Ernährung bei Multipler Sklerose (MS)
Ernährung bei Multipler Sklerose (MS)
Ernährung bei Multipler Sklerose (MS)
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<strong>Ernährung</strong> <strong>bei</strong> <strong>Multipler</strong> <strong>Sklerose</strong><br />
Gemeinsam Gemeinsam für für ein ein besseres besseres Leben Leben mit mit <strong>MS</strong>. <strong>MS</strong>.<br />
Gemeinsam für ein besseres Leben mit <strong>MS</strong>.
2<br />
Inhalt / EntzündungsvorgängE Im KörpEr<br />
<strong>Ernährung</strong> <strong>bei</strong> <strong>Multipler</strong> <strong>Sklerose</strong> –<br />
gibt es eine spezielle <strong>MS</strong>-Diät?<br />
„Es gibt Krankheiten, die nur durch richtige <strong>Ernährung</strong> geheilt werden können.“ das sagte schon<br />
hippokrates im 4. Jh. vor Christus. Bei vielen Erkrankungen wurden in den letzten Jahrhunderten klare<br />
zusammenhänge zwischen Krankheit und <strong>Ernährung</strong> erkannt. durch eine entsprechende <strong>Ernährung</strong>sumstellung<br />
konnten Krankheiten geheilt oder im verlauf gemildert werden. spielt die <strong>Ernährung</strong> auch<br />
eine rolle <strong>bei</strong> multipler sklerose? Kann eine spezielle ms-diät den verlauf der Erkrankung beeinflussen?<br />
In den letzten Jahren wurden für die krankheitsauslösenden mechanismen, die sich im Körper während<br />
eines ms-schubes abspielen, zunehmend Erklärungen gefunden. Es zeigte sich, dass multiple sklerose,<br />
wie auch rheuma, eine autoimmunerkrankung ist, die mit einer chronischen Entzündung des zentralnervensystems<br />
einhergeht.<br />
dies führte zur Entwicklung verschiedener ansätze, die darauf basieren, durch eine <strong>Ernährung</strong>sumstellung<br />
das Krankheitsgeschehen möglicherweise positiv zu beeinflussen. seit den 1950er Jahren wurden<br />
verschiedene <strong>Ernährung</strong>skonzepte vorgestellt, die sich im Wesentlichen darauf konzentrierten, den<br />
anteil bestimmter Fette in der nahrung festzulegen. viele dieser ms-diäten wurden inzwischen wieder<br />
verworfen, da sie sich für die dauerhafte <strong>Ernährung</strong> nicht eigneten.<br />
heute weiß man: Es gibt keine spezielle „ms-diät“, mit der eine heilung der Erkrankung erzielt werden<br />
kann. doch man weiß auch, dass eine falsche <strong>Ernährung</strong> einen ungünstigen Krankheitsverlauf fördern<br />
kann. Inzwischen gibt es Erfahrungen mit verschiedenen <strong>Ernährung</strong>skonzepten, auf deren Basis die<br />
deutsche gesellschaft für <strong>Ernährung</strong> Kriterien für eine sinnvolle lebensmittelauswahl festlegen konnte.<br />
diese Broschüre soll Ihnen da<strong>bei</strong> helfen, sich ausgewogen und gesund zu ernähren, da<strong>bei</strong> gleichzeitig<br />
das Entzündungsgeschehen und damit den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. sie sollten jedoch<br />
auch immer bedenken, dass eine <strong>Ernährung</strong>sumstellung auf keinen Fall die medikamentöse therapie<br />
ersetzt, sondern diese allenfalls unterstützt.<br />
Wir wünschen Ihnen da<strong>bei</strong> viel Erfolg!<br />
Ihr ExtraCarE-team
Inhalt<br />
Grundsätze zur <strong>Ernährung</strong> ....................................................................................................... 4<br />
Fettsäuren, Vitamine und Spurenelemente –<br />
Einfluss auf entzündliche Prozesse im Körper ........................................................................ 8<br />
Fettsäuren – der schlüssel<br />
zur entzündungshemmenden <strong>Ernährung</strong> ...........................................................................................9<br />
oxidativer stress<br />
– so entstehen schädigende freie radikale .......................................................................................13<br />
vitamin a, vitamin C, vitamin E und b-Karotin<br />
als radikalfänger ......................................................................................................................................15<br />
Kupfer, selen und zink<br />
– wichtig für die entzündungshemmende <strong>Ernährung</strong> ................................................................... 18<br />
Osteoporose – mit Kalzium vorbeugen .................................................................................22<br />
vitamin d und vitamin K ......................................................................................................................24<br />
Verstopfungen natürlich entgegenwirken ............................................................................26<br />
Was trinke ich? ........................................................................................................................................ 27<br />
<strong>Ernährung</strong>sempfehlungen <strong>bei</strong> <strong>MS</strong> im Überblick ...................................................................28<br />
Wo finde ich Hilfe .................................................................................................................... 31<br />
Quellen und weiterführende literatur ...............................................................................................31<br />
3<br />
Grundsätze der <strong>Ernährung</strong>
4<br />
Grundsätze zur <strong>Ernährung</strong><br />
die <strong>Ernährung</strong>smedizinerin Frau dr. monika pirlet-gottwald schrieb in einem artikel: „der mensch<br />
isst zu viel, zu viel auf einmal, zu viel schwerverdauliches, er isst zu hastig und er weiß nicht<br />
mehr, was ihm gut tut.“ Für eine gesunde <strong>Ernährung</strong> sind einige „grundsätze zur <strong>Ernährung</strong>“ zu<br />
beachten, die als leitfaden dienen können. auf diese Weise kann der Körper mit allen nötigen<br />
nährstoffen ausreichend versorgt werden und diese auch richtig verdauen. 1–6<br />
aber auch <strong>bei</strong> der <strong>Ernährung</strong> ist der mensch als Individuum zu sehen. Jeder mensch reagiert<br />
unterschiedlich auf bestimmte nahrungsmittel. deshalb ist es wichtig <strong>bei</strong> der <strong>Ernährung</strong>sweise<br />
herauszufinden, was der Körper benötigt und was gut tut.<br />
. Vielfältigkeit<br />
1. der Körper braucht zur deckung seines Energiebedarfs und zum Erhalt seiner Funktionen<br />
eine vielzahl an nährstoffen. dazu gehören: Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, vitamine, mineralstoffe,<br />
spurenelemente und sekundäre pflanzenstoffe.<br />
damit alle nährstoffe in ausreichender menge zu sich genommen werden, ist eine ausgewogene<br />
<strong>Ernährung</strong> nötig. das heißt: abwechslungsreich, in ausreichender menge – nicht zu viel und nicht<br />
zu wenig – und in geeigneter Kombination.<br />
abb. 1: zusammenstellung einer ausgewogenen <strong>Ernährung</strong>
. Nur so viel essen, wie der Körper benötigt<br />
