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massivUMFORMUNG_September_2017 - Kopie

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TECHNOLOGIE UND WISSENSCHAFT<br />

Kontrollpunktdefinition<br />

Systematische Abweichungskompensation<br />

S ollgeometrie<br />

Simulation/<br />

Fertigung<br />

B auteilgeometrie<br />

Auswertung/<br />

Messung<br />

K ontrollpunkte<br />

Werkzeuggeometrie<br />

S oll-Is t-Abweichung<br />

Kontrollpunktverschiebung<br />

K ompens ation<br />

Systematisches<br />

Datenhandling<br />

Bild 1: Schematische Darstellung des Ansatzes zur geometriebasierten prozessintegrierten Abweichungskompensation auf Basis<br />

vordefinierter Kontrollpunkte<br />

deu tige Zuord nung mate rieller Punk te zu lässt. Durch eine Verschie<br />

bung der Kontroll punkte im Raum kann ein so ge nan ntes<br />

„Shape-Morphing“ der Bau teil- beziehungs weise der Werk zeuggeo<br />

metrie er reicht werden, welches zwischen dis kreten und<br />

para metri sierten Daten über setzt. Eine Punkt-zu-Punkt-Zu ordnung<br />

der Kon troll punkt paare ist auf grund der para metri sierten<br />

Be schrei bung auch stets nach dem „Shape-Morphing“ mög lich,<br />

wes halb ge ziel te Ver schie bungen der Kontroll punkte Kom pensations<br />

vor schriften für das para metri sierte CAD-Werk zeug darstel<br />

len kön nen. Grund sätzlich gibt es für die Defi ni tion der Kontroll<br />

punkte zwei Mög lich kei ten:<br />

• systematische Festlegung<br />

• Adaption vorhandener Messpunkte<br />

Anzahl und Ort der Kontrollpunkte richten sich bei der systematischen<br />

Festlegung nach den zulässigen Toleranzfeldern aus der<br />

Auslegung und Konstruktion des Bauteils. Die Kontrollpunktfestlegung<br />

beinhaltet die Definition der Referenzlage zur Gewährleistung<br />

der Vergleichbarkeit der Vermessungen und legt diejenigen<br />

Bereiche der Bauteilgeometrie fest, welche zur Beurteilung des<br />

Bauteils hinsichtlich der Maßhaltigkeit kritisch sind. Die geforderten<br />

Toleranzen an den kritischen Bauteilbereichen müssen in der<br />

Kontrollpunktdarstellung auflösbar sein und begrenzen somit<br />

die minimale Anzahl der benötigten Kontrollpunkte.<br />

Die zweite Möglichkeit der Kontrollpunktfestlegung lässt es<br />

zu, das Verfahren auch in bestehende Prozesse zu integrieren,<br />

in dem be stehende Mess punkte auf dem Bau teil als Kon trollpunkte<br />

definiert werden. Die Qualität der Flächenrepräsentation<br />

ist hierbei zu prüfen und gegebenenfalls durch Hinzunahme weiterer<br />

Kontrollpunkte zu steigern.<br />

Basierend auf der Kontrollpunktdarstellung können sowohl<br />

Bauteil- als auch Werkzeuggeometrie systematisch verarbeitet<br />

werden. Die lokale Abweichungsinformation am jeweiligen Kontrollpunkt<br />

stellt die Basis für die Abweichungskompensation<br />

dar. Durch die Äquivalenz der materiellen Punkte auf Werkzeug<br />

und Bauteil kann eine lokal detektierte Abweichung direkt einem<br />

Ort auf der Werkzeugoberfläche zugeordnet und dort geeignet<br />

kompensiert werden. Die aktuelle Bauteilgeometrie wird an den<br />

Kontrollpunkten mit der Soll-Geometrie verglichen, um die dortigen<br />

Abweichungen zu ermitteln. Die Werkzeuggeometrie wird<br />

schließlich entsprechend der Maßabweichungen über eine Abbildungsvorschrift<br />

modifiziert. Da Geometrieanpassungen am<br />

Werkzeug im nächsten Fertigungsschritt wiederum den Umformprozess<br />

beeinflussen, kann gegebenenfalls ein iteratives<br />

Vorgehen notwendig sein [1]. Die Konturabweichungsinformation<br />

kann dabei aus sämtlichen kontinuierlichen oder diskreten<br />

Bauteildaten ermittelt werden. In der Regel kommen an dieser<br />

Stelle taktile oder 3D-Messdaten sowie Simulationsergebnisse<br />

zum Einsatz. Die Abbildungsvorschrift ist durch Invertierung der<br />

Maßabweichungen umgesetzt worden, was dem intuitiven Vorgehen<br />

entspricht, nach welchem die Bauteilabweichungen am<br />

jeweils zugehörigen materiellen Punkt des Werkzeugs in entgegengesetzter<br />

Richtung kompensiert werden müssen.<br />

UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE<br />

Oben dargestellte Vorgehensweise zur Abweichungskompensation<br />

von Massivumformteilen wurde an Demonstratorbauteilen<br />

unterschiedlicher Charakteristik erprobt. Die bereits industriell<br />

gefertigten Bauteile weisen vor einer betriebsinternen<br />

manuellen Optimierung systematische, das heißt deterministische<br />

Konturabweichungen auf. Für die betrachteten Bauteile<br />

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<strong>massivUMFORMUNG</strong> | SEPTEMBER <strong>2017</strong>

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