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Neue Szene Augsburg_2017-10

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ZOOM<br />

35<br />

6.<br />

Wird es eine zunehmende Spaltung in Wohngebiete reicher<br />

und armer Bewohner geben?<br />

Die Stadtteile und Quartiere in <strong>Augsburg</strong> weisen eine insgesamt<br />

gute soziale Mischung auf. Die soziokulturelle Vielfalt<br />

und ausdifferenzierte Sozialstruktur der Stadtgesellschaft spiegeln sich in<br />

nahezu allen <strong>Augsburg</strong>er Quartieren wider und belegen den guten bürgerschaftlichen<br />

Zusammenhalt auf gesamtstädtischer Ebene. Grundlage<br />

hierfür sind 40 Jahre erfolgreiche Stadtsanierung und Stadtentwicklung<br />

in <strong>Augsburg</strong>. Im Zuge des Bund-Länder-Förderprogramms „Soziale Stadt“<br />

wurde beispielsweise der Stadtteil Oberhausen-Nord durch umfangreiche<br />

Sanierungsmaßnahmen zu einem modernen und lebendigen Stadtteil.<br />

Diese Strategie ist insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden<br />

Zuwanderung nach <strong>Augsburg</strong>, Tendenzen der sozialen Segregation mit<br />

einem sich abzeichnenden überproportionalen Anteil an Bewohnern mit<br />

Migrationshintergrund, mit bildungsfernen oder einkommensschwachen<br />

Schichten oder an einer Einwohnerschaft, die von Überalterung gefährdet<br />

ist, weiterzuverfolgen.<br />

In einfachen Worten: Die Stadt ist der Meinung, mit der aktuellen Stadtentwicklung<br />

auf dem richtigen Weg zu sein, eine Spaltung zwischen arm und reich wird<br />

deswegen nicht befürchtet.<br />

7.<br />

Wird die Innenstadt Einkaufsmöglichkeiten wie heute, mit<br />

Kaufhäusern und Einzelhandel bieten, oder wird sich das<br />

Gesicht durch den Online-Handel grundlegend ändern?<br />

Der zunehmende Online-Handel stellt die größte Herausforderung<br />

im Verdrängungswettbewerb für den stationären Handel dar. Der<br />

starken Online-Konkurrenz sind gerade noch Großstädte gewachsen, die<br />

einerseits ein großes attraktives Angebot vor Ort anbieten können und<br />

andererseits durch den komplementären Online-Vertrieb Umsatzverluste<br />

kompensieren können. Für den Facheinzelhandel ergibt sich daraus zwar<br />

ein großer Nachholbedarf, gleichzeitig jedoch auch ein Potenzial, das es<br />

zu nutzen gilt. Als Oberzentrum verfügt <strong>Augsburg</strong> mit seiner attraktiven<br />

Innenstadt und einem umfangreichen Handelsangebot grundsätzlich<br />

über gute Voraussetzungen.<br />

8.<br />

Werden in <strong>Augsburg</strong> Hochhäuser stehen?<br />

Der konstante Einwohnerzuwachs führt zu einem hohen<br />

Wohnbedarf in <strong>Augsburg</strong>. Gleichzeitig sind die Siedlungsflächenpotenziale<br />

begrenzt, zumal auch weiterhin ein Vorrang<br />

der Innenentwicklung gilt. Daher werden bei der Planung neuer innerstädtischer<br />

Wohnquartiere bereits regelmäßig die in der Baunutzungsverordnung<br />

festgelegten Obergrenzen der baulichen Nutzung zugrunde<br />

gelegt. Die festgelegten Obergrenzen können auch überschritten werden,<br />

wenn dies aus städtebaulichen Gründen gerechtfertigt ist. Die Festlegung<br />

höherer Dichten erfordert aber ein besonderes Augenmaß. Die Baudichte<br />

der zukünftigen Wohnbebauung muss städtebaulich verträglich sein und<br />

sich in ihr Umfeld harmonisch einfügen. Gegenüber der Nachbarschaft<br />

ist auch das Gebot der Rücksichtnahme zu beachten, insbesondere hinsichtlich<br />

ausreichender Abstandsflächen. Zudem müssen die knappen<br />

Freiräume und öffentlichen Flächen als Aufenthaltsflächen gut funktionieren.<br />

Insgesamt sind damit die Möglichkeiten einer Verdichtung mit<br />

einer Hochhausbebauung begrenzt.<br />

In einfachen Worten: Da immer mehr Menschen nach <strong>Augsburg</strong> ziehen und es<br />

nur begrenzt Flächen für neuen Wohnraum gibt, könnte es mehr Hochhäuser<br />

geben, die Stadt wird hier wegen der vielen Vorschriften aber sehr behutsam<br />

vorgehen müssen.<br />

es mehr oder weniger oder unverändert viele Grünflächen<br />

geben?<br />

Wichtiger als die Anzahl und Größe an Grünflächen insbesondere<br />

im Innenbereich, ist deren Qualität und Multifunktionali-<br />

9.Wird<br />

tät. Dabei haben innerstädtische Freiräume eine besondere Bedeutung für<br />

wohnortnahe Erholung und ökologische Funktionen. Ziel heute und in<br />

Zukunft ist deshalb, diese Freiflächen im Sinne der „doppelten Innenentwicklung“<br />

zu erhalten und qualitativ zu verbessern. Grün- und Freiflächen<br />

sind wichtige Orte für die Erholung in der Stadt, für das gesellschaftliche<br />

Miteinander und den stadtklimatischen Ausgleich, deshalb sollte eine<br />

wohnortnahe Versorgung mit Grünflächen gewährleistet, deren Erreichbarkeit<br />

verbessert und vorhandene Grünflächen stärker vernetzt werden.<br />

Ein besonderer Fokus muss bei Nachverdichtungen und Bebauung von<br />

Brachflächen und Baulücken auf der sorgfältigen Strukturierung und<br />

behutsamen Entwicklung liegen. Dies gilt insbesondere in der Innenstadt,<br />

dicht bebauten Quartieren, Gebieten mit hohem sozialen Interventionsbedarf<br />

sowie geplanten Siedlungserweiterungen.<br />

In einfachen Worten: Es wird versucht die Grünflächen, die es schon gibt, zu<br />

erhalten und ihre Qualität zu verbessern.<br />

„Auch in 30 Jahren werden<br />

wohl noch Kraftfahrzeuge<br />

mit Verbrennungsmotor in<br />

der Innenstadt fahren.“

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