2. Wer sich viel bewegt, der verbraucht mehr Energie. auf diesem prinzip basieren die referenzwerte<br />
der deutschen gesellschaft für <strong>Ernährung</strong> (dgE) zur Energiezufuhr. Weil zu viel nahrung<br />
auf dauer zu gesundheitlichen problemen und Fettsucht führen kann, sollte dem Körper<br />
immer nur so viel zugeführt werden, wie er im darm aufnehmen, im stoffwechsel umsetzen und<br />
über die ausscheidungsorgane (darm, haut, lungen und niere) restlos ausscheiden kann.<br />
Richtwerte für die durchschnittliche Energiezufuhr pro Tag 9<br />
Ist jemand körperlich aktiv, benötigt er mehr Energie. durch den pal-Wert a kann man relativ<br />
schnell den persönlichen richtwert für die tägliche Energiezufuhr ermitteln.<br />
Beispiele für den durchschnittlichen täglichen Energieumsatz<br />
ar<strong>bei</strong>tsschwere und Freizeitverhalten pal Beispiele<br />
ausschließlich sitzende oder liegende lebensweise 1,2 alte, gebrechliche menschen<br />
ausschließlich sitzende tätigkeit mit wenig oder<br />
keiner anstrengenden Freizeitaktivität<br />
sitzende tätigkeit, zeitweilig auch zusätzlicher Energieaufwand<br />
für gehende oder stehende tätigkeiten<br />
1,4–1,5 Büroangestellte,<br />
Feinmechaniker<br />
1,6–1,7 laboranten, Kraftfahrer,<br />
studierende, Fließbandar<strong>bei</strong>ter<br />
überwiegend gehende und stehende ar<strong>bei</strong>t 1,8–1,9 verkäufer, Kellner, handwerker<br />
körperlich anstrengende berufliche ar<strong>bei</strong>t 2,0–2,4 Bauar<strong>bei</strong>ter, landwirte,<br />
leistungssportler<br />
Ein Blick in tabelle 2 verdeutlicht, wie hoch die tägliche Energiezufuhr für normalgewichtige aussehen<br />
soll. der grundumsatz berücksichtigt u.a. geschlecht, alter und Körpergewicht.<br />
Energiezufuhr pro Tag in Abhängigkeit<br />
von der körperlichen Aktivität in kcal/Tag b,c (unter Berücksichtigung der PAL-Werte)<br />
alter (Jahre) grundumsatz pal=1,4 pal=1,6 pal=1,8 pal=2,0<br />
Jugendliche<br />
und Erwachsene kcal/tag m w m w m w m w<br />
15 bis unter 19 1820 2500 2000 2900 2300 3300 2600 3600 2900<br />
19 bis unter 25 1820 2500 1900 2900 2200 3300 2500 3600 2800<br />
25 bis unter 51 1740 2400 1900 2800 2100 3100 2400 3500 2700<br />
51 bis unter 65 1580 2200 1800 2500 2000 2800 2300 3200 2500<br />
65 und älter 1410 2000 1600 2300 1800 2500 2100 2800 2300<br />
a pal = physical activity level, durchschnittlicher täglicher Energiebedarf für körperliche aktivität als mehrfaches<br />
des grundumsatzes.<br />
b schwangere erhalten über die gesamte schwangerschaft eine zulage von 255 kcal/tag; die zulage ist<br />
unabhängig vom jeweiligen pal-Wert.<br />
c stillende erhalten folgende zulagen: bis einschließlich 4. monat: +635 kcal/tag, weiter volles stillen nach dem<br />
4. monat: + 525 kcal/tag, teilweises stillen nach dem 4. monat: +285 kcal/tag. die zulage ist unabhängig vom<br />
jeweiligen pal-Wert.<br />
5
.Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Essen<br />
3. Für eine gesunde <strong>Ernährung</strong> ist es wichtig, dass die nahrung vollständig zerlegt wird. nur<br />
so können alle nahrungsbestandteile, vitamine und mineralstoffe aufgenommen werden. die<br />
verdauung beginnt mit dem vollständigen zerkleinern und Einspeicheln der nahrung. ganz nach<br />
dem motto: „gut gekaut ist halb verdaut.“ dadurch ist gewährleistet, dass alle Bestandteile verdaut<br />
werden können. Ist das nicht der Fall, z. B. wenn zu große Bissen hinunter geschluckt werden,<br />
zu hastig gegessen wird oder zu große mahlzeiten eingenommen werden, zersetzen vor allem die<br />
Bakterien im dickdarm die nahrungsmittel.<br />
Die Folgen sind:<br />
• Eiweißhaltige nahrungsmittel (Fleisch, Fisch, Käse, Eier) faulen,<br />
• Kohlenhydrathaltige nahrungsmittel (Körner, Brot, rohkostsalate, obst) gären.<br />
Es entstehen im darm giftige und übel riechende zersetzungsstoffe. diese Fäulnis- und gährungsgifte<br />
schädigen die darmschleimhaut, u. a. auch das in der darmschleimhaut liegende<br />
Immunsystem. Es bilden sich darmgase. Blähungen und übler geruch des stuhls sind die Folge.<br />
zunächst entsteht ein reizzustand des darms, später ein Erschöpfungszustand mit darmträgheit<br />
(verstopfung). die Fäulnis- und gährungsgifte werden über die darmschleimhaut aufgenommen<br />
und können den Körper schädigen (intestinale autointoxikation).<br />
.Essen Sie nicht zu spät am Abend<br />
4. die verdauung einer großen mahlzeit braucht 6 bis 8 stunden.<br />
aus diesem grund sollten keine reichlichen und zu späten mahlzeiten<br />
am abend eingenommen werden.<br />
. Acht geben <strong>bei</strong> schwer verdaulichen Lebensmitteln<br />
5. Bestimmte stoffe sind schwer verdaulich, <strong>bei</strong>spielsweise rohe Körner, grobes vollkornbrot,<br />
nüsse, salate. hier gilt kein verbot, jedoch ein maßhalten und gutes Kauen. schwer verdauliche<br />
lebensmittel sollten nicht am späten abend gegessen werden.<br />
6. .Nicht alle Lebensmittel werden vertragen<br />
.nahrungsmittelunverträglichkeiten,.<strong>bei</strong>spielsweise lactose- oder Fructose-unverträglichkeiten,<br />
gluten-unverträglichkeit oder obstsäuren-unverträglichkeit.sind weit verbreitet.<br />
Jeder muss für sich herausfinden, was ihm gut tut, denn nicht jeder verträgt alles. Bei der <strong>Ernährung</strong><br />
sollten individuelle Besonderheiten unbedingt berücksichtigt werden.<br />
7
8<br />
EntzündungsvorgängE Im KörpEr<br />
Fettsäuren, Vitamine und Spurenelemente –<br />
Einfluss auf entzündliche Prozesse im Körper<br />
Einige Bestandteile von nahrungsmitteln können die entzündlichen prozesse <strong>bei</strong> multipler<br />
sklerose beeinflussen. untersuchungen haben gezeigt, dass im überfluss genossene tierische<br />
Fette die Entzündungsprozesse <strong>bei</strong> multipler sklerose verstärken, während Fisch- und pflanzenöle<br />
diesen prozessen entgegenwirken.<br />
auch antioxidantien haben in diesem zusammenhang eine besondere Bedeutung in der <strong>Ernährung</strong>.<br />
zu ihnen zählen die vitamine a, C und E, ß-Karotin sowie die spurenelemente Kupfer, selen<br />
und zink. durch ihre Wirkung als „radikalfänger“ (vgl. s. 13) beeinflussen sie das Entzündungsgeschehen<br />
im Körper positiv.<br />
die deutsche gesellschaft für <strong>Ernährung</strong> (dgE) empfiehlt <strong>bei</strong> multiper sklerose eine vorwiegend<br />
lacto-vegetarische Kost. da<strong>bei</strong> wird weitgehend auf Fleisch, tierische Fette, Eier und Eiprodukte<br />
verzichtet. milch und milchprodukte sind aufgrund ihres Kalziumgehalts erlaubt.<br />
Welche Bestandteile der nahrungsmittel Einfluss auf entzündliche prozesse im Körper haben,<br />
möchten wir nun im Folgenden vorstellen. außerdem erfahren sie konkret, welche nahrungsmittel<br />
gut und welche weniger gut sind. so lernen sie einfach, wie sie Ihren täglichen speiseplan<br />
gestalten können.
