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ImmoCompact 02/2017

Das Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft

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<strong>02</strong><br />

<strong>2017</strong><br />

www.immocompact.de<br />

Jochen Schweizer<br />

Ein Abenteurer erobert<br />

die Immobilienwelt<br />

Thomas Knedel<br />

„Niemand ist zu dumm für<br />

Immobilieninvestments“<br />

Jakob Mähren<br />

Shooting-Star der Branche:<br />

Berliner Jung auf der Überholspur


Besuchen<br />

Sie uns auf<br />

der DIM:<br />

30./31. Mai <strong>2017</strong><br />

Stand 8-B<strong>02</strong><br />

MARK 51°7 – die<br />

Ermöglicherfläche<br />

Mehr Infos auf<br />

www.bochum2<strong>02</strong>2.de


Editorial<br />

Von der Hand in den Kopf<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

seit nunmehr fast zwei Jahren ist <strong>ImmoCompact</strong>, das Fachmagazin für<br />

die Immobilienwirtschaft, online. Zum Jahresbeginn feierte zudem das<br />

erste E-Magazin Premiere. Immer wieder werden wir seitdem gefragt,<br />

wann man endlich auch mal etwas in den Händen halten kann. Nun ist<br />

es endlich so weit: die erste gedruckte Ausgabe ist bei Ihnen.<br />

Für die Print-Premiere haben wir nicht nur die erfolgreichen Immobilieninvestoren<br />

Thomas Knedel und Jakob Mähren nach ihren Rezepten<br />

befragt, sondern mit Stuntman und Erlebnisexperte Jochen Schweizer<br />

auch einen ganz besonderen Immobilienexperten für Sie getroffen. Mit<br />

der Jochen Schweizer Arena im Münchner Süden zeigt er eindrucksvoll,<br />

dass Immobilien viel mehr sein können als trister Stahl und Beton.<br />

Darüber hinaus geben wir Ihnen zahlreiche nützliche Informationen für<br />

Ihren Alltag im Maklerbüro in und an die Hand – von den Vorteilen<br />

professioneller Maklernetzwerke über moderne Vertriebstipps bis hin zu<br />

interessanten Einblicken in das spannende Thema Home Staging durch<br />

Iris Houghton, die Erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für<br />

Home Staging und Redesign.<br />

Vielleicht halten Sie dieses Exemplar in diesem Moment auch auf der<br />

Deutschen Immobilienmesse in den Händen. Das Branchenhighlight<br />

findet <strong>2017</strong> zum zweiten Mal in den Westfallenhallen Dortmund statt.<br />

<strong>ImmoCompact</strong> ist als fester Medienpartner nicht nur vor Ort. Auch in<br />

dieser Ausgabe spielt die Messe eine wichtige Rolle. Damit Sie bestens<br />

vorbereitet in Dortmund ankommen und vor Ort nichts verpassen, erfahren<br />

Sie ab Seite 46 alles Wichtige zu Programm, Ablauf und vielem<br />

mehr – natürlich so kompakt und übersichtlich, wie Sie es von uns<br />

gewohnt sind.<br />

Auch <strong>ImmoCompact</strong> selbst lässt sich die einzigartigen Informations- und<br />

Austauschmöglichkeiten der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong> nicht<br />

entgehen und ist wie im Vorjahr mit einem eigenen Messestand in den<br />

Westfalenhallen vertreten. Ich freue mich, Sie am 30.05. sowie am 31.05.<br />

in Dortmund zu begrüßen, und wünsche Ihnen nun viel Vergnügen mit<br />

unserer ersten Print-Ausgabe!<br />

Ihr<br />

Michael Herrmann,<br />

Chefredakteur <strong>ImmoCompact</strong><br />

herrmann@immocompact.de<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

3


Inhalt<br />

Aktuelles und Trends<br />

6 News<br />

8 Tacheles: Politisches Totalversagen an den Immobilienmärkten<br />

von Jürgen Engelberth, BVFI<br />

14<br />

10 10 auf 10<br />

12 Bücher<br />

Titelinterview<br />

14 „Für außergewöhnliche Projekte braucht es manchmal den Blick von außen“<br />

Titelinterview mit Jochen Schweizer, Jochen Schweizer Projects<br />

Immobilienmakler<br />

32<br />

18 Lizenzierte Immobilienexpertise muss nicht standortgebunden sein<br />

von Henning C. Frank, DAHLER & COMPANY<br />

20 „Home Staging bringt finanziell und zeitlich wesentlich mehr, als es kostet“<br />

Interview mit Iris Houghton, Bundesverband für Home Staging und Redesign<br />

22 Warum Makler gerade heute auf ein Expertennetzwerk setzen sollten<br />

von Christian Ammann, CENTURY 21 Deutschland<br />

24 Vertrieb geht heute anders<br />

von Andreas Buhr, Buhr & Team Akademie für Führung und Vertrieb<br />

26 Makler im Gespräch<br />

„Die Berufszulassungsregeln für Makler sind noch viel zu unklar definiert“<br />

Interview mit Angelika Wieskus, Immobilien Fair & Freundlich ®<br />

Immobilienverwaltung<br />

28 Zukunftstechnologie Glasfaser<br />

von Dr. Jürgen Hemichel, 1&1 Versatel<br />

Finanzen<br />

30 Kommt jetzt die große Zinswende?<br />

von Kurt Neuwirth, Neuwirth Finance<br />

4 2 / <strong>2017</strong>


Investment<br />

32 „Wir legen viel Wert auf ein gutes Verhältnis zu Maklern und Verkäufern“<br />

Interview mit Jakob Mähren, Mähren AG<br />

36 Die fünfte Generation: Neue Maßstäbe bei offenen Immobilienfonds<br />

von Klaus Speitmann, Swiss Life Kapitalverwaltungsgesellschaft<br />

38<br />

38 „Es ist doch niemand zu dumm für Immobilieninvestments“<br />

Interview mit Thomas Knedel, immopreneur.de<br />

Recht<br />

40 Kann ein Maklervertrag auch per E-Mail zustande kommen?<br />

von Helge Ziegler, BVFI<br />

42 Rückabwicklung von Immobilienanlagen: Steuerfreiheit bleibt bestehen<br />

von Prof. Dr. Thomas Zacher, Rechtsanwälte Zacher & Partner<br />

46<br />

45 Kurz & Knapp<br />

Aktuelle Immobilienurteile zusammengefasst<br />

Sonderthema Deutsche Immobilienmesse<br />

46 Deutsche Immobilienmesse <strong>2017</strong>: Der Pflichttermin für Immobilienexperten<br />

50 Startschuss für Deutschlands ersten ImmobilClub<br />

35 Mediadaten<br />

43 Impressum<br />

Immer aktuell und kompakt informiert: die digitalen Kanäle von <strong>ImmoCompact</strong>.<br />

Ob Website, Newsletter, Facebook, Xing oder Twitter – hier verpassen Sie nichts.<br />

Melden Sie sich jetzt über den nebenstehenden QR-Code zum kostenfreien Newsletter an.<br />

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2 / <strong>2017</strong><br />

5


News<br />

BUWOG Group führt Mieter-App ein<br />

(ic) Die BUWOG Group stellt ihren Mietern ab sofort eine neue<br />

Mieter-App zur Verfügung, die das bisherige Angebot im Bereich<br />

Mieterservice deutlich erweitert und flexibilisiert. So<br />

können über die App Fragen oder Schadenmeldungen direkt<br />

vom Smartphone oder Tablet des Mieters an den Mieterservice<br />

der BUWOG Group übermittelt werden. Die App ist für<br />

iOS- und Android-Geräte erhältlich. Nach der Installation auf<br />

dem Smartphone oder Tablet-PC müssen nur Mieter-ID und<br />

ein individuelles Passwort eingegeben werden. Die Anmeldedaten<br />

hierfür werden allen Mietern in einem persönlichen<br />

Anschreiben mitgeteilt.<br />

Diverse Kontaktmöglichkeiten<br />

Mit der App können die Mieter zudem ihren zuständigen<br />

Verwalter, den Hauswart oder die Buchhaltung kontaktieren,<br />

Fragen zur Betriebskostenabrechnung stellen oder Formulare<br />

herunterladen. Auch Veränderungen ihrer Stammdaten lassen<br />

sich via App übermitteln. Am „Schwarzen Brett“ sind jeweils<br />

aktuelle Informationen der BUWOG Group zu finden, und im<br />

FAQ-Bereich werden Antworten auf häufig gestellte Fragen<br />

gegeben. Bei Schadenmeldungen haben die Mieter die Möglichkeit,<br />

bis zu zwei Fotos hochzuladen und Terminwünsche<br />

für die Schadenbehebung zu nennen. Bei vielen Schadenfällen<br />

werde dadurch eine Vorabbesichtigung überflüssig und<br />

die Terminabstimmung vereinfacht und beschleunigt. Nach<br />

Abschluss der Arbeiten können diese zudem bewertet werden.<br />

Engel & Völkers knackt neue Rekordmarke<br />

(ic) Engel & Völkers hat ein weiteres Rekordjahr hinter sich.<br />

Die Unternehmensgruppe hat ihren Markencourtageumsatz<br />

im vergangenen Jahr um rund ein Viertel von 409,8 auf 506,3<br />

Mio. Euro gesteigert. Damit hat Engel & Völkers erstmals die<br />

Marke von einer halben Milliarde Euro geknackt.<br />

Breites Wachstum<br />

Die höchste Umsatzsteigerung im Geschäftsbereich Residential<br />

erzielte Italien mit 93%. Ebenfalls einen deutlichen Anstieg<br />

verzeichneten Spanien und Portugal zusammen mit 37%. Auch<br />

Belgien mit 12% und die deutschsprachige Region mit 8%<br />

bauten ihren Umsatz weiter aus. In Nordamerika verstärkte<br />

Engel & Völkers seine Präsenz durch die Eröffnung zahlreicher<br />

neuer Wohnimmobilien-Shops. Dadurch steigerte das Unternehmen<br />

seinen Courtageumsatz dort um 55% gegenüber 2015.<br />

Commercial wächst um ein Fünftel<br />

Ebenfalls einen signifikanten Zuwachs erwirtschaftete der<br />

Geschäftsbereich Commercial mit einer Umsatzsteigerung<br />

von 19% im Vorjahresvergleich. Erneut am umsatzstärksten<br />

war dabei die Sparte Zinshäuser. Sie machte 2016 rund die<br />

Hälfte des gesamten Umsatzes im Bereich Commercial aus.<br />

<strong>2017</strong> will Engel & Völkers den Expansionskurs fortsetzen. Weltweit<br />

sollen rund 50 zusätzliche Standorte eröffnet werden. Damit<br />

steigt auch der Bedarf an qualifiziertem Personal. Allein<br />

in diesem Jahr sollen rund 1.200 Immobilienberater hinzugewonnen<br />

werden.<br />

VON POLL IMMOBILIEN gründet<br />

Finanzierungsdienstleister<br />

(ic) VON POLL IMMOBILIEN zählt<br />

mit mehr als 250 Standorten zu den<br />

führenden Immobilienmaklerhäusern<br />

in Deutschland. Das Frankfurter Unternehmen<br />

hat nun seine Tätigkeit um ein<br />

neues Dienstleistungsfeld erweitert.<br />

Geschäftsführer Sassan Hilgendorf<br />

und Sascha Mermann, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der FP FinanzPoint<br />

GmbH & Co. KG, haben den Geschäftszweig<br />

von Poll Finance gegründet.<br />

30 eigenständige Shops<br />

Mit von Poll Finance bietet das Maklerhaus<br />

seinen Kunden an den eigenen<br />

Standorten ab sofort hochqualifizierte<br />

und darüber hinaus institutsunabhängige<br />

Finanzierungslösungen rund um<br />

die Immobilie an, inklusive zugehöriger<br />

Versicherungsleistungen. Im Laufe der<br />

nächsten Monate richtet VON POLL<br />

IMMOBILIEN dazu an mehr als 30<br />

Standorten in Deutschland eigenständige<br />

Von-Poll-Finance-Shops ein, die von<br />

Lizenznehmern geführt werden sollen.<br />

Zusätzlich gibt es Beratungsstellen in<br />

bestehenden Von-Poll-Immobilien-<br />

Shops als Shop-in-Shop-Konzept.<br />

100 Finanzierungsberater<br />

Insgesamt plant VON POLL für die nahe<br />

Zukunft den Einsatz von insgesamt bis zu<br />

100 fachlich versierten Finanzierungsberatern.<br />

Hintergrund ist, dass die Finanzierungsaspekte<br />

in der Immobilienvermittlung<br />

eine immer größere Bedeutung<br />

erlangen und Beratungskompetenz daher<br />

in diesem Bereicht gefragter denn<br />

je ist. Das gelte vor allem im Lichte<br />

der Wohnimmobilienkreditrichtlinie<br />

(WIKR). Mit von Poll Finance kommt<br />

das Maklerhaus somit den Wünschen<br />

der Kunden entgegen. Als erfahrene Finanzierungsexperten<br />

und Immobilienberater<br />

kenne man die Fragen der Klienten<br />

im Rahmen des Verkaufs- und Kaufprozesses<br />

und könne daher maßgeschneiderte<br />

Optionen als Antwort anbieten.<br />

6 2 / <strong>2017</strong>


ImmobilienScout24 startet<br />

Immobilienvermarktung 2.0<br />

(ic) Interaktive 360°-Rundgänge schaffen<br />

ein realitätsgetreues Besichtigungserlebnis<br />

und machen Immobilien jederzeit<br />

und ortsunabhängig erlebbar. Umsetzen<br />

lässt sich dies nun unter anderem<br />

mit der neuen App „Virtuelle Touren:<br />

ImmoScout24“ für Android und iOS,<br />

die ImmobilienScout24 gewerblichen<br />

Anbietern ab sofort zur Verfügung stellt.<br />

Virtuelle Touren lassen sich so mit dem<br />

Smartphone oder mit einer professionellen<br />

360°-Kamera aufnehmen und<br />

in das Exposé integrieren.<br />

Umfassendes, reales Erlebnis<br />

Als erstes Immobilienportal gebe<br />

ImmobilienScout24 gewerblichen Anbietern<br />

ein nützliches und selbsterklärendes<br />

Werkzeug an die Hand. Mit der<br />

App sollen Immobilien schnell und effizient<br />

abfotografiert und im Web-Editor<br />

nachbearbeitet werden können. Dafür<br />

ist nur ein Smartphone oder eine<br />

professionelle 360°-Kamera nötig. Die<br />

virtuellen Touren sollen dem Suchenden<br />

ein umfassendes, reales Erlebnis<br />

bieten, bei dem die Raumaufteilung<br />

und die Lichtverhältnisse erlebt werden<br />

können. ImmobilienScout24 bietet die<br />

App auf der technologischen Basis von<br />

immoviewer an. Mit der App sollen zudem<br />

technische Hürden abgebaut und<br />

das Erstellen von virtuellen Touren vereinfachet<br />

werden. In der Ergebnisliste<br />

bei ImmobilienScout24 werden Exposés<br />

mit einer virtuellen Tour mit einem Icon<br />

prominent sichtbar gemacht. Suchende<br />

können zudem anhand einer Filterfunktion<br />

direkt nach virtuellen Immobilienexposés<br />

suchen.<br />

Großes Interesse<br />

Bei Maklern wie auch Kunden und Eigentümern<br />

sei die Nachfrage nach virtuellen<br />

Touren groß. Eine aktuelle Umfrage<br />

von ImmobilienScout24 zufolge<br />

würden rund 80% der Suchenden virtuelle<br />

Touren nutzen, um ein besseres Bild<br />

von der Raumaufteilung der Immobilie<br />

zu erhalten. Gleichzeitig sei sich knapp<br />

die Hälfte aller befragten Makler sicher,<br />

dass sich durch virtuelle Touren Zeit<br />

sparen lässt, weil der Suchende sich bereits<br />

vor der Besichtigung ein Bild machen<br />

und entscheiden kann, welche Immobilie<br />

er wirklich live sehen will.<br />

Branchengrößen starten ersten deutschen PropTech-Accelerator<br />

(ic) Mit dem blackprint PropTech Booster ist eine Plattform<br />

mit einem bisher deutschlandweit einmaligem Konzept gestartet.<br />

Der Accelerator bringt gezielt Gründer und etablierte<br />

Unternehmen der Immobilienwirtschaft zusammen. Die beteiligten<br />

PropTechs wollen die Branche effizienter gestalten,<br />

die Transparenz von Prozessen erhöhen und neue Geschäftsmodelle<br />

schaffen. Der blackprint Booster soll ihnen dabei<br />

helfen. Initiiert von der auf PropTechs spezialisierten Beteiligungsgesellschaft<br />

blackprintpartners und Marc Stilke, dem ehemaligen<br />

CEO von ImmobilienScout, wird der erste deutsche<br />

Hub für Start-ups der Immobilienwirtschaft diese künftig gezielt<br />

mit Branchengrößen zusammenbringen – unter Beteiligung<br />

strategischer Partner wie Aareon AG, Commerz Real AG,<br />

Goldbeck Gruppe, NAI Apollo Group, Obotritia Capital KGaA<br />

und Vonovia SE sowie CMS Hasche Sigle.<br />

Zielgerichtetes Coaching und Mentoring<br />

Die teilnehmenden Teams sind in ein Frankfurter TechQuartier<br />

eingezogen und werden dort sechs Monate lang intensiv betreut<br />

und gefördert. Den Gründern winken nicht nur je 50.000 Euro<br />

Beteiligungskapital. Das Accelerator-Team organisiert und<br />

führt mit weiteren Partnern auch zielgerichtete Mentorings<br />

und Coachings durch. Zudem strukturiert und moderiert der<br />

blackprint Booster Pilotprojekte mit den namhaften strategischen<br />

Partnern. Die Gründer erhalten so die Möglichkeit, sich<br />

ein breites Netzwerk in der Branche aufzubauen, und profitieren<br />

beim Aufbau ihres Unternehmens gleichzeitig von Beratungsangeboten<br />

zu allen relevanten Unternehmerthemen. Derzeit<br />

sind über einen Zeitraum von zwei Jahren insgesamt drei je<br />

sechsmonatige Runden im Accelerator-Programm geplant.<br />

Dafür stellen die strategischen Partner ein Budget von 2,5 Mio.<br />

Euro zur Verfügung.<br />

Der blackprint PropTech Booster soll Gründer und etablierte Unternehmen der deutschen<br />

Immobilienwirtschaft gezielt zusammenbringen.<br />

© Jakub Jirsák – Fotolia.com<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

7


News<br />

BauGrund eröffnet neue Standorte in<br />

Köln und Hamburg<br />

(ic) Die BauGrund Immobilien-Management<br />

GmbH hat zwei neue Standorte in<br />

Deutschland eröffnet. Der Immobilienspezialist<br />

BauGrund ist derzeit mit ca. 120<br />

Mitarbeitern in elf deutschen Städten<br />

vertreten und verwaltet Wohn- und Gewerbeeinheiten<br />

mit einem Gesamtwert<br />

von über 2,86 Mrd. Euro. Mit den neuen<br />

Niederlassungen in Köln und Hamburg<br />

will das Unternehmen seine Vor-Ort-<br />

Präsenz im Westen und Norden Deutschlands<br />

ausbauen. BauGrund verfolge das<br />

strategische Ziel, die eigenen Dienstleistungen<br />

und Mitarbeiterkompetenzen flächendeckend<br />

direkt vor Ort anzubieten.<br />

Das erfordere ein deutschlandweit breit<br />

aufgestelltes Standortnetzwerk. Mit den<br />

neuen Präsenzen in Köln und Hamburg<br />

und den direkten Ansprechpartnern<br />

vor Ort könne auf die Erfordernisse<br />

des Marktes sowie die Kundenwünsche<br />

optimal eingegangen werden kann.<br />

Homeday bietet kostenlosen Energieausweis für Partnermakler<br />

(ic) Das PropTech-Start-up Homeday unterstützt professionelle<br />

Makler beim Vermittlungsprozess ihrer Immobilien.<br />

Hierfür bietet das Unternehmen seinen Partnermaklern ab<br />

sofort kostenlos einen bedarfsorientierten Energieausweis an.<br />

Immobilienanbieter, die mit Homeday eine enge Partnerschaft<br />

pflegen, erhalten auf Wunsch einen bedarfsorientierten Energie -<br />

ausweis für das zu vermittelnde Objekt.<br />

Neue Kapazitäten für Beratungs- und Beziehungspflege<br />

Das Berliner Digitalunternehmen übernimmt die vollständige<br />

Koordination von Eigentümern und Energieberatern und<br />

stellt dem Makler den Energieausweis anschließend vollkommen<br />

kostenlos und bequem online zur Verfügung.<br />

„Hierdurch werden die Arbeitsprozesse der Immobilienanbieter<br />

beschleunigt. Die frei werdenden Kapazitäten können<br />

Makler in die Beratungs- und Beziehungspflege ihrer Kunden<br />

investieren“, so Steffen Wicker, CEO und Gründer bei<br />

Homeday. Das passe ideal zu dem Anspruch des erfolgreichen<br />

PropTechs, Immobilienmakler durch die eigenen Dienste<br />

noch erfolgreicher zu machen.<br />

„<br />

Tacheles: Politisches Totalversagen an den Immobilienmärkten<br />

Immer wieder keimen sie dieser Tage auf: die<br />

Gerüchte vom unmittelbar bevorstehenden<br />

Platzen der Immobilienblase in Deutschland.<br />

Viele Investoren sehen sich zudem auch immer<br />

wieder mit der Frage konfrontiert, in welchen<br />

Gebieten Sie noch investieren können und in<br />

welchen nicht. Sicherlich können wir in gewissen<br />

Regionen der Republik wie zum Beispiel München,<br />

Köln, Düsseldorf oder auch Hamburg von überhitzten<br />

Märkten sprechen.<br />

In der gesamten Bundesrepublik haben sich die<br />

Preise aber insgesamt doch eher stabil, wenn auch<br />

leicht ansteigend gezeigt. Hier dürfte für die<br />

Zukunft sicherlich noch ausreichend Potenzial<br />

nach oben vorhanden sein, insbesondere auch<br />

daher, weil die Immobilie als Kapitalanlage immer<br />

attraktiver wird. In Deutschland werden laut<br />

Expertenprognosen jährlich bis zu 500.000 neue<br />

Wohnungen benötigt, aber gerade einmal 200.000<br />

bis 300.000 neu gebaut. Diese weitere Wohnungsverknappung<br />

kann letztlich nur zu einer steil nach<br />

oben führenden Preisspirale führen. Die Politik<br />

hat hier über Jahrzehnte die Zeichen der Zeit verpasst.<br />

Man kann durchaus von einem Totalversagen<br />

aller Parteien sprechen.<br />

Schnelle Abhilfe sollte man sich von der Politik<br />

somit nicht erhoffen. Um alleine dem „normalen“<br />

Mangel erfolgreich gegensteuern zu können,<br />

bedarf es wohl mindestens zehn weiterer Jahre.<br />

Doch selbst das wird wohl nicht ausreichen, denn<br />

auch in Zukunft muss mit einem massenhaften<br />

Zuzug aufgrund der wirtschaftlichen Strahlkraft<br />

Deutschlands gerechnet werden.<br />

Das, was wir in den letzten zwei bis drei Jahren in<br />

Europa als Flüchtlingswelle gesehen haben, war, im<br />

Hinblick auf die globale Bevölkerungsexplosion,<br />

vermutlich nicht einmal die Spitze des Eisberges.<br />

Wer vor dieser Gesamtgemengelage immer<br />

noch an eine mehr als regionale Immobilienblase<br />

in Deutschland glaubt, glaubt vermutlich<br />

auch an den Weihnachtsmann.<br />

Von Jürgen Engelberth, Vorstand BVFI<br />

“<br />

8 2 / <strong>2017</strong>


Polarstern und RVI entwickeln Vorzeigeprojekt für Mieterstrom<br />

PlanetHome startet neues<br />

Geschäftsstellenkonzept<br />

(ic) PlanetHome hat ein neues Konzept<br />

für seine Geschäftsstellen gestartet. Der<br />

Immobiliendienstleister setzt künftig<br />

auf Filialen in bester Lauflage. Die erste<br />

der neuen innerstädtischen Geschäftsstellen<br />

hat PlanetHome in München am<br />

Münchner Oberanger 43 eröffnet. Dort<br />

haben Immobilieninteressenten ab sofort<br />

die Möglichkeit, sich über die aktuellen<br />

Angebote an Neubau- oder Bestandsimmobilien<br />

zu informieren oder sich<br />

ein individuelles Finanzierungskonzept<br />

maßschneidern zu lassen.<br />

Markenauftritt stärken<br />

Mit den neuen Geschäftsstellen, die<br />

PlanetHome in weiteren Zentren deutscher<br />

Immobilienmetropolen plant, will<br />

das Unternehmen seine Strategie maximaler<br />

Kundenorientierung ausbauen – und<br />

den Auftritt seiner Marken PlanetHome<br />

und PlanetHyp stärken. Wer ohnehin in<br />

der Innenstadt unterwegs ist, könne nun<br />

spontan vorbeikommen, um sich in aller<br />

Ruhe aktuelle Angebote näher anzusehen<br />

oder, wenn möglich, ausführlich mit einem<br />

der Immobilienberater zu sprechen.<br />

Immobilieneigentümer erwünscht<br />

Auch Immobilieneigentümer, die den<br />

Verkauf ihres Objekts beabsichtigen,<br />

seien bei den PlanetHome Maklerexperten<br />

in besten Händen. Interessenten<br />

erhalten in den Filialen unverbindlich<br />

eine erste Einschätzung des Marktwerts<br />

der eigenen Immobilie. Ist das Objekt<br />

erfolgreich verkauft, kann der Kunde<br />

gleich in die nächste passende Immobilie<br />

investieren. Hier habe PlanetHome eine<br />

breite Vielfalt an attraktiven Objekten<br />

im Angebot – zum Selbstbezug oder als<br />

renditestarke Kapitalanlage.<br />

Finanzierungsberatung<br />

Viele potenzielle Immobilienkäufer haben<br />

laut PlanetHome gerade auch beim Thema<br />

Finanzierung viele Fragen. Deshalb<br />

bietet die Geschäftsstelle am Oberanger<br />

auch eine individuelle Finanzierungsberatung<br />

für Kaufinteressenten. Als unabhängiger<br />

Vermittler schöpft PlanetHome<br />

aus einem Portfolio von über 200 Banken<br />

und anderen Kreditinstituten.<br />

(ic) Polarstern und die RVI GmbH sehen Mieterstrom als<br />

zentrale Säule urbaner Quartierskonzepte. Im Esslinger<br />

Quartier Lok.West entwickeln sie zusammen ein Vorzeigemodell<br />

für Mieterstromprojekte. Der gezielte Einsatz von<br />

Mieterstrom soll die Wohnnebenkosten senken, Investitionen<br />

in Energieeffizienzmaßnahmen erleichtern und die Amortisationszeiten<br />

verkürzen. Kombinierte Wohn- und Geschäftsquartiere<br />

eignen sich laut Florian Henle, Geschäftsführer des<br />

Ökoenergieversorgers Polarstern, der bundesweit Mieterstromprojekte<br />

umsetzt, ideal für Mieterstrom. Der ganzheitliche<br />

Blick auf die Energieversorgung eines Quartiers anstatt auf<br />

eine einzelne Immobilie erleichtere es dabei, ein umfassendes<br />

und die verschiedenen Lebens- und Arbeitsbereiche betreffendes<br />

Energiekonzept zu realisieren.<br />

Smarte City<br />

Das Quartier Lok.West ist laut Polarstern und RVI ein Paradebeispiel<br />

für die vielfältige Nutzung von Mieterstrom. Auf einem<br />

rund 26.500 m 2 großen Grundstück in Esslingen entstehen in<br />

fünf Baublöcken bis 2<strong>02</strong>2 etwa 500 Wohneinheiten und Gewerbeflächen<br />

