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Pas de Deux für einen Sozialstaat

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29 von 34<br />

CHOR<br />

JEMAND<br />

Den <strong>Sozialstaat</strong> hochzuhalten<br />

wur<strong>de</strong> in die Wiege uns gelegt. Doch<br />

<strong>de</strong>r Weisheit letzter Schluß<br />

ist dieser nicht. Sitzt irgendwo<br />

ein unglückliches Kind<br />

in seinem Kot und<br />

isst sein magres Brot mit Tränen,<br />

garantierten unser Glück? 37<br />

Viele sagen Ja, doch<br />

<strong>de</strong>m drehen wir <strong>de</strong>n Rücken zu<br />

und drängen nach Utopia:<br />

Wir wollen an uns arbeiten; doch noch<br />

ist die Statue unserer Freiheit<br />

nicht gegossen<br />

38. Sie mag<br />

zum Klumpen uns geraten. Doch:<br />

Es soll sich je<strong>de</strong>r<br />

befähigt fühlen.<br />

Teilhaben an <strong>de</strong>r Diskussion.<br />

Sein Leben in Freiheit gestalten.<br />

Ausbildung sollte frei sein,<br />

Elitenför<strong>de</strong>rung ein lächerliches Bild<br />

an einer frem<strong>de</strong>n Wand. Reichtum<br />

in Maßen herrschen; die Verteilung<br />

holprig, doch nie steil sein,<br />

und medizinische Leistungen,<br />

hier stimmt <strong>de</strong>r<br />

Begriff, von allen für alle<br />

bezahlt sein. Und wichtig ist:<br />

Uns<br />

ist nicht zu helfen.<br />

37<br />

U. K. Le Guin, Those Who leave Omelas behind<br />

38<br />

G. Büchner, Dantons Tod, Erster Akt, Erste Szene

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