Der Punsch, der aus dem Norden kommt ... - ENRW ...
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14 WISSEN<br />
INNOVATION<br />
Fernsehgeräte<br />
<strong>der</strong> Zukunft<br />
Die Zukunft beginnt schon dieses Jahr – mit gestochen<br />
scharfen, plastischen Bil<strong>der</strong>n und ultraflachen Bildschirmen.<br />
LCD, Plasma, HDTV sind die Schlagworte, die die Fantasie<br />
beflügeln. Experten sind sich einig: Seit Einführung des<br />
Farbfernsehens 1967 hat es keine solche Innovation gegeben!<br />
Das Angebot ist riesig, aber schon heute halten einige<br />
Geräte den technischen Standards von morgen nicht Stand.<br />
Wir sagen Ihnen, worauf Sie beim Kauf achten müssen –<br />
und klären die Frage, wie es mit <strong>der</strong> Energieeffizienz<br />
<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Geräte <strong>aus</strong>sieht.<br />
SCHON GEWUSST?<br />
Die komplexe Technik <strong>der</strong><br />
neuen Geräte schlägt sich im<br />
Stromverbrauch nie<strong>der</strong>:<br />
Während mo<strong>der</strong>nste Röhrenfernseher<br />
eine Leistungsaufnahme<br />
von durchschnittlich<br />
130 Watt haben, liegen Plasmabildschirme<br />
im Schnitt bei<br />
204 Watt, LCD-Geräte<br />
bei 138 Watt. F<strong>aus</strong>tregeln:<br />
LCD-Fernseher verbrauchen<br />
weniger Strom als Plasma-<br />
Geräte. Kleine Geräte weniger<br />
als große!<br />
Entwicklung: Von Röhre<br />
bis Plasma<br />
Die neuen Flachbildschirme gibt es mit<br />
zweierlei Technik: LCD (Liquid Crystal Display,<br />
Flüssigkristall) o<strong>der</strong> Plasma. Gleich ist<br />
bei beiden Techniken und auch bei <strong>der</strong> Röhre:<br />
Das Antennensignal sagt <strong>dem</strong> Gerät, welche<br />
Farbe angezeigt werden soll. Aber dann<br />
ist Schluss mit den Gemeinsamkeiten: Bei<br />
<strong>der</strong> Bildröhre wird die Innenseite <strong>der</strong> Röhre<br />
zellenweise abgetastet und so rot, grün, blau<br />
phosphoreszierende Stoffe zum Leuchten<br />
angeregt. D. h. ein Elektronenstrahl erzeugt<br />
das Bild. Beim LCD sind Flüssigkristalle in<br />
einer dünnen Schicht zwischen zwei Scheiben<br />
eingebettet. Sie leuchten nicht selbst,<br />
son<strong>der</strong>n werden von einer Lichtquelle angestrahlt<br />
und lassen mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
Licht durch. Beim Plasmadisplay funktionieren<br />
die Subpixel (je<strong>der</strong> Bildpunkt besteht<br />
<strong>aus</strong> drei Subpixeln für Rot, Grün und<br />
Blau) ähnlich kleiner Neonröhren: Je<strong>der</strong><br />
Bildpunkt besteht wie<strong>der</strong>um <strong>aus</strong> drei winzigen,<br />
mit Edelgas gefüllten Hohlräumen<br />
(für Rot, Blau, Grün).<br />
Eine Frage <strong>der</strong> Technik<br />
Alle Techniken haben ihre Stärken und<br />
Schwächen. Die Kaufentscheidung ist nicht<br />
zuletzt eine Frage <strong>der</strong> persönlichen Ansprüche<br />
– angefangen beim Budget, über die<br />
Design-Vorlieben bis hin zur Frage, ob das<br />
Gerät von <strong>der</strong> Größe in die Wohnung passt:<br />
Bis zu einem Meter Bilddiagonale be<strong>kommt</strong><br />
man meist LCD-Geräte, darüber hin<strong>aus</strong> dominieren<br />
Plasma-Geräte den Markt. LCD-<br />
Geräte haben eine höhere Auflösung als<br />
Plasma-Fernseher. Experten gehen davon<br />
