EGO 174 - 1
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Öffentlich/Rechtliches TV<br />
GEZ – Gebühren abschaffen ?<br />
Weil sie weder Fernseher noch Radio besitzt, weigert sich eine Frau aus Thüringen, GEZ-<br />
Gebühren zu zahlen und musste dafür 61 Tage in Haft. Dieser Fall entfachte die Diskussion<br />
um eine Zwangsfinanzierung der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten<br />
erneut. Sollten wir sie nicht ganz abschaffen?<br />
N E I N<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk garantiert frei<br />
zugängliche Informationen für alle. Die Finanzierung<br />
durch den Rundfunkbeitrag ermöglicht eine<br />
unabhängige Berichterstattung – frei von<br />
wirtschaftlichen und politischen Interessen. Das<br />
Angebot ist so vielfältig wie die Interessen der<br />
Menschen. Er bietet überdies mehr als seine<br />
Hauptprogramme in den Regionalprogrammen der<br />
ARD, 3sat, ARTE, PHOENIX, KIKA und in den<br />
Digitalkanälen sowie im Radio und im Internet finden<br />
sich passende Angebote für die ganze Familie.<br />
Anspruchsvolle Kultursendungen, etwa auf ARTE<br />
oder 3sat, sprechen auch kleinere Interessengruppen<br />
an. Die Kinderprogramme von ARD, ZDF,<br />
Deutschlandradio sind frei von Werbung und Gewalt.<br />
Kontinuierlich werden barrierefreie Angebote<br />
ausgebaut, wie mit Unterhaltung für gehörlose und<br />
schwerhörige Zuschauer/innen. Wie hoch die GEZ-<br />
Gebühren sind, entscheidet ein unabhängiges<br />
Sachverständigengremium, dem die Parlamente aller<br />
16 Bundesländer zustimmen müssen. Das Verfahren<br />
ist damit unabhängig, demokratisch und entsprechend<br />
legitimiert.<br />
J A<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk umfasst ungefähr<br />
100 Sender; ca ein Viertel davon sind Fernseh-, der rest<br />
Radiosender. 100 Sender für eine „ Grundsicherung<br />
„ sind entschieden zu viel. Unterhaltung gehört nicht zu<br />
den Aufgaben des Staates. Damit hat er auch keine<br />
Legitimation, Zwangsbeiträge einzufordern. Den<br />
Bildungsauftrag erfüllen unsere Schulen, Hochschulen<br />
besser und kostengünstiger. Für Bildung und<br />
Unterhaltung hält das Internet tausende Portale bereit,<br />
ohne hohe Produktionskosten, ohne riesigen<br />
Verwaltungsapparat, ohne feste Sendezeiten, 24<br />
Stunden am Tag. Der Printmarkt kennt auch keine<br />
öffentlich-rechtliche Zeitschrift, die jeder abonnieren<br />
muss. Echte Konkurrenz hat hier zu einer Meinungsund<br />
Informationsvielfalt geführt, die ( natürlich mit<br />
Ausnahmen ) nicht weniger Qualitätsjournalismus<br />
bietet als der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Was<br />
bleibt noch ?<br />
Investigative Sendungen, Nachrichten und eine zentrale<br />
Stelle für die Koordinierung im Katastrophenfall.<br />
Dafür benötigt man keine 100 Sender, ein Fernseh –<br />
und ein Radiosender für das ganze Bundesgebiet würde<br />
reichen, finanziert aus Steuermitteln.<br />
Übrigens können Menschen die ein Ein – bzw. Auskommen unter dem Existenzminimum haben, sich auf Antrag von<br />
den Gebühren „befreien lassen“. Hierfür notwendig eine entsprechende Bescheinigung.<br />
Quellhinweise:<br />
Bilder: Wikra / Fotolia.com<br />
Beitrag: Enno