Fettsäuren – der Schlüssel<br />
zur entzündungshemmenden <strong>Ernährung</strong><br />
Fette zählen neben proteinen und Kohlenhydraten zu den drei grundbausteinen unserer <strong>Ernährung</strong>.<br />
Bestehend aus einem glycerin und drei Fettsäureresten (=triglycerid) sind sie ein wichtiger<br />
Energielieferant für den menschlichen organismus.<br />
aufgrund ihrer chemischen struktur unterscheidet man gesättigte, einfach und mehrfach ungesättigte<br />
Fettsäuren, die auch <strong>bei</strong> der nahrungsmittelauswahl eine bedeutende rolle spielen.<br />
gesättigte Fettsäuren verfügen nur über Einfachbindungen und haben keine doppelbindungen.<br />
deshalb sind die gesättigten Fettsäuren wenig reaktionsfreudig. sie wandern meistens sofort in<br />
die Fettdepots. da sie zu einer Erhöhung des Cholesterinspiegels im Blut führen können, sollte<br />
der anteil der gesättigten Fette in der <strong>Ernährung</strong> gering sein. gesättigte Fettsäuren kommen vorwiegend<br />
in lebensmitteln tierischen ursprungs vor, während pflanzliche Fette, außer Kokos- und<br />
palmkernfett, in der regel im Wesentlichen ungesättigte Fettsäuren enthalten.<br />
ungesättigte verbindungen sind sehr viel kontaktfreudiger, weil zwei Kohlenstoff-atome durch<br />
eine doppelbindung verbunden sind. Einfach ungesättigte Fettsäuren besitzen eine doppelbindung.<br />
Bei mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind mehrere doppelbindungen vorhanden. Je<br />
nach lage der doppelbindung unterscheidet man omega-3- und omega-6-Fettsäuren.<br />
abb. 2: omega-3- und omega-6-Fettsäuren und deren Wirkung<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
4<br />
4<br />
5<br />
5<br />
Omega-6-Fettsäuren Omega-3-Fettsäuren<br />
6 7<br />
Linolsäure<br />
8 g/tag<br />
18<br />
1 8<br />
11 5<br />
11 5<br />
13<br />
815<br />
Arachidonsäure<br />
0,05 g/tag<br />
6 7<br />
9210 4 12 6 147<br />
14 8<br />
169<br />
10 COOH 12<br />
17 11<br />
9210 4 12 136<br />
7 15 169<br />
1018<br />
12 13 COOH 15 16<br />
1711<br />
19<br />
1 COOH3<br />
4<br />
118<br />
2<br />
192<br />
5<br />
3 COOH 4<br />
5<br />
6 7<br />
6 7<br />
1 9 103<br />
4 12 6 147<br />
8 2<br />
8 2<br />
11 5<br />
11 5<br />
α-Linolensäure<br />
4 g/tag<br />
13<br />
815<br />
14 8<br />
169<br />
10 COOH 12<br />
4 6 7 29<br />
104<br />
12 6 714<br />
91610 COOH 12 14 16 COOH 1 3 4 6 7 1 9 3104 12 6 714<br />
91610 COOH 12 14 16<br />
5 81<br />
3 11 5 13 158<br />
17 11 13 15 17 2 5 8 2 11 5 13 158<br />
17 11 13 15<br />
3<br />
17 11<br />
Eicosapentaensäure<br />
0,9 g/tag<br />
1 9 103<br />
4 12 136<br />
7 15 169<br />
1018<br />
12 13 COOH 15 16<br />
4 6 7 2 9 104<br />
12 613 7 15 91610 1812<br />
13 COOH15<br />
16 181<br />
COOH 3 4 6 7 1 9 3104 12 613 7 15 91610 1812<br />
13 COOH15<br />
16 18<br />
5 81<br />
3 11 5 14 8 17 11 19 14 17 219<br />
5 8 2 11 5 14 8 17 11 19 14 17<br />
3<br />
13<br />
14<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
17<br />
17 11 19<br />
die mehrfach ungesättigten Fettsäuren linolsäure (omega-6-Fettsäure) und α-linolensäure<br />
(omega-3-Fettsäure) werden als essentielle Fettsäuren bezeichnet. diese Fettsäuren müssen mit<br />
der täglichen nahrung aufgenommen werden, da der Körper nicht in der lage ist, diese selbst<br />
13<br />
14<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
17<br />
COOH<br />
17<br />
18<br />
COOH<br />
19<br />
COOH<br />
COOH<br />
19<br />
9<br />
Antientzündliche <strong>Ernährung</strong>
10<br />
FEttsäurEn<br />
herzustellen. aus ihnen bildet der Körper weitere wichtige Fettsäuren, u.a. die arachidonsäure<br />
und Eicosapentaensäure. ungesättigte Fettsäuren sind überwiegend in pflanzlichen ölen<br />
(omega-6-Fettsäuren) und Fettfischen (omega-3-Fettsäuren) enthalten.<br />
die richtige zufuhr mehrfach ungesättigter Fettsäuren spielt eine wesentliche rolle für eine<br />
entzündungshemmende Kostform. mehrfach ungesättigte Fettsäuren dienen dem Körper<br />
nicht nur zur Energiegewinnung, sondern sind auch Bestandteil der zellmembran und vorläufer<br />
der sogenannten Eicosanoide.<br />
Eicosanoide sind produkte von mehrfach ungesättigten Fettsäuren. sie sind an entzündlichen<br />
prozessen im Körper beteiligt. da<strong>bei</strong> unterscheidet man Eicosanoide, die eine Entzündung<br />
verstärken und solche, die einer Entzündung entgegenwirken.<br />
die aus arachidonsäure gebildeten Eicosanoide können eine Entzündung verursachen bzw.<br />
verstärken. dagegen wirken die aus Eicosapentaensäure gebildeten Eicosanoide entzündungshemmend.<br />
Eicosapentaensäure verdrängt die arachidonsäure aus der zellmembran, um sich<br />
dort selbst anzulagern und hemmt dadurch die Bildung von entzündungsfördernden Eicosanoiden.<br />
mit diesem Wissen wird <strong>bei</strong> der entzündungshemmenden <strong>Ernährung</strong> der Eicosapentaensäure<br />
eine besondere Bedeutung zugeschrieben.