unterschiedlicher Größen. Das gesamte Projekt hat<br />

ein Investitionsvolumen von rund 190 Mio. Euro. Der aktuell<br />

im Bau befindliche Gebäudekomplex Béla wird bis zum Jahr<br />

2018 fertiggestellt und ist das erste und später zweitgrößte<br />

Gebäude des neuen Quartiers. Auf etwa 5.600 m 2 entstehen<br />

neun Gewerbeeinheiten und 132 Wohneinheiten.<br />

Hohe Wirtschaftlichkeit<br />

Das energetische Konzept von Béla soll Vorbildcharakter haben.<br />

Polarstern und die RVI möchten damit einen Meilenstein<br />

für regionale Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen<br />

setzen und zudem das Mieterstrommodell auch bei weiteren<br />

Neubauprojekten einplanen. Schließlich ermögliche Mieterstrom<br />

den Mietern auf wirtschaftliche Weise einen Großteil<br />

der im Gebäude Béla mittels Photovoltaikanlage (PV-Anlage)<br />

und Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugten Energie vor Ort<br />

zu verbrauchen. Insgesamt sollen 80% des Strombedarfs gedeckt<br />

werden. Das bedeute für einen typischen Dreipersonenhaushalt<br />

eine Energiekostenersparnis verglichen zum Grundversorger<br />

von mindestens 20%.<br />

Mit Mieterstrom wird selbst produzierter Strom den eigenen Mietern direkt angeboten.<br />

RVI und Polarstern sehen darin eine zentrale Säule urbaner Quartierskonzepte.<br />

© zstock – Fotolia.com<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

9


10 auf 10<br />

10 Zahlen zu Eigenheimen<br />

in Deutschland<br />

242.000 Euro<br />

geben die Bundesbürger im Durchschnitt für die<br />

Erfüllung des großen Traums der eigenen vier<br />

Wände aus.<br />

77,8 %<br />

DES GESAMTPREISES<br />

der Immobilie finanzieren die Bundesbürger im<br />

Durchschnitt über ein Darlehen. Damit ist die<br />

Baufinanzierung ein absolut elementarer Teil<br />

der Eigenheimfinanzierung in Deutschland.<br />

46% der<br />

DEUTSCHEN<br />

leben nach eigenen Angaben in einer eigenen<br />

Immobilie. Damit hinkt die Bundesrepublik im<br />

internationalen Vergleich deutlich hinterher. Im<br />

europäischen Durchschnitt liegt die Quote bei<br />

über 70%, in einigen europäischen Ländern<br />

sogar bei über 90%.<br />

1.928 Euro<br />

kostet der Quadratmeter Eigenheim in Deutschland<br />

im Mittel. Hier variieren die Werte regional<br />

allerdings sehr stark.<br />

In 350<br />

von 4<strong>02</strong> deutschen Regionen sind die Quadratmeterpreise<br />

im Vergleich zum Jahr 2005 angestiegen.<br />

Das sind in etwa sieben von acht<br />

untersuchten Gebieten.<br />

Nur 44 m 2<br />

bekommen die Immobilienkäufer zum Beispiel<br />

für den deutschlandweiten Durchschnittspreis<br />

in München. In Chemnitz, der günstigsten<br />

Stadt des Landes, bekommen Sie für den selben<br />

Preis hingegen 261 m 2 Wohnfläche. Günstigster<br />

Landkreis ist Stendal mit 299 m 2 .<br />

126 m 2<br />

beträgt die durchschnittliche Wohnfläche der<br />

finanzierten Eigenheime. Die durchschnittlichen<br />

bezahlbaren Wohngrößen variieren jedoch regional<br />

sehr stark.<br />

188.200 Euro<br />

beträgt die durchschnittliche Darlehenshöhe.<br />

53.800 Euro bzw. 22,2% der Gesamtsumme,<br />

die für das eigene Heim benötigt wird, bringen<br />

die Bundesbürger somit als Eigenkapital in die<br />

Baufinanzierung ein.<br />

Das 6-fache<br />

JAHRESNETTOEINKOMMEN<br />

wenden deutsche Bauherren im Durchschnitt<br />

für den Immobilienkauf auf. Damit ist in vielen<br />

Fällen weiter eine solide Finanzierung des Eigen -<br />

heims umsetzbar.<br />

41%<br />

beträgt der durchschnittliche Kostenvorteil eines<br />

Immobilienkaufs im Vergleich zum Mietverhältnis.<br />

Der Kauf einer Immobilie lohnt sich damit in aller<br />

Regel trotz der damit verbundenen Kosten für die<br />

Finanzierung.<br />

10 2 / <strong>2017</strong>


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DEUTSCHE-IMMOBILIENMESSE.DE<br />

30.– 31. Mai <strong>2017</strong><br />

Dortmund<br />

DIE LEITMESSE.


Bücher<br />

Nebenkostenabrechnung für Vermieter<br />

Autor: Matthias Nöllke<br />

Verlag: Haufe<br />

Umfang: 176 Seiten<br />

Preis: 19,95 Euro<br />

ISBN: 978-3-648-06868-7<br />

Die Nebenkostenabrechnung gilt oft als lästige Pflicht. Viele Vermieter<br />

schieben sie daher möglichst lange vor sich her. Dabei ist eine zügige und<br />

akkurate Abrechnung im Interesse aller Beteiligten. Wer nicht richtig und<br />

nicht rechtzeitig abrechnet, der verwirkt seine Ansprüche und verschenkt<br />

unter Umständen eine erkleckliche Summe Geld. Wenn innerhalb der<br />

Zwölfmonatsfrist keine Abrechnung vorgelegt wird, können Vermieter<br />

keine Nachforderungen mehr stellen. Unterm Strich macht es sich laut<br />

Matthias Nöllke allemal bezahlt, frühzeitig und korrekt abzurechnen.<br />

Mithilfe seines Ratgebers erstellen Vermieter schnell und einfach eine<br />

fehlerfreie Nebenkostenabrechnung. Der Autor führt die Leser dabei<br />

Schritt für Schritt durch die Abrechnung – von Grundlagen wie der unterschiedlichen<br />

Umlagefähigkeit von Nebenkosten bis zu hilfreichen Fakten<br />

zur Heizkostenabrechnung. Auch zu vielen regelmäßigen Problemfällen<br />

gibt Nöllke verständliche Antworten, damit sich Vermieter mit sicherem<br />

Faktenwissen vor dem ewigen Streitthema Nebenkosten schützen.<br />

Erfolgreich als Immobilienmakler<br />

Autoren: Helge Ziegler, Dr. Ralf<br />

Stark, Dr. Malte Schwertmann<br />

Verlag: Haufe<br />

Umfang: 224 Seiten<br />

Preis: 24,95 Euro<br />

ISBN: 978-3-648-09435-8<br />

Der Beruf des Immobilienmaklers wird immer anspruchsvoller. Der<br />

Gesetzgeber verlangt immer mehr von ihm. Man denke nur an die Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV2014), das Geldwäschegesetz (GwG), das<br />

Fernabsatzgesetz, das Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) oder die<br />

Informationspflichten zur Online-Streitbeilegung. Zudem beschäftigen<br />

Makler immer wieder Fragen zur Provisionssicherung oder zur Scheinselbstständigkeit<br />

der bei ihnen tätigen Makler. Aber auch der Kunde<br />

verlangt dem Makler immer mehr ab. Dabei kommt ihm zugute, dass<br />

der Wettbewerb unter den Maklern zuweilen gnadenlos ist. „Erfolgreich<br />

als Immobilienmakler“ vermittelt dem Makler unabdingbare Basics. Ohne<br />

das Wissen um sie sollte er den Autoren zufolge seinen Beruf nicht ausüben,<br />

denn sonst läuft er Gefahr, sich Regressansprüchen auszusetzen oder<br />

seinen wohlverdienten Provisionsanspruch zu verlieren. Die Autoren sind<br />

einerseits Juristen, andererseits aber auch Praktiker. Täglich werden sie mit<br />

den Sorgen und Nöten der Makler konfrontiert. Diesen Erfahrungsschatz<br />

stellen sie mit ihrem gemeinsamen Buch allen Maklern zur Verfügung.<br />

Das ein x 1 der Immobilien-Investition<br />

Warum Immobilien so phänomenal lukrativ sind<br />

Autor: Michael A. Peter<br />

Verlag: Peter & Peter Immo<br />

Ratgeber<br />

Umfang: 352 Seiten<br />

Preis: 29,90 Euro<br />

ISBN: 978-3-00043-390-0<br />

Immobilien erfreuen sich gerade in Zeiten der Niedrigzinsen zunehmender<br />

Beliebtheit. Allerdings sind Investments in Immobilien auch äußerst<br />

komplex. Michael A. Peter beschreibt in ein x 1 der Immobilien-Investition<br />

daher nicht nur, warum gut ausgewählte Wohnimmobilien lukrativ sind.<br />

Sie erfahren auch, welche Überlegungen und Abläufe beim Kauf einer<br />

Immobilie wichtig sind. Dabei mache es kaum einen Unterschied, ob es<br />

um den Erwerb einer einzelnen Wohnung oder eines ganzen Wohnblocks<br />

geht. Investieren in Immobilien ist dem Experten zufolge ein altertümliches<br />

Geschäftsmodell, das seit Generationen nach kaum veränderten<br />

Prinzipien funktioniert, und damit keine geheime Magie oder Nanoforschung.<br />

Eine akademische Bildung ist laut Michael A. Peter daher auch<br />

nicht erforderlich, um erfolgreich in Immobilien zu investieren. Vielmehr<br />

reichen die vier Grundrechenarten aus. Diese richtig eingesetzt sowie ein<br />

gesunder Menschenverstand und Freude am Lernen seien die Basis für<br />

jedes erfolgreiche Immobilieninvestment.<br />

12 2 / <strong>2017</strong>


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Der JUNGMAKLER AWARD <strong>2017</strong> wird gefördert von:


Titelinterview<br />

„Für außergewöhnliche Projekte braucht es<br />

manchmal den Blick von außen“<br />

Interview mit Jochen Schweizer, Gründer und Geschäftsführer der Jochen Schweizer Projects AG<br />

Jochen Schweizer steht für Tausende verschiedene Erlebnisse an 10.000 Orten in Deutschland und der Welt. Der<br />

Erlebnisexperte lässt sich aber auch auf ganz andere Abenteuer ein. Mit der Jochen Schweizer Projects AG realisiert<br />

er spektakuläre Immobilienobjekte. Mit der Jochen Schweizer Arena in München hat er eine erste Landmark-Immobilie<br />

bereits eröffnet. Weitere dürften folgen, denn die Schaffung urbaner Indoor-Erlebnisse mit einem Outdoor-Feeling<br />

dürfte in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

Herr Schweizer, Sie sind in Deutschland vor allem für Ihr<br />

Erlebnisportal bekannt. Sie investieren aber nicht mehr nur<br />

in klassische Erlebnisse, sondern auch in Immobilien. Wie<br />

kommt man vom Stuntman und Erlebnisportalbetreiber zu<br />

Immobilien?<br />

Gute Frage, warum investiert der Erlebnisunternehmer in<br />

Beton? Die Antwort ist ganz einfach: Die Großartigkeit und<br />

auch die technologische Komplexität der Erlebnisbausteine,<br />

die wir bauen, verlangen<br />

„Die Schaffung urbaner Indoor-Erlebnisse mit einem<br />

Outdoor-Feeling wird weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

Das Outdoor-Erlebnis wandert in die Stadt – und<br />

dafür braucht es geeignete Immobilien.“<br />

nach einer würdigen<br />

Hülle. Bei komplexen<br />

Technologien wie etwa<br />

einem Windkanal oder<br />

einer Indoor-Surfwelle<br />

entstehen besondere<br />

Anforderungen an eine<br />

Immobilie, speziell<br />

an ihr Design. Denn Form follows Function. Insofern wirkt<br />

sich die komplexe Technologie in der Immobilie von innen<br />

nach außen auch auf das Design aus.<br />

Als Ergebnis Ihrer Überlegungen haben Sie im März die<br />

Jochen Schweizer Arena in München eröffnet. Was ist die<br />

Idee hinter dieser einzigartigen Erlebnisimmobilie?<br />

Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für das Außergewöhnliche,<br />

für intensives und authentisches Erleben. Dafür<br />

steht die Marke Jochen Schweizer mit Tausenden verschiedenen<br />

Erlebnissen an 10.000 Orten in Deutschland und der Welt.<br />

Der große Turm der Freifluganlage thront über der Jochen Schweizer Arena und verleiht<br />

der bislang einmaligen Erlebniswelt die passende Hülle.<br />

Vor 25 Jahren habe ich die Idee in die<br />

Tat umgesetzt, außergewöhnliche Erlebnisse<br />

für jeden zugänglich zu machen.<br />

Von der ersten stationären Bungee-Station<br />

bis hin zu allen heute auf<br />

jochen-schweizer.de erhältlichen Angeboten<br />

verfolgen wir immer nur ein<br />

Ziel: Menschen mit Erlebnissen zu begeistern.<br />

Die Marke Jochen Schweizer<br />

steht synonym für das Erlebnis. Als<br />

Vorreiter der Digitalisierung treiben<br />

wir die Weiterentwicklung der Freizeitund<br />

Erlebnisbranche voran. Aber wir<br />

suchen natürlich auch immer nach<br />

neuen Erlebnismöglichkeiten. Mit der<br />

Jochen Schweizer Arena haben wir ein<br />

Markenhaus geschaffen, in dem wir<br />

das Erleben in einem urbanen Umfeld<br />

ermöglichen. Die Jochen Schweizer<br />

Arena steht für die Urbanisierung des<br />

Erlebnisses: null Reisestress bei maximaler<br />

Intensität.<br />

Kann man auf so eine Idee nur kommen,<br />

wenn man einen anderen Hintergrund<br />

hat als klassische Immobilieninvestoren?<br />

Absolut, ja. Tatsächlich braucht es für<br />

solche außergewöhnlichen Projekte<br />

manchmal den Blick von außen. Es<br />

braucht das Verständnis für die Menschen<br />

und die Erlebnisbedürfnisse der<br />

modernen Konsumenten. Das ist unsere<br />

Fachkompetenz. In dem Augenblick, in<br />

dem wir uns mit erfahrenen und kom -<br />

petenten Spezialisten in der Projektierung<br />

und im Bau von Immobilien zusammentun,<br />

kann Großes entstehen. Das zeigt<br />

neben der Jochen Schweizer Arena auch<br />

die Mall of Switzerland, die erste Shopping-Mall<br />

der Welt mit einer integrierten<br />

Surf-Arena dieser Art, die im November<br />

<strong>2017</strong> in Luzern eröffnet wird.<br />

14 2 / <strong>2017</strong>


„Die Großartigkeit und auch die technologische<br />

Komplexität der Erlebnisbausteine, die wir bauen,<br />

verlangen nach einer würdigen Hülle.“<br />

Jochen Schweizer<br />

Lässt sich dieses Konzept auch auf weitere Shopping Malls<br />

übertragen?<br />

Gerade bei Shopping-Malls ist die Konkurrenz groß und deswegen<br />

stellt sich vermehrt die Frage, wie die Mall ein Alleinstellungsmerkmal<br />

generieren kann. Erlebnisse wie eine Surf-<br />

Arena können natürlich auch an anderen Standorten einen<br />

Mehrwert bieten.<br />

Was den klassischen Immobilien zugutekommt, ist, dass das<br />

Erlebnis zurück in die Stadt kommt. Die Schaffung urbaner<br />

Indoor-Erlebnisse mit einem Outdoor-Feeling wird weiter an<br />

Bedeutung gewinnen. Das Outdoor-Erlebnis wandert in die<br />

Stadt – und dafür braucht es geeignete Immobilien. Wenn ich<br />

allerdings gewusst hätte, was auf mich zukommt, weiß ich<br />

nicht, ob ich wirklich losgesegelt wäre.<br />

Inwiefern?<br />

Die Zusammenarbeit mit den Behörden und Anliegern war<br />

eine kommunikative Herausforderung. Es gibt aber keine<br />

Probleme, sondern nur Situationen, die man meistern muss.<br />

Was wir machen, ist äußerst plausibel. Die Energieeffizienz,<br />

mit der wir die außergewöhnlichen Erlebnisse schaffen, ist<br />

Weltstandard. Die Effizienz des Windkanals der Jochen<br />

Schweizer Arena ist noch mal signifikant höher als beim<br />

bislang besten Windkanal der Welt, an dessen Bau wir 2009 in<br />

Bottrop beteiligt waren. Zudem sind die Lärmemissionen<br />

nach außen in etwa so laut wie ein Windhauch in einem<br />

Herbstwald. Möglich machen das riesige Schalldämpfer oben<br />

am Turm. Auch innen im Gastronomiebereich der Arena<br />

stören die Geräusche gar nicht. Nur im Windkanal selber tobt<br />

der Wind.<br />

Wie herausfordernd ist es, wenn man sich plötzlich mit den<br />

Problemen und Lösungen einer Immobilie wie der Jochen<br />

Schweizer Arena auseinandersetzen muss?<br />

Welle und Wind sind für mich keine große Herausforderung<br />

mehr, da ich mich damit seit über 30 Jahren beschäftige und<br />

die richtigen Partner habe. Die Herausforderung war eher die<br />

Gebäudestruktur. Allein für die Surfwelle braucht man im<br />

Grunde die komplette Infrastruktur eines Hallenbades – mit<br />

allem, was dazugehört.<br />

Was war sonst eine große Herausforderung<br />

bei der Jochen Schweizer Arena?<br />

Eine große Herausforderung war es,<br />

eine wirklich gute und glaubwürdige<br />

Gastronomie an den Start zu bringen.<br />

Ich ernähre mich bekanntermaßen sehr<br />

bewusst. Mir war daher eine regionale,<br />

multioptionale Küche, die eine herausragende<br />

Qualität zu einem fairen Preis<br />

bietet, ein wichtiges Anliegen. Am Ende<br />

haben wir eine zentrale Küche und zwei<br />

Satellitenküchen gebaut, sodass wir<br />

verschiedene Kundengruppen optimal<br />

bedienen können, vom „Casual Dining“<br />

in Überraschungsqualität bis zum<br />

„Food to share“ in der „Easy to eat“<br />

Area. Mit unserer Hauptküche können<br />

wir unter anderem auch den separaten<br />

transluzenten Eventrotor mit hochwertigen<br />

Mehrgang-Menüs für bis zu 300<br />

Gäste, den Firmen für Veranstaltungen<br />

jeder Art buchen können, oder die<br />

gesamte Arena für bis zu tausend<br />

Gästen perfekt bedienen.<br />

Wie viele Besucher erwarten Sie in der<br />

Arena pro Jahr?<br />

Wir erwarten im ersten Jahr 250.000<br />

Besucher. Im zweiten Jahr gehen wir<br />

von 300.000 Besuchern aus. Und wir<br />

erwarten auch schon im ersten Jahr<br />

einen achtstelligen Jahresumsatz. Im<br />

Windtunnel können wir 28 Doppelflüge<br />

pro Stunde absolvieren. Das ist das<br />

Hauptprodukt für First-Time-Flyer. Und<br />

man wird überrascht sein, wie lange<br />

zwei Minuten sein können. Da einige<br />

Kunden dennoch auch vier oder fünf<br />

Flüge buchen werden, kann man von<br />

rund 20 Menschen pro Stunde ausgehen.<br />

Das bedeutet, dass pro Tag ungefähr<br />

300 Menschen fliegen können. O<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

15


Titelinterview<br />

Ist die Jochen Schweizer Arena auch in anderen Metropolen<br />

umsetzbar?<br />

Wir realisierten mit der Jochen Schweizer Arena in Taufkirchen<br />

bei München eine Landmark-Architektur und ein weltweit<br />

einzigartiges Projekt. Mit der Mall of Switzerland übersetzen<br />

wir bereits ein Teilsegment des Projektes in eine Shopping-<br />

Mall. Im Zentrum Berlins bauen wir eine ganze Shopping-Mall<br />

mit Hotel und 35.000 m 2 Nettogeschossfläche um zwei zentrale<br />

Erlebnisbausteine herum. Und es ist für mich nur eine Frage<br />

der Zeit, bis eine weltweite Reaktion auf das erfolgt, was wir<br />

hier geschaffen haben.<br />

Jeder, der 1 und 1 zusammenzählen kann, weiß, dass Jochen<br />

Schweizer wahrnehmungsstarke Erlebnisbausteine bietet, die<br />

sich weltweit in bestehende oder neue Immobilien integrieren<br />

lassen. Genau dafür<br />

„Jeder, der 1 und 1 zusammenzählen kann, weiß,<br />

dass Jochen Schweizer wahrnehmungsstarke<br />

Erlebnisbausteine bietet, die sich weltweit in bestehende<br />

oder neue Immobilien integrieren lassen.“<br />

stehen wir mit der<br />

Jochen Schweizer<br />

Projects AG. Und<br />

mit dem Jochen<br />

Schweizer Er leb -<br />

nisportal „jochenschweizer.com“<br />

verfügen<br />

wir über ein<br />

effizientes Vermarktungsinstrument, um ein neues Projekt,<br />

wie etwa die Arena in Taufkirchen, auch zu den „Need Times“<br />

optimal auszulasten. Über fünfzigtausend Erlebnisgutscheine<br />

wurden im Vorfeld der Eröffnung verkauft – und niemand<br />

kommt dann allein.<br />

Wie sieht Ihr nächstes Immobilienprojekt aus?<br />

Aktuell steht als Nächstes ein Hotelprojekt an der Jochen<br />

Schweizer Arena in Taufkirchen an. Auch hier soll kein<br />

gewöhnliches Hotelgebäude, sondern in enger Anlehnung an<br />

die Bausteine der Arena etwas Außergewöhnliches entstehen.<br />

Man muss immer versuchen, eine Sache zu machen, die<br />

Gültigkeit hat. Unsere Marke verspricht authentisches Erleben.<br />

Und auch dieses Hotelprojekt übersetzt die Grundidee<br />

unseres Denkens in die Immobilie.<br />

Vom Stuntman zur Eventmarke<br />

Jochen Schweizer war in seiner Jugend<br />

ein absoluter Wildfang. Mit dem Motorrad<br />

durch Afrika, im Kajak über die extremsten<br />

Flüsse Europas und Stuntman für diverse<br />

Actionfilme – langweilig wurde es dem gebürtigen<br />

Badener nie. Für den Willy-Bogner-<br />

Film Fire, Ice and Dynamite stürzte er sich<br />

sogar von einem Staudamm 220 Meter in<br />

die Tiefe. 1985 gründete er seine eigene<br />

Actionmarketingagentur. Heute gilt er nicht<br />

nur als der Wegbereiter des Bungeejumpings<br />

in Deutschland, sondern ermöglicht auch<br />

anderen atemberaubende Erlebnisse wie<br />

Fallschirmspringen, Hubschrauberfliegen,<br />

oder Fliegen im Windkanal. Aber auch Erlebnisdinner,<br />

Fotoshootings oder eine Hot-<br />

Stone-Massage sind auf seinem Erlebnisportal<br />

zu kaufen. Heute arbeiten über 550<br />

Mitarbeiter in seiner Unternehmensgruppe<br />

und vermitteln über 2.400 Erlebnisse zum<br />

Verschenken oder Selbst-Erleben.<br />

Seit der Höhle der Löwen sind Sie auch<br />

als Start-up-Investor bekannt. Würden<br />

Sie auch in ein PropTech investieren?<br />

Projekte, die ich mit der Jochen Schweizer<br />

Unternehmensgruppe unterstützen kann<br />

und die unser Unternehmen weiterbringen,<br />

sind für mich immer interessant.<br />

Wenn mich darüber hinaus die Gründer<br />

mit einem stimmigen Geschäftsmodell<br />

und einer gut strukturierten Marktanalyse<br />

begeistern, kann auch ein PropTech für<br />

mich interessant sein.<br />

W<br />

Fotos: Jochen Schweizer<br />

Der Traum vom Fliegen – in der Jochen Schweizer Arena in Taufkirchen bei München wird<br />

das nicht nur für Jochen Schweizer selbst, sondern für jedermann möglich.<br />

250.000 Besucher will Jochen Schweizer bereits im ersten<br />

Jahr in der Arena empfangen.<br />

16 2 / <strong>2017</strong>


Immobilienmakler<br />

© Egor – Fotolia.com<br />

Lizenzierte Immobilienexpertise muss<br />

nicht standortgebunden sein<br />

E-Commerce, Shop 2.0, PropTech und Online-Maklerplattformen: Der digitale Wandel unterschiedlichster Branchen<br />

stellt nicht notgedrungen eine Konkurrenz zu stationären Präsenzflächen dar. Das gilt auch für den Immobilienmarkt.<br />

