âÂÂUnser Ziel sind 2000 neue Mitgliederâ - AWO Dortmund
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Innovation<br />
nicht erwünscht?<br />
Eigentlich ist die „Startrampe”<br />
ein Musterprojekt der dobeq<br />
GmbH: ein Internetauftritt, der<br />
Tag für Tag über 200 Jugendlichen<br />
Auskunft und Hilfestellung<br />
für die Berufswahl bietet.<br />
Bundesweit genießt Startrampe<br />
einen guten Ruf. Doch das zählt<br />
nicht, wenn es ums Geld geht. Weil<br />
die Zuschüsse ausblieben, musste<br />
das Projekt Ende Mai eingestellt<br />
werden.<br />
Etwa 30.000 Euro würde es im<br />
Jahr kosten, das Internetportal fortzuführen.<br />
Die Agentur für Arbeit, die<br />
das Projekt in den vergangenen zwei<br />
Jahren unterstützt hatte, will sich zurückziehen.<br />
Der Versuch, <strong>neue</strong> Finanzquellen<br />
zu erschließen, scheiterte.<br />
Die dobeq fragte bei Unternehmen,<br />
Stiftungen und der Kommune<br />
an. Das Ergebnis: Startrampe finden<br />
alle gut, Geld geben will keiner.<br />
So endet in <strong>Dortmund</strong> ein vorbildliches<br />
Sozialprojekt, das es als Vorzeigemodell<br />
auf die Internetseiten<br />
des Bundesinstituts für berufliche<br />
Bildung gebracht hat. 2003 besuchten<br />
über 60.000 Jugendliche<br />
das Web-Portal, durch die angeschlossene<br />
Praktikumsbörse wurden<br />
125 Jugendliche in Betriebe vermittelt.<br />
Der Internetauftritt wandert jetzt<br />
in die Datensicherung, Startrampe<br />
wird ad acta gelegt. Vielleicht gibt<br />
es eine Zukunft mit einem <strong>neue</strong>n<br />
Konzept, doch das ist ungewiss.<br />
Ausbildungsplatzmisere? Innovationskrise?<br />
Wer ab jetzt in <strong>Dortmund</strong><br />
darüber redet, darf nicht vergessen,<br />
dass ein erfolgreiches Ausbildungsfolgsprojekt<br />
wegen 30.000 Euro<br />
versenkt wurde. (flü)<br />
Deutsche Post<br />
Neue Unterbezirks-Vorsitzende Gerda Kieninger:<br />
Seit zwei Monaten ist Gerda<br />
Kieninger die <strong>neue</strong> Vorsitzende<br />
im <strong>AWO</strong>-Unterbezirk <strong>Dortmund</strong>.<br />
Nach ihrer Wahl hat sie mit viel<br />
Energie losgelegt. Ihr wichtigstes<br />
Thema: Die <strong>neue</strong> Mitgliederkampagne<br />
„Einfach viel bewegen“,<br />
die in diesem Jahr beginnt.<br />
Gerda Kieninger äußerte sich zu<br />
ihren Plänen und dem Start des<br />
<strong>neue</strong>n Vorstands in einem Interview<br />
mit <strong>AWO</strong> Profil (Seite 2 in dieser<br />
Ausgabe). Der Vorstand habe in harmonischer<br />
Weise seine Aufgabe angenommen.<br />
Eines ihrer wichtigsten<br />
Anliegen sei es, Persönlichkeiten des<br />
öffentlichen Lebens in die <strong>AWO</strong> zu<br />
integrieren. Ein Beirat soll diese Ratgeber<br />
einbinden.<br />
Die Entscheidung für Gerda Kieninger<br />
fiel in einer hart umkämpften<br />
Wahl am 24. April. (Seite 3).<br />
Die <strong>neue</strong> Mitgliederkampagne<br />
„Einfach viel bewegen - Mitglied<br />
in der <strong>AWO</strong>“ wurde am 10. Juni von<br />
der Bezirkskonferenz beschlossen. Im<br />
Unterbezirk soll sie ab sofort umgesetzt<br />
werden. <strong>Ziel</strong> ist es, den Mit-<br />
Entgelt bezahlt<br />
44135 <strong>Dortmund</strong><br />
„Unser <strong>Ziel</strong> <strong>sind</strong><br />
<strong>2000</strong> <strong>neue</strong> Mitglieder“<br />
ARBEITERWOHLFAHRT<br />
IN DORTMUND<br />
gliederverband zu stärken. Das Drei-<br />
Phasen-Konzept erstreckt sich auf die<br />
Jahre bis 2007. 2004 ist für Konzeption,<br />
Planung und Schulung vorgesehen.<br />
„Wir wollen <strong>2000</strong> <strong>neue</strong> Mitglieder<br />
hinzugewinnen. Das kann nur gelingen,<br />
wenn die Ortsvereine offen für<br />
<strong>neue</strong> Mitglieder <strong>sind</strong>“, betont die<br />
<strong>neue</strong> Vorsitzende, „hier müssen die<br />
<strong>neue</strong>n Mitglieder angesprochen werden.“<br />
Der Unterbezirk und eine Steuerungsgruppe<br />
des Bezirks werden die<br />
Mitgliederwerbung unterstützen. In<br />
einer der nächsten Ausgabe von<br />
<strong>AWO</strong> Profil soll die Kampagne ausführlich<br />
vorgestellt werden.<br />
Die Zahl der Mitglieder ist im Unterbezirk<br />
<strong>Dortmund</strong> wie im gesamten<br />
Bezirk Westliches Westfalen zurückgegangen.<br />
1995 zählte die <strong>AWO</strong> in<br />
<strong>Dortmund</strong> 10 500 Mitglieder, heute<br />
<strong>sind</strong> es knapp 8000. Ursachen <strong>sind</strong><br />
vor allem die demographische Entwicklung<br />
sowie die Skepsis junger<br />
Menschen gegenüber traditionellen<br />
Großorganisationen.<br />
(flü)<br />
Generationswechsel:<br />
Nach der<br />
Wahl der Unterbezirkskonferenz<br />
gratulierte der<br />
scheidende Vorsitzende<br />
Ferdinand<br />
Hollmann<br />
seiner<br />
Nachfolgerin<br />
Gerda Kieninger.<br />
<strong>AWO</strong> Profil direkt ins Haus<br />
Mit dieser Ausgabe erhalten alle <strong>AWO</strong>-Mitglieder in <strong>Dortmund</strong><br />
die <strong>neue</strong> <strong>AWO</strong>-Profil auf dem Postweg. In der Anfangsphase<br />
dieser Umstellung kann es sein, dass Sie die<br />
Zeitung zweimal erhalten. Dies ist eine Folge von derzeit<br />
nicht beendeten Abstimmungen unserer Adressdateien.<br />
Mit der nächsten Ausgabe von <strong>AWO</strong> Profil wird der Abgleich<br />
der Daten abgeschlossen sein.<br />
Wir bitten um Ihr Verständnis.<br />
Landmarken für <strong>Dortmund</strong><br />
Fast schwerelos erheben sich die<br />
„Landmarken“ in den Himmel<br />
über <strong>Dortmund</strong>.<br />
Dabei wiegen die sechseinhalb<br />
Meter hohen Dreiecke, die als Kunstobjekte<br />
das <strong>neue</strong> Sport- und Freizeitareal<br />
auf dem Gelände der ehemaligen<br />
Zeche Zollern prägen, gut eineinhalb<br />
Tonnen. Das wissen vor allem<br />
