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Schweine-Welt-Juli-2017-web

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Afrikanische <strong>Schweine</strong>pest<br />

Afrikanische <strong>Schweine</strong>pest (ASP)<br />

erstmals in Tschechien nachgewiesen!<br />

In der letzten Juni-Woche wurde<br />

bekannt, dass in der Region um Zlίn,<br />

ca. 300 km südöstlich von Prag, mehrere<br />

Fälle von ASP bei Wildschweinen<br />

aufgetreten sind. Mittlerweile<br />

wurden die Fallzahlen laut WAHIS<br />

Interface-Plattform der OIE auf 10<br />

hochgesetzt. Das Virus wurde bei<br />

bereits verendeten Tieren nachgewiesen.<br />

Damit ist der Erreger maximal<br />

300 km Luftlinie von der deutschen<br />

sowie nur noch 80 km von der<br />

österreichischen Grenze entfernt. Im<br />

sogenannten „Weinviertel“ nördlich<br />

von Wien wurde vom Gesundheitsministerium<br />

daher ein „gefährdetes<br />

Gebiet“ eingerichtet, bei dem vor<br />

allem Freilandhaltungen Einschränkungen<br />

unterworfen sind.<br />

Unklar ist bislang die Ansteckungsquelle<br />

der Tiere. Der geographisch<br />

nächstgelegene dokumentierte Ausbruch<br />

liegt ca. 400 km entfernt in der<br />

Ukraine. Nach Angaben des FLI<br />

betrug die durchschnittliche Wandergeschwindigkeit<br />

des Virus in der EU<br />

bis dato nur etwa 1 km pro Monat.<br />

Größere Distanzen werden nur dann<br />

in kurzer Zeit überwunden, wenn<br />

kontaminiertes Material von motorisierten<br />

Personen transportiert wird.<br />

Mit den ersten Meldungen von Ausbrüchen<br />

der ASP bei Wildschweinen<br />

im Spätwinter und Frühjahr 2014 entlang<br />

der weißrussischen Grenze<br />

Polens und Litauens setzte die<br />

berechtigte Besorgnis ein, dass sich<br />

die ASP über Wildschweine und dem<br />

internationalen Transitverkehr wie<br />

ein Lauffeuer innerhalb der EU verbreiten<br />

könnte. Es ist eher Glück,<br />

dass dies bislang ausgeblieben ist.<br />

Seither hat es sehr viele Ausbrüche<br />

im Baltikum gegeben (bis Ende Februar<br />

2016 weit über 2000), und dabei<br />

war nicht nur die Wildschweinepopulation<br />

involviert, sondern auch zahlreiche<br />

Hausschweinehaltungen. In<br />

Litauen war u. a. auch eine Großanlage<br />

mit 20 000 Tieren betroffen. Konnten<br />

die Ausbrüche bei Hausschweinen<br />

unter Anwendung der gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Maßnahmen bislang<br />

problemlos getilgt werden, so<br />

gestaltet sich die Seuchenbekämpfung<br />

bei Wildschweinen als ausgesprochen<br />

schwierig.<br />

Zwischenzeitlich hatte sich das Seuchengeschehen<br />

aber auch in Polen<br />

erkennbar von der östlichen Landesgrenze<br />

in die Landesmitte verlagert.<br />

Bis Anfang September 2016 wurden<br />

hier 17 neue Fälle bei Hausschweinehaltungen<br />

registriert, die wohl allesamt<br />

auf illegalen Handel mit Absetzferkeln<br />

zurückzuführen sind.<br />

Zusätzlich erschwert wird die Situation<br />

durch die in Osteuropa zur Selbstversorgung<br />

üblichen zahllosen Hinterhof-Haltungen<br />

von Hausschweinen<br />

und der durch politische Unruhen<br />

bedingten Untätigkeit der Nach-<br />

<strong>Juli</strong> <strong>2017</strong>: Ausbrüche der ASP (Karte FLI).<br />

16<br />

2016: Ausbrüche der ASP im Baltikum (Karte FLI).<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong>

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