Der Premiumimmobilienmakler DAHLER & COMPANY gehört mit verschiedensten digitalen Angeboten zu den Vorreitern<br />

seiner Branche und nutzt sowohl für die Neukundenakquise als auch für die Ansprache potenzieller Franchisepartner<br />

die neuen Vertriebs- und Kommunikationskanäle.<br />

Zum Tagesgeschäft von DAHLER & COMPANY gehört<br />

neben der reinen Vermittlung von Immobilien des gehobenen<br />

Segments primär auch die gezielte Beratung von<br />

Auftraggebern, Partnern, Mitarbeitern und potenziellen Lizenznehmern.<br />

Nur wer hier mit Professionalität, Feingefühl und<br />

Innovationskraft punkten kann, schafft Vertrauen und kann<br />

sich ein gut funktionierendes Netzwerk aufbauen.<br />

Drei Lizenzmodelle<br />

Im Rahmen der internationalen Expansion und der damit verbundenen<br />

Ansprache von neuen Franchisepartnern werden in<br />

dem inhabergeführten Unternehmen drei verschiedene Lizenzmodelle<br />

angeboten. Neben dem bekannten Maklershop,<br />

konzipiert als Einzelhandelsfläche in einer innerstädtischen<br />

Lauflage, stehen ebenso eine Bürolösung sowie ein flexibles<br />

Repräsentanzmodell zur Auswahl. Lizenz bedeutet daher<br />

nicht immer gleich die Eröffnung einer stationären Niederlassung.<br />

Die Wahl des passenden Konzepts hängt von den gegebenen<br />

Standortfaktoren sowie den vorhandenen individuellen<br />

Von Henning C. Frank, Geschäftsführer der<br />

DAHLER & COMPANY Franchise GmbH & Co. KG<br />

Ansprüchen ab: Ist das Lizenzgebiet breit<br />

gestreut oder zentriert? Bietet der Standort<br />

einen großen Markt an Premium -<br />

immobilien oder besteht diesbezüglich<br />

noch Entwicklungspotenzial?<br />

Standortspezifische Shopmodelle<br />

Bei der Übernahme eines der Lizenzmodelle<br />

muss demnach eine genaue<br />

Prüfung der Marktzahlen erfolgen, damit<br />

das optimale Konzept gefunden wird. In<br />

Ballungsgebieten und Metropolen mit<br />

hoher Wettbewerbsdichte und großem<br />

Umsatzpotenzial rechnen sich die fixen<br />

Investitions- und Struktur- sowie die<br />

laufenden Standortkosten für Ausstattung,<br />

Miete und Personal zum Beispiel<br />

eher als in ländlichen Lagen, die bei einer<br />

flächendeckenden Expansion nicht<br />

unberücksichtigt bleiben sollten und oft<br />

unterschätzt werden. Hier lohnt es sich<br />

beispielsweise, statt mit einem sogenannten<br />

Shop 2.0 alternativ mit einem<br />

Büro oder einer Repräsentanz ins Maklergeschäft<br />

einzusteigen. Bei dem letzten<br />

Modell agiert der jeweilige Franchisepartner<br />

flexibel im Lizenzgebiet, ohne<br />

einen festen Unternehmenssitz zu haben.<br />

Dies bietet sich genau dann an, wenn<br />

der Immobilienmakler sich schon allein<br />

aufgrund der Weitläufigkeit des Gebiets<br />

öfter vor Ort beim Kunden oder der je-<br />

18 2 / <strong>2017</strong>


weiligen Immobilie befindet. Auf diese<br />

Weise wird auf beiden Seiten Zeit und<br />

Geld gespart.<br />

Während ein Lizenznehmer sich bei einer<br />

stationären Präsenz auf eine reine<br />

Investitionssumme von 50.000 bis zu<br />

100.000 Euro einstellen muss, liegt die<br />

Einrichtung eines Büros nur bei circa<br />

10.000 Euro. Wählt der Immobilienmakler<br />

hingegen die Repräsentanz, entfallen<br />

zumindest die Standortkosten wie<br />

zum Beispiel die Miete für Shop- oder<br />

Büroflächen. Sobald der jeweilige Markt<br />

erschlossen wurde und der Lizenzpartner<br />

sich etablieren konnte, kann auch<br />

nachträglich jederzeit ein Büro oder ein<br />

Shop eröffnet werden.<br />

Digitalisierung professionalisiert<br />

die Branche<br />

Eine weitere Kostenreduzierung bringt<br />

die Digitalisierung von Prozessen mit<br />

sich, Abläufe werden beschleunigt,<br />

marktrelevante Neuerungen flexibler<br />

umsetzbar und Konzepte wie die der<br />

Repräsentanz werden durch innovative<br />

Hilfsmittel unterstützt. Im Shop 2.0<br />

können die Exposés beispielsweise auch<br />

digital via iPad eingesehen werden,<br />

während Bewegtbilder der angebotenen<br />

Immobilien über großflächige Bildschirme<br />

laufen. Vereinzelt sind auch Filme<br />

sowie digitale Begehungen verfügbar.<br />

Mithilfe einer gezielten, unternehmensspezifischen<br />

Anwendung innovativer Online-Tools<br />

können im besten Fall größere<br />

Reichweiten erzielt, mehr Kunden akquiriert<br />

und infolgedessen auch Umsatzsteigerungen<br />

generiert werden.<br />

Die Integration digitaler Technologien<br />

bringt die Immobilienvermittlung in<br />

Kombination mit traditionellen Vermarktungsstrategien<br />

ein großes Stück<br />

weiter, da Prozesse angepasst und Gesuche<br />

individualisiert werden können. So<br />

bewegen sich Instrumente wie beispielsweise<br />

AdWords-Kampagnen sehr nah<br />

am eigentlichen Kerngeschäft eines<br />

Maklers, Käufer und Verkäufer zu finden,<br />

und ermöglichen eine zielgruppenorientierte,<br />

individuelle Kundenansprache.<br />

Systeme wie cloudbasierte Vermittlungsund<br />

CRM-Software lassen die Berater<br />

schneller agieren, steigern die Effizienz<br />

und erleichtern mithilfe des automatisierten<br />

Imports von Immobilienangeboten<br />

den Arbeitsalltag. Damit können wir uns verstärkt auf die individuelle<br />

Beratung und die zielgerichtete Vermittlung von<br />

Immobilien fokussieren.<br />

Neue Vertriebs- und Kommunikationswege<br />

Bei der Suche nach neuen Lizenzgebieten und der Ansprache<br />

potenzieller Franchisenehmer wird heutzutage ebenfalls auf<br />

neue, häufig digitalisierte Vertriebs- und Kommunikations -<br />

kanäle gesetzt – denn gute Content-Marketing- und Online-<br />

Strategien sind die Voraussetzung für erfolgreiche Akquisitionen.<br />

Außer in ländlich gelegenen Gebieten und kleinen Gemeinden<br />

im norddeutschen Raum besteht aktuell vor allem noch<br />

Wachstumspotenzial in Süddeutschland. Sowohl Metropolen<br />

wie Stuttgart und München als auch Städte wie Nürnberg,<br />

Würzburg und Orte am Tegernsee stehen im Expansionsfokus<br />

des Hamburger Premiumimmobilienmaklers. Bei Letzteren<br />

eignet sich das Büro, das wie auch der Shop über CI-<br />

Elemente und Besprechungsräume für Kunden verfügt.<br />

Nach Übernahme der jeweils passenden Maklerlizenz werden<br />

die einzelnen Standorte von der Marketingabteilung beraten<br />

und über die neuesten Online-Trends sowie digitalen Instrumente<br />

informiert. Zudem fördert beispielsweise ein unternehmenseigenes<br />

Intranet die Vernetzung aller Standorte und dient als<br />

Plattform, auf der sich die Franchisenehmer untereinander<br />

über aktuelle Marktgeschehnisse austauschen können. Daraus<br />

resultiert eine überdurchschnittlich hohe Beziehungsqualität,<br />

die eine enge Zusammenarbeit und ein ganzheitliches Beratungsniveau<br />

gewährleistet. Dieses einheitliche und fundierte<br />

Wissen wird durch die Aus- und Weiterbildung in der unternehmenseigenen<br />

Real Estate School gewährleistet. Hier werden<br />

sowohl Auszubildende wie auch Mitarbeiter und Lizenzpartner<br />

durch das Blended-Learning-Konzept, bei dem Präsenzveranstaltungen<br />

mit E-Learning-Sitzungen kombiniert werden, immer<br />

auf den neuesten Stand gebracht. Darüber hinaus werden im<br />

Rahmen der Kommunikation zwischen Unternehmenszentrale<br />

und Lizenzpartnern tagtäglich digitale Tools genutzt, um sich<br />

gegenseitig über neueste Entwicklungen zu informieren und<br />

über aktuelle Daten auszutauschen.<br />

Flexibilität, Innovativität und Professionalität sind daher drei<br />

Grundsteine, auf deren Basis Immobilienvermittler zu Beratern<br />

werden und unabhängig von stationären Niederlassungen<br />

agieren können.<br />

Die drei verfügbaren<br />

Modelle<br />

zeigen einmal mehr,<br />

dass die Immobilienbranche<br />

sich<br />

immer nah an den<br />

jeweiligen Standortbegebenheiten<br />

und<br />

-kriterien bewegen<br />

muss und zum Beruf<br />

des Maklers<br />

viel mehr gehört,<br />

als nur Türen aufzuschließen.<br />

W Edles Ambiente trifft digitale Vernetzung: der Shop 2.0 von DAHLER & COMPANY.<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

19


Immobilienmakler<br />

„Home Staging bringt finanziell und zeitlich<br />

wesentlich mehr, als es kostet“<br />

Interview mit Iris Houghton, Erste Vorsitzende des Berufsverbandes für Home Staging und Redesign, DGHR e. V.<br />

Home Staging steckt in Deutschland noch immer in den Kinderschuhen. Während es bei Autos selbstverständlich<br />

ist, sie vor dem Verkauf auf Vordermann zu bringen, wird das bei Häusern und Wohnungen nach wie vor häufig vernachlässigt.<br />

Dabei kann Home Staging nicht nur den Verkäufern bzw. Vermietern, sondern auch Immobilienmaklern<br />

unterm Strich viel Geld und Zeit ersparen.<br />

Frau Houghton, warum lohnt sich der<br />

Aufwand des Home Stagings?<br />

Klare Antwort: weil es wesentlich mehr<br />

bringt, als es kostet. Finanziell und zeitlich.<br />

Die DGHR als Berufsverband hat<br />

seit dem letzten Jahr eine Statistik, die<br />

belegt, dass bei gestageten Immobilien<br />

in mehr als 65% der Immobilienverkäufe<br />

der Angebotspreis genau erzielt<br />

oder sogar übertroffen wurde. Dies ist<br />

bei den DGHR Home Stagern bei<br />

knapp einem Fünftel der Arbeiten mit<br />

erreichten Verkaufspreisen von sogar<br />

über 15% über dem Angebotspreis der<br />

Fall. Und hier liegt als Bezugsgröße der<br />

Angebotspreis nach dem Home Staging<br />

zugrunde. Ich betone das, da beim Anblick<br />

der hergerichteten gestageten Immobilie<br />

in vielen Fällen deutlich nach<br />

oben nachgebessert wird.<br />

Und wir sagen immer: Der erste Preisnachlass<br />

ist im allgemeinen immer<br />

höher als die vollständigen Kosten<br />

eines Home Stagings. Es lohnt sich<br />

daher so gut wie immer, denn wo<br />

kann ein Durchschnittsverkäufer am<br />

Ende so schnell so viel mehr Geld in der Hand halten als<br />

nach einem Home Staging?<br />

Ist das „Aufhübschen“ nicht eine Trickserei?<br />

Absolut nicht. Es werden weder irgendwelche Mängel<br />

verdeckt noch sonst irgendwie getrickst. Der Sinn eines<br />

Home Stagings ist, das bestmögliche Potenzial einer Immobilie<br />

zu zeigen. Dies wird durch private Einrichtungsstile und<br />

-gegenstände oft verdeckt, oder Kaufinteressenten können<br />

sich bei zum Beispiel einem Generationsunterschied nicht<br />

vorstellen, „im Haus der Oma“ zu wohnen. Home Stager<br />

rücken eine Immobilie ins bestmögliche Licht, zeigen aber<br />

nicht nur die Schokoladenseite, sondern machen Möglich -<br />

keiten für Kaufinteressenten sichtbar.<br />

Obendrein ist Home Staging auch ein erster wichtiger Schritt<br />

im Verkaufsprozess, denn durch das Entfernen vieler persönlicher<br />

Dinge aus der Immobilie wird es für Interessenten<br />

gedanklich möglich, ein wenig einzuziehen, genauso wichtig<br />

ist aber auch, dass Verkäufer die Immobilie gedanklich schon<br />

ein wenig hergeben und bei möglichen Angeboten dann auch<br />

wirklich verkaufen. Hier nehmen wir Home Stager den<br />

Maklern einen wichtigen Schritt ab.<br />

Zu guter Letzt springen gestagete Immobilien bei der Suche<br />

im Internet sofort ins Auge und erzeugen viel mehr Interesse.<br />

Home Staging ist daher einfach nur gute Produktpräsentation<br />

Quelle: Marion Gehrig, Wohnfühl – Idee Home Staging<br />

Schummriges Licht, abgenutzte Möbel und Gerümpel. Bei vielen Wohnungs angeboten<br />

sind solche tristen Bilder noch immer an der Tagesordnung.<br />

Dabei lassen sich Wohnungen oft bereits mit kleinen Kniffen deutlich besser ins rechte<br />

Licht setzen – und damit zu einem höheren Preis verkaufen oder vermieten.<br />

20 2 / <strong>2017</strong>


oder, wie ein Maklerkollege von Ihnen<br />

gerne sagt: die Vorbereitung einer<br />

Immobilie für das erste Date mit dem<br />

Interessenten. Und zum ersten Date<br />

würden Sie ja auch nicht mit dreckiger<br />

Kleidung und ungeduscht gehen, sondern<br />

eben mit geputzten Zähnen und<br />

im besten Outfit.<br />

Ist Home Staging nur für Verkäufe<br />

oder auch für Vermietungen sinnvoll?<br />

Generell funktioniert Home Staging<br />

bei allen Immobilien, egal ob vermietet<br />

oder verkauft werden soll. Allerdings<br />

funktioniert es natürlich nur, wenn der<br />

Bewohner auch kooperiert und die<br />

Immobilie so wie vom Home Stager<br />

vorgeschlagen zeigt. Daher funktioniert<br />

es bei Vermietungsimmobilien<br />

dann hervorragend, wenn es sich entweder<br />

um eine unbewohnte Immobilie<br />

handelt oder das Home Staging vom<br />

Bewohner beauftragt wird, weil dieser<br />

zum Beispiel sehr schnell aus dem<br />

Mietverhältnis heraus möchte. Lebt<br />

noch jemand in der vermieteten Immobilie<br />

und ist selber nicht der Besitzer,<br />

ist Home Staging nicht sinnvoll.<br />

Was sind ganz allgemein gesprochen<br />

die wichtigsten Maßnahmen, die beim<br />

Home Staging vorgenommen werden<br />

sollten?<br />

Dies ist natürlich sehr individuell. Das<br />

Wichtigste ist aber immer, dass das<br />

volle Potenzial gezeigt werden kann<br />

und die angestrebte Zielgruppe der<br />

Käufer angesprochen wird. Normalerweise<br />

maximieren wir das Platz- und<br />

Lichtgefühl, sorgen dafür, dass die<br />

Immobilie gepflegt und sauber ist,<br />

gehen aber immer auch auf alle Sinne<br />

ein, wie zum Beispiel ein angenehmes<br />

Geruchsklima, gute Akustik, und<br />

binden den entsprechenden Lebensstil<br />

der gewünschten Interessenten bei<br />

Möbeln, Farbvorlieben etc. ein.<br />

Staging gehört haben, sondern auch die<br />

Privatverkäufer das Wort schon kennen,<br />

wenn ein Makler das Thema anspricht.<br />

Unsere Mitglieder werden mittlerweile<br />

auch mehr und mehr von Privatverkäufern<br />

direkt angesprochen. Sollte dies der<br />

Fall sein, versuchen wir immer jeden<br />

Privatverkäufer an einen mit uns arbeitenden<br />

Immobilienmakler zu vermitteln.<br />

Wir können als Home Stager<br />

schließlich unsere allerbeste Arbeit abliefern,<br />

die dann aber verpufft, wenn<br />

durch die laienhafte Vermarktung<br />

durch eine Privatperson kaum jemand<br />

mitbekommt, dass die Immobilie zu Iris Houghton<br />

verkaufen ist. Unser Erfolg ist also sozusagen<br />

von der eigentlichen Verkaufsarbeit abhängig. Und da<br />

wissen alle DGHR-Mitglieder ganz klar, dass die nur von einem<br />

Profi geleistet werden kann. Wir sehen es daher sozusagen als<br />

Verpflichtung an Privatverkäufer an, einen Makler zu vermitteln.<br />

Wie viel Potenzial hat Home Staging hierzulande noch?<br />

Wie sagt man so schön: „The sky is the limit“. Im Ernst, wir<br />

sehen ein sehr großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit<br />

Immobilienmaklern. Für Immobilienmakler ist Home Staging<br />

nicht nur ein absoluter Verkaufsturbo sondern auch ein<br />

wunderbares Akquisemittel, es hilft bei der Kundenbindung,<br />

gibt ihnen einen<br />

(noch) besseren<br />

Ruf und Spitzenbeurteilungen<br />

begeisterter<br />

Kunden<br />

auf den Portalen,<br />

zeigt, dass sie als<br />

Profi immer eine<br />

Nase voraus sind, und außerdem löst es eventuelle Probleme<br />

durch die Vermittlung einer Dienstleistung bei Menschen,<br />

„Es werden weder irgendwelche Mängel verdeckt noch<br />

sonst irgendwie getrickst. Der Sinn eines Home Staging ist,<br />

das bestmögliche Potenzial einer Immobilie zu zeigen.“<br />

die Hilfe benötigen wie, z. B. Erbengemeinschaften, ältere<br />

Menschen, oder Menschen, die weiter weg wohnen. W<br />

Wie sehr hat sich Home Staging in<br />

Deutschland bereits etabliert?<br />

Es geht voran, aber wir haben natürlich<br />

noch Luft nach oben. Den Berufsverband<br />

der Home Stager, die DGHR, gibt<br />

es seit 2010 und wir haben in dieser<br />

Zeit deutlich gemerkt, dass nicht nur<br />

viele Immobilienmakler vom Home<br />

Mehr Details finden Sie unter<br />

www.dghr-info.de oder über<br />

nebenstehenden QR-Code.<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

21


Immobilienmakler<br />

© adam121 – Fotolia.com<br />

Warum Makler gerade heute auf ein<br />

Expertennetzwerk setzen sollten<br />

Der Kunde kann sich dank des Internets in der heutigen Zeit viel Wissen aneignen. Umso herausfordernder ist es für<br />

Immobilienmakler geworden, mit der eigenen Expertise zu überzeugen. Mithilfe eines erfahrenen Expertennetzwerks<br />

