Bauweisen: Die großen Ab- schnitte werden offen erstellt
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Tragende faserverstärkte<br />
Kunststoffe im Bauwesen<br />
Bautechnik und Bauaufsicht<br />
sollten den Kunstst<strong>offen</strong> bald<br />
mehr Aufmerksamkeit schenken<br />
Kunststoffe haben die tragenden Bereiche des<br />
Bauwesens bisher nur sehr zaghaft erobert. Mit<br />
der Richtlinie für tragende Kunststoffe im Bauwesen<br />
will der Bauüberwachungsverein (BÜV) jetzt<br />
aber eine Grundlage schaffen, auf der eine sichere<br />
Bemessung und Ausführung von tragenden<br />
Kunstst<strong>offen</strong> möglich ist. Dabei <strong>werden</strong> konsequent<br />
die im Bauwesen üblichen Sicherheitsüberlegungen<br />
in handhab bare Formulierungen und<br />
Vorgaben umgesetzt. <strong>Die</strong> bauaufsichtliche Akzeptanz<br />
dieser Richtlinie muß nun das nächste Ziel<br />
sein, damit Kunststoffkonstruktionen, sicher und<br />
wirtschaftlich bemessen, im Bauwesen eingesetzt<br />
<strong>werden</strong> können, ohne durch aufwendige Genehmigungsverfahren<br />
behindert zu <strong>werden</strong>. Zudem<br />
ist das Vorgehen auf andere Kunststoffmaterialien<br />
auszudehnen, um auch deren Eigenschaften für<br />
das Bauwesen zu erschließen. Dazu liefert der folgende<br />
Beitrag grundlegendes Praxiswissen.<br />
Prof. Dr.-Ing. J.-D. Wörner<br />
Jahrgang 1954, promovierte an<br />
der TH Darmstadt, wurde 1990<br />
an die TU Darmstadt berufen,<br />
1994 zum Prüfingenieur ernannt,<br />
erhielt 1995 die Statik<br />
Professur an der TB Darmstadt<br />
und wurde im selben Jahr deren<br />
Präsident<br />
Dipl.-Ing. S. Deußer<br />
Jahrgang 1966, studierte an<br />
der FH und an der TH Darmstadt,<br />
war von 1990 bis 1994<br />
Mitarbeiter im Ingenieurbüro<br />
Cornelius, Schwarz, Zeitler in<br />
Darmstadt und ist jetzt wiss.<br />
Mitarbeiter am Statik-Institut<br />
der TU Darmstadt<br />
Der Prtifingenieur Oktober 1999<br />
1 Einführung<br />
<strong>Die</strong> lange Tradition des Bauwesens ist unter<br />
anderem charakterisiert durch den kontinuierlichen<br />
Wandel der verwendeten Materialien und damit möglichen<br />
Konstruktionen. Standen zunächst unmittelbar<br />
der Natur entnommene Baustoffe wie Holz und Steine<br />
im Vordergrund, führte die Entwicklung von neuen<br />
Materialien auch zu einer raschen Änderung der<br />
Konstruktionen. So sind Ziegel, Stahl und Beton als<br />
vom Menschen konfektionierbare Materialien aus<br />
dem heutigen Bauwesen nicht mehr wegzudenken.<br />
<strong>Ab</strong>er auch die Weiterentwicklung des Holzes wurde<br />
insbesondere durch die Brettschichttechnik vorangetrieben.<br />
In jüngster Zeit gesellte sich Glas, dessen<br />
Durchsichtigkeit schon seit Jahrhunderten fasziniert,<br />
zu den konstruktiven Materialien hinzu. Der Einsatz<br />
von Kunstst<strong>offen</strong> ist hingegen bisher nur sehr zögerlich<br />
erfolgt. So <strong>werden</strong> Fugen, Glasverklebungen und<br />
Fensterrahmen zwar in der Regel aus Kunststoff gefertigt,<br />
im Gegensatz zum Maschinen-, Behälter- und<br />
<strong>Ab</strong>b. 1: Seitenleitwerk des Airbus A 310 (Bild: Toray)<br />
..<br />
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