liegen Giftköder aus. „Außerdem<br />

ist es hilfreich, wenn der Hund ein Spieler<br />

ist, für den es das Größte ist, seine Mission<br />

zu erfüllen. Dieser Typ eignet sich sehr gut,<br />

um die Motivation trotz Ablenkung sehr<br />

hoch zu halten“, erläutert Dennis Panthen.<br />

Wurst suchen, Köder finden<br />

Damit Laien die Giftködersuche mit ihren<br />

Hunden leicht trainieren können und das<br />

Erlernte auf eine große Bandbreite möglicher<br />

Köder anwendbar ist, lohnt es nicht,<br />

die Hunde auf das Aufspüren von Giftstoffen<br />

zu trainieren. „Erstens gibt es viel<br />

zu viele Gifte. Jeder Toxikologe hat Bücher<br />

voller Substanzen, die dicker sind als die<br />

Bibel“, sagt Dennis Panthen. Außerdem<br />

gibt es Köder, die nicht mit Gift versetzt,<br />

42 Der Hund 05/2017

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