die Azubis des Bildungszentrums<br />
<strong>Dortmund</strong>, in dem dobeq und RAG<br />
Jugendliche ausbilden. In monatelanger<br />
Arbeit haben angehende<br />
Neue gewerbliche GmbH gegründet<br />
NR.17<br />
2/2004<br />
Konstruktionsmechaniker die<br />
insgesamt neun Objekte, von denen<br />
sieben wie ein großes A aussehen<br />
und zwei weitere die Form einer<br />
schlanken Säule haben, nach Plänen<br />
der Stadt <strong>Dortmund</strong> angefertigt.<br />
„Die Motivation hat gestimmt“, berichten<br />
die Ausbilder. „Konzentriert<br />
und sauber“ hätten seine Azubis gearbeitet,<br />
freut sich Werkstattleiter<br />
Peter Freihoff, „handwerklich haben<br />
unsere Leute überzeugt.“<br />
Foto: RAG<br />
Weil sich die Ausschreibungspraxis der Agentur für Arbeit ändert - <strong>AWO</strong>-<br />
Profil berichtete in der letzten Ausgabe - hat die <strong>AWO</strong> im Bezirk Westliches<br />
Westfalen eine gewerbliche GmbH gegründet, die an Ausschreibungen der<br />
Agentur teilnimmt. Der Geschäftsführer der Gesellschaft für Arbeit und soziale<br />
Dienstleistungen - GAD GmbH - kommt aus <strong>Dortmund</strong>: dobeq-Betriebsleiter<br />
Rainer Goepfert koodiniert die bezirksweit tätige GmbH.<br />
FERDINAND HOLLMANN hat auf<br />
der <strong>AWO</strong>-Bezirkskonferenz in<br />
Bochum die Marie-Juchacz-Plakette,<br />
die höchste Auszeichnung der Arbeiterwohlfahrt,<br />
erhalten. Seite Seite Seite 7 7<br />
7<br />
In dieser Ausgabe<br />
Berichte von der dobeq<br />
Seite 4<br />
Neues aus den Werkstätten<br />
Seite 5<br />
Tipps, Trends, Termine<br />
und natürlich Motzki<br />
Seite 8
<strong>AWO</strong> PROFIL<br />
2<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Spendenkonto:<br />
EDITORIAL<br />
bürgerschaftliches Engagement ist eine unverzichtbare<br />
Voraussetzung für gelebte Demokratie.<br />
Das ist sicherlich richtig. Doch genauso<br />
wird geklagt, dass das Interesse am Gemeinwohl,<br />
am sozialen Miteinander, am Ehrenamt<br />
schwindet. Die Suche nach den Ursachen<br />
scheint leicht zu sein. Offenkundig <strong>sind</strong> die um<br />
sich greifende Individualisierung und Konsumorientierung<br />
die größten Feinde des ehrenamtlichen<br />
Engagements.<br />
Vielleicht ist es aber ganz anders. Vielleicht<br />
hat sich die Gesellschaft gar nicht so sehr verändert.<br />
Es könnte ja sein, dass die jungen Bundesbürger nicht so oberflächlich<br />
und ichbezogen <strong>sind</strong>, wie Kritiker vermuten. Vielleicht ist es einfach so,<br />
dass die Begriffe „Ehrenamt“ oder „bürgerschaftliches Engagement“ auf<br />
ganze Bevölkerungsgruppen eine abschreckende Wirkung ausüben. Langweilig,<br />
mühsam, geradezu altbacken scheint alles zu sein, was damit zu tun<br />
hat. Dass sich kaum noch Menschen unter 40 finden, die sich engagieren<br />
wollen - wen wundert das so gesehen?<br />
Was wäre, wenn man das Problem aus einem ganz anderen Blickwinkel<br />
anginge, das schöne soziologische Slangwort „bürgerschaftliches Engagement“<br />
oder das betuliche, fast schon pompöse Wort „Ehrenamt“ in Alltagssprache<br />
übersetzt?<br />
Dann müsste die Rede davon sein, dass man zusammen Freizeit verbringen<br />
kann. Dass jeder seine Fähigkeiten so einbringen kann, wie er oder sie<br />
es für möglich hält. Dass man <strong>neue</strong> Dinge lernen und anderen Neues<br />
beibringen kann. Dass man soziale Anerkennung erfährt. Dass man <strong>neue</strong><br />
Menschen kennenlernt und einen Anlaufpunkt hat, wenn man nicht allein<br />
sein will. Dass man eine Alternative für die Zeit vor dem Fernseher hat. Und<br />
dass man Zustände in seiner Umgebung verändern, beeinflussen, korrigieren<br />
kann. Zusammengefasst: „bürgerschaftliches Engagement“ steht für<br />
Spaß, erfüllte, gelebte Freizeit und zwanglose Nähe zu anderen. Das müsste<br />
doch eigentlich jeden interessieren!<br />
Genau hier will der <strong>AWO</strong> Bezirk WestlichesWestfalen einhaken, um in<br />
einer lang angelegten Kampagne <strong>neue</strong> Mitglieder zu gewinnen. Das Motto<br />
lautet: „Einfach viel bewegen - Mitglied in der <strong>AWO</strong>“. Auch im Unterbezirk<br />
<strong>Dortmund</strong> wird diese Werbung um <strong>neue</strong> Mitglieder viele unsere Aktivitäten<br />
bestimmen. Noch zählt die <strong>AWO</strong> in <strong>Dortmund</strong> knapp 8000 Menschen in<br />
ihren 60 Ortsvereinen: Das gibt der Mitgliederorganisation eine Bedeutung,<br />
an der niemand so schnell vorbeikommt. Doch wir brauchen Nachwuchs,<br />
damit die Arbeiterwohlfahrt in <strong>Dortmund</strong> eine feste Größe bleibt.<br />
Weil es ohne <strong>AWO</strong> nicht geht, aber die <strong>AWO</strong> die Menschen braucht,<br />
müssen wir alle unsere Kraft in das Projekt „Einfach viel bewegen“ stecken.<br />
Deshalb fordere ich euch auf: Macht mit bei den Schulungen, entwickelt<br />
Ideen, vor allem aber sprecht Menschen an, um sie für die Arbeiterwohlfahrt<br />
zu gewinnen. Unser <strong>Ziel</strong> muss sein, dass jedes Mitglied eine <strong>neue</strong>s Mitglied<br />
wirbt.<br />
Die Arbeiterwohlfahrt hat in ihrer langen Geschichte ganz andere Herausforderungen<br />
bestanden. Also machen wir uns gemeinsam an die Arbeit,<br />
um die Zukunft unserer Mitgliederorganisation <strong>AWO</strong> zu sichern und damit<br />
ein wenig mehr Wärme in unsere Gesellschaft zu bringen.<br />
Freundschaft!<br />
Gerda Kieninger<br />
Vorsitzende des <strong>AWO</strong>-Unterbezirks <strong>Dortmund</strong><br />
<strong>AWO</strong> Unterbezirk <strong>Dortmund</strong><br />
Stadtsparkasse <strong>Dortmund</strong>, BLZ 440 501 99<br />
Kto-Nr. 001 069 691<br />
Impressum<br />
<strong>AWO</strong>-Profil ist die Zeitung des <strong>AWO</strong>-Unterbezirks <strong>Dortmund</strong>,<br />
