ImmoCompact 02/2017
Das Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft
Das Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft
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<strong>02</strong><br />
<strong>2017</strong><br />
www.immocompact.de<br />
Jochen Schweizer<br />
Ein Abenteurer erobert<br />
die Immobilienwelt<br />
Thomas Knedel<br />
„Niemand ist zu dumm für<br />
Immobilieninvestments“<br />
Jakob Mähren<br />
Shooting-Star der Branche:<br />
Berliner Jung auf der Überholspur
Besuchen<br />
Sie uns auf<br />
der DIM:<br />
30./31. Mai <strong>2017</strong><br />
Stand 8-B<strong>02</strong><br />
MARK 51°7 – die<br />
Ermöglicherfläche<br />
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Editorial<br />
Von der Hand in den Kopf<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
seit nunmehr fast zwei Jahren ist <strong>ImmoCompact</strong>, das Fachmagazin für<br />
die Immobilienwirtschaft, online. Zum Jahresbeginn feierte zudem das<br />
erste E-Magazin Premiere. Immer wieder werden wir seitdem gefragt,<br />
wann man endlich auch mal etwas in den Händen halten kann. Nun ist<br />
es endlich so weit: die erste gedruckte Ausgabe ist bei Ihnen.<br />
Für die Print-Premiere haben wir nicht nur die erfolgreichen Immobilieninvestoren<br />
Thomas Knedel und Jakob Mähren nach ihren Rezepten<br />
befragt, sondern mit Stuntman und Erlebnisexperte Jochen Schweizer<br />
auch einen ganz besonderen Immobilienexperten für Sie getroffen. Mit<br />
der Jochen Schweizer Arena im Münchner Süden zeigt er eindrucksvoll,<br />
dass Immobilien viel mehr sein können als trister Stahl und Beton.<br />
Darüber hinaus geben wir Ihnen zahlreiche nützliche Informationen für<br />
Ihren Alltag im Maklerbüro in und an die Hand – von den Vorteilen<br />
professioneller Maklernetzwerke über moderne Vertriebstipps bis hin zu<br />
interessanten Einblicken in das spannende Thema Home Staging durch<br />
Iris Houghton, die Erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für<br />
Home Staging und Redesign.<br />
Vielleicht halten Sie dieses Exemplar in diesem Moment auch auf der<br />
Deutschen Immobilienmesse in den Händen. Das Branchenhighlight<br />
findet <strong>2017</strong> zum zweiten Mal in den Westfallenhallen Dortmund statt.<br />
<strong>ImmoCompact</strong> ist als fester Medienpartner nicht nur vor Ort. Auch in<br />
dieser Ausgabe spielt die Messe eine wichtige Rolle. Damit Sie bestens<br />
vorbereitet in Dortmund ankommen und vor Ort nichts verpassen, erfahren<br />
Sie ab Seite 46 alles Wichtige zu Programm, Ablauf und vielem<br />
mehr – natürlich so kompakt und übersichtlich, wie Sie es von uns<br />
gewohnt sind.<br />
Auch <strong>ImmoCompact</strong> selbst lässt sich die einzigartigen Informations- und<br />
Austauschmöglichkeiten der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong> nicht<br />
entgehen und ist wie im Vorjahr mit einem eigenen Messestand in den<br />
Westfalenhallen vertreten. Ich freue mich, Sie am 30.05. sowie am 31.05.<br />
in Dortmund zu begrüßen, und wünsche Ihnen nun viel Vergnügen mit<br />
unserer ersten Print-Ausgabe!<br />
Ihr<br />
Michael Herrmann,<br />
Chefredakteur <strong>ImmoCompact</strong><br />
herrmann@immocompact.de<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
3
Inhalt<br />
Aktuelles und Trends<br />
6 News<br />
8 Tacheles: Politisches Totalversagen an den Immobilienmärkten<br />
von Jürgen Engelberth, BVFI<br />
14<br />
10 10 auf 10<br />
12 Bücher<br />
Titelinterview<br />
14 „Für außergewöhnliche Projekte braucht es manchmal den Blick von außen“<br />
Titelinterview mit Jochen Schweizer, Jochen Schweizer Projects<br />
Immobilienmakler<br />
32<br />
18 Lizenzierte Immobilienexpertise muss nicht standortgebunden sein<br />
von Henning C. Frank, DAHLER & COMPANY<br />
20 „Home Staging bringt finanziell und zeitlich wesentlich mehr, als es kostet“<br />
Interview mit Iris Houghton, Bundesverband für Home Staging und Redesign<br />
22 Warum Makler gerade heute auf ein Expertennetzwerk setzen sollten<br />
von Christian Ammann, CENTURY 21 Deutschland<br />
24 Vertrieb geht heute anders<br />
von Andreas Buhr, Buhr & Team Akademie für Führung und Vertrieb<br />
26 Makler im Gespräch<br />
„Die Berufszulassungsregeln für Makler sind noch viel zu unklar definiert“<br />
Interview mit Angelika Wieskus, Immobilien Fair & Freundlich ®<br />
Immobilienverwaltung<br />
28 Zukunftstechnologie Glasfaser<br />
von Dr. Jürgen Hemichel, 1&1 Versatel<br />
Finanzen<br />
30 Kommt jetzt die große Zinswende?<br />
von Kurt Neuwirth, Neuwirth Finance<br />
4 2 / <strong>2017</strong>
Investment<br />
32 „Wir legen viel Wert auf ein gutes Verhältnis zu Maklern und Verkäufern“<br />
Interview mit Jakob Mähren, Mähren AG<br />
36 Die fünfte Generation: Neue Maßstäbe bei offenen Immobilienfonds<br />
von Klaus Speitmann, Swiss Life Kapitalverwaltungsgesellschaft<br />
38<br />
38 „Es ist doch niemand zu dumm für Immobilieninvestments“<br />
Interview mit Thomas Knedel, immopreneur.de<br />
Recht<br />
40 Kann ein Maklervertrag auch per E-Mail zustande kommen?<br />
von Helge Ziegler, BVFI<br />
42 Rückabwicklung von Immobilienanlagen: Steuerfreiheit bleibt bestehen<br />
von Prof. Dr. Thomas Zacher, Rechtsanwälte Zacher & Partner<br />
46<br />
45 Kurz & Knapp<br />
Aktuelle Immobilienurteile zusammengefasst<br />
Sonderthema Deutsche Immobilienmesse<br />
46 Deutsche Immobilienmesse <strong>2017</strong>: Der Pflichttermin für Immobilienexperten<br />
50 Startschuss für Deutschlands ersten ImmobilClub<br />
35 Mediadaten<br />
43 Impressum<br />
Immer aktuell und kompakt informiert: die digitalen Kanäle von <strong>ImmoCompact</strong>.<br />
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2 / <strong>2017</strong><br />
5
News<br />
BUWOG Group führt Mieter-App ein<br />
(ic) Die BUWOG Group stellt ihren Mietern ab sofort eine neue<br />
Mieter-App zur Verfügung, die das bisherige Angebot im Bereich<br />
Mieterservice deutlich erweitert und flexibilisiert. So<br />
können über die App Fragen oder Schadenmeldungen direkt<br />
vom Smartphone oder Tablet des Mieters an den Mieterservice<br />
der BUWOG Group übermittelt werden. Die App ist für<br />
iOS- und Android-Geräte erhältlich. Nach der Installation auf<br />
dem Smartphone oder Tablet-PC müssen nur Mieter-ID und<br />
ein individuelles Passwort eingegeben werden. Die Anmeldedaten<br />
hierfür werden allen Mietern in einem persönlichen<br />
Anschreiben mitgeteilt.<br />
Diverse Kontaktmöglichkeiten<br />
Mit der App können die Mieter zudem ihren zuständigen<br />
Verwalter, den Hauswart oder die Buchhaltung kontaktieren,<br />
Fragen zur Betriebskostenabrechnung stellen oder Formulare<br />
herunterladen. Auch Veränderungen ihrer Stammdaten lassen<br />
sich via App übermitteln. Am „Schwarzen Brett“ sind jeweils<br />
aktuelle Informationen der BUWOG Group zu finden, und im<br />
FAQ-Bereich werden Antworten auf häufig gestellte Fragen<br />
gegeben. Bei Schadenmeldungen haben die Mieter die Möglichkeit,<br />
bis zu zwei Fotos hochzuladen und Terminwünsche<br />
für die Schadenbehebung zu nennen. Bei vielen Schadenfällen<br />
werde dadurch eine Vorabbesichtigung überflüssig und<br />
die Terminabstimmung vereinfacht und beschleunigt. Nach<br />
Abschluss der Arbeiten können diese zudem bewertet werden.<br />
Engel & Völkers knackt neue Rekordmarke<br />
(ic) Engel & Völkers hat ein weiteres Rekordjahr hinter sich.<br />
Die Unternehmensgruppe hat ihren Markencourtageumsatz<br />
im vergangenen Jahr um rund ein Viertel von 409,8 auf 506,3<br />
Mio. Euro gesteigert. Damit hat Engel & Völkers erstmals die<br />
Marke von einer halben Milliarde Euro geknackt.<br />
Breites Wachstum<br />
Die höchste Umsatzsteigerung im Geschäftsbereich Residential<br />
erzielte Italien mit 93%. Ebenfalls einen deutlichen Anstieg<br />
verzeichneten Spanien und Portugal zusammen mit 37%. Auch<br />
Belgien mit 12% und die deutschsprachige Region mit 8%<br />
bauten ihren Umsatz weiter aus. In Nordamerika verstärkte<br />
Engel & Völkers seine Präsenz durch die Eröffnung zahlreicher<br />
neuer Wohnimmobilien-Shops. Dadurch steigerte das Unternehmen<br />
seinen Courtageumsatz dort um 55% gegenüber 2015.<br />
Commercial wächst um ein Fünftel<br />
Ebenfalls einen signifikanten Zuwachs erwirtschaftete der<br />
Geschäftsbereich Commercial mit einer Umsatzsteigerung<br />
von 19% im Vorjahresvergleich. Erneut am umsatzstärksten<br />
war dabei die Sparte Zinshäuser. Sie machte 2016 rund die<br />
Hälfte des gesamten Umsatzes im Bereich Commercial aus.<br />
<strong>2017</strong> will Engel & Völkers den Expansionskurs fortsetzen. Weltweit<br />
sollen rund 50 zusätzliche Standorte eröffnet werden. Damit<br />
steigt auch der Bedarf an qualifiziertem Personal. Allein<br />
in diesem Jahr sollen rund 1.200 Immobilienberater hinzugewonnen<br />
werden.<br />
VON POLL IMMOBILIEN gründet<br />
Finanzierungsdienstleister<br />
(ic) VON POLL IMMOBILIEN zählt<br />
mit mehr als 250 Standorten zu den<br />
führenden Immobilienmaklerhäusern<br />
in Deutschland. Das Frankfurter Unternehmen<br />
hat nun seine Tätigkeit um ein<br />
neues Dienstleistungsfeld erweitert.<br />
Geschäftsführer Sassan Hilgendorf<br />
und Sascha Mermann, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der FP FinanzPoint<br />
GmbH & Co. KG, haben den Geschäftszweig<br />
von Poll Finance gegründet.<br />
30 eigenständige Shops<br />
Mit von Poll Finance bietet das Maklerhaus<br />
seinen Kunden an den eigenen<br />
Standorten ab sofort hochqualifizierte<br />
und darüber hinaus institutsunabhängige<br />
Finanzierungslösungen rund um<br />
die Immobilie an, inklusive zugehöriger<br />
Versicherungsleistungen. Im Laufe der<br />
nächsten Monate richtet VON POLL<br />
IMMOBILIEN dazu an mehr als 30<br />
Standorten in Deutschland eigenständige<br />
Von-Poll-Finance-Shops ein, die von<br />
Lizenznehmern geführt werden sollen.<br />
Zusätzlich gibt es Beratungsstellen in<br />
bestehenden Von-Poll-Immobilien-<br />
Shops als Shop-in-Shop-Konzept.<br />
100 Finanzierungsberater<br />
Insgesamt plant VON POLL für die nahe<br />
Zukunft den Einsatz von insgesamt bis zu<br />
100 fachlich versierten Finanzierungsberatern.<br />
Hintergrund ist, dass die Finanzierungsaspekte<br />
in der Immobilienvermittlung<br />
eine immer größere Bedeutung<br />
erlangen und Beratungskompetenz daher<br />
in diesem Bereicht gefragter denn<br />
je ist. Das gelte vor allem im Lichte<br />
der Wohnimmobilienkreditrichtlinie<br />
(WIKR). Mit von Poll Finance kommt<br />
das Maklerhaus somit den Wünschen<br />
der Kunden entgegen. Als erfahrene Finanzierungsexperten<br />
und Immobilienberater<br />
kenne man die Fragen der Klienten<br />
im Rahmen des Verkaufs- und Kaufprozesses<br />
und könne daher maßgeschneiderte<br />
Optionen als Antwort anbieten.<br />
6 2 / <strong>2017</strong>
ImmobilienScout24 startet<br />
Immobilienvermarktung 2.0<br />
(ic) Interaktive 360°-Rundgänge schaffen<br />
ein realitätsgetreues Besichtigungserlebnis<br />
und machen Immobilien jederzeit<br />
und ortsunabhängig erlebbar. Umsetzen<br />
lässt sich dies nun unter anderem<br />
mit der neuen App „Virtuelle Touren:<br />
ImmoScout24“ für Android und iOS,<br />
die ImmobilienScout24 gewerblichen<br />
Anbietern ab sofort zur Verfügung stellt.<br />
Virtuelle Touren lassen sich so mit dem<br />
Smartphone oder mit einer professionellen<br />
360°-Kamera aufnehmen und<br />
in das Exposé integrieren.<br />
Umfassendes, reales Erlebnis<br />
Als erstes Immobilienportal gebe<br />
ImmobilienScout24 gewerblichen Anbietern<br />
ein nützliches und selbsterklärendes<br />
Werkzeug an die Hand. Mit der<br />
App sollen Immobilien schnell und effizient<br />
abfotografiert und im Web-Editor<br />
nachbearbeitet werden können. Dafür<br />
ist nur ein Smartphone oder eine<br />
professionelle 360°-Kamera nötig. Die<br />
virtuellen Touren sollen dem Suchenden<br />
ein umfassendes, reales Erlebnis<br />
bieten, bei dem die Raumaufteilung<br />
und die Lichtverhältnisse erlebt werden<br />
können. ImmobilienScout24 bietet die<br />
App auf der technologischen Basis von<br />
immoviewer an. Mit der App sollen zudem<br />
technische Hürden abgebaut und<br />
das Erstellen von virtuellen Touren vereinfachet<br />
werden. In der Ergebnisliste<br />
bei ImmobilienScout24 werden Exposés<br />
mit einer virtuellen Tour mit einem Icon<br />
prominent sichtbar gemacht. Suchende<br />
können zudem anhand einer Filterfunktion<br />
direkt nach virtuellen Immobilienexposés<br />
suchen.<br />
Großes Interesse<br />
Bei Maklern wie auch Kunden und Eigentümern<br />
sei die Nachfrage nach virtuellen<br />
Touren groß. Eine aktuelle Umfrage<br />
von ImmobilienScout24 zufolge<br />
würden rund 80% der Suchenden virtuelle<br />
Touren nutzen, um ein besseres Bild<br />
von der Raumaufteilung der Immobilie<br />
zu erhalten. Gleichzeitig sei sich knapp<br />
die Hälfte aller befragten Makler sicher,<br />
dass sich durch virtuelle Touren Zeit<br />
sparen lässt, weil der Suchende sich bereits<br />
vor der Besichtigung ein Bild machen<br />
und entscheiden kann, welche Immobilie<br />
er wirklich live sehen will.<br />
Branchengrößen starten ersten deutschen PropTech-Accelerator<br />
(ic) Mit dem blackprint PropTech Booster ist eine Plattform<br />
mit einem bisher deutschlandweit einmaligem Konzept gestartet.<br />
Der Accelerator bringt gezielt Gründer und etablierte<br />
Unternehmen der Immobilienwirtschaft zusammen. Die beteiligten<br />
PropTechs wollen die Branche effizienter gestalten,<br />
die Transparenz von Prozessen erhöhen und neue Geschäftsmodelle<br />
schaffen. Der blackprint Booster soll ihnen dabei<br />
helfen. Initiiert von der auf PropTechs spezialisierten Beteiligungsgesellschaft<br />
blackprintpartners und Marc Stilke, dem ehemaligen<br />
CEO von ImmobilienScout, wird der erste deutsche<br />
Hub für Start-ups der Immobilienwirtschaft diese künftig gezielt<br />
mit Branchengrößen zusammenbringen – unter Beteiligung<br />
strategischer Partner wie Aareon AG, Commerz Real AG,<br />
Goldbeck Gruppe, NAI Apollo Group, Obotritia Capital KGaA<br />
und Vonovia SE sowie CMS Hasche Sigle.<br />
Zielgerichtetes Coaching und Mentoring<br />
Die teilnehmenden Teams sind in ein Frankfurter TechQuartier<br />
eingezogen und werden dort sechs Monate lang intensiv betreut<br />
und gefördert. Den Gründern winken nicht nur je 50.000 Euro<br />
Beteiligungskapital. Das Accelerator-Team organisiert und<br />
führt mit weiteren Partnern auch zielgerichtete Mentorings<br />
und Coachings durch. Zudem strukturiert und moderiert der<br />
blackprint Booster Pilotprojekte mit den namhaften strategischen<br />
Partnern. Die Gründer erhalten so die Möglichkeit, sich<br />
ein breites Netzwerk in der Branche aufzubauen, und profitieren<br />
beim Aufbau ihres Unternehmens gleichzeitig von Beratungsangeboten<br />
zu allen relevanten Unternehmerthemen. Derzeit<br />
sind über einen Zeitraum von zwei Jahren insgesamt drei je<br />
sechsmonatige Runden im Accelerator-Programm geplant.<br />
Dafür stellen die strategischen Partner ein Budget von 2,5 Mio.<br />
Euro zur Verfügung.<br />
Der blackprint PropTech Booster soll Gründer und etablierte Unternehmen der deutschen<br />
Immobilienwirtschaft gezielt zusammenbringen.<br />
© Jakub Jirsák – Fotolia.com<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
7
News<br />
BauGrund eröffnet neue Standorte in<br />
Köln und Hamburg<br />
(ic) Die BauGrund Immobilien-Management<br />
GmbH hat zwei neue Standorte in<br />
Deutschland eröffnet. Der Immobilienspezialist<br />
BauGrund ist derzeit mit ca. 120<br />
Mitarbeitern in elf deutschen Städten<br />
vertreten und verwaltet Wohn- und Gewerbeeinheiten<br />
mit einem Gesamtwert<br />
von über 2,86 Mrd. Euro. Mit den neuen<br />
Niederlassungen in Köln und Hamburg<br />
will das Unternehmen seine Vor-Ort-<br />
Präsenz im Westen und Norden Deutschlands<br />
ausbauen. BauGrund verfolge das<br />
strategische Ziel, die eigenen Dienstleistungen<br />
und Mitarbeiterkompetenzen flächendeckend<br />
direkt vor Ort anzubieten.<br />
Das erfordere ein deutschlandweit breit<br />
aufgestelltes Standortnetzwerk. Mit den<br />
neuen Präsenzen in Köln und Hamburg<br />
und den direkten Ansprechpartnern<br />
vor Ort könne auf die Erfordernisse<br />
des Marktes sowie die Kundenwünsche<br />
optimal eingegangen werden kann.<br />
Homeday bietet kostenlosen Energieausweis für Partnermakler<br />
(ic) Das PropTech-Start-up Homeday unterstützt professionelle<br />
Makler beim Vermittlungsprozess ihrer Immobilien.<br />
Hierfür bietet das Unternehmen seinen Partnermaklern ab<br />
sofort kostenlos einen bedarfsorientierten Energieausweis an.<br />
Immobilienanbieter, die mit Homeday eine enge Partnerschaft<br />
pflegen, erhalten auf Wunsch einen bedarfsorientierten Energie -<br />
ausweis für das zu vermittelnde Objekt.<br />
Neue Kapazitäten für Beratungs- und Beziehungspflege<br />
Das Berliner Digitalunternehmen übernimmt die vollständige<br />
Koordination von Eigentümern und Energieberatern und<br />
stellt dem Makler den Energieausweis anschließend vollkommen<br />
kostenlos und bequem online zur Verfügung.<br />
„Hierdurch werden die Arbeitsprozesse der Immobilienanbieter<br />
beschleunigt. Die frei werdenden Kapazitäten können<br />
Makler in die Beratungs- und Beziehungspflege ihrer Kunden<br />
investieren“, so Steffen Wicker, CEO und Gründer bei<br />
Homeday. Das passe ideal zu dem Anspruch des erfolgreichen<br />
PropTechs, Immobilienmakler durch die eigenen Dienste<br />
noch erfolgreicher zu machen.<br />
„<br />
Tacheles: Politisches Totalversagen an den Immobilienmärkten<br />
Immer wieder keimen sie dieser Tage auf: die<br />
Gerüchte vom unmittelbar bevorstehenden<br />
Platzen der Immobilienblase in Deutschland.<br />
Viele Investoren sehen sich zudem auch immer<br />
wieder mit der Frage konfrontiert, in welchen<br />
Gebieten Sie noch investieren können und in<br />
welchen nicht. Sicherlich können wir in gewissen<br />
Regionen der Republik wie zum Beispiel München,<br />
Köln, Düsseldorf oder auch Hamburg von überhitzten<br />
Märkten sprechen.<br />
In der gesamten Bundesrepublik haben sich die<br />
Preise aber insgesamt doch eher stabil, wenn auch<br />
leicht ansteigend gezeigt. Hier dürfte für die<br />
Zukunft sicherlich noch ausreichend Potenzial<br />
nach oben vorhanden sein, insbesondere auch<br />
daher, weil die Immobilie als Kapitalanlage immer<br />
attraktiver wird. In Deutschland werden laut<br />
Expertenprognosen jährlich bis zu 500.000 neue<br />
Wohnungen benötigt, aber gerade einmal 200.000<br />
bis 300.000 neu gebaut. Diese weitere Wohnungsverknappung<br />
kann letztlich nur zu einer steil nach<br />
oben führenden Preisspirale führen. Die Politik<br />
hat hier über Jahrzehnte die Zeichen der Zeit verpasst.<br />
Man kann durchaus von einem Totalversagen<br />
aller Parteien sprechen.<br />
Schnelle Abhilfe sollte man sich von der Politik<br />
somit nicht erhoffen. Um alleine dem „normalen“<br />
Mangel erfolgreich gegensteuern zu können,<br />
bedarf es wohl mindestens zehn weiterer Jahre.<br />
Doch selbst das wird wohl nicht ausreichen, denn<br />
auch in Zukunft muss mit einem massenhaften<br />
Zuzug aufgrund der wirtschaftlichen Strahlkraft<br />
Deutschlands gerechnet werden.<br />
Das, was wir in den letzten zwei bis drei Jahren in<br />
Europa als Flüchtlingswelle gesehen haben, war, im<br />
Hinblick auf die globale Bevölkerungsexplosion,<br />
vermutlich nicht einmal die Spitze des Eisberges.<br />
Wer vor dieser Gesamtgemengelage immer<br />
noch an eine mehr als regionale Immobilienblase<br />
in Deutschland glaubt, glaubt vermutlich<br />
auch an den Weihnachtsmann.<br />
Von Jürgen Engelberth, Vorstand BVFI<br />
“<br />
8 2 / <strong>2017</strong>
Polarstern und RVI entwickeln Vorzeigeprojekt für Mieterstrom<br />
PlanetHome startet neues<br />
Geschäftsstellenkonzept<br />
(ic) PlanetHome hat ein neues Konzept<br />
für seine Geschäftsstellen gestartet. Der<br />
Immobiliendienstleister setzt künftig<br />
auf Filialen in bester Lauflage. Die erste<br />
der neuen innerstädtischen Geschäftsstellen<br />
hat PlanetHome in München am<br />
Münchner Oberanger 43 eröffnet. Dort<br />
haben Immobilieninteressenten ab sofort<br />
die Möglichkeit, sich über die aktuellen<br />
Angebote an Neubau- oder Bestandsimmobilien<br />
zu informieren oder sich<br />
ein individuelles Finanzierungskonzept<br />
maßschneidern zu lassen.<br />
Markenauftritt stärken<br />
Mit den neuen Geschäftsstellen, die<br />
PlanetHome in weiteren Zentren deutscher<br />
Immobilienmetropolen plant, will<br />
das Unternehmen seine Strategie maximaler<br />
Kundenorientierung ausbauen – und<br />
den Auftritt seiner Marken PlanetHome<br />
und PlanetHyp stärken. Wer ohnehin in<br />
der Innenstadt unterwegs ist, könne nun<br />
spontan vorbeikommen, um sich in aller<br />
Ruhe aktuelle Angebote näher anzusehen<br />
oder, wenn möglich, ausführlich mit einem<br />
der Immobilienberater zu sprechen.<br />
Immobilieneigentümer erwünscht<br />
Auch Immobilieneigentümer, die den<br />
Verkauf ihres Objekts beabsichtigen,<br />
seien bei den PlanetHome Maklerexperten<br />
in besten Händen. Interessenten<br />
erhalten in den Filialen unverbindlich<br />
eine erste Einschätzung des Marktwerts<br />
der eigenen Immobilie. Ist das Objekt<br />
erfolgreich verkauft, kann der Kunde<br />
gleich in die nächste passende Immobilie<br />
investieren. Hier habe PlanetHome eine<br />
breite Vielfalt an attraktiven Objekten<br />
im Angebot – zum Selbstbezug oder als<br />
renditestarke Kapitalanlage.<br />
Finanzierungsberatung<br />
Viele potenzielle Immobilienkäufer haben<br />
laut PlanetHome gerade auch beim Thema<br />
Finanzierung viele Fragen. Deshalb<br />
bietet die Geschäftsstelle am Oberanger<br />
auch eine individuelle Finanzierungsberatung<br />
für Kaufinteressenten. Als unabhängiger<br />
Vermittler schöpft PlanetHome<br />
aus einem Portfolio von über 200 Banken<br />
und anderen Kreditinstituten.<br />
(ic) Polarstern und die RVI GmbH sehen Mieterstrom als<br />
zentrale Säule urbaner Quartierskonzepte. Im Esslinger<br />
Quartier Lok.West entwickeln sie zusammen ein Vorzeigemodell<br />
für Mieterstromprojekte. Der gezielte Einsatz von<br />
Mieterstrom soll die Wohnnebenkosten senken, Investitionen<br />
in Energieeffizienzmaßnahmen erleichtern und die Amortisationszeiten<br />
verkürzen. Kombinierte Wohn- und Geschäftsquartiere<br />
eignen sich laut Florian Henle, Geschäftsführer des<br />
Ökoenergieversorgers Polarstern, der bundesweit Mieterstromprojekte<br />
umsetzt, ideal für Mieterstrom. Der ganzheitliche<br />
Blick auf die Energieversorgung eines Quartiers anstatt auf<br />
eine einzelne Immobilie erleichtere es dabei, ein umfassendes<br />
und die verschiedenen Lebens- und Arbeitsbereiche betreffendes<br />
Energiekonzept zu realisieren.<br />
Smarte City<br />
Das Quartier Lok.West ist laut Polarstern und RVI ein Paradebeispiel<br />
für die vielfältige Nutzung von Mieterstrom. Auf einem<br />
rund 26.500 m 2 großen Grundstück in Esslingen entstehen in<br />
fünf Baublöcken bis 2<strong>02</strong>2 etwa 500 Wohneinheiten und Gewerbeflächen<br />
unterschiedlicher Größen. Das gesamte Projekt hat<br />
ein Investitionsvolumen von rund 190 Mio. Euro. Der aktuell<br />
im Bau befindliche Gebäudekomplex Béla wird bis zum Jahr<br />
2018 fertiggestellt und ist das erste und später zweitgrößte<br />
Gebäude des neuen Quartiers. Auf etwa 5.600 m 2 entstehen<br />
neun Gewerbeeinheiten und 132 Wohneinheiten.<br />
Hohe Wirtschaftlichkeit<br />
Das energetische Konzept von Béla soll Vorbildcharakter haben.<br />
Polarstern und die RVI möchten damit einen Meilenstein<br />
für regionale Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen<br />
setzen und zudem das Mieterstrommodell auch bei weiteren<br />
Neubauprojekten einplanen. Schließlich ermögliche Mieterstrom<br />
den Mietern auf wirtschaftliche Weise einen Großteil<br />
der im Gebäude Béla mittels Photovoltaikanlage (PV-Anlage)<br />
und Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugten Energie vor Ort<br />
zu verbrauchen. Insgesamt sollen 80% des Strombedarfs gedeckt<br />
werden. Das bedeute für einen typischen Dreipersonenhaushalt<br />
eine Energiekostenersparnis verglichen zum Grundversorger<br />
von mindestens 20%.<br />
Mit Mieterstrom wird selbst produzierter Strom den eigenen Mietern direkt angeboten.<br />
RVI und Polarstern sehen darin eine zentrale Säule urbaner Quartierskonzepte.<br />
© zstock – Fotolia.com<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
9
10 auf 10<br />
10 Zahlen zu Eigenheimen<br />
in Deutschland<br />
242.000 Euro<br />
geben die Bundesbürger im Durchschnitt für die<br />
Erfüllung des großen Traums der eigenen vier<br />
Wände aus.<br />
77,8 %<br />
DES GESAMTPREISES<br />
der Immobilie finanzieren die Bundesbürger im<br />
Durchschnitt über ein Darlehen. Damit ist die<br />
Baufinanzierung ein absolut elementarer Teil<br />
der Eigenheimfinanzierung in Deutschland.<br />
46% der<br />
DEUTSCHEN<br />
leben nach eigenen Angaben in einer eigenen<br />
Immobilie. Damit hinkt die Bundesrepublik im<br />
internationalen Vergleich deutlich hinterher. Im<br />
europäischen Durchschnitt liegt die Quote bei<br />
über 70%, in einigen europäischen Ländern<br />
sogar bei über 90%.<br />
1.928 Euro<br />
kostet der Quadratmeter Eigenheim in Deutschland<br />
im Mittel. Hier variieren die Werte regional<br />
allerdings sehr stark.<br />
In 350<br />
von 4<strong>02</strong> deutschen Regionen sind die Quadratmeterpreise<br />
im Vergleich zum Jahr 2005 angestiegen.<br />
Das sind in etwa sieben von acht<br />
untersuchten Gebieten.<br />
Nur 44 m 2<br />
bekommen die Immobilienkäufer zum Beispiel<br />
für den deutschlandweiten Durchschnittspreis<br />
in München. In Chemnitz, der günstigsten<br />
Stadt des Landes, bekommen Sie für den selben<br />
Preis hingegen 261 m 2 Wohnfläche. Günstigster<br />
Landkreis ist Stendal mit 299 m 2 .<br />
126 m 2<br />
beträgt die durchschnittliche Wohnfläche der<br />
finanzierten Eigenheime. Die durchschnittlichen<br />
bezahlbaren Wohngrößen variieren jedoch regional<br />
sehr stark.<br />
188.200 Euro<br />
beträgt die durchschnittliche Darlehenshöhe.<br />
53.800 Euro bzw. 22,2% der Gesamtsumme,<br />
die für das eigene Heim benötigt wird, bringen<br />
die Bundesbürger somit als Eigenkapital in die<br />
Baufinanzierung ein.<br />
Das 6-fache<br />
JAHRESNETTOEINKOMMEN<br />
wenden deutsche Bauherren im Durchschnitt<br />
für den Immobilienkauf auf. Damit ist in vielen<br />
Fällen weiter eine solide Finanzierung des Eigen -<br />
heims umsetzbar.<br />
41%<br />
beträgt der durchschnittliche Kostenvorteil eines<br />
Immobilienkaufs im Vergleich zum Mietverhältnis.<br />
Der Kauf einer Immobilie lohnt sich damit in aller<br />
Regel trotz der damit verbundenen Kosten für die<br />
Finanzierung.<br />
10 2 / <strong>2017</strong>
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DEUTSCHE-IMMOBILIENMESSE.DE<br />
30.– 31. Mai <strong>2017</strong><br />
Dortmund<br />
DIE LEITMESSE.
