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Anstifter 3, 2017 der Stiftung Liebenau

Der Anstifter ist die Hauszeitschrift der Stiftung Liebenau mit Themen aus den Bereichen Bildung, Familie, Gesundheit, Lebensräume, Pflege, Service und Teilhabe.

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<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Service<br />

Jaqueline Brückner findet die<br />

Arbeit am Tunnelfinisher toll:<br />

Bevor sie loslegte, erhielt sie<br />

eine Einweisung.<br />

Harmonie von<br />

Mensch und<br />

Maschine<br />

Im Textilservice <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> geht es seit diesem Jahr deutlich schonen<strong>der</strong> zu. Das betrifft einerseits die Wäsche: Neue<br />

Maschinen erlauben es, mit deutlich geringeren Temperaturen zu arbeiten. Schonen<strong>der</strong> geht’s aber ebenso für die Mitarbeiter zu,<br />

die von den ergonomischen Einstellmöglichkeiten ihrer neuen Arbeitsgeräte profitieren. So auch Jaqueline Brückner.<br />

Sie ist eine von 47 Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Arbeitswelten, die in <strong>Liebenau</strong> eine abwechslungsreiche,<br />

berufliche Heimat im Textilservice gefunden haben.<br />

Berührungsängste kennt Jaqueline Brückner nicht. Beherzt<br />

greift die 37-Jährige in den Wäschewagen aus Alu, entknotet<br />

ein Polohemd und zieht es auf einen Bügel auf, <strong>der</strong> von einem<br />

Roboterarm gehalten wird. Sie führt ihre rechte Hand durch<br />

eine Lichtschranke, das Hemd schießt Richtung Decke und<br />

verschwindet in einem Kettenkarussell aus Kleidungsstücken.<br />

Der älteren Mitarbeiterin, die ihr zuvor die genauen Handgriffe<br />

erklärt hat, fällt sie augenblicklich in den Arm und bedankt<br />

sich. „Sie hat mich gelobt, das hat mir gut gefallen“, wird sie<br />

später sagen.<br />

Das Kettenkarussell mit den Roboterarmen ist, genau<br />

genommen, nur eine Komponente des neuen Tunnelfinishers.<br />

Dieser wurde zu Jahresbeginn hier installiert und ist so etwas<br />

wie das industrielle Pendant zum heimischen Bügeleisen.<br />

Wäsche wird hier zuerst mit Dampf besprüht, dann mit Heißluft<br />

ausgewedelt und schließlich – wie frisch gebügelt – von<br />

<strong>der</strong> Maschine wie<strong>der</strong> „ausgespuckt“. Für den Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> Service (LiSe), Frank Moscherosch, war es wichtig,<br />

die Automatisierung voran zu treiben und Arbeitsabläufe<br />

wirtschaftlich zu optimieren. „Unser Anspruch ist es aber in<br />

gleichem Maße, die WfbM-Arbeitsplätze zu erhalten, in ergonomischer<br />

Hinsicht zu verbessern o<strong>der</strong> neue zu schaffen, wo<br />

dies Sinn macht“, so Moscherosch.<br />

Der Terminal, an dem Jaqueline Brückner in die Geheimnisse<br />

des Tunnelfinishers eingeführt wird, ist einer von insgesamt<br />

vieren. Drei wären nötig gewesen, um das tägliche Wäscheaufkommen<br />

bewältigen zu können. „Den vierten haben wir<br />

angeschafft, damit wir unsere Mitarbeiter aus <strong>der</strong> WfbM hier<br />

ohne Druck anlernen können“, sagt Sarah Schnei<strong>der</strong> aus<br />

dem LiSe-Marketing. Je<strong>der</strong> darf sich, immer mit <strong>der</strong> nötigen<br />

Unterstützung an<strong>der</strong>er Mitarbeiter, an <strong>der</strong> Maschine ausprobieren.<br />

Harmonieren Mensch und Maschine, steht einer<br />

weiteren Zusammenarbeit nichts im Wege. Auch technisch<br />

wurde an alles gedacht. „Durch die Höhenverstellbarkeit <strong>der</strong><br />

Eingabe-Terminals können wir für jeden Mitarbeiter optimale<br />

Arbeitsbedingungen schaffen“, freut sich Schnei<strong>der</strong>.<br />

Auch Jaqueline Brückner möchte künftig häufiger am Tunnelfinisher<br />

arbeiten, jetzt, wo sie den Bogen raus hat. Sie hilft<br />

aber ansonsten immer da, wo sie gebraucht wird. Als echtes<br />

Multitalent ist sie in den verschiedensten Bereichen einsetzbar.<br />

Ob beim Wäschelegen, beim Verteilen <strong>der</strong> Wäschewagen<br />

und beim Patchen. Dabei werden Wäschestücke gekennzeichnet,<br />

damit eine spätere Zuordnung zu einer Einrichtung und<br />

dem jeweiligen Bewohner möglich ist. Sie selbst lebt seit zwei<br />

Jahren mit ihrem Freund in einer gemeinsamen Wohnung,<br />

beide werden ambulant betreut, führen aber ansonsten ein<br />

selbstständiges Leben. „Wir haben uns hier in <strong>Liebenau</strong> kennengelernt“,<br />

sagt sie, „da habe ich ihn einfach angesprochen<br />

und ihm gesagt, dass er mir gefällt.“ Nein, Berührungsängste<br />

kennt Jaqueline Brückner wirklich nicht. (dk)<br />

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anstifter 3 | <strong>2017</strong>

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