ist genau das aber auch heute noch machbar.<br />

Die Digitalisierung hält immer mehr Einzug in alle Bereiche<br />

des täglichen Lebens und verändert ganze Branchen,<br />

so auch die Immobilienwelt. Während die Digitalisierung<br />

das Leben durchaus erleichtern kann, bringt es auch<br />

neue Herausforderungen mit sich. Aufhalten lässt sich die Digitalisierung<br />

nicht und die Anforderungen, die per Gesetz<br />

und durch die Kunden gestellt werden, werden dabei immer<br />

höher. Fest steht: Die Zeiten der Hausfrauenmakler sind<br />

gezählt – die Digitalisierung kann nicht aufgehalten werden.<br />

Wie können Immobiliendienstleister also mit den digitalen<br />

Veränderungen und den wachsenden Ansprüchen ihrer<br />

Kunden am besten umgehen?<br />

Wissen ist überall<br />

Früher konnten Makler verstärkt durch ihr Fachwissen glänzen.<br />

Heutzutage kann sich der Kunde dank des Internets viel<br />

Wissen – und in vielen Fällen auch nur Halbwissen – ganz<br />

einfach aneignen. Das altbekannte Sprichwort „Wissen ist<br />

Macht“ hat im Zuge des Internets daher vielleicht ein wenig an<br />

Bedeutung eingebüßt, denn heutzutage hat jeder die Möglichkeit,<br />

sich mit einer einfachen Recherche Informationen im<br />

Internet zu beschaffen oder diese zu überprüfen. Daher ist es<br />

wichtig, dem Kunden in jedem Aspekt stets mehr als nur einen<br />

Schritt voraus zu sein. Je mehr Fachwissen und Unterstützung<br />

Unternehmen ihren Kunden in allen Bereichen bieten können,<br />

desto eher werden die Kunden auch die Dienstleistungen eines<br />

Unternehmens in Anspruch nehmen, anstatt es mit Informationen<br />

aus dem World Wide Web auf eigene Faust zu versuchen.<br />

Mithilfe eines Expertennetzwerks kann man genau dies erreichen.<br />

Von Christian Ammann,<br />

CEO der CENTURY 21 Deutschland Franchise Service Dev AG<br />

Immobiliendienstleister müssen stets<br />

am Ball bleiben<br />

Die Fülle an leicht erhältlichen Informationen<br />

führt auch dazu, dass die Kunden<br />

von den neuesten Technologien schnell<br />

Wind bekommen und ihre Ansprüche<br />

dementsprechend anpassen und auf ein<br />

hohes Niveau bringen. Der Kunde weiß<br />

ganz genau, was er will. Er kristallisiert<br />

sich immer mehr zum König heraus und<br />

möchte auch so behandelt werden. Heutzutage<br />

boomt der Markt der Bewertungsportale,<br />

sodass aus einem schlechten<br />

Service bzw. aus einem unzufriedenen<br />

Kunden schnell eine negative Bewertung<br />

werden kann, die von anderen<br />

Kunden auf der ganzen Welt gelesen<br />

werden und einen bleibenden schlechten<br />

Eindruck hinterlassen kann. Zugleich<br />

bieten aber eben jene Bewertungsportale<br />

auch eine Menge Potenzial und Nutzen,<br />

denn durch positive Bewertungen können<br />

die Firmen punkten und neue Kunden<br />

und Interessenten an Land ziehen.<br />

Immobiliendienstleister stehen daher<br />

vor der herausfordernden Aufgabe,<br />

nach neuen Wegen zu suchen, um die<br />

hohen Ansprüche ihrer Kunden<br />

jederzeit zu erfüllen, damit sich die<br />

gewonnene Kundenzufriedenheit in<br />

den positiven Bewertungen widerspiegelt.<br />

Erschwerend kommt noch<br />

hinzu, dass die Maklerfirmen häufig<br />

22 2 / <strong>2017</strong>


nicht klassischen Mitbewerbern aus<br />

Fleisch und Blut gegenüberstehen,<br />

sondern Maschinen.<br />

Die Konkurrenz als Maßstab<br />

Ein interessanter Punkt, der vielleicht<br />

nicht genügend Beachtung erhält, ist,<br />

dass ein Immobiliendienstleister nicht<br />

nur mit anderen Immobiliendienst -<br />

leistern konkurriert, sondern auch mit<br />

anderen Branchen. Kunden gehen<br />

mittlerweile über einen bloßen Produkt-<br />

und Preisvergleich hinaus und<br />

vergleichen zusätzlich dazu auch die<br />

erhaltene Dienstleistung mit der Dienstleistung,<br />

die sie in anderen Bereichen<br />

erhalten. Wenn der Kunde zum Beispiel<br />

in einem Hotel einen außergewöhnlichen<br />

Kundenservice erhalten hat, dann wird<br />

er diesen Service auch von allen anderen<br />

Branchen erwarten. Das bestimmte Hotel<br />

hat also seine Erwartungen erhöht, die<br />

der Kunde nun als Maßstab für andere<br />

Bereiche nimmt.<br />

Maßstäbe selber setzen<br />

Das bedeutet, dass wirklich jeder, der<br />

mit demselben Kunden arbeitet, die<br />

Möglichkeit hat, die Erwartungen dieses<br />

Kunden gegenüber anderen Unternehmen<br />

zu erhöhen. Somit sollte es auch<br />

die Aufgabe eines jeden Maklers sein,<br />

diese Leistungserwartungen nicht nur<br />

zu erfüllen, sondern diesen Maßstab<br />

selber zu setzen. Als Immobiliendienstleister<br />

ist es daher wichtig, über den<br />

Horizont hinaus zu blicken, um zu erfahren,<br />

wie gut sie im Vergleich zu anderen<br />

Maklern und ganzen Branchen<br />

abschneiden, und um die Bereiche zu<br />

erkennen, an denen gefeilt werden<br />

muss, damit die persönliche Leistung<br />

und das Leistungsangebot des Immobilienunternehmens<br />

verbessert werden.<br />

Es muss also das große Ganze betrachtet<br />

und dafür gesorgt werden, dass man als<br />

Immobiliendienstleister den Kunden<br />

nicht nur im direkten Vergleich zu<br />

anderen Maklern zufriedenstellt und<br />

erfreut, sondern auch im Vergleich<br />

zum gesamten Markt.<br />

Gemeinsam an einem Strang ziehen<br />

Alleine sind diese ganzen Herausforderungen<br />

allerdings nur sehr schwer zu<br />

l ösen, daher sollten Immobilienmakler<br />

gerade in der heutigen Zeit auf ein Expertennetzwerk setzen<br />

und sich die ganz besondere Rolle eines solchen Netzwerks<br />

zunutze machen.<br />

CENTURY 21 agiert daher ganz nach dem Motto „gemeinsam<br />

stark“, denn gemeinschaftlich kann man mehr erreichen als<br />

im Alleingang. Das Netzwerk setzt dabei alles daran, seine<br />

Makler erfolgreich zu machen. Neid oder Konkurrenz ist ein<br />

Fremdwort, stattdessen arbeitet CENTURY 21 miteinander<br />

und füreinander,<br />

denn hier sieht<br />

man sich als eine<br />

Gruppe von<br />

Freunden, die miteinander<br />

Geld verdienen<br />

möchten<br />

und sich für den<br />

Erfolg eines anderen<br />

freuen. So kann jederzeit und überall auf ein großes Expertennetzwerk<br />

zugegriffen werden, der Informationsaustausch<br />

geht schnell und jeder Einzelne muss sich nicht um alles<br />

kümmern oder alles ausprobieren, denn die Rollen bleiben<br />

klar verteilt. Dadurch bleibt mehr Zeit, um sich voll und ganz<br />

auf die eigenen Stärken zu konzentrieren und die Wünsche<br />

der Kunden zu erfüllen.<br />

Mit einem Expertennetzwerk bleibt der Kunde König<br />

Ein weiterer Vorteil eines Netzwerks ist, dass die Marketingkosten<br />

realistisch bleiben können, was natürlich dem Kunden<br />

zugute kommt. Dank des Netzwerks kann sich der Kunde<br />

auch sicher sein, dass die Professionalität durchgehend<br />

gewährleistet wird. Zu einem guten Immobiliendienstleister<br />

gehört es dazu, eine Website mit Responsiv-Design erstellen<br />

zu können, professionelle Texte zu kreieren oder auch<br />

Hochglanzbroschüren zu entwerfen. Auch hochwertige<br />

Exposés zu erstellen, die Immobilie mit professionellen<br />

Bildern ins rechte Licht zu rücken, Farming-Aktionen zu organisieren,<br />

Digital Staging und/oder Home Staging oder auch<br />

360-Grad-Rundtouren durch die Immobilie zählen zum<br />

Repertoire eines modernen Maklers. Durch dieses Know-how<br />

ist es möglich, den Wünschen der Kunden gerecht zu werden.<br />

Professionalität gefragt<br />

Ein Vorteil eines Expertennetzwerks ist, dass die Marketingkosten<br />

realistisch bleiben können, was auch dem Kunden zugute kommt.<br />

Dank des Netzwerks kann sich der Kunde zudem sicher sein, dass<br />

die Professionalität durchgehend gewährleistet wird.<br />

Ferner sollte der Immobiliendienstleister stets professionell<br />

auftreten und die eigene Firma mit Broschüren professionell<br />

darstellen. Globale Player auf dem Immobilienmarkt sind sich<br />

darüber im Klaren, dass es Zeiten sind, in denen Dienstleistung<br />

über ein normales Maß hinauswachsen sollte, und nehmen<br />

sich dieser Herausforderung gerne an, indem sich ihre Makler<br />

ständig mitentwickeln und ihr Know-how stets auf dem<br />

neuesten Stand halten.<br />

Aus diesen Gründen hat sich CENTURY 21 auf die Fahnen<br />

geschrieben, mithilfe eines starken Expertennetzwerks mit der<br />

digitalen Revolution mitzuziehen, statt sich von dieser<br />

überrollen zu lassen, und begrüßt die Veränderungen mit<br />

offenen Armen.<br />

W<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

23


Immobilienmakler<br />

© Konstantin Yuganov – Fotolia.com<br />

Vertrieb geht<br />

heute anders<br />

Kunden müssen da abgeholt werden, wo sie sich aufhalten: im Netz,<br />

in den Social Media. Notwendig auch: einen Paradigmenwechsel im<br />

Verkaufsgespräch zu vollziehen. Denn oftmals weiß der Kunde über<br />

Produkte und Leistungen mehr als der Verkäufer selbst.<br />

Liken, bewerten, empfehlen, kommentieren – Kunden verraten<br />

über Facebook und Co. immer mehr Persönliches<br />

über sich selbst, ihre Vorlieben und Gewohnheiten. Sie<br />

liken Produkte, Firmen und Marken. Sie teilen anderen im<br />

Netz mit, wo es die besten Schnäppchen gibt, und sorgen<br />

somit dafür, dass Marketing und Vertrieb immer mehr<br />

verschwimmen. Fest steht zumindest: Social-Media-Plattformen<br />

wie Facebook sowie Test- und Bewertungsplattformen<br />

oder Couponing-Dienste ändern das Verhalten von Kunden:<br />

das Nachfrageverhalten, das Informationsverhalten, das<br />

Kaufverhalten und das Verhalten nach dem Kauf. Vertriebsstrategien<br />

müssen demnach überdacht werden, eine neue<br />

Kundenausrichtung ist gefragt. Vertrieb geht heute anders.<br />

Den Kunden 3.0 erreichen<br />

Knackpunkt für die Unternehmen ist es, den Kunden 3.0 zu<br />

erreichen – jenen neuen Kundentypus, der sich im Zuge der<br />

Digitalisierung und Social Economy entwickelt hat. Dieser<br />

Kunde ist selbstbewusst, präsent, fordernd. Er will Produkte<br />

nach seiner eigenen Facon mitgestalten. Vor allem aber ist er<br />

informiert. Teilweise weiß er besser über Produkte und<br />

Dienstleistungen Bescheid als die Unternehmen und Händler<br />

selbst. Denn der Kunde 3.0 recherchiert im Internet, auf der<br />

Homepage, in Blogs und tauscht sich über Konditionen und<br />

Bewertungen mit anderen auf Facebook und anderen<br />

Social-Media-Plattformen aus. Er liest Bewertungen und<br />

Empfehlungen von anderen im Netz und beschreibt seine eigenen<br />

Kauf- und Beratungserfahrungen sowie seine Meinungen<br />

über Ihre Leistungen und Ihren Service ebenfalls online.<br />

Soziale Netzwerke als Servicekanal nutzen<br />

Wenn man den Kunden erreichen will,<br />

muss man die neuen Entwicklungen<br />

berücksichtigen. Man muss da sein, wo<br />

sich der Kunde 3.0 aufhält: im Social<br />

Web. Nutzen Sie soziale Netzwerke wie<br />

Xing, Facebook oder Twitter als Servicekanal.<br />

Wichtig ist hierbei, dass die<br />

Kundenanfragen bei den neuen Kommunikationskanälen<br />

nicht erst morgen,<br />

sondern sofort beantwortet werden.<br />

Kritische Beiträge verlangen zudem<br />

Professionalität im Umgang mit ihnen.<br />

Und nicht zuletzt ist die richtige Ansprache<br />

wichtig. Führungskräfte müssen<br />

ihre Mitarbeiter dazu auffordern, eigenständig<br />

in sozialen Netzwerken zu<br />

posten, zu twittern und zu bloggen –<br />

unter eigenem Namen und mit Hinweis<br />

auf ihr Unternehmen. Ziel sollte sein,<br />

den Kunden Hilfe anzubieten und mit<br />

ihnen ins zu Gespräch kommen.<br />

Offline kann nicht mehr ohne Online<br />

Insgesamt kommt es darauf an, vertriebsintelligent<br />

zu handeln: die neuen<br />

Vertriebswege auf sinnvolle Weise mit<br />

klassischen zu verknüpfen wie Zusatzinfos<br />

per Mail zu verschicken, auf die<br />

Facebook-Seite des Unternehmens zu<br />

verweisen oder im Newsletter zu den<br />

eigenen aktuellen Angeboten auf Xing<br />

zu verlinken. Auch in klassischen Medien<br />

(Kundenmagazin, Flyer etc.) sollten die<br />

(potenziellen) Kunden auf Social-Media-<br />

Aktionen und -Aktivitäten aufmerksam<br />

gemacht werden. Offline kann heute<br />

nicht mehr ohne Online.<br />

Die Zukunft des Verkaufens:<br />

kein Verkauf<br />

Von Andreas Buhr, Vorstand der<br />

Buhr & Team Akademie für Führung und Vertrieb AG<br />

Vertriebsintelligent handeln heißt aber<br />

immer auch, dem Menschen weiterhin<br />

24 2 / <strong>2017</strong>


gerecht zu werden. Denn was bleibt:<br />

Menschen machen Geschäfte mit Menschen.<br />

Menschen vertrauen Menschen –<br />

gerade im Verkauf und Vertrieb. Das<br />

persönliche Gespräch wird daher wichtiger<br />

denn je. Und eine gute Vorbereitung<br />

ist hier nochmals wichtiger als früher.<br />

Um den Kunden schon vor dem Gespräch<br />

„besser kennenzulernen“ und<br />

Aufhänger für den Gesprächseinstieg zu<br />

finden, hat sich die „6-Icon-Recherche“<br />

bewährt. Sie umfasst die Social-Media-<br />

Kanäle Facebook, Xing, LinkedIn,<br />

Google+, YouTube sowie sonstige Plattformen<br />

– etwa Wikipedia oder branchenspezifische<br />

Portale. Der Kunde ist als<br />

Experte seiner Interessen oftmals besser<br />

im Bilde als der Verkäufer selbst. Diesen<br />

Paradigmenwechsel muss man begreifen.<br />

Die Zukunft des Verkaufens ist kein<br />

Verkauf. Die neue Rolle des Verkäufers<br />

ist die des Moderators, der Kunden<br />

durch gute Fragen dazu führt, ihre<br />

Entscheidungen selbst zu treffen. Das<br />

ändert alles.<br />

Erfolgsfaktor hybride Beratung<br />

Vertrieb wird in Zukunft einen Spagat<br />

machen müssen: einerseits der schnelle<br />

Dialog über das Internet, andererseits<br />

die wertvolle und unverzichtbare Kommunikation<br />

im Real Life. Der Kunde 3.0<br />

will hybrid beraten und betreut werden.<br />

Er will online wie offline begleitet<br />

werden. Und das bestmöglich.<br />

Vertrieb und Marketing verschmelzen<br />

Wichtig ist, eine Strategie für die nächsten<br />

fünf Jahre aufzusetzen. Dabei ist zu<br />

bedenken, dass die Trennung zwischen<br />

Vertrieb und Marketing sowie Produktentwicklung<br />

immer stärker aufgehoben<br />

wird. Vertrieb ist mit Social Media und<br />

den Techniken des Mobile Marketing<br />

immer und überall, Kunden greifen immer<br />

stärker selbstbestimmend in die<br />

Produktentwicklung mit ein. Wichtig ist<br />

zudem, sich gegebenenfalls externen<br />

Sachverstand zur Entwicklung einer<br />

solchen Strategien zu holen. Natürlich<br />

sollte auch die Expertise in der eigenen<br />

Firma genutzt werden, etwa von jungen<br />

Digital Natives oder von technologie -<br />

affinen Early Adopters, die immer<br />

genau über die neuesten Social Trends<br />

informiert sind.<br />

Vom Denken in klassischen Zielgruppen muss man sich<br />

hingegen verabschieden. Kunden finden sich immer weniger<br />

nach althergebrachten soziodemografischen Aspekten<br />

zusammen, sondern nach Werten. Das sind die Kauftreiber<br />

von heute. Im Vertrieb gilt heute zudem mehr denn je: up to<br />

date bleiben! Vertriebler müssen sich stets auf dem Laufenden<br />

halten, was neue Interessengruppen, neue Trends, neue<br />

Technologien, neue Vermarktungsplattformen betrifft. Dabei<br />

gilt es, sich auf den vielfältigen Social-Media- und Webplattformen<br />

das Feedback und die Ideen der Kunden, die<br />

mitgestalten wollen, einzuholen und später in die Realität<br />

umzusetzen.<br />

Qualität vor Quantität<br />

Qualitatives Feedback (weniger) wichtiger Kunden bringt oft<br />

mehr als viele unbedachte oder mit Gewinnspielen „erzwungenen“<br />

Likes und Feedbacks von flüchtigen Interessenten.<br />

Qualitative, persönliche<br />

Kundengespräche<br />

im Vertrieb<br />

bringen oft<br />

den Umsatzerfolg,<br />

den quantitative,<br />

breite Maßnahmen<br />

im Social und<br />

Mobile Marketing<br />

vorbereitet haben. Über Mobile Marketing können Kunden<br />

gezielte Produktinfos zugespielt werden. Vertriebsunterlagen<br />

sollten unbedingt mit QR-Codes versehen werden, die auf<br />

entsprechende Produkt-Landingpages im Internet oder gleich<br />

auf die entsprechenden Shop-Angebote verweisen.<br />

Abschied vom Preis-Argument<br />

Vom Denken in klassischen Zielgruppen muss man sich<br />

heute verabschieden. Kunden finden sich immer weniger nach<br />

althergebrachten soziodemografischen Aspekten zusammen,<br />

sondern nach Werten. Das sind die Kauftreiber von heute.<br />

Finanzielle Aspekte sind zwar nach wie vor wichtig, aber für<br />

den Kunden 3.0 nicht allein ausschlaggebend. Er bezieht<br />

ebenso und zunehmend stärker die Umweltverträglichkeit<br />

und Nachhaltigkeit von Produktion und Produkten als auch<br />

das Marken- und Firmenimage in seine Kaufüberlegungen<br />

ein. Dem Wertesystem der Kunden gilt es daher gerecht zu<br />

werden und Verkaufsargumente daraufhin abzuprüfen, inwieweit<br />

sie den Wertvorstellungen der Kunden entsprechen.<br />

Zu guter Letzt müssen Berater ihren bisherigen Kunden im<br />

Verkauf und Vertrieb zur Seite stehen, denn Kunden geben<br />

meist gute Referenzen.<br />

W<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

25


Makler im Gespräch<br />

„Die Berufszulassungsregeln für Makler sind<br />

noch viel zu unklar definiert“<br />

Um das Leitmotiv „Aus der Branche für die Branche“ mit Leben zu füllen, lädt <strong>ImmoCompact</strong> regelmäßig Makler zum<br />

persönlichen Gespräch über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der mittelständischen Immobilienwirtschaft ein.<br />

Diesmal im Gespräch über Digitalisierung, Regulierung und alle weiteren Herausforderungen des Makleralltags:<br />

Angelika Wieskus von Immobilien Fair & Freundlich ® .<br />

Frau Wieskus, was zeichnet Ihrer Meinung nach heutzutage<br />

einen starken und vor allem zukunftsfähigen Immobilienmakler<br />

aus?<br />

Hier sind stärker denn je ein verstärktes und vor allem<br />

flexibles Eingehen auf den Kunden, ein Rundum-sorglos-<br />

Leistungspaket sowie innovative, ergebnisorientierte, seriöse<br />

Vorgehensweisen gefordert. Im Bereich Fortbildung besteht<br />

noch erheblicher Nachholbedarf.<br />

Wie stark hat das Bestellerprinzip die deutsche Immobilienwirtschaft<br />

verändert?<br />

„Dem Vermietungsmarkt, in dem professioneller Beistand durch<br />

professionelle Makler oftmals unabdingbar ist, entstehen über<br />

eine starke Verlagerung in den Privatbereich durch Unkenntnis<br />

oftmals erhebliche wirtschaftliche und juristische Schäden.“<br />

Immens. Schließlich<br />

entstehen dem<br />

Vermietungsmarkt,<br />

in dem professioneller<br />

Beistand<br />

durch professionell<br />

tätige Makler oftmals<br />

unabdingbar<br />

ist, über eine starke Verlagerung in den Privatbereich durch<br />

Unkenntnis oftmals erhebliche wirtschaftliche und juristische<br />

Schäden.<br />

Befindet sich der deutsche Immobilienmarkt in einer Blase?<br />

In den stark nachgefragten Ballungsräumen teilweise sicherlich,<br />

jedoch sehe ich zurzeit die nach wie vor starke Nachfrage<br />

eher ungebrochen bis stagnierend. Regulativ wirken teilweise<br />

die neu eingeführten – allerdings nicht wirklich praxisorientiert<br />

definierten – Vergaberichtlinien für Immobilienkredite.<br />

Hier muss dringend Richtung Praxisnähe<br />

nachgebessert werden.<br />

Ist die Digitalisierung eher Chance<br />

oder Gefahr für die mittelständische<br />

Immobilienwirtschaft?<br />

Sie bietet auch Chancen für sich schnell<br />

und flexibel anpassende Dienstleister,<br />

führt allerdings auch zu einer „Verselbstständigung“<br />

des Privatsektors, in<br />

dem die vielfältigen juristischen Fallstricke<br />

und jene in der Vorgehensweise und besonders<br />

wirtschaftliche Gefahren sehr<br />

häufig unterschätzt werden.<br />

Immobilienmakler leiden in Deutschland<br />

ja nach wie vor unter einem<br />

schlechten Image. Wie ließe sich das<br />

Bild der Makler verbessern?<br />

Sachkundenachweise sind bedingt ein<br />

erster Schritt, allerdings zweifle ich an<br />

der Professionalität der Planung und<br />

Durchführung. Immobilienmakler mit<br />

einer langjährigen Branchenerfahrung<br />

müssen sehr viel intensiver in derartige<br />

Entscheidungsprozesse basisdemokratischer<br />

eingebunden werden. Planungen<br />

und Durchführungen dürfen nicht<br />

theoretisch allein Praxisfremden, Verbänden<br />

und Politikern überlassen werden.<br />

Von freien, unabhängigen, seriös<br />

tätigen Maklern erstellte Ethik-Richtlinien<br />

könnten ebenfalls in die richtige<br />

Richtung weisen.<br />

Wie wichtig sind die neuen Berufszulassungsregeln?<br />

Angelika Wieskus sorgt an ihrem Schreibtisch nicht nur für die Vermittlung von Immobilien,<br />

sondern setzt sich auch aktiv für die deutsche Immobilienbranche ein.<br />

Diese sind mir noch viel zu unklar definiert<br />

und ja auch offenbar lange noch<br />

nicht verabschiedet. Es zeichnet sich<br />

jedoch bedauerlicherweise bereits in der<br />

öffentlichen Diskussion ab, dass wieder<br />

einmal praxisferne Vorschläge unklar<br />

durch die Gremien und Medien wabern,<br />

26 2 / <strong>2017</strong>


Angelika Wieskus im Gespräch<br />

Geschäftsführerin der Immobilien Fair & Freundlich Immobilien ® GmbH<br />

wie dies schon beim sogenannten<br />

„Bestellerprinzip“ der Fall war. Hier darf<br />

es nicht um Verbraucherschutz gegen<br />

Makler, sondern es muss konstruktiv um<br />

den Verbraucherschutz – mit professionell<br />

tätigen Maklern – gehen. Marktwirtschaftliche<br />

Grundsätze, insbesondere<br />

die Vertragsfreiheit, dürfen nicht durch<br />

Regularien mit reinem Alibi-Charakter<br />

ausgehebelt und der Verbraucher nicht<br />

„teilentmündigt“ werden.<br />

Wie stark belasten Sie die ständig neuen<br />

Gesetze und Regulierungen?<br />

Durch ständig anderslautende Meldungen<br />

und unklare Formulierungen entstehen<br />

teilweise erhebliche Verunsicherungen<br />

im Markt, auch in unserem Netzwerk.<br />

Da entsteht hoher Aufklärungsbedarf sowohl<br />

in der verunsicherten Kundschaft<br />

als auch bei Geschäftspartnern. Dies hat<br />

beim „Bestellerprinzip“, das eher kontraproduktiv<br />

wirkt, bereits für reichlich<br />

Flurschäden im Gesamtmarkt gesorgt.<br />

Das Prinzip der „verbrannten“ Immobilie<br />

stellt sich hier besonders irrwitzig dar<br />

und konterkariert die gesetzlich garantierte<br />

Vertragsfreiheit.<br />

Welche Immobilien sind aus Ihrer<br />

Sicht derzeit besonders interessant?<br />

Diese Frage lässt sich nicht überregional<br />

und pauschal beantworten. Die eigene<br />

Immobilie ist sicher ein sehr wichtiger<br />

Bestandteil einer funktionierenden Alters -<br />

vorsorge, häufig werden jedoch die im<br />

Rentenstatus anfallenden, für die Zukunft<br />

nicht seriös zu prognostizierenden<br />

Betriebs- und Instandhaltungskosten<br />

unterschätzt. Besonders interessante<br />

Immobilien? Aus wessen und welcher<br />

Sicht? Dies ist nur für den Einzelfall zu<br />

beantworten und bedarf einer sorgfältigen<br />

Beratung des Kunden in seiner<br />

individuellen Situation.<br />

Was sind die größten Fehler, die Hauskäufer<br />

und Eigentümer machen?<br />

Derer gibt es aus Unkenntnis leider<br />

zahlreiche. Um es auf den Punkt zu<br />

Fair, freundlich, fortgebildet<br />

Angelika Wieskus war mehr als 20 Jahre in der Verwaltung eines<br />

Kaufhauskonzerns tätig. 17 Jahre ist die Groß- und Außenhandelskauffrau,<br />

Mutter und zweifache Großmutter inzwischen aber schon in<br />

der Immobilienbranche tätig. Seit elf Jahren ist sie bei Immobilien<br />

Fair & Freundlich ® Teil der Vertriebsdirektion Deutschland in Leer.<br />

Als Mitgründerin zweier bundesweiter Immobiliennetzwerke mit je<br />

bis zu 75 selbstständigen Niederlassungen setzt sie sich aktiv für die<br />

deutsche Immobilienbranche ein. So ist sie Teil des Experten-Beirats<br />

des BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft. Um immer<br />

auf dem Laufenden zu bleiben, baut die Expertin auf regelmäßige Fortbildungen.<br />

Im Umgang mit den Kunden lautet ihre Devise: immer fair &<br />

freundlich. Der Erfolg gibt ihr Recht. Von mehreren Maklerverbänden wurde<br />

Wieskus bereits als erfolgreichste Einzelmaklerin ausgezeichnet.<br />

bringen: sich allein und ohne professionelle Unterstützung –<br />

besonders erstmalig – in einem Marktsegment zu bewegen, in<br />

dem von gewerblichen Anbietern Sachkundenachweise gefordert<br />

werden. Hier geht es um hohe wirtschaftliche Werte und<br />

selbstverständlich werden hier aus mangelnde Fach- und<br />

Marktkenntnis heraus gravierende Fehler mit teils nicht<br />

unerheblichen wirtschaftlichen Schäden gemacht und hingenommen.<br />

Die Fallstricke werden erheblich unterschätzt. Ein<br />

professionell tätiger Makler macht sich von allein bezahlt.<br />

Was ist insgesamt die größte Herausforderung, vor der Sie<br />

derzeit stehen?<br />

Die stetige Neuausrichtung der Geschäftspolitik, die Gewinnung<br />

neuer Geschäftspartner und innovative, zukunftsorientierte<br />

Wege in einem eigentlich in den Bedürfnissen gleich gebliebenen<br />

Markt zu gehen und den gestiegenen Investitionsbedarf im<br />

Blick zu behalten.<br />

Frau Wieskus, vielen Dank für das interessante Gespräch!<br />

Sie sind selbst Immobilienmakler und möchten auch an unserer Interviewreihe teilnehmen?<br />

