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Risiko

Credit Suisse bulletin, 2000/01

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RISIKO<br />

VON ROSMARIE GERBER<br />

REDAKTION BULLETIN<br />

Das Gebäude der AVL Medical Instruments<br />

AG an der eingemeindeten Peripherie<br />

der Stadt Schaffhausen wirkt schmucklos.<br />

Auch die Inneneinrichtung signalisiert<br />

vorweg Zweckdienlichkeit. Aber wenn<br />

Caroline Flath, Finance Controller, und<br />

Markus Cajacob, Marketing Manager der<br />

AVL Medical Instruments AG, Besucher<br />

in die Geheimnisse der Blutgasanalysegeräte<br />

und ihres globalen Vertriebs einweihen,<br />

kann kein Zweifel aufkommen,<br />

dass in den nüchternen Räumen das Zentrum<br />

stetiger Innovation und atemberaubender<br />

Hochtechnologie im Bereich der<br />

medizinischen Notfalldiagnostik domiziliert<br />

ist.<br />

20 Sekunden, die Leben retten<br />

Wenn bei schweren Unfällen, Rauchvergiftungen,<br />

Dialysen oder kritischen Geburten<br />

Patientinnen oder Patienten nicht<br />

ansprechbar sind, kommen viereckige<br />

Kästen – Blutanalysegeräte – zum Einsatz<br />

und liefern überlebenswichtige Informationen.<br />

Sie messen unter anderem<br />

den PCO 2 -Wert (Kohlendioxid) und den<br />

PO 2 -Wert (Sauerstoff) des Blutes und<br />

informieren damit über die Sauerstoffversorgung<br />

und Kohlendioxid-Entsorgung<br />

des Körpers. Marcus Cajacob: «Während<br />

die Resultate früher nach einer Stunde<br />

vorlagen, dauert die Analyse heute 20 Sekunden.<br />

Die eingesparte Zeit kann über<br />

ein Leben entscheiden. Wichtig ist auch,<br />

besonders bei Neugeborenen, dass wir<br />

sehr geringe Blutmengen für die Analysen<br />

brauchen.»<br />

AVL MEDICAL INSTRUMENTS AG IN KÜRZE<br />

HINTERGRUND<br />

Seit 1948 entwickelt die AVL-Anstalt für Verbrennungsmotoren Professor<br />

Dr.Dr.h.c. Helmut List in Graz Motoren. Praktisch alle Hersteller lassen das<br />

Ding unter der Blech-Haube bei der AVL austüfteln. Sie überlassen den<br />

österreichischen Spezialisten Design und Entwicklung, den Bau des Prototyps<br />

und den Test der neuen Motoren. Produziert werden sie danach in den<br />

Fabriken der jeweiligen Auto-Hersteller. Die AVL entwickelt und baut gleichzeitig<br />

Testanlagen, die selbst im abenteuerlichen Bereich der Formel1 zum<br />

Einsatz kommen.<br />

UNTERNEHMEN<br />

1967 wurde die AVL Medical Instruments AG in Schaffhausen gegründet<br />

und machte mit einem völlig neuartigen Blutgas-Analysator Tempo im<br />

Bereich der Lebensrettung, der Notfall-Diagnostik. Sie gehört zu 100 Prozent<br />

der Grazer Familie List. Heute sichern Tochterfirmen der AVL Schaffhausen<br />

weltweite Kundenkontakte in Deutschland, Österreich, Frankreich,<br />

Grossbritannien, Italien, Brasilien, China, Japan, Indien, Australien und den<br />

USA. Über 70 Vertretungen sorgen global für eine kommerzielle Einbindung<br />

der AVL.<br />

PRODUKTE<br />

Entwickelt und produziert werden die hochpräzisen Blutanalysegeräte<br />

und Sensoren (Messfühler) in Österreich und den USA. Die AVL Medical<br />

Instruments AG gehört heute zu den fünf führenden Firmen im weiten<br />

Bereich der Blutgas-Analyse.<br />

BESCHÄFTIGTE<br />

700 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind bei der AVL Medical<br />

Instruments AG weltweit beschäftigt. 50 Personen arbeiten für die Zentrale<br />

in der Schweiz.<br />

ZAHLEN<br />

Nach 25 Jahren, 1992, wurden 80 Millionen Franken umgesetzt. 1999 waren<br />

es bereits 159 Millionen Franken, und für das laufende Jahr hat sich die AVL<br />

Medical Instruments eine 16-prozentige Steigerung auf 184 Millionen Franken<br />

vorgenommen. Ein Drittel des Betrages wird heute mit der Platzierung von<br />

Blutgas-Analysatoren geschrieben, zwei Drittel werden mit dem Verkauf<br />

von Sensoren, Reagenzien und Qualitätskontroll-Flüssigkeiten eingefahren.<br />

Forschung sichert Marktanteile<br />

Natürlich seien auch andere potente Hersteller<br />

darauf aus, ihre Geräte bei mobilen<br />

Notfall-Equipen, im Labor, Operationssaal<br />

und in Dialysestationen zu platzieren.<br />

Cajacob: «Wir bewegen uns in einem reinen<br />

Verdrängungsmarkt und das hat positive<br />

Wirkung. Konkurrenz und Ärzte drängen<br />

Fotos: Pia Zanetti u.a.<br />

zu stetigem technischem Fortschritt. Unsere<br />

Geräte werden raffinierter, schneller<br />

und einfacher zu warten. Unsere Sensoren<br />

sind bereits wartungsfrei.» Kontinuierlich<br />

steigende Umsatzzahlen sprechen<br />

für das Standvermögen der AVL<br />

MedicaI Instruments AG im globalen Verdrängungsmarkt.<br />

Darüber hinaus wird in<br />

Forschung und Entwicklung investiert.<br />

Cajacob: «Wir sind noch längst nicht am<br />

Ende. Ein Arzt will eigentlich nur auf unkomplizierte<br />

Weise schnelle Messresultate<br />

zur Hand haben. Im Prinzip sollte man die<br />

Blutwerte durch die Haut lesen und bei<br />

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