Bücher<br />
Nebenkostenabrechnung für Vermieter<br />
Autor: Matthias Nöllke<br />
Verlag: Haufe<br />
Umfang: 176 Seiten<br />
Preis: 19,95 Euro<br />
ISBN: 978-3-648-06868-7<br />
Die Nebenkostenabrechnung gilt oft als lästige Pflicht. Viele Vermieter<br />
schieben sie daher möglichst lange vor sich her. Dabei ist eine zügige und<br />
akkurate Abrechnung im Interesse aller Beteiligten. Wer nicht richtig und<br />
nicht rechtzeitig abrechnet, der verwirkt seine Ansprüche und verschenkt<br />
unter Umständen eine erkleckliche Summe Geld. Wenn innerhalb der<br />
Zwölfmonatsfrist keine Abrechnung vorgelegt wird, können Vermieter<br />
keine Nachforderungen mehr stellen. Unterm Strich macht es sich laut<br />
Matthias Nöllke allemal bezahlt, frühzeitig und korrekt abzurechnen.<br />
Mithilfe seines Ratgebers erstellen Vermieter schnell und einfach eine<br />
fehlerfreie Nebenkostenabrechnung. Der Autor führt die Leser dabei<br />
Schritt für Schritt durch die Abrechnung – von Grundlagen wie der unterschiedlichen<br />
Umlagefähigkeit von Nebenkosten bis zu hilfreichen Fakten<br />
zur Heizkostenabrechnung. Auch zu vielen regelmäßigen Problemfällen<br />
gibt Nöllke verständliche Antworten, damit sich Vermieter mit sicherem<br />
Faktenwissen vor dem ewigen Streitthema Nebenkosten schützen.<br />
Erfolgreich als Immobilienmakler<br />
Autoren: Helge Ziegler, Dr. Ralf<br />
Stark, Dr. Malte Schwertmann<br />
Verlag: Haufe<br />
Umfang: 224 Seiten<br />
Preis: 24,95 Euro<br />
ISBN: 978-3-648-09435-8<br />
Der Beruf des Immobilienmaklers wird immer anspruchsvoller. Der<br />
Gesetzgeber verlangt immer mehr von ihm. Man denke nur an die Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV2014), das Geldwäschegesetz (GwG), das<br />
Fernabsatzgesetz, das Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) oder die<br />
Informationspflichten zur Online-Streitbeilegung. Zudem beschäftigen<br />
Makler immer wieder Fragen zur Provisionssicherung oder zur Scheinselbstständigkeit<br />
der bei ihnen tätigen Makler. Aber auch der Kunde<br />
verlangt dem Makler immer mehr ab. Dabei kommt ihm zugute, dass<br />
der Wettbewerb unter den Maklern zuweilen gnadenlos ist. „Erfolgreich<br />
als Immobilienmakler“ vermittelt dem Makler unabdingbare Basics. Ohne<br />
das Wissen um sie sollte er den Autoren zufolge seinen Beruf nicht ausüben,<br />
denn sonst läuft er Gefahr, sich Regressansprüchen auszusetzen oder<br />
seinen wohlverdienten Provisionsanspruch zu verlieren. Die Autoren sind<br />
einerseits Juristen, andererseits aber auch Praktiker. Täglich werden sie mit<br />
den Sorgen und Nöten der Makler konfrontiert. Diesen Erfahrungsschatz<br />
stellen sie mit ihrem gemeinsamen Buch allen Maklern zur Verfügung.<br />
Das ein x 1 der Immobilien-Investition<br />
Warum Immobilien so phänomenal lukrativ sind<br />
Autor: Michael A. Peter<br />
Verlag: Peter & Peter Immo<br />
Ratgeber<br />
Umfang: 352 Seiten<br />
Preis: 29,90 Euro<br />
ISBN: 978-3-00043-390-0<br />
Immobilien erfreuen sich gerade in Zeiten der Niedrigzinsen zunehmender<br />
Beliebtheit. Allerdings sind Investments in Immobilien auch äußerst<br />
komplex. Michael A. Peter beschreibt in ein x 1 der Immobilien-Investition<br />
daher nicht nur, warum gut ausgewählte Wohnimmobilien lukrativ sind.<br />
Sie erfahren auch, welche Überlegungen und Abläufe beim Kauf einer<br />
Immobilie wichtig sind. Dabei mache es kaum einen Unterschied, ob es<br />
um den Erwerb einer einzelnen Wohnung oder eines ganzen Wohnblocks<br />
geht. Investieren in Immobilien ist dem Experten zufolge ein altertümliches<br />
Geschäftsmodell, das seit Generationen nach kaum veränderten<br />
Prinzipien funktioniert, und damit keine geheime Magie oder Nanoforschung.<br />
Eine akademische Bildung ist laut Michael A. Peter daher auch<br />
nicht erforderlich, um erfolgreich in Immobilien zu investieren. Vielmehr<br />
reichen die vier Grundrechenarten aus. Diese richtig eingesetzt sowie ein<br />
gesunder Menschenverstand und Freude am Lernen seien die Basis für<br />
jedes erfolgreiche Immobilieninvestment.<br />
12 2 / <strong>2017</strong>
Anmelden. Auspacken. Freuen.<br />
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Titelinterview<br />
„Für außergewöhnliche Projekte braucht es<br />
manchmal den Blick von außen“<br />
Interview mit Jochen Schweizer, Gründer und Geschäftsführer der Jochen Schweizer Projects AG<br />
Jochen Schweizer steht für Tausende verschiedene Erlebnisse an 10.000 Orten in Deutschland und der Welt. Der<br />
Erlebnisexperte lässt sich aber auch auf ganz andere Abenteuer ein. Mit der Jochen Schweizer Projects AG realisiert<br />
er spektakuläre Immobilienobjekte. Mit der Jochen Schweizer Arena in München hat er eine erste Landmark-Immobilie<br />
bereits eröffnet. Weitere dürften folgen, denn die Schaffung urbaner Indoor-Erlebnisse mit einem Outdoor-Feeling<br />
dürfte in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.<br />
Herr Schweizer, Sie sind in Deutschland vor allem für Ihr<br />
Erlebnisportal bekannt. Sie investieren aber nicht mehr nur<br />
in klassische Erlebnisse, sondern auch in Immobilien. Wie<br />
kommt man vom Stuntman und Erlebnisportalbetreiber zu<br />
Immobilien?<br />
Gute Frage, warum investiert der Erlebnisunternehmer in<br />
Beton? Die Antwort ist ganz einfach: Die Großartigkeit und<br />
auch die technologische Komplexität der Erlebnisbausteine,<br />
die wir bauen, verlangen<br />
„Die Schaffung urbaner Indoor-Erlebnisse mit einem<br />
Outdoor-Feeling wird weiter an Bedeutung gewinnen.<br />
Das Outdoor-Erlebnis wandert in die Stadt – und<br />
dafür braucht es geeignete Immobilien.“<br />
nach einer würdigen<br />
Hülle. Bei komplexen<br />
Technologien wie etwa<br />
einem Windkanal oder<br />
einer Indoor-Surfwelle<br />
entstehen besondere<br />
Anforderungen an eine<br />
Immobilie, speziell<br />
an ihr Design. Denn Form follows Function. Insofern wirkt<br />
sich die komplexe Technologie in der Immobilie von innen<br />
nach außen auch auf das Design aus.<br />
Als Ergebnis Ihrer Überlegungen haben Sie im März die<br />
Jochen Schweizer Arena in München eröffnet. Was ist die<br />
Idee hinter dieser einzigartigen Erlebnisimmobilie?<br />
Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für das Außergewöhnliche,<br />
für intensives und authentisches Erleben. Dafür<br />
steht die Marke Jochen Schweizer mit Tausenden verschiedenen<br />
Erlebnissen an 10.000 Orten in Deutschland und der Welt.<br />
Der große Turm der Freifluganlage thront über der Jochen Schweizer Arena und verleiht<br />
der bislang einmaligen Erlebniswelt die passende Hülle.<br />
Vor 25 Jahren habe ich die Idee in die<br />
Tat umgesetzt, außergewöhnliche Erlebnisse<br />
für jeden zugänglich zu machen.<br />
Von der ersten stationären Bungee-Station<br />
bis hin zu allen heute auf<br />
jochen-schweizer.de erhältlichen Angeboten<br />
verfolgen wir immer nur ein<br />
Ziel: Menschen mit Erlebnissen zu begeistern.<br />
Die Marke Jochen Schweizer<br />
steht synonym für das Erlebnis. Als<br />
Vorreiter der Digitalisierung treiben<br />
wir die Weiterentwicklung der Freizeitund<br />
Erlebnisbranche voran. Aber wir<br />
suchen natürlich auch immer nach<br />
neuen Erlebnismöglichkeiten. Mit der<br />
Jochen Schweizer Arena haben wir ein<br />
Markenhaus geschaffen, in dem wir<br />
das Erleben in einem urbanen Umfeld<br />
ermöglichen. Die Jochen Schweizer<br />
Arena steht für die Urbanisierung des<br />
Erlebnisses: null Reisestress bei maximaler<br />
Intensität.<br />
Kann man auf so eine Idee nur kommen,<br />
wenn man einen anderen Hintergrund<br />
hat als klassische Immobilieninvestoren?<br />
Absolut, ja. Tatsächlich braucht es für<br />
solche außergewöhnlichen Projekte<br />
manchmal den Blick von außen. Es<br />
braucht das Verständnis für die Menschen<br />
und die Erlebnisbedürfnisse der<br />
modernen Konsumenten. Das ist unsere<br />
Fachkompetenz. In dem Augenblick, in<br />
dem wir uns mit erfahrenen und kom -<br />
petenten Spezialisten in der Projektierung<br />
und im Bau von Immobilien zusammentun,<br />
kann Großes entstehen. Das zeigt<br />
neben der Jochen Schweizer Arena auch<br />
die Mall of Switzerland, die erste Shopping-Mall<br />
der Welt mit einer integrierten<br />
Surf-Arena dieser Art, die im November<br />
<strong>2017</strong> in Luzern eröffnet wird.<br />
14 2 / <strong>2017</strong>
„Die Großartigkeit und auch die technologische<br />
Komplexität der Erlebnisbausteine, die wir bauen,<br />
verlangen nach einer würdigen Hülle.“<br />
Jochen Schweizer<br />
Lässt sich dieses Konzept auch auf weitere Shopping Malls<br />
übertragen?<br />
Gerade bei Shopping-Malls ist die Konkurrenz groß und deswegen<br />
stellt sich vermehrt die Frage, wie die Mall ein Alleinstellungsmerkmal<br />
generieren kann. Erlebnisse wie eine Surf-<br />
Arena können natürlich auch an anderen Standorten einen<br />
Mehrwert bieten.<br />
Was den klassischen Immobilien zugutekommt, ist, dass das<br />
Erlebnis zurück in die Stadt kommt. Die Schaffung urbaner<br />
Indoor-Erlebnisse mit einem Outdoor-Feeling wird weiter an<br />
Bedeutung gewinnen. Das Outdoor-Erlebnis wandert in die<br />
Stadt – und dafür braucht es geeignete Immobilien. Wenn ich<br />
allerdings gewusst hätte, was auf mich zukommt, weiß ich<br />
nicht, ob ich wirklich losgesegelt wäre.<br />
Inwiefern?<br />
Die Zusammenarbeit mit den Behörden und Anliegern war<br />
eine kommunikative Herausforderung. Es gibt aber keine<br />
Probleme, sondern nur Situationen, die man meistern muss.<br />
Was wir machen, ist äußerst plausibel. Die Energieeffizienz,<br />
mit der wir die außergewöhnlichen Erlebnisse schaffen, ist<br />
Weltstandard. Die Effizienz des Windkanals der Jochen<br />
Schweizer Arena ist noch mal signifikant höher als beim<br />
bislang besten Windkanal der Welt, an dessen Bau wir 2009 in<br />
Bottrop beteiligt waren. Zudem sind die Lärmemissionen<br />
nach außen in etwa so laut wie ein Windhauch in einem<br />
Herbstwald. Möglich machen das riesige Schalldämpfer oben<br />
am Turm. Auch innen im Gastronomiebereich der Arena<br />
stören die Geräusche gar nicht. Nur im Windkanal selber tobt<br />
der Wind.<br />
Wie herausfordernd ist es, wenn man sich plötzlich mit den<br />
Problemen und Lösungen einer Immobilie wie der Jochen<br />
Schweizer Arena auseinandersetzen muss?<br />
Welle und Wind sind für mich keine große Herausforderung<br />
mehr, da ich mich damit seit über 30 Jahren beschäftige und<br />
die richtigen Partner habe. Die Herausforderung war eher die<br />
Gebäudestruktur. Allein für die Surfwelle braucht man im<br />
Grunde die komplette Infrastruktur eines Hallenbades – mit<br />
allem, was dazugehört.<br />
Was war sonst eine große Herausforderung<br />
bei der Jochen Schweizer Arena?<br />
Eine große Herausforderung war es,<br />
eine wirklich gute und glaubwürdige<br />
Gastronomie an den Start zu bringen.<br />
Ich ernähre mich bekanntermaßen sehr<br />
bewusst. Mir war daher eine regionale,<br />
multioptionale Küche, die eine herausragende<br />
Qualität zu einem fairen Preis<br />
bietet, ein wichtiges Anliegen. Am Ende<br />
haben wir eine zentrale Küche und zwei<br />
Satellitenküchen gebaut, sodass wir<br />
verschiedene Kundengruppen optimal<br />
bedienen können, vom „Casual Dining“<br />
in Überraschungsqualität bis zum<br />
„Food to share“ in der „Easy to eat“<br />
Area. Mit unserer Hauptküche können<br />
wir unter anderem auch den separaten<br />
transluzenten Eventrotor mit hochwertigen<br />
Mehrgang-Menüs für bis zu 300<br />
Gäste, den Firmen für Veranstaltungen<br />
jeder Art buchen können, oder die<br />
gesamte Arena für bis zu tausend<br />
Gästen perfekt bedienen.<br />
Wie viele Besucher erwarten Sie in der<br />
Arena pro Jahr?<br />
Wir erwarten im ersten Jahr 250.000<br />
Besucher. Im zweiten Jahr gehen wir<br />
von 300.000 Besuchern aus. Und wir<br />
erwarten auch schon im ersten Jahr<br />
einen achtstelligen Jahresumsatz. Im<br />
Windtunnel können wir 28 Doppelflüge<br />
pro Stunde absolvieren. Das ist das<br />
Hauptprodukt für First-Time-Flyer. Und<br />
man wird überrascht sein, wie lange<br />
zwei Minuten sein können. Da einige<br />
Kunden dennoch auch vier oder fünf<br />
Flüge buchen werden, kann man von<br />
rund 20 Menschen pro Stunde ausgehen.<br />
Das bedeutet, dass pro Tag ungefähr<br />
300 Menschen fliegen können. O<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
15
Titelinterview<br />
Ist die Jochen Schweizer Arena auch in anderen Metropolen<br />
umsetzbar?<br />
Wir realisierten mit der Jochen Schweizer Arena in Taufkirchen<br />
bei München eine Landmark-Architektur und ein weltweit<br />
einzigartiges Projekt. Mit der Mall of Switzerland übersetzen<br />
wir bereits ein Teilsegment des Projektes in eine Shopping-<br />
Mall. Im Zentrum Berlins bauen wir eine ganze Shopping-Mall<br />
mit Hotel und 35.000 m 2 Nettogeschossfläche um zwei zentrale<br />
Erlebnisbausteine herum. Und es ist für mich nur eine Frage<br />
der Zeit, bis eine weltweite Reaktion auf das erfolgt, was wir<br />
hier geschaffen haben.<br />
Jeder, der 1 und 1 zusammenzählen kann, weiß, dass Jochen<br />
Schweizer wahrnehmungsstarke Erlebnisbausteine bietet, die<br />
sich weltweit in bestehende oder neue Immobilien integrieren<br />
lassen. Genau dafür<br />
„Jeder, der 1 und 1 zusammenzählen kann, weiß,<br />
dass Jochen Schweizer wahrnehmungsstarke<br />
Erlebnisbausteine bietet, die sich weltweit in bestehende<br />
oder neue Immobilien integrieren lassen.“<br />
stehen wir mit der<br />
Jochen Schweizer<br />
Projects AG. Und<br />
mit dem Jochen<br />
Schweizer Er leb -<br />
nisportal „jochenschweizer.com“<br />
verfügen<br />
wir über ein<br />
effizientes Vermarktungsinstrument, um ein neues Projekt,<br />
wie etwa die Arena in Taufkirchen, auch zu den „Need Times“<br />
optimal auszulasten. Über fünfzigtausend Erlebnisgutscheine<br />
wurden im Vorfeld der Eröffnung verkauft – und niemand<br />
kommt dann allein.<br />
Wie sieht Ihr nächstes Immobilienprojekt aus?<br />
Aktuell steht als Nächstes ein Hotelprojekt an der Jochen<br />
Schweizer Arena in Taufkirchen an. Auch hier soll kein<br />
gewöhnliches Hotelgebäude, sondern in enger Anlehnung an<br />
die Bausteine der Arena etwas Außergewöhnliches entstehen.<br />
Man muss immer versuchen, eine Sache zu machen, die<br />
Gültigkeit hat. Unsere Marke verspricht authentisches Erleben.<br />
Und auch dieses Hotelprojekt übersetzt die Grundidee<br />
unseres Denkens in die Immobilie.<br />
Vom Stuntman zur Eventmarke<br />
Jochen Schweizer war in seiner Jugend<br />
ein absoluter Wildfang. Mit dem Motorrad<br />
durch Afrika, im Kajak über die extremsten<br />
Flüsse Europas und Stuntman für diverse<br />
Actionfilme – langweilig wurde es dem gebürtigen<br />
Badener nie. Für den Willy-Bogner-<br />
Film Fire, Ice and Dynamite stürzte er sich<br />
sogar von einem Staudamm 220 Meter in<br />
die Tiefe. 1985 gründete er seine eigene<br />
Actionmarketingagentur. Heute gilt er nicht<br />
nur als der Wegbereiter des Bungeejumpings<br />
in Deutschland, sondern ermöglicht auch<br />
anderen atemberaubende Erlebnisse wie<br />
Fallschirmspringen, Hubschrauberfliegen,<br />
oder Fliegen im Windkanal. Aber auch Erlebnisdinner,<br />
Fotoshootings oder eine Hot-<br />
Stone-Massage sind auf seinem Erlebnisportal<br />
zu kaufen. Heute arbeiten über 550<br />
Mitarbeiter in seiner Unternehmensgruppe<br />
und vermitteln über 2.400 Erlebnisse zum<br />
Verschenken oder Selbst-Erleben.<br />
Seit der Höhle der Löwen sind Sie auch<br />
als Start-up-Investor bekannt. Würden<br />
Sie auch in ein PropTech investieren?<br />
Projekte, die ich mit der Jochen Schweizer<br />
Unternehmensgruppe unterstützen kann<br />
und die unser Unternehmen weiterbringen,<br />
sind für mich immer interessant.<br />
Wenn mich darüber hinaus die Gründer<br />
mit einem stimmigen Geschäftsmodell<br />
und einer gut strukturierten Marktanalyse<br />
begeistern, kann auch ein PropTech für<br />
mich interessant sein.<br />
W<br />
Fotos: Jochen Schweizer<br />
Der Traum vom Fliegen – in der Jochen Schweizer Arena in Taufkirchen bei München wird<br />
das nicht nur für Jochen Schweizer selbst, sondern für jedermann möglich.<br />
250.000 Besucher will Jochen Schweizer bereits im ersten<br />
Jahr in der Arena empfangen.<br />
16 2 / <strong>2017</strong>
Immobilienmakler<br />
© Egor – Fotolia.com<br />
Lizenzierte Immobilienexpertise muss<br />
nicht standortgebunden sein<br />
E-Commerce, Shop 2.0, PropTech und Online-Maklerplattformen: Der digitale Wandel unterschiedlichster Branchen<br />
stellt nicht notgedrungen eine Konkurrenz zu stationären Präsenzflächen dar. Das gilt auch für den Immobilienmarkt.<br />
Der Premiumimmobilienmakler DAHLER & COMPANY gehört mit verschiedensten digitalen Angeboten zu den Vorreitern<br />
seiner Branche und nutzt sowohl für die Neukundenakquise als auch für die Ansprache potenzieller Franchisepartner<br />
die neuen Vertriebs- und Kommunikationskanäle.<br />
Zum Tagesgeschäft von DAHLER & COMPANY gehört<br />
neben der reinen Vermittlung von Immobilien des gehobenen<br />
Segments primär auch die gezielte Beratung von<br />
Auftraggebern, Partnern, Mitarbeitern und potenziellen Lizenznehmern.<br />
Nur wer hier mit Professionalität, Feingefühl und<br />
Innovationskraft punkten kann, schafft Vertrauen und kann<br />
sich ein gut funktionierendes Netzwerk aufbauen.<br />
Drei Lizenzmodelle<br />
Im Rahmen der internationalen Expansion und der damit verbundenen<br />
Ansprache von neuen Franchisepartnern werden in<br />
dem inhabergeführten Unternehmen drei verschiedene Lizenzmodelle<br />
angeboten. Neben dem bekannten Maklershop,<br />
konzipiert als Einzelhandelsfläche in einer innerstädtischen<br />
Lauflage, stehen ebenso eine Bürolösung sowie ein flexibles<br />
Repräsentanzmodell zur Auswahl. Lizenz bedeutet daher<br />
nicht immer gleich die Eröffnung einer stationären Niederlassung.<br />
Die Wahl des passenden Konzepts hängt von den gegebenen<br />
Standortfaktoren sowie den vorhandenen individuellen<br />
Von Henning C. Frank, Geschäftsführer der<br />
DAHLER & COMPANY Franchise GmbH & Co. KG<br />
Ansprüchen ab: Ist das Lizenzgebiet breit<br />
gestreut oder zentriert? Bietet der Standort<br />
einen großen Markt an Premium -<br />
immobilien oder besteht diesbezüglich<br />
noch Entwicklungspotenzial?<br />
Standortspezifische Shopmodelle<br />
Bei der Übernahme eines der Lizenzmodelle<br />
muss demnach eine genaue<br />
Prüfung der Marktzahlen erfolgen, damit<br />
das optimale Konzept gefunden wird. In<br />
Ballungsgebieten und Metropolen mit<br />
hoher Wettbewerbsdichte und großem<br />
Umsatzpotenzial rechnen sich die fixen<br />
Investitions- und Struktur- sowie die<br />
laufenden Standortkosten für Ausstattung,<br />
Miete und Personal zum Beispiel<br />
eher als in ländlichen Lagen, die bei einer<br />
flächendeckenden Expansion nicht<br />
unberücksichtigt bleiben sollten und oft<br />
unterschätzt werden. Hier lohnt es sich<br />
beispielsweise, statt mit einem sogenannten<br />
Shop 2.0 alternativ mit einem<br />
Büro oder einer Repräsentanz ins Maklergeschäft<br />
einzusteigen. Bei dem letzten<br />
Modell agiert der jeweilige Franchisepartner<br />
flexibel im Lizenzgebiet, ohne<br />
einen festen Unternehmenssitz zu haben.<br />
Dies bietet sich genau dann an, wenn<br />
der Immobilienmakler sich schon allein<br />