Beide Fettsäuren werden hauptsächlich direkt über die nahrung aufgenommen.<br />
arachidonsäure befindet sich in tierischen Fetten. In begrenztem umfang wird sie zudem im Körper<br />
aus ihren vorstufen, der linolsäure und γ-linolensäure, gebildet.<br />
Eicosapentaensäure kommt vor allem in den Fetten von Fischen und meerestieren vor. zusätzlich<br />
kann sie vom Körper selbst aus α-linolensäure gebildet werden. diese <strong>bei</strong>den Fettsäuren gehören<br />
zu den omega-3-Fettsäuren.<br />
Empfohlene Menge an Fettsäuren <strong>bei</strong> <strong>MS</strong> pro Tag 10<br />
Fettsäure Wirkung<br />
Empfohlene Zufuhr <strong>bei</strong> <strong>MS</strong><br />
(g pro Tag)<br />
Arachidonsäure entzündungsfördernd 0,05<br />
Linolsäure keine eigene Wirkung 8<br />
α-Linolensäure keine eigene Wirkung 4<br />
Eicosapentaensäure entzündungshemmend 0,9<br />
Aus diesen Erkenntnissen ergeben sich für den Verzehr von Fetten folgende Empfehlungen<br />
der DGE:<br />
• vermeiden sie fettreiche tierische lebensmittel und Innereien wie schweineschmalz,<br />
schweineleber, Eigelb oder fettreiche Fleisch- und Wurstsorten.<br />
• Essen sie nicht mehr als 2 portionen mageres Fleisch oder Wurst pro Woche.<br />
• verzehren sie 2-mal pro Woche omega-3 fettsäurereichen Fisch wie makrele, lachs<br />
und hering.<br />
• verwenden sie raps-, soja-, Walnuss- und leinöl, die reich an omega-3-Fettsäuren sind.<br />
• Bevorzugen sie fettarme milch und milchprodukte.<br />
11
12<br />
Gehalt an Fettsäuren in ausgesuchten Lebensmitteln 14<br />
nahrungsmittel<br />
je 100 g<br />
linolsäure<br />
(in g)<br />
α-linolensäure<br />
(in g)<br />
arachidonsäure<br />
(in mg)<br />
Eicosapentaensäure<br />
(in mg)<br />
Butter 1,2 0,4 113 -<br />
schweineschmalz 9,4 1,0 1700 -<br />
margarine 30,9 1,8 - -<br />
olivenöl 8,3 0,9 - -<br />
sonnenblumenöl 63,1 0,5 - -<br />
leinöl 14,3 52,8 - -<br />
Walnussöl 52,4 12,2 - -<br />
rapsöl 22,4 9,6 - -<br />
Weizenkeimöl 55,7 7,8 - -<br />
lammfleisch, muskel 0,1 0,1 10 -<br />
rindfleisch, Filet 0,1 - 32 -<br />
schweinefleisch, muskel 0,2 - 36 25<br />
schweineniere 0,5 - 351 136<br />
schweineleber 0,5 - 491 176<br />
schweineschinken, gekocht 0,3 - 50 -<br />
schweinespeck, durchwachsen 2,9 0,2 250 -<br />
leberwurst 1,4 0,5 227 -<br />
huhn, Brathuhn 2,0 0,1 226 6,5<br />
huhn, Brust mit haut 1,1 0,1 161 5,6<br />
truthahn, Brust ohne haut 0,0 - 55 -<br />
aal (geräuchert) 1,4 0,7 144 304<br />
hering (atlantik) 0,2 0,1 37 2038<br />
lachs 0,4 0,4 190 749<br />
garnele 0,1 - 68 206<br />
Kabeljau - - 17 71<br />
seelachs, Köhler - - 11 101<br />
rotbarsch 0,1 0,1 240 258<br />
Eigelb 1,7 0,3 210 -<br />
Walnuss 34,2 7,5 - -<br />
Cashewnuss 7,4 0,2 - -<br />
Erdnuss 13,9 0,53 - -<br />
hülsenfrüchte 0,1–3,5 0,2–0,3 - -
Oxidativer Stress<br />
– so entstehen schädigende freie Radikale<br />
durch normale prozesse im Körper, aber auch durch äußere Einflüsse, <strong>bei</strong>spielsweise stress oder<br />
uv-strahlung, kann es im Körper zu einer chemischen reaktion kommen, <strong>bei</strong> der freie sauerstoffradikale<br />
entstehen. Freie radikale sind zumeist instabile und daher hochreaktive verbindungen<br />
mit einem ungepaarten Elektron. damit sie wieder einen stabilen zustand erreichen, reagieren<br />
sie schnell weiter, um ein Elektron einzufangen oder abzugeben.<br />
das Entstehen freier radikale in unserem Körper ist ein normaler vorgang, ebenso wie der angriff<br />
dieser freien radikale auf unsere Körperzellen. Im normalfall schützt ein gut funktionierender<br />
mechanismus aus vitaminen, spurenelementen und Enzymen, die so genannten antioxidantien,<br />
unseren Körper und seine zellen. zudem verfügt der menschliche Körper über reparaturmechanismen,<br />
um schäden durch freie radikale zu korrigieren. sie wandeln anfallende sauerstoffradikale<br />
in unschädliche chemische verbindungen um.<br />
Ist das antioxidativ wirkende system überlastet, können freie radikale für den Körper und für<br />
die zellen schädlich werden, man spricht von oxidativem stress. dieser liegt dann vor, wenn ein<br />
missverhältnis zwischen Bildung und abbau freier radikale vorliegt, d. h. es werden mehr freie<br />
radikale gebildet als der Körper durch abbau oder reparaturmechanismen ausgleichen kann. In<br />
diesem Fall werden die freien radikale für den Körper gefährlich. sie schädigen und zerstören die<br />
zellen.<br />
„Oxidativer Stress“ führt zu: 7<br />
• schädigung („oxidation“) von Cholesterin und anderen Fetten<br />
• schädigung von Eiweißen (z. B. Enzymen, hormonen, abwehrstoffen)<br />
• verstärkung von Entzündungen<br />
• schädigung des Erbgutes<br />
• mitwirkung <strong>bei</strong> der Entstehung von Erkrankungen (z. B. herzerkrankungen, Krebs)<br />
oxidativer stress wird mit einer vielzahl von degenerativen Erkrankungen wie multipler sklerose,<br />
arthrose, rheuma oder osteoporose in verbindung gebracht und als risikofaktor für die gesundheit<br />
angesehen.<br />
13
14<br />
Wie entstehen freie Radikale?<br />
Freie Radikale entstehen<br />
• als abfallprodukte der zellen aus der Energiegewinnung<br />
• <strong>bei</strong> Entzündungsprozessen im Körper<br />
• durch zigaretten- und alkoholkonsum<br />
• durch umweltgifte und hohe ozonbelastung<br />
• <strong>bei</strong> intensiver sonneneinstrahlung<br />
• durch übermäßigen psychischen und körperlichen stress<br />
• durch eine unausgewogene <strong>Ernährung</strong><br />
durch eine gesunde lebensweise und vermeidung von auslösenden Faktoren kann man bedingt<br />
Einfluss auf die Entstehung freier radikale und damit auf ihre schädigende Wirkung nehmen.<br />
Ebenso durch eine ausgewogene <strong>Ernährung</strong> und durch eine ausreichende zufuhr an antioxidativwirkenden<br />
radikalfängern wie vitamin a, vitamin E, vitamin C und b-Karotin oder die spurenelemente<br />
Kupfer, selen und zink.
Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E und b-Karotin<br />
als Radikalfänger<br />
vitamin a, vitamin C, vitamin E und b-Karotin sind wichtige antioxidatien, die am abbau freier<br />
radikale beteiligt sind. sie unterbinden die umsetzung von arachidonsäure zu schädigenden Entzündungsbotenstoffen.<br />
Bei einer ausgewogenen <strong>Ernährung</strong> ist für gesunde menschen die versorgung<br />
mit diesen vitaminen ausreichend. Bei menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen<br />
wie z. B. multipler sklerose kann der Bedarf an antioxidantien wie vitamin C, vitamin E und<br />
b-Karotin höher liegen, da durch den Entzündungsprozess verstärkt freie radikale entstehen.<br />
damit freie radikale den Entzündungsprozess nicht weiter vorantreiben oder möglicherweise<br />
auch auslösen, ist auf eine ausreichende zufuhr dieser vitamine zu achten. nur wenn alle Komponenten<br />
des Entgiftungskreislaufs dem Körper in ausreichendem maße zur verfügung stehen,<br />
können Entzündungen gehemmt werden. Eine gesunde <strong>Ernährung</strong> mit augenmerk auf diese<br />
vitamine kann die medikamentöse therapie unterstützen. nahrungsergänzungsmittel sollten<br />
nur nach rücksprache mit dem arzt eingenommen werden.<br />
Vitamin C (Ascorbinsäure)<br />
vitamin C ist wichtig für den aufbau von Kollagen für das Bindegewebe, das Immunsystem und<br />
den aufbau verschiedener hormone. zudem fördert es die Eisenaufnahme aus dem darm. durch<br />
seine antioxidative Wirkung schützt es vor dem angriff durch freie radikale. vitamin C ist besonders<br />
in den schalen von obst,<br />
gemüse und Kartoffeln enthalten.<br />
Empfohlene Nährstoffzufuhr für Vitamin C pro Tag 10<br />
für Gesunde für <strong>MS</strong>-Kranke<br />
100 mg erhöhter Bedarf: 200 mg<br />
Vitamin C-reiche Lebensmittel 14<br />
Vitamin C-reiche<br />
Nahrungsmittel<br />
mg<br />
(je 100 g)<br />
acerola 1700<br />
hagebutte 1250<br />
sanddornbeerensaft 266<br />
schwarze Johannisbeere 177<br />
Blattpetersilie 159<br />
paprikaschoten 117<br />
Brokkoli 94<br />
Erdbeere 57 15
16<br />
Vitamin E (D-Alpha-Tocopherol)<br />
vitamin E ist das wichtigste antioxidans<br />
in unserem Körper.<br />
zusammen mit vitamin C ist es ein<br />
wirksamer „Fänger“ von sauerstoffradikalen.<br />
durch die reaktion mit den<br />
sauerstoffradikalen wird es selbst<br />
unwirksam. Erst vitamin C versetzt<br />
vitamin E wieder in seine wirksame<br />
Form zurück.<br />
vitamin E ist in pflanzensamen und<br />
den daraus gewonnenen ölen und<br />
Fetten enthalten.<br />
Empfohlene Nährstoffzufuhr für Vitamin E pro Tag 10<br />
für Gesunde für <strong>MS</strong>-Kranke<br />
12 – 15 mg<br />
erhöhter Bedarf: 100 mg<br />
während eines Schubes: 200 mg<br />
Vitamin E-reiche Lebensmittel 14<br />
Vitamin E-reiche<br />
Nahrungsmittel<br />
mg<br />
(je 100 g)<br />
Weizenkeimöl 151<br />
sonnenblumenöl 62<br />
distelöl 45<br />
rapsöl 19<br />
haselnüsse 26<br />
mandeln 26<br />
Erdnüsse 10
-Karotin (Provitamin A) / Vitamin A<br />
der Körper benötigt vitamin a für das Wachstum, das Immunsystem und auch das sehvermögen.<br />
als vitaminvorstufe gelangt vitamin a mit der nahrung in den Körper. die wichtigste vorstufe<br />
des vitamin a ist b-Karotin. b-Karotin gehört zu den fettlöslichen vitaminen und ist daher nur <strong>bei</strong><br />
gleichzeitiger Fettzufuhr für den Körper verwertbar. In verbindung mit den antioxidantien vitamin<br />
C, vitamin E und selen entfaltet b-Karotin seine vollen antioxidativen und immunstärkenden<br />
Eigenschaften. b-Karotin findet sich besonders in gelben bis orangenen gemüsesorten und obst.<br />
Empfohlene Nährstoffzufuhr für b-Karotin pro Tag 10<br />
für Gesunde für <strong>MS</strong>-Kranke<br />
2 – 4 mg erhöhter Bedarf: 15 mg<br />
b-Karotin<br />
bzw. Vitamin A-reiche Lebensmittel 14<br />
Nahrungsmittel<br />
b-Karotin<br />
mg<br />
(je 100 g)<br />
Vitamin A<br />
mg<br />
(je 100 g)<br />
aprikose, getrocknet 35 0<br />
honigmelone 4,7 0<br />
spinat 4,8 0<br />
Feldsalat 3,9 0<br />
Chicoree 3,4 0<br />
Karotte 7,6 0<br />
rapsöl 3,3 0<br />
sojaöl 3,5 0<br />
aal 0 0,98<br />
17
18<br />
KupFEr, sElEn und zInK<br />
Kupfer, Selen und Zink –<br />
wichtig für die entzündungshemmende <strong>Ernährung</strong><br />
spurenelemente kommen im menschlichen Körper nur in sehr geringen mengen vor. Einige von<br />
ihnen sind essentiell, das heißt, der menschliche Körper benötigt sie für lebenswichtige prozesse.<br />
da<strong>bei</strong> sind sie bedeutend für hormonelle und enzymatische reaktionen und in vielen Eiweißen<br />
vorhanden. der menschliche Körper kann sie nicht selbst herstellen, sie müssen regelmäßig mit<br />
der nahrung, dem trinkwasser und über die atemluft aufgenommen werden.<br />
Bei gesunden menschen kann der Bedarf an spurenelementen gut mit der täglichen nahrung<br />
gedeckt werden. Bei entzündlichen Erkrankungen kann aber auch eine höhere zufuhr einzelner<br />
spurenelemente nötig sein. durch eine gesunde <strong>Ernährung</strong> kann auch dieser erhöhte Bedarf<br />
gedeckt werden. In einigen Fällen werden nahrungsergänzungsmittel empfohlen. die Einnahme<br />
dieser präparate sollte jedoch immer nur in rücksprache mit dem behandelnden arzt erfolgen, da<br />
ein überschuss einiger spurenelemente schaden kann.<br />
die spurenelemente Kupfer, selen und zink verbessern die Wirksamkeit antioxidativer Enzyme.<br />
sie spielen für die entzündungshemmende <strong>Ernährung</strong> <strong>bei</strong> multipler sklerose eine besondere<br />
rolle.
Kupfer<br />
das spurenelement Kupfer ist Bestandteil vieler Enzyme im Körper. Enzyme beschleunigen die<br />
chemischen reaktionen in lebenden organismen. ohne sie kann kein stoffwechsel stattfinden.<br />
da<strong>bei</strong> wird Kupfer für die Blutbildung, das Bindegewebe und den Eisenstoffwechsel benötigt.<br />
durch seine antioxidative Wirkung schützt Kupfer die zellen vor schäden durch freie sauerstoffradikale.<br />
zusätzlich stärkt es das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend.<br />
Kupfer findet sich in der nahrung besonders in vollgetreide, nüssen, Kaffee, tee, Kakao, schokolade,<br />
einigen grünen gemüsesorten, Fischen und schalentieren.<br />
Empfohlene Nährstoffzufuhr für Kupfer pro Tag 10<br />
für Gesunde für <strong>MS</strong>-Kranke<br />
1,0–1,5 mg 1,0–1,5 mg<br />
Kupfer in Lebensmitteln 14<br />
Kupferhaltige<br />
Nahrungsmittel<br />
in mg<br />
(je 100 g)<br />
Kakao 3,8<br />
Cashewnüsse 3,7<br />
haselnüsse 1,3<br />
sardine 0,17<br />
makrele 0,11<br />
19
20<br />
Selen<br />
mIt KalzIum gEgEn ostEoporosE<br />
selen ist ein wichtiges spurenelement, dem in der enzymatischen abwehr der freien radikale<br />
eine bedeutende rolle zukommt. da<strong>bei</strong> schützt selen die zellen des Körpers vor dem zellschädigenden<br />
Einfluss verschiedener substanzen und bietet so schutz vor der Entstehung bösartiger<br />
tumorerkrankungen. zudem erhöht es die körpereigene abwehrkraft gegen Krankheitserreger<br />
einschließlich viren und umweltgiften und aktiviert schilddrüsenhormone.<br />
selen findet sich in der nahrung besonders in Fisch, Fleisch, Eiern, linsenw, getreideprodukten<br />
und nüssen.<br />
Empfohlene Nährstoffzufuhr für Selen pro Tag 10<br />
für Gesunde für <strong>MS</strong>-Kranke<br />
30–70 μg während eines Schubes: 200 μg<br />
Selen in Lebensmitteln 14<br />
Selenreiche<br />
Nahrungsmittel<br />
in μg<br />
(je 100 g)<br />
Kokosnüsse 810<br />
steinpilz 187<br />
paranüsse 103<br />
thunfisch 82<br />
hering 43
Zink<br />
zink ist ein lebensnotwendiges spurenelement, das für zahlreiche stoffwechselprozesse in unserem<br />
Körper wichtig ist. da<strong>bei</strong> ist es unentbehrlich für die abwehrfunktion unseres Körpers, die<br />
Insulinspeicherung und Eiweißsynthese, das Wachstum sowie für die haut und das Bindegewebe.<br />
zink wirkt antioxidativ, also freien radikalen entgegen. dadurch schützt es den Körper vor stoffen<br />
und umwelteinflüssen, die ihm schaden zufügen könnten. diese entzündungshemmende Eigenschaft<br />
des zinks verbessert den therapieerfolg <strong>bei</strong> zahlreichen entzündlichen Erkrankungen.<br />
zink findet sich besonders in tierischen lebensmitteln, u. a. in Käse, muskelfleisch, einigen<br />
Fischsorten und besonders in schalentieren, aber auch in nüssen und vollkornprodukten.<br />
Empfohlene Nährstoffzufuhr für Zink pro Tag 10<br />
für Gesunde für <strong>MS</strong>-Kranke<br />
Frauen: 7 mg<br />
männer: 10 mg<br />
während eines Schubes: bis zu 30 mg<br />
Zink in Lebensmitteln 14<br />
Zinkhaltige<br />
Nahrungsmittel<br />
in mg<br />
(je 100 g)<br />
Edamer, 30 % Fett i. tr. 5,3<br />
haferflocken 4,3<br />
amaranth 3,7<br />
Camembert, 30 % Fett i. tr. 3,4<br />
dinkelmehl 2,8<br />
21
22<br />
Osteoporose – mit Kalzium vorbeugen<br />
als osteoporose bezeichnet man den schwund des festen Knochengewebes. das schwammartige<br />
Knochengewebe verliert im verlauf einer osteoporose-Erkrankung an Festigkeit, der Knochenabbau<br />
läuft schneller ab als der aufbau. so kommt es zu Instabilitäten innerhalb der Knochen.<br />
In deutschland leiden knapp 8 millionen menschen an osteoporose.<br />
Bei osteoporose liegt meist eine erbliche veranlagung vor. Weitere Faktoren können zusätzlich<br />
die Erkrankung beeinflussen. dazu zählen im Wesentlichen hormonelle Faktoren <strong>bei</strong> Frauen,<br />
Bewegungsmangel, einige medikamentöse therapien (z. B. Kortison), rauchen und eine Fehl-<br />
bzw. mangelernährung, insbesondere die unterversorgung mit Kalzium, vitamin d und vitamin K.<br />
Kalzium wird mit der nahrung aufgenommen und fördert den aufbau und die Festigkeit der Knochen.<br />
vitamin d fördert die aufnahme und den Einbau von Kalzium in die Knochen.<br />
multiple sklerose führt häufig zu eingeschränkter Bewegungsfähigkeit und Bewegungsmangel,<br />
in der Konsequenz sehr schnell zu einem abbau von Knochenmasse. zusätzlich führt eine Kortisontherapie<br />
zu einem Kalziummangel. deshalb ist für menschen mit multipler sklerose das risiko<br />
erhöht, an osteoporose zu erkranken.
Empfohlene Nährstoffzufuhr<br />
für Kalzium pro Tag 9<br />
19 bis unter 65 Jahre<br />
1000 mg<br />
Kalzium in Lebensmitteln 14<br />
Kalziumhaltige<br />
Nahrungsmittel<br />
in mg<br />
(je 100 g)<br />
Kuhmilch, 1,5 % Fett 118<br />
appenzeller, 20 % Fett i.tr. 1090<br />
Camembert, 30 % Fett i.tr. 600<br />
Edamer, 30 % Fett i. tr. 800<br />
Emmentaler, 45 % Fett i.tr. 1030<br />
gouda, 45 % Fett i. tr. 820<br />
mozzarella 651<br />
gartenkresse 214<br />
grünkohl 212<br />
spinat, gekocht, abgetropft 126<br />
Brokkoli, gekocht, abgetropft 87<br />
sojamehl, vollfett 195<br />
Bohnen, weiß, getrocknet 113<br />
roggen, ganzes Korn 37<br />
Weizen, ganzes Korn 33<br />
Kakao 114<br />
hering (ostseehering) 71<br />
zur vorbeugung von osteoporose spielt die scholle 61<br />
ausreichende versorgung mit Kalzium und<br />
vitamin d eine bedeutende rolle. die größten<br />
Kalziumlieferanten in unserer nahrung sind<br />
sprotte 170<br />
milch und milchprodukte. aber auch einige gemüsesorten wie grünkohl, soja und getreide (vorzugsweise<br />
vollkorn), hülsenfrüchte und Fisch haben einen hohen Kalziumgehalt.<br />
als wahrer „Kalziumräuber“ hat sich alkohol herausgestellt. der regelmäßige Konsum von zu viel<br />
alkohol wirkt sich erheblich negativ auf die Knochendichte aus. das gleiche gilt für das rauchen.<br />
Besonders Frauen nach der menopause sollten damit vorsichtig sein und ihre Kalziumzufuhr<br />
gezielt steigern, um einer drohenden osteoporose entgegenzuwirken.<br />
die dgE empfiehlt eine tägliche aufnahme von 1 000 mg Kalzium für Erwachsene. diese menge<br />
kann erreicht werden mit 150 ml fettarmer milch, 1 Becher Joghurt (150 g), 2 scheiben Käse (60 g),<br />
einer portion Brokkoli (200 g) und 500 ml kalziumreichem mineralwasser. da<strong>bei</strong> ist es sinnvoll,<br />