<strong>aus</strong>, dass die LCD-Technologie in wenigen<br />
Jahren führend sein wird. Plasma-Geräte bestechen<br />
durch ihre Bildschirmgröße – ideal<br />
Illustration: Madness GmbH; Foto: Ralf Kreuels<br />
für Sportveranstaltungen. Ihre Bildschirme<br />
sind mit weniger als 7,5 Zentimeter extrem<br />
flach, können also fast überall montiert werden.<br />
Beim Fernsehen <strong>der</strong> Gegenwart, <strong>dem</strong><br />
heute gültigen PAL-Standard, haben viele<br />
<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Geräte Schwächen in <strong>der</strong><br />
Darstellung: Bei <strong>der</strong> Umwandlung <strong>der</strong> PAL-<br />
Auflösung in die viel höhere <strong>der</strong> LCD-TVs<br />
geht die Farbtiefe verloren, bewegte Bil<strong>der</strong><br />
werden oft pixelig. Genau an<strong>der</strong>s herum ist<br />
es bei <strong>der</strong> Röhre: Herkömmliche Röhrenfernseher<br />
verfügen über eine bewährte Technologie,<br />
sind günstiger in <strong>der</strong> Anschaffung,<br />
verbrauchen wesentlich weniger Strom,<br />
sind aber nicht so Platz sparend wie LCD-<br />
o<strong>der</strong> Plasmageräte. Auch zeigen sie das<br />
Fernsehen <strong>der</strong> Zukunft, HDTV (siehe Kasten),<br />
nicht optimal an. Informieren Sie sich<br />
<strong>aus</strong>führlich im Fachhandel!<br />
TIPP<br />
Nur das Logo „HD ready“<br />
garantiert, dass HDTV optimal<br />
mit Flachbildschirmen empfangen<br />
werden kann! Bezeichnungen<br />
wie „HD-kompatibel“, „HDTV<br />
ready” o<strong>der</strong> „HD-fähig” bieten<br />
diese Sicherheit nicht.<br />
WISSEN<br />
INNOVATION 15<br />
HDTV: Die Technik von<br />
morgen?<br />
High Definition Television, hoch<br />
auflösendes Fernsehen, ist <strong>der</strong><br />
neue weltweite digitale Standard<br />
für Fernsehdaten, <strong>der</strong> den alten<br />
PAL-Standard ablösen soll: Er liefert<br />
gestochen scharfe Bil<strong>der</strong> sowie<br />
satte Farben und Töne. Wer das<br />
einmal gesehen hat, weiß, wie verschwommen<br />
wir heute in die Röhre<br />
gucken! Aber: Hierzulande steckt<br />
HDTV noch in den Kin<strong>der</strong>schuhen.<br />
Die Testfilme sind bislang <strong>aus</strong>schließlich<br />
per Satellit zu empfangen,<br />
da die meisten Kabelnetze<br />
noch nicht für die notwendigen<br />
Datenmengen gerüstet sind. Gleiches<br />
gilt für das digitale Antennenfernsehen<br />
DVB-T. Das bezahlte<br />
Fernsehen macht den Anfang und<br />
wird unter an<strong>der</strong>em alle Spiele <strong>der</strong><br />
WM 2006 hoch auflösend und im<br />
Breitbildformat 16:9 übertragen.<br />
Experten erwarten, dass in drei bis<br />
fünf Jahren die Mehrheit <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong><br />
HDTV <strong>aus</strong>strahlen wird.<br />
Glossar<br />
Bildschirmauflösung: Anzahl<br />
<strong>der</strong> Bildpunkte auf einem Digitalbildschirm<br />
HDTV: High Definition Television,<br />
Standard für hochauflösendes Fernsehen<br />
und Video mit 720 Bildzeilen<br />
LCD: Liquid Crystal Display. Flüssigkristallanzeige,<br />
neue Fernsehtechnik<br />
PAL: Phase Alternating Line:<br />
Standard des analogen Fernsehens<br />
mit 576 Bildzeilen<br />
Pixel: Picture Element, Bildpunkte,<br />
<strong>aus</strong> denen sich ein digitales Bild<br />
zusammensetzt.