aufgrund der Weitläufigkeit des Gebiets<br />
öfter vor Ort beim Kunden oder der je-<br />
18 2 / <strong>2017</strong>
weiligen Immobilie befindet. Auf diese<br />
Weise wird auf beiden Seiten Zeit und<br />
Geld gespart.<br />
Während ein Lizenznehmer sich bei einer<br />
stationären Präsenz auf eine reine<br />
Investitionssumme von 50.000 bis zu<br />
100.000 Euro einstellen muss, liegt die<br />
Einrichtung eines Büros nur bei circa<br />
10.000 Euro. Wählt der Immobilienmakler<br />
hingegen die Repräsentanz, entfallen<br />
zumindest die Standortkosten wie<br />
zum Beispiel die Miete für Shop- oder<br />
Büroflächen. Sobald der jeweilige Markt<br />
erschlossen wurde und der Lizenzpartner<br />
sich etablieren konnte, kann auch<br />
nachträglich jederzeit ein Büro oder ein<br />
Shop eröffnet werden.<br />
Digitalisierung professionalisiert<br />
die Branche<br />
Eine weitere Kostenreduzierung bringt<br />
die Digitalisierung von Prozessen mit<br />
sich, Abläufe werden beschleunigt,<br />
marktrelevante Neuerungen flexibler<br />
umsetzbar und Konzepte wie die der<br />
Repräsentanz werden durch innovative<br />
Hilfsmittel unterstützt. Im Shop 2.0<br />
können die Exposés beispielsweise auch<br />
digital via iPad eingesehen werden,<br />
während Bewegtbilder der angebotenen<br />
Immobilien über großflächige Bildschirme<br />
laufen. Vereinzelt sind auch Filme<br />
sowie digitale Begehungen verfügbar.<br />
Mithilfe einer gezielten, unternehmensspezifischen<br />
Anwendung innovativer Online-Tools<br />
können im besten Fall größere<br />
Reichweiten erzielt, mehr Kunden akquiriert<br />
und infolgedessen auch Umsatzsteigerungen<br />
generiert werden.<br />
Die Integration digitaler Technologien<br />
bringt die Immobilienvermittlung in<br />
Kombination mit traditionellen Vermarktungsstrategien<br />
ein großes Stück<br />
weiter, da Prozesse angepasst und Gesuche<br />
individualisiert werden können. So<br />
bewegen sich Instrumente wie beispielsweise<br />
AdWords-Kampagnen sehr nah<br />
am eigentlichen Kerngeschäft eines<br />
Maklers, Käufer und Verkäufer zu finden,<br />
und ermöglichen eine zielgruppenorientierte,<br />
individuelle Kundenansprache.<br />
Systeme wie cloudbasierte Vermittlungsund<br />
CRM-Software lassen die Berater<br />
schneller agieren, steigern die Effizienz<br />
und erleichtern mithilfe des automatisierten<br />
Imports von Immobilienangeboten<br />
den Arbeitsalltag. Damit können wir uns verstärkt auf die individuelle<br />
Beratung und die zielgerichtete Vermittlung von<br />
Immobilien fokussieren.<br />
Neue Vertriebs- und Kommunikationswege<br />
Bei der Suche nach neuen Lizenzgebieten und der Ansprache<br />
potenzieller Franchisenehmer wird heutzutage ebenfalls auf<br />
neue, häufig digitalisierte Vertriebs- und Kommunikations -<br />
kanäle gesetzt – denn gute Content-Marketing- und Online-<br />
Strategien sind die Voraussetzung für erfolgreiche Akquisitionen.<br />
Außer in ländlich gelegenen Gebieten und kleinen Gemeinden<br />
im norddeutschen Raum besteht aktuell vor allem noch<br />
Wachstumspotenzial in Süddeutschland. Sowohl Metropolen<br />
wie Stuttgart und München als auch Städte wie Nürnberg,<br />
Würzburg und Orte am Tegernsee stehen im Expansionsfokus<br />
des Hamburger Premiumimmobilienmaklers. Bei Letzteren<br />
eignet sich das Büro, das wie auch der Shop über CI-<br />
Elemente und Besprechungsräume für Kunden verfügt.<br />
Nach Übernahme der jeweils passenden Maklerlizenz werden<br />
die einzelnen Standorte von der Marketingabteilung beraten<br />
und über die neuesten Online-Trends sowie digitalen Instrumente<br />
informiert. Zudem fördert beispielsweise ein unternehmenseigenes<br />
Intranet die Vernetzung aller Standorte und dient als<br />
Plattform, auf der sich die Franchisenehmer untereinander<br />
über aktuelle Marktgeschehnisse austauschen können. Daraus<br />
resultiert eine überdurchschnittlich hohe Beziehungsqualität,<br />
die eine enge Zusammenarbeit und ein ganzheitliches Beratungsniveau<br />
gewährleistet. Dieses einheitliche und fundierte<br />
Wissen wird durch die Aus- und Weiterbildung in der unternehmenseigenen<br />
Real Estate School gewährleistet. Hier werden<br />
sowohl Auszubildende wie auch Mitarbeiter und Lizenzpartner<br />
durch das Blended-Learning-Konzept, bei dem Präsenzveranstaltungen<br />
mit E-Learning-Sitzungen kombiniert werden, immer<br />
auf den neuesten Stand gebracht. Darüber hinaus werden im<br />
Rahmen der Kommunikation zwischen Unternehmenszentrale<br />
und Lizenzpartnern tagtäglich digitale Tools genutzt, um sich<br />
gegenseitig über neueste Entwicklungen zu informieren und<br />
über aktuelle Daten auszutauschen.<br />
Flexibilität, Innovativität und Professionalität sind daher drei<br />
Grundsteine, auf deren Basis Immobilienvermittler zu Beratern<br />
werden und unabhängig von stationären Niederlassungen<br />
agieren können.<br />
Die drei verfügbaren<br />
Modelle<br />
zeigen einmal mehr,<br />
dass die Immobilienbranche<br />
sich<br />
immer nah an den<br />
jeweiligen Standortbegebenheiten<br />
und<br />
-kriterien bewegen<br />
muss und zum Beruf<br />
des Maklers<br />
viel mehr gehört,<br />
als nur Türen aufzuschließen.<br />
W Edles Ambiente trifft digitale Vernetzung: der Shop 2.0 von DAHLER & COMPANY.<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
19
Immobilienmakler<br />
„Home Staging bringt finanziell und zeitlich<br />
wesentlich mehr, als es kostet“<br />
Interview mit Iris Houghton, Erste Vorsitzende des Berufsverbandes für Home Staging und Redesign, DGHR e. V.<br />
Home Staging steckt in Deutschland noch immer in den Kinderschuhen. Während es bei Autos selbstverständlich<br />
ist, sie vor dem Verkauf auf Vordermann zu bringen, wird das bei Häusern und Wohnungen nach wie vor häufig vernachlässigt.<br />
Dabei kann Home Staging nicht nur den Verkäufern bzw. Vermietern, sondern auch Immobilienmaklern<br />
unterm Strich viel Geld und Zeit ersparen.<br />
Frau Houghton, warum lohnt sich der<br />
Aufwand des Home Stagings?<br />
Klare Antwort: weil es wesentlich mehr<br />
bringt, als es kostet. Finanziell und zeitlich.<br />
Die DGHR als Berufsverband hat<br />
seit dem letzten Jahr eine Statistik, die<br />
belegt, dass bei gestageten Immobilien<br />
in mehr als 65% der Immobilienverkäufe<br />
der Angebotspreis genau erzielt<br />
oder sogar übertroffen wurde. Dies ist<br />
bei den DGHR Home Stagern bei<br />
knapp einem Fünftel der Arbeiten mit<br />
erreichten Verkaufspreisen von sogar<br />
über 15% über dem Angebotspreis der<br />
Fall. Und hier liegt als Bezugsgröße der<br />
Angebotspreis nach dem Home Staging<br />
zugrunde. Ich betone das, da beim Anblick<br />
der hergerichteten gestageten Immobilie<br />
in vielen Fällen deutlich nach<br />
oben nachgebessert wird.<br />
Und wir sagen immer: Der erste Preisnachlass<br />
ist im allgemeinen immer<br />
höher als die vollständigen Kosten<br />
eines Home Stagings. Es lohnt sich<br />
daher so gut wie immer, denn wo<br />
kann ein Durchschnittsverkäufer am<br />
Ende so schnell so viel mehr Geld in der Hand halten als<br />
nach einem Home Staging?<br />
Ist das „Aufhübschen“ nicht eine Trickserei?<br />
Absolut nicht. Es werden weder irgendwelche Mängel<br />
verdeckt noch sonst irgendwie getrickst. Der Sinn eines<br />
Home Stagings ist, das bestmögliche Potenzial einer Immobilie<br />
zu zeigen. Dies wird durch private Einrichtungsstile und<br />
-gegenstände oft verdeckt, oder Kaufinteressenten können<br />
sich bei zum Beispiel einem Generationsunterschied nicht<br />
vorstellen, „im Haus der Oma“ zu wohnen. Home Stager<br />
rücken eine Immobilie ins bestmögliche Licht, zeigen aber<br />
nicht nur die Schokoladenseite, sondern machen Möglich -<br />
keiten für Kaufinteressenten sichtbar.<br />
Obendrein ist Home Staging auch ein erster wichtiger Schritt<br />
im Verkaufsprozess, denn durch das Entfernen vieler persönlicher<br />
Dinge aus der Immobilie wird es für Interessenten<br />
gedanklich möglich, ein wenig einzuziehen, genauso wichtig<br />
ist aber auch, dass Verkäufer die Immobilie gedanklich schon<br />
ein wenig hergeben und bei möglichen Angeboten dann auch<br />
wirklich verkaufen. Hier nehmen wir Home Stager den<br />
Maklern einen wichtigen Schritt ab.<br />
Zu guter Letzt springen gestagete Immobilien bei der Suche<br />
im Internet sofort ins Auge und erzeugen viel mehr Interesse.<br />
Home Staging ist daher einfach nur gute Produktpräsentation<br />
Quelle: Marion Gehrig, Wohnfühl – Idee Home Staging<br />
Schummriges Licht, abgenutzte Möbel und Gerümpel. Bei vielen Wohnungs angeboten<br />
sind solche tristen Bilder noch immer an der Tagesordnung.<br />
Dabei lassen sich Wohnungen oft bereits mit kleinen Kniffen deutlich besser ins rechte<br />
Licht setzen – und damit zu einem höheren Preis verkaufen oder vermieten.<br />
20 2 / <strong>2017</strong>
oder, wie ein Maklerkollege von Ihnen<br />
gerne sagt: die Vorbereitung einer<br />
Immobilie für das erste Date mit dem<br />
Interessenten. Und zum ersten Date<br />
würden Sie ja auch nicht mit dreckiger<br />
Kleidung und ungeduscht gehen, sondern<br />
eben mit geputzten Zähnen und<br />
im besten Outfit.<br />
Ist Home Staging nur für Verkäufe<br />
oder auch für Vermietungen sinnvoll?<br />
Generell funktioniert Home Staging<br />
bei allen Immobilien, egal ob vermietet<br />
oder verkauft werden soll. Allerdings<br />
funktioniert es natürlich nur, wenn der<br />
Bewohner auch kooperiert und die<br />
Immobilie so wie vom Home Stager<br />
vorgeschlagen zeigt. Daher funktioniert<br />
es bei Vermietungsimmobilien<br />
dann hervorragend, wenn es sich entweder<br />
um eine unbewohnte Immobilie<br />
handelt oder das Home Staging vom<br />
Bewohner beauftragt wird, weil dieser<br />
zum Beispiel sehr schnell aus dem<br />
Mietverhältnis heraus möchte. Lebt<br />
noch jemand in der vermieteten Immobilie<br />
und ist selber nicht der Besitzer,<br />
ist Home Staging nicht sinnvoll.<br />
Was sind ganz allgemein gesprochen<br />
die wichtigsten Maßnahmen, die beim<br />
Home Staging vorgenommen werden<br />
sollten?<br />
Dies ist natürlich sehr individuell. Das<br />
Wichtigste ist aber immer, dass das<br />
volle Potenzial gezeigt werden kann<br />
und die angestrebte Zielgruppe der<br />
Käufer angesprochen wird. Normalerweise<br />
maximieren wir das Platz- und<br />
Lichtgefühl, sorgen dafür, dass die<br />
Immobilie gepflegt und sauber ist,<br />
gehen aber immer auch auf alle Sinne<br />
ein, wie zum Beispiel ein angenehmes<br />
Geruchsklima, gute Akustik, und<br />
binden den entsprechenden Lebensstil<br />
der gewünschten Interessenten bei<br />
Möbeln, Farbvorlieben etc. ein.<br />
Staging gehört haben, sondern auch die<br />
Privatverkäufer das Wort schon kennen,<br />
wenn ein Makler das Thema anspricht.<br />
Unsere Mitglieder werden mittlerweile<br />
auch mehr und mehr von Privatverkäufern<br />
direkt angesprochen. Sollte dies der<br />
Fall sein, versuchen wir immer jeden<br />
Privatverkäufer an einen mit uns arbeitenden<br />
Immobilienmakler zu vermitteln.<br />
Wir können als Home Stager<br />
schließlich unsere allerbeste Arbeit abliefern,<br />
die dann aber verpufft, wenn<br />
durch die laienhafte Vermarktung<br />
durch eine Privatperson kaum jemand<br />
mitbekommt, dass die Immobilie zu Iris Houghton<br />
verkaufen ist. Unser Erfolg ist also sozusagen<br />
von der eigentlichen Verkaufsarbeit abhängig. Und da<br />
wissen alle DGHR-Mitglieder ganz klar, dass die nur von einem<br />
Profi geleistet werden kann. Wir sehen es daher sozusagen als<br />
Verpflichtung an Privatverkäufer an, einen Makler zu vermitteln.<br />
Wie viel Potenzial hat Home Staging hierzulande noch?<br />
Wie sagt man so schön: „The sky is the limit“. Im Ernst, wir<br />
sehen ein sehr großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit<br />
Immobilienmaklern. Für Immobilienmakler ist Home Staging<br />
nicht nur ein absoluter Verkaufsturbo sondern auch ein<br />
wunderbares Akquisemittel, es hilft bei der Kundenbindung,<br />
gibt ihnen einen<br />
(noch) besseren<br />
Ruf und Spitzenbeurteilungen<br />
begeisterter<br />
Kunden<br />
auf den Portalen,<br />
zeigt, dass sie als<br />
Profi immer eine<br />
Nase voraus sind, und außerdem löst es eventuelle Probleme<br />
durch die Vermittlung einer Dienstleistung bei Menschen,<br />
„Es werden weder irgendwelche Mängel verdeckt noch<br />
sonst irgendwie getrickst. Der Sinn eines Home Staging ist,<br />
das bestmögliche Potenzial einer Immobilie zu zeigen.“<br />
die Hilfe benötigen wie, z. B. Erbengemeinschaften, ältere<br />
Menschen, oder Menschen, die weiter weg wohnen. W<br />
Wie sehr hat sich Home Staging in<br />
Deutschland bereits etabliert?<br />
Es geht voran, aber wir haben natürlich<br />
noch Luft nach oben. Den Berufsverband<br />
der Home Stager, die DGHR, gibt<br />
es seit 2010 und wir haben in dieser<br />
Zeit deutlich gemerkt, dass nicht nur<br />
viele Immobilienmakler vom Home<br />
Mehr Details finden Sie unter<br />
www.dghr-info.de oder über<br />
nebenstehenden QR-Code.<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
21
Immobilienmakler<br />
© adam121 – Fotolia.com<br />
Warum Makler gerade heute auf ein<br />
Expertennetzwerk setzen sollten<br />
Der Kunde kann sich dank des Internets in der heutigen Zeit viel Wissen aneignen. Umso herausfordernder ist es für<br />
Immobilienmakler geworden, mit der eigenen Expertise zu überzeugen. Mithilfe eines erfahrenen Expertennetzwerks<br />
ist genau das aber auch heute noch machbar.<br />
Die Digitalisierung hält immer mehr Einzug in alle Bereiche<br />
des täglichen Lebens und verändert ganze Branchen,<br />
so auch die Immobilienwelt. Während die Digitalisierung<br />
das Leben durchaus erleichtern kann, bringt es auch<br />
neue Herausforderungen mit sich. Aufhalten lässt sich die Digitalisierung<br />
nicht und die Anforderungen, die per Gesetz<br />
und durch die Kunden gestellt werden, werden dabei immer<br />
höher. Fest steht: Die Zeiten der Hausfrauenmakler sind<br />
gezählt – die Digitalisierung kann nicht aufgehalten werden.<br />
Wie können Immobiliendienstleister also mit den digitalen<br />
Veränderungen und den wachsenden Ansprüchen ihrer<br />
Kunden am besten umgehen?<br />
Wissen ist überall<br />
Früher konnten Makler verstärkt durch ihr Fachwissen glänzen.<br />
Heutzutage kann sich der Kunde dank des Internets viel<br />
Wissen – und in vielen Fällen auch nur Halbwissen – ganz<br />
einfach aneignen. Das altbekannte Sprichwort „Wissen ist<br />
Macht“ hat im Zuge des Internets daher vielleicht ein wenig an<br />
Bedeutung eingebüßt, denn heutzutage hat jeder die Möglichkeit,<br />
sich mit einer einfachen Recherche Informationen im<br />
Internet zu beschaffen oder diese zu überprüfen. Daher ist es<br />
wichtig, dem Kunden in jedem Aspekt stets mehr als nur einen<br />
Schritt voraus zu sein. Je mehr Fachwissen und Unterstützung<br />
Unternehmen ihren Kunden in allen Bereichen bieten können,<br />
desto eher werden die Kunden auch die Dienstleistungen eines<br />
Unternehmens in Anspruch nehmen, anstatt es mit Informationen<br />
aus dem World Wide Web auf eigene Faust zu versuchen.<br />
Mithilfe eines Expertennetzwerks kann man genau dies erreichen.<br />
Von Christian Ammann,<br />
CEO der CENTURY 21 Deutschland Franchise Service Dev AG<br />
Immobiliendienstleister müssen stets<br />
am Ball bleiben<br />
Die Fülle an leicht erhältlichen Informationen<br />
führt auch dazu, dass die Kunden<br />
von den neuesten Technologien schnell<br />
Wind bekommen und ihre Ansprüche<br />
dementsprechend anpassen und auf ein<br />
hohes Niveau bringen. Der Kunde weiß<br />
ganz genau, was er will. Er kristallisiert<br />
sich immer mehr zum König heraus und<br />
möchte auch so behandelt werden. Heutzutage<br />
boomt der Markt der Bewertungsportale,<br />
sodass aus einem schlechten<br />
Service bzw. aus einem unzufriedenen<br />
Kunden schnell eine negative Bewertung<br />
werden kann, die von anderen<br />
Kunden auf der ganzen Welt gelesen<br />
werden und einen bleibenden schlechten<br />
Eindruck hinterlassen kann. Zugleich<br />
bieten aber eben jene Bewertungsportale<br />
auch eine Menge Potenzial und Nutzen,<br />
denn durch positive Bewertungen können<br />
die Firmen punkten und neue Kunden<br />
und Interessenten an Land ziehen.<br />
Immobiliendienstleister stehen daher<br />
vor der herausfordernden Aufgabe,<br />
nach neuen Wegen zu suchen, um die<br />
hohen Ansprüche ihrer Kunden<br />
jederzeit zu erfüllen, damit sich die<br />
gewonnene Kundenzufriedenheit in<br />
den positiven Bewertungen widerspiegelt.<br />
Erschwerend kommt noch<br />
hinzu, dass die Maklerfirmen häufig<br />
22 2 / <strong>2017</strong>
nicht klassischen Mitbewerbern aus<br />
Fleisch und Blut gegenüberstehen,<br />
sondern Maschinen.<br />
Die Konkurrenz als Maßstab<br />
Ein interessanter Punkt, der vielleicht<br />
nicht genügend Beachtung erhält, ist,<br />
dass ein Immobiliendienstleister nicht<br />
nur mit anderen Immobiliendienst -<br />
leistern konkurriert, sondern auch mit<br />
anderen Branchen. Kunden gehen<br />
mittlerweile über einen bloßen Produkt-<br />
und Preisvergleich hinaus und<br />
vergleichen zusätzlich dazu auch die<br />
erhaltene Dienstleistung mit der Dienstleistung,<br />
die sie in anderen Bereichen<br />
erhalten. Wenn der Kunde zum Beispiel<br />
in einem Hotel einen außergewöhnlichen<br />
Kundenservice erhalten hat, dann wird<br />
er diesen Service auch von allen anderen<br />
Branchen erwarten. Das bestimmte Hotel<br />
hat also seine Erwartungen erhöht, die<br />
der Kunde nun als Maßstab für andere<br />
Bereiche nimmt.<br />
Maßstäbe selber setzen<br />
Das bedeutet, dass wirklich jeder, der<br />
mit demselben Kunden arbeitet, die<br />
Möglichkeit hat, die Erwartungen dieses<br />
Kunden gegenüber anderen Unternehmen<br />
zu erhöhen. Somit sollte es auch<br />
die Aufgabe eines jeden Maklers sein,<br />
diese Leistungserwartungen nicht nur<br />
zu erfüllen, sondern diesen Maßstab<br />
selber zu setzen. Als Immobiliendienstleister<br />
ist es daher wichtig, über den<br />
Horizont hinaus zu blicken, um zu erfahren,<br />
wie gut sie im Vergleich zu anderen<br />
Maklern und ganzen Branchen<br />
abschneiden, und um die Bereiche zu<br />
erkennen, an denen gefeilt werden<br />
muss, damit die persönliche Leistung<br />
und das Leistungsangebot des Immobilienunternehmens<br />
verbessert werden.<br />
Es muss also das große Ganze betrachtet<br />
und dafür gesorgt werden, dass man als<br />
Immobiliendienstleister den Kunden<br />
nicht nur im direkten Vergleich zu<br />
anderen Maklern zufriedenstellt und<br />
erfreut, sondern auch im Vergleich<br />
zum gesamten Markt.<br />
Gemeinsam an einem Strang ziehen<br />
Alleine sind diese ganzen Herausforderungen<br />
allerdings nur sehr schwer zu<br />
l ösen, daher sollten Immobilienmakler<br />
gerade in der heutigen Zeit auf ein Expertennetzwerk setzen<br />
und sich die ganz besondere Rolle eines solchen Netzwerks<br />
zunutze machen.<br />
CENTURY 21 agiert daher ganz nach dem Motto „gemeinsam<br />
stark“, denn gemeinschaftlich kann man mehr erreichen als<br />
im Alleingang. Das Netzwerk setzt dabei alles daran, seine<br />
Makler erfolgreich zu machen. Neid oder Konkurrenz ist ein<br />
Fremdwort, stattdessen arbeitet CENTURY 21 miteinander<br />
und füreinander,<br />
denn hier sieht<br />
man sich als eine<br />
Gruppe von<br />
Freunden, die miteinander<br />
Geld verdienen<br />
möchten<br />
und sich für den<br />
Erfolg eines anderen<br />
freuen. So kann jederzeit und überall auf ein großes Expertennetzwerk<br />
zugegriffen werden, der Informationsaustausch<br />
geht schnell und jeder Einzelne muss sich nicht um alles<br />
kümmern oder alles ausprobieren, denn die Rollen bleiben<br />
klar verteilt. Dadurch bleibt mehr Zeit, um sich voll und ganz<br />
auf die eigenen Stärken zu konzentrieren und die Wünsche<br />
der Kunden zu erfüllen.<br />
Mit einem Expertennetzwerk bleibt der Kunde König<br />
Ein weiterer Vorteil eines Netzwerks ist, dass die Marketingkosten<br />
realistisch bleiben können, was natürlich dem Kunden<br />
zugute kommt. Dank des Netzwerks kann sich der Kunde<br />
auch sicher sein, dass die Professionalität durchgehend<br />
gewährleistet wird. Zu einem guten Immobiliendienstleister<br />
gehört es dazu, eine Website mit Responsiv-Design erstellen<br />
zu können, professionelle Texte zu kreieren oder auch<br />
Hochglanzbroschüren zu entwerfen. Auch hochwertige<br />
Exposés zu erstellen, die Immobilie mit professionellen<br />
Bildern ins rechte Licht zu rücken, Farming-Aktionen zu organisieren,<br />
Digital Staging und/oder Home Staging oder auch<br />
360-Grad-Rundtouren durch die Immobilie zählen zum<br />
Repertoire eines modernen Maklers. Durch dieses Know-how<br />
ist es möglich, den Wünschen der Kunden gerecht zu werden.<br />
Professionalität gefragt<br />
Ein Vorteil eines Expertennetzwerks ist, dass die Marketingkosten<br />
realistisch bleiben können, was auch dem Kunden zugute kommt.<br />
Dank des Netzwerks kann sich der Kunde zudem sicher sein, dass<br />
die Professionalität durchgehend gewährleistet wird.<br />
Ferner sollte der Immobiliendienstleister stets professionell<br />
auftreten und die eigene Firma mit Broschüren professionell<br />
darstellen. Globale Player auf dem Immobilienmarkt sind sich<br />
darüber im Klaren, dass es Zeiten sind, in denen Dienstleistung<br />
über ein normales Maß hinauswachsen sollte, und nehmen<br />
sich dieser Herausforderung gerne an, indem sich ihre Makler<br />
ständig mitentwickeln und ihr Know-how stets auf dem<br />
neuesten Stand halten.<br />
Aus diesen Gründen hat sich CENTURY 21 auf die Fahnen<br />
geschrieben, mithilfe eines starken Expertennetzwerks mit der<br />
digitalen Revolution mitzuziehen, statt sich von dieser<br />
überrollen zu lassen, und begrüßt die Veränderungen mit<br />
offenen Armen.<br />
W<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
23
Immobilienmakler<br />
© Konstantin Yuganov – Fotolia.com<br />
Vertrieb geht<br />
heute anders<br />
Kunden müssen da abgeholt werden, wo sie sich aufhalten: im Netz,<br />
in den Social Media. Notwendig auch: einen Paradigmenwechsel im<br />
Verkaufsgespräch zu vollziehen. Denn oftmals weiß der Kunde über<br />
Produkte und Leistungen mehr als der Verkäufer selbst.<br />
Liken, bewerten, empfehlen, kommentieren – Kunden verraten<br />
über Facebook und Co. immer mehr Persönliches<br />
über sich selbst, ihre Vorlieben und Gewohnheiten. Sie<br />
liken Produkte, Firmen und Marken. Sie teilen anderen im<br />
Netz mit, wo es die besten Schnäppchen gibt, und sorgen<br />
somit dafür, dass Marketing und Vertrieb immer mehr<br />
verschwimmen. Fest steht zumindest: Social-Media-Plattformen<br />
wie Facebook sowie Test- und Bewertungsplattformen<br />
oder Couponing-Dienste ändern das Verhalten von Kunden:<br />
das Nachfrageverhalten, das Informationsverhalten, das<br />
Kaufverhalten und das Verhalten nach dem Kauf. Vertriebsstrategien<br />
müssen demnach überdacht werden, eine neue<br />
Kundenausrichtung ist gefragt. Vertrieb geht heute anders.<br />
Den Kunden 3.0 erreichen<br />
Knackpunkt für die Unternehmen ist es, den Kunden 3.0 zu<br />
erreichen – jenen neuen Kundentypus, der sich im Zuge der<br />
Digitalisierung und Social Economy entwickelt hat. Dieser<br />
Kunde ist selbstbewusst, präsent, fordernd. Er will Produkte<br />
nach seiner eigenen Facon mitgestalten. Vor allem aber ist er<br />
informiert. Teilweise weiß er besser über Produkte und<br />
Dienstleistungen Bescheid als die Unternehmen und Händler<br />
selbst. Denn der Kunde 3.0 recherchiert im Internet, auf der<br />
Homepage, in Blogs und tauscht sich über Konditionen und<br />
Bewertungen mit anderen auf Facebook und anderen<br />
Social-Media-Plattformen aus. Er liest Bewertungen und<br />
Empfehlungen von anderen im Netz und beschreibt seine eigenen<br />
Kauf- und Beratungserfahrungen sowie seine Meinungen<br />
über Ihre Leistungen und Ihren Service ebenfalls online.<br />
Soziale Netzwerke als Servicekanal nutzen<br />
Wenn man den Kunden erreichen will,<br />
muss man die neuen Entwicklungen<br />
berücksichtigen. Man muss da sein, wo<br />
sich der Kunde 3.0 aufhält: im Social<br />
Web. Nutzen Sie soziale Netzwerke wie<br />
Xing, Facebook oder Twitter als Servicekanal.<br />
Wichtig ist hierbei, dass die<br />
Kundenanfragen bei den neuen Kommunikationskanälen<br />
nicht erst morgen,<br />
sondern sofort beantwortet werden.<br />
Kritische Beiträge verlangen zudem<br />
Professionalität im Umgang mit ihnen.<br />
Und nicht zuletzt ist die richtige Ansprache<br />
wichtig. Führungskräfte müssen<br />
ihre Mitarbeiter dazu auffordern, eigenständig<br />
in sozialen Netzwerken zu<br />
posten, zu twittern und zu bloggen –<br />
unter eigenem Namen und mit Hinweis<br />
auf ihr Unternehmen. Ziel sollte sein,<br />
den Kunden Hilfe anzubieten und mit<br />
ihnen ins zu Gespräch kommen.<br />
Offline kann nicht mehr ohne Online<br />
Insgesamt kommt es darauf an, vertriebsintelligent<br />
zu handeln: die neuen<br />
Vertriebswege auf sinnvolle Weise mit<br />
klassischen zu verknüpfen wie Zusatzinfos<br />
per Mail zu verschicken, auf die<br />
Facebook-Seite des Unternehmens zu<br />
verweisen oder im Newsletter zu den<br />
eigenen aktuellen Angeboten auf Xing<br />
zu verlinken. Auch in klassischen Medien<br />
(Kundenmagazin, Flyer etc.) sollten die<br />
(potenziellen) Kunden auf Social-Media-<br />
Aktionen und -Aktivitäten aufmerksam<br />
gemacht werden. Offline kann heute<br />
nicht mehr ohne Online.<br />
Die Zukunft des Verkaufens:<br />
kein Verkauf<br />
Von Andreas Buhr, Vorstand der<br />
Buhr & Team Akademie für Führung und Vertrieb AG<br />
Vertriebsintelligent handeln heißt aber<br />
immer auch, dem Menschen weiterhin<br />
24 2 / <strong>2017</strong>
gerecht zu werden. Denn was bleibt:<br />
Menschen machen Geschäfte mit Menschen.<br />
Menschen vertrauen Menschen –<br />
gerade im Verkauf und Vertrieb. Das<br />
persönliche Gespräch wird daher wichtiger<br />
denn je. Und eine gute Vorbereitung<br />
ist hier nochmals wichtiger als früher.<br />
Um den Kunden schon vor dem Gespräch<br />
„besser kennenzulernen“ und<br />
Aufhänger für den Gesprächseinstieg zu<br />
finden, hat sich die „6-Icon-Recherche“<br />
bewährt. Sie umfasst die Social-Media-<br />
Kanäle Facebook, Xing, LinkedIn,<br />
Google+, YouTube sowie sonstige Plattformen<br />
– etwa Wikipedia oder branchenspezifische<br />
Portale. Der Kunde ist als<br />
Experte seiner Interessen oftmals besser<br />
im Bilde als der Verkäufer selbst. Diesen<br />
Paradigmenwechsel muss man begreifen.<br />
Die Zukunft des Verkaufens ist kein<br />
Verkauf. Die neue Rolle des Verkäufers<br />
ist die des Moderators, der Kunden<br />
durch gute Fragen dazu führt, ihre<br />
Entscheidungen selbst zu treffen. Das<br />
ändert alles.<br />
Erfolgsfaktor hybride Beratung<br />
Vertrieb wird in Zukunft einen Spagat<br />
machen müssen: einerseits der schnelle<br />
Dialog über das Internet, andererseits<br />
die wertvolle und unverzichtbare Kommunikation<br />
im Real Life. Der Kunde 3.0<br />
will hybrid beraten und betreut werden.<br />
Er will online wie offline begleitet<br />
werden. Und das bestmöglich.<br />
Vertrieb und Marketing verschmelzen<br />
Wichtig ist, eine Strategie für die nächsten<br />
fünf Jahre aufzusetzen. Dabei ist zu<br />
bedenken, dass die Trennung zwischen<br />
Vertrieb und Marketing sowie Produktentwicklung<br />
immer stärker aufgehoben<br />
wird. Vertrieb ist mit Social Media und<br />
den Techniken des Mobile Marketing<br />
immer und überall, Kunden greifen immer<br />
stärker selbstbestimmend in die<br />
Produktentwicklung mit ein. Wichtig ist<br />
zudem, sich gegebenenfalls externen<br />
Sachverstand zur Entwicklung einer<br />
solchen Strategien zu holen. Natürlich<br />
sollte auch die Expertise in der eigenen<br />
Firma genutzt werden, etwa von jungen<br />
Digital Natives oder von technologie -<br />
affinen Early Adopters, die immer<br />
genau über die neuesten Social Trends<br />
informiert sind.<br />
Vom Denken in klassischen Zielgruppen muss man sich<br />
hingegen verabschieden. Kunden finden sich immer weniger<br />
nach althergebrachten soziodemografischen Aspekten<br />
zusammen, sondern nach Werten. Das sind die Kauftreiber<br />
von heute. Im Vertrieb gilt heute zudem mehr denn je: up to<br />
date bleiben! Vertriebler müssen sich stets auf dem Laufenden<br />
halten, was neue Interessengruppen, neue Trends, neue<br />
Technologien, neue Vermarktungsplattformen betrifft. Dabei<br />
gilt es, sich auf den vielfältigen Social-Media- und Webplattformen<br />
das Feedback und die Ideen der Kunden, die<br />
mitgestalten wollen, einzuholen und später in die Realität<br />
umzusetzen.<br />
Qualität vor Quantität<br />
Qualitatives Feedback (weniger) wichtiger Kunden bringt oft<br />
mehr als viele unbedachte oder mit Gewinnspielen „erzwungenen“<br />
Likes und Feedbacks von flüchtigen Interessenten.<br />
Qualitative, persönliche<br />
Kundengespräche<br />
im Vertrieb<br />
bringen oft<br />
den Umsatzerfolg,<br />
den quantitative,<br />
breite Maßnahmen<br />
im Social und<br />
Mobile Marketing<br />
vorbereitet haben. Über Mobile Marketing können Kunden<br />
gezielte Produktinfos zugespielt werden. Vertriebsunterlagen<br />
sollten unbedingt mit QR-Codes versehen werden, die auf<br />
entsprechende Produkt-Landingpages im Internet oder gleich<br />
auf die entsprechenden Shop-Angebote verweisen.<br />
Abschied vom Preis-Argument<br />
Vom Denken in klassischen Zielgruppen muss man sich<br />
heute verabschieden. Kunden finden sich immer weniger nach<br />
althergebrachten soziodemografischen Aspekten zusammen,<br />
sondern nach Werten. Das sind die Kauftreiber von heute.<br />
Finanzielle Aspekte sind zwar nach wie vor wichtig, aber für<br />
den Kunden 3.0 nicht allein ausschlaggebend. Er bezieht<br />
ebenso und zunehmend stärker die Umweltverträglichkeit<br />
und Nachhaltigkeit von Produktion und Produkten als auch<br />
das Marken- und Firmenimage in seine Kaufüberlegungen<br />
ein. Dem Wertesystem der Kunden gilt es daher gerecht zu<br />
werden und Verkaufsargumente daraufhin abzuprüfen, inwieweit<br />
sie den Wertvorstellungen der Kunden entsprechen.<br />
Zu guter Letzt müssen Berater ihren bisherigen Kunden im<br />
Verkauf und Vertrieb zur Seite stehen, denn Kunden geben<br />
meist gute Referenzen.<br />
W<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
25
Makler im Gespräch<br />
„Die Berufszulassungsregeln für Makler sind<br />
noch viel zu unklar definiert“<br />
Um das Leitmotiv „Aus der Branche für die Branche“ mit Leben zu füllen, lädt <strong>ImmoCompact</strong> regelmäßig Makler zum<br />
persönlichen Gespräch über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der mittelständischen Immobilienwirtschaft ein.<br />
Diesmal im Gespräch über Digitalisierung, Regulierung und alle weiteren Herausforderungen des Makleralltags:<br />
Angelika Wieskus von Immobilien Fair & Freundlich ® .<br />
Frau Wieskus, was zeichnet Ihrer Meinung nach heutzutage<br />
einen starken und vor allem zukunftsfähigen Immobilienmakler<br />
aus?<br />
Hier sind stärker denn je ein verstärktes und vor allem<br />
flexibles Eingehen auf den Kunden, ein Rundum-sorglos-<br />
Leistungspaket sowie innovative, ergebnisorientierte, seriöse<br />
Vorgehensweisen gefordert. Im Bereich Fortbildung besteht<br />
noch erheblicher Nachholbedarf.<br />
Wie stark hat das Bestellerprinzip die deutsche Immobilienwirtschaft<br />
verändert?<br />
„Dem Vermietungsmarkt, in dem professioneller Beistand durch<br />
professionelle Makler oftmals unabdingbar ist, entstehen über<br />
eine starke Verlagerung in den Privatbereich durch Unkenntnis<br />
oftmals erhebliche wirtschaftliche und juristische Schäden.“<br />
Immens. Schließlich<br />
entstehen dem<br />
Vermietungsmarkt,<br />
in dem professioneller<br />
Beistand<br />
durch professionell<br />
tätige Makler oftmals<br />
unabdingbar<br />
ist, über eine starke Verlagerung in den Privatbereich durch<br />
Unkenntnis oftmals erhebliche wirtschaftliche und juristische<br />
Schäden.<br />
Befindet sich der deutsche Immobilienmarkt in einer Blase?<br />
In den stark nachgefragten Ballungsräumen teilweise sicherlich,<br />
jedoch sehe ich zurzeit die nach wie vor starke Nachfrage<br />
eher ungebrochen bis stagnierend. Regulativ wirken teilweise<br />
die neu eingeführten – allerdings nicht wirklich praxisorientiert<br />
definierten – Vergaberichtlinien für Immobilienkredite.<br />
Hier muss dringend Richtung Praxisnähe<br />
nachgebessert werden.<br />
Ist die Digitalisierung eher Chance<br />
oder Gefahr für die mittelständische<br />
Immobilienwirtschaft?<br />
Sie bietet auch Chancen für sich schnell<br />
und flexibel anpassende Dienstleister,<br />
führt allerdings auch zu einer „Verselbstständigung“<br />
des Privatsektors, in<br />
dem die vielfältigen juristischen Fallstricke<br />
und jene in der Vorgehensweise und besonders<br />
wirtschaftliche Gefahren sehr<br />
häufig unterschätzt werden.<br />
Immobilienmakler leiden in Deutschland<br />
ja nach wie vor unter einem<br />
schlechten Image. Wie ließe sich das<br />
Bild der Makler verbessern?<br />
Sachkundenachweise sind bedingt ein<br />
erster Schritt, allerdings zweifle ich an<br />
der Professionalität der Planung und<br />
Durchführung. Immobilienmakler mit<br />
einer langjährigen Branchenerfahrung<br />
müssen sehr viel intensiver in derartige<br />
Entscheidungsprozesse basisdemokratischer<br />
eingebunden werden. Planungen<br />
und Durchführungen dürfen nicht<br />
theoretisch allein Praxisfremden, Verbänden<br />
und Politikern überlassen werden.<br />
Von freien, unabhängigen, seriös<br />
tätigen Maklern erstellte Ethik-Richtlinien<br />
könnten ebenfalls in die richtige<br />
Richtung weisen.<br />
Wie wichtig sind die neuen Berufszulassungsregeln?<br />
Angelika Wieskus sorgt an ihrem Schreibtisch nicht nur für die Vermittlung von Immobilien,<br />
sondern setzt sich auch aktiv für die deutsche Immobilienbranche ein.<br />
Diese sind mir noch viel zu unklar definiert<br />
und ja auch offenbar lange noch<br />
nicht verabschiedet. Es zeichnet sich<br />
jedoch bedauerlicherweise bereits in der<br />
öffentlichen Diskussion ab, dass wieder<br />
einmal praxisferne Vorschläge unklar<br />
durch die Gremien und Medien wabern,<br />
26 2 / <strong>2017</strong>
Angelika Wieskus im Gespräch<br />
Geschäftsführerin der Immobilien Fair & Freundlich Immobilien ® GmbH<br />
wie dies schon beim sogenannten<br />
„Bestellerprinzip“ der Fall war. Hier darf<br />
es nicht um Verbraucherschutz gegen<br />
Makler, sondern es muss konstruktiv um<br />
den Verbraucherschutz – mit professionell<br />
tätigen Maklern – gehen. Marktwirtschaftliche<br />
Grundsätze, insbesondere<br />
die Vertragsfreiheit, dürfen nicht durch<br />
Regularien mit reinem Alibi-Charakter<br />
ausgehebelt und der Verbraucher nicht<br />
„teilentmündigt“ werden.<br />
Wie stark belasten Sie die ständig neuen<br />
Gesetze und Regulierungen?<br />
Durch ständig anderslautende Meldungen<br />
und unklare Formulierungen entstehen<br />
teilweise erhebliche Verunsicherungen<br />
im Markt, auch in unserem Netzwerk.<br />
Da entsteht hoher Aufklärungsbedarf sowohl<br />
in der verunsicherten Kundschaft<br />
als auch bei Geschäftspartnern. Dies hat<br />
beim „Bestellerprinzip“, das eher kontraproduktiv<br />
wirkt, bereits für reichlich<br />
Flurschäden im Gesamtmarkt gesorgt.<br />
Das Prinzip der „verbrannten“ Immobilie<br />
stellt sich hier besonders irrwitzig dar<br />
und konterkariert die gesetzlich garantierte<br />
Vertragsfreiheit.<br />
Welche Immobilien sind aus Ihrer<br />
Sicht derzeit besonders interessant?<br />
Diese Frage lässt sich nicht überregional<br />
und pauschal beantworten. Die eigene<br />
Immobilie ist sicher ein sehr wichtiger<br />
Bestandteil einer funktionierenden Alters -<br />
vorsorge, häufig werden jedoch die im<br />
Rentenstatus anfallenden, für die Zukunft<br />
nicht seriös zu prognostizierenden<br />
Betriebs- und Instandhaltungskosten<br />
unterschätzt. Besonders interessante<br />
Immobilien? Aus wessen und welcher<br />
Sicht? Dies ist nur für den Einzelfall zu<br />
beantworten und bedarf einer sorgfältigen<br />
Beratung des Kunden in seiner<br />
individuellen Situation.<br />
Was sind die größten Fehler, die Hauskäufer<br />
und Eigentümer machen?<br />
Derer gibt es aus Unkenntnis leider<br />
zahlreiche. Um es auf den Punkt zu<br />
Fair, freundlich, fortgebildet<br />
Angelika Wieskus war mehr als 20 Jahre in der Verwaltung eines<br />
Kaufhauskonzerns tätig. 17 Jahre ist die Groß- und Außenhandelskauffrau,<br />
Mutter und zweifache Großmutter inzwischen aber schon in<br />
der Immobilienbranche tätig. Seit elf Jahren ist sie bei Immobilien<br />
Fair & Freundlich ® Teil der Vertriebsdirektion Deutschland in Leer.<br />
Als Mitgründerin zweier bundesweiter Immobiliennetzwerke mit je<br />
bis zu 75 selbstständigen Niederlassungen setzt sie sich aktiv für die<br />
deutsche Immobilienbranche ein. So ist sie Teil des Experten-Beirats<br />
des BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft. Um immer<br />
auf dem Laufenden zu bleiben, baut die Expertin auf regelmäßige Fortbildungen.<br />
Im Umgang mit den Kunden lautet ihre Devise: immer fair &<br />
freundlich. Der Erfolg gibt ihr Recht. Von mehreren Maklerverbänden wurde<br />
Wieskus bereits als erfolgreichste Einzelmaklerin ausgezeichnet.<br />
bringen: sich allein und ohne professionelle Unterstützung –<br />
besonders erstmalig – in einem Marktsegment zu bewegen, in<br />
dem von gewerblichen Anbietern Sachkundenachweise gefordert<br />
werden. Hier geht es um hohe wirtschaftliche Werte und<br />
selbstverständlich werden hier aus mangelnde Fach- und<br />
Marktkenntnis heraus gravierende Fehler mit teils nicht<br />
unerheblichen wirtschaftlichen Schäden gemacht und hingenommen.<br />
Die Fallstricke werden erheblich unterschätzt. Ein<br />
professionell tätiger Makler macht sich von allein bezahlt.<br />
Was ist insgesamt die größte Herausforderung, vor der Sie<br />
derzeit stehen?<br />
Die stetige Neuausrichtung der Geschäftspolitik, die Gewinnung<br />
neuer Geschäftspartner und innovative, zukunftsorientierte<br />
Wege in einem eigentlich in den Bedürfnissen gleich gebliebenen<br />
Markt zu gehen und den gestiegenen Investitionsbedarf im<br />
Blick zu behalten.<br />
Frau Wieskus, vielen Dank für das interessante Gespräch!<br />
Sie sind selbst Immobilienmakler und möchten auch an unserer Interviewreihe teilnehmen?<br />
Dann tragen Sie Ihre Daten einfach unter www.immocompact.de/interviews ein und wir melden<br />
uns bei Ihnen!<br />
W<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
27
Immobilienverwaltung<br />
© xiaoliangge – Fotolia.com<br />
Zukunftstechnologie Glasfaser<br />
Um den Anforderungen der digitalen Welt gerecht zu werden, sind Unternehmen auf leistungsstarke Internetanschlüsse<br />
angewiesen. Bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie sind Breitbandanschlüsse daher ein wichtiger Entscheidungsfaktor<br />
für Unternehmen. Mit einem Glasfaseranschluss kann der Bedarf von morgen schon heute gedeckt und<br />
die Attraktivität und der Wert insbesondere von Gewerbeimmobilien langfristig gesichert werden.<br />
Ob IT-Outsourcing über Cloud-Dienste, digitale Produktionsabläufe<br />
oder vernetzte CRM-Anwendungen – der<br />
Einsatz digitalisierter Technologien hat den Bandbreitenbedarf<br />
der deutschen Wirtschaft in den vergangenen Jahren<br />
um ein Vielfaches erhöht. Dementsprechend spielt für<br />
Unternehmen auch bei der Immobiliensuche ein leistungsstarker<br />
Internetzugang eine immer wichtigere Rolle: Bürogebäude<br />
ohne schnellen Internetanschluss sind tendenziell<br />
kaum mehr vermittelbar, schon bald werden hochperformante<br />
Breitbandanschlüsse ein zentraler Standortfaktor<br />
sein. Aktuelle Schätzungen von Immobilienexperten gehen<br />
davon aus, dass ein Glasfaser-Hausanschluss den Wert einer<br />
Immobilie um bis zu 8% steigert – Tendenz angesichts des<br />
digitalen Wandels steigend.<br />
Zuverlässige Internetanbindung mit Glasfaser<br />
Von Dr. Jürgen Hernichel,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung von 1&1 Versatel<br />
Der Bandbreitenbedarf wird in den kommenden Jahren<br />
rasant ansteigen: So prognostiziert beispielsweise eine vom<br />
Wissenschaftlichen Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste<br />
(WIK) durchgeführte Studie, dass bereits im<br />
Jahr 2<strong>02</strong>5 über 75 Prozent aller Nachfrager in Deutschland<br />
einen Bedarf an Bandbreiten von mindestens 500 MBit/s im<br />
Down- und 300 MBit/s im Upload und damit nach echter<br />
Glasfaser haben. Entsprechend sind alle betroffenen Unternehmen<br />
darauf angewiesen, dass bis 2<strong>02</strong>5 Glasfaser in ihr<br />
Gebäude gelegt wird: Mit Kupferleitungen – dazu zählt auch<br />
das zurzeit bundesweit eingeführte Vectoring – lassen sich<br />
diese Bedarfe ebenso wenig abbilden wie über Koaxialnetze<br />
der Kabelanbieter. Zudem ist ein Glasfaser-Hausanschluss<br />
nahezu unbegrenzt skalierbar, die Bandbreite also nach<br />
Bedarf erweiterbar. Im Vergleich zu anderen Übertragungstechnologien<br />
ist ein Glasfaseranschluss<br />
besonders zukunftssicher.<br />
Unzureichende Breitbandversorgung<br />
in Deutschland<br />
Trotz des großen Bedarfs hinkt<br />
Deutschland beim Thema Glasfaser<br />
noch hinterher. Mit einer Glasfasernetzabdeckung<br />
von gerade einmal rund 7%<br />
liegt Deutschland weit unter dem<br />
EU-Durchschnitt. Es besteht akuter<br />
Handlungsbedarf, damit der Motor der<br />
deutschen Wirtschaft nicht auf der<br />
Daten-Kriechspur ins Stottern gerät.<br />
Im Rahmen einer Infrastrukturinitiative<br />
erschließt 1&1 Versatel systematisch<br />
Gewerbegebiete im gesamten Bundesgebiet<br />
mit Glasfaser und ermöglicht<br />
den dort ansässigen Unternehmen so<br />
Internet-Geschwindigkeiten von bis zu<br />
100 GBit/s. Im Rahmen der Initiative<br />
entstehen den Unternehmen keine<br />
Baukosten: In einem Angebotszeitraum<br />
übernimmt der Telekommunikationsanbieter<br />
die Kosten für die Tiefbauarbeiten,<br />
den Hausanschluss sowie<br />
die Installation und das Freischalten<br />
des technischen Equipments. Einzige<br />
Voraussetzung für die Erschließung ist,<br />
dass sich ausreichend Unternehmen in<br />
einem Gewerbegebiet für die Anbindung<br />
an das Glasfasernetz entscheiden.<br />
Der Bau von (Groß-)Kundennetzen<br />
und – zusätzlich zum aktiven Ausbau –<br />
der Kauf passiver Teilnetze und Leer-<br />
28 2 / <strong>2017</strong>
ohrkapazitäten sind weitere wichtige<br />
Maßnahmen, um den Glasfaserausbau<br />
möglichst flächendeckend und engmaschig<br />
zu gestalten.<br />
Bewährte Verfahren und<br />
innovative Lösungen<br />
Noch immer ist der Glasfaserausbau<br />
kosten- und zeitintensiv, größter Kostentreiber<br />
bleiben dabei die Tiefbauarbeiten.<br />
Daher ist es wichtig, neue Wege<br />
zu gehen und innovative Lösungen zu<br />
finden. 1&1 Versatel verfolgt einen Verlegetechnologien-Mix:<br />
Neben dem Einsatz<br />
von bewährten Verfahren wie dem<br />
klassischen Tiefbau testet das Unternehmen<br />
neue Verlegemethoden mit dem<br />
langfristigen Ziel, die Bauzeiten zu verkürzen<br />
und die Kosten für die Glasfaserverlegung<br />
so weiter zu senken. Im<br />
Dezember 2016 setzte der Telekommunikationsanbieter<br />
erstmals Nano-<br />
Trenching ein. Das Verfahren ermöglicht<br />
es, innerhalb von zwei Tagen ca. einen<br />
Kilometer Glasfaser zu verlegen.<br />
Ein weiterer wichtiger Schritt ist der Aufbau einer Aggregator-<br />
Plattform, die es ermöglicht, die in Deutschland bestehenden<br />
Glasfaser-Hausanschlüsse an die 1&1-Infrastruktur standardisiert<br />
anzubinden. Mit diesem Open-Access-Modell können<br />
so bereits zur Verfügung stehende Netze, beispielsweise von<br />
Stadtnetzbetreibern, noch besser ausgelastet werden.<br />
Infrastruktur der Zukunft<br />
Als Partner der Wirtschaft bietet 1&1 Versatel viele Möglichkeiten<br />
für einen schnellen und effizienten Glasfaserausbau –<br />
als standardisiertes Produkt oder individuelle Lösung. Im<br />
vergangenen Jahr führte der Geschäftskundenspezialist der<br />
1&1 Gruppe Glasfaser Business Pro ein: Das Produkt bietet<br />
Gigabit-Geschwindigkeiten zu Fixpreisen und ermöglicht<br />
Unternehmen so ohne komplizierte Berechnungen zu<br />
Baukosten den Zugang zur Infrastruktur der Zukunft. Der<br />
Glasfaseranschluss hält dabei mit den wachsenden<br />
Ansprüchen von Unternehmen Schritt; diese können ihre<br />
Glasfaser-Geschwindigkeit selbst bestimmen und zwischen<br />
garantierten Bandbreiten von 50 MBit/s bis zu 1 GBit/s<br />
wählen. Dem Bedarf vieler Unternehmen entsprechend<br />
kann eine symmetrische Upload-Option zugebucht werden.<br />
Mit Innovationen wie diesen leistet der Telekommunikationsanbieter<br />
einen wichtigen Beitrag für die Erschließung<br />
Deutschlands mit zukunftsfähiger Glasfaser.<br />
W<br />
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Finanzen<br />
© Sergey Nivens – Fotolia.com<br />
Kommt jetzt die<br />
große Zinswende?<br />
Die Zinswende ist gerade in der Baufinanzierung ein heiß diskutiertes<br />
Thema. Schließlich sind die Zinsen und die Zinsbindung wichtige<br />
Faktoren bei der Finanzierung von Immobilien. Die zuletzt scheinbar<br />
zurückgekehrte Inflation scheint die Wahrscheinlichkeit einer baldigen<br />
Zinswende erhöht zu haben. Doch ist dem wirklich so?<br />
Stöbert man dieser Tage durch die Medienwelt der Finanzund<br />
Immobilienbranche, so schmücken die Überschriften<br />
Sätze wie „Hurra die Inflation ist zurück“, „Kaufkraft<br />
sinkt: Plus Minus Null – Die Inflation ist zurück“ oder gar<br />
„Die Inflation ist wieder da: Korrigiert Draghi jetzt den EZB-<br />
Kurs?“. Eine Prognose einer kommenden Zinswende nach der<br />
anderen folgt.<br />
Ein böser Geist kehrt zurück<br />
Seit geraumer Zeit werden wir immer wieder von einem bösen<br />
Geist heimgesucht. Er spukt ungebremst in den Medien und<br />
versetzt so viele in Angst und Schrecken. Bei manchen weckt<br />
er auch unangenehme Erinnerungen an längst vergangene<br />
Zeiten. Eine Hyperinflation und eine Währungsreform<br />
resultierend aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg könnte<br />
ein Grund für die Sensibilität der Bundesbürger in Hinsicht<br />
auf monetäre Themen sein.<br />
Ein Großteil der Marktteilnehmer spekuliert, ohne dass es<br />
die dafür erforderlichen Signale gibt, auf die große Zinswende.<br />
Liest man sich die Artikel einmal genauer durch, ist nicht<br />
ersichtlich, auf welchen Daten und Fakten sich die Spekulationen<br />
stützen. Denn wie jeder Geist ist auch die Inflation<br />
nicht auf den ersten Blick zu erkennen, und zunächst muss<br />
man wissen, dass die Inflation Maskeraden liebt und sich in<br />
ganz unterschiedlichen Gestalten zeigt, die aber im Endeffekt<br />
langfristig das Gleiche bewirken.<br />
Kerninflationsrate entscheidend<br />
Enttarnen wir die erste Erscheinungsform unseres Gespenstes:<br />
die Inflation auf Basis des Verbraucherpreisindex (VPI). Sieht<br />
man sich die Verbraucherpreise in der<br />
Eurozone an, so könnte man den Eindruck<br />
erhalten, dass diese tatsächlich<br />
stark steigen. Viel wichtiger ist jedoch<br />
die Kerninflationsrate, da diese aussagekräftiger<br />
ist als die Inflationsrate auf<br />
Basis des VPI. Im Unterschied zur Kerninflationsrate<br />
sind in der Inflationsrate<br />
Energie und die Nahrungsmittelpreise<br />
enthalten, welche bekannt sind für<br />
starke Preisschwankungen. Bei eben<br />
dieser Kerninflationsrate lässt sich eine<br />
Seitwärtsbewegung seit ungefähr 2014<br />
erkennen. Aktuell liegt diese auch<br />
immer noch bei nur etwa 0,9%.<br />
Solange die Kerninflationsrate sich<br />
nicht dynamisiert, kann man auch<br />
nicht von einer Inflation sprechen.<br />
Woher kommen also die Spekulationen<br />
gerade aus der Medienwelt? Zeitmangel<br />
für Recherchearbeiten und der Drang<br />
nach Schlagzeilen sind hierbei naheliegende<br />
Motive. Neuwirth Finance arbeitet<br />
deshalb stetig an der Sensibilisierung der<br />
Kunden, damit diese darauf achten, von<br />
wem solche essenziellen Informationen<br />
kommen und vor allem auf welchen<br />
Daten und Fakten sie basieren. Weitere<br />
Hilfestellung bietet ein Zinskommentar,<br />
der alle zwei Wochen kostenlos unter<br />
www.neuwirth.de erscheint. Mit ihm<br />
bekommen Leser regelmäßig eine Einschätzung<br />
der aktuellen Zinswirtschaft.<br />
Fakten sprechen gegen Zinswende<br />
Von Kurt Neuwirth,<br />
Gründer und Geschäftsführer der Neuwirth Finance GmbH<br />
De facto lässt sich zusammenfassen,<br />
dass wir vor keiner Zinswende stehen<br />
können, da die Kerninflationsrate zu<br />
niedrig ist und man von keiner Dynamisierung<br />
ebendieser sprechen kann.<br />
Zinsprofis wissen zudem, dass es eine<br />
Zinswende nur geben kann, wenn die<br />
Wirtschaft beginnt, heiß zu laufen. Und<br />
läuft sie aktuell wirklich heiß? W<br />
30 2 / <strong>2017</strong>
ANZEIGE<br />
Die Immobilien-Leibrente:<br />
Neues Geschäft für Makler<br />
Bisher hatten Makler die Standbeine Verkauf und Vermietung, letzteres ist durch das Bestellprinzip oft arg beschädigt.<br />
Mit der Immobilien-Leibrente können sie sich künftig eine neue dritte Vertriebssäule aufbauen.<br />
Immobilieneigentümer im Rentenalter sind für<br />
Makler schwierige Kunden, denn sie lassen<br />
sich für einen Verkauf ihres Hauses oder ihrer<br />
Wohnung nur selten gewinnen. Dies gilt jedoch<br />
ausschließlich für den klassischen Verkauf. Die<br />
Veräußerung auf Leibrentenbasis wird dagegen<br />
zunehmend auch in Deutschland beliebter und<br />
für Vermittler zu einem lohnenden Geschäft.<br />
Bundesweit arbeiten bereits mehr als 100 Makler<br />
mit der Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG zusammen,<br />
dem einzigen institutionellen Anbieter<br />
für die Immobilien-Leibrente in ganz Deutschland.<br />
Das Frankfurter Unternehmen tritt dabei immer<br />
direkt als Käufer der Immobilien auf, übernimmt die vermittelten<br />
Häuser und Wohnungen also in seinen Bestand. Für die Makler<br />
entfallen so aufwendige Exposé-Erstellungen und Objektbesichtigungen,<br />
denn die Deutsche Leibrenten ist ein fester Kooperations-<br />
und Vertriebspartner.<br />
Makler erschließen sich neue Kundengruppe<br />
Durch die Zusammenarbeit mit der Deutsche Leibrenten erschließen<br />
sich Makler eine neue Kundengruppe. Mit ihrer regionalen<br />
Präsenz und Expertise begleiten sie den Ankaufsprozess der Immobilien<br />
von Senioren vor Ort und erhalten dafür eine attraktive<br />
Vermittlungsprovision. Auf Seiten der Deutsche Leibrenten werden<br />
sie von einem professionellen Team mit hoher Immobilienerfahrung<br />
begleitet. Die Bewertung der Häuser und Wohnungen der<br />
Senioren erfolgt durch renommierte und unabhängige Sachverständige.<br />
Die Deutsche Leibrenten steht den Maklern zudem<br />
unterstützend zur Seite, beispielsweise mit gemeinsamen Kundenveranstaltungen,<br />
Informationsmaterial oder Webinaren.<br />
Friedrich Thiele,<br />
Vorstand Deutsche Leibrenten<br />
Zunehmendes Interesse bei Senioren<br />
Die Verrentung von Immobilien kann sich für<br />
Makler somit als eigenständige Vertriebsschiene<br />
neben dem Verkauf und der Vermietung etablieren.<br />
Das Potenzial für die Immobilienverrentung<br />
ist da. Jeder fünfte Eigentümer ab 69 Jahren<br />
zeigt Interesse an einem solchen Modell, wie eine<br />
Studie der Deutsche Leibrenten in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut für Versicherungswissenschaft<br />
der Universität Köln zeigt.<br />
Denn viele Senioren haben fast ihr gesamtes<br />
Vermögen in der Immobilie gebunden. Steigen<br />
mit zunehmendem Alter die Ausgaben, beispielsweise für Gesundheit<br />
und Pflege, benötigen sie das in ihr Haus beziehungsweise<br />
ihre Wohnung gebundene Vermögen, um ihren Lebensstandard<br />
zu halten. Ein klassischer Verkauf kommt für sie allerdings kaum<br />
infrage, denn 90 Prozent wollen unbedingt in ihrer vertrauten<br />
Umgebung bleiben.<br />
Der gesamte Verkehrswert wird genutzt<br />
Mit der Immobilien-Leibrente sichern sich die Senioren ein lebenslanges<br />
Wohnrecht. Der Wert des Hauses oder der Wohnung<br />
wird in eine lebenslange Rente umgewandelt. Im Zuge des<br />
Verkaufs erhalten die Senioren eine reallastgesicherte Leibrente<br />
sowie ein notariell beurkundetes und grundbuchgesichertes lebenslanges<br />
Wohnrecht, sie wohnen also mietfrei weiter in der<br />
vertrauten Umgebung.<br />
Eine Leibrente steht nicht in Konkurrenz zum<br />
klassischen Verkauf<br />
Die Leibrente ist dabei nicht als Konkurrenz zu einem klassischen<br />
Verkauf der Immobilie zu sehen. Mit ihr hat der Makler ein Immobilienprodukt<br />
an der Hand, das bei Senioren auf Interesse stoßen<br />
wird, die bisher die Tür für einen Verkauf keinen Spalt weit öffneten.<br />
Gemeinsam mit der Deutsche Leibrenten kann er diesen bisher<br />
nicht genutzten Markt der Immobilien-Verrentung erschließen.<br />
Weitere Informationen zur Kooperation mit der Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG<br />
erhalten Makler unter https://deutsche-leibrenten.de/partner/kooperationspartner/<br />
Die Deutsche Leibrenten ist auch auf der Deutschen Immobilienmesse<br />
in den Westfalenhallen in Dortmund vertreten. Vorstand Friedrich<br />
Thiele spricht dort am 31. Mai von 13.00 Uhr bis 13.45 Uhr in<br />
Halle 8 Workshopraum 3. Das Thema: Die Immobilien Leibrente – so<br />
funktioniert die Rente aus Stein.<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
31
Investment<br />
„Wir legen viel Wert auf ein gutes Verhältnis<br />
zu Maklern und Verkäufern“<br />
Interview mit Jakob Mähren, Gründer und CEO der Mähren AG<br />
Jakob Mähren ist ein Shooting-Star der deutschen Immobilienbranche. Der 34-Jährige ist einer der aktivsten und<br />
erfolgreichsten Akteure am Berliner Immobilienmarkt. Schnelligkeit, Professionalität und ein starkes Netzwerk sind<br />
seine Erfolgsfaktoren. In der Hauptstadt sieht er trotz stark gestiegener Preise nach wie vor jede Menge Potenzial.<br />
Immobilieninvestoren sollten aber unbedingt neue Mobilitätskonzepte im Auge behalten.<br />
Herr Mähren, Sie sind einer der jüngsten professionellen<br />
Immobilieninvestoren Deutschlands. Ihr Unternehmen hält<br />
bereits mehr als 3.000 Wohneinheiten im Bestand und baut<br />
diesen stetig weiter aus. Was ist Ihr Erfolgsrezept?<br />
Die Immobilienbranche ist immer noch vergleichsweise<br />
konservativ. Wir versuchen schneller als andere Marktakteure<br />
zu sein – dadurch konnten wir oft Chancen nutzen, bevor<br />
andere sie gesehen haben. Unser Ziel ist, nicht Trends hinterherzulaufen,<br />
sondern nach vorne zu schauen. Der beste<br />
Deal ist immer der nächste.<br />
Das ist aber nur die eine Seite. Die andere ist Professionalität.<br />
Egal wie schnell wir agieren, Verlässlichkeit und Sorgfalt müssen<br />
sein. Bei aller Dynamik ist das die Basis unseres Erfolges. Unsere<br />
Partner wissen das zu schätzen. Als ich anfing, kannte mich<br />
niemand. Inzwischen haben wir ein hervorragendes Netzwerk<br />
aufgebaut. Wer einmal an die Mähren AG verkauft hat, macht<br />
wieder Geschäfte mit uns oder empfiehlt uns weiter.<br />
Die Mähren AG hat allein 2016 mehr als 150 Mio. Euro<br />
investiert. Allgemein wird hingegen über ein mangelndes<br />
Angebot geklagt. Wie findet man in diesem Umfeld noch<br />
viele attraktive Objekte?<br />
Da kommt nicht zuletzt unser gewachsenes Netzwerk zum<br />
Einsatz. Wir legen viel Wert auf ein gutes Verhältnis zu Maklern<br />
und Verkäufern. Dazu gehört zum Beispiel, dass wir<br />
Provisionen, wenn<br />
„Die Immobilienbranche ist immer noch vergleichsweise<br />
konservativ. Wir versuchen schneller als andere Marktakteure<br />
zu sein – dadurch konnten wir oft Chancen nutzen,<br />
bevor andere sie gesehen haben.“<br />
möglich, noch am<br />
selben Tag überweisen.<br />
Die Leute<br />
wissen dann: Wenn<br />
ich an Mähren verkaufe,<br />
läuft das gut,<br />
die sind schnell<br />
und zuverlässig. Mit<br />
denen mache ich gern Geschäfte. Wenn sie dann wieder ein<br />
interessantes Angebot haben, kommen sie damit hoffentlich<br />
zuerst zu uns.<br />
Wichtig ist außerdem Mut, gepaart mit der richtigen Mischung<br />
aus Intuition und Marktanalyse, um den Trends immer<br />
einen Schritt voraus zu sein. Ich habe mein erstes<br />
Mietshaus in Berlin-Neukölln gekauft, als sich noch niemand<br />
für diesen Bezirk interessiert hat<br />
– im Gegenteil: Neukölln hatte einen<br />
katastrophalen Ruf. Heute ist das ein<br />
echter Szenebezirk, mit tollen Clubs<br />
und Bars, das zieht vor allem junge<br />
Leute an. Entsprechend steigen dort<br />
die Mieten und Kaufpreise überdurchschnittlich<br />
schnell.<br />
Es gibt also kein Geheimrezept. Was<br />
unseren Vorsprung sichert, ist die gesunde<br />
Mischung: Verlässlichkeit, Professionalität,<br />
Sorgfalt – aber auch Dinge<br />
wie Schnelligkeit, Dynamik und das<br />
richtige Timing.<br />
Die meisten Objekte Ihres Portfolios<br />
befinden sich in Berlin. Was zeichnet<br />
Immobilien in der Hauptstadt aus?<br />
Als echter Berliner glaube ich an das Potenzial<br />
dieser Stadt. Der Berliner Immobilienmarkt<br />
ist weiterhin sehr attraktiv.<br />
Die Bevölkerung wächst jedes Jahr, die<br />
Wirtschaftszahlen entwickeln sich positiv.<br />
Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt<br />
also hoch und die Mieten steigen weiter.<br />
Das kann jedoch nicht ewig weiter -<br />
gehen, gerade im bezahlbaren Segment,<br />
auf das wir uns konzentrieren. Die Löhne<br />
steigen zwar, aber nicht im selben<br />
Tempo wie die Mieten. Der Anstieg hat<br />
sich inzwischen verlangsamt und wir<br />
befinden uns bei Mieten wie bei Kaufpreisen<br />
inzwischen auf einem hohen,<br />
aber stabilen Niveau.<br />
Allerdings passen sich inzwischen die<br />
ehemals schlechten Lagen preislich<br />
immer mehr an die guten Lagen an. Da<br />
muss man beim Kauf genau hinschauen<br />
– internationale Investoren, die die<br />
Stadt nicht gut kennen, können das oft<br />
nicht. So kommt es immer wieder zu<br />
Ausreißern bei den Kaufpreisen. Ins-<br />
32 2 / <strong>2017</strong>
gesamt ist Berlin aber im Vergleich zu<br />
anderen Metropolen und europäischen<br />
Hauptstädten immer noch sehr günstig.<br />
Berlin hat gute Aussichten. Unser Vorteil<br />
ist, dass wir vor Ort sind und den<br />
Standort genau kennen. Dadurch können<br />
wir Chancen sehen, die anderen<br />
Investoren entgehen.<br />
Die Preise in Berlin sind in den vergangenen<br />
Jahren stark gestiegen. Wie<br />
groß ist die Blasengefahr?<br />
Dass die Preise gestiegen sind, ist erst<br />
einmal eine ganz normale Entwicklung,<br />
ebenso wie die Tatsache, dass sich der<br />
Anstieg abgeschwächt hat. Das lässt sich<br />
auch durch einen historischen Aufholprozess<br />
nach der Wende erklären. Im<br />
Vergleich zu anderen deutschen Städten<br />
wie München oder Frankfurt am Main<br />
oder gar internationalen Metropolen<br />
wie Paris oder London ist Berlin sogar<br />
noch günstig. Um die Gefahr einer Blase<br />
einzuschätzen, muss man auch fragen,<br />
wie Immobilieninvestitionen finanziert<br />
werden. Und da zeigt sich, dass sehr viel<br />
Eigenkapital im Markt ist. Die Banken<br />
sind sehr zurückhaltend bei der Kreditvergabe,<br />
die Beleihungswerte bewegen<br />
sich in einem gesunden Bereich.<br />
Dass es einzelne Ausreißer gibt, will ich<br />
nicht leugnen. Manche Projekte in<br />
B-Lagen sind tatsächlich überteuert.<br />
Solche Projekte sind nur bei anhaltender<br />
Preissteigerung auch in Zukunft<br />
wirtschaftlich. Wenn dann noch teures<br />
Mezzanine-Kapital involviert ist, das refinanziert<br />
werden muss, kann das schon<br />
mal nach hinten losgehen. Bei soliden<br />
Investments mit verlässlichen Partnern<br />
sehe ich keine Gefahr.<br />
Immobilieninvestor muss man auf solche Entwicklungen<br />
reagieren können.<br />
Zum anderen wirken sich Mobilitätskonzepte stark auf den<br />
Flächenverbrauch aus. Heute beansprucht der Individualverkehr<br />
enorm viel Platz, für Parkraum, mehrspurige Straßen<br />
selbst mitten in der Stadt und so weiter. Wenn sich das ändert,<br />
wenn die Verschiebung<br />
in Rich-<br />
„Ich sehe deutliche Parallelen zwischen der Entwicklung<br />
Berlins in den vergangenen Jahren und dem, was<br />
jetzt gerade zum Beispiel in Leipzig passiert.“<br />
tung intelligenterer<br />
Konzepte weitergeht,<br />
werden unter<br />
Umständen große<br />
Flächen frei. Davon<br />
sind vor allem<br />
Großstädte betroffen, in denen häufig ein Mangel an Baugrund<br />
den Druck auf den Wohnungsmarkt erhöht. Ein veränderter<br />
Nutzungsartenbesatz hat außerdem Auswirkungen auf<br />
die Mikrolage. All das muss man ebenfalls im Blick behalten.<br />
Neben Berlin investieren Sie auch in Mittel- und Ostdeutschland.<br />
Warum?<br />
Ich sehe deutliche Parallelen zwischen der Entwicklung Berlins<br />
in den vergangenen Jahren und dem, was jetzt gerade<br />
zum Beispiel in Leipzig passiert. Noch sind etliche attraktive<br />
Objekte zu Kaufpreisfaktoren unter 20 erhältlich, gleichzeitig<br />
steigt die Einwohnerzahl. Das erhöht die Nachfrage, die Mieten<br />
und Kaufpreise klettern. Vor allem Universitätsstädte<br />
sind interessant, solange sie nicht zu klein sind.<br />
Ein wichtiger Faktor ist für uns zudem die Erreichbarkeit vom<br />
Unternehmensstandort aus. Man ist von Berlin aus ganz<br />
schnell in Städten wie Leipzig, Magdeburg oder Halle (Saale),<br />
die Fahrt dauert nicht länger als so manche Strecke innerhalb<br />
der Hauptstadt. Da bot sich die Expansion gerade in diese<br />
Standorte für uns als Berliner Unternehmen an.<br />
Bezüglich der Nutzungsarten setzen Sie vor allem auf Wohnimmobilien<br />
wie klassische Miethäuser, Wohnanlagen oder<br />
Immobilienportfolios. Was zeichnet diese im Vergleich zu<br />
zum Beispiel Gewerbeimmobilien aus?<br />
O<br />
Gerade in großen Städten wie Berlin<br />
spielen Mobilitätskonzepte eine immer<br />
wichtigere Rolle. Wie wichtig ist es,<br />
diese als Immobilieninvestor im Blick<br />
zu haben?<br />
Definitiv sehr wichtig, aus zwei Gründen:<br />
Zum einen haben Mobilitätskonzepte<br />
einen massiven Einfluss auf die<br />
Bewertung von Standort und Lage.<br />
Stellen Sie sich vor, ein Hyperloop von<br />
Görlitz nach Berlin würde gebaut –<br />
auf einmal wäre Görlitz im Berliner<br />
Einzugsgebiet für Pendler. Das würde<br />
den Standort enorm aufwerten. Als<br />
Jakob Mähren investiert mit der Mähren AG mittlerweile über 150 Mio. Euro in deutsche<br />
Wohnimmobilien, vorzugsweise in der Hauptstadt.<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
33
Investment<br />
Dass die Mähren AG vor allem in diesem Bereich investiert,<br />
hat seinen Ursprung in der Unternehmensgeschichte: Ich<br />
habe nach der Jahrtausendwende mit einer einzigen Wohnung<br />
angefangen, die ich damals selbst saniert und mit Gewinn<br />
weiterverkauft habe. Das war der Grundstein, und<br />
diesem Erfolgsrezept bin ich treu geblieben – wenn auch in<br />
größerem Maßstab.<br />
Wohnimmobilien passen auch besser zu unserer Anlagestrategie.<br />
Gewerbeimmobilien sind häufig Single-Tenant-Objekte.<br />
Das birgt<br />
„Damit es auch in wachsenden Großstädten bezahlbaren<br />
Wohnraum gibt, müsste mehr gebaut werden – und der<br />
Eigentumserwerb müsste erleichtert werden, statt mit immer<br />
höheren Grunderwerbsteuern verteuert zu werden.“<br />
immer ein höheres<br />
Klumpenrisiko.<br />
Zudem sind<br />
die Mieteinnahmen<br />
in dieser<br />
Asset-Klasse sehr<br />
viel stärker von<br />
der allgemeinen<br />
Konjunktur abhängig. Wohnimmobilien, gerade im bezahlbaren<br />
Mietsegment, sind da weniger anfällig und können<br />
kleinteiliger erworben werden. Das macht die Investition<br />
flexibler und verteilt das Risiko.<br />
In diesem und im kommenden Jahr wollen Sie noch einmal<br />
300 Mio. Euro investieren. Was macht Sie zuversichtlich, dass<br />
das gelingt?<br />
Bisher haben wir noch alle unsere Ziele gehalten und ich<br />
sehe keinen Grund, warum das in diesem Jahr anders sein<br />
sollte. Die ersten Ankaufserfolge konnten wir bereits verbuchen,<br />
wir sind also auf dem besten Weg, unser Ziel für <strong>2017</strong><br />
zu erreichen.<br />
Wie zuversichtlich sind Sie im Allgemeinen für die deutschen<br />
Immobilienmärkte?<br />
Einerseits sehe ich weiterhin positiv in die Zukunft. Gerade in<br />
den Metropolen, aber auch in ausgewählten B-Städten, überall,<br />
wo die Bevölkerung wächst. Deutschland ist politisch und<br />
wirtschaftlich stabil. Das zieht auch internationale Investoren<br />
an, die nach sicheren Anlagemöglichkeiten suchen.<br />
Berliner Jung auf der Überholspur<br />
Während andere nach dem richtigen Studium<br />
Ausschau hielten, machte Jakob Mähren<br />
kurz nach dem Abitur als Trader einen Gewinn<br />
von 40.000 Euro. Doch statt es wie<br />
viele Trader wieder zu verzocken, investierte<br />
er das Geld in seine erste Immobilie: eine<br />
Wohneinheit in einem Mehrfamilienhaus. Er<br />
sanierte sie eigenhändig und verkaufte sie<br />
anschließend mit Gewinn. Damit war der<br />
Grundstock der heutigen MÄHREN AG gelegt.<br />
Zu einer Zeit, als die Stadt Berlin noch<br />
nicht besonders beliebt war, erwarb Mähren<br />
die ersten Mehrfamilienhäuser in Kiezen<br />
wie Neukölln, Friedrichshain oder Mitte.<br />
Heute gehören sie zu den attraktivsten und<br />
lebenswertesten Lagen der Hauptstadt. Der<br />
Mut, in die damals unbeliebten Bezirke zu<br />
investieren, hat sich ausgezahlt. Mit der<br />
Mähren AG hält er heute mehr als 3.000<br />
Wohneinheiten im Bestand und hat ein<br />
Team von rund 50 Immobilienspezialisten<br />
aufgebaut. Dieses Team bildet mit Jakob<br />
Mähren an der Spitze heute eines der dynamischsten<br />
Unternehmen der Branche.<br />
Andererseits besteht großer Handlungsbedarf<br />
seitens der Politik. Damit es auch<br />
in wachsenden Großstädten bezahlbaren<br />
Wohnraum gibt, müsste mehr gebaut<br />
werden – und der Eigentumserwerb<br />
müsste erleichtert werden, statt mit<br />
immer höheren Grunderwerbsteuern<br />
verteuert zu werden. Aktuell werden<br />
Investoren gerade in Berlin nahezu gezwungen,<br />
am Bedarf vorbei zu bauen,<br />
weil Neubauten nur noch mit Luxusmieten<br />
realisierbar sind.<br />
W<br />
© JFL Photography – Fotolia.com<br />
Berlin ist für Jakob Mähren nicht nur Heimat, sondern trotz der massiven Preissteigerungen der vergangenen Jahre noch immer ein äußerst interessanter Immobilienmarkt.<br />
34 2 / <strong>2017</strong>
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Investment<br />
© Style-Photography – Fotolia.com<br />
Die fünfte Generation:<br />
Neue Maßstäbe bei offenen Immobilienfonds<br />
Immobilien sind nicht nur als Direktinvestments, sondern auch als Fonds begehrt. Gerade offene Immobilienfonds<br />
erleben derzeit eine Renaissance. Doch nicht nur die Rahmenbedingungen sind gut. Offene Immobilienfonds der<br />
fünften Generation wie der Swiss Life Living+Working setzen zudem neue Maßstäbe bei der Anlagestrategie.<br />
Deutschlands Anleger wollen nach wie vor vor allem<br />
Eins: Sicherheit. Und so verzeichneten die für ihre<br />
geringen Wertschwankungen geschätzten offenen<br />
Immobilienfonds zwischen 2010 und 2015 über 14 Mrd. Euro<br />
Mittelzuflüsse – und damit mehr als viele andere Fonds -<br />
segmente. Alleine 2016 sammelten sie über 4 Mrd. Euro ein.<br />
Das war der höchste Wert seit 2007. Vergleichsweise solide<br />
Rentenalternativen mit auskömmlicher Rendite sind hingegen<br />
angesichts der anhaltenden Niedrig- und Negativzinsen sehr<br />
rar geworden.<br />
Inflationsschutz und Krisenstabilität<br />
Gründe für die anhaltenden Absatzerfolge der offenen Immobilienfonds<br />
gibt es zahlreiche. Zum Beispiel übertreffen die<br />
Renditen der offenen Immobilienfonds viele sicherheitsorientierte<br />
Anlagealternativen. Zudem gelten sie spätestens seit<br />
der letzten großen<br />
Durch die Regeln des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB)<br />
können offene Immobilienfonds optimal planen.<br />
Liquiditätsengpässe sind dadurch Geschichte.<br />
Reform der Anlage -<br />
art im Jahr 2013 als<br />
„sicherer Hafen“ in<br />
unsicheren Zeiten.<br />
Nach Schweizer<br />
Vorbild wurden<br />
damals unter anderem eine Mindesthaltedauer sowie feste<br />
Kündigungsfristen eingeführt. Seitdem diese Regeln durch<br />
das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) eingeführt wurden,<br />
können offene Immobilienfonds optimal planen. Liquiditätsengpässe<br />
sind dadurch Geschichte.<br />
Ein weiteres Argument ist der Sachwertvorteil. Das investierte<br />
Geld können Anleger anfassen, denn Immobilien sind real.<br />
Hinzu kommt der eingebaute Inflationsschutz, weil die<br />
Mietverträge der Fondsimmobilien in der Regel mit einer<br />
automatischen Mieterhöhungsklausel ausgestattet sind. Diese<br />
orientiert sich wieder an der Entwicklung<br />
der Verbraucherpreise.<br />
Die große Renaissance<br />
Offene Immobilienfonds können zudem<br />
auf eine lange Historie zurückblicken.<br />
Das erste Produkt wurde 1938 in der<br />
Schweiz aufgelegt. 1959 folgte der erste<br />
offene Immobilienfonds in Deutschland.<br />
Alle Fonds dieser ersten Generation<br />
investierten noch ausschließlich in<br />
Geschäftshäuser, einige wenige auch in<br />
Wohnungen, und dies auch nur in<br />
Deutschland. Die Investitionsvolumina<br />
lagen nur selten über 5 Mio. Euro je<br />
Immobilie. In den 1970er-Jahren wuchs<br />
die Anzahl der Fonds weiter und durch<br />
den Einbezug in die vermögenswirksamen<br />
Leistungen bekam das Sparen mit<br />
Investmentfonds einen enormen Auftrieb.<br />
Davon profitierten auch die offenen<br />
Immobilienfonds und dank der größeren<br />
Mittelzuflüsse konnten die Vertreter aus<br />
der zweiten Generation auch in größere<br />
Bürogebäude investieren.<br />
Fortschreitende Evolution<br />
Die nächste Evolutionsstufe folgte in<br />
den 80er-Jahren. Nun wurden auch die<br />
ersten Auslandsinvestitionen getätigt und<br />
Nutzungsarten um große Shopping-<br />
Center erweitert. Anschließend folgte<br />
eine zwanzigjähriger Boom. Lag das<br />
36 2 / <strong>2017</strong>
Fondsvolumen der Branche 1990 bei<br />
rund 8,4 Mrd. Euro, betrug es 2010<br />
bereits 85,7 Mrd. Euro.<br />
Zeit für die fünfte Generation<br />
Die vierte Generation der offenen Immobilienfonds<br />
startete mit den Regelungen<br />
des neuen KAGB im Jahr 2013.<br />
Aus ihr gingen jedoch nur wenige<br />
neue Fonds und keine nennenswerte<br />
neue Anlagestrategie hervor und offene<br />
Immobilienfonds haben sich im<br />
Publikumsfondsbereich in den letzten<br />
zehn Jahren nur wenig weiterentwickelt.<br />
Im Dezember 2016 hat Swiss Life<br />
Asset Managers jedoch den ersten offenen<br />
Immobilienfonds der fünften<br />
Generation aufgelegt: der Swiss Life<br />
Living+Working. Er hebt sich vor<br />
allem in der Anlagestrategie mit Blick<br />
auf die Nutzungsarten und die geografische<br />
Durchdringung von der bisherigen<br />
Konkurrenz ab.<br />
Wohnen und Gesundheit<br />
Wie unausgewogen die Struktur der<br />
Altfonds ist, zeigt eine aktuelle Auswertung<br />
des deutschen Fondsverbands<br />
BVI. Demnach machen Büro- und Einzelhandelsimmobilien<br />
meist fast 90%<br />
des Bestands aus. Der Swiss Life<br />
Living+Working investiert im Gegensatz<br />
dazu ausgewogen in verschiedene<br />
Nutzungsarten. Rund 50% fließen in<br />
Wohn- und Gesundheitsimmobilien<br />
wie zum Beispiel Ärztehäuser oder<br />
Pflegeheime. Durch Letztere profitiert<br />
der Fonds von der durch den Megatrend<br />
Demografie ausgelösten hohen<br />
Nachfrage in diesen Segmenten. Die<br />
andere Hälfte des Portfolios bilden<br />
Büro- und Einzelhandelsimmobilien.<br />
in solche Standorte, in der Aufbauphase steht Deutschland<br />
aber klar im Fokus.<br />
Der Vorteil der neuen Anlagestrategie ist eine umfangreichere<br />
Auswahl an Immobilien und damit auch bessere<br />
Investitionsmöglichkeiten für die zugeflossenen Gelder –<br />
ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, haben viele Altfonds<br />
doch erhebliche Investitionsschwierigkeiten und nehmen<br />
teilweise bereits keine Anlegergelder mehr an.<br />
Öffnung für breites Publikum<br />
Wohnimmobilien und der Trend hin zu den boomenden<br />
Gesundheitsimmobilien werden schon seit einigen Jahren<br />
erfolgreich in Form von Spezialfonds für institutionelle Anleger<br />
aufgegriffen. Der deutsche Marktführer im Segment<br />
der Gesundheitsimmobilien<br />
ist die<br />
mittlerweile zu<br />
Swiss Life Asset<br />
Managers gehörende<br />
Corpus Sireo.<br />
Sie unterstützt mit<br />
ihren elf bundesweiten Standorten den neuen Fonds und trägt<br />
dadurch dazu bei, dass mit dem Swiss Life Living+Working<br />
erstmals eine bewährte Großanlegerstrategie für Privatanleger<br />
verfügbar wird.<br />
Schweizer Wertarbeit<br />
Der Vorteil der neuen Anlagestrategie ist eine umfangreichere<br />
Auswahl an Immobilien und damit auch bessere Investitionsmöglichkeiten<br />
für die zugeflossenen Gelder.<br />
Offene Immobilienfonds der fünften Generation wie der<br />
Swiss Life Living+Working setzen neue Maßstäbe bei der<br />
Anlagestrategie – geografisch wie auch in puncto Nutzungs -<br />
arten. Als Ergebnis stehen stabilisierte Mieteinnahmen,<br />
reduzierte Risiken und eine bessere Verlässlichkeit. In der<br />
Verbindung mit der sehr langen Erfahrung in der Erzielung<br />
von stabilen Immobilienrenditen von Swiss Life Asset<br />
Managers sind das beste Voraussetzungen für ein langfristig<br />
attraktives Investment.<br />
W<br />
ABBA und Big77<br />
Auch geografisch geht der Fonds neue<br />
Wege. Die Investitionen bleiben nicht<br />
auf die sieben größten Städte Deutschlands<br />
beschränkt. Das Fondsmanagement<br />
prüft alle Großstädte ab 100.000<br />
Einwohnern (Big77). Die Lage innerhalb<br />
der Stadt spielt bei der Auswahl<br />
ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Swiss<br />
Life Living+Working legt einen Schwerpunkt<br />
auf A-Lagen in B-Städten und<br />
B-Lagen in A-Städten (ABBA). Grundsätzlich<br />
investiert der Fonds europaweit<br />
Von Klaus Speitmann, Leiter Vertrieb bei der<br />
Swiss Life Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
37
Investment<br />
„Es ist doch niemand zu dumm für<br />
Immobilieninvestments“<br />
Interview mit Thomas Knedel, Immobilieninvestor, Buchautor und Betreiber des Netzwerks immopreneur.de<br />
Erfolg mit Wohnimmobilien: Dieses Ziel setzt Thomas Knedel seit vielen Jahren erfolgreich in die Tat um. Sein Wissen<br />
behält der Experte aber keineswegs nur für sich, sondern teilt es aktiv in Netzwerken wie seiner digitalen Community<br />
immopreneur.de – sowie auf einem eigenen Kongress auf der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong>. Schließlich könne<br />
jeder erfolgreich in Wohnimmobilien investieren.<br />
Herr Knedel, Sie sind eines der bekanntesten Gesichter der<br />
deutschen Immobilienwirtschaft. Was ist Ihr wichtigster<br />
Rat für potenzielle Immobilieninvestoren?<br />
Erst einmal besten Dank für die freundlichen Worte. Wobei<br />
ich es nicht für wichtig halte, ob einzelne Personen bekannt<br />
sind oder nicht. Vielmehr müssen wir uns gemeinsam dafür<br />
einsetzen, dass das Thema Immobilieninvestment salonfähig<br />
wird. Wie oft werden wir Investoren als „Immobilienhaie“,<br />
„Spekulanten“ oder einfach „Kapitalisten“ beschimpft? Dem<br />
Bürger kommt bei diesem Begriff oft gleich ein Bild von reichen,<br />
im Überfluss lebenden Menschen in den Sinn.<br />
Es wird unbedingt Zeit, der Öffentlichkeit bewusst zu machen,<br />
was Immobilieninvestoren wirklich bewegen. Wie würden<br />
unsere Städte heute aussehen, wenn es keine aktiven, teils<br />
hartnäckigen und sehr kreativen Immobilieninvestoren gäbe?<br />
Ich denke, da genügt unsere Erinnerung an das Straßenbild<br />
Ostberlins im Jahre 1990.<br />
Und der wichtigste Rat für Anfänger?<br />
Mein wichtigster Rat für potenzielle Immobilieninvestoren,<br />
die vor ihrem ersten Investment stehen, ist ganz klar: Nur wer<br />
ein erstes konkretes Investment in der Praxis selbst und auf eigene<br />
Rechnung umsetzt, kommt ins Tun. Denn ich erlebe es immer<br />
und immer wieder:<br />
Viele Menschen<br />
bilden sich weiter,<br />
lesen viel, setzen<br />
sich sogar große<br />
Ziele, finden aber<br />
dann nie den wirklichen<br />
Anfang. Daher<br />
ist die konkrete<br />
Umsetzung entscheidend, so wichtig die vorherige Weiterbildung<br />
ist. Ich rate anfänglich immer zu einem einfachen Investment,<br />
welches sich selbstverständlich rechnen sollte. Jedoch muss<br />
es nicht gleich das „Jahrhundertschnäppchen“ sein. Gute<br />
Gelegenheiten werden kommen, jedoch nur, wenn man auch<br />
wirklich im Markt aktiv ist. Wer dies beherzigt und umsetzt, ist<br />
auf dem besten Weg, tatsächlich Immobilieninvestor zu werden.<br />
„Es wird unbedingt Zeit, der Öffentlichkeit bewusst zu machen,<br />
was Immobilieninvestoren wirklich bewegen. Wie würden<br />
unsere Städte heute aussehen, wenn es keine aktiven, teils<br />
hartnäckigen und sehr kreativen Immobilieninvestoren gäbe?“<br />
Kann eigentlich jeder in Immobilien investieren oder sind<br />
Immobilien dafür zu komplex?<br />
Aber selbstverständlich kann das jeder<br />
umsetzen. Es ist doch niemand zu<br />
dumm für Immobilieninvestments. Es<br />
gibt so gute Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Heute ist im Internet so viel Immobilieninvestment-Wissen<br />
völlig gratis<br />
verfügbar, wie ich es vor gerade einmal<br />
drei Jahren für kaum möglich gehalten<br />
habe. Denken Sie nur an die zahlreichen<br />
Blogs, einige spannende YouTube-<br />
Kanäle oder auch Podcasts. Und ich<br />
meine damit nicht nur meine Kanäle.<br />
Wer dann weiter einsteigen möchte,<br />
dem empfehle ich zwei bis drei Bücher<br />
zu Immobilieninvestments oder auch<br />
einmal den Besuch eines Seminars bzw.<br />
eines Kongresses wie dem auf der<br />
Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong>.<br />
Inwiefern haben die Niedrigzinsen die<br />
Investitionen in Immobilien verändert?<br />
Extrem stark. Ich würde sogar behaupten,<br />
dass die niedrigen Zinsen die<br />
Immobilienmärkte in Deutschland völlig<br />
verändert haben. Ich erinnere mich gut<br />
an Zeiten, als ich als Immobilieninvestor<br />
ein „Exot“ war. Niemand interessierte<br />
sich für Immobilien. Es gab keine<br />
Netzwerke, keine Stammtische, keine<br />
„Community“ von Investoren. Heute<br />
hat sich schon fast eine Bewegung<br />
entwickelt.<br />
Natürlich sind auch die Preise gestiegen.<br />
Aber der erfahrene Immobilieninvestor<br />
kennt folgende zwei grundlegende<br />
Gesetze: Einmal ist die Zinsdifferenz<br />
für die Rentabilität eines Investments<br />
entscheidend, also der Unterschied<br />
zwischen der erwirtschafteten Immobilienrendite<br />
und den Darlehenszinsen.<br />
Weiterhin gibt es in jedem Markt Gelegenheiten.<br />
Hier sind allein das Geschick<br />
sowie die Kreativität des Investors<br />
38 2 / <strong>2017</strong>
gefragt. Daher liebe ich diese Tätigkeit<br />
so. Denn es gibt kaum ein Business, wo<br />
Kreativität so sehr belohnt wird, wie es<br />
hier der Fall ist.<br />
Wie hilfreich sind digitale Tools bei<br />
Investitionen in Stein und Beton?<br />
Ich bin ein großer Fan der Digitalisierung<br />
der Immobilienbranche und treibe<br />
sie selbst gerne mit eigenen Beiträgen<br />
und sogar Entwicklungen mit voran.<br />
Gerade in der Automatisierung administrativer,<br />
wiederkehrender Abläufe<br />
sehe ich noch ein großes Potenzial.<br />
Zudem können auch komplexe Berechnungen,<br />
die beispielsweise für das<br />
strategische Management von Immobilien<br />
erforderlich sind, bestens über<br />
Online-Tools abgebildet werden. So<br />
können beispielsweise auf einfache Art<br />
und Weise die Entwicklungspotenziale<br />
einer Immobilie aufgezeigt und sogar<br />
visualisiert werden. Besonders spannend<br />
finde ich die neuen Geschäftsmodelle,<br />
die derzeit rund um die FinTech- und<br />
PropTechszene entstehen.<br />
Bei immopreneur.de teilen Sie Ihr<br />
Wissen mit einer großen Community.<br />
Wie hilfreich ist ein solches Netzwerk<br />
für Immobilieninvestoren?<br />
Wie schon erwähnt, ist gerade der<br />
Austausch unter Gleichgesinnten ein<br />
großer Mehrwert für alle Beteiligten –<br />
ganz egal, ob Junginvestor oder Vollprofi.<br />
Ich freue mich immer wieder,<br />
wenn ich erleben darf, mit welcher<br />
Hingabe einige Vollprofis ihr Wissen<br />
an die junge Generation weitergeben.<br />
Aber auch quer durch die Disziplinen,<br />
also vom Handwerker über die verschiedensten<br />
Dienstleister bis hin zum<br />
Finanzierungsvermittler macht eine<br />
solche Vernetzung großen Sinn. Wichtig<br />
jedoch ist, dass solche Netzwerke<br />
offen für alle Interessenten sind.<br />
Bestimmte Berufsgruppen oder auch<br />
sonstige Gruppen auszuschließen, halte<br />
ich für kontraproduktiv. Investoren,<br />
aber auch Dienstleister, die verstehen,<br />
wie solche Netzwerke funktionieren,<br />
können so ihrer Tätigkeit einen ganz<br />
besonderen Schub geben. Ich habe<br />
erlebt, dass in unseren Gruppen, wie<br />
beispielsweise den auf immopreneur.de<br />
organisierten Stammtischen, bereits<br />
zahlreiche Kooperationen entstanden<br />
sind. Auch bei mir persönlich ist dies<br />
bereits mehrfach der Fall gewesen.<br />
Wie hat sich die Stimmung der Branche<br />
in den vergangenen Monaten und<br />
Jahren verändert?<br />
Ich sehe eine stärkere Tendenz zu mehr<br />
Kreativität bei den Immobilieninvestoren.<br />
Auslöser ist das in vielen Regionen<br />
knapp gewordene Immobilienangebot.<br />
Ich denke, wir sind nun in einer Marktphase<br />
angelangt, in der es noch wichtiger<br />
ist, sich ein sehr genaues Bild über die<br />
verfolgten Ziele und damit einhergehenden<br />
Strategien zu machen. Wer dies<br />
Thomas Knedel<br />
beachtet, wird auch noch heute einen stattlichen „Dealflow“,<br />
also laufende Immobilienangebote, generieren können. Zu<br />
den Menschen, die sich tagtäglich mit möglichen Immobilienblasen<br />
und Krisenzeiten beschäftigen, gehöre ich nicht. Meine<br />
klare Meinung ist: In jedem Markt gibt es Gelegenheiten,<br />
wir müssen „nur“ kreativ, wendig und anders sein als die<br />
breite Masse.<br />
Die Branchenstimmung wird am 30. und 31.05. auch auf<br />
der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong> ein wichtiges Thema<br />
sein. Sie selbst veranstalten dort den Kongress Rendite-Talk.<br />
Was war der Ausschlag dafür, sich in dieser Form aktiv auf<br />
der Messe einzubringen?<br />
Ganz einfach: Das Thema Immobilieninvestments nimmt<br />
einen noch viel zu kleinen Rahmen in unserer Gesellschaft<br />
ein. Angesichts der Bio. Euro, die sich auf Deutschen Sparbüchern<br />
befinden,<br />
wundere ich<br />
mich immer wieder,<br />
warum das<br />
Thema „Immobilie<br />
als Geldanlage“<br />
nicht noch viel<br />
stärker im Fokus steht. Aber auch die Politik sollte es kreativen<br />
und selbstverständlich seriösen Investoren einfacher<br />
machen, sich mit potenziellen Geldgebern zusammenzutun.<br />
Die Regulierungswut der Behörden erstickt bereits die<br />
einfachsten Ideen im Keim.<br />
„Ich bin davon überzeugt, dass jeder, der sich für das Thema<br />
Immobilieninvestment interessiert, auf unserem Kongress<br />
die Anregungen findet, die er schon lange sucht.“<br />
Was können die Messebesucher von einer Kongressteilnahme<br />
erwarten?<br />
Mit meinen Referentenkollegen werden wir den Teilnehmern<br />
ein bewusst buntes Programm bieten. Neben einiger Spezialthemen<br />
wie Stiftungskonzepten oder der digitalen Immobilien -<br />
verwaltung widmen wir uns der sicheren Immobilienanalyse – gerade<br />
vor dem Hintergrund der derzeit angespannten Marktlage.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass jeder, der sich für das Thema<br />
Immobilieninvestment interessiert, auf unserem Kongress die<br />
Anregungen findet, die er schon lange sucht. Zudem werden<br />
viele Speaker auch vor und nach ihren Vorträgen für persönliche<br />
Gespräche zur Verfügung stehen.<br />
W<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
39
Recht<br />
© sdecoret – Fotolia.com<br />
Kann ein Maklervertrag auch<br />
per E-Mail zustande kommen?<br />
Die Digitalisierung ist zweifellos auch in der Immobilienbranche immer stärker auf dem Vormarsch. Bei rechtsgültigen<br />
Verträgen zählt aber in aller Regel noch die analoge Kombination aus Stift und Papier. Doch kann ein Maklervertrag<br />
auch per E-Mail zustande kommen? Diesbezüglich herrscht unter Immobilienmaklern hierzulande leider noch immer<br />
große Unsicherheit. Dabei ist die Sachlage eigentlich eindeutig.<br />
Maklerverträge können wie andere Verträge, bei denen<br />
kein Formerfordernis vorgeschrieben ist, nicht nur in<br />
klassischer Schriftform, sondern auch durch schlüssiges,<br />
also konkludentes Verhalten nach dem Grundsatz von<br />
Angebot und Annahme<br />
durch zwei<br />
Zur Frage des Zustandekommens des Maklervertrages müssen<br />
zwei unterschiedliche Vorgehensweisen betrachtet werden.<br />
Beide schließen sich gegenseitig nicht aus, sondern ergänzen<br />
sich eher zugunsten des Immobilienmaklers.<br />
beidseitig überein -<br />
stimmende Willenserklärungen<br />
zustande<br />
kommen. In<br />
Zeiten der Digitalisierung<br />
spielt aber<br />
zunehmend auch<br />
der E-Mail-Verkehr eine wichtige Rolle im Alltag der Immobilienmakler<br />
– und damit auch die Frage, ob ein Maklervertrag<br />
auch per E-Mail abgeschlossen werden kann.<br />
Der per E-Mail abgeschlossene Maklervertrag<br />
Zur Frage des Zustandekommens des Maklervertrages sowie,<br />
was das Angebot und was die Annahme ist, sind zwei<br />
unterschiedliche Vorgehensweisen zu<br />
betrachten. Beide schließen sich gegenseitig<br />
nicht aus, sondern ergänzen<br />
sich eher zugunsten des Maklers.<br />
1. Variante<br />
In der ersten Variante informiert der<br />
Immobilienmakler öffentlich über die<br />
zur Vermittlung anstehende Immobilie.<br />
In dieser Information des Maklers ist<br />
ein „Angebot an jedermann“ zu sehen<br />
(Invitatio ad offerendum). Dabei handelt<br />
es sich nicht um ein verbindliches<br />
Angebot. Im Folgenden wird nun vorausgesetzt,<br />
das der Makler zum Ausdruck<br />
bringt, dass er als solcher handelt<br />
und im Erfolgsfalle die bezifferte<br />
Provision begehrt. Nimmt nun ein Interessent<br />
mit ihm den Kontakt auf, ist<br />
darin das Angebot des Interessenten zu<br />
sehen, mit dem Immobilienmakler einen<br />
Vertrag zu den im Exposé genannten<br />
Provisionssätzen abschließen zu wollen.<br />
Entfaltet der Makler daraufhin seine<br />
Tätigkeit, wird darin die Annahme des<br />
Angebotes gesehen. Der Maklervertrag<br />
ist somit zustande gekommen.<br />
2. Variante<br />
Von Helge Norbert Ziegler,<br />
Wirtschaftsjurist und BVFI-Präsident<br />
Übermittelt der Immobilienmakler einem<br />
Interessenten das Exposé der zur Vermittlung<br />
anstehenden Immobilie, das<br />
40 2 / <strong>2017</strong>
ein eindeutiges Provisionsverlangen des<br />
Maklers enthält, liegt darin das Angebot<br />
auf Abschluss eines Maklervertrags. Dieses<br />
Angebot nimmt der Kaufinteressent<br />
beispielsweise dann an, wenn er vom<br />
Makler weitere Unterlagen wünscht oder<br />
um die Vereinbarung eines Besichtigungstermins<br />
bittet. Der Abschluss des<br />
Maklervertrages erfolgt in einem derartigen<br />
Fall nicht erst dann, wenn der<br />
Kaufinteressent die Unterlagen erhält<br />
oder den Besichtigungstermin mit dem<br />
Makler wahrnimmt, sondern mit der<br />
Kontaktaufnahme des Interessenten mit<br />
dem Makler.<br />
Achtung: Widerrufsrecht<br />
Ist die Übersendung des Exposés per<br />
E-Mail erfolgt und hat der Kaufinteressent<br />
den Besichtigungstermin fernmündlich<br />
vereinbart, ist der Maklervertrag<br />
unter ausschließlicher Verwendung von<br />
Fernkommunikationsmitteln zustande<br />
gekommen. Gleiches gilt, wenn der<br />
Immobilienmakler auf einer Online-<br />
Plattform die Immobilie bewirbt und<br />
der Kontakt auf elektronischem oder<br />
telefonischem Weg hergestellt wird. Dann ist der Maklervertrag<br />
ebenso unter Verwendung von Fernkommunikationsmitteln<br />
zustande gekommen. Für auf diese Weise geschlossene Makler -<br />
verträge besteht seit dem 13.06.2014 ein gesetzliches Widerrufsrecht<br />
von 12 Monaten plus 14 Tagen, das sich bei Belehrung<br />
über das Widerrufsrecht auf 14 Tage verkürzt. Es gibt Rechtsprechungen,<br />
die dem Verbraucher auch ein Widerrufsrecht<br />
für vor dem 13.06.2014 abgeschlossene Maklerverträge einräumen.<br />
Für diese Maklerverträge erlischt das Widerrufsrecht<br />
mit Ablauf des 27.06.2015, sofern der Makler den Verbraucher<br />
über das Widerrufsrecht nicht belehrt haben sollte.<br />
Fazit:<br />
1. Ja, ein Maklervertrag kann auch per E-Mail zustande kommen.<br />
Den Nachweis hat der Makler zu erbringen. Wichtig ist<br />
dabei, dass der Makler zum Ausdruck bringt, dass er als<br />
Makler handelt und im Erfolgsfalle eine Provision begehrt<br />
(siehe Fall Boateng in München). Ein schriftlicher Vertrag<br />
bringt den Makler auf die sicherere Seite.<br />
2. Nahezu alle Maklerverträge kommen unter Verwendung<br />
von Fernabsatzmitteln zustande oder sie werden außerhalb<br />
der Geschäftsräume geschlossen. Daher sollte ein Makler<br />
stets die Widerrufsbelehrung nachweisbar dem anderen<br />
Vertragspartner aushändigen. Andernfalls läuft er Gefahr,<br />
trotz erfolgreich vermittelter Immobilie seinen Provisionsanspruch<br />
zu verlieren.<br />
W<br />
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Rückabwicklung von Immobilienanlagen:<br />
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Kommt es zu einer Rückabwicklung von Immobilienanlagen – egal ob als Direkterwerb oder in Form einer Beteiligung<br />
an einem geschlossenen Immobilienfonds –, haben die Zivilgerichte in den letzten Jahren eine Rechtsprechung<br />
vorangetrieben, die innerhalb und außerhalb der Zehnjahresfrist zu steuerbaren Einkünften bei der Abwicklung führen<br />
konnte. Der Bundesfinanzhof (BFH) bleibt jedoch in diesen Fällen konsequent, was letztlich Kunden ebenso nutzt<br />
wie Anbietern und deren Vertrieben.<br />
Eine Veräußerung liegt unter anderem dann nicht vor,<br />
wenn das ursprüngliche Anschaffungsgeschäft rückabgewickelt<br />
wird … Entsprechendes gilt, wenn der Erwerb<br />
einer unmittelbaren oder mittelbaren Beteiligung rückabgewickelt<br />
wird.“ Diese klaren Worte sind Teil von drei im<br />
Wesentlichen gleichlautenden Entscheidungen des BFH vom<br />
06.09.2016 (IX R 44/14, IX R 45/14 und IX R 27/15). Es handele<br />
sich in diesen Fällen – so der BFH – nicht um einen<br />
marktoffenbaren Vorgang, wobei es nicht darauf ankomme,<br />
ob die Rückabwicklung des Vertrags auf Rücktritt, Kündigung<br />
der Leistung von Schadenersatz oder einem anderem Rück -<br />
abwicklungsgrund beruhe. Folge dieser Einordnung ist, dass<br />
auch innerhalb der bekannten Zehnjahresfrist derartige<br />
Rückabwicklungsfälle im Grundsatz nicht zu einer Besteuerung<br />
des betreffenden Kunden führen. Erst recht gilt dies natürlich<br />
außerhalb dieses Zeitraums.<br />
Zweifel der Zivilgerichte<br />
Auch innerhalb der bekannten Zehnjahresfrist führen<br />
derartige Rückabwicklungsfälle im Grundsatz nicht zu<br />
einer Besteuerung des betreffenden Kunden. Erst<br />
recht gilt dies außerhalb dieses Zeitraums.<br />
Dies war in den letzten Jahren zunehmend von der zivilrechtlichen<br />
Rechtsprechung in Zweifel gezogen und dann<br />
auch vom höchsten<br />
deutschen Zivilgericht<br />
– dem<br />
Bundesgerichtshof<br />
in Karlsruhe – anders<br />
gesehen worden.<br />
Erhebliche<br />
Unsicherheiten waren<br />
die Folge. Mit<br />
dem prägnanten Leitsatz „Die in Form von Werbungskosten<br />
erzielten Steuervorteile […] unterliegen als Einkünfte aus<br />
Vermietung und Verpachtung gemäß § 2 Abs. Nr. 6, § 21 Abs.<br />
1 Satz 1 Nr. 1 EStG der Einkommensteuer“<br />
schien dieser mit Urteil vom<br />
18.12.2012 (II ZR 259/11), welches in<br />
einer zweiten Entscheidung aus 2015<br />
bestätigt wurde, zunächst die steuerliche<br />
Welt aus den Angeln zu heben.<br />
Anschaffungskosten wären der Sache<br />
nach Werbungskosten<br />
Zwar akzeptierte auch der BGH, das<br />
die Rückabwicklung als nicht marktoffenbarer<br />
Vorgang nicht als steuerliche<br />
Veräußerung angesehen werden<br />
könne, jedoch seien die Anschaffungskosten<br />
und damit die bis zur<br />
Rückabwicklung geltend gemachte<br />
AfA „der Sache nach“ Werbungskosten.<br />
Wenn also in einem Rückabwicklungsfall<br />
auch die bisher geltend gemachte<br />
AfA wieder rückerstattet werde,<br />
handele es sich um eine steuerbare und<br />
steuerpflichtige Erstattung von Werbungskosten.<br />
Zu Ende gedacht hätte<br />
dies auch bedeutet, dass eine solche Betrachtung<br />
auch vor der Zehnjahresgrenze<br />
nicht haltgemacht hätte. Wenn man<br />
die Rückabwicklung „der Sache nach“<br />
als eine Erstattung getätigter Aufwendungen<br />
unabhängig vom (Nicht-)Vorliegen<br />
eines Veräußerungstatbestandes<br />
ansah, hätten generell Rückerstattungsbeträge<br />
ohne ein zeitliches Limit als<br />
42 2 / <strong>2017</strong>
steuerpflichtige Erstattungen angesehen<br />
werden können.<br />
Warum sind Zivilgerichte vorgeprescht?<br />
Um diese Rechtsprechung einzuordnen,<br />
muss man den schon jahrzehntelangen<br />
Streit in zivilrechtlichen Rückabwicklungen<br />
über die Anrechnung von Steuervorteilen<br />
berücksichtigen. Dabei wurde<br />
regelmäßig – natürlich mit gegensätzlicher<br />
Interessenlage – thematisiert, ob die<br />
bisher eingetretenen „Steuervorteile“,<br />
also insbesondere die anfänglichen<br />
Abschreibungen und/oder laufenden<br />
Unterdeckungen, welche bei dem einzelnen<br />
Anleger mit anderen Einkünften<br />
verrechnet werden konnten, jedenfalls<br />
wirtschaftlich den eingetretenen Schaden<br />
gemindert haben. Ein Spielfeld, in dem<br />
nicht immer alle im Zivilrecht beschlagenen<br />
Anwälte den steuerlichen Ball<br />
sicher zu führen wussten und auch<br />
manche bewusste Finte geschlagen wurde.<br />
Erst recht fühlten sich die Zivilgerichte<br />
als Schiedsrichter in dieser steuerlichen<br />
Frage oftmals unwohl. Hieraus entstand<br />
dann eine Rechtsprechung, welche auf das Prinzip hinauslief,<br />
dass steuerliche Fragen dann keine Rolle spielten, wenn die<br />
Schadenersatzleistung ihrerseits grundsätzlich steuerpflichtig<br />
war. Progressions- und Barwertvorteile oder andere individuelle<br />
steuerliche Verhältnisse wurden dabei weitgehend außer<br />
Acht gelassen. Lediglich bei den Immobilienanlagen blieb<br />
die Situation, dass außerhalb des Zehnjahreszeitraumes<br />
grundsätzlich eine Veräußerung nicht zu besteuern war und<br />
auch innerhalb dieser Frist ein „Veräußerungsvorgang“<br />
angenommen werden musste, was aber bei der schlichten<br />
Rückabwicklung gerade nicht der Fall war.<br />
Ein Schuft, wer Böses dabei denkt – dieser Spruch kam dem<br />
einen oder anderen durchaus in den Sinn, als der BGH mit<br />
der skizzierten Rechtsprechung dann eine generelle Steuerpflicht<br />
auch für die Rückabwicklung von Immobilienanlagen<br />
„erfand“. Die Zivilgerichte waren durch diese Sichtweise das<br />
Problem los, bei Immobilienangelegenheiten doch wieder<br />
schwierigen steuerlichen Fragen bei der Schadenfeststellung<br />
inzidenter nachgehen zu müssen.<br />
Bundesfinanzhof kommt Anlegern weiter entgegen<br />
Umso erfreulicher ist es, dass der BFH nun in den eingangs<br />
zitierten Urteilen seine bisherigen Grundsätze weiter ausgebaut<br />
hat. Er hat nicht nur die Rückabwicklung selbst als nicht<br />
steuerbaren Vorgang von der steuerbaren Veräußerung O<br />
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Ausgabe <strong>02</strong>/<strong>2017</strong><br />
Die dargelegten Informationen unterliegen einer besonderen Dynamik. Aus diesem Grund können weder Verlag noch Redaktion eine Haftung für die<br />
Richtigkeit des Inhaltes übernehmen, es sei denn, es besteht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die<br />
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Das gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen auf CD-ROM oder ähnlichen Datenträgern.
Recht<br />
unterschieden, sondern auch für den Fall einer echten Veräußerung<br />
wichtige Hinweise für die Praxis gegeben.<br />
Im zu klärenden Fall lag die Besonderheit darin, dass die beklagte<br />
Bank in einem Massenschadenfall zur Vermeidung zahlreicher<br />
Rechtsstreite eine besondere Tochtergesellschaft gegründet hatte,<br />
welche die Immobilienbeteiligungen von den Anlegern wieder<br />
zurückkaufte, wobei diese dabei – auch – auf jegliche Schadenersatz-<br />
und sonstige Ansprüche gegen die Bank verzichten mussten.<br />
Hier war der Bundesfinanzhof sehr genau und sah doch im<br />
Grunde einen Veräußerungsfall an, weil ein Dritter die hier mittelbare<br />
Immobilienbeteiligung erwarb. Ähnliche Konstellationen<br />
können zum Beispiel<br />
auch dann<br />
eintreten, wenn bei<br />
Direktimmobilien<br />
oder Fondsbeteiligungen<br />
der Makler,<br />
Vertrieb oder ein<br />
anderer Dritter in Anspruch genommen wird und dieser dann –<br />
manchmal im internen Zusammenwirken mit dem Produktgeber<br />
oder Bauträger – die Immobilie bzw. Immobilienbeteiligung<br />
zur Vermeidung einer größeren Auseinandersetzung erwirbt.<br />
Ähnliche Konstellationen können zum Beispiel auch eintreten,<br />
wenn bei Direktimmobilien oder Fondsbeteiligungen der Makler,<br />
Vertrieb oder ein anderer Dritter in Anspruch genommen wird.<br />
Kein Ausgleich für den Wert der Immobilie<br />
Der Bundesfinanzhof meinte nun, dass in diesem Fall durchaus<br />
eine Veräußerung (an einen Dritten) und nicht eine unmittelbare<br />
Rückabwicklung vorläge – man müsse aber genau prüfen, wofür<br />
denn das Entgelt gezahlt worden wäre. Läge tatsächlich eine wertgeminderte<br />
oder fast wertlose Immobilie vor, würde ein entsprechender<br />
„Kaufpreis“ bei wirtschaftlicher Betrachtung nicht als<br />
Gegenwert für diese Immobilie oder den Anteil daran gezahlt,<br />
sondern zu einem beträchtlichen Anteil auch zur Vermeidung<br />
weiterer Ansprüche, rechtlicher Auseinandersetzungen etc. Soweit<br />
die Zahlungen hierdurch begründet seien, wäre aber – auch innerhalb<br />
der Zehnjahresfrist – kein steuerbarer Tatbestand erfüllt.<br />
Der Bundesfinanzhof kommt damit zu dem Ergebnis, dass<br />
selbst im Falle eines „schadenbedingten Veräußerungsgeschäfts“<br />
nur der Teil, der tatsächlich auf den realen und eben<br />
im Schadenfall häufig sehr geminderten Verkehrswert der<br />
Immobilie entfällt, als Veräußerungserlös anzusehen ist. Abgesehen<br />
von besonderen Fällen, etwa der konkreten Erstattung<br />
von entgangenen Einnahmen aus Mieten (vgl. § 24 EStG), bleiben<br />
weitere Zahlungen zur Vermeidung<br />
einer Auseinandersetzung steuerfrei.<br />
Für die Praxis ergeben sich hieraus<br />
fünf Folgerungen:<br />
Der beste Fall ist stets der, in dem die<br />
Frage einer Rückabwicklung gar nicht<br />
erst entsteht – wegen einer erfolgreichen<br />
Performance der Immobilie oder jedenfalls<br />
einer wirtschaftlichen Lösung<br />
in Problemfällen.<br />
Eine echte Rückabwicklung ist keine<br />
Veräußerung und nach der jüngsten<br />
Rechtsprechung des BFH weiterhin<br />
nicht steuerbar.<br />
Eine Veräußerung kann aber (schon)<br />
dann vorliegen, wenn nicht im unmittelbaren<br />
Verhältnis zwischen den ursprünglichen<br />
Vertragspartnern, sondern<br />
unter Einschaltung eines (formellen)<br />
Dritten das Immobiliengeschäft auf -<br />
gehoben wird.<br />
Auch in diesen Fällen ist allerdings nur<br />
das steuerbarer Veräußerungserlös, was<br />
wirklich dem noch vorhandenen Verkehrswert<br />
der Immobile entspricht.<br />
Kommt es zu einem Vergleich oder gar<br />
zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung,<br />
sollte nicht nur auf die Endsumme<br />
geachtet werden, sondern auch,<br />
wofür sie gezahlt wird: Eine sachgerechte<br />
Aufteilung erleichtert nicht nur<br />
die Darstellung gegenüber dem Finanzamt,<br />
sondern sie nützt letztlich<br />
auch beiden Seiten: Der Investor muss<br />
sie ganz oder jedenfalls zum Teil nicht<br />
versteuern und der Zahlende kann ggf.<br />
gerade wegen dieser Steuerfreiheit mit<br />
einer niedrigeren Zahlung eine trotzdem<br />
für beide Seiten zufriedenstellende<br />
Lösung herbeiführen.<br />
W<br />
Von Prof. Dr. Thomas Zacher, Fachanwalt für Steuerrecht sowie für Bank- und<br />
Kapitalmarktrecht, Steuerberater, Rechtsanwälte Zacher & Partner<br />
44 2 / <strong>2017</strong>
Kurz & Knapp<br />
Aktuelle Immobilienurteile<br />
zusammengefasst<br />
Vermieter dürfen Haustürschlüssel nicht behalten<br />
Ein Vermieter darf keinen Haustürschlüssel für<br />
eine vermietete Wohnung für sich einbehalten.<br />
Dem Mieter stehen alle Schlüssel der Immobilie<br />
zu. Das hat das Amtsgericht Frankfurt entschieden.<br />
Anderweitige Vereinbarungen seien nur freiwillig<br />
möglich und jederzeit widerruflich. Die<br />
Frankfurter Richter haben der Klage eines Mieters<br />
auf Herausgabe der Schlüssel stattgegeben. In dem<br />
vorliegenden Fall wollte der Vermieter einen der<br />
drei vorhandenen Schlüssel für sich behalten, um<br />
in Notsituationen in das Haus gelangen zu können.<br />
Grundsätzlich sei das Überlassen eines<br />
Haus- oder Wohnungsschlüssels für Notfälle an<br />
den Vermieter zwar möglich, aber vonseiten des<br />
Mieters jederzeit widerruflich.<br />
AG Frankfurt, Urteil vom 16.11.2016, Az.: 33 C 1156/16<br />
Baum auf Balkon kein vertragsgemäßer Gebrauch<br />
Das Amtsgericht München hat einen Mieter dazu<br />
verurteilt, einen Ahornbaum auf dem Balkon<br />
samt Erdreich und Wurzelwerk fachgerecht und<br />
dauerhaft zu beseitigen. Das Pflanzen eines solchen<br />
Baumes halte sich nicht im Rahmen des<br />
vertragsgemäßen Gebrauchs. Davon sei nur alles<br />
umfasst, was nach der Verkehrsanschauung<br />
üblich ist. Das Anpflanzen von Bäumen auf<br />
Loggien oder Balkonen gehöre aber nicht dazu.<br />
Ahornbäume seien zum Halten auf Loggien in<br />
mehrstöckigen Häusern in Innenstädten nicht<br />
geeignet. Von solchen Bäumen gehe die Gefahr<br />
aus, dass sie umstürzen. Eine Stahlsicherung<br />
stelle wiederum einen rechtswidrigen Eingriff in<br />
die Sachsubstanz dar. Eine solche bauliche<br />
Konstruktion bedürfe deshalb der Erlaubnis des<br />
Vermieters.<br />
AG München, Urteil vom 01.07.2016, Az.: 461 C 26728/15<br />
BGH stärkt Mieter bei Eigenbedarfskündigungen<br />
Der Bundesgerichtshof hat die Rechte der Mieter<br />
bei Eigenbedarfskündigungen nun durch zwei<br />
Urteile gestärkt. Im ersten der Fälle wollte der<br />
Ehemann einer Vermieterin seine Büroräume<br />
vergrößern. Hierfür sollte die vermietete Nachbarswohnung<br />
herhalten. Die Richter sahen kein<br />
berechtigtes Interesse des Vermieters für die<br />
Kündigung. Er könne auch an anderer Stelle ein<br />
größeres Büro beziehen und seine Akten lagern.<br />
Im zweiten Fall sollte ein Hausmeister eine<br />
Wohnung beziehen. Später zog aber eine andere<br />
Familie ein. Die Karlsruher Richter entschieden<br />
daher, dass die Kündigung zu Unrecht ausgesprochen<br />
wurde. Die Vorinstanz in Koblenz soll<br />
nun sogar prüfen, ob dem Mieter Schadenersatz<br />
für Umzugskosten und die höhere Miete der neuen<br />
Wohnung in Höhe von 25.800 Euro zusteht.<br />
BGH, Urteile vom 29.03.<strong>2017</strong>,<br />
Az.: VIII ZR 45/16 und VIII ZR 44/156<br />
Falsches Baujahr ist Rückabwicklungsgrund<br />
Der Käufer eines Wohnhauses kann die Rück -<br />
abwicklung des Kaufvertrages verlangen, wenn<br />
das Haus zwei Jahre älter ist als angegeben. Das<br />
hat das Oberlandesgericht Hamm entschieden.<br />
Das verkaufte Grundstück habe einen Sachmangel,<br />
weil das Haus nicht erst 1997 errichtet worden<br />
sei, sondern bereits Anfang 1995 bezugsfertig<br />
war. Die Angabe des Baujahrs im Kaufvertrag<br />
stelle eine Beschaffenheitsvereinbarung dar.<br />
Nach ihr hätten sich die Kläger darauf verlassen<br />
dürfen, dass das Haus dem technischen Standard<br />
des vereinbarten Baujahrs entsprach.<br />
OLG Hamm, Urteil vom <strong>02</strong>.03.<strong>2017</strong>, Az.: 22 U 82/16<br />
Mietern drohen bei Nichtauszug Nachzahlungen<br />
Zieht ein Mieter trotz der Kündigung seitens des<br />
Vermieters nicht rechtzeitig aus, muss er für den<br />
Zeitraum nicht nur die vereinbarte Miete zahlen.<br />
Stattdessen drohen sogar kräftige Nachzahlungen.<br />
Dem Bundesgerichtshof zufolge muss der<br />
Mieter für den Zeitraum zwischen Kündigung<br />
und Auszug nicht die vereinbarte Miete, sondern<br />
die ortsübliche Neumiete zahlen. Nach dem<br />
Urteil der Karlsruher Richter müssen die Mieter<br />
nun 7.300 Euro nachzahlen.<br />
BGH, Urteil vom 18.01.<strong>2017</strong>, Az.: VIII ZR 17/16<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
45
News I Deutsche Immobilienmesse<br />
Deutsche Immobilienmesse <strong>2017</strong>:<br />
Der Pflichttermin für Immobilienexperten<br />
Am 30.05. und 31.05.<strong>2017</strong> ist es wieder so weit: Die kleine und mittelständische Immobilienwirtschaft trifft sich<br />
in Dortmund zur Deutschen Immobilienmesse. Nicht nur für Immobilienmakler und Wohnungsverwalter, auch für<br />
Finanzdienstleister und Investoren hat sich die Veranstaltung zu einem wichtigen Treffpunkt in Sachen Immobilien<br />
entwickelt. Hochwertige Information sowie Netzwerkmöglichkeiten stehen erneut im Fokus.<br />
Digitalisierung, Regulierung und Professionalisierung<br />
– diese Schlagworte<br />
prägen den Arbeitsalltag in der<br />
Immobilienwirtschaft. Immobilienmakler,<br />
Wohnungsverwalter, Eigentümer, aber<br />
auch Finanzdienstleister und Anleger<br />
müssen sich täglich mit den Chancen<br />
aber auch Herausforderungen dieser<br />
Themenfelder auseinandersetzen. Um<br />
Branchenmitglieder mit den hierfür<br />
nötigen Informationen zu versorgen<br />
sowie um im gemeinsamen Austausch<br />
neue Ansätze zu entwickeln, veranstaltet<br />
die bbg Betriebsberatungs GmbH in<br />
diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge<br />
zusammen mit dem BVFI – Bundesverband<br />
für die Immobilienwirtschaft in<br />
den Westfalenhallen in Dortmund die<br />
Deutsche Immobilienmesse.<br />
Größte Netzwerkveranstaltung ihrer Art<br />
Am 30.05. und 31.05.<strong>2017</strong> öffnet der Branchentreffpunkt wieder<br />
seine Tore. Mit der Konzentration auf die Alltagsherausforderungen<br />
der mittelständischen Immobilienwirtschaft ist sie die<br />
Leitmesse für kleine und mittelständische Branchenvertreter.<br />
Insgesamt erwarten die Veranstalter in diesem Jahr rund 3.000<br />
Besucher aus kleinen und mittleren Immobilienunternehmen<br />
der Republik. Damit ist die Deutsche Immobilienmesse auch<br />
die größte Netzwerkveranstaltung dieser Art in Deutschland.<br />
Keine andere deutsche Messe versammelt gezielt so viele<br />
mittelständische Immobilienexperten an einem Ort.<br />
Umfassende Information<br />
Neben den Produkten und Ständen der ausstellenden Unternehmen<br />
steht auf der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong><br />
wieder das umfassende Informations programm aus Fachkongressen,<br />
Workshops und über 50 Top-Speakern aus Politik<br />
und Wirtschaft im Fokus.<br />
Wolfgang Bosbach im Gespräch<br />
Ihr Ticket zur Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong><br />
Direkt zum Eingang statt an der Kasse Schlange<br />
stehen? Kein Problem. Einfach im Vorfeld unter<br />
www.deutsche-immobilienmesse.de/anmeldung<br />
oder über den nebenstehenden QR-Code als<br />
Fachbesucher anmelden und keine Zeit beim<br />
Eingang zur Messe verlieren.<br />
In der Speaker’s Corner geben sich <strong>2017</strong> wieder Persönlichkeiten<br />
aus Branche, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft die<br />
Klinke in die Hand – wie zum Beispiel der CDU-Politiker<br />
Wolfgang Bosbach. Dank klarer Kante und rheinischem Humor<br />
ist der konservative Innenexperte der Union einer der beliebtesten<br />
Politiker des Landes. Im Talk mit BVFI-Präsident Helge Ziegler<br />
wird er nicht nur zur aufgeflammten Diskussion um politische<br />
Maßnahmen für bezahlbares Wohnen, sondern auch ganz allgemein<br />
zur aktuellen politischen Situation und nicht zuletzt zur im<br />
Herbst anstehenden Bundestagswahl Stellung nehmen.<br />
46 2 / <strong>2017</strong>
30.– 31.05.<strong>2017</strong> Westfalenhallen Dortmund<br />
Know-how aus der Branche<br />
Auch Experten aus der Branche sind auf<br />
der Hauptbühne vertreten. Wie im Vorjahr<br />
wurde mit Jörg Winterlich von der<br />
Immobilien-Investment-Akademie einer<br />
der bekanntesten deutschen Experten<br />
für Immobilieninvestments gewonnen.<br />
Zukunftsexpertin Corinna Pommerening<br />
wirft hingegen einen Blick in die Glaskugel<br />
und beantwortet die Frage, welche<br />
Wünsche und Bedürfnisse das Wohnen<br />
im Jahr 2030 prägen werden. Schließlich<br />
sind Immobilien eine Investition für<br />
mehrere Jahrzehnte und nicht nur für<br />
Monate oder wenige Jahre.<br />
Digitales Handwerkszeug<br />
CDU-Politiker Wolfgang Bosbach spricht am ersten<br />
Messetag in der Speaker’s Corner.<br />
Jörg Winterlich leitet <strong>2017</strong> erneut den Fachkongress<br />
Immobilien-Investment.<br />
Doch nicht nur auf der Hauptbühne<br />
wartet die Deutsche Immobilienmesse<br />
<strong>2017</strong> mit spannenden und nützlichen<br />
Informationen auf, sondern auch in den<br />
mehr als 40 Kongress- und Workshop -<br />
einheiten. Dabei spielt unter anderem<br />
die Digitalisierung eine gewichtige<br />
Rolle. Der Kongress „Digitales Farming“<br />
dürfte nicht nur für reine Immobilienexperten,<br />
sondern auch für Makler und<br />
Vermittler aus dem Finanz- und Versicherungsbereich<br />
nützliche Informationen<br />
bieten. Schließlich sind Werkzeuge der<br />
digitalen Kundengewinnung und neue<br />
Entwicklungen im digitalen Kundenmanagement<br />
auch in vielen anderen<br />
Beratungsfeldern wichtige Themen des<br />
beruflichen Alltags. Außer zur digitalen<br />
Neukundengewinnung werden<br />
auch eigene Kongresse zu Immobilien-<br />
Investments, Smart Home, PropTech<br />
und zur Immobilienverwaltung veranstaltet.<br />
Wie auch alle Vorträge in der<br />
Speaker’s Corner und alle Workshops<br />
ist das gesamte Kongressprogramm für<br />
alle Messeteilnehmer kostenlos.<br />
Persönliche Gespräche dürfen auf dem Branchentreffpunkt nicht zu kurz kommen.<br />
Verwalter im Blickpunkt<br />
Besonders froh sind die Messeveranstalter über die erneute<br />
Zusammenarbeit mit Verlagsmarketing Stuttgart für den<br />
Kongress Immobilienverwaltung. Schließlich steht dieses<br />
Thema angesichts der geplanten Berufszulassungen für<br />
Wohnungsverwalter in diesem Jahr besonders im Branchenfokus.<br />
Mehr zum attraktiven und abwechslungsreichen<br />
Kongressprogramm der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong><br />
finden Sie auf den folgenden Seiten.<br />
W<br />
Die Deutsche Immobilienmesse <strong>2017</strong> im Überblick<br />
Westfalenhallen Dortmund, www.deutsche-immobilienmesse.de<br />
Dienstag, 30.05.<strong>2017</strong><br />
Mittwoch, 31.05.<strong>2017</strong><br />
9.30 –18.00 Uhr<br />
ab 18.00 Uhr<br />
9.30 –17.00 Uhr<br />
16.45 Uhr<br />
Messebetrieb mit Vorträgen in der Speaker’s Corner, Kongressen und Workshops<br />
Immo Night in der Partylocation STROBELS<br />
Messebetrieb mit Vorträgen in der Speaker’s Corner, Kongressen und Workshops<br />
Besucher-Tombola in der Speaker’s Corner<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
47
News I Deutsche Immobilienmesse<br />
Weiterbildung und Unternehmensentwicklung<br />
Ohne Fort- und Weiterbildung sehen Immobilienmakler,<br />
Wohnungsverwalter und Finanzdienstleister in der heutigen<br />
Immobilienwirtschaft kein Land mehr. Sie bleiben daher ein<br />
zentrales Element der Deutschen Immobilienmesse. Hierzu<br />
zählen zum einen 15 Workshops – ob zu haptischen Verkaufshilfen,<br />
Finanzierungen oder virtuellen Immobilientools.<br />
Herzstück sind aber vor allem die Fachkongresse, die halbtägig<br />
in den Räumen 1 und 2 stattfinden, der Kongress Immobilienverwaltung<br />
sogar ganztägig. Detaillierte Informationen zu<br />
den Workshops und Kongressen erhalten Messebesucher in<br />
der ab sofort für Android und iOS erhältlichen Messe-App.<br />
Für die einzelnen Kongresse haben die Veranstalter erneut<br />
erfahrene Partner an Bord geholt. Nachfolgend die Kongresse<br />
und Veranstaltungspartner im Überblick:<br />
Digital Farming<br />
Im Zuge der Digitalisierung nehmen auch Themen wie Neukundengewinnung,<br />
Bestandskundenbetreuung, Leadportale,<br />
und Umsatzsteigerung einen immer größeren Stellenwert in<br />
der digitalen Strukturierung der Unternehmertätigkeit ein. Im<br />
Kongress „Digital Farming“ erfahren die Teilnehmer alles<br />
Wissenswerte über innovative Werkzeuge zur digitalen Neukundengewinnung<br />
und Umsatzsteigerung, erhalten sofort<br />
umsetzbare Tipps zur Positionierung als Experte und wertvolle<br />
Informationen zu Trends im digitalen Kundenmanagement,<br />
denn digitales Farming wird zukünftig der Masterplan zur<br />
Neukundengewinnung sein.<br />
In Kooperation mit<br />
Immobilien-Investments<br />
Eigene Immobilien-Investments zu tätigen,<br />
ist einer der nachhaltigsten und<br />
berechenbarsten Wege, eigenes Vermögen<br />
aufzubauen, weiter zu mehren und<br />
abzusichern. Mit Immobilienvermögen<br />
lassen sich dauerhafte Cashflows<br />
generieren, die den Rest des Lebens<br />
inflationsausgleichend Geld verdienen.<br />
Im Rahmen des Kongresses „Immobilien-<br />
Investments“ betrachten die Experten<br />
der Immobilien Investment Akademie<br />
auf der Dortmunder Messe eine<br />
Immobilie als eigenständiges Unternehmen.<br />
Dabei werden die einzelnen<br />
Geschäftsprozesse dieses Unternehmens<br />
untersucht und die Prozesse<br />
optimiert um das „Unternehmen“<br />
Immobilie noch profitabler zu gestalten.<br />
In Kooperation mit<br />
Rendite Talk<br />
IMMOBILIEN<br />
INVESTMENT<br />
AKADEMIE<br />
Die laufende Optimierung der Rendite<br />
ist essenziell für erfolgreiche Immobilien -<br />
investments. Viele versteckte Potenziale<br />
bleiben meist unerkannt und Chancen<br />
auf weitere Optimierungen bleiben ungenutzt.<br />
Der Kongress Rendite Talk steht<br />
daher im Zeichen der Renditeoptimierung<br />
bzw. Straffung der Abläufe unter<br />
gleichzeitiger Schonung der eigenen<br />
Ressourcen. Im Fokus stehen Mittel, Wege<br />
und kreative Ideen, um auch in Zeiten<br />
angespannter Immobilienmärkte auskömmliche<br />
Renditen zu generieren. Verfeinert<br />
wird dieser Ansatz mit Strategien<br />
zur Abschirmung und Sicherung des<br />
Immobilienvermögens unter Berücksichtigung<br />
der steuerlichen Optimierung.<br />
In Kooperation mit<br />
Vorträge sind seit jeher ein fester Bestandteil der Deutschen Immobilienmesse.<br />
Immopreneur.de<br />
48 2 / <strong>2017</strong>
30.– 31.05.<strong>2017</strong> Westfalenhallen Dortmund<br />
Immobilienverwaltung<br />
Die Einführung eines Gesetzes zur Berufszulassung<br />
für gewerbliche Immobilienmakler<br />
und Verwalter von<br />
Wohneigentum wird derzeit im Deutschen<br />
Bundestag kontrovers diskutiert.<br />
Gefordert wird „die Erbringung eines<br />
Sachkundenachweises“. Erst danach<br />
soll in Zukunft eine gewerbliche Erlaubnis<br />
erteilt werden. Angesichts der<br />
enormen Vermögenswerte, mit denen<br />
Makler und Verwalter zu tun haben,<br />
wird eine Beschlussfassung sicher<br />
nicht ausbleiben. Annähernd 300.000<br />
Verfahren in Sachen Wohnraummiete<br />
und Wohnungseigentümergemeinschaften<br />
vor deutschen Gerichten 2015<br />
zeigen, dass enormer Handlungsbedarf<br />
herrscht. Zudem möchte die Regierung<br />
mit dem Gesetz bewirken, dass<br />
Makler und Verwalter einen Beitrag<br />
zur Förderung der energetischen Gebäudesanierung<br />
und Modernisierung<br />
leisten. Fort- und Weiterbildung, Qualifikation<br />
und Ausbildung gewinnen an<br />
Bedeutung. Deshalb darf ein eigener<br />
Kongress für Immobilienverwalter auf<br />
der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong><br />
natürlich nicht fehlen. Die Vortragsthemen<br />
des Kongresses Immobilienverwaltung<br />
bieten Wohnungsverwaltern<br />
spannende Einblicke in aktuelle und<br />
wichtige Themen.<br />
In Kooperation mit dem<br />
PropTech<br />
In den Kongressräumen 1 und 2 dürfte auch in diesem Jahr wieder reger Andrang herrschen.<br />
PropTech ist zuletzt in aller Munde,<br />
wenn man sich auf Branchenveranstaltungen<br />
der Immobilienwirtschaft bewegt,<br />
doch oft fehlt ein echter Austausch<br />
auf Augenhöhe. Die German<br />
PropTech Initiative wird im Rahmen<br />
der Deutschen Immobilienmesse einen<br />
fundierten Überblick über die Szene<br />
geben, bevor Unternehmer sich und<br />
ihre Geschäftsmodelle vorstellen, und<br />
dann in einer großen Runde zu den<br />
verschiedenen Themen der Digitalisierung<br />
Rede und Antwort stehen. Teilnehmer<br />
erleben spannende Geschäftsmodelle und können<br />
den Unternehmern danach ihre Fragen stellen.<br />
In Kooperation mit<br />
Smart Home / Immobilie 4.0<br />
Der Kongress wird das Thema Smart Home / Immobilie 4.0<br />
aus den Blickwinkeln von Spezialisten unterschiedlicher<br />
Fachrichtungen beleuchten, die ihren Wissens- und Erkenntnisstand<br />
in Bezug auf die technologische Weiterentwicklung<br />
des Immobilienmarktes vortragen werden. Bestimmte Leistungsmerkmale<br />
werden zukünftig sowohl im Verkauf als auch<br />
in der Vermietung eine Rolle spielen. Seien es stabile Datenleitungen,<br />
die notwendig sind, um ein Homeoffice auch bei<br />
komplexeren Datenmengen zuzulassen, seien es Gesundheitsthemen<br />
oder wie das Thema Elektromobilität seitens der<br />
Branche berücksichtigt wird. Wer hat Interesse und ist<br />
berechtigt, auf welche Daten zuzugreifen? Was wird aus technologischer<br />
Sicht zu den Themen Gesundheit, Sicherheit,<br />
Versorgung in den nächsten Jahren möglich sein?<br />
In Kooperation mit Scholz!Consulting<br />
Die Kongresse im Überblick<br />
Digital Farming<br />
Immobilien-Investments<br />
Rendite Talk<br />
Immobilienverwaltung<br />
PropTech<br />
Smart Home / Immobilie 4.0<br />
2 / <strong>2017</strong><br />
49
News I Deutsche Immobilienmesse<br />
Startschuss für Deutschlands<br />
ersten ImmobilClub<br />
Ein ImmobilClub? Was soll das sein? Und braucht es das wirklich? Ja, denn was bei Autos schon seit Jahrzehnten<br />
vollkommen selbstverständlich ist, sollte es auch bei Immobilien sein. Möglich macht das ab sofort der neue<br />
Owners Club des BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft.<br />
Autofahrer sind im ADAC. Bergsteiger im Alpenverein und<br />
Fußballer im Sportclub. Und wer eine Immobilie bewohnt,<br />
für den gibt es ab sofort den neuen Owners Club<br />
(OC) des BVFI. Die Idee eines eigenen Clubs für Immobilieninteressierte<br />
hatte BVFI-Vorstand Jürgen Engelberth bereits<br />
vor einigen Jahren. Nun ist die Zeit für den Startschuss des<br />
neuen Owners Clubs gekommen. „Gerade in Zeiten extrem<br />
niedriger Zinsen interessieren sich immer mehr Menschen für<br />
Immobilieneigentum. Dafür muss es ein patentes Angebot<br />
geben. Und das bieten wir nun mit dem Owners Club“, so der<br />
Verbandsvorstand.<br />
Öffnung des Expertennetzwerks<br />
„Im BVFI haben wir über mehrere Jahre hinweg hochwertige<br />
Kontakte in die Branche aufgebaut und veranstalten mit die<br />
größten Messen der Branche. Irgendwann drängte sich die Frage<br />
auf, warum wir nicht auch einfache Bewohner und Immobilieninteressierte<br />
daran<br />
„Immer mehr Menschen interessieren sich für<br />
Immobilieneigentum. Dafür muss es ein patentes Angebot<br />
geben. Und das bieten wir nun mit dem Owners Club.“<br />
Der Owners Club zum Anfassen<br />
teilhaben lassen<br />
sollen“, erläutert<br />
Jürgen Engelberth.<br />
Die Anmeldung ist<br />
kostenlos und unverbindlich<br />
und sogar<br />
bequem über<br />
den eigenen Facebook-Account<br />
möglich. Die erste Resonanz zeigt, dass der neue<br />
Owners Club das richtige Konzept zur richtigen Zeit ist. Schon<br />
während der Prelaunch-Phase gab es Tausende Anmeldungen.<br />
Zugriff auf exklusive Angebote<br />
Jürgen Engelberth<br />
Innerhalb weniger Minuten erhalten Immobilieninteressierte<br />
dank der einfachen Anmeldung exklusiven Zugriff auf alle Expertentricks<br />
und Hintergrundinfos des Owners Clubs wie etwa<br />
den Eigenheim-Manager, mit dem Besitzer ihr Eigenheim in einer<br />
digitalen Akte erfassen können. Strom- und Versicherungsverträge<br />
werden genauso digitalisiert wie Kauf- oder Service -<br />
Der Owners Club bietet nicht nur Immobilienbesitzern und -interessenten, sondern vor<br />
allem auch teilnehmenden Immobilienmaklern und Finanzdienstleistern nützliche Vorteile.<br />
Welche, das erfahren Messebesucher an beiden Veranstaltungstagen an Stand C11–C12.<br />
verträge oder auch Termine für Renovierungen,<br />
Sanierungen oder die Müllabfuhr.<br />
Über eine App kann all das auch bequem<br />
auf dem Smartphone gespeichert werden.<br />
Mitglieder haben zudem Zugriff auf das<br />
Best Offers Program. Dadurch erhalten<br />
auch Otto Normalverbraucher bei Finanzierern,<br />
Versicherern und Energielieferanten<br />
attraktive Konditionen, die sonst nur<br />
Großkunden zur Verfügung stehen. Abgerundet<br />
wird das Angebot durch digitale<br />
Tools wie etwa zur Objektbewertung sowie<br />
ein kostenloses Immobilienmagazin<br />
und diverse Social-Media-Funktionen.<br />
Mehr als nur digital<br />
Der Owners Club ist aber nicht nur ein<br />
virtueller Club. „Wir sind vor allem ein<br />
Netzwerk aus Menschen. Menschen, die<br />
sich für das Thema Immobilie interessieren<br />
und entweder schon ein Objekt<br />
besitzen oder vielleicht mal eines besitzen<br />
möchten“, sagt Engelberth. Mit realen<br />
Veranstaltungen wie Property Dinners,<br />
Real Estate Incentives oder Investment<br />
After Works wird der BVFI dem Ganzen<br />
Leben einhauchen und Insiderwissen<br />
zugänglich machen. Schließlich bietet der<br />
persönliche Kontakt zu anderen den<br />
entscheidenden Wissensvorsprung.<br />
Aus diesem Grund finden Mitglieder des<br />
Owners Clubs zudem in den rund 150<br />
Geschäftsstellen einen Anlaufpunkt „zum<br />
Anfassen“, an dem Verbandsjuristen,<br />
Makler, Gutachter, Finanzierer, Verwalter<br />
und weitere Spezialisten zur Seite stehen.<br />
Dieses Netz der Geschäftsstellen soll<br />
innerhalb von zwei Jahren auf bundesweit<br />
bis zu 2.000 Filialen mit Fachunternehmern<br />
aus der Immobilienwirtschaft ausgebaut<br />
werden. Wohnen tut schließlich<br />
jeder – egal ob zur Eigennutzung oder zur<br />
Vermietung. Und Insiderwissen und ein<br />
wertvolles Netzwerk können dabei nur<br />
hilfreich sein.<br />
W<br />
50 2 / <strong>2017</strong>
30.– 31.05.<strong>2017</strong> Westfalenhallen Dortmund