Klosterstraße 8 - 10, 44135 <strong>Dortmund</strong><br />
Herausgeber: Gerda Kieninger, Vorsitzende<br />
Verantwortlich: Andreas Gora, Geschäftsführer (Tel. 02 31/99 34-215)<br />
Konzeption und Gesamtherstellung: Pressebüro Flüter<br />
Redaktion <strong>AWO</strong>: G. Deventer, R. Goepfert, S. Schaub, F. Stenzel, H. Wegge;<br />
Kontakt: Georg Deventer, Tel. 02 31/99 34-310, Fax 02 31/99 34-230,<br />
E-Mail: g.deventer@awo-dortmund.de, Post: Klosterstraße 8-10, 44135 <strong>Dortmund</strong><br />
Redaktion Pressebüro: Karl-Martin Flüter (flü); Satz: Frauke Richts;<br />
Endredaktion: Karl-Martin Flüter; Anzeigen: Doris Böddeker;<br />
Kontakt Pressebüro: Tel. 0 52 51/ 180 38 10, Fax: 0 52 51/180 38 18; E-Mail:<br />
info@pressebuero-flueter.de; Post: Schildern 21, 33098 Paderborn<br />
<strong>AWO</strong> Profil erscheint in einer Auflage von 11.000 Exemplaren vier Mal im Jahr.<br />
Arm mitten in <strong>Dortmund</strong><br />
Vodafone schreibt 50 Milliarden Euro Verlust aus seiner<br />
Übernahme des Mannesmann-Konzern auf Kosten<br />
der Allgemeinheit ab. Die Aufregung darüber hält sich in<br />
Grenzen. Über 50.000 Menschen in <strong>Dortmund</strong> <strong>sind</strong> arbeitslos.<br />
Sie beziehen Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe.<br />
In Zukunft werden sie weniger erhalten, weil die<br />
Einnahmen des Staates sinken. Auch das regt niemanden<br />
mehr so richtig auf.<br />
Oder doch? Die Arbeiterwohlfahrt in <strong>Dortmund</strong>, der<br />
Evangelische Kirchenkreis und die Diakonie werden<br />
vom 21. Juni bis zum 25. Juni für Aufsehen sorgen.<br />
„arm - mitten in <strong>Dortmund</strong>“ heißt ihre Aktion vor und<br />
in der Reinoldikirche. Vor der Kirche wird eine „Klagewand“<br />
entstehen. Betroffene und Interessierte werden<br />
hier ihr Schicksal, ihre Wünsche und ihre Hoffnungen mit<br />
Fotos, Bildern, Texten auszudrücken. Gesprächspartner<br />
aus <strong>AWO</strong>, Kirchengemeinden und Diakonie <strong>sind</strong> vor<br />
Ort. Sie können konkret Hilfsangebote vermitteln. Außerdem<br />
steht jeden Tag eine andere prominente Persönlichkeit<br />
aus Politik und Wirtschaft zum Gespräch bereit. Kurzgottesdienste<br />
sollen das Nachdenken über die Gesichter<br />
der Armut fördern. Die Armut nicht mehr verschweigen ist<br />
das <strong>Ziel</strong> der Aktion - denn sie ist längst angekommen,<br />
mitten in <strong>Dortmund</strong>.<br />
„Wir müssen immer vorneweg gehen.“<br />
Interview mit Gerda Kieninger, der <strong>neue</strong>n Vorsitzenden des <strong>AWO</strong> Unterbezirks <strong>Dortmund</strong><br />
<strong>AWO</strong> Profil: Ende Juni <strong>sind</strong> Sie seit<br />
100 Tagen im Amt. Sind Sie zufrieden<br />
mit dem bislang Erreichten?<br />
Gerda Kieninger: Wir haben in<br />
der Zwischenzeit einiges geschafft.<br />
Das Wichtigste ist wohl, dass der Vorstand<br />
erfolgreich und in harmonischer<br />
Stimmung seine Arbeit aufgenommen<br />
hat. Wir haben<br />
zwei Arbeitsgruppen gebildet,<br />
die sich mit<br />
Schwerpunktthemen beschäftigen.<br />
Anders als in<br />
der Vergangenheit <strong>sind</strong><br />
sie zeitlich begrenzt.<br />
<strong>AWO</strong> Profil: Sie wollen<br />
Persönlichkeiten aus dem<br />
öffentlichen Leben verstärkt<br />
in die Arbeit des<br />
Vorstandes einbeziehen.<br />
Gerda Kieninger: Beispielsweise<br />
habe ich mit<br />
einer Anzahl wichtiger<br />
Vertreter unserer Stadt als<br />
<strong>AWO</strong>-Vorsitzende Kontakt aufgenommen<br />
- einige Male mit durchaus<br />
erfreulichen Ergebnis. So habe ich<br />
mit Wilhelm Kallerhoff, dem Vorsitzenden<br />
im Stadtverband der <strong>Dortmund</strong>er<br />
Gartenvereine, darüber gesprochen,<br />
dass die <strong>AWO</strong>-Gärtnereien<br />
ein guter Partner der öffentlichen<br />
Grünflächen in den Gartenvereinen<br />
wäre. Wir wollen schon bald konkret<br />
darüber reden.<br />
<strong>AWO</strong> Profil: Wollen Sie feste<br />
Strukturen schaffen, um diese Anregungen<br />
von außen zu integrieren?<br />
Gerda Kieninger: Ja. Wir wollen<br />
einen Beirat einrichten, der mit Ver-<br />
tretern aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen besetzt werden soll. Sie<br />
sollen uns zu bestimmten Zukunftsthemen<br />
<strong>neue</strong> Impulse geben. Die<br />
<strong>AWO</strong> wird auf diese Weise noch besser<br />
im öffentlichen Leben verankert<br />
und sie wird bei gänzlich <strong>AWO</strong>-fremden<br />
Gruppen an Renommee gewinnen.<br />
Außerdem<br />
werden sich weitereMöglichkeiten<br />
eröffnen. Ein<br />
Beispiel: Im Gespräch<br />
mit ProfessorKottmann<br />
vom<br />
IT-Center <strong>Dortmund</strong><br />
ist die Idee<br />
zur Zusammen-<br />
arbeitentstanden, so könnten<br />
Studenten ihr<br />
Praktikum bei<br />
der <strong>AWO</strong> durchführen<br />
und Software für die <strong>AWO</strong><br />
überarbeiten oder entwickeln.<br />
<strong>AWO</strong> Profil: Das hört sich so an,<br />
als sollte vieles anders werden.<br />
Gerda Kieninger: Mein Vorgänger<br />
Ferdi Hollmann hat gute Vorarbeit<br />
geleistet und einen Unterbezirk<br />
auf der Höhe der Zeit hinterlassen.<br />
Grundsätzlich bleibt alles beim Alten.<br />
Allerdings müssen wir darauf achten,<br />
immer vorneweg zu gehen und offen<br />
sein für Neues. Deshalb freut es<br />
mich, dass der <strong>AWO</strong> Unterbezirk auf<br />
die veränderten Ausschreibungsbedingungen<br />
sofort reagierte, indem<br />
wir die Gründung einer gewerbli-<br />
Viel Arbeit für das Führungsduo<br />
im <strong>AWO</strong>-Unterbezirk: Gerda<br />
Kieninger und Andreas Gora<br />
Bedachungen, Bauklempnerei<br />
Wand- und Abdichtungstechnik<br />
chen, bezirksweit tätigen GmbH zur<br />
beruflichen Bildung energisch nach<br />
voran getrieben haben. Das zeigt,<br />
