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das Blaue vom Himmel

13 Gedichte, nicht nur zum "Altweibersommer"

13 Gedichte, nicht nur zum "Altweibersommer"

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Inhalt:<br />

Prolog<br />

Das <strong>Blaue</strong> <strong>vom</strong> <strong>Himmel</strong><br />

Nur Geduld<br />

Zwischenhoch<br />

Letzter Urlaubstag<br />

Game over<br />

Aloha he!<br />

Aus der Vogelperspektive<br />

Brust oder Keule<br />

Melancholie<br />

Mach mal blau<br />

Tröpfchenweise<br />

Es war einmal


Prolog<br />

Ob Opti- oder Pessimist,<br />

man freut sich <strong>das</strong> bald Sommer ist.<br />

Gelöst wird der Erwartungsstau<br />

durch ein sattes <strong>Himmel</strong>blau.<br />

Und schon erscheint die trübe Welt<br />

an solchen Tagen aufgehellt.<br />

So inspiriert <strong>vom</strong> schönen Schein<br />

fällt folgendes dem Dichter ein:


Das <strong>Blaue</strong> <strong>vom</strong> <strong>Himmel</strong><br />

Ein Kandidat mit Namen Prahl<br />

stellt sich den Mitmenschen zur Wahl.<br />

Sein Text sowie sein Redestiel<br />

schießen ins Kraut und übers Ziel.<br />

Die Hörerschaft ist fasziniert<br />

da eigene Meinung dominiert.<br />

Und zollen Beifall einem Mann<br />

der ihren Wunsch benennen kann.<br />

Dieser Wunsch, er klingt vernünftig.<br />

Statt stürmisch grau<br />

möchte man künftig<br />

den <strong>Himmel</strong> sonnen-warm und blau.<br />

Der Redner verspricht es<br />

für Peanuts und lau!<br />

Geschätzter Wähler,<br />

hör doch auf die Spötter.<br />

Zur Wahl stehen Menschen<br />

und keine Götter.


Nur Geduld<br />

Er hofft, wenn er ins <strong>Blaue</strong> fährt,<br />

<strong>das</strong> ihn dann frische Landluft nährt.<br />

Das Wald nebst Wiese sich erböte<br />

zu lindern seine Alltagsnöte.<br />

Er hofft auf frohen Müßiggang.<br />

Aufs Landgasthaus und Vogel-sang.<br />

Will neue Wege ausprobieren<br />

und die Pflichten suspendieren.<br />

Also packt und bucht er prompt.<br />

Jetzt hofft er<br />

<strong>das</strong> der Zug auch kommt.


Zwischenhoch<br />

Da nun beim höchsten Sonnenstand,<br />

zur See, in Lüfte und zu Land,<br />

nebst Hochdruck und bei lauen Winden<br />

sich wieder Glückshormone finden.<br />

Beschließt der größte Teil der Leute,<br />

ein schöner Tag ist hier und heute.<br />

Lässt dabei völlig außer Acht<br />

Sonnenbrand<br />

und Mückennacht.


Letzter Urlaubstag<br />

Der Wettermann hat seit zwei Wochen<br />

für demnächst <strong>Himmel</strong>blau versprochen.<br />

Noch rechtzeitig zum Urlaubsende<br />

erscheint die avisierte Wende.<br />

Die Wissenschaft hat Wort behalten.<br />

Nur die Gefühle sind<br />

gespalten.


Game over<br />

Er träumt sich einen Hauptgewinn<br />

in einer Lotterie.<br />

In dieser aber immerhin<br />

spielen auch er und sie.<br />

Alle spekulieren wild<br />

und auf die Gunst der Stunde.<br />

Sich sicher ihres eigenen Fleiß<br />

und mit dem Glück im Bunde.<br />

Fortuna aber,<br />

wie man weiß,<br />

hält niemanden die Treue.<br />

Jetzt tauscht er seinen ersparten Fleiß<br />

gegen ein Sack<br />

voll Reue.


