FLATMAG Faszination Flachdach (Ausgabe 1)

DIE WEITLÄUFIGE REGION RUND UM STOCKHOLM BESTEHT AUS ZAHLREICHEN BUCH-
TEN, LANDZUNGEN UND 24.000 INSELN IN ALLEN GRÖSSEN. AUCH DIE SCHWEDISCHE
HAUPTSTADT SELBST ERSTRECKT SICH AUF NICHT WENIGER ALS 14 INSELN. DA KANN
MAN SCHON DEN ÜBERBLICK VERLIEREN – UND SUCHT NACH MÖGLICHKEITEN, IHN
WIEDER ZU GEWINNEN. IM „VENEDIG DES NORDENS“ BRAUCHT MAN DAFÜR NICHT
EINMAL EINE AUSSICHTSPLATTFORM – MAN GEHT EINFACH AUFS DACH.
Seit 2007 bietet „Rooftop Tours“ in dieser
Form weltweit einzigartige Abenteuer
an. Statt die vielen Stadteile der
nördlichen Metropole zu Fuß, per Fahrrad,
Bus oder Schiff zu entdecken, begibt
man sich auf ein kleines Abenteuer. Gesichert
per Karabiner und Sicherheitsgurt,
geführt von einem Guide und ausgestattet
mit Helm, nimmt man zusammen mit
maximal neun weiteren Teilnehmern
einen etwa 30 Zentimeter Dachpfad.
43 Meter über dem Boden startet die
ca. eine Stunde dauernde Wanderung
über den Dächern der Stadt. Für 595
Schwedische Kronen, also etwa 64 Euro.
Reservieren wird übrigens dringend empfohlen,
denn die Touren sind mehr als
beliebt, was nur für ihre Qualität spricht.
Oben angekommen, merkt man schnell,
dass einem von hier aus die Stadt zu Füßen
liegt. Und von einem Dach aus ganz
anders aussieht. Denn während ein Aussichtssturm
einen meist sehr einseitigen
Überblick bieten kann, ist hier weitaus
mehr zu sehen. Nicht nur die 53 Brücken
der Stadt, die vielen Wälder, Schiffe und
Kanäle, sondern auch intime Einblicke in
das Leben der Stockholmer. Und nicht zuletzt
die Vogelperspektive auf die größten
Sehenswürdigkeiten der Stadt:
Gamla Stan:
Stockholms Altstadt
Vasa-Museum:
Ein konserviertes Schiff
Auf der Insel Stadsholmen gelegen, heißt
Gamla Stan auf Deutsch schlicht und ergreifend:
Altstadt. Wie in so vielen europäischen
Städten, begann auch in dieser
Altstadt die Geschichte der heute über
zwei Millionen Menschen umfassenden
Metropolregion Stockholm. Im 13. Jahrhundert
entstanden hier die ersten Häuser,
die von schmalen und verwinkelten
Gassen getrennt sind. Überstrahlt wird
der Stadtteil vom Stockholmer Schloss,
in dem der schwedische König Carl XVI.
Gustaf zwar noch ein Büro unterhält und
zu repräsentativen sowie zeremoniellen
Zwecken einkehrt, aber nicht mehr residiert.
Wäre die Vasa, das eindrucksvollste
Kriegsschiff seiner Zeit im 17. Jahrhundert,
auch wirklich seetüchtig gewesen,
hätte es viele Schlachten geschlagen.
Und wäre sicher nicht für die Nachwelt
erhalten geblieben. Doch die Vasa war
nie im Dienst. Sie sank nach nicht einmal
einer Seemeile auf der Jungfernfahrt am
10. August 1628. Über 300 Jahre später
wurde sie in der Stockholmer Bucht gefunden
und nach jahrelanger Planung geborgen.
Heute steht sie im Vasa-Museum
auf der Insel Djurgården in einer Halle und
wird konserviert. Zu 95 Prozent im Original
erhalten, lockt sie bis zu ihrem Zerfall
aber täglich Touristen aus aller Welt an.
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