dass wir in <strong>Dortmund</strong> bereit <strong>sind</strong> innovativ<br />
zu handeln.<br />
<strong>AWO</strong> Profil: Was werden Sie zum<br />
ersten Schwerpunktthema Ihrer Amtszeit<br />
machen?<br />
Gerda Kieninger: Das übergreifende<br />
Thema der kommenden Jahre<br />
wird die Kampagne zur Mitgliederwerbung<br />
sein, die in diesem Jahr im<br />
<strong>AWO</strong> Bezirk Westliches Westfalen<br />
startet. Zur Zeit haben wir in <strong>Dortmund</strong><br />
etwa 8000 Mitglieder. Ich bin<br />
der Meinung, dass wir dieses Niveau<br />
halten können und eigentlich sogar<br />
um mindesten 20 Prozent erhöhen<br />
müssten. Eine der beiden <strong>neue</strong>n<br />
Arbeitsgruppen wird sich ausschließlich<br />
mit diesem Thema beschäftigen.<br />
<strong>AWO</strong> Profil: 2005 wird die <strong>AWO</strong><br />
mit der Stadt über die Zukunft der<br />
Begegnungsstätten diskutieren.<br />
Gerda Kieninger: Zur Zeit klären<br />
wir ab, was wir wirklich wollen, aber<br />
auch was wir in die Zusammenarbeit<br />
einbringen können. Wir wollen gut<br />
vorbereitet in die Gespräche mit der<br />
Kommune gehen.<br />
<strong>AWO</strong> Profil: Da wartet viel Arbeit.<br />
Gerda Kieninger: Ich wusste, was<br />
auf mich zukommt und ich gehe die<br />
Sache mit Spaß und Lust an, so dass<br />
Stress gar nicht aufkommen kann. Es<br />
kommen ja auch noch viele Termine<br />
in den Ortsvereinen hinzu. Aber ich<br />
genieße den Kontakt mit den Mitgliedern<br />
und bin immer neugierig, das zu<br />
hören, was vor Ort läuft.<br />
Interview: Karl-Martin Flüter<br />
FREUND BAU GmbH<br />
Overhoffstraße 42 Telefon 02 31/961011-0<br />
44379 <strong>Dortmund</strong> Telefax 02 31/61 57 96
Generationswechsel<br />
Selten war eine Konferenz der<br />
<strong>AWO</strong> in <strong>Dortmund</strong> mit so viel<br />
Spannung erwartet worden wie in<br />
diesem Jahr. Um die Nachfolge<br />
von Ferdinand Hollmann hatten<br />
sich zwei Kandidaten beworben.<br />
Selbst am Tag der Unterbezirkskonferenz<br />
war alles<br />
offen. Zu Beginn<br />
der alle vier Jahre<br />
stattfindenden Versammlung<br />
hätte niemand<br />
voraussagen<br />
können, wie sie zu<br />
Ende geht. Eine Entscheidung<br />
zeichnete<br />
sich erst als, als<br />
Norbert Roggenbach<br />
bei seiner Vorstellung<br />
im letzten<br />
Teil seiner Rede<br />
deutliche Worte<br />
wählte, die Amtsführung<br />
von Ferdinand Hollmann<br />
kritisierte und die Mitbewerbering<br />
Gerda Kieninger direkt anging. Das<br />
stieß unter der Deligierten auf hörbaren<br />
Unwillen und war vielleicht wahlentscheidend.<br />
102 Delegierte entschieden<br />
sich für die Landtagsab-<br />
In ihrer letzten,<br />
kämpferischen Rede<br />
appellierte Gretel<br />
Hagt an die <strong>AWO</strong>,<br />
ihre tradionellen<br />
Werte nicht aufzugeben.<br />
geordnete Gerda Kieninger, 89 für<br />
Norbert Roggenbach. Viel knapper<br />
geht es nicht.<br />
Gerda Kieninger hatte sich in ihrer<br />
Rede vor der Unterbezirkskonferenz<br />
als Kandidatin vorgestellt,<br />
die sowohl das Dienstleistungsunter-<br />
nehmen <strong>AWO</strong> weiterhin nach vorne<br />
bringen will, aber auch der Basis in<br />
den Ortsvereinen nahe steht. Als<br />
SPD-Landtagsabgeordnete, die im<br />
kommenden Jahr in <strong>Dortmund</strong> wieder<br />
zur Wahl steht, sei über sie der<br />
Kontakt zur Landesregierung garantiert.<br />
Und schließlich, so die<br />
Bewerberin in ihrer<br />
durchaus kämpferischen<br />
Rede, sei die Arbeiterwohlfahrt<br />
von Frauen gegründet<br />
und jahrzehntelang von<br />
Frauen geleitet worden. Die<br />
Mehrzahl der Mitglieder<br />
seien noch immer Frauen.<br />
Da mache es durchaus<br />
Sinn, eine Frau an die Spitze<br />
des Unterbezirks zu wählen.<br />
Ein andere Frau, die seit vielen Jahren<br />
in <strong>Dortmund</strong> die Geschicke der<br />
<strong>AWO</strong> mitbestimmt hatte, verabschiedete<br />
sich mit einem engagierten Bekenntnis<br />
zu den tradionellen Werten<br />
der Arbeiterwohlfahrt aus dem Vorstand.<br />
Vor allem gehe es darum, anderen<br />
zu helfen,<br />
rief Gretel Hagt<br />
den Delegierten<br />
zu, nichts anderes<br />
habe sie als stellvertretendeVorsitzende<br />
gewollt.<br />
Man müsse immer<br />
daran erinnern,<br />
dass Solidarität<br />
der Schwachen<br />
müsse im Vordergrund<br />
der <strong>AWO</strong>-<br />
Arbeit stehe.<br />
13 Jahre lang<br />
hatte Ferdinand<br />
Hollmann an der Spitze des Unterbezirks<br />
gestanden. Aus Altersgründen<br />
stand er für eine Kandidatur nicht<br />
mehr zur Verfügung. Der scheidende<br />
Vorsitzende hat die <strong>AWO</strong> derart stark<br />
geprägt, dass der Abschied wie ein<br />
Generationswechsel anmutet. Unter<br />
ihm hat sich die <strong>AWO</strong> im hauptamtlichen<br />
Bereich zu einem modernen<br />
Dienstleistungsunternehmen gewandelt,<br />
das in <strong>Dortmund</strong> und innerhalb<br />
der <strong>AWO</strong> einen hervorragenden Ruf<br />
genießt. Die Gründung der dobeq<br />
und der Umzug in die Klosterstraße<br />
fallen in diese Zeit. Von den Delegierten<br />
erhielt Ferdinand Hollmann<br />
zum Abschied herzlichen Beifall -<br />
ganz zurückziehen wird er sich allerdings<br />
nicht. Als Revisor gehört er dem<br />
<strong>neue</strong>n Bezirksvorstand an. (flü)<br />
Emotionen: Die<br />
beiden Kandidaten<br />
Sekunden nachdem<br />
der Wahlvorstand<br />
das Ergebnis<br />
bekanntgegeben hat.<br />
Zu den Fotos: (obere Bildleiste, rechts): Gratulationsparcours - zeitweilig bildete<br />
sich eine lange Schlage von Freunden, Mitgliedern und Mitarbeitern, die der<br />
<strong>neue</strong>n Vorsitzende alle Gute für ihr Amt wünschen wollten. (Foto oben, links):<br />
