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Pas de Deux für einen Sozialstaat

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JEMAND<br />

JEMAND<br />

JEMAND<br />

JEMAND<br />

JEMAND<br />

JEMAND<br />

JEMAND<br />

JEMAND<br />

JEMAND<br />

Der <strong>Sozialstaat</strong> hier ist<br />

fehlgeleitet; er for<strong>de</strong>rt k<strong>einen</strong><br />

zur Arbeit an sich selbst.<br />

So bleibt Mensch bei s<strong>einen</strong> Leisten. Und<br />

s<strong>einen</strong> Vorurteilen.<br />

So kommen Leute hierher<br />

und können ihre Kultur<br />

von Vorgestern erhalten,<br />

im Sozialbiotop <strong>de</strong>r<br />

Abhängigen.<br />

Je<strong>de</strong>r han<strong>de</strong>lt nach seiner Natur:<br />

Das heißt, er tut, was ihm wohltut. 7<br />

Der Staat muss uns<br />

attraktive Angebote machen,<br />

das wir uns was verdienen.<br />

Im Sozialgesetzbuch steht, es sind<br />

Anreize zur Aufnahme und Ausübung einer<br />

Erwerbstätigkeit zu schaffen. 8<br />

For<strong>de</strong>rn und för<strong>de</strong>rn<br />

ist das altbackne Schlagwort hier. 9<br />

Dann lieber<br />

ein geringes Bürgergeld<br />

als ständig gefor<strong>de</strong>rt,<br />

geför<strong>de</strong>rt und<br />

gestaltet zu wer<strong>de</strong>n. Ich<br />

bin doch nicht<br />

<strong>Sozialstaat</strong>s Kunstwerk.<br />

Bürgergeld ist ein Trick<br />

von <strong>de</strong>nen oben, damit<br />

weniger sie<br />

geben müssen. 10<br />

Auch Schönheit ist<br />

Kapital. So ist erwiesen, dass<br />

<strong>de</strong>r Schöne uns<br />

vertrauenswürdig ist.<br />

11<br />

Wir<br />

sind nicht gleich; und wer sich weniger<br />

um sein Bild im Spiegel<br />

<strong>de</strong>r Nächsten kümmert, ist suspekt.<br />

7<br />

G. Büchner, Dantons Tod, Erster Akt, Sechste Szene<br />

8<br />

SGB II, §1<br />

9<br />

siehe http://www.heise.<strong>de</strong>/tp/artikel/22/22924/1.html: „Die ALGII-Gesetzgebung … stand unter <strong>de</strong>m Motto "För<strong>de</strong>rn und For<strong>de</strong>rn". Die bisher bei <strong>de</strong>r<br />

Vermittlung außen vor gelassenen Sozialhilfeempfänger sollten Arbeitssuchen<strong>de</strong>n gleichgestellt wer<strong>de</strong>n (sowohl finanziell als auch in Bezug auf die<br />

Vermittlung von Arbeit)- das bisher zeitaufwändige Verfahren <strong>de</strong>r Beihilfebewilligung für vielerlei Anlässe sollte durch Regelsätze, die diese Kosten bereits<br />

anteilig enthalten, obsolet wer<strong>de</strong>n. Doch was wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>n hehren Zielen? Sind Sozialhilfeempfänger jetzt besser gestellt und wer<strong>de</strong>n sie, wie es<br />

verlautbart wur<strong>de</strong>, nicht nur gefor<strong>de</strong>rt son<strong>de</strong>rn auch geför<strong>de</strong>rt? Zeit für ein paar Entzauberungen.“<br />

10<br />

siehe http://www.wilsons-island.net/2008/01/05/min<strong>de</strong>stlohn-o<strong>de</strong>r-buergergeld/: „Ein Grund für das Aufgreifen <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e einer Grundsicherung durch die<br />

Neoliberalen ist, dass diese Form <strong>de</strong>s Bürgergelds die Unternehmer-Einkommen erhöht und die Kosten auf die Bürger verlagert (…) Gehälter und Löhne<br />

wür<strong>de</strong>n um <strong>de</strong>n Betrag <strong>de</strong>s Grun<strong>de</strong>inkommens gekürzt wer<strong>de</strong>n.“<br />

11<br />

nach: Pierre Bourdieu, Einführung, Shurkamp

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