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Soziale Arbeit und der Rechtsextremismus - AWO Sachsen-Anhalt

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Monitoring – (R)echte Hilfe<br />

4<br />

Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Broschüre<br />

In Vorbereitung einer verbandsinternen<br />

modularen Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsreihe zum<br />

<strong>Rechtsextremismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> hat <strong>der</strong><br />

<strong>AWO</strong> Landesverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. ein<br />

Monitoring zur Problemanalyse initiiert. Schwerpunkt<br />

des Monitorings ist neben einem aktuellen,<br />

umfänglichen <strong>und</strong> allgemeinen Überblick<br />

zur extrem rechten Szene in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

ihr mögliches Hineinwirken in den Bereich <strong>der</strong><br />

<strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>. Ein Extrakt dieses Monitorings<br />

stellt den Hauptbestandteil dieser Broschüre<br />

dar. Ziel ist insbeson<strong>der</strong>e die Thematisierung<br />

<strong>und</strong> Sensibilisierung im Bereich <strong>der</strong> <strong>Soziale</strong>n<br />

<strong>Arbeit</strong> gegenüber rechten <strong>und</strong> menschenfeindlichen<br />

Tendenzen <strong>und</strong> Ereignissen.<br />

Gerade im Bereich <strong>der</strong> <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, die tief<br />

in lokalen Sozialsystemen verankert ist, stehen<br />

Informationstransfer, kritischer Diskurs <strong>und</strong><br />

Intervention u.a. bei rechtsmotivierten Ereignissen<br />

oft Hemmnissen gegenüber. Die Beziehungsarbeit<br />

zu Klienten steht im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>,<br />

was notwendige Kritik erschwert. Hier scheint<br />

die Dunkelziffer rechtsmotivierter Sach- <strong>und</strong><br />

Ereignislagen weit höher zu liegen, als öffentlich<br />

wahrnehmbar ist. Mehr noch in ländlichen<br />

Gegenden als in Städten sind Rechte<br />

<strong>und</strong> Neonazis teilweise akzeptierte Mitglie<strong>der</strong><br />

im kommunalen Sozialraum. Wo es gelungen<br />

ist, sich als Mitglied o<strong>der</strong> tragende Kraft in <strong>der</strong><br />

Gemeinschaft vor Ort zu etablieren, ist eine<br />

Skandalisierung ihrer menschenverachtenden<br />

<strong>und</strong> demokratiefeindlichen Ideologie meist<br />

ungemein schwieriger.<br />

Diesen Umstand gezielt zu nutzen, verstehen<br />

Rechte <strong>und</strong> Neonazis meist sehr gut. Sensibilität<br />

<strong>und</strong> Handlungssicherheit zu entwickeln, um<br />

die Wirkungsmächtigkeit demokratiefeindlicher<br />

<strong>und</strong> menschenverachten<strong>der</strong> Tendenzen einzudämmen,<br />

ist dagegen dringend notwendig <strong>und</strong><br />

Intention des <strong>AWO</strong> Landesverbandes <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> e.V. – u.a. mit dieser Broschüre.<br />

Die Beobachtung <strong>der</strong> rechten <strong>und</strong> neonazistischen<br />

Szene ist ein f<strong>und</strong>amentaler Baustein für<br />

Beratungs-, Informations- <strong>und</strong> Aufklärungsarbeit<br />

gegen <strong>der</strong>en demokratiegefährdende <strong>und</strong><br />

gr<strong>und</strong>rechtverletzende Ideologie <strong>und</strong> Agieren<br />

innerhalb <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Die für dieses Monitoring verwandten Informationen<br />

<strong>und</strong> Materialien setzen sich aus umfangreichen<br />

Quellen zusammen. Dazu zählt u.a.<br />

die regelmäßige Auswertung medialer Publikationen<br />

(Presseangebote, Internetveröffentlichungen<br />

<strong>der</strong> Neonaziszene, Aufklärungs- <strong>und</strong><br />

Fachliteratur, Polizeimeldungen, Verfassungsschutzberichte<br />

u.a.). Das aufgezeigte Lagebild<br />

speist sich zudem aus dem beständigen Informationsaustausch<br />

mit BeobachterInnen <strong>und</strong><br />

JournalistInnen, die sich dem Themenkomplex<br />

Neonazismus landesweit <strong>und</strong> überregional seit<br />

Jahren widmen – die sich dabei <strong>der</strong> Primärquelle<br />

soweit wie möglich beobachtend nähern, um<br />

das verfälschende Moment zwischen Selbstdarstellung<br />

<strong>und</strong> Außenwahrnehmung <strong>der</strong> extremen<br />

Rechten so weit wie möglich zu minimieren.<br />

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