Das <strong>neue</strong> Führungstrio im <strong>AWO</strong>-Unterbezirk: Gerda Kieninger, Hans-<br />
Jürgen Unterkötter (links) und Helmut Feldmann.<br />
Bildleiste unten links: Der Vorstand zeichnete eine Reihe verdienter <strong>AWO</strong>-<br />
Mitglieder für ihr Engagement aus. Auf dem Foto fehlt Jutta Wisbar, die am 3.<br />
Mai verstarb. (Foto unten rechts) Bodo Champignon und Andreas Gora<br />
übereichten Helga Zeitler eine Ehrung für ihre besonderen Verdienste.<br />
Anträge: Stadt soll Entgeltordnung ändern<br />
Den Delegierten der Unterbezirkskonferenz 2004 lag eine Reihe von<br />
Anträgen vor, die sich auf die bundesweite Sozialpolitik genauso wie<br />
Probleme in <strong>Dortmund</strong>er Stadtteilen bezogen.<br />
Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer (Foto), Gast der Konferenz,<br />
wird es mit Interesse vernommen haben. Aus dem Ortsverein Wickede<br />
stammte der Antrag, die seit 2003 gültige Entgeltordnung der Stadt <strong>Dortmund</strong><br />
für die Nutzung städtischer Räume durch Vereine zu<br />
ändern, weil sie soziale Vereine benachteiligt.<br />
Wickede forderte auch, die bis 2005 laufenden<br />
Verträge für die Begegnungsstätten mit der Stadt<br />
<strong>Dortmund</strong> zu verlängern.<br />
Gute Nachricht für die Redaktion: Die Konferenz<br />
entschied, dass <strong>AWO</strong> Profil auf Dauer fortgeführt<br />
und per Post verschickt werden soll.<br />
Der <strong>neue</strong> Vorstand<br />
Vorsitzende: Gerda Kieninger<br />
Stellvertreter: Hans-Jürgen Unterkötter, Helmut Feldmann<br />
Beisitzer: Ingrid Boetzel; Wulf Erdmann, Richard Fiebig, Dieter Forsthuber,<br />
Ulrich Humke, Olaf Radtke, Renate Riesel, Angela Schilling,<br />
Berndt Schmidt, Friedhelm Sohn<br />
Revisoren: Karlheinz Heinrich, Manfred König, Walter Mielke,<br />
Friedhelm Mocek, Wilhelm Möller<br />
Ehrungen<br />
Der Vorsitzende im <strong>AWO</strong>-Bezirk Westliches Westfalen, Bodo Champignon,<br />
ehrte während der Unterbezirkskonferenz verdiente Mitglieder der <strong>AWO</strong> in<br />
<strong>Dortmund</strong>. Das Ehrenzeichen der <strong>AWO</strong> für langjähriges ehrenamtliches<br />
Engagement erhielten: Lisa Brindöpke, Maria Hillebrand, Anton Neubauer,<br />
Klara Regge, Elsi Seegers.<br />
Die Verdienstmedaille der <strong>AWO</strong> erhielten: Rolf Baecker, Elisabeth Faber,<br />
Gretel Hagt, Helga Hollmann, Brunhilde Ravenschlag, Erika Sperber,<br />
Ruth Wagner, Jutta Wisbar. Helga Zeitler wurde für ihre besonderen<br />
Verdienste geehrt.
Großzügige Spende der gebo GmbH<br />
20.000 Euro <strong>sind</strong> die Spezialwerkzeuge<br />
wert, die die Firma „gebo<br />
GmbH“ jetzt als Spende für die gemeinsame<br />
Metallausbildung der<br />
dobeq und der RAG BILDUNG<br />
überreichte.<br />
Es handelt sich um ein Fräswerkzeug<br />
zur Werkstückbearbeitung, ein<br />
Oberflächenrauheitsmessgeraät sowie<br />
ein digitales Höhenmessgerät: alles<br />
in allem eine Ausstattung, die in<br />
Ausbildungswerkstätten längst nicht<br />
selbstverständlich ist.<br />
Dank der großzügigen Sachspende<br />
können die Azubis in der Metall-<br />
Drei Wochen Fuerteventura - das<br />
muss nicht unbedingt drei Wochen<br />
Strandurlaub bedeuten.<br />
Miguel de Souza Alves (24, Foto)<br />
kann das bestätigen. Der dobeq-<br />
Azubi, Fachrichtung Konstruktionsmechaniker,<br />
war drei Wochen<br />
auf der Kanareninsel und<br />
hat dort gearbeitet.<br />
Möglich wurde Auslandsaufenthalt<br />
durch seinen Lehrer am Leopold-<br />
Hoesch-Berufskolleg, Ludger<br />
Maas, der den Kontakt im Rahmen<br />
eines Europaprojekts herstellte und<br />
auch die 12köpfige Reisegruppe betreute.<br />
Weil es auf Fuerteventura gut mit<br />
der Sprache klappte - Miguel de<br />
Souza Alves spricht fließend Portugiesisch,<br />
Spanisch liegt da nicht fern -<br />
wurde er als Übersetzer universal ein-<br />
werkstatt auf dem Gelände der RAG<br />
Bildung am Bärenbruch in Kirchlinde<br />
noch besser geschult werden. Schon<br />
jetzt liegt die Erfolgsquote der Azubis<br />
bei der Abschlussprüfung bei 80 Prozent<br />
- ein Hinweis, wie erfolgreich<br />
Benachteiligtenförderung sein kann,<br />
wenn sie so professionell durchgeführt<br />
wird.<br />
(Foto v. l.) Ausbilder Martin Bruns,<br />
Andreas Knop, Günter Lendzian,<br />
Dieter Schlee (alle gebo werkzeuge<br />
GmbH), Heinz Feuerborn (dobeq<br />
GmbH) und Karen Härtling, stellvertretende<br />
Leiterin des Bildungszentrums.<br />
Arbeitsplatz Fuerteventura<br />
gesetzt. So kam es, dass er nicht nur<br />
eine Werkstatt von innen kennenlernte,<br />
sondern auch alle anderen<br />
einschlägigen Fachbetriebe auf der<br />
Insel. Angesichts der umfassenden<br />
Marktübersicht, die er dabei gewonnen<br />
hat, könnte er sich vorstellen,<br />
später dort zu arbeiten.<br />
Im Moment ist das aber noch Zukunft.<br />
Im Dezember steht die Abschlussprüfung<br />
an. Außerdem bereitet<br />
er als begeisterter TV-Amateur zur<br />
Zeit einen Film über Fuerteventura<br />
vor: „Damit die Leute sehen, dass wir<br />
dort nicht nur Urlaub gemacht haben.“<br />
Der Offene Kanal <strong>Dortmund</strong><br />
hat bereits Interesse angemeldet.<br />
Und Besuch erwartet Miguel de<br />
Souza Alves auch: In den nächsten<br />
Wochen steht der Gegenbesuch mit<br />
Azubis von den Kanaren an.<br />
Ökologisch handeln,<br />
Andreas Buhr hat es nachgerechnet.<br />
Ohne Perlator – einen kleinen<br />
metallischen Einsatz – fließen 12<br />
Liter bestes Trinkwasser pro Minute<br />
durch den Kran. Mit Perlator<br />
<strong>sind</strong> es nur noch 3 Liter. Oder das<br />
Recyclingpapier: Schont nicht nur<br />
die Umwelt, sondern ist auch<br />
noch billiger. 500 Euro bringt das<br />
allein in der Zentrale in der<br />
Klosterstraße im Jahr ein, weiß<br />
Andreas Buhr.<br />
