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Ladinern, Ladinern mit den Kritischen, Ladinern mit dem<br />
Guten und Ladinern mit den Kritischen und dem Guten.<br />
Man muss dabei schon sehr viel denken und kombinieren.<br />
Aber das ist gut fürs Hirn, besonders für ein älteres. Alt sind<br />
wir zwar alle vier noch nicht. Aber ein bisschen älter als früher<br />
halt doch. Ein paar von unseren Schulkollegen sind schon<br />
gar nicht mehr unter uns.<br />
Sus ist wieder da, verräumt die leeren Gläser, wischt die<br />
Tische sauber und dreht uns dabei ihr Hinterteil zu – manchmal<br />
ist es sehr schwer, sich aufs Kartenspielen zu konzentrieren.<br />
Da stellt Hans eine Frage. „Sus,“ sagt er, „was hat dir das<br />
Christkind heuer gebracht? Ist’s überhaupt gekommen?“<br />
Sus baut sich vor uns auf. „Ja“, sagt sie. „Es ist gekommen,<br />
und es hat mir auch etwas gebracht.“<br />
„Was denn?“<br />
„Eine Rennrodel und etwas Schönes für darunter.“ Dann<br />
langt sie mit Daumen und Zeigefinger seitlich hinter den<br />
Bund ihrer Hose und zieht ein rosarotes Bändchen nach oben.<br />
<strong>Zwei</strong> Sekunden nur. Aber wir beginnen zu begreifen. Alle<br />
vier müssen wir schlucken. Sus hat zu tun und ist schon wieder<br />
weg. Die Sus, die … die trägt einen … Stringtanga! Auch<br />
wir haben Fernsehen mit vielen Kanälen. Nur ganz zögerlich<br />
kommt unser Spiel wieder in Fahrt.<br />
„So ein Luder“, meint Peter.<br />
„Hans hat sie ja herausgefordert mit seiner Frage“, gibt<br />
Walter zu bedenken. Plötzlich langweilt uns das Kartenspiel,<br />
und wir beschließen, es für heute früher sein zu lassen.<br />
„Ich habe auch etwas bekommen zu Weihnachten“, verkündet<br />
Walter.<br />
„Was denn?“<br />
„Etwas Außerirdisches, das würdet ihr nie erraten!“<br />
„Dann sag es uns!“<br />
„Es ist nichts Heißes wie bei Sus…, aber ….“, Walter macht<br />
eine seiner berühmten Kunstpausen. Das tut er <strong>im</strong>mer, weil<br />
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