BREMER SPORT Magazin | Juli-August 2017
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Vier Jahre lang passte kein Blatt Papier<br />
zwischen die deutschen Spieler und<br />
Heynen. Es entwickelte sich ein fast schon<br />
familiäres Verhältnis, das in der WM-<br />
Bronzemedaille 2014, der ersten WM-<br />
Medaille seit 44 Jahren, gipfelte. Zuvor war<br />
schon Platz fünf bei den Olympischen<br />
Spielen 2012 geglückt, danach der Sieg bei<br />
den erstmaligen European Games. Nach<br />
der vierjährigen Zusammenarbeit erfüllte<br />
sich Heynen einen Herzenswunsch und<br />
übernahm die Nationalmannschaft seines<br />
Heimatlandes.<br />
><br />
Nun gibt es ausgerechnet in Bremen ein<br />
Wiedersehen. Ausgerechnet, weil Heynen<br />
dort bei seinem letzten Heimspiel im vergangenen<br />
Jahr (3:2 gegen Tschechien) emotional<br />
verabschiedet wurde. Allerdings treffen<br />
Deutschland und Belgien bereits zuvor<br />
aufeinander – und dieser erste Vergleich<br />
kann entscheidend für die nahe Zukunft<br />
beider Teams sein: Vom 19. bis 23. <strong>Juli</strong> findet<br />
in Kortrijk/BEL das letzte WM-Qualifikationsturnier<br />
statt, Teilnehmer sind Estland,<br />
die Slowakei, Spanien, Weißrussland und<br />
eben Deutschland und Belgien. Nur der<br />
Turniersieger qualifiziert sich für die WM<br />
2018 in Bulgarien & Italien, Experten gehen<br />
davon aus, dass es zwischen den DVV-<br />
Männern und Belgien entschieden wird.<br />
Die Belgier haben sich bereits nach kurzer<br />
Zeit entwickelt und stabilisiert, das Team ist<br />
in der World League Gruppe eins gegen die<br />
weltbesten Nationen sehr gut dabei (drei<br />
Siege & drei Niederlagen). Das deutsche<br />
Team spielt auch in der World League, dem<br />
jährlichen Wettbewerb des Volleyball-<br />
Weltverbandes, und steht dort im Finalturnier<br />
(Ergebnis erst nach Redaktionsschluss,<br />
Anm. d. Red.). Allerdings ist die<br />
deutlich verjüngte Mannschaft lediglich in<br />
der Gruppe drei am Start, in der eher die<br />
zweite Reihe des Volleyballs vertreten ist.<br />
Der Wettbewerb ist dennoch von entscheidender<br />
Bedeutung für den neuen<br />
Bundestrainer Andrea Giani und sein Team:<br />
Giani, eine italienische Volleyball-Ikone mit<br />
u.a. drei olympischen Medaillen und drei<br />
WM-Titeln, ist dabei, eine neue Generation<br />
an die Weltspitze heranzuführen. Die World<br />
League wurde mit einem Kader gespielt,<br />
der ein Durchschnittsalter von 22,4 Jahren<br />
hat. Spieler wie Ruben Schott (22 Jahre,<br />
Mailand/ITA), Moritz Reichert (22 Jahre,<br />
Tours/FRA) oder die 18-jährigen Tobias Krick<br />
und <strong>Juli</strong>an Zenger (United Volleys Rhein-<br />
Main) verkörpern die Zukunft des deutschen<br />
Männer-Volleyballs und müssen nun,<br />
internationale Luft schnuppern. „Die jungen<br />
Spieler haben sehr viel Potenzial. Sie<br />
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| Bremen Sport <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong>-<strong>August</strong> 17