Seit Herbst letzten Jahres ist der Sozialpädagoge<br />
Leiter des Umweltteams,<br />
das für den <strong>AWO</strong> Unterbezirk,<br />
die dobeq und die <strong>AWO</strong>-<br />
Werkstätten nach Wegen sucht, die<br />
Umwelt zu schonen und auf diese<br />
Weise Geld zu sparen. Diese Mischung<br />
aus Ökologie und Ökonomie<br />
hat einen Namen. „Ökoprofit“ heißt<br />
das Gütezeichen, das die dobeq<br />
stellvertretend für die <strong>AWO</strong> in <strong>Dortmund</strong><br />
im Herbst erwerben kann. Voraussetzung<br />
ist allerdings, dass die<br />
Prüfer davon überzeugt <strong>sind</strong>, dass<br />
tatsächlich ökologisch verantwortungsvoll<br />
gearbeitet wird.<br />
Das Zertifikat „Ökoprofit“ wird<br />
bundesweit vergeben. In <strong>Dortmund</strong><br />
bereiten sich zur Zeit 12 Unternehmen<br />
auf die Zertifizierung vor –<br />
darunter auch die <strong>AWO</strong> für das<br />
StadtZentrum in der Klosterstraße.<br />
Die Geschäftsführung verspricht sich<br />
davon einen Imagegewinn, aber<br />
auch ganz handfeste Vorteile: Umweltschutz<br />
muss sich lohnen.<br />
Für Andreas Buhr ist das selbstverständlich.<br />
„Alles gehört zusammen<br />
und tritt miteinander in Wechselwirkung“,<br />
ist er überzeugt. Wirtschaft<br />
und Umweltschutz, Image und Verantwortung:<br />
Der Zusammenhang<br />
muss nicht konstruiert, sondern nur<br />
aufgedeckt und belebt<br />
werden.<br />
Nicht die großen Ankündigungen<br />
verändern<br />
die Welt, ist Andreas Buhr<br />
überzeugt, sondern die<br />
kleinen Veränderungen<br />
im Alltag, die Umstellung<br />
in der Routine. Das<br />
braucht Geduld und Aufmerksamkeit<br />
– eine Botschaft,<br />
die der 34jährige<br />
gerne vertritt. Privat befindet<br />
er sich in einer Ausbildung<br />
zum Yogalehrer:<br />
„Dort werden dieselben<br />
ethischen Werte vertreten.“<br />
Zu seinem „Teilzeit-Zusatz-Job“<br />
als Ökoprofit-<br />
Beauftragter – eigentlich<br />
arbeitet er in der Kooperativen Ausbildung<br />
der dobeq - ist er gekommen,<br />
weil er irgendwann vorgeschlagen<br />
hat, das Büropapier auf<br />
Recyclingware umzustellen. Seitdem<br />
rechnet er und schaut auf die Details.<br />
Macht es Sinn, Zeitschaltuhren einzubauen,<br />
um den Stromverbrauch zu<br />
reduzieren? Sollen die Druckerpatronen<br />
nachgefüllt werden? Arbeitet<br />
die Heizung wirklich einwandfrei<br />
Profit machen<br />
Wie der <strong>AWO</strong> Unterbezirk Umweltschutz betreibt und dabei Geld spart.<br />
Wohin mit den leeren Druckerpatronen? Eine der Fragen, mit denen sich Andreas Buhr<br />
beschäftigt.<br />
oder wird irgendwo Geld verpulvert?<br />
Auf welchem Stand ist die Wärmedämmung?<br />
Fragen über Fragen – und alle verlangen<br />
nach einer Antwort. „Das ist<br />
eine Menge theoretische Arbeit“, sagt<br />
er. Dafür können sich die ersten Erfolge<br />
sehen lassen, und das nicht nur<br />
Perlatoren: Klein, aber ungeheuer effektiv. Damit kann man<br />
Geld sparen.<br />
bei den Perlatoren. Beim dobeq-Jubiläum<br />
im Big-Tipi-Fredenbaum beispielsweise<br />
wurde auf ökologische<br />
Standards geachtet.<br />
Die <strong>AWO</strong> ist ohnehin ein Öko-Vorreiter<br />
in <strong>Dortmund</strong>. So erzeugen<br />
Photovoltaikanlagen auf dem Dach<br />
des StadtZentrum in der Klosterstraße<br />
und auf dem Schultenhof klimaschonend<br />
Strom. Jetzt soll diese Entwicklung<br />
forciert werden. Allerdings<br />
geht das tatsächlich nur, wenn alle<br />
Mitarbeiter mitmachen. Ein Zertifikat<br />
an der Wand ist nichts wert, wenn der<br />
Müll weiterhin in die falsche Tonne<br />
geworfen wird. “Verantwortung haben<br />
wir alle”, sagt Andreas Buhr,<br />
„letztendlich müssen sogar die Reinigungskräfte<br />
aufpassen, wie und welchen<br />
Mitteln sie arbeiten.“<br />
Dass Ökologie und<br />
Ökonomie zusammengehen,<br />
hat sich<br />
noch nicht unbedingt<br />
herumgesprochen.<br />
Dabei ist der Zusammenhang<br />
evident. Allein<br />
in den Werkstätten,<br />
hat der Arbeitskreis<br />
ausgerechnet,<br />
kann jährlich ein<br />
fünfstelliger Betrag<br />
eingespart werden.<br />
Richtig groß können<br />
diese Beträge werden,<br />
wenn das <strong>AWO</strong>-<br />
Gebäude an der<br />
Gneisenaustraße er<strong>neue</strong>rt<br />
wird. Für diesen<br />
Fall hat Andreas Buhr eine lange<br />
Liste von Vorschlägen parat: von<br />
der Dämmung über eine moderne<br />
Heizungsanlage – Solarwärme – bis<br />
hin zu einer ökologisch sinnvollen Beleuchtung<br />
oder Wassertanks für die<br />
Toilettenspülung. Die Geneisenaustraße<br />
könnte ein großer Schritt nach<br />
vorne sein – ein einem Bereich, der<br />
sonst auf die Politik der kleinen Schritte<br />
setzt. (flü)
Mitarbeiter der russischen „Internationalen Gemeinnützigen Organisation Behinderter“ machten auf dem Reiterhof Station.<br />
Vom deutschen Sozialsystem abgucken<br />
Eine staatlich geregelte Versorgung<br />
körperlich und geistig Benachteiligter<br />
ist in Russland Utopie.<br />
Gemeinnützige Helfer aus<br />
Moskau möchten das ändern und<br />
besuchten zum Erfahrungsaustausch<br />
die Einrichtungen der<br />
Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt<br />
<strong>Dortmund</strong>.<br />
„Von erschlagen bis erstaunt war<br />
alles dabei“, sagt Rudi Jacobs, Leiter<br />
der sozialen Dienste, über die<br />
Reaktionen der russischen Gäste auf<br />
das Niveau der hiesigen sozialen<br />
Leistungen.<br />
Die Vertreter der „Internationalen<br />
Gemeinnützigen Organisation Behinderter“<br />
aus Moskau seien sichtlich<br />
beeindruckt gewesen, was in Dort-<br />
mund für körperlich und geistig behinderte<br />
Menschen getan wird. Die Delegation<br />
aus Moskau, angeführt vom<br />
Organisationsvorsitzenden Antolij<br />
Drosd, war drei Tage in <strong>Dortmund</strong> zu<br />