Dann tragen Sie Ihre Daten einfach unter www.immocompact.de/interviews ein und wir melden<br />

uns bei Ihnen!<br />

W<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

27


Immobilienverwaltung<br />

© xiaoliangge – Fotolia.com<br />

Zukunftstechnologie Glasfaser<br />

Um den Anforderungen der digitalen Welt gerecht zu werden, sind Unternehmen auf leistungsstarke Internetanschlüsse<br />

angewiesen. Bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie sind Breitbandanschlüsse daher ein wichtiger Entscheidungsfaktor<br />

für Unternehmen. Mit einem Glasfaseranschluss kann der Bedarf von morgen schon heute gedeckt und<br />

die Attraktivität und der Wert insbesondere von Gewerbeimmobilien langfristig gesichert werden.<br />

Ob IT-Outsourcing über Cloud-Dienste, digitale Produktionsabläufe<br />

oder vernetzte CRM-Anwendungen – der<br />

Einsatz digitalisierter Technologien hat den Bandbreitenbedarf<br />

der deutschen Wirtschaft in den vergangenen Jahren<br />

um ein Vielfaches erhöht. Dementsprechend spielt für<br />

Unternehmen auch bei der Immobiliensuche ein leistungsstarker<br />

Internetzugang eine immer wichtigere Rolle: Bürogebäude<br />

ohne schnellen Internetanschluss sind tendenziell<br />

kaum mehr vermittelbar, schon bald werden hochperformante<br />

Breitbandanschlüsse ein zentraler Standortfaktor<br />

sein. Aktuelle Schätzungen von Immobilienexperten gehen<br />

davon aus, dass ein Glasfaser-Hausanschluss den Wert einer<br />

Immobilie um bis zu 8% steigert – Tendenz angesichts des<br />

digitalen Wandels steigend.<br />

Zuverlässige Internetanbindung mit Glasfaser<br />

Von Dr. Jürgen Hernichel,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung von 1&1 Versatel<br />

Der Bandbreitenbedarf wird in den kommenden Jahren<br />

rasant ansteigen: So prognostiziert beispielsweise eine vom<br />

Wissenschaftlichen Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste<br />

(WIK) durchgeführte Studie, dass bereits im<br />

Jahr 2<strong>02</strong>5 über 75 Prozent aller Nachfrager in Deutschland<br />

einen Bedarf an Bandbreiten von mindestens 500 MBit/s im<br />

Down- und 300 MBit/s im Upload und damit nach echter<br />

Glasfaser haben. Entsprechend sind alle betroffenen Unternehmen<br />

darauf angewiesen, dass bis 2<strong>02</strong>5 Glasfaser in ihr<br />

Gebäude gelegt wird: Mit Kupferleitungen – dazu zählt auch<br />

das zurzeit bundesweit eingeführte Vectoring – lassen sich<br />

diese Bedarfe ebenso wenig abbilden wie über Koaxialnetze<br />

der Kabelanbieter. Zudem ist ein Glasfaser-Hausanschluss<br />

nahezu unbegrenzt skalierbar, die Bandbreite also nach<br />

Bedarf erweiterbar. Im Vergleich zu anderen Übertragungstechnologien<br />

ist ein Glasfaseranschluss<br />

besonders zukunftssicher.<br />

Unzureichende Breitbandversorgung<br />

in Deutschland<br />

Trotz des großen Bedarfs hinkt<br />

Deutschland beim Thema Glasfaser<br />

noch hinterher. Mit einer Glasfasernetzabdeckung<br />

von gerade einmal rund 7%<br />

liegt Deutschland weit unter dem<br />

EU-Durchschnitt. Es besteht akuter<br />

Handlungsbedarf, damit der Motor der<br />

deutschen Wirtschaft nicht auf der<br />

Daten-Kriechspur ins Stottern gerät.<br />

Im Rahmen einer Infrastrukturinitiative<br />

erschließt 1&1 Versatel systematisch<br />

Gewerbegebiete im gesamten Bundesgebiet<br />

mit Glasfaser und ermöglicht<br />

den dort ansässigen Unternehmen so<br />

Internet-Geschwindigkeiten von bis zu<br />

100 GBit/s. Im Rahmen der Initiative<br />

entstehen den Unternehmen keine<br />

Baukosten: In einem Angebotszeitraum<br />

übernimmt der Telekommunikationsanbieter<br />

die Kosten für die Tiefbauarbeiten,<br />

den Hausanschluss sowie<br />

die Installation und das Freischalten<br />

des technischen Equipments. Einzige<br />

Voraussetzung für die Erschließung ist,<br />

dass sich ausreichend Unternehmen in<br />

einem Gewerbegebiet für die Anbindung<br />

an das Glasfasernetz entscheiden.<br />

Der Bau von (Groß-)Kundennetzen<br />

und – zusätzlich zum aktiven Ausbau –<br />

der Kauf passiver Teilnetze und Leer-<br />

28 2 / <strong>2017</strong>


ohrkapazitäten sind weitere wichtige<br />

Maßnahmen, um den Glasfaserausbau<br />

möglichst flächendeckend und engmaschig<br />

zu gestalten.<br />

Bewährte Verfahren und<br />

innovative Lösungen<br />

Noch immer ist der Glasfaserausbau<br />

kosten- und zeitintensiv, größter Kostentreiber<br />

bleiben dabei die Tiefbauarbeiten.<br />

Daher ist es wichtig, neue Wege<br />

zu gehen und innovative Lösungen zu<br />

finden. 1&1 Versatel verfolgt einen Verlegetechnologien-Mix:<br />

Neben dem Einsatz<br />

von bewährten Verfahren wie dem<br />

klassischen Tiefbau testet das Unternehmen<br />

neue Verlegemethoden mit dem<br />

langfristigen Ziel, die Bauzeiten zu verkürzen<br />

und die Kosten für die Glasfaserverlegung<br />

so weiter zu senken. Im<br />

Dezember 2016 setzte der Telekommunikationsanbieter<br />

erstmals Nano-<br />

Trenching ein. Das Verfahren ermöglicht<br />

es, innerhalb von zwei Tagen ca. einen<br />

Kilometer Glasfaser zu verlegen.<br />

Ein weiterer wichtiger Schritt ist der Aufbau einer Aggregator-<br />

Plattform, die es ermöglicht, die in Deutschland bestehenden<br />

Glasfaser-Hausanschlüsse an die 1&1-Infrastruktur standardisiert<br />

anzubinden. Mit diesem Open-Access-Modell können<br />

so bereits zur Verfügung stehende Netze, beispielsweise von<br />

Stadtnetzbetreibern, noch besser ausgelastet werden.<br />

Infrastruktur der Zukunft<br />

Als Partner der Wirtschaft bietet 1&1 Versatel viele Möglichkeiten<br />

für einen schnellen und effizienten Glasfaserausbau –<br />

als standardisiertes Produkt oder individuelle Lösung. Im<br />

vergangenen Jahr führte der Geschäftskundenspezialist der<br />

1&1 Gruppe Glasfaser Business Pro ein: Das Produkt bietet<br />

Gigabit-Geschwindigkeiten zu Fixpreisen und ermöglicht<br />

Unternehmen so ohne komplizierte Berechnungen zu<br />

Baukosten den Zugang zur Infrastruktur der Zukunft. Der<br />

Glasfaseranschluss hält dabei mit den wachsenden<br />

Ansprüchen von Unternehmen Schritt; diese können ihre<br />

Glasfaser-Geschwindigkeit selbst bestimmen und zwischen<br />

garantierten Bandbreiten von 50 MBit/s bis zu 1 GBit/s<br />

wählen. Dem Bedarf vieler Unternehmen entsprechend<br />

kann eine symmetrische Upload-Option zugebucht werden.<br />

Mit Innovationen wie diesen leistet der Telekommunikationsanbieter<br />

einen wichtigen Beitrag für die Erschließung<br />

Deutschlands mit zukunftsfähiger Glasfaser.<br />

W<br />

Anzeige<br />

CONNECT AIR ARC<br />

MODERNER KLASSIKER<br />

Connect Air Arc ist die moderne Interpretation eines halbrunden Waschtisches, ausgestattet mit den<br />

Designfeatures der erfolgreichen Serie Connect Air. Das Connect Air WC ergänzt mit unübertroffener<br />

Aquablade ® Spültechnologie alle Ansprüche eines ausdrucksstarken und pflegeleichten Bades.<br />

www.idealstandard.de/connect-air


Finanzen<br />

© Sergey Nivens – Fotolia.com<br />

Kommt jetzt die<br />

große Zinswende?<br />

Die Zinswende ist gerade in der Baufinanzierung ein heiß diskutiertes<br />

Thema. Schließlich sind die Zinsen und die Zinsbindung wichtige<br />

Faktoren bei der Finanzierung von Immobilien. Die zuletzt scheinbar<br />

zurückgekehrte Inflation scheint die Wahrscheinlichkeit einer baldigen<br />

Zinswende erhöht zu haben. Doch ist dem wirklich so?<br />

Stöbert man dieser Tage durch die Medienwelt der Finanzund<br />

Immobilienbranche, so schmücken die Überschriften<br />

Sätze wie „Hurra die Inflation ist zurück“, „Kaufkraft<br />

sinkt: Plus Minus Null – Die Inflation ist zurück“ oder gar<br />

„Die Inflation ist wieder da: Korrigiert Draghi jetzt den EZB-<br />

Kurs?“. Eine Prognose einer kommenden Zinswende nach der<br />

anderen folgt.<br />

Ein böser Geist kehrt zurück<br />

Seit geraumer Zeit werden wir immer wieder von einem bösen<br />

Geist heimgesucht. Er spukt ungebremst in den Medien und<br />

versetzt so viele in Angst und Schrecken. Bei manchen weckt<br />

er auch unangenehme Erinnerungen an längst vergangene<br />

Zeiten. Eine Hyperinflation und eine Währungsreform<br />

resultierend aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg könnte<br />

ein Grund für die Sensibilität der Bundesbürger in Hinsicht<br />

auf monetäre Themen sein.<br />

Ein Großteil der Marktteilnehmer spekuliert, ohne dass es<br />

die dafür erforderlichen Signale gibt, auf die große Zinswende.<br />

Liest man sich die Artikel einmal genauer durch, ist nicht<br />

ersichtlich, auf welchen Daten und Fakten sich die Spekulationen<br />

stützen. Denn wie jeder Geist ist auch die Inflation<br />

nicht auf den ersten Blick zu erkennen, und zunächst muss<br />

man wissen, dass die Inflation Maskeraden liebt und sich in<br />

ganz unterschiedlichen Gestalten zeigt, die aber im Endeffekt<br />

langfristig das Gleiche bewirken.<br />

Kerninflationsrate entscheidend<br />

Enttarnen wir die erste Erscheinungsform unseres Gespenstes:<br />

die Inflation auf Basis des Verbraucherpreisindex (VPI). Sieht<br />

man sich die Verbraucherpreise in der<br />

Eurozone an, so könnte man den Eindruck<br />

erhalten, dass diese tatsächlich<br />

stark steigen. Viel wichtiger ist jedoch<br />

die Kerninflationsrate, da diese aussagekräftiger<br />

ist als die Inflationsrate auf<br />

Basis des VPI. Im Unterschied zur Kerninflationsrate<br />

sind in der Inflationsrate<br />

Energie und die Nahrungsmittelpreise<br />

enthalten, welche bekannt sind für<br />

starke Preisschwankungen. Bei eben<br />

dieser Kerninflationsrate lässt sich eine<br />

Seitwärtsbewegung seit ungefähr 2014<br />

erkennen. Aktuell liegt diese auch<br />

immer noch bei nur etwa 0,9%.<br />

Solange die Kerninflationsrate sich<br />

nicht dynamisiert, kann man auch<br />

nicht von einer Inflation sprechen.<br />

Woher kommen also die Spekulationen<br />

gerade aus der Medienwelt? Zeitmangel<br />

für Recherchearbeiten und der Drang<br />

nach Schlagzeilen sind hierbei naheliegende<br />

Motive. Neuwirth Finance arbeitet<br />

deshalb stetig an der Sensibilisierung der<br />

Kunden, damit diese darauf achten, von<br />

wem solche essenziellen Informationen<br />

kommen und vor allem auf welchen<br />

Daten und Fakten sie basieren. Weitere<br />

Hilfestellung bietet ein Zinskommentar,<br />

der alle zwei Wochen kostenlos unter<br />

www.neuwirth.de erscheint. Mit ihm<br />

bekommen Leser regelmäßig eine Einschätzung<br />

der aktuellen Zinswirtschaft.<br />

Fakten sprechen gegen Zinswende<br />

Von Kurt Neuwirth,<br />

Gründer und Geschäftsführer der Neuwirth Finance GmbH<br />

De facto lässt sich zusammenfassen,<br />

dass wir vor keiner Zinswende stehen<br />

können, da die Kerninflationsrate zu<br />

niedrig ist und man von keiner Dynamisierung<br />

ebendieser sprechen kann.<br />

Zinsprofis wissen zudem, dass es eine<br />

Zinswende nur geben kann, wenn die<br />

Wirtschaft beginnt, heiß zu laufen. Und<br />

läuft sie aktuell wirklich heiß? W<br />

30 2 / <strong>2017</strong>


ANZEIGE<br />

Die Immobilien-Leibrente:<br />

Neues Geschäft für Makler<br />

Bisher hatten Makler die Standbeine Verkauf und Vermietung, letzteres ist durch das Bestellprinzip oft arg beschädigt.<br />

Mit der Immobilien-Leibrente können sie sich künftig eine neue dritte Vertriebssäule aufbauen.<br />

Immobilieneigentümer im Rentenalter sind für<br />

Makler schwierige Kunden, denn sie lassen<br />

sich für einen Verkauf ihres Hauses oder ihrer<br />

Wohnung nur selten gewinnen. Dies gilt jedoch<br />

ausschließlich für den klassischen Verkauf. Die<br />

Veräußerung auf Leibrentenbasis wird dagegen<br />

zunehmend auch in Deutschland beliebter und<br />

für Vermittler zu einem lohnenden Geschäft.<br />

Bundesweit arbeiten bereits mehr als 100 Makler<br />

mit der Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG zusammen,<br />

dem einzigen institutionellen Anbieter<br />

für die Immobilien-Leibrente in ganz Deutschland.<br />

Das Frankfurter Unternehmen tritt dabei immer<br />

direkt als Käufer der Immobilien auf, übernimmt die vermittelten<br />

Häuser und Wohnungen also in seinen Bestand. Für die Makler<br />

entfallen so aufwendige Exposé-Erstellungen und Objektbesichtigungen,<br />

denn die Deutsche Leibrenten ist ein fester Kooperations-<br />

und Vertriebspartner.<br />

Makler erschließen sich neue Kundengruppe<br />

Durch die Zusammenarbeit mit der Deutsche Leibrenten erschließen<br />

sich Makler eine neue Kundengruppe. Mit ihrer regionalen<br />

Präsenz und Expertise begleiten sie den Ankaufsprozess der Immobilien<br />

von Senioren vor Ort und erhalten dafür eine attraktive<br />

Vermittlungsprovision. Auf Seiten der Deutsche Leibrenten werden<br />

sie von einem professionellen Team mit hoher Immobilienerfahrung<br />

begleitet. Die Bewertung der Häuser und Wohnungen der<br />

Senioren erfolgt durch renommierte und unabhängige Sachverständige.<br />

Die Deutsche Leibrenten steht den Maklern zudem<br />

unterstützend zur Seite, beispielsweise mit gemeinsamen Kundenveranstaltungen,<br />

Informationsmaterial oder Webinaren.<br />

Friedrich Thiele,<br />

Vorstand Deutsche Leibrenten<br />

Zunehmendes Interesse bei Senioren<br />

Die Verrentung von Immobilien kann sich für<br />

Makler somit als eigenständige Vertriebsschiene<br />

neben dem Verkauf und der Vermietung etablieren.<br />

Das Potenzial für die Immobilienverrentung<br />

ist da. Jeder fünfte Eigentümer ab 69 Jahren<br />

zeigt Interesse an einem solchen Modell, wie eine<br />

Studie der Deutsche Leibrenten in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut für Versicherungswissenschaft<br />

der Universität Köln zeigt.<br />

Denn viele Senioren haben fast ihr gesamtes<br />

Vermögen in der Immobilie gebunden. Steigen<br />

mit zunehmendem Alter die Ausgaben, beispielsweise für Gesundheit<br />

und Pflege, benötigen sie das in ihr Haus beziehungsweise<br />

ihre Wohnung gebundene Vermögen, um ihren Lebensstandard<br />

zu halten. Ein klassischer Verkauf kommt für sie allerdings kaum<br />

infrage, denn 90 Prozent wollen unbedingt in ihrer vertrauten<br />

Umgebung bleiben.<br />

Der gesamte Verkehrswert wird genutzt<br />

Mit der Immobilien-Leibrente sichern sich die Senioren ein lebenslanges<br />

Wohnrecht. Der Wert des Hauses oder der Wohnung<br />

wird in eine lebenslange Rente umgewandelt. Im Zuge des<br />

Verkaufs erhalten die Senioren eine reallastgesicherte Leibrente<br />

sowie ein notariell beurkundetes und grundbuchgesichertes lebenslanges<br />

Wohnrecht, sie wohnen also mietfrei weiter in der<br />

vertrauten Umgebung.<br />

Eine Leibrente steht nicht in Konkurrenz zum<br />

klassischen Verkauf<br />

Die Leibrente ist dabei nicht als Konkurrenz zu einem klassischen<br />

Verkauf der Immobilie zu sehen. Mit ihr hat der Makler ein Immobilienprodukt<br />

an der Hand, das bei Senioren auf Interesse stoßen<br />

wird, die bisher die Tür für einen Verkauf keinen Spalt weit öffneten.<br />

Gemeinsam mit der Deutsche Leibrenten kann er diesen bisher<br />

nicht genutzten Markt der Immobilien-Verrentung erschließen.<br />

Weitere Informationen zur Kooperation mit der Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG<br />

erhalten Makler unter https://deutsche-leibrenten.de/partner/kooperationspartner/<br />

Die Deutsche Leibrenten ist auch auf der Deutschen Immobilienmesse<br />

in den Westfalenhallen in Dortmund vertreten. Vorstand Friedrich<br />

Thiele spricht dort am 31. Mai von 13.00 Uhr bis 13.45 Uhr in<br />

Halle 8 Workshopraum 3. Das Thema: Die Immobilien Leibrente – so<br />

funktioniert die Rente aus Stein.<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

31


Investment<br />

„Wir legen viel Wert auf ein gutes Verhältnis<br />

zu Maklern und Verkäufern“<br />

Interview mit Jakob Mähren, Gründer und CEO der Mähren AG<br />

Jakob Mähren ist ein Shooting-Star der deutschen Immobilienbranche. Der 34-Jährige ist einer der aktivsten und<br />

erfolgreichsten Akteure am Berliner Immobilienmarkt. Schnelligkeit, Professionalität und ein starkes Netzwerk sind<br />

seine Erfolgsfaktoren. In der Hauptstadt sieht er trotz stark gestiegener Preise nach wie vor jede Menge Potenzial.<br />

Immobilieninvestoren sollten aber unbedingt neue Mobilitätskonzepte im Auge behalten.<br />

Herr Mähren, Sie sind einer der jüngsten professionellen<br />

Immobilieninvestoren Deutschlands. Ihr Unternehmen hält<br />

bereits mehr als 3.000 Wohneinheiten im Bestand und baut<br />

diesen stetig weiter aus. Was ist Ihr Erfolgsrezept?<br />

Die Immobilienbranche ist immer noch vergleichsweise<br />

konservativ. Wir versuchen schneller als andere Marktakteure<br />

zu sein – dadurch konnten wir oft Chancen nutzen, bevor<br />

andere sie gesehen haben. Unser Ziel ist, nicht Trends hinterherzulaufen,<br />

sondern nach vorne zu schauen. Der beste<br />

Deal ist immer der nächste.<br />

Das ist aber nur die eine Seite. Die andere ist Professionalität.<br />

Egal wie schnell wir agieren, Verlässlichkeit und Sorgfalt müssen<br />

sein. Bei aller Dynamik ist das die Basis unseres Erfolges. Unsere<br />

Partner wissen das zu schätzen. Als ich anfing, kannte mich<br />

niemand. Inzwischen haben wir ein hervorragendes Netzwerk<br />

aufgebaut. Wer einmal an die Mähren AG verkauft hat, macht<br />

wieder Geschäfte mit uns oder empfiehlt uns weiter.<br />

Die Mähren AG hat allein 2016 mehr als 150 Mio. Euro<br />

investiert. Allgemein wird hingegen über ein mangelndes<br />

Angebot geklagt. Wie findet man in diesem Umfeld noch<br />

viele attraktive Objekte?<br />

Da kommt nicht zuletzt unser gewachsenes Netzwerk zum<br />

Einsatz. Wir legen viel Wert auf ein gutes Verhältnis zu Maklern<br />

und Verkäufern. Dazu gehört zum Beispiel, dass wir<br />

Provisionen, wenn<br />

„Die Immobilienbranche ist immer noch vergleichsweise<br />

konservativ. Wir versuchen schneller als andere Marktakteure<br />

zu sein – dadurch konnten wir oft Chancen nutzen,<br />

bevor andere sie gesehen haben.“<br />

möglich, noch am<br />

selben Tag überweisen.<br />

Die Leute<br />

wissen dann: Wenn<br />

ich an Mähren verkaufe,<br />

läuft das gut,<br />

die sind schnell<br />

und zuverlässig. Mit<br />

denen mache ich gern Geschäfte. Wenn sie dann wieder ein<br />

interessantes Angebot haben, kommen sie damit hoffentlich<br />

zuerst zu uns.<br />

Wichtig ist außerdem Mut, gepaart mit der richtigen Mischung<br />

aus Intuition und Marktanalyse, um den Trends immer<br />

einen Schritt voraus zu sein. Ich habe mein erstes<br />

Mietshaus in Berlin-Neukölln gekauft, als sich noch niemand<br />

für diesen Bezirk interessiert hat<br />

– im Gegenteil: Neukölln hatte einen<br />

katastrophalen Ruf. Heute ist das ein<br />

echter Szenebezirk, mit tollen Clubs<br />

und Bars, das zieht vor allem junge<br />

Leute an. Entsprechend steigen dort<br />

die Mieten und Kaufpreise überdurchschnittlich<br />

schnell.<br />

Es gibt also kein Geheimrezept. Was<br />

unseren Vorsprung sichert, ist die gesunde<br />

Mischung: Verlässlichkeit, Professionalität,<br />

Sorgfalt – aber auch Dinge<br />

wie Schnelligkeit, Dynamik und das<br />

richtige Timing.<br />

Die meisten Objekte Ihres Portfolios<br />

befinden sich in Berlin. Was zeichnet<br />

Immobilien in der Hauptstadt aus?<br />

Als echter Berliner glaube ich an das Potenzial<br />

dieser Stadt. Der Berliner Immobilienmarkt<br />

ist weiterhin sehr attraktiv.<br />

Die Bevölkerung wächst jedes Jahr, die<br />

Wirtschaftszahlen entwickeln sich positiv.<br />

Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt<br />

also hoch und die Mieten steigen weiter.<br />

Das kann jedoch nicht ewig weiter -<br />

gehen, gerade im bezahlbaren Segment,<br />

auf das wir uns konzentrieren. Die Löhne<br />

steigen zwar, aber nicht im selben<br />

Tempo wie die Mieten. Der Anstieg hat<br />

sich inzwischen verlangsamt und wir<br />

befinden uns bei Mieten wie bei Kaufpreisen<br />

inzwischen auf einem hohen,<br />

aber stabilen Niveau.<br />

Allerdings passen sich inzwischen die<br />

ehemals schlechten Lagen preislich<br />

immer mehr an die guten Lagen an. Da<br />

muss man beim Kauf genau hinschauen<br />

– internationale Investoren, die die<br />

Stadt nicht gut kennen, können das oft<br />

nicht. So kommt es immer wieder zu<br />

Ausreißern bei den Kaufpreisen. Ins-<br />

32 2 / <strong>2017</strong>


gesamt ist Berlin aber im Vergleich zu<br />

anderen Metropolen und europäischen<br />

Hauptstädten immer noch sehr günstig.<br />

Berlin hat gute Aussichten. Unser Vorteil<br />

ist, dass wir vor Ort sind und den<br />

Standort genau kennen. Dadurch können<br />

wir Chancen sehen, die anderen<br />

Investoren entgehen.<br />

Die Preise in Berlin sind in den vergangenen<br />

Jahren stark gestiegen. Wie<br />

groß ist die Blasengefahr?<br />

Dass die Preise gestiegen sind, ist erst<br />

einmal eine ganz normale Entwicklung,<br />

ebenso wie die Tatsache, dass sich der<br />

Anstieg abgeschwächt hat. Das lässt sich<br />

auch durch einen historischen Aufholprozess<br />

nach der Wende erklären. Im<br />

Vergleich zu anderen deutschen Städten<br />

wie München oder Frankfurt am Main<br />

oder gar internationalen Metropolen<br />

wie Paris oder London ist Berlin sogar<br />

noch günstig. Um die Gefahr einer Blase<br />

einzuschätzen, muss man auch fragen,<br />

wie Immobilieninvestitionen finanziert<br />

werden. Und da zeigt sich, dass sehr viel<br />

Eigenkapital im Markt ist. Die Banken<br />

sind sehr zurückhaltend bei der Kreditvergabe,<br />

die Beleihungswerte bewegen<br />

sich in einem gesunden Bereich.<br />

Dass es einzelne Ausreißer gibt, will ich<br />

nicht leugnen. Manche Projekte in<br />

B-Lagen sind tatsächlich überteuert.<br />

Solche Projekte sind nur bei anhaltender<br />

Preissteigerung auch in Zukunft<br />

wirtschaftlich. Wenn dann noch teures<br />

Mezzanine-Kapital involviert ist, das refinanziert<br />

werden muss, kann das schon<br />

mal nach hinten losgehen. Bei soliden<br />

Investments mit verlässlichen Partnern<br />

sehe ich keine Gefahr.<br />

Immobilieninvestor muss man auf solche Entwicklungen<br />

reagieren können.<br />

Zum anderen wirken sich Mobilitätskonzepte stark auf den<br />

Flächenverbrauch aus. Heute beansprucht der Individualverkehr<br />

enorm viel Platz, für Parkraum, mehrspurige Straßen<br />

selbst mitten in der Stadt und so weiter. Wenn sich das ändert,<br />

wenn die Verschiebung<br />

in Rich-<br />

„Ich sehe deutliche Parallelen zwischen der Entwicklung<br />

Berlins in den vergangenen Jahren und dem, was<br />

jetzt gerade zum Beispiel in Leipzig passiert.“<br />

tung intelligenterer<br />

Konzepte weitergeht,<br />

werden unter<br />

Umständen große<br />

Flächen frei. Davon<br />

sind vor allem<br />

Großstädte betroffen, in denen häufig ein Mangel an Baugrund<br />

den Druck auf den Wohnungsmarkt erhöht. Ein veränderter<br />

Nutzungsartenbesatz hat außerdem Auswirkungen auf<br />

die Mikrolage. All das muss man ebenfalls im Blick behalten.<br />

Neben Berlin investieren Sie auch in Mittel- und Ostdeutschland.<br />

Warum?<br />

Ich sehe deutliche Parallelen zwischen der Entwicklung Berlins<br />

in den vergangenen Jahren und dem, was jetzt gerade<br />

zum Beispiel in Leipzig passiert. Noch sind etliche attraktive<br />

Objekte zu Kaufpreisfaktoren unter 20 erhältlich, gleichzeitig<br />

steigt die Einwohnerzahl. Das erhöht die Nachfrage, die Mieten<br />

und Kaufpreise klettern. Vor allem Universitätsstädte<br />

sind interessant, solange sie nicht zu klein sind.<br />

Ein wichtiger Faktor ist für uns zudem die Erreichbarkeit vom<br />

Unternehmensstandort aus. Man ist von Berlin aus ganz<br />

schnell in Städten wie Leipzig, Magdeburg oder Halle (Saale),<br />

die Fahrt dauert nicht länger als so manche Strecke innerhalb<br />

der Hauptstadt. Da bot sich die Expansion gerade in diese<br />

Standorte für uns als Berliner Unternehmen an.<br />

Bezüglich der Nutzungsarten setzen Sie vor allem auf Wohnimmobilien<br />

wie klassische Miethäuser, Wohnanlagen oder<br />

Immobilienportfolios. Was zeichnet diese im Vergleich zu<br />

zum Beispiel Gewerbeimmobilien aus?<br />

O<br />

Gerade in großen Städten wie Berlin<br />

spielen Mobilitätskonzepte eine immer<br />

wichtigere Rolle. Wie wichtig ist es,<br />

diese als Immobilieninvestor im Blick<br />

zu haben?<br />

Definitiv sehr wichtig, aus zwei Gründen:<br />

Zum einen haben Mobilitätskonzepte<br />

einen massiven Einfluss auf die<br />

Bewertung von Standort und Lage.<br />

Stellen Sie sich vor, ein Hyperloop von<br />

Görlitz nach Berlin würde gebaut –<br />

auf einmal wäre Görlitz im Berliner<br />

Einzugsgebiet für Pendler. Das würde<br />

den Standort enorm aufwerten. Als<br />

Jakob Mähren investiert mit der Mähren AG mittlerweile über 150 Mio. Euro in deutsche<br />

