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Schweine-Welt-Juli-2017-web

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Der Spaltenboden im Mastbereich wurde teilweise<br />

durch Stroh verschlossen.<br />

Diese angebissene Schwanzspitze wurde mit Jod behandelt.<br />

Aufteilung der 64 Ferkel in vier Gruppen zu je 16 Tieren:<br />

Ferkelaufzucht:<br />

Gruppe Grün: ca. 0,41 m²/Ferkel und 2/3 kupiert<br />

Gruppe Blau: ca. 0,41 m²/Ferkel und 1/3 kupiert<br />

Gruppe Gelb: ca. 0,41 m²/Ferkel und unkupiert<br />

Gruppe Rot: ca. 0,71 m²/Ferkel und unkupiert und zusätzlicher Trog<br />

Mast:<br />

Gruppe Grün: ca. 1,12 m²/MS und 2/3 kupiert<br />

Gruppe Blau: ca. 1,12 m²/MS und 1/3 kupiert<br />

Gruppe Gelb: ca. 1,12 m²/MS und unkupiert<br />

Gruppe Rot: ca. 1,30 m²/MS und unkupiert<br />

Fläche pro Tier ergab sich aus bestehender Buchtengröße und Tieranzahl<br />

jedem Wurf wurde ein männliches<br />

und ein weibliches Tier in die vier<br />

Gruppen aufgenommen. Mit verschiedenfarbigen<br />

Ohrmarken und<br />

Nummern hatte man die Ferkel<br />

gekennzeichnet (siehe Tabelle).<br />

Die Tiere wurden nach dem Absetzen<br />

grob sortiert und zwei Wochen in<br />

Anfütterungsschalen (ca. 24er Buchten)<br />

gehalten. Mit etwa sechs<br />

Wochen sind die Ferkel in den Ferkelstall,<br />

der für den Versuch vorbereitet<br />

worden war, umgestallt worden. Dort<br />

blieben sie bis ca. 30 kg Lebendgewicht.<br />

Anschließend wurden sie im<br />

Maststall (Vollspalten, Flüssigfutter)<br />

in Doppelbuchten aufgeteilt. Bei den<br />

Umstallungen und am Mastende<br />

wurden die Tiere lebend gewogen.<br />

Alle vier Buchten wurden mit an Ketten<br />

befestigten Beißkugeln ausgestattet.<br />

Rapsstroh oder Luzerneheu<br />

wurde in Netzen angeboten.<br />

Nach Bedarf gab es die Möglichkeit<br />

verschiedene Hanfseile, Wasserschläuche<br />

und weitere Gegenstände<br />

in den Buchten zu montieren. Durch<br />

einen Zusatztrog konnte an mehreren<br />

Stellen Raufutter angeboten werden.<br />

Der Raufutterverbrauch wurde<br />

pro Bucht durch Ein- und Zurückwiegen<br />

erfasst.<br />

Bei auftretenden Beißspuren bzw.<br />

Nekrosenbildung wurde das Tier entsprechend<br />

behandelt und im äußersten<br />

Fall in eine Krankenbucht umgestallt.<br />

Wenn ein „Täter“ aufgespürt<br />

werden konnte, sollte er von der<br />

Gruppe entfernt werden. In diesem<br />

Fall sollte dann im Stalltagebuch aufgezeichnet<br />

werden, was sich für<br />

Umstände verändert haben bzw. welche<br />

Faktoren für das Auslösen des<br />

Schwanzbeißens vermutlich ursächlich<br />

waren.<br />

Ab dem Absetzen fand wöchentlich,<br />

im Regelfall am Montag Nachmittag,<br />

die Bonitierung für jedes einzelne<br />

Ferkel statt. Gesundheit, Schwanzverletzungen,<br />

Ohrverletzungen und<br />

die Flanke wurden beurteilt.<br />

Außerdem fanden am Boniturtag die<br />

äußeren Einflüsse wie das Stallklima,<br />

die Buchten, die Tiere und sonstige<br />

Beobachtungen, Eingang in die Aufzeichnungen.<br />

Alle Einzelfuttermittel und fertige Futtermischungen<br />

untersuchte man auf<br />

ihre Inhaltsstoffe. Das Raufutter und<br />

die fertigen Futtermischungen wurden<br />

zusätzlich auf Toxine ausgewertet.<br />

Blutproben von etwa 10 Ferkeln<br />

und Wasserproben hat der TGD<br />

genommen und untersucht.<br />

Der Versuch startete am 12. Januar<br />

2016. Die ersten Tiere wurden am 03.<br />

<strong>Juli</strong> verkauft, die letzten am 26. <strong>Juli</strong><br />

2016.<br />

Die Gruppe Grün bekam in den ersten<br />

drei Wochen der Ferkelaufzucht<br />

keine Luzerne und Spielmaterial in<br />

die Anfütterungsschalen. Da dieses<br />

Rauhfutter neu war, haben sich die<br />

Tiere aber anschließend im Ferkelstall<br />

umso mehr damit beschäftigt als<br />

die Vergleichsgruppen. Was für Franz<br />

Baisl unter anderem mit zu den interessantesten<br />

Ergebnissen des Versuchs<br />

zählt: das Verhalten eines Tieres<br />

kann man definitiv durch<br />

Rohfaser, Spielmaterial, Platzangebot<br />

und Genetik stark beeinflussen!<br />

Luzerneheu ist bei Ferkeln sehr gut<br />

aber teuer! Eine Alternative wäre<br />

Rapsstroh, denn es hat eine ähnliche<br />

Struktur und kostet nur die Hälfte.<br />

Allerdings gibt es große Qualitätsschwankungen,<br />

vor allem in Bezug<br />

auf Schimmelpilzbelastung. In der<br />

Mast wurde auf relativ langes Gerstenstroh<br />

gewechselt, weil kurzes<br />

6 <strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong>

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