die Kalziumaufnahme über den ganzen tag zu verteilen. 9<br />
23<br />
Osteoporose
24<br />
Vitamin D und Vitamin K<br />
vitamin d regelt im menschlichen Körper den Kalzium- und phosphathaushalt. da es die Einlagerung<br />
von Kalzium in die Knochen fördert, ist es besonders wichtig für deren stabilität. außerdem<br />
stärkt vitamin d das Immunsystem, schützt vor einigen Krebsarten und herzkrankheiten und<br />
beeinflusst die psyche. Ein mangel an vitamin d führt langfristig zu veränderungen der Knochen<br />
und des nervensystems. gerade für menschen mit ms, die ein erhöhtes risiko haben, an osteoporose<br />
zu erkranken, ist eine ausreichende versorgung mit vitamin d wichtig.<br />
der Körper kann vitamin d unter Einfluss von uv-licht selbst erzeugen. Bereits täglich 10 minuten<br />
in der sonne reichen aus, um genügend vitamin d zu produzieren. mit zunehmendem alter<br />
wird so allerdings immer weniger vitamin d gebildet. ob im alter eine nahrungsergänzung mit<br />
vitamin d sinnvoll ist, sollte daher mit dem arzt besprochen werden.<br />
der vitamin d-anteil in lebensmitteln ist eher gering. lediglich fette Fische oder lebertran, Käse,<br />
Eier und mit vitamin d angereicherte margarine enthalten größere mengen des vitamins.<br />
auch vitamin K ist an der Bildung verschiedener knochenspezifischer proteine beteiligt. Ein<br />
vitamin-K-mangel geht mit erniedrigter Knochendichte und erhöhtem risiko für Knochenbrüche<br />
einher. Kohlgemüse und grünes Blattgemüse liefern vitamin K. 9
Empfohlene Nährstoffzufuhr<br />
für Vitamin D pro Tag 9<br />
19 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter<br />
5 μg/tag 10 μg/tag<br />
Vitamin D in Lebensmitteln 14..<br />
Vitamin D-haltige<br />
Nahrungsmittel<br />
in μg<br />
(je 100 g)<br />
hering, Bismarckhering 13<br />
hering, atlantik 25<br />
makrele 4<br />
sprotte, geräuchert 32<br />
thunfisch 4,5<br />
aal 20<br />
aal geräuchert 90<br />
lachs 16<br />
hühnerei 2,9<br />
Emmentaler, 45 % Fett i.tr. 1,1<br />
gouda, 45 % Fett i.tr. 1,3<br />
schmelzkäse, 45 % Fett i.tr. 3,1<br />
margarine 2,5<br />
Schätzwerte für eine täglich angemessene Nährstoffzufuhr an Vitamin K 9<br />
19 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter<br />
männer: 70 μg/tag<br />
Frauen: 60 μg/tag<br />
männer: 80 μg/tag<br />
Frauen: 65 μg/tag<br />
25
26<br />
Verstopfungen natürlich entgegenwirken<br />
Ein problem, das häufig von ms-patienten angesprochen wird, ist die verstopfung (obstipation).<br />
von einer verstopfung spricht man in der praxis, wenn der stuhlgang weniger als dreimal pro Woche<br />
stattfindet und nur durch starkes pressen erfolgt. Etwa 30 % der Bevölkerung leiden darunter,<br />
da<strong>bei</strong> ist der anteil der Frauen fast um das doppelte erhöht. 9<br />
Bei ms-patienten können durch die Entzündungen im zentralen nervensystem so genannte neurogene<br />
störungen im darm auftreten, die dann relativ häufig in verstopfungen münden. zusätzlich<br />
nimmt die neigung zu verstopfungen mit zunehmender Bewegungseinschränkung durch die<br />
ms zu.<br />
Eine ausgewogene <strong>Ernährung</strong> kann dazu <strong>bei</strong>tragen, dass der darm besser in schwung bleibt. In<br />
diesem zusammenhang spielen Ballaststoffe, die als unverdauliche Kohlenhydrate das stuhlvolumen<br />
erhöhen und so die zeit der dickdarmpassage verkürzen, eine zentrale rolle. des Weiteren<br />
unterstützt das pektin in Früchten die verdauung dadurch, dass es Wasser im stuhl zu einer art<br />
gel bindet und ihn dadurch weicher macht.<br />
die dgE empfiehlt, täglich 30–50 g Ballaststoffe mit der nahrung aufzunehmen. außerdem wird<br />
geraten, 1,5–2 liter Flüssigkeit täglich, über den tag verteilt und zu den mahlzeiten, zu trinken. 9<br />
die nahrung sollte immer gründlich gekaut werden. das bedeutet vor allem, sich zeit zum Essen<br />
zu nehmen und seine mahlzeiten zu genießen. hektik und stress schlagen sich oftmals negativ<br />
auf die verdauung aus und begünstigen verstopfungen. Ein spaziergang oder regelmäßige sportliche<br />
übungen regen den stoffwechsel an und unterstützen die darmtätigkeit.<br />
Bei leichteren verdauungsbeschwerden helfen einige natürliche methoden, die darmtätigkeit<br />
anzuregen. Bewährte sofortmaßnahmen <strong>bei</strong> verstopfung sind:<br />
• morgens nüchtern ein glas stilles Wasser trinken (zimmertemperatur)<br />
• eingeweichtes trockenobst (Einweichwasser und obst)<br />
• leinsamen, Weizenkleie oder milchzucker in müsli, obstsalat oder Joghurt<br />
• reichlich trinken<br />
• sauerkraut oder sauerkrautsaft<br />
• darmmassagen (kreisende Bewegungen von rechts nach links)<br />
• Bewegung<br />
sollten sie probleme mit Ihrer verdauung haben, suchen sie einen arzt auf. Er kann Ihnen weitere<br />
tipps und hilfen geben.
Ballaststoffe 12<br />
Ballaststoffreiche<br />
Nahrungsmittel<br />
Was trinke ich?<br />
in g<br />
(je 100 g)<br />
pflaumen, getrocknet 17,80<br />
mandeln 13,50<br />
Erdnüsse 11,70<br />
haferflocken 10,00<br />
schwarze Johannisbeeren 6,78<br />
roggenbrot 6,46<br />
rosinen 5,20<br />
Cornflakes, ungesüßt 4,00<br />
Karotten, roh 3,63<br />
Weißbrot 3,19<br />
Brombeeren 3,16<br />
Karotten, gekocht 2,47<br />
Gegenüberstellung<br />
(ballaststoffreich – ballaststoffarm)<br />
roggenbrot<br />
6,46 g<br />
haferflocken<br />
10,00 g<br />
pflaumen, getrocknet<br />
17,80 g<br />
Weißbrot<br />
3,19 g<br />
Cornflakes, ungesüßt<br />
4,00 g<br />
pflaume<br />
1,58 g<br />
die angaben über optimale trinkmengen variieren hinsichtlich des alters sowie der individuellen<br />
körperlichen aktivität. die dgE empfiehlt mindestens 1,5 liter Flüssigkeit am tag. das durstgefühl<br />
ist bereits ein Warnsignal des Körpers. Wichtig ist es daher, den Körper unabhängig von den<br />
tagesmahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen.<br />
Ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt dient nicht nur als Ergänzung zu einer vollwertigen<br />
<strong>Ernährung</strong>, er vermindert auch das risiko, an einer harnwegsinfektion zu erkranken, regt die verdauungsvorgänge<br />
an und bekämpft Konzentrationsstörungen oder müdigkeit. so bleiben Körper<br />
und geist fit.<br />
menschen mit ms sollten <strong>bei</strong> der auswahl der getränke zielgerichtet vorgehen. am besten<br />