Wohnimmobilien, vorzugsweise in der Hauptstadt.<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

33


Investment<br />

Dass die Mähren AG vor allem in diesem Bereich investiert,<br />

hat seinen Ursprung in der Unternehmensgeschichte: Ich<br />

habe nach der Jahrtausendwende mit einer einzigen Wohnung<br />

angefangen, die ich damals selbst saniert und mit Gewinn<br />

weiterverkauft habe. Das war der Grundstein, und<br />

diesem Erfolgsrezept bin ich treu geblieben – wenn auch in<br />

größerem Maßstab.<br />

Wohnimmobilien passen auch besser zu unserer Anlagestrategie.<br />

Gewerbeimmobilien sind häufig Single-Tenant-Objekte.<br />

Das birgt<br />

„Damit es auch in wachsenden Großstädten bezahlbaren<br />

Wohnraum gibt, müsste mehr gebaut werden – und der<br />

Eigentumserwerb müsste erleichtert werden, statt mit immer<br />

höheren Grunderwerbsteuern verteuert zu werden.“<br />

immer ein höheres<br />

Klumpenrisiko.<br />

Zudem sind<br />

die Mieteinnahmen<br />

in dieser<br />

Asset-Klasse sehr<br />

viel stärker von<br />

der allgemeinen<br />

Konjunktur abhängig. Wohnimmobilien, gerade im bezahlbaren<br />

Mietsegment, sind da weniger anfällig und können<br />

kleinteiliger erworben werden. Das macht die Investition<br />

flexibler und verteilt das Risiko.<br />

In diesem und im kommenden Jahr wollen Sie noch einmal<br />

300 Mio. Euro investieren. Was macht Sie zuversichtlich, dass<br />

das gelingt?<br />

Bisher haben wir noch alle unsere Ziele gehalten und ich<br />

sehe keinen Grund, warum das in diesem Jahr anders sein<br />

sollte. Die ersten Ankaufserfolge konnten wir bereits verbuchen,<br />

wir sind also auf dem besten Weg, unser Ziel für <strong>2017</strong><br />

zu erreichen.<br />

Wie zuversichtlich sind Sie im Allgemeinen für die deutschen<br />

Immobilienmärkte?<br />

Einerseits sehe ich weiterhin positiv in die Zukunft. Gerade in<br />

den Metropolen, aber auch in ausgewählten B-Städten, überall,<br />

wo die Bevölkerung wächst. Deutschland ist politisch und<br />

wirtschaftlich stabil. Das zieht auch internationale Investoren<br />

an, die nach sicheren Anlagemöglichkeiten suchen.<br />

Berliner Jung auf der Überholspur<br />

Während andere nach dem richtigen Studium<br />

Ausschau hielten, machte Jakob Mähren<br />

kurz nach dem Abitur als Trader einen Gewinn<br />

von 40.000 Euro. Doch statt es wie<br />

viele Trader wieder zu verzocken, investierte<br />

er das Geld in seine erste Immobilie: eine<br />

Wohneinheit in einem Mehrfamilienhaus. Er<br />

sanierte sie eigenhändig und verkaufte sie<br />

anschließend mit Gewinn. Damit war der<br />

Grundstock der heutigen MÄHREN AG gelegt.<br />

Zu einer Zeit, als die Stadt Berlin noch<br />

nicht besonders beliebt war, erwarb Mähren<br />

die ersten Mehrfamilienhäuser in Kiezen<br />

wie Neukölln, Friedrichshain oder Mitte.<br />

Heute gehören sie zu den attraktivsten und<br />

lebenswertesten Lagen der Hauptstadt. Der<br />

Mut, in die damals unbeliebten Bezirke zu<br />

investieren, hat sich ausgezahlt. Mit der<br />

Mähren AG hält er heute mehr als 3.000<br />

Wohneinheiten im Bestand und hat ein<br />

Team von rund 50 Immobilienspezialisten<br />

aufgebaut. Dieses Team bildet mit Jakob<br />

Mähren an der Spitze heute eines der dynamischsten<br />

Unternehmen der Branche.<br />

Andererseits besteht großer Handlungsbedarf<br />

seitens der Politik. Damit es auch<br />

in wachsenden Großstädten bezahlbaren<br />

Wohnraum gibt, müsste mehr gebaut<br />

werden – und der Eigentumserwerb<br />

müsste erleichtert werden, statt mit<br />

immer höheren Grunderwerbsteuern<br />

verteuert zu werden. Aktuell werden<br />

Investoren gerade in Berlin nahezu gezwungen,<br />

am Bedarf vorbei zu bauen,<br />

weil Neubauten nur noch mit Luxusmieten<br />

realisierbar sind.<br />

W<br />

© JFL Photography – Fotolia.com<br />

Berlin ist für Jakob Mähren nicht nur Heimat, sondern trotz der massiven Preissteigerungen der vergangenen Jahre noch immer ein äußerst interessanter Immobilienmarkt.<br />

34 2 / <strong>2017</strong>


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Investment<br />

© Style-Photography – Fotolia.com<br />

Die fünfte Generation:<br />

Neue Maßstäbe bei offenen Immobilienfonds<br />

Immobilien sind nicht nur als Direktinvestments, sondern auch als Fonds begehrt. Gerade offene Immobilienfonds<br />

erleben derzeit eine Renaissance. Doch nicht nur die Rahmenbedingungen sind gut. Offene Immobilienfonds der<br />

fünften Generation wie der Swiss Life Living+Working setzen zudem neue Maßstäbe bei der Anlagestrategie.<br />

Deutschlands Anleger wollen nach wie vor vor allem<br />

Eins: Sicherheit. Und so verzeichneten die für ihre<br />

geringen Wertschwankungen geschätzten offenen<br />

Immobilienfonds zwischen 2010 und 2015 über 14 Mrd. Euro<br />

Mittelzuflüsse – und damit mehr als viele andere Fonds -<br />

segmente. Alleine 2016 sammelten sie über 4 Mrd. Euro ein.<br />

Das war der höchste Wert seit 2007. Vergleichsweise solide<br />

Rentenalternativen mit auskömmlicher Rendite sind hingegen<br />

angesichts der anhaltenden Niedrig- und Negativzinsen sehr<br />

rar geworden.<br />

Inflationsschutz und Krisenstabilität<br />

Gründe für die anhaltenden Absatzerfolge der offenen Immobilienfonds<br />

gibt es zahlreiche. Zum Beispiel übertreffen die<br />

Renditen der offenen Immobilienfonds viele sicherheitsorientierte<br />

Anlagealternativen. Zudem gelten sie spätestens seit<br />

der letzten großen<br />

Durch die Regeln des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB)<br />

können offene Immobilienfonds optimal planen.<br />

Liquiditätsengpässe sind dadurch Geschichte.<br />

Reform der Anlage -<br />

art im Jahr 2013 als<br />

„sicherer Hafen“ in<br />

unsicheren Zeiten.<br />

Nach Schweizer<br />

Vorbild wurden<br />

damals unter anderem eine Mindesthaltedauer sowie feste<br />

Kündigungsfristen eingeführt. Seitdem diese Regeln durch<br />

das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) eingeführt wurden,<br />

können offene Immobilienfonds optimal planen. Liquiditätsengpässe<br />

sind dadurch Geschichte.<br />

Ein weiteres Argument ist der Sachwertvorteil. Das investierte<br />

Geld können Anleger anfassen, denn Immobilien sind real.<br />

Hinzu kommt der eingebaute Inflationsschutz, weil die<br />

Mietverträge der Fondsimmobilien in der Regel mit einer<br />

automatischen Mieterhöhungsklausel ausgestattet sind. Diese<br />

orientiert sich wieder an der Entwicklung<br />

der Verbraucherpreise.<br />

Die große Renaissance<br />

Offene Immobilienfonds können zudem<br />

auf eine lange Historie zurückblicken.<br />

Das erste Produkt wurde 1938 in der<br />

Schweiz aufgelegt. 1959 folgte der erste<br />

offene Immobilienfonds in Deutschland.<br />

Alle Fonds dieser ersten Generation<br />

investierten noch ausschließlich in<br />

Geschäftshäuser, einige wenige auch in<br />

Wohnungen, und dies auch nur in<br />

Deutschland. Die Investitionsvolumina<br />

lagen nur selten über 5 Mio. Euro je<br />

Immobilie. In den 1970er-Jahren wuchs<br />

die Anzahl der Fonds weiter und durch<br />

den Einbezug in die vermögenswirksamen<br />

Leistungen bekam das Sparen mit<br />

Investmentfonds einen enormen Auftrieb.<br />

Davon profitierten auch die offenen<br />

Immobilienfonds und dank der größeren<br />

Mittelzuflüsse konnten die Vertreter aus<br />

der zweiten Generation auch in größere<br />

Bürogebäude investieren.<br />

Fortschreitende Evolution<br />

Die nächste Evolutionsstufe folgte in<br />

den 80er-Jahren. Nun wurden auch die<br />

ersten Auslandsinvestitionen getätigt und<br />

Nutzungsarten um große Shopping-<br />

Center erweitert. Anschließend folgte<br />

eine zwanzigjähriger Boom. Lag das<br />

36 2 / <strong>2017</strong>


Fondsvolumen der Branche 1990 bei<br />

rund 8,4 Mrd. Euro, betrug es 2010<br />

bereits 85,7 Mrd. Euro.<br />

Zeit für die fünfte Generation<br />

Die vierte Generation der offenen Immobilienfonds<br />

startete mit den Regelungen<br />

des neuen KAGB im Jahr 2013.<br />

Aus ihr gingen jedoch nur wenige<br />

neue Fonds und keine nennenswerte<br />

neue Anlagestrategie hervor und offene<br />

Immobilienfonds haben sich im<br />

Publikumsfondsbereich in den letzten<br />

zehn Jahren nur wenig weiterentwickelt.<br />

Im Dezember 2016 hat Swiss Life<br />

Asset Managers jedoch den ersten offenen<br />

Immobilienfonds der fünften<br />

Generation aufgelegt: der Swiss Life<br />

Living+Working. Er hebt sich vor<br />

allem in der Anlagestrategie mit Blick<br />

auf die Nutzungsarten und die geografische<br />

Durchdringung von der bisherigen<br />

Konkurrenz ab.<br />

Wohnen und Gesundheit<br />

Wie unausgewogen die Struktur der<br />

Altfonds ist, zeigt eine aktuelle Auswertung<br />

des deutschen Fondsverbands<br />

BVI. Demnach machen Büro- und Einzelhandelsimmobilien<br />

meist fast 90%<br />

des Bestands aus. Der Swiss Life<br />

Living+Working investiert im Gegensatz<br />

dazu ausgewogen in verschiedene<br />

Nutzungsarten. Rund 50% fließen in<br />

Wohn- und Gesundheitsimmobilien<br />

wie zum Beispiel Ärztehäuser oder<br />

Pflegeheime. Durch Letztere profitiert<br />

der Fonds von der durch den Megatrend<br />

Demografie ausgelösten hohen<br />

Nachfrage in diesen Segmenten. Die<br />

andere Hälfte des Portfolios bilden<br />

Büro- und Einzelhandelsimmobilien.<br />

in solche Standorte, in der Aufbauphase steht Deutschland<br />

aber klar im Fokus.<br />

Der Vorteil der neuen Anlagestrategie ist eine umfangreichere<br />

Auswahl an Immobilien und damit auch bessere<br />

Investitionsmöglichkeiten für die zugeflossenen Gelder –<br />

ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, haben viele Altfonds<br />

doch erhebliche Investitionsschwierigkeiten und nehmen<br />

teilweise bereits keine Anlegergelder mehr an.<br />

Öffnung für breites Publikum<br />

Wohnimmobilien und der Trend hin zu den boomenden<br />

Gesundheitsimmobilien werden schon seit einigen Jahren<br />

erfolgreich in Form von Spezialfonds für institutionelle Anleger<br />

aufgegriffen. Der deutsche Marktführer im Segment<br />

der Gesundheitsimmobilien<br />

ist die<br />

mittlerweile zu<br />

Swiss Life Asset<br />

Managers gehörende<br />

Corpus Sireo.<br />

Sie unterstützt mit<br />

ihren elf bundesweiten Standorten den neuen Fonds und trägt<br />

dadurch dazu bei, dass mit dem Swiss Life Living+Working<br />

erstmals eine bewährte Großanlegerstrategie für Privatanleger<br />

verfügbar wird.<br />

Schweizer Wertarbeit<br />

Der Vorteil der neuen Anlagestrategie ist eine umfangreichere<br />

Auswahl an Immobilien und damit auch bessere Investitionsmöglichkeiten<br />

für die zugeflossenen Gelder.<br />

Offene Immobilienfonds der fünften Generation wie der<br />

Swiss Life Living+Working setzen neue Maßstäbe bei der<br />

Anlagestrategie – geografisch wie auch in puncto Nutzungs -<br />

arten. Als Ergebnis stehen stabilisierte Mieteinnahmen,<br />

reduzierte Risiken und eine bessere Verlässlichkeit. In der<br />

Verbindung mit der sehr langen Erfahrung in der Erzielung<br />

von stabilen Immobilienrenditen von Swiss Life Asset<br />

Managers sind das beste Voraussetzungen für ein langfristig<br />

attraktives Investment.<br />

W<br />

ABBA und Big77<br />

Auch geografisch geht der Fonds neue<br />

Wege. Die Investitionen bleiben nicht<br />

auf die sieben größten Städte Deutschlands<br />

beschränkt. Das Fondsmanagement<br />

prüft alle Großstädte ab 100.000<br />

Einwohnern (Big77). Die Lage innerhalb<br />

der Stadt spielt bei der Auswahl<br />

ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Swiss<br />

Life Living+Working legt einen Schwerpunkt<br />

auf A-Lagen in B-Städten und<br />

B-Lagen in A-Städten (ABBA). Grundsätzlich<br />

investiert der Fonds europaweit<br />

Von Klaus Speitmann, Leiter Vertrieb bei der<br />

Swiss Life Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

37


Investment<br />

„Es ist doch niemand zu dumm für<br />

Immobilieninvestments“<br />

Interview mit Thomas Knedel, Immobilieninvestor, Buchautor und Betreiber des Netzwerks immopreneur.de<br />

Erfolg mit Wohnimmobilien: Dieses Ziel setzt Thomas Knedel seit vielen Jahren erfolgreich in die Tat um. Sein Wissen<br />

behält der Experte aber keineswegs nur für sich, sondern teilt es aktiv in Netzwerken wie seiner digitalen Community<br />

immopreneur.de – sowie auf einem eigenen Kongress auf der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong>. Schließlich könne<br />

jeder erfolgreich in Wohnimmobilien investieren.<br />

Herr Knedel, Sie sind eines der bekanntesten Gesichter der<br />

deutschen Immobilienwirtschaft. Was ist Ihr wichtigster<br />

Rat für potenzielle Immobilieninvestoren?<br />

Erst einmal besten Dank für die freundlichen Worte. Wobei<br />

ich es nicht für wichtig halte, ob einzelne Personen bekannt<br />

sind oder nicht. Vielmehr müssen wir uns gemeinsam dafür<br />

einsetzen, dass das Thema Immobilieninvestment salonfähig<br />

wird. Wie oft werden wir Investoren als „Immobilienhaie“,<br />

„Spekulanten“ oder einfach „Kapitalisten“ beschimpft? Dem<br />

Bürger kommt bei diesem Begriff oft gleich ein Bild von reichen,<br />

im Überfluss lebenden Menschen in den Sinn.<br />

Es wird unbedingt Zeit, der Öffentlichkeit bewusst zu machen,<br />

was Immobilieninvestoren wirklich bewegen. Wie würden<br />

unsere Städte heute aussehen, wenn es keine aktiven, teils<br />

hartnäckigen und sehr kreativen Immobilieninvestoren gäbe?<br />

Ich denke, da genügt unsere Erinnerung an das Straßenbild<br />

Ostberlins im Jahre 1990.<br />

Und der wichtigste Rat für Anfänger?<br />

Mein wichtigster Rat für potenzielle Immobilieninvestoren,<br />

die vor ihrem ersten Investment stehen, ist ganz klar: Nur wer<br />

ein erstes konkretes Investment in der Praxis selbst und auf eigene<br />

Rechnung umsetzt, kommt ins Tun. Denn ich erlebe es immer<br />

und immer wieder:<br />

Viele Menschen<br />

bilden sich weiter,<br />

lesen viel, setzen<br />

sich sogar große<br />

Ziele, finden aber<br />

dann nie den wirklichen<br />

Anfang. Daher<br />

ist die konkrete<br />

Umsetzung entscheidend, so wichtig die vorherige Weiterbildung<br />

ist. Ich rate anfänglich immer zu einem einfachen Investment,<br />

welches sich selbstverständlich rechnen sollte. Jedoch muss<br />

es nicht gleich das „Jahrhundertschnäppchen“ sein. Gute<br />

Gelegenheiten werden kommen, jedoch nur, wenn man auch<br />

wirklich im Markt aktiv ist. Wer dies beherzigt und umsetzt, ist<br />

auf dem besten Weg, tatsächlich Immobilieninvestor zu werden.<br />

„Es wird unbedingt Zeit, der Öffentlichkeit bewusst zu machen,<br />

was Immobilieninvestoren wirklich bewegen. Wie würden<br />

unsere Städte heute aussehen, wenn es keine aktiven, teils<br />

hartnäckigen und sehr kreativen Immobilieninvestoren gäbe?“<br />

Kann eigentlich jeder in Immobilien investieren oder sind<br />

Immobilien dafür zu komplex?<br />

Aber selbstverständlich kann das jeder<br />

umsetzen. Es ist doch niemand zu<br />

dumm für Immobilieninvestments. Es<br />

gibt so gute Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Heute ist im Internet so viel Immobilieninvestment-Wissen<br />

völlig gratis<br />

verfügbar, wie ich es vor gerade einmal<br />

drei Jahren für kaum möglich gehalten<br />

habe. Denken Sie nur an die zahlreichen<br />

Blogs, einige spannende YouTube-<br />

Kanäle oder auch Podcasts. Und ich<br />

meine damit nicht nur meine Kanäle.<br />

Wer dann weiter einsteigen möchte,<br />

dem empfehle ich zwei bis drei Bücher<br />

zu Immobilieninvestments oder auch<br />

einmal den Besuch eines Seminars bzw.<br />

eines Kongresses wie dem auf der<br />

Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong>.<br />

Inwiefern haben die Niedrigzinsen die<br />

Investitionen in Immobilien verändert?<br />

Extrem stark. Ich würde sogar behaupten,<br />

dass die niedrigen Zinsen die<br />

Immobilienmärkte in Deutschland völlig<br />

verändert haben. Ich erinnere mich gut<br />

an Zeiten, als ich als Immobilieninvestor<br />

ein „Exot“ war. Niemand interessierte<br />

sich für Immobilien. Es gab keine<br />

Netzwerke, keine Stammtische, keine<br />

„Community“ von Investoren. Heute<br />

hat sich schon fast eine Bewegung<br />

entwickelt.<br />

Natürlich sind auch die Preise gestiegen.<br />

Aber der erfahrene Immobilieninvestor<br />

kennt folgende zwei grundlegende<br />

Gesetze: Einmal ist die Zinsdifferenz<br />

für die Rentabilität eines Investments<br />

entscheidend, also der Unterschied<br />

zwischen der erwirtschafteten Immobilienrendite<br />

und den Darlehenszinsen.<br />

Weiterhin gibt es in jedem Markt Gelegenheiten.<br />

Hier sind allein das Geschick<br />

sowie die Kreativität des Investors<br />

38 2 / <strong>2017</strong>


gefragt. Daher liebe ich diese Tätigkeit<br />

so. Denn es gibt kaum ein Business, wo<br />

Kreativität so sehr belohnt wird, wie es<br />

hier der Fall ist.<br />

Wie hilfreich sind digitale Tools bei<br />

Investitionen in Stein und Beton?<br />

Ich bin ein großer Fan der Digitalisierung<br />

der Immobilienbranche und treibe<br />

sie selbst gerne mit eigenen Beiträgen<br />

und sogar Entwicklungen mit voran.<br />

Gerade in der Automatisierung administrativer,<br />

wiederkehrender Abläufe<br />

sehe ich noch ein großes Potenzial.<br />

Zudem können auch komplexe Berechnungen,<br />

die beispielsweise für das<br />

strategische Management von Immobilien<br />

erforderlich sind, bestens über<br />

Online-Tools abgebildet werden. So<br />

können beispielsweise auf einfache Art<br />

und Weise die Entwicklungspotenziale<br />

einer Immobilie aufgezeigt und sogar<br />

visualisiert werden. Besonders spannend<br />

finde ich die neuen Geschäftsmodelle,<br />

die derzeit rund um die FinTech- und<br />

PropTechszene entstehen.<br />

Bei immopreneur.de teilen Sie Ihr<br />

Wissen mit einer großen Community.<br />

Wie hilfreich ist ein solches Netzwerk<br />

für Immobilieninvestoren?<br />

Wie schon erwähnt, ist gerade der<br />

Austausch unter Gleichgesinnten ein<br />

großer Mehrwert für alle Beteiligten –<br />

ganz egal, ob Junginvestor oder Vollprofi.<br />

Ich freue mich immer wieder,<br />

wenn ich erleben darf, mit welcher<br />

Hingabe einige Vollprofis ihr Wissen<br />

an die junge Generation weitergeben.<br />

Aber auch quer durch die Disziplinen,<br />

also vom Handwerker über die verschiedensten<br />

Dienstleister bis hin zum<br />

Finanzierungsvermittler macht eine<br />

solche Vernetzung großen Sinn. Wichtig<br />

jedoch ist, dass solche Netzwerke<br />

offen für alle Interessenten sind.<br />

Bestimmte Berufsgruppen oder auch<br />

sonstige Gruppen auszuschließen, halte<br />

ich für kontraproduktiv. Investoren,<br />

aber auch Dienstleister, die verstehen,<br />

wie solche Netzwerke funktionieren,<br />

können so ihrer Tätigkeit einen ganz<br />

besonderen Schub geben. Ich habe<br />

erlebt, dass in unseren Gruppen, wie<br />

beispielsweise den auf immopreneur.de<br />

organisierten Stammtischen, bereits<br />

zahlreiche Kooperationen entstanden<br />

sind. Auch bei mir persönlich ist dies<br />

bereits mehrfach der Fall gewesen.<br />

Wie hat sich die Stimmung der Branche<br />

in den vergangenen Monaten und<br />

Jahren verändert?<br />

Ich sehe eine stärkere Tendenz zu mehr<br />

Kreativität bei den Immobilieninvestoren.<br />

Auslöser ist das in vielen Regionen<br />

knapp gewordene Immobilienangebot.<br />

Ich denke, wir sind nun in einer Marktphase<br />

angelangt, in der es noch wichtiger<br />

ist, sich ein sehr genaues Bild über die<br />

verfolgten Ziele und damit einhergehenden<br />

Strategien zu machen. Wer dies<br />

Thomas Knedel<br />

beachtet, wird auch noch heute einen stattlichen „Dealflow“,<br />

also laufende Immobilienangebote, generieren können. Zu<br />

den Menschen, die sich tagtäglich mit möglichen Immobilienblasen<br />

und Krisenzeiten beschäftigen, gehöre ich nicht. Meine<br />

klare Meinung ist: In jedem Markt gibt es Gelegenheiten,<br />

wir müssen „nur“ kreativ, wendig und anders sein als die<br />

breite Masse.<br />

Die Branchenstimmung wird am 30. und 31.05. auch auf<br />

der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong> ein wichtiges Thema<br />

sein. Sie selbst veranstalten dort den Kongress Rendite-Talk.<br />

Was war der Ausschlag dafür, sich in dieser Form aktiv auf<br />

der Messe einzubringen?<br />

Ganz einfach: Das Thema Immobilieninvestments nimmt<br />

einen noch viel zu kleinen Rahmen in unserer Gesellschaft<br />

ein. Angesichts der Bio. Euro, die sich auf Deutschen Sparbüchern<br />

befinden,<br />

wundere ich<br />

mich immer wieder,<br />

warum das<br />

Thema „Immobilie<br />

als Geldanlage“<br />

nicht noch viel<br />

stärker im Fokus steht. Aber auch die Politik sollte es kreativen<br />

und selbstverständlich seriösen Investoren einfacher<br />

machen, sich mit potenziellen Geldgebern zusammenzutun.<br />

Die Regulierungswut der Behörden erstickt bereits die<br />

einfachsten Ideen im Keim.<br />

„Ich bin davon überzeugt, dass jeder, der sich für das Thema<br />

Immobilieninvestment interessiert, auf unserem Kongress<br />

die Anregungen findet, die er schon lange sucht.“<br />

Was können die Messebesucher von einer Kongressteilnahme<br />

erwarten?<br />

Mit meinen Referentenkollegen werden wir den Teilnehmern<br />

ein bewusst buntes Programm bieten. Neben einiger Spezialthemen<br />

wie Stiftungskonzepten oder der digitalen Immobilien -<br />

verwaltung widmen wir uns der sicheren Immobilienanalyse – gerade<br />

vor dem Hintergrund der derzeit angespannten Marktlage.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass jeder, der sich für das Thema<br />