Aloha he!<br />

Wenn, mir <strong>das</strong> Wetter ungemütlich<br />

dann träume ich mich weiter südlich.<br />

Samoa aber ist sehr weit.<br />

Der Ozean so riesig breit.<br />

Und äußerst schmal die Reisekasse.<br />

Weshalb ich diese Reise lasse.<br />

Deshalb empfehle ich mir sehr,<br />

ein Ausflug ans<br />

Steinhuder Meer.<br />

Auch hier fernab von Alltagsenge<br />

verzaubern Sonnenuntergänge.<br />

Und Fischbrötchen statt Kokosnuss<br />

ist ebenfalls ein Hochgenuss.<br />

Wem also Südseeträume wachsen,<br />

dem rate ich zu<br />

Niedersachsen.


Aus der Vogelperspektive<br />

Ein Bussard, hoch im Sommerhimmel,<br />

entdeckt im Feld dort ein Gewimmel.<br />

Doch bleibt sein Werktag mager,<br />

denn<br />

es sind keine Nager.<br />

Die dort im reifen Weizen<br />

sich gegenseitig reizen.<br />

Der Vogel nennt aus Höflichkeit<br />

weder Bube<br />

noch die Maid.<br />

Der Schreiber wird hier gleiches tun<br />

und lässt<br />

die zwei auf sich beruhn`.


Brust oder Keule?<br />

Der Vogelflug, er fasziniert<br />

den Mensch,<br />

der dies nicht praktiziert.<br />

Da von Natur aus nur zu Fuß<br />

entbietet er daher den Gruß<br />

an all die Künstler, die gefiedert.<br />

Doch bleibt sein Gruß<br />

meist unerwidert.<br />

Solch ein Verhalten ist betrüblich.<br />

Nur war <strong>das</strong> früher auch schon üblich.<br />

So beschloss er sein Verehren,<br />

einiger Arten, durch verzehren.<br />

Zuneigung scheint gut zu geraten<br />

bei Hähnchenbrust<br />

und Gänsebraten.


Melancholie<br />

Altweibersommer<br />

hängt an Spinnenfäden.<br />

Manch später Apfel<br />

hängt auch noch am Baum.<br />

Der Weihnachtsstollen<br />

liegt schon in den Läden.<br />

Und Astern<br />

grüßen herbst-bunt hinterm Zaun.<br />

Der Sommer ging.<br />

Er war nur kurz gekommen.<br />

Wahrscheinlich war es ihm zu kühl.<br />

In Biergärten und auf Terrassen<br />

langweilt sich jetzt schon<br />

<strong>das</strong> Gestühl.<br />

Man trägt nun wieder dickes Tuch<br />

um sein ICH zu schützen.<br />

Wünschen wir<br />

dieser Versuch<br />

möge ein jeden nützen.


Mach mal blau!<br />

Wenn an regen-trüben Tagen,<br />

der Frohsinn nicht so richtig mag.<br />

Dann denke Dir ein <strong>Himmel</strong>blau.<br />

Nicht ganz perfekt und nicht genau.<br />

Doch gerade so <strong>das</strong> es Dich freut.<br />

Sieh an, welch schöner Tag ist heut!


Tröpfchenweise<br />

Konservierter Sonnenschein<br />

in Flaschen roter Weine<br />

fühlt sich im kühlen Kellerraum<br />

ganz unter sich alleine.<br />

Er vermisst <strong>das</strong> <strong>Himmel</strong>blau,<br />

die Blattlaus und die Stare.<br />

Zwar lobt man seine Würze aus.<br />

Doch ist er hier nur Ware.<br />

Jedoch vereinzelnd wehrt er sich.<br />

Dann wird manch Tröpfchen säuerlich.


Es war einmal<br />

Jetzt ist es Zeit dem Sommer<br />

nachzutrauern.<br />

Die Kartoffel muss <strong>vom</strong> Feld.<br />

Das Freibad schloss und mit Bedauern,<br />

wird auch manch Grillfest eingestellt.<br />

Die Gärten zeigen wieder nackte Beete.<br />

Auch Baum und Strauch sind demnächst<br />

kahl.<br />

Ach, wenn man doch noch mal im Urlaub<br />

schwitzen täte.<br />

Aus und vorbei. Es war einmal!


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