Gast, um sich vom deutschen Sozialsystem<br />
„was abzugucken“, wie Drosd<br />
sagte.<br />
Übersetzt wurden seine Worte von<br />
der gebürtigen Russin Alla Trachtenberg,<br />
Gruppenleiterin in den Werkstätten.<br />
Außerdem kümmerte sich Landsmann<br />
Jossif Lagover um die Delegation<br />
aus seiner Heimat. Lagover, der<br />
seit elf Jahren in <strong>Dortmund</strong> lebt, hatte<br />
den Kontakt hergestellt.<br />
Die Gäste besuchten die Werkstätten,<br />
das Zentrum für Reittherapie in<br />
Lünen und den Schultenhof. „Wir<br />
Gärtnerei jetzt in Regie der Werkstätten<br />
In den Werkstätten der <strong>AWO</strong> entsteht ein<br />
<strong>neue</strong>s Angebot für Menschen mit<br />
Schwerstmehrfachbehinderungen, Integrationsproblemen<br />
sowie autistischen<br />
Verhaltensweisen.<br />
Dieses Angebot soll in den Arbeitsbereich<br />
„Verpackung“ eingebunden werden und<br />
verfolgt das primäre <strong>Ziel</strong>, diesen Personenkreis<br />
in den regulären Arbeitsbereich zu integrieren.<br />
Als Schwerpunkte für die Vorbereitung der<br />
Integration <strong>sind</strong> verhaltenstherapeutische<br />
Einzelmaßnahmen, Entwicklung sozialer<br />
Kompetenten sowie die Eingewöhnung an<br />
den Produktionsbereich durch Erfahren des<br />
Arbeitsumfeldes und äußerer Umgebungseinflüsse<br />
geplant.<br />
Die Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt<br />
haben die Gärtnerei<br />
der dobeq übernommen.<br />
Jahrelang hat die dobeq-Gärtnerei<br />
in der Berufsvorbereitung mit<br />
schwer vermittelbaren Jugendlichen<br />
gute Arbeit geleistet. Nach der Kürzung<br />
des Landesjugendplans konnte<br />
der Betrieb in der bisherigen Form<br />
nicht weiter geführt werden. Alle Verantwortlichen<br />
<strong>sind</strong> deshalb froh, dass<br />
die Gärtnerei ohne jegliche Veränderung<br />
weitergeführt wird.<br />
An den wunderschönen Blumen<br />
und Gewächsen wird sich auch in Zukunft<br />
nichts ändern, nur die Pflege<br />
und Hege der Pflanzen ist in <strong>neue</strong>r<br />
Neue Integrativgruppe in den <strong>AWO</strong>-Werkstätten<br />
Da bei den behinderten Menschen ein erhöhter<br />
Pflegebedarf besteht, müssen bestimmte<br />
räumliche Voraussetzungen und Gegebenheiten<br />
geschaffen werden.<br />
Die gesamte Planung zum Aufbau der notwendigen<br />
Infrastruktur ist abgeschlossen, so<br />
dass mit den ersten Bauarbeiten bereits begonnen<br />
wurde. Es handelt sich hierbei<br />
zunächst um die Einrichtung eines zentralen<br />
Pflegebereiches, um eine optimale Versorgung<br />
der behinderten Menschen zu gewährleisten.<br />
Diese erste Stufe soll bis zu den Sommerferien<br />
abgeschlossen sein.<br />
Im Anschluss soll der Umbau des Bereiches<br />
Verpackung beginnen. Die Eröffnung der<br />
<strong>neue</strong>n Gruppe ist noch in diesem Jahr geplant.<br />
überlegen, was sich davon in Moskau<br />
irgendwie realisieren lässt“, so Jossif<br />
Lagover, „denn in Russland ist man<br />
noch 100 Jahre von so einer Versorgung<br />
entfernt“.<br />
Immerhin würde die Putin-Regierung<br />
mittlerweile reiche Unternehmen<br />
durch Abgaben zwingen, die<br />
Gründung sozialer Dienste zu subventionieren.<br />
Die russsische Delegation bedankte<br />
sich mit Bildern, gemalt von behinderten<br />
Menschen aus Moskau, die in<br />
eine Ausstellung einfließen sollen.<br />
So hoffen auch Drosd und<br />
Lagover, dass behinderte Menschen<br />
in Russland aufgrund ihrer Ideenreise<br />
bald besser gestellt <strong>sind</strong> und wieder<br />
„Land“ sehen.<br />
Regie. Für die behinderten Beschäftigten<br />
der Werkstätten ist ein <strong>neue</strong>r<br />
Arbeitsbereich hinzu gekommen, der<br />
ihnen viel Freude macht, weil auch<br />
der Ausbilder Falk Krey (Foto) als<br />
Gruppenleiter zu den Werkstätten<br />
wechselte.<br />
Für die Ortsvereine sowie alle weiteren<br />
Kunden hat sich allerdings die<br />
Rufnummer geändert:<br />
Tel. 02 31/84 75-0<br />
oder 02 31/84 75 51 (Falk Krey)<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. bis Do. 9.00 – 12.00<br />
und 13.00 – 15.00 Uhr<br />
Fr.: 9.00 – 13.00 Uhr<br />
<strong>AWO</strong> intern:<br />
Volker Pagel (Küchenmeister)<br />
Der Arbeitstag von Volker Pagel (51) beginnt pünktlich um 6.30 Uhr.<br />
Frühmorgens, wenn andere noch frühstücken, trifft er bereits die ersten Vorbereitungen<br />
für das Mittagsessen, das die Bewohner der <strong>AWO</strong>-Seniorenwohnstätte<br />
in Eving und von mehreren <strong>AWO</strong>-Wohnheimen in einigen Stunden zu<br />
sich nehmen werden.<br />
„Ranhalten muss man sich schon“, sagt der Küchenmeister. Es ist ja nicht nur<br />
so, dass gegen Mittag 180 Menüs fertig sein müssen. „Ein Zehn- bis Zwölfstundentag<br />
kommt schnell zusammen“, sagt Volker Pagel - und wenn der<br />
zweite Koch im Haus Urlaub macht, steht er auch schon 14 Tage<br />
hintereinander an Herden und Töpfen.<br />
Auf den Leiter der Großküche in der Seniorenwohnstätte warten neben dem<br />
Kochen viele andere Aufgaben: Speisepläne schreiben, Bestellungen aufgeben<br />
und kontrollieren, Dienstpläne schreiben und Absprachen mit Bewohnern und<br />
Mitarbeitern treffen. Die Bewohner haben in Eving ein großes Mitspracherecht.<br />
Jede Woche darf eine andere Wohngruppe mitbestimmen, was auf den Tisch<br />
kommt.<br />
Der Stress ist kein Problem für den Koch. „Wenn man das nicht ab kann, ist<br />
man hier fehl am Platz“, sagt der 51jährige, der seit 21 Jahren bei der <strong>AWO</strong><br />
<strong>Dortmund</strong> arbeitet. Zuvor hatte er viel Berufserfahrung gesammelt. Nach<br />
seiner Lehre war er Anfang der siebziger Jahre unterwegs, arbeitete in Hotels in<br />
Österreich und in Süddeutschland und fuhr zur See. Dann kam die Bundeswehr,<br />
die er 1982 als Küchenfeldwebel verließ.<br />