Immobilieninvestment interessiert, auf unserem Kongress die<br />

Anregungen findet, die er schon lange sucht. Zudem werden<br />

viele Speaker auch vor und nach ihren Vorträgen für persönliche<br />

Gespräche zur Verfügung stehen.<br />

W<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

39


Recht<br />

© sdecoret – Fotolia.com<br />

Kann ein Maklervertrag auch<br />

per E-Mail zustande kommen?<br />

Die Digitalisierung ist zweifellos auch in der Immobilienbranche immer stärker auf dem Vormarsch. Bei rechtsgültigen<br />

Verträgen zählt aber in aller Regel noch die analoge Kombination aus Stift und Papier. Doch kann ein Maklervertrag<br />

auch per E-Mail zustande kommen? Diesbezüglich herrscht unter Immobilienmaklern hierzulande leider noch immer<br />

große Unsicherheit. Dabei ist die Sachlage eigentlich eindeutig.<br />

Maklerverträge können wie andere Verträge, bei denen<br />

kein Formerfordernis vorgeschrieben ist, nicht nur in<br />

klassischer Schriftform, sondern auch durch schlüssiges,<br />

also konkludentes Verhalten nach dem Grundsatz von<br />

Angebot und Annahme<br />

durch zwei<br />

Zur Frage des Zustandekommens des Maklervertrages müssen<br />

zwei unterschiedliche Vorgehensweisen betrachtet werden.<br />

Beide schließen sich gegenseitig nicht aus, sondern ergänzen<br />

sich eher zugunsten des Immobilienmaklers.<br />

beidseitig überein -<br />

stimmende Willenserklärungen<br />

zustande<br />

kommen. In<br />

Zeiten der Digitalisierung<br />

spielt aber<br />

zunehmend auch<br />

der E-Mail-Verkehr eine wichtige Rolle im Alltag der Immobilienmakler<br />

– und damit auch die Frage, ob ein Maklervertrag<br />

auch per E-Mail abgeschlossen werden kann.<br />

Der per E-Mail abgeschlossene Maklervertrag<br />

Zur Frage des Zustandekommens des Maklervertrages sowie,<br />

was das Angebot und was die Annahme ist, sind zwei<br />

unterschiedliche Vorgehensweisen zu<br />

betrachten. Beide schließen sich gegenseitig<br />

nicht aus, sondern ergänzen<br />

sich eher zugunsten des Maklers.<br />

1. Variante<br />

In der ersten Variante informiert der<br />

Immobilienmakler öffentlich über die<br />

zur Vermittlung anstehende Immobilie.<br />

In dieser Information des Maklers ist<br />

ein „Angebot an jedermann“ zu sehen<br />

(Invitatio ad offerendum). Dabei handelt<br />

es sich nicht um ein verbindliches<br />

Angebot. Im Folgenden wird nun vorausgesetzt,<br />

das der Makler zum Ausdruck<br />

bringt, dass er als solcher handelt<br />

und im Erfolgsfalle die bezifferte<br />

Provision begehrt. Nimmt nun ein Interessent<br />

mit ihm den Kontakt auf, ist<br />

darin das Angebot des Interessenten zu<br />

sehen, mit dem Immobilienmakler einen<br />

Vertrag zu den im Exposé genannten<br />

Provisionssätzen abschließen zu wollen.<br />

Entfaltet der Makler daraufhin seine<br />

Tätigkeit, wird darin die Annahme des<br />

Angebotes gesehen. Der Maklervertrag<br />

ist somit zustande gekommen.<br />

2. Variante<br />

Von Helge Norbert Ziegler,<br />

Wirtschaftsjurist und BVFI-Präsident<br />

Übermittelt der Immobilienmakler einem<br />

Interessenten das Exposé der zur Vermittlung<br />

anstehenden Immobilie, das<br />

40 2 / <strong>2017</strong>


ein eindeutiges Provisionsverlangen des<br />

Maklers enthält, liegt darin das Angebot<br />

auf Abschluss eines Maklervertrags. Dieses<br />

Angebot nimmt der Kaufinteressent<br />

beispielsweise dann an, wenn er vom<br />

Makler weitere Unterlagen wünscht oder<br />

um die Vereinbarung eines Besichtigungstermins<br />

bittet. Der Abschluss des<br />

Maklervertrages erfolgt in einem derartigen<br />

Fall nicht erst dann, wenn der<br />

Kaufinteressent die Unterlagen erhält<br />

oder den Besichtigungstermin mit dem<br />

Makler wahrnimmt, sondern mit der<br />

Kontaktaufnahme des Interessenten mit<br />

dem Makler.<br />

Achtung: Widerrufsrecht<br />

Ist die Übersendung des Exposés per<br />

E-Mail erfolgt und hat der Kaufinteressent<br />

den Besichtigungstermin fernmündlich<br />

vereinbart, ist der Maklervertrag<br />

unter ausschließlicher Verwendung von<br />

Fernkommunikationsmitteln zustande<br />

gekommen. Gleiches gilt, wenn der<br />

Immobilienmakler auf einer Online-<br />

Plattform die Immobilie bewirbt und<br />

der Kontakt auf elektronischem oder<br />

telefonischem Weg hergestellt wird. Dann ist der Maklervertrag<br />

ebenso unter Verwendung von Fernkommunikationsmitteln<br />

zustande gekommen. Für auf diese Weise geschlossene Makler -<br />

verträge besteht seit dem 13.06.2014 ein gesetzliches Widerrufsrecht<br />

von 12 Monaten plus 14 Tagen, das sich bei Belehrung<br />

über das Widerrufsrecht auf 14 Tage verkürzt. Es gibt Rechtsprechungen,<br />

die dem Verbraucher auch ein Widerrufsrecht<br />

für vor dem 13.06.2014 abgeschlossene Maklerverträge einräumen.<br />

Für diese Maklerverträge erlischt das Widerrufsrecht<br />

mit Ablauf des 27.06.2015, sofern der Makler den Verbraucher<br />

über das Widerrufsrecht nicht belehrt haben sollte.<br />

Fazit:<br />

1. Ja, ein Maklervertrag kann auch per E-Mail zustande kommen.<br />

Den Nachweis hat der Makler zu erbringen. Wichtig ist<br />

dabei, dass der Makler zum Ausdruck bringt, dass er als<br />

Makler handelt und im Erfolgsfalle eine Provision begehrt<br />

(siehe Fall Boateng in München). Ein schriftlicher Vertrag<br />

bringt den Makler auf die sicherere Seite.<br />

2. Nahezu alle Maklerverträge kommen unter Verwendung<br />

von Fernabsatzmitteln zustande oder sie werden außerhalb<br />

der Geschäftsräume geschlossen. Daher sollte ein Makler<br />

stets die Widerrufsbelehrung nachweisbar dem anderen<br />

Vertragspartner aushändigen. Andernfalls läuft er Gefahr,<br />

trotz erfolgreich vermittelter Immobilie seinen Provisionsanspruch<br />

zu verlieren.<br />

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Recht<br />

© pickingpok – Fotolia.com<br />

Rückabwicklung von Immobilienanlagen:<br />

Steuerfreiheit bleibt bestehen<br />

Kommt es zu einer Rückabwicklung von Immobilienanlagen – egal ob als Direkterwerb oder in Form einer Beteiligung<br />

an einem geschlossenen Immobilienfonds –, haben die Zivilgerichte in den letzten Jahren eine Rechtsprechung<br />

vorangetrieben, die innerhalb und außerhalb der Zehnjahresfrist zu steuerbaren Einkünften bei der Abwicklung führen<br />

konnte. Der Bundesfinanzhof (BFH) bleibt jedoch in diesen Fällen konsequent, was letztlich Kunden ebenso nutzt<br />

wie Anbietern und deren Vertrieben.<br />

Eine Veräußerung liegt unter anderem dann nicht vor,<br />

wenn das ursprüngliche Anschaffungsgeschäft rückabgewickelt<br />

wird … Entsprechendes gilt, wenn der Erwerb<br />

einer unmittelbaren oder mittelbaren Beteiligung rückabgewickelt<br />

wird.“ Diese klaren Worte sind Teil von drei im<br />

Wesentlichen gleichlautenden Entscheidungen des BFH vom<br />

06.09.2016 (IX R 44/14, IX R 45/14 und IX R 27/15). Es handele<br />

sich in diesen Fällen – so der BFH – nicht um einen<br />

marktoffenbaren Vorgang, wobei es nicht darauf ankomme,<br />

ob die Rückabwicklung des Vertrags auf Rücktritt, Kündigung<br />

der Leistung von Schadenersatz oder einem anderem Rück -<br />

abwicklungsgrund beruhe. Folge dieser Einordnung ist, dass<br />

auch innerhalb der bekannten Zehnjahresfrist derartige<br />

Rückabwicklungsfälle im Grundsatz nicht zu einer Besteuerung<br />

des betreffenden Kunden führen. Erst recht gilt dies natürlich<br />

außerhalb dieses Zeitraums.<br />

Zweifel der Zivilgerichte<br />

Auch innerhalb der bekannten Zehnjahresfrist führen<br />

derartige Rückabwicklungsfälle im Grundsatz nicht zu<br />

einer Besteuerung des betreffenden Kunden. Erst<br />

recht gilt dies außerhalb dieses Zeitraums.<br />

Dies war in den letzten Jahren zunehmend von der zivilrechtlichen<br />

Rechtsprechung in Zweifel gezogen und dann<br />

auch vom höchsten<br />

deutschen Zivilgericht<br />

– dem<br />

Bundesgerichtshof<br />

in Karlsruhe – anders<br />

gesehen worden.<br />

Erhebliche<br />

Unsicherheiten waren<br />

die Folge. Mit<br />

dem prägnanten Leitsatz „Die in Form von Werbungskosten<br />

erzielten Steuervorteile […] unterliegen als Einkünfte aus<br />

Vermietung und Verpachtung gemäß § 2 Abs. Nr. 6, § 21 Abs.<br />

1 Satz 1 Nr. 1 EStG der Einkommensteuer“<br />

schien dieser mit Urteil vom<br />

18.12.2012 (II ZR 259/11), welches in<br />

einer zweiten Entscheidung aus 2015<br />

bestätigt wurde, zunächst die steuerliche<br />

Welt aus den Angeln zu heben.<br />

Anschaffungskosten wären der Sache<br />

nach Werbungskosten<br />

Zwar akzeptierte auch der BGH, das<br />

die Rückabwicklung als nicht marktoffenbarer<br />

Vorgang nicht als steuerliche<br />

Veräußerung angesehen werden<br />

könne, jedoch seien die Anschaffungskosten<br />

und damit die bis zur<br />

Rückabwicklung geltend gemachte<br />

AfA „der Sache nach“ Werbungskosten.<br />

Wenn also in einem Rückabwicklungsfall<br />

auch die bisher geltend gemachte<br />

AfA wieder rückerstattet werde,<br />

handele es sich um eine steuerbare und<br />

steuerpflichtige Erstattung von Werbungskosten.<br />

Zu Ende gedacht hätte<br />

dies auch bedeutet, dass eine solche Betrachtung<br />

auch vor der Zehnjahresgrenze<br />

nicht haltgemacht hätte. Wenn man<br />

die Rückabwicklung „der Sache nach“<br />

als eine Erstattung getätigter Aufwendungen<br />

unabhängig vom (Nicht-)Vorliegen<br />

eines Veräußerungstatbestandes<br />

ansah, hätten generell Rückerstattungsbeträge<br />

ohne ein zeitliches Limit als<br />

42 2 / <strong>2017</strong>


steuerpflichtige Erstattungen angesehen<br />

werden können.<br />

Warum sind Zivilgerichte vorgeprescht?<br />

Um diese Rechtsprechung einzuordnen,<br />

muss man den schon jahrzehntelangen<br />

Streit in zivilrechtlichen Rückabwicklungen<br />

über die Anrechnung von Steuervorteilen<br />

berücksichtigen. Dabei wurde<br />

regelmäßig – natürlich mit gegensätzlicher<br />

Interessenlage – thematisiert, ob die<br />

bisher eingetretenen „Steuervorteile“,<br />

also insbesondere die anfänglichen<br />

Abschreibungen und/oder laufenden<br />

Unterdeckungen, welche bei dem einzelnen<br />

Anleger mit anderen Einkünften<br />

verrechnet werden konnten, jedenfalls<br />

wirtschaftlich den eingetretenen Schaden<br />

gemindert haben. Ein Spielfeld, in dem<br />

nicht immer alle im Zivilrecht beschlagenen<br />

Anwälte den steuerlichen Ball<br />

sicher zu führen wussten und auch<br />

manche bewusste Finte geschlagen wurde.<br />

Erst recht fühlten sich die Zivilgerichte<br />

als Schiedsrichter in dieser steuerlichen<br />

Frage oftmals unwohl. Hieraus entstand<br />

dann eine Rechtsprechung, welche auf das Prinzip hinauslief,<br />

dass steuerliche Fragen dann keine Rolle spielten, wenn die<br />

Schadenersatzleistung ihrerseits grundsätzlich steuerpflichtig<br />

war. Progressions- und Barwertvorteile oder andere individuelle<br />

steuerliche Verhältnisse wurden dabei weitgehend außer<br />

Acht gelassen. Lediglich bei den Immobilienanlagen blieb<br />

die Situation, dass außerhalb des Zehnjahreszeitraumes<br />

grundsätzlich eine Veräußerung nicht zu besteuern war und<br />

auch innerhalb dieser Frist ein „Veräußerungsvorgang“<br />

angenommen werden musste, was aber bei der schlichten<br />

Rückabwicklung gerade nicht der Fall war.<br />

Ein Schuft, wer Böses dabei denkt – dieser Spruch kam dem<br />

einen oder anderen durchaus in den Sinn, als der BGH mit<br />

der skizzierten Rechtsprechung dann eine generelle Steuerpflicht<br />

auch für die Rückabwicklung von Immobilienanlagen<br />

„erfand“. Die Zivilgerichte waren durch diese Sichtweise das<br />

Problem los, bei Immobilienangelegenheiten doch wieder<br />

schwierigen steuerlichen Fragen bei der Schadenfeststellung<br />

inzidenter nachgehen zu müssen.<br />

Bundesfinanzhof kommt Anlegern weiter entgegen<br />

Umso erfreulicher ist es, dass der BFH nun in den eingangs<br />

zitierten Urteilen seine bisherigen Grundsätze weiter ausgebaut<br />

hat. Er hat nicht nur die Rückabwicklung selbst als nicht<br />

steuerbaren Vorgang von der steuerbaren Veräußerung O<br />

Impressum<br />

Verlag & Herausgeber:<br />

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Ausgabe <strong>02</strong>/<strong>2017</strong><br />

Die dargelegten Informationen unterliegen einer besonderen Dynamik. Aus diesem Grund können weder Verlag noch Redaktion eine Haftung für die<br />

Richtigkeit des Inhaltes übernehmen, es sei denn, es besteht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die<br />

Meinung des Verfassers wieder. Für den Inhalt ist der Verlag nicht verantwortlich. Der Inhalt dient lediglich der Unterrichtung und ist keine Aufforderung<br />

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Das gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen auf CD-ROM oder ähnlichen Datenträgern.


Recht<br />

unterschieden, sondern auch für den Fall einer echten Veräußerung<br />

wichtige Hinweise für die Praxis gegeben.<br />

Im zu klärenden Fall lag die Besonderheit darin, dass die beklagte<br />

Bank in einem Massenschadenfall zur Vermeidung zahlreicher<br />

Rechtsstreite eine besondere Tochtergesellschaft gegründet hatte,<br />

welche die Immobilienbeteiligungen von den Anlegern wieder<br />

zurückkaufte, wobei diese dabei – auch – auf jegliche Schadenersatz-<br />

und sonstige Ansprüche gegen die Bank verzichten mussten.<br />

Hier war der Bundesfinanzhof sehr genau und sah doch im<br />

Grunde einen Veräußerungsfall an, weil ein Dritter die hier mittelbare<br />

Immobilienbeteiligung erwarb. Ähnliche Konstellationen<br />

können zum Beispiel<br />

auch dann<br />

eintreten, wenn bei<br />

Direktimmobilien<br />

oder Fondsbeteiligungen<br />

der Makler,<br />

Vertrieb oder ein<br />

anderer Dritter in Anspruch genommen wird und dieser dann –<br />

manchmal im internen Zusammenwirken mit dem Produktgeber<br />

oder Bauträger – die Immobilie bzw. Immobilienbeteiligung<br />

zur Vermeidung einer größeren Auseinandersetzung erwirbt.<br />

Ähnliche Konstellationen können zum Beispiel auch eintreten,<br />

wenn bei Direktimmobilien oder Fondsbeteiligungen der Makler,<br />

Vertrieb oder ein anderer Dritter in Anspruch genommen wird.<br />

Kein Ausgleich für den Wert der Immobilie<br />

Der Bundesfinanzhof meinte nun, dass in diesem Fall durchaus<br />

eine Veräußerung (an einen Dritten) und nicht eine unmittelbare<br />

Rückabwicklung vorläge – man müsse aber genau prüfen, wofür<br />

denn das Entgelt gezahlt worden wäre. Läge tatsächlich eine wertgeminderte<br />

oder fast wertlose Immobilie vor, würde ein entsprechender<br />

„Kaufpreis“ bei wirtschaftlicher Betrachtung nicht als<br />

Gegenwert für diese Immobilie oder den Anteil daran gezahlt,<br />

sondern zu einem beträchtlichen Anteil auch zur Vermeidung<br />

weiterer Ansprüche, rechtlicher Auseinandersetzungen etc. Soweit<br />

die Zahlungen hierdurch begründet seien, wäre aber – auch innerhalb<br />

der Zehnjahresfrist – kein steuerbarer Tatbestand erfüllt.<br />

Der Bundesfinanzhof kommt damit zu dem Ergebnis, dass<br />

selbst im Falle eines „schadenbedingten Veräußerungsgeschäfts“<br />

nur der Teil, der tatsächlich auf den realen und eben<br />

im Schadenfall häufig sehr geminderten Verkehrswert der<br />

Immobilie entfällt, als Veräußerungserlös anzusehen ist. Abgesehen<br />

von besonderen Fällen, etwa der konkreten Erstattung<br />

von entgangenen Einnahmen aus Mieten (vgl. § 24 EStG), bleiben<br />

weitere Zahlungen zur Vermeidung<br />

einer Auseinandersetzung steuerfrei.<br />

Für die Praxis ergeben sich hieraus<br />

fünf Folgerungen:<br />

Der beste Fall ist stets der, in dem die<br />

Frage einer Rückabwicklung gar nicht<br />

erst entsteht – wegen einer erfolgreichen<br />

Performance der Immobilie oder jedenfalls<br />

einer wirtschaftlichen Lösung<br />

in Problemfällen.<br />

Eine echte Rückabwicklung ist keine<br />

Veräußerung und nach der jüngsten<br />

Rechtsprechung des BFH weiterhin<br />

nicht steuerbar.<br />

Eine Veräußerung kann aber (schon)<br />

dann vorliegen, wenn nicht im unmittelbaren<br />

Verhältnis zwischen den ursprünglichen<br />

Vertragspartnern, sondern<br />

unter Einschaltung eines (formellen)<br />

Dritten das Immobiliengeschäft auf -<br />

gehoben wird.<br />

Auch in diesen Fällen ist allerdings nur<br />

das steuerbarer Veräußerungserlös, was<br />

wirklich dem noch vorhandenen Verkehrswert<br />

der Immobile entspricht.<br />

Kommt es zu einem Vergleich oder gar<br />

zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung,<br />

sollte nicht nur auf die Endsumme<br />

geachtet werden, sondern auch,<br />

wofür sie gezahlt wird: Eine sachgerechte<br />

Aufteilung erleichtert nicht nur<br />

die Darstellung gegenüber dem Finanzamt,<br />

sondern sie nützt letztlich<br />

auch beiden Seiten: Der Investor muss<br />

sie ganz oder jedenfalls zum Teil nicht<br />

versteuern und der Zahlende kann ggf.<br />

gerade wegen dieser Steuerfreiheit mit<br />

einer niedrigeren Zahlung eine trotzdem<br />

für beide Seiten zufriedenstellende<br />

Lösung herbeiführen.<br />

W<br />

Von Prof. Dr. Thomas Zacher, Fachanwalt für Steuerrecht sowie für Bank- und<br />

