14.12.2012 Aufrufe

Soziale Arbeit und der Rechtsextremismus - AWO Sachsen-Anhalt

Soziale Arbeit und der Rechtsextremismus - AWO Sachsen-Anhalt

Soziale Arbeit und der Rechtsextremismus - AWO Sachsen-Anhalt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1.1 Entwicklung <strong>der</strong> NPD <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Gründung <strong>und</strong> Aufbau<br />

Die B<strong>und</strong>espartei hat sich im Jahr 1964<br />

gegründet, hat nach aktuellem Kenntnisstand<br />

etwa 7.000 Mitglie<strong>der</strong>, ein Durchschnittsalter<br />

von 37 Jahren <strong>und</strong> nach Eigenangaben einen<br />

Frauenanteil von etwa 27 Prozent. Der sachsenanhaltische<br />

NPD-Landesverband gründete sich<br />

infolge <strong>der</strong> Wendezeit bereits im Frühjahr 1990.<br />

Bis 1997 kam <strong>der</strong> Partei in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

kaum eine Bedeutung zu. Erst durch den gezielten<br />

Schulterschluss mit Neonazikameradschaften<br />

wurde versucht, die öffentliche Geltung des<br />

NPD-Landesverbandes zu erhöhen. Seit dem<br />

05. Juni 2011 hat <strong>der</strong> Ex-Republikaner Ingo<br />

Peter Walde (Hecklingen) das Amt des Landesvorsitzenden<br />

inne.<br />

Seit 1990 stellte sich die neonazistische Partei<br />

in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> erst am 20. März 2011<br />

erstmals wie<strong>der</strong> einer Landtagswahl. Bei den<br />

Wahlen 1990 erreichte die NPD mit 1.924<br />

Zweitstimmen landesweit lediglich 0,1 Prozent.<br />

In den Folgejahren traten Kandidaten <strong>der</strong> NPD<br />

vornehmlich zu Kommunalwahlen an.<br />

Die ersten beiden Mandate wurden 1999<br />

errungen. Hinzu kam Lutz Battke, <strong>der</strong> damals<br />

noch als Einzelbewerber in den Stadtrat von<br />

Laucha einzog <strong>und</strong> erst später auf <strong>der</strong> NPD-Liste<br />

kandidierte. 2004 konnte die NPD bereits acht<br />

Kommunalmandate in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> vorweisen.<br />

Bei den Kommunalwahlen 2007 fielen<br />

insgesamt 15 Mandate in sachsen-anhaltischen<br />

Kreistagen an extrem rechte AkteurInnen.<br />

Weitere 19 NPD-Mandate brachten die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Kommunalwahlen 2009. Die NPD hat<br />

faktisch von insgesamt 32 Kommunalmandaten<br />

in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> noch 30 inne.<br />

Zwei Mandate wurden nie<strong>der</strong>gelegt. Der<br />

Magdeburger Matthias Gärtner sitzt nach<br />

seinem Austritt als Parteiloser im Stadtrat. Der in<br />

Dessau-Roßlau für die DVU gewählte Mandatsträger<br />

Ingmar Knop ist mittlerweile NPD-Funktionsträger.<br />

Wahrnehmbare Professionalisierungsbestrebungen<br />

seitens <strong>der</strong> sachsen-anhaltischen NPD-Strukturen<br />

setzten spätestens seit dem Jahr 2005 ein.<br />

Mit <strong>der</strong> Gründung des Landesverbandes <strong>der</strong> JN<br />

im August 2005, wurde ein wichtiger Gr<strong>und</strong>stein<br />

für den erneut betriebenen Schulterschluss<br />

mit dem parteikritischen Teil <strong>der</strong> Szene gelegt.<br />

Zentrale Funktionsträger <strong>der</strong> JN in <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> sind Gymnasiasten <strong>und</strong> Studenten, die<br />

sich die Intellektualisierung <strong>der</strong> Neonaziszene<br />

auf die Fahnen geschrieben haben.<br />

Zwei Jahre nach Gründung <strong>der</strong> Landes-JN<br />

hatten <strong>der</strong>en AktivistInnen ihren b<strong>und</strong>esweiten<br />

Anspruch geltend gemacht. Infolge <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esvorstandswahlen<br />

<strong>der</strong> Partei-Jugendorganisation<br />

im Oktober 2007, nahmen JN-Mitglie<strong>der</strong><br />

aus dem hiesigen B<strong>und</strong>esland die Mehrzahl<br />

des B<strong>und</strong>esgremiums ein. Vier von sieben<br />

Vorstandsmitglie<strong>der</strong>n stammten demnach aus<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> – eine deutliche Schwerpunktverlagerung<br />

b<strong>und</strong>esweiter JN-Aktivitäten nach<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> war seitdem zu beobachten.<br />

Der B<strong>und</strong>essitz <strong>der</strong> NPD-Jugend wechselte nach<br />

Bernburg <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ende 2006 ins Leben gerufene<br />

„Nationale Bildungskreis“ (NBK) führte seitdem<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsveranstaltungen in<br />

dem fortan als „nationales Schulungszentrum“<br />

betitelten Objekt in Bernburg durch.<br />

Monitoring – (R)echte Hilfe<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!