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ARCONDIS UPDATE No. 03|2017: The smarter solution

ARCONDIS Kundennewsletter für den Themenbereich Business Applications in Life Sciences Unternehmen

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16_<strong>The</strong> <strong>smarter</strong> <strong>solution</strong><br />

Lean Quality und<br />

Compliance<br />

– Auch Prozesse<br />

können entschlacken<br />

Lean Quality and Compliance<br />

– Processes Can Detox Too<br />

Eine Herausforderung beim Einsatz in der<br />

Life Sciences Branche liegt in der Integration<br />

von Lean in bestehende Pharma- bzw. Medizinproduktqualitätssysteme.<br />

Die strikten<br />

regulatorischen Anforderungen in diesem<br />

Umfeld erschweren eine direkte Übertragung<br />

der klassischen Lean-Prinzipien. Es gibt<br />

aber noch eine weitere Besonderheit von<br />

Lean Quality in der Life Sciences Industrie:<br />

Während in geringer regulierten Branchen<br />

administrative Prozesse als nichtwertschöpfend<br />

betrachtet werden, kann in der Life<br />

Sciences Industrie ohne die Durchführung<br />

standardisierter und streng regulierter Qualitätssicherungs-<br />

und Qualitätskontrollprozesse<br />

der Wert des Produkts nicht realisiert<br />

werden. „Administrative“ Quality- und Compliance-Prozesse<br />

sind hier daher unbedingt<br />

als wertaktivierend (value-enabling) oder<br />

sogar als wertschöpfend zu betrachten, so<br />

die einstimmige Conclusio der <strong>ARCONDIS</strong><br />

Lean-Experten – und das, obwohl sie den<br />

materiellen Wert des Produktes selbst nicht<br />

steigern.<br />

Als Konsequenz arbeiten die <strong>ARCONDIS</strong><br />

Projektteams mit gezielt auf die Pharma- und<br />

Medizinproduktebranche abgestimmten Kriterien,<br />

um wertschöpfende Prozessschritte<br />

zu identifizieren. Dabei geht die Verschlankung<br />

von Prozessen mittels Lean-Prinzipien<br />

keineswegs mit geringerer Qualität des<br />

Produktes einher. Ganz im Gegenteil: Was<br />

bleibt, ist wertschöpfend.<br />

D_Der Begriff „Lean“ klingt in den Ohren<br />

vieler wie kalter Kaffee. Dabei sind die<br />

zugrunde liegenden Prinzipien gerade in<br />

der Life Sciences Industrie aktueller denn<br />

je. Der Trend zur Digitalisierung, steigender<br />

Kostendruck und die Individualisierung<br />

des Gesundheitswesens erfordern<br />

zunehmend die Reduktion der Geschäftsprozesse<br />

auf das Wesentliche („Wertschaffende“).<br />

Lean-Prinzipien unterstützen<br />

genau das. Der Kundennutzen steht im<br />

Mittelpunkt und jeder einzelne Mitarbeiter<br />

trägt seinen Teil der Verantwortung dafür,<br />

dass der Kunde erhält, wofür er bereit<br />

ist zu zahlen.<br />

Die Verschlankung von Unternehmensprozessen<br />

(Lean = englisch für „schlank“) hat<br />

die Arbeitsweise in vielen Herstellbereichen<br />

in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert.<br />

Obwohl beispielsweise das Fraunhofer-Institut<br />

seit Jahren eine Verschwendung<br />

von 20 bis 30 % in den administrativen<br />

Bereichen misst, ist der Einsatz von Lean in<br />

diesen Prozessen noch nicht sehr verbreitet.<br />

<strong>ARCONDIS</strong> begleitet derzeit erste Initiativen,<br />

in denen Lean-Methoden zur Optimierung<br />

von unterstützenden Business-Prozessen<br />

in der Life Sciences Industrie eingeführt<br />

werden.<br />

Eine Symbiose: Lean und<br />

Quality<br />

Die Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass<br />

insbesondere globale Prozesse im Quality- &<br />

Compliance-Bereich unerwartetes Verbesserungspotenzial<br />

aufweisen. Naturgemäss<br />

gewinnen diese Prozesse über die Zeit an<br />

Komplexität, beispielsweise durch die Adressierung<br />

von Inspektionsergebnissen, durch<br />

Risikovermeidung oder durch die Etablierung<br />

von Workarounds. Die Globalisierung der<br />

Herstellketten und das daraus resultierende<br />

Schnittstellenmanagement verkomplizieren<br />

die Qualitätsprozesse zusätzlich. Wer die<br />

Wertschöpfung der gelebten Prozesse regelmässig<br />

mittels eines strukturierten Ansatzes<br />

unter die Lupe nimmt, entlastet Mensch<br />

und Ressource signifikant – und hier kommt<br />

Lean ins Spiel.<br />

Lean in der Life Sciences<br />

Branche<br />

Wie aus <strong>The</strong>orie Erfolg wird<br />

Wie werden die Qualitätsprozesse nun<br />

also Lean? In einem ersten Schritt werden<br />

die grössten Verschwendungen (englisch<br />

„wastes“) identifiziert, zum Beispiel über<br />

Prozessinterviews oder Dokumentationsprüfungen.<br />

In einer zweiten Analysephase<br />

werden die tiefer liegenden „Pain Points“<br />

angegangen. Besonders elegant gelingt dies<br />

beispielsweise mit dem Makigami-Prozessmapping,<br />

das die Gaps zwischen dokumentiertem<br />

(Analyse von SOPs, Standard<br />

Operationg Procedures) und gelebtem<br />

Prozess (Multimomentstudie, Gemba Walks)<br />

adressiert und auch Prozessschwachstellen<br />

und deren Ursachen einbezieht.<br />

Hat man die wertschöpfenden Prozessschritte<br />

ausfindig gemacht, wird die Eliminierung<br />

nicht notwendiger Schritte verifiziert<br />

(Proof of Concept) und über einen kurz- bis<br />

mittelfristigen Massnahmenplan verfolgt.<br />

Die Praxis zeigt, dass die Nachhaltigkeit der<br />

Prozessoptimierungsmassnahmen zusätzlich<br />

durch die Einführung ergebnisorientierter<br />

Feedback Loops (z. B. über KPIs) gewährleistet<br />

werden kann, idealerweise unterstützt<br />

durch visuelles Management. Darüber hinaus<br />

helfen u. a. mitarbeitergetriebene KVPs<br />

(Kontinuierlicher Verbesserungsprozesse)<br />

sowie eine auf virtuelle Meetings angepasste,<br />

standardisierte Meetingkultur, um die<br />

Effizienz im Quality- und Compliance-Bereich<br />

weiterhin zu steigern.

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