08.09.2017 Aufrufe

RZ_DRG_Magazin_2_2017

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GESUNDHEIT<br />

sein können. Dann wird die Knochendichte<br />

mit bildgebenden Verfahren<br />

gemessen, der Fachbegriff dafür ist<br />

Osteodensitometrie.<br />

Röntgen: das DXA-Verfahren<br />

Die DXA- oder DEXA-Methode ist ein<br />

Niedrigdosenröntgenverfahren, das<br />

sehr verlässliche Ergebnisse zur Knochendichte<br />

liefert. Für den Patienten<br />

ist die Untersuchung schmerzfrei und<br />

kommt mit einer geringen Strahlendosis<br />

aus, die etwa der natürlichen<br />

Strahlenbelastung entspricht, der<br />

ein Mensch im Laufe eines Tages im<br />

Alltag ausgesetzt ist. Bei der Untersuchung<br />

durchdringt Röntgenstrahlung<br />

das Gewebe. Je dichter die Knochenstruktur,<br />

desto mehr Strahlung wird<br />

„geschluckt“. Ein Computer berechnet<br />

dann aus den Strahlenabweichungen<br />

den Knochendichtewert.<br />

Dieser wird mit einem alters- und<br />

geschlechtsentsprechenden Normalkollektiv<br />

über den sogenannten<br />

T-Wert verglichen. Das relative Frakturrisiko<br />

beschreibt der Z-Wert.<br />

QCT: die quantitative<br />

Computertomografie<br />

Diese Methode ist vor allem für<br />

Patienten geeignet, bei denen eine<br />

DXA-Messung nicht durchführbar<br />

ist, weil bestimmte Faktoren die<br />

Messergebnisse verfälschen würden.<br />

Das können zum Beispiel schwere<br />

degenerative Veränderungen der<br />

Lendenwirbelsäule sein, starke<br />

Arterienverkalkungen oder Wirbelsäulenverkrümmungen.<br />

Die QCT<br />

hat den Vorteil, dass ein Knochenabbau<br />

früher nachgewiesen werden<br />

kann als mit anderen Verfahren. Der<br />

Nachteil: Die Strahlendosis ist höher<br />

als bei der DXA.<br />

Sonografie: quantitativer<br />

Ultraschall<br />

Dieses bildgebende Verfahren<br />

kommt ohne Strahlenbelastung aus,<br />

das ist ein großer Vorteil der Ultraschalluntersuchung.<br />

Der quantitative<br />

Ultraschall (QUS) darf allerdings<br />

nicht zur Diagnose der Osteoporose<br />

nach WHO-Definition verwendet<br />

werden. Zwar kann der QUS des<br />

Knochens, bevorzugt an der Ferse,<br />

zusätzliche Informationen zum<br />

Frakturrisiko eines Patienten liefern.<br />

Im Falle eines konkreten Verdachtes<br />

auf Osteoporose sollte jedoch besser<br />

auf konventionelle Methoden zur<br />

Knochendichtemessung zurückgegriffen<br />

werden.<br />

1. Die Wirbelkörper zeigen ein streifiges Erscheinungsbild und eine erhöhte Durchlässigkeit<br />

für die Röntgenstrahlen – ein Hinweis auf eine Osteoporose 2. Als Folge der Osteoporose<br />

kommt es zu Einbrüchen der Wirbelkörper (Pfeile) 3. Das CT-Bild stellt die streifige<br />

Zeichnung der Wirbelkörper im Rahmen der Osteoporose sehr deutlich dar. Zusätzlich sind<br />

sowohl die kortikale als auch die trabekuläre Knochensubstanz deutlich vermindert<br />

1. 2. 3.<br />

So sieht ein knochenfreundlicher<br />

Lebensstil aus:<br />

Knochengesunde Ernährung<br />

Kalzium ist der wichtigste Knochenbaustein.<br />

Um ausreichend mit dem<br />

Mineralstoff versorgt zu sein, empfiehlt<br />

es sich, reichlich Milchprodukte,<br />

grünes Gemüse und Mineralwasser zu<br />

sich zu nehmen. Was man beachten<br />

sollte: Es gibt einige Lebensmittel,<br />

die sich negativ auf den Kalziumhaushalt<br />

auswirken, etwa Fertiggerichte,<br />

Chips, Cola oder Wurst. Schuld daran<br />

ist das enthaltene Phosphat, das dafür<br />

sorgt, dass Kalzium vermehrt aus dem<br />

Knochen abgebaut und die Aufnahme<br />

von Kalzium aus dem Darm reduziert<br />

wird. Damit der Körper Kalzium über<br />

den Darm aufnehmen kann, braucht<br />

er Vitamin D. Die Versorgung über<br />

die Ernährung ist nicht ganz einfach,<br />

denn nur sehr wenige Nahrungsmittel,<br />

zum Beispiel fetter Fisch oder Ei,<br />

liefern das Vitamin. Unter Einfluss<br />

von Sonnenlicht kann der Körper aber<br />

einen Großteil des täglichen Bedarfes<br />

in der Haut selbst bilden. Aktuelle<br />

Osteoporose-Leitlinien raten daher zu<br />

einer täglichen Sonnenlicht-Exposition<br />

von mindestens 30 Minuten.<br />

Bewegung tut den Knochen gut<br />

Studien zeigen, dass eine gesteigerte<br />

Belastung mit einer Zunahme der<br />

Knochenmasse und einer Steigerung<br />

der Festigkeit verbunden ist. Sportarten,<br />

die mit Gewichtsbelastung,<br />

Richtungswechseln und Sprüngen<br />

verbunden sind, tragen am ehesten<br />

zur Erhöhung der Knochendichte bei.<br />

Da diese Sportarten aber bei einer<br />

Osteoporose mit einem erhöhten<br />

Verletzungsrisiko gepaart sind, sollten<br />

Patienten mit nachgewiesen geringer<br />

Knochendichte Walking oder Krafttraining<br />

bevorzugen. Studien ergaben,<br />

dass bei einer niedrigen Knochendichte<br />

gleichzeitig die Reizschwelle<br />

für mechanische Reize erniedrigt ist.<br />

Der Knochen reagiert dann also auch<br />

auf sanftere sportliche Betätigung mit<br />

einer Zunahme an Masse. •

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!