eignen sich kalorienfreie bzw. kalorienreduzierte getränke wie kalziumreiches mineralwasser,<br />
ungesüßte Kräuter- und Früchtetees oder Frucht-schorlen.<br />
übrigens: dem gläschen Wein im rahmen eines gemütlichen abendessens oder eines festlichen<br />
anlasses muss nicht vollends entsagt werden. von einem regelmäßigen oder intensiven genuss<br />
alkoholischer getränke ist jedoch abzusehen.<br />
27<br />
Verstopfungen
28<br />
<strong>Ernährung</strong>sempfehlungen <strong>bei</strong> <strong>MS</strong> im Überblick<br />
Für eine ausgewogene und gesunde <strong>Ernährung</strong> hat die deutsche gesellschaft für <strong>Ernährung</strong><br />
(dgE) Empfehlungen zusammengestellt.<br />
<strong>Ernährung</strong>sempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für <strong>Ernährung</strong> (DGE) 9<br />
Lebensmittelgruppe Lebensmittel<br />
Gruppe 1: getreide,<br />
getreide-<br />
erzeugnisse,<br />
Kartoffeln<br />
Gruppe 2: gemüse,<br />
salate<br />
täglich • 200–300 g bzw. 4–6 scheiben Brot oder<br />
150–250 g bzw. 3–5 scheiben Brot<br />
plus 50–60 g getreideflocken<br />
• 200–250 g Kartoffeln (gekocht) oder<br />
200–250 g teigwaren (nudeln) oder<br />
50–180 g reis (gekocht)<br />
Vollkornprodukte bevorzugen<br />
täglich • insgesamt 400 g und mehr:<br />
200–300 g gegartes gemüse und<br />
100–200 g rohkost<br />
Gruppe 3: obst täglich • 2–3 portionen (250 g) und mehr<br />
Gruppe 4: milch und<br />
milchprodukte<br />
Gruppe 5: Fleisch, Wurst,<br />
Fisch,<br />
Eier<br />
Gruppe 6: öle und<br />
Fette<br />
Gruppe 7: getränke<br />
täglich • 200–250 g milch/Joghurt plus Käse<br />
fettarme Produkte bevorzugen<br />
wöchentlich • 300–600 g Fleisch und Wurst<br />
fettarme Produkte bevorzugen<br />
• 80–150 g fettarmer seefisch<br />
plus 70 g fettreicher seefisch<br />
• bis zu 3 Eier, inkl. verar<strong>bei</strong>teter Eier<br />
täglich • 10–15 g öl, z. B. raps-, soja- oder Walnussöl<br />
• 15–30 g Butter oder margarine<br />
pflanzliche Produkte bevorzugen<br />
täglich • mindestens 1,5 liter<br />
energiefreie und energiearme<br />
Getränke bevorzugen<br />
Bei entzündlichen Erkrankungen wie der multiplen sklerose sollten speziell die nährstoffe be-<br />
achtet werden, die sich auf die Erkrankung positiv bzw. negativ auswirken können. der Bedarf an<br />
einigen nährstoffen ist außerdem für ms-Kranke bzw. im Falle eines ms-schubes erhöht.
daraus ergeben sich für die <strong>Ernährung</strong> einige Besonderheiten, die unter Berücksichtigung der dgE-<br />
Empfehlungen im Folgenden zusammengefasst sind:<br />
Bezogen auf die DGE-Empfehlung, bedeutet das:<br />
• Bevorzugen sie pflanzliche lebensmittel sowie milch und milchprodukte.<br />
• versuchen sie, nicht öfter als zwei mal die Woche kleine Fleischmahlzeiten zu sich zu<br />
nehmen. Bevorzugen sie fettarmes Fleisch und Wild. meiden sie fettes Fleisch bzw. fette<br />
Wurstwaren und Innereien.<br />
• Essen sie mindestens zweimal pro Woche eine Fischmahlzeit. Bevorzugen sie fettreiche<br />
Fische, z. B. lachs und hering.<br />
• verzichten sie möglichst auf tierische Fette wie Butter und schmalz. Ersetzen sie diese<br />
durch pflanzliche Fette wie diätmargarine und kaltgepresste öle wie raps-, soja- und<br />
leinöl.<br />
• verwenden sie Ei-Ersatzprodukte. Essen sie möglichst nicht mehr als zwei Eigelb die Woche.<br />
• Bevorzugen sie fettarme milch- und milchprodukte.<br />
• Bauen sie täglich viel obst und gemüse in Ihren speiseplan ein.<br />
• Essen sie täglich vollkornprodukte, auch nüsse.<br />
• trinken sie mindestens 1,5 l mineralwasser oder andere kalorienarme getränke am tag.<br />
• Bewegen sie sich täglich, möglichst an der „frischen“ luft.<br />
• vermeiden sie übergewicht.<br />
• nahrungsergänzungsmittel sollten sie nur nach rücksprache mit Ihrem arzt einnehmen.<br />
• leben sie gesund: alkohol, rauchen und stress können Entzündungsprozesse verstärken.<br />
29<br />
<strong>Ernährung</strong>sempfehlungen
Wo finde ich Hilfe?<br />
Kochshows, <strong>Ernährung</strong>sratgeber und Co. – tipps und tricks rund um das Essen begegnen uns tag<br />
für tag. doch wohin mit all den Fragen rund um das thema „multiple sklerose und <strong>Ernährung</strong>“?<br />
Ansprechpartner in <strong>Ernährung</strong>sfragen sind:<br />
• ms-zentren, ms-Beratungsstellen, ms-schwerpunktpraxen<br />
• Kliniken/rehabilitationskliniken<br />
• <strong>Ernährung</strong>sberatungsstellen<br />
• ms-selbsthilfegruppen<br />
Quellen und weiterführende Literatur<br />
1 hollander d.: Intestinal permeability, leaky gut, and intestinal disorders.<br />
Curr. gastroenterol. rep. 1999;1:410-416<br />
2 pirlet K.: naturheilkundliche diätetik aus pathophysiologischer sicht.<br />
Komplement. Integr. med. 2007;12:10-19<br />
3. pirlet K.: Konstitution und Individualität. In: pirlet-gottwald m., Falkenbach a. (hrsg).<br />
die Erhaltung von leben und gesundheit. hamburg: Kovac; 2003<br />
4 pirlet-gottwald m.: richtlinien für die <strong>Ernährung</strong>stherapie.<br />
Komplement. Integr. med. 2007;12:20–25<br />
5. schilling J.: Kau dich gesund. haug in mvs, stuttgart 2005<br />
6 pöhlau W: gesund essen <strong>bei</strong> multipler sklerose. trIas verlag stuttgart 2009<br />
7. döll m.: Entzündungen, die heimlichen Killer, herbig verlag 2005<br />
8 ledochowski m.: Klinische <strong>Ernährung</strong>smedizin, springer verlag 2010<br />
9 www.dge.de<br />
10 adam o.: <strong>Ernährung</strong>srichtlinien <strong>bei</strong> multipler sklerose, dmv münster 2007<br />
11 www.vfed.de<br />
12 Kleine nährwerttabelle der dgE<br />
13 aWmF s3-leitlinie. prophylaxe, diagnostik und therapie der osteoporose<br />
<strong>bei</strong> Erwachsenen. stand 10/2009<br />
14 souci, Fachmann, Kraut: die zusammensetzung der lebensmittel: nährwert-tabellen,<br />
7. revidierte und ergänzte auflage, Wissenschaftliche verlagsgesellschaft stuttgart 2008 31<br />
Hilfe
Weitergehende Informationen<br />
finden Sie im Internet unter:<br />
www.ms-und-ich.de<br />
Falls Sie Fragen haben, steht Ihnen unser<br />
Berater-Team gerne zur Verfügung.<br />
EXTRACARE-Servicehotline:<br />
0 800-987 00 08<br />
(gebührenfrei<br />
mo. bis Fr. von 8.30 bis 18.30 uhr)<br />
EXTRACARE-Sevicecenter:<br />
info@extracare.de<br />
Novartis Pharma GmbH<br />
90327 Nürnberg<br />
01 / 2012<br />
313476