Wenige Monate später stellt ihn die <strong>AWO</strong> in <strong>Dortmund</strong> für das neu eröffnete<br />
Eugen-Krautscheid-Haus ein. „Damals haben wir noch für die <strong>AWO</strong>-Werkstätten<br />
gekocht, das waren jeden Tag fast 400 Mahlzeiten“, erinnert er sich.<br />
1989 übernahm Volker Pagel die Leitung der Küche in der <strong>neue</strong>n Seniorenwohnstätte<br />
in Eving und wurde damit Chef von 16 Mitarbeitern im hauswirtschaftlichen<br />
Bereich. Aus der <strong>AWO</strong>-Einrichtung ist er seitdem nicht mehr<br />
wegzudenken, denn Volker Pagel ist mehr als nur der Küchenleiter. Er hat<br />
Akzente für das gemeinsame Zusammenleben gesetzt. So <strong>sind</strong> die Aktionswochen<br />
in der Seniorenwohnstätte allseits beliebt. Ob nun Mittelalter- oder<br />
Italienwoche, ob das Thema China oder Bayern ist, immer bemüht sich die<br />
Küche mit den anderen Mitarbeitern darum, in einem entsprechenden Ambiente<br />
Speisen zu servieren, die in diesen Zusammenhang passen. Sogar spezielle<br />
Speisekarten werden liebevoll angefertigt.<br />
Auch im organisatorischen Bereich hat Volker Pagel Ecksteine gesetzt.<br />
Mehrere Jahre dauerte es, bis er das Qualitätshandbuch für den hauswirtschaftlichen<br />
Bereich erstellt hatte. In dem Werk <strong>sind</strong> alle Aufgaben und<br />
Arbeiten penibel beschrieben. „Das hat den Vorteil, dass sich heute niemand<br />
mehr rausreden kann, er hätte ja nicht gewusst, dass dies und das erledigt<br />
werden muss“, sagt der Küchenmeister, „andererseits können wir stets nachweisen,<br />
dass wir alle rechtlichen Auflagen hundertprozentig erfüllen.“<br />
Volker Pagels Ehefrau Gerda arbeitet ebenfalls im hauswirtschaftlichen<br />
Bereich der <strong>AWO</strong>-Seniorenwohnstätte in Eving. „Wenn man dann erschöpft<br />
nach Hause kommt und gedanklich nicht von der Arbeit loskommt, können wir<br />
in Ruhe noch mal alles besprechen“, schätzt Volker Pagel diesen Umstand.<br />
Nur in einer Sache versteht seine Frau keinen Spaß. Zu Haus darf er nicht<br />
kochen. „Das hat sie verboten“, sagt er, „ich habe einfach die Arbeitsweise aus<br />
der Großküche drauf. Danach sieht es zu Hause leider aus wie auf einem<br />
Schlachtfeld.“ (flü)<br />
Elektrotechnik GmbH – Geschäftsführer Ulrich Moog<br />
Elektro-Installationen Altbau-Sanierungen<br />
Elektro-Speicherheizungen Reparaturen aller Art<br />
Industrie-Anlagen Antennenbau- und Kabelfernsehen<br />
44145 <strong>Dortmund</strong> 1 • Tiefe Straße 50 (Zufahrt von der Soester Straße) Telefon 02 31/81 8018 Fax 02 31/<br />
5<br />
<strong>AWO</strong> PROFIL
<strong>AWO</strong> PROFIL<br />
6 Ehrenamt heute<br />
Ulrike Pihl, Sozialarbeiterin<br />
Wenn man es aus der heutigen Perspektive sieht, war es eigentlich nur<br />
logisch, dass Ulrike Pihl die <strong>neue</strong> - nach langer Zeit erste - Vorsitzende des<br />
<strong>AWO</strong> Ortsvereins in Lanstrop geworden ist.<br />
Vor fast zwanzig<br />
Jahren wurde sie<br />
Auszubildende in<br />
den <strong>AWO</strong>-Werkstätten<br />
in Lindenhorst.<br />
Nach ihrer<br />
Ausbildung arbeitete<br />
die Bürokauffrau<br />
zuerst in<br />
der Materialbeschaffung,<br />
dann -<br />
nach einer Fortbildung<br />
- wurde sie<br />
Gruppenleiterin im<br />
Montagebereich.<br />
Schließlich übernahm<br />
sie eine<br />
Gruppenleitung in<br />
der Garten- und<br />
Landschaftspflege<br />
und lernte dabei<br />
ihren späteren<br />
Wohnort Lanstrop<br />
kennen. Im Auftrag<br />
der Wohngesellschaft<br />
LEG<br />
hielt ihre Gruppe die Grünanlagen in Lanstrop sauber.<br />
So sehr gefiel es ihr in dem landschaftlich attraktiven <strong>Dortmund</strong>er Stadtteil,<br />
dass sie 2001 sogar dorthin zog und eine richtige Lanstroperin wurde,<br />
die bei Teutonia Lanstrop kickt, in der Kirchengemeinde aktiv ist und seit<br />
März den <strong>AWO</strong> Ortsverein leitet.<br />
Wie das Leben so spielt, hat Ulrike Pihl nur wenige Monate, bevor sie<br />
ehrenamtliche <strong>AWO</strong>-Vorsitzende in Lanstrop wurde, ihren Job in den <strong>AWO</strong>-<br />
Werkstätten nach genau neunzehneinhalb Jahren aufgegeben. Zuletzt<br />
hatte sie noch einen Teil ihrer Arbeitsgruppe im L-Shop eingearbeitet und in<br />
das bestehende Team integriert.<br />
So zielstrebig, wie sie in den letzten zwei Jahrzehnten eine Aufgabe nach<br />
der anderen übernommen hatte, so zielstrebig hat sie nämlich seit 1998<br />
neben der Arbeit studiert. Anfang dieses Jahres machte sie an der evangelischen<br />
Fachhochschule Bochum das Diplom als Sozialarbeiterin. Weil in<br />
den Werkstätten keine Stelle für eine Sozialarbeiterin frei war, wechselte<br />
Ulrike Pihl zum Psychosozialen Trägerverein „Ambulant Betreutes Wohnen“<br />
(PTV). Leicht ist ihr das nicht gefallen, aber „es war gut, mal etwas<br />
Neues kennenzulernen und <strong>neue</strong> Wege zu gehen“, sagt sie.<br />
Trotz der Trennung haben beide Parteien immer noch eine gute Meinung<br />
voneinander - wie sonst wäre es zu erklären, dass die <strong>AWO</strong> Ulrike Pihl<br />
fragte, ob sie sich in Lanstrop zur Wahl stellen wolle, und dass die Gefragte<br />
trotz einiger Bedenken zusagte.<br />
Lanstrop ist kein einfacher Ortsverein. Lange Zeit wurde der Ortsverein<br />
aus Derne und Kirchderne „mitgemanagt“. Doch jetzt stand die Existenz der<br />
Begegnungsstätte auf dem Spiel, weil keine Helfer mehr zur Verfügung<br />
standen.<br />
Ulrike Pihl organisierte eine Bürgerversammlung. Es stellte sich heraus,<br />
dass die Lanstroper ihre Begegnungsstätte erhalten wollen. Das geht aber<br />
nur, wenn die Lanstroper sich engagieren und der Ortsverein, der die<br />
Begegnungsstätte betreibt, sich öffnet. „Wir müssen jünger werden, Aussiedler<br />
und türkische Mitbürger einladen, Jugendliche und Familