25.10.2017 Aufrufe

karriereführer ingenieure 2.2017

Zukunftsaussichten. Autos werden elektrisch, fahren autonom, fliegen sogar. Hinzu kommen senkrecht startende FlugzeugTaxis und das Hochgeschwindigkeitstransportsystem Hyperloop. Organisiert wird dieser Mix an Transportmitteln mit Hilfe des „Internet der Dinge“ und künstlicher Intelligenz. Die modulare Mobilität von morgen will also hoch hinaus und ist total vernetzt. Ingenieure sind gefragt, sie mitzugestalten. Denn viele Ideen orientieren sich an den Konzepten der Industrie 4.0.

Zukunftsaussichten. Autos werden elektrisch, fahren autonom, fliegen sogar. Hinzu kommen senkrecht startende FlugzeugTaxis und das Hochgeschwindigkeitstransportsystem Hyperloop. Organisiert wird dieser Mix an Transportmitteln mit Hilfe des „Internet der Dinge“ und künstlicher Intelligenz. Die modulare Mobilität von morgen will also hoch hinaus und ist total vernetzt. Ingenieure sind gefragt, sie mitzugestalten. Denn viele Ideen orientieren sich an den Konzepten der Industrie 4.0.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Foto: Fotolia/chombosan<br />

Bewusstsein ist die Fähigkeit, nicht nur<br />

denken zu können, sondern sich darüber<br />

auch im Klaren zu sein: Ich bin mir<br />

bewusst, dass ich reflektieren sowie<br />

Optionen abwägen kann und auf diese<br />

Weise meine Umgebung gestalte. Wieder<br />

übertragen auf das autonome Auto<br />

heißt das, dass es Verantwortung für<br />

sein Verhalten übernehmen muss und<br />

das auch „weiß“. Ein letzter wichtiger<br />

Punkt ist die bewusste Abgrenzung der<br />

eigenen Identität von der Außenwelt:<br />

Alles, was wir Menschen und andere<br />

biologische Wesen tun, dient dazu,<br />

unser Überleben zu sichern. Darum<br />

passiert uns im Alltag in der Regel<br />

nichts, wir passen auf uns auf. Und das<br />

wird auch ein KI-gesteuertes Auto tun,<br />

wenn es über das Bewusstsein verfügt,<br />

sich von der Umwelt abzugrenzen.<br />

Beunruhigt Sie die Erkenntnis, dass<br />

künstliche Intelligenz wohl auch ein<br />

Bewusstsein entwickelt?<br />

Nein, im Gegenteil, erst dadurch können<br />

künstlich-intelligente Systeme<br />

sicher werden. Mein Auto und ich – wir<br />

leben in gewisser Weise miteinander,<br />

wir bilden eine Art „hybrides Team“,<br />

und als solches müssen wir miteinander<br />

kooperieren. Und ich empfinde dieses<br />

Zusammenarbeiten als angenehmer,<br />

wenn ich keinen „Dummkopf“<br />

neben mir habe, sondern eine Entität,<br />

die nicht notwendigerweise über ein<br />

menschliches Bewusstsein verfügt,<br />

aber es in Sachen Bewusstsein zumindest<br />

mit meiner Hauskatze aufnehmen<br />

kann. Bei der weiß ich, dass sie genau<br />

weiß, was ihr guttut und was nicht.<br />

Und das erwarte ich als Insasse auch<br />

von meinem autonomen Auto.<br />

Zur Person<br />

Sabina Jeschke (49) ist seit 2009 Direktorin<br />

des Cybernetics Lab der RWTH<br />

Aachen University an der Fakultät für<br />

Maschinenwesen. Im Sommersemester<br />

2017 widmete sie sich im Rahmen eines<br />

Sabbaticals der Weiterentwicklung ihrer<br />

Forschung im Bereich der künstlichen<br />

Intelligenz und des künstlichen<br />

Bewusstseins und beteiligte sich am<br />

Aufbau des Think Tanks „Starke künstliche<br />

Intelligenz“. Sabina Jeschke studierte<br />

Physik, Informatik und Mathematik<br />

an der TU Berlin. Im Juli 2014 wurde sie<br />

durch die Gesellschaft für Informatik<br />

(GI) mit der Auszeichnung „Deutschlands<br />

digitale Köpfe“ geehrt. Im September<br />

2015 erhielt sie von der Inter -<br />

na tionalen Gesellschaft für Ingenieurpädagogik<br />

(IGIP) die goldene<br />

Nikola-Tesla-Medaille für ihre Beiträge<br />

zu einer modernen Ingenieurausbildung.<br />

„Cognitive Enterprise“<br />

Der Begriff des kognitiven Unternehmens<br />

(„Cognitive Enterprise“) bezeichnet<br />

laut Sabina Jeschke eine Form von<br />

Unternehmen, die komplett von Systemen<br />

der künstlichen Intelligenz durchdrungen<br />

sind. Die selbst lernenden<br />

Maschinen arbeiten in allen Bereichen,<br />

von der Forschung und Entwicklung<br />

über die Produktion bis zum Marketing<br />

und Vertrieb. Überall werden Daten<br />

erhoben, vom System in Korrelation<br />

gesetzt und nutzbar gemacht. Mithilfe<br />

dieses kognitiven Ansatzes entwickelt<br />

sich das Unternehmen täglich weiter –<br />

wobei es weiterhin die Menschen sind,<br />

die daraus Strategien und Geschäftsmodelle<br />

entwickeln.<br />

Foto: Peter Winandy<br />

Mensch oder Maschine – wo verlaufen die Grenzen? Lesen Sie das<br />

ausführliche Interview mit Prof. Dr. Sabina Jeschke auf<br />

www.karrierefuehrer.de<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!