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Afrikanische <strong>Schweine</strong>pest<br />
Afrikanische <strong>Schweine</strong>pest (ASP)<br />
erstmals in Tschechien nachgewiesen!<br />
In der letzten Juni-Woche wurde<br />
bekannt, dass in der Region um Zlίn,<br />
ca. 300 km südöstlich von Prag, mehrere<br />
Fälle von ASP bei Wildschweinen<br />
aufgetreten sind. Mittlerweile<br />
wurden die Fallzahlen laut WAHIS<br />
Interface-Plattform der OIE auf 10<br />
hochgesetzt. Das Virus wurde bei<br />
bereits verendeten Tieren nachgewiesen.<br />
Damit ist der Erreger maximal<br />
300 km Luftlinie von der deutschen<br />
sowie nur noch 80 km von der<br />
österreichischen Grenze entfernt. Im<br />
sogenannten „Weinviertel“ nördlich<br />
von Wien wurde vom Gesundheitsministerium<br />
daher ein „gefährdetes<br />
Gebiet“ eingerichtet, bei dem vor<br />
allem Freilandhaltungen Einschränkungen<br />
unterworfen sind.<br />
Unklar ist bislang die Ansteckungsquelle<br />
der Tiere. Der geographisch<br />
nächstgelegene dokumentierte Ausbruch<br />
liegt ca. 400 km entfernt in der<br />
Ukraine. Nach Angaben des FLI<br />
betrug die durchschnittliche Wandergeschwindigkeit<br />
des Virus in der EU<br />
bis dato nur etwa 1 km pro Monat.<br />
Größere Distanzen werden nur dann<br />
in kurzer Zeit überwunden, wenn<br />
kontaminiertes Material von motorisierten<br />
Personen transportiert wird.<br />
Mit den ersten Meldungen von Ausbrüchen<br />
der ASP bei Wildschweinen<br />
im Spätwinter und Frühjahr 2014 entlang<br />
der weißrussischen Grenze<br />
Polens und Litauens setzte die<br />
berechtigte Besorgnis ein, dass sich<br />
die ASP über Wildschweine und dem<br />
internationalen Transitverkehr wie<br />
ein Lauffeuer innerhalb der EU verbreiten<br />
könnte. Es ist eher Glück,<br />
dass dies bislang ausgeblieben ist.<br />
Seither hat es sehr viele Ausbrüche<br />
im Baltikum gegeben (bis Ende Februar<br />
2016 weit über 2000), und dabei<br />
war nicht nur die Wildschweinepopulation<br />
involviert, sondern auch zahlreiche<br />
Hausschweinehaltungen. In<br />
Litauen war u. a. auch eine Großanlage<br />
mit 20 000 Tieren betroffen. Konnten<br />
die Ausbrüche bei Hausschweinen<br />
unter Anwendung der gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Maßnahmen bislang<br />
problemlos getilgt werden, so<br />
gestaltet sich die Seuchenbekämpfung<br />
bei Wildschweinen als ausgesprochen<br />
schwierig.<br />
Zwischenzeitlich hatte sich das Seuchengeschehen<br />
aber auch in Polen<br />
erkennbar von der östlichen Landesgrenze<br />
in die Landesmitte verlagert.<br />
Bis Anfang September 2016 wurden<br />
hier 17 neue Fälle bei Hausschweinehaltungen<br />
registriert, die wohl allesamt<br />
auf illegalen Handel mit Absetzferkeln<br />
zurückzuführen sind.<br />
Zusätzlich erschwert wird die Situation<br />
durch die in Osteuropa zur Selbstversorgung<br />
üblichen zahllosen Hinterhof-Haltungen<br />
von Hausschweinen<br />
und der durch politische Unruhen<br />
bedingten Untätigkeit der Nach-<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2017</strong>: Ausbrüche der ASP (Karte FLI).<br />
16<br />
2016: Ausbrüche der ASP im Baltikum (Karte FLI).<br />
<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong>