Bauweisen: Die großen Ab- schnitte werden offen erstellt
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erfasst sind, im Rahmen der Ausschreibung genau<br />
vorzugeben. Hier geht es nicht allein nur um lokale<br />
Gefahren und Gewährleistung, sondern über entsprechende<br />
Sanierungszeiten und Auswirkungen in andere<br />
Lose hinein auch um die termingerechte Fertigstellung<br />
und somit das Gelingen der Gesamtmaßnahme<br />
und die Verantwortung des Bauherm.<br />
Wie schon bei den Wänden, gilt auch für die<br />
Baugrubensohlen, dass aufgrund der nur begrenzten<br />
Überwachungsmöglichkeiten der Arbeitsvorbereitung<br />
und -kontrolle während der Ausführung höchste<br />
Priorität zuzuordnen ist.<br />
<strong>Die</strong> tiefliegenden Dichtsohlen z.B. <strong>werden</strong> von<br />
der Geländeoberfläche bis weit unter die spätere Baugrubensohle<br />
gebohrt und müssen trotz der Ungenauigkeiten<br />
bei den Bohransatzpunkten, trotz der Lotabweichungen<br />
bei Bohrlängen von über 40 m, die<br />
evtl. auch durch Steinlagen führen, eine geschlossene<br />
Sohle garantieren.<br />
Wie weit darf hier im Hinblick auf die Möglichkeiten<br />
der Ausführungsqualität und die eingeschränkten<br />
Kontrollen eine Optimierung zwischen wirtschaftlichen<br />
und technischen Aspekten des Bohrrasters gehen?<br />
Wer soll abschätzen, wie teuer eine Fehlstelle<br />
einschließlich der aufwendigen und zeitraubenden Suche<br />
mit allen Folgekosten <strong>werden</strong> kann und wer rechnet<br />
dies in der Angebotsphase gegen, wenn es im Konkurrenzkampf<br />
um günstige Angebote geht? Welche<br />
Probleme können auch hier dem Bauherrn infolge<br />
nicht mehr abstimmbarer Terminpläne entstehen?<br />
<strong>Die</strong> Unterwasserbetonsohle erfordert einen genauen<br />
Unterwasseraushub. <strong>Die</strong> Ebenheit der Aushubsohle<br />
wird nach dem Grobaushub mit Großgerät in<br />
der Regel erst durch Saugpumpen mit Tauchereinsatz<br />
erreicht. Mit dem <strong>Ab</strong>saugen, das auch nach dem Einbringen<br />
der Zugpfahlverankerung noch einmal wiederholt<br />
<strong>werden</strong> muss, ist zu gewährleisten, dass auch<br />
der Restschlamm weitestgehend beseitigt wird.<br />
Neben groben, nicht erkannten Aushubabweichungen<br />
ist dieser Restschlamm bzw. die Sedimentation<br />
von Feinteilen das größte Risiko für die Unterwasserbetonsohle.<br />
Der Schlamm kann zu Einschlüssen<br />
in der Sohle führen, die dann die Dichtigkeit oder<br />
sogar das Tragvermögen der gesamten Sohle infrage<br />
stellen können. Solche Fehler <strong>werden</strong> erst beim oder<br />
nach dem Lenzen bemerkt und können im schlimmsten<br />
Fall zu schlagartigen Sohlaufbrüchen führen.<br />
Deshalb ist es erforderlich, auch während des<br />
Betonierens noch kontinuierlich Schlamm abzusaugen.<br />
Besondere Schwachstellen stellen erfahrungsgemäß<br />
der Übergang zwischen Unterwasserbetonsohle<br />
und Schlitzwand und die Einbettung der Pfahl-<br />
TUNNELBAU<br />
Der PIiifingenieur Oktober 1999<br />
<strong>Ab</strong>b. 6: Fehlstelle in einer Schlitzwandlamelle<br />
köpfe dar. An den Wänden sollten planmäßig Injektionsleitungen<br />
vorgesehen <strong>werden</strong>, um den Anschluß<br />
verpressen zu können und auch Nachdichtungen zu<br />
ermöglichen.<br />
<strong>Die</strong> Erfahrungen zeigen, dass der Anschluß an<br />
die Wände über Reibung ohne Nut ausführungstechnisch<br />
beim Betonieren besser ist. Auf die Reinigung<br />
der Anschlussfläche mit Hochdruckstrahl wird aber<br />
ausdrücklich hingewiesen. <strong>Die</strong> Sohle ist dabei abzudecken.<br />
In <strong>Ab</strong>hängigkeit von der Größe der Baugrubenfläche<br />
muss entschieden <strong>werden</strong>, ob der Beton in<br />
einem Arbeitsgang kontinuierlich eingebracht wird<br />
(auch über mehrere Tage) oder ob die Fläche mit provisorischen<br />
<strong>Ab</strong>stellungen eingeteilt wird.<br />
Bei einer großflächigen Betonage sind Risse<br />
infolge der <strong>Ab</strong>kühlung der Hydratationswärme besonders<br />
in den Ecken nicht auszuschließen, aber auch<br />
die <strong>Ab</strong>stellungen in der Baugrube sind mit entsprechenden<br />
Injektionsmöglichkeiten zu versehen, damit<br />
sie nicht zu Fehlstellen <strong>werden</strong>. Kleinere Felder haben<br />
im Hinblick auf die Qualitätssicherung den Vorteil,<br />
den Beton kontrollierter einzubringen.<br />
Für eine Vorabüberprüfung der Sohlqualität<br />
sind wir auf indirekte Messverfahren - wie Eigenpotentialmessungen<br />
bei einer Probelenzung vor dem<br />
Aushub - angewiesen. Sie können Hinweise auf Orte<br />
für Undichtkeiten geben.<br />
Einen konkreten Aufschluss über Art und Umfang<br />
von Fehlstellen bieten jedoch auch sie nicht. Das