Der Punsch, der aus dem Norden kommt ... - ENRW ...
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SPEZIAL<br />
ZUKUNFT<br />
Von Natur <strong>aus</strong> neugierig: Renate Landig und Igor Gotlibovych.<br />
Fotos: Imko Woltersmann<br />
Die Entdeckung<br />
von viereckigem<br />
Wasser<br />
Zwei Zukunftsträger <strong>aus</strong> Oberschwaben<br />
KAUM ZU GLAUBEN, aber wahr: Wenn<br />
fließendes Wasser <strong>aus</strong> einem Schlauch auf<br />
eine glatte Oberfläche trifft, bildet es manchmal<br />
Vielecke, Quadrate o<strong>der</strong> Dreiecke, aber<br />
keine Kreise. Dieses Phänomen ist jetzt erstmals<br />
von zwei Nachwuchsforschern theoretisch<br />
untermauert worden. <strong>Der</strong> Lohn dieser<br />
monatelangen Arbeit für Renate Landig (19)<br />
und Igor Gotlibovych (18) vom Schülerforschungszentrum<br />
Südwürttemberg: Sie erhielten<br />
den ersten Preis beim europäischen<br />
Jugend-forscht-Wettbewerb in <strong>der</strong> Sparte<br />
Physik im September in Moskau und eine<br />
Einladung zur Nobelpreisverleihung im<br />
Dezember in Stockholm. „Dabei werde ich<br />
gleich die Gelegenheit nutzen, mal ein paar<br />
Worte mit <strong>dem</strong> deutschen Nobelpreisträger<br />
Theodor W. Hänsch zu wechseln“, freut<br />
sich die Physikstudentin <strong>aus</strong> Bad Saulgau,<br />
die gerade an <strong>der</strong> Universität München ihr<br />
Studium begonnen hat.<br />
Die Zukunftspläne von Renate und<br />
Igor sind ähnlich. Beide möchten in die<br />
Forschung. „Auf jeden Fall möchte ich später<br />
mal nach Amerika“, hofft Renate. Igors<br />
Traumziel hingegen heißt Cambridge in<br />
Großbritannien, wo er ab kommen<strong>dem</strong><br />
Jahr gern Physik studieren möchte. Zuvor<br />
muss <strong>der</strong> gebürtige Ukrainer noch sein<br />
Abitur machen. Für ihn eher eine Nebenbeschäftigung,<br />
denn mindestens gen<strong>aus</strong>o viel<br />
Zeit wie für die Schule wendet er für die Arbeit<br />
im Schülerforschungszentrum in Bad<br />
Saulgau auf. Die drei wichtigsten internationalen<br />
Schülerwettbewerbe in Physik hat<br />
er in diesem Jahr allein, mit Renate o<strong>der</strong> einem<br />
Team <strong>aus</strong> <strong>der</strong> oberschwäbischen Talent-<br />
SPEZIAL<br />
ZUKUNFT<br />
schmiede gewonnen: die Physikolympiade<br />
in Barcelona, den Physik-Weltcup als Team<br />
in Zürich und den europäischen Jugendforscht-Wettbewerb<br />
wie<strong>der</strong>um mit Renate.<br />
„Ohne das Schülerforschungszentrum wäre<br />
dies nicht möglich gewesen“, ist sich Igor<br />
sicher, „hier bekommen wir alle Unterstützung,<br />
die wir brauchen.“<br />
Viermal gewannen die Nachwuchsforscher<br />
das International Young Physicists’<br />
Tournament, den so genannten Physik-Weltcup.<br />
Oft schon wurden sie bundesweit als das<br />
För<strong>der</strong>zentrum <strong>aus</strong>gezeichnet, das bei Jugend<br />
forscht die meisten Teams stellt. Beim<br />
diesjährigen Bundesfinale holten sie sich den<br />
Preis des Bundeskanzlers für die kreativste<br />
Arbeit, natürlich mit Igor und Renate.<br />
„Trotz <strong>der</strong> Erfolge sind wir keine Hochbegabteneinrichtung“,<br />
erklärt Rudolf Lehn,<br />
<strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> und Leiter <strong>der</strong> Einrichtung.<br />
„Mitmachen kann je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Neugier und<br />
Leistungsbereitschaft mitbringt.“<br />
Das Schülerforschungszentrum Südwürttemberg<br />
ist einmalig in Deutschland.<br />
Schüler <strong>der</strong> Mittel- und Oberstufe können<br />
hier ihre naturwissenschaftlichen Kenntnisse<br />
außerhalb des Schulunterrichts vertiefen.<br />
Je<strong>der</strong> bestimmt selbst, wie oft er in Bad<br />
Salgau, zu H<strong>aus</strong>e und an <strong>der</strong> heimischen<br />
Schule arbeitet. Das 1999 gegründete Zentrum<br />
wird von öffentlichen und privaten<br />
Trägern finanziert.<br />
Infos und Kontakt: Gutenbergstraße<br />
18, 88348 Bad Saulgau<br />
Telefon 07581 537726<br />
E-Mail: sfz@rlehn.com, www.sfz-bw.de<br />
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