Kapitalmarktrecht, Steuerberater, Rechtsanwälte Zacher & Partner<br />

44 2 / <strong>2017</strong>


Kurz & Knapp<br />

Aktuelle Immobilienurteile<br />

zusammengefasst<br />

Vermieter dürfen Haustürschlüssel nicht behalten<br />

Ein Vermieter darf keinen Haustürschlüssel für<br />

eine vermietete Wohnung für sich einbehalten.<br />

Dem Mieter stehen alle Schlüssel der Immobilie<br />

zu. Das hat das Amtsgericht Frankfurt entschieden.<br />

Anderweitige Vereinbarungen seien nur freiwillig<br />

möglich und jederzeit widerruflich. Die<br />

Frankfurter Richter haben der Klage eines Mieters<br />

auf Herausgabe der Schlüssel stattgegeben. In dem<br />

vorliegenden Fall wollte der Vermieter einen der<br />

drei vorhandenen Schlüssel für sich behalten, um<br />

in Notsituationen in das Haus gelangen zu können.<br />

Grundsätzlich sei das Überlassen eines<br />

Haus- oder Wohnungsschlüssels für Notfälle an<br />

den Vermieter zwar möglich, aber vonseiten des<br />

Mieters jederzeit widerruflich.<br />

AG Frankfurt, Urteil vom 16.11.2016, Az.: 33 C 1156/16<br />

Baum auf Balkon kein vertragsgemäßer Gebrauch<br />

Das Amtsgericht München hat einen Mieter dazu<br />

verurteilt, einen Ahornbaum auf dem Balkon<br />

samt Erdreich und Wurzelwerk fachgerecht und<br />

dauerhaft zu beseitigen. Das Pflanzen eines solchen<br />

Baumes halte sich nicht im Rahmen des<br />

vertragsgemäßen Gebrauchs. Davon sei nur alles<br />

umfasst, was nach der Verkehrsanschauung<br />

üblich ist. Das Anpflanzen von Bäumen auf<br />

Loggien oder Balkonen gehöre aber nicht dazu.<br />

Ahornbäume seien zum Halten auf Loggien in<br />

mehrstöckigen Häusern in Innenstädten nicht<br />

geeignet. Von solchen Bäumen gehe die Gefahr<br />

aus, dass sie umstürzen. Eine Stahlsicherung<br />

stelle wiederum einen rechtswidrigen Eingriff in<br />

die Sachsubstanz dar. Eine solche bauliche<br />

Konstruktion bedürfe deshalb der Erlaubnis des<br />

Vermieters.<br />

AG München, Urteil vom 01.07.2016, Az.: 461 C 26728/15<br />

BGH stärkt Mieter bei Eigenbedarfskündigungen<br />

Der Bundesgerichtshof hat die Rechte der Mieter<br />

bei Eigenbedarfskündigungen nun durch zwei<br />

Urteile gestärkt. Im ersten der Fälle wollte der<br />

Ehemann einer Vermieterin seine Büroräume<br />

vergrößern. Hierfür sollte die vermietete Nachbarswohnung<br />

herhalten. Die Richter sahen kein<br />

berechtigtes Interesse des Vermieters für die<br />

Kündigung. Er könne auch an anderer Stelle ein<br />

größeres Büro beziehen und seine Akten lagern.<br />

Im zweiten Fall sollte ein Hausmeister eine<br />

Wohnung beziehen. Später zog aber eine andere<br />

Familie ein. Die Karlsruher Richter entschieden<br />

daher, dass die Kündigung zu Unrecht ausgesprochen<br />

wurde. Die Vorinstanz in Koblenz soll<br />

nun sogar prüfen, ob dem Mieter Schadenersatz<br />

für Umzugskosten und die höhere Miete der neuen<br />

Wohnung in Höhe von 25.800 Euro zusteht.<br />

BGH, Urteile vom 29.03.<strong>2017</strong>,<br />

Az.: VIII ZR 45/16 und VIII ZR 44/156<br />

Falsches Baujahr ist Rückabwicklungsgrund<br />

Der Käufer eines Wohnhauses kann die Rück -<br />

abwicklung des Kaufvertrages verlangen, wenn<br />

das Haus zwei Jahre älter ist als angegeben. Das<br />

hat das Oberlandesgericht Hamm entschieden.<br />

Das verkaufte Grundstück habe einen Sachmangel,<br />

weil das Haus nicht erst 1997 errichtet worden<br />

sei, sondern bereits Anfang 1995 bezugsfertig<br />

war. Die Angabe des Baujahrs im Kaufvertrag<br />

stelle eine Beschaffenheitsvereinbarung dar.<br />

Nach ihr hätten sich die Kläger darauf verlassen<br />

dürfen, dass das Haus dem technischen Standard<br />

des vereinbarten Baujahrs entsprach.<br />

OLG Hamm, Urteil vom <strong>02</strong>.03.<strong>2017</strong>, Az.: 22 U 82/16<br />

Mietern drohen bei Nichtauszug Nachzahlungen<br />

Zieht ein Mieter trotz der Kündigung seitens des<br />

Vermieters nicht rechtzeitig aus, muss er für den<br />

Zeitraum nicht nur die vereinbarte Miete zahlen.<br />

Stattdessen drohen sogar kräftige Nachzahlungen.<br />

Dem Bundesgerichtshof zufolge muss der<br />

Mieter für den Zeitraum zwischen Kündigung<br />

und Auszug nicht die vereinbarte Miete, sondern<br />

die ortsübliche Neumiete zahlen. Nach dem<br />

Urteil der Karlsruher Richter müssen die Mieter<br />

nun 7.300 Euro nachzahlen.<br />

BGH, Urteil vom 18.01.<strong>2017</strong>, Az.: VIII ZR 17/16<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

45


News I Deutsche Immobilienmesse<br />

Deutsche Immobilienmesse <strong>2017</strong>:<br />

Der Pflichttermin für Immobilienexperten<br />

Am 30.05. und 31.05.<strong>2017</strong> ist es wieder so weit: Die kleine und mittelständische Immobilienwirtschaft trifft sich<br />

in Dortmund zur Deutschen Immobilienmesse. Nicht nur für Immobilienmakler und Wohnungsverwalter, auch für<br />

Finanzdienstleister und Investoren hat sich die Veranstaltung zu einem wichtigen Treffpunkt in Sachen Immobilien<br />

entwickelt. Hochwertige Information sowie Netzwerkmöglichkeiten stehen erneut im Fokus.<br />

Digitalisierung, Regulierung und Professionalisierung<br />

– diese Schlagworte<br />

prägen den Arbeitsalltag in der<br />

Immobilienwirtschaft. Immobilienmakler,<br />

Wohnungsverwalter, Eigentümer, aber<br />

auch Finanzdienstleister und Anleger<br />

müssen sich täglich mit den Chancen<br />

aber auch Herausforderungen dieser<br />

Themenfelder auseinandersetzen. Um<br />

Branchenmitglieder mit den hierfür<br />

nötigen Informationen zu versorgen<br />

sowie um im gemeinsamen Austausch<br />

neue Ansätze zu entwickeln, veranstaltet<br />

die bbg Betriebsberatungs GmbH in<br />

diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge<br />

zusammen mit dem BVFI – Bundesverband<br />

für die Immobilienwirtschaft in<br />

den Westfalenhallen in Dortmund die<br />

Deutsche Immobilienmesse.<br />

Größte Netzwerkveranstaltung ihrer Art<br />

Am 30.05. und 31.05.<strong>2017</strong> öffnet der Branchentreffpunkt wieder<br />

seine Tore. Mit der Konzentration auf die Alltagsherausforderungen<br />

der mittelständischen Immobilienwirtschaft ist sie die<br />

Leitmesse für kleine und mittelständische Branchenvertreter.<br />

Insgesamt erwarten die Veranstalter in diesem Jahr rund 3.000<br />

Besucher aus kleinen und mittleren Immobilienunternehmen<br />

der Republik. Damit ist die Deutsche Immobilienmesse auch<br />

die größte Netzwerkveranstaltung dieser Art in Deutschland.<br />

Keine andere deutsche Messe versammelt gezielt so viele<br />

mittelständische Immobilienexperten an einem Ort.<br />

Umfassende Information<br />

Neben den Produkten und Ständen der ausstellenden Unternehmen<br />

steht auf der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong><br />

wieder das umfassende Informations programm aus Fachkongressen,<br />

Workshops und über 50 Top-Speakern aus Politik<br />

und Wirtschaft im Fokus.<br />

Wolfgang Bosbach im Gespräch<br />

Ihr Ticket zur Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong><br />

Direkt zum Eingang statt an der Kasse Schlange<br />

stehen? Kein Problem. Einfach im Vorfeld unter<br />

www.deutsche-immobilienmesse.de/anmeldung<br />

oder über den nebenstehenden QR-Code als<br />

Fachbesucher anmelden und keine Zeit beim<br />

Eingang zur Messe verlieren.<br />

In der Speaker’s Corner geben sich <strong>2017</strong> wieder Persönlichkeiten<br />

aus Branche, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft die<br />

Klinke in die Hand – wie zum Beispiel der CDU-Politiker<br />

Wolfgang Bosbach. Dank klarer Kante und rheinischem Humor<br />

ist der konservative Innenexperte der Union einer der beliebtesten<br />

Politiker des Landes. Im Talk mit BVFI-Präsident Helge Ziegler<br />

wird er nicht nur zur aufgeflammten Diskussion um politische<br />

Maßnahmen für bezahlbares Wohnen, sondern auch ganz allgemein<br />

zur aktuellen politischen Situation und nicht zuletzt zur im<br />

Herbst anstehenden Bundestagswahl Stellung nehmen.<br />

46 2 / <strong>2017</strong>


30.– 31.05.<strong>2017</strong> Westfalenhallen Dortmund<br />

Know-how aus der Branche<br />

Auch Experten aus der Branche sind auf<br />

der Hauptbühne vertreten. Wie im Vorjahr<br />

wurde mit Jörg Winterlich von der<br />

Immobilien-Investment-Akademie einer<br />

der bekanntesten deutschen Experten<br />

für Immobilieninvestments gewonnen.<br />

Zukunftsexpertin Corinna Pommerening<br />

wirft hingegen einen Blick in die Glaskugel<br />

und beantwortet die Frage, welche<br />

Wünsche und Bedürfnisse das Wohnen<br />

im Jahr 2030 prägen werden. Schließlich<br />

sind Immobilien eine Investition für<br />

mehrere Jahrzehnte und nicht nur für<br />

Monate oder wenige Jahre.<br />

Digitales Handwerkszeug<br />

CDU-Politiker Wolfgang Bosbach spricht am ersten<br />

Messetag in der Speaker’s Corner.<br />

Jörg Winterlich leitet <strong>2017</strong> erneut den Fachkongress<br />

Immobilien-Investment.<br />

Doch nicht nur auf der Hauptbühne<br />

wartet die Deutsche Immobilienmesse<br />

<strong>2017</strong> mit spannenden und nützlichen<br />

Informationen auf, sondern auch in den<br />

mehr als 40 Kongress- und Workshop -<br />

einheiten. Dabei spielt unter anderem<br />

die Digitalisierung eine gewichtige<br />

Rolle. Der Kongress „Digitales Farming“<br />

dürfte nicht nur für reine Immobilienexperten,<br />

sondern auch für Makler und<br />

Vermittler aus dem Finanz- und Versicherungsbereich<br />

nützliche Informationen<br />

bieten. Schließlich sind Werkzeuge der<br />

digitalen Kundengewinnung und neue<br />

Entwicklungen im digitalen Kundenmanagement<br />

auch in vielen anderen<br />

Beratungsfeldern wichtige Themen des<br />

beruflichen Alltags. Außer zur digitalen<br />

Neukundengewinnung werden<br />

auch eigene Kongresse zu Immobilien-<br />

Investments, Smart Home, PropTech<br />

und zur Immobilienverwaltung veranstaltet.<br />

Wie auch alle Vorträge in der<br />

Speaker’s Corner und alle Workshops<br />

ist das gesamte Kongressprogramm für<br />

alle Messeteilnehmer kostenlos.<br />

Persönliche Gespräche dürfen auf dem Branchentreffpunkt nicht zu kurz kommen.<br />

Verwalter im Blickpunkt<br />

Besonders froh sind die Messeveranstalter über die erneute<br />

Zusammenarbeit mit Verlagsmarketing Stuttgart für den<br />

Kongress Immobilienverwaltung. Schließlich steht dieses<br />

Thema angesichts der geplanten Berufszulassungen für<br />

Wohnungsverwalter in diesem Jahr besonders im Branchenfokus.<br />

Mehr zum attraktiven und abwechslungsreichen<br />

Kongressprogramm der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong><br />

finden Sie auf den folgenden Seiten.<br />

W<br />

Die Deutsche Immobilienmesse <strong>2017</strong> im Überblick<br />

Westfalenhallen Dortmund, www.deutsche-immobilienmesse.de<br />

Dienstag, 30.05.<strong>2017</strong><br />

Mittwoch, 31.05.<strong>2017</strong><br />

9.30 –18.00 Uhr<br />

ab 18.00 Uhr<br />

9.30 –17.00 Uhr<br />

16.45 Uhr<br />

Messebetrieb mit Vorträgen in der Speaker’s Corner, Kongressen und Workshops<br />

Immo Night in der Partylocation STROBELS<br />

Messebetrieb mit Vorträgen in der Speaker’s Corner, Kongressen und Workshops<br />

Besucher-Tombola in der Speaker’s Corner<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

47


News I Deutsche Immobilienmesse<br />

Weiterbildung und Unternehmensentwicklung<br />

Ohne Fort- und Weiterbildung sehen Immobilienmakler,<br />

Wohnungsverwalter und Finanzdienstleister in der heutigen<br />

Immobilienwirtschaft kein Land mehr. Sie bleiben daher ein<br />

zentrales Element der Deutschen Immobilienmesse. Hierzu<br />

zählen zum einen 15 Workshops – ob zu haptischen Verkaufshilfen,<br />

Finanzierungen oder virtuellen Immobilientools.<br />

Herzstück sind aber vor allem die Fachkongresse, die halbtägig<br />

in den Räumen 1 und 2 stattfinden, der Kongress Immobilienverwaltung<br />

sogar ganztägig. Detaillierte Informationen zu<br />

den Workshops und Kongressen erhalten Messebesucher in<br />

der ab sofort für Android und iOS erhältlichen Messe-App.<br />

Für die einzelnen Kongresse haben die Veranstalter erneut<br />

erfahrene Partner an Bord geholt. Nachfolgend die Kongresse<br />

und Veranstaltungspartner im Überblick:<br />

Digital Farming<br />

Im Zuge der Digitalisierung nehmen auch Themen wie Neukundengewinnung,<br />

Bestandskundenbetreuung, Leadportale,<br />

und Umsatzsteigerung einen immer größeren Stellenwert in<br />

der digitalen Strukturierung der Unternehmertätigkeit ein. Im<br />

Kongress „Digital Farming“ erfahren die Teilnehmer alles<br />

Wissenswerte über innovative Werkzeuge zur digitalen Neukundengewinnung<br />

und Umsatzsteigerung, erhalten sofort<br />

umsetzbare Tipps zur Positionierung als Experte und wertvolle<br />

Informationen zu Trends im digitalen Kundenmanagement,<br />

denn digitales Farming wird zukünftig der Masterplan zur<br />

Neukundengewinnung sein.<br />

In Kooperation mit<br />

Immobilien-Investments<br />

Eigene Immobilien-Investments zu tätigen,<br />

ist einer der nachhaltigsten und<br />

berechenbarsten Wege, eigenes Vermögen<br />

aufzubauen, weiter zu mehren und<br />

abzusichern. Mit Immobilienvermögen<br />

lassen sich dauerhafte Cashflows<br />

generieren, die den Rest des Lebens<br />

inflationsausgleichend Geld verdienen.<br />

Im Rahmen des Kongresses „Immobilien-<br />

Investments“ betrachten die Experten<br />

der Immobilien Investment Akademie<br />

auf der Dortmunder Messe eine<br />

Immobilie als eigenständiges Unternehmen.<br />

Dabei werden die einzelnen<br />

Geschäftsprozesse dieses Unternehmens<br />

untersucht und die Prozesse<br />

optimiert um das „Unternehmen“<br />

Immobilie noch profitabler zu gestalten.<br />

In Kooperation mit<br />

Rendite Talk<br />

IMMOBILIEN<br />

INVESTMENT<br />

AKADEMIE<br />

Die laufende Optimierung der Rendite<br />

ist essenziell für erfolgreiche Immobilien -<br />

investments. Viele versteckte Potenziale<br />

bleiben meist unerkannt und Chancen<br />

auf weitere Optimierungen bleiben ungenutzt.<br />

Der Kongress Rendite Talk steht<br />

daher im Zeichen der Renditeoptimierung<br />

bzw. Straffung der Abläufe unter<br />

gleichzeitiger Schonung der eigenen<br />

Ressourcen. Im Fokus stehen Mittel, Wege<br />

und kreative Ideen, um auch in Zeiten<br />

angespannter Immobilienmärkte auskömmliche<br />

Renditen zu generieren. Verfeinert<br />

wird dieser Ansatz mit Strategien<br />

zur Abschirmung und Sicherung des<br />

Immobilienvermögens unter Berücksichtigung<br />

der steuerlichen Optimierung.<br />

In Kooperation mit<br />

Vorträge sind seit jeher ein fester Bestandteil der Deutschen Immobilienmesse.<br />

Immopreneur.de<br />

48 2 / <strong>2017</strong>


30.– 31.05.<strong>2017</strong> Westfalenhallen Dortmund<br />

Immobilienverwaltung<br />

Die Einführung eines Gesetzes zur Berufszulassung<br />

für gewerbliche Immobilienmakler<br />

und Verwalter von<br />

Wohneigentum wird derzeit im Deutschen<br />

Bundestag kontrovers diskutiert.<br />

Gefordert wird „die Erbringung eines<br />

Sachkundenachweises“. Erst danach<br />

soll in Zukunft eine gewerbliche Erlaubnis<br />

erteilt werden. Angesichts der<br />

enormen Vermögenswerte, mit denen<br />

Makler und Verwalter zu tun haben,<br />

wird eine Beschlussfassung sicher<br />

nicht ausbleiben. Annähernd 300.000<br />

Verfahren in Sachen Wohnraummiete<br />

und Wohnungseigentümergemeinschaften<br />

vor deutschen Gerichten 2015<br />

zeigen, dass enormer Handlungsbedarf<br />

herrscht. Zudem möchte die Regierung<br />

mit dem Gesetz bewirken, dass<br />

Makler und Verwalter einen Beitrag<br />

zur Förderung der energetischen Gebäudesanierung<br />

und Modernisierung<br />

leisten. Fort- und Weiterbildung, Qualifikation<br />

und Ausbildung gewinnen an<br />

Bedeutung. Deshalb darf ein eigener<br />

Kongress für Immobilienverwalter auf<br />

der Deutschen Immobilienmesse <strong>2017</strong><br />

natürlich nicht fehlen. Die Vortragsthemen<br />

des Kongresses Immobilienverwaltung<br />

bieten Wohnungsverwaltern<br />

spannende Einblicke in aktuelle und<br />

wichtige Themen.<br />

In Kooperation mit dem<br />

PropTech<br />

In den Kongressräumen 1 und 2 dürfte auch in diesem Jahr wieder reger Andrang herrschen.<br />

PropTech ist zuletzt in aller Munde,<br />

wenn man sich auf Branchenveranstaltungen<br />

der Immobilienwirtschaft bewegt,<br />

doch oft fehlt ein echter Austausch<br />

auf Augenhöhe. Die German<br />

PropTech Initiative wird im Rahmen<br />

der Deutschen Immobilienmesse einen<br />

fundierten Überblick über die Szene<br />

geben, bevor Unternehmer sich und<br />

ihre Geschäftsmodelle vorstellen, und<br />

dann in einer großen Runde zu den<br />

verschiedenen Themen der Digitalisierung<br />

Rede und Antwort stehen. Teilnehmer<br />

erleben spannende Geschäftsmodelle und können<br />

den Unternehmern danach ihre Fragen stellen.<br />

In Kooperation mit<br />

Smart Home / Immobilie 4.0<br />

Der Kongress wird das Thema Smart Home / Immobilie 4.0<br />

aus den Blickwinkeln von Spezialisten unterschiedlicher<br />

Fachrichtungen beleuchten, die ihren Wissens- und Erkenntnisstand<br />

in Bezug auf die technologische Weiterentwicklung<br />

des Immobilienmarktes vortragen werden. Bestimmte Leistungsmerkmale<br />

werden zukünftig sowohl im Verkauf als auch<br />

in der Vermietung eine Rolle spielen. Seien es stabile Datenleitungen,<br />

die notwendig sind, um ein Homeoffice auch bei<br />

komplexeren Datenmengen zuzulassen, seien es Gesundheitsthemen<br />

oder wie das Thema Elektromobilität seitens der<br />

Branche berücksichtigt wird. Wer hat Interesse und ist<br />

berechtigt, auf welche Daten zuzugreifen? Was wird aus technologischer<br />

Sicht zu den Themen Gesundheit, Sicherheit,<br />

Versorgung in den nächsten Jahren möglich sein?<br />

In Kooperation mit Scholz!Consulting<br />

Die Kongresse im Überblick<br />

Digital Farming<br />

Immobilien-Investments<br />

Rendite Talk<br />

Immobilienverwaltung<br />

PropTech<br />

Smart Home / Immobilie 4.0<br />

2 / <strong>2017</strong><br />

49


News I Deutsche Immobilienmesse<br />

Startschuss für Deutschlands<br />

ersten ImmobilClub<br />

Ein ImmobilClub? Was soll das sein? Und braucht es das wirklich? Ja, denn was bei Autos schon seit Jahrzehnten<br />

vollkommen selbstverständlich ist, sollte es auch bei Immobilien sein. Möglich macht das ab sofort der neue<br />

Owners Club des BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft.<br />

Autofahrer sind im ADAC. Bergsteiger im Alpenverein und<br />

Fußballer im Sportclub. Und wer eine Immobilie bewohnt,<br />

für den gibt es ab sofort den neuen Owners Club<br />

(OC) des BVFI. Die Idee eines eigenen Clubs für Immobilieninteressierte<br />

hatte BVFI-Vorstand Jürgen Engelberth bereits<br />

vor einigen Jahren. Nun ist die Zeit für den Startschuss des<br />

neuen Owners Clubs gekommen. „Gerade in Zeiten extrem<br />

niedriger Zinsen interessieren sich immer mehr Menschen für<br />

Immobilieneigentum. Dafür muss es ein patentes Angebot<br />

geben. Und das bieten wir nun mit dem Owners Club“, so der<br />

Verbandsvorstand.<br />

Öffnung des Expertennetzwerks<br />

„Im BVFI haben wir über mehrere Jahre hinweg hochwertige<br />

Kontakte in die Branche aufgebaut und veranstalten mit die<br />

größten Messen der Branche. Irgendwann drängte sich die Frage<br />

auf, warum wir nicht auch einfache Bewohner und Immobilieninteressierte<br />

daran<br />

„Immer mehr Menschen interessieren sich für<br />

Immobilieneigentum. Dafür muss es ein patentes Angebot<br />

geben. Und das bieten wir nun mit dem Owners Club.“<br />

Der Owners Club zum Anfassen<br />

teilhaben lassen<br />

sollen“, erläutert<br />

Jürgen Engelberth.<br />

Die Anmeldung ist<br />

kostenlos und unverbindlich<br />

und sogar<br />

bequem über<br />

den eigenen Facebook-Account<br />

möglich. Die erste Resonanz zeigt, dass der neue<br />

Owners Club das richtige Konzept zur richtigen Zeit ist. Schon<br />

während der Prelaunch-Phase gab es Tausende Anmeldungen.<br />

Zugriff auf exklusive Angebote<br />

Jürgen Engelberth<br />

Innerhalb weniger Minuten erhalten Immobilieninteressierte<br />

dank der einfachen Anmeldung exklusiven Zugriff auf alle Expertentricks<br />

und Hintergrundinfos des Owners Clubs wie etwa<br />

den Eigenheim-Manager, mit dem Besitzer ihr Eigenheim in einer<br />

digitalen Akte erfassen können. Strom- und Versicherungsverträge<br />

werden genauso digitalisiert wie Kauf- oder Service -<br />

Der Owners Club bietet nicht nur Immobilienbesitzern und -interessenten, sondern vor<br />

allem auch teilnehmenden Immobilienmaklern und Finanzdienstleistern nützliche Vorteile.<br />

Welche, das erfahren Messebesucher an beiden Veranstaltungstagen an Stand C11–C12.<br />

verträge oder auch Termine für Renovierungen,<br />

Sanierungen oder die Müllabfuhr.<br />

Über eine App kann all das auch bequem<br />

auf dem Smartphone gespeichert werden.<br />

Mitglieder haben zudem Zugriff auf das<br />

Best Offers Program. Dadurch erhalten<br />

auch Otto Normalverbraucher bei Finanzierern,<br />

Versicherern und Energielieferanten<br />

attraktive Konditionen, die sonst nur<br />

Großkunden zur Verfügung stehen. Abgerundet<br />

wird das Angebot durch digitale<br />

Tools wie etwa zur Objektbewertung sowie<br />

ein kostenloses Immobilienmagazin<br />

und diverse Social-Media-Funktionen.<br />

Mehr als nur digital<br />

Der Owners Club ist aber nicht nur ein<br />

virtueller Club. „Wir sind vor allem ein<br />

Netzwerk aus Menschen. Menschen, die<br />

sich für das Thema Immobilie interessieren<br />

und entweder schon ein Objekt<br />

besitzen oder vielleicht mal eines besitzen<br />

möchten“, sagt Engelberth. Mit realen<br />

Veranstaltungen wie Property Dinners,<br />

Real Estate Incentives oder Investment<br />

After Works wird der BVFI dem Ganzen<br />

Leben einhauchen und Insiderwissen<br />

zugänglich machen. Schließlich bietet der<br />

persönliche Kontakt zu anderen den<br />

entscheidenden Wissensvorsprung.<br />

Aus diesem Grund finden Mitglieder des<br />

Owners Clubs zudem in den rund 150<br />

Geschäftsstellen einen Anlaufpunkt „zum<br />

Anfassen“, an dem Verbandsjuristen,<br />

Makler, Gutachter, Finanzierer, Verwalter<br />

und weitere Spezialisten zur Seite stehen.<br />

Dieses Netz der Geschäftsstellen soll<br />

innerhalb von zwei Jahren auf bundesweit<br />

bis zu 2.000 Filialen mit Fachunternehmern<br />

aus der Immobilienwirtschaft ausgebaut<br />

werden. Wohnen tut schließlich<br />

jeder – egal ob zur Eigennutzung oder zur<br />

Vermietung. Und Insiderwissen und ein<br />

wertvolles Netzwerk können dabei nur<br />

hilfreich sein.<br />

W<br />

50 2 / <strong>2017</strong>


30.– 31.05.<strong>2017</strong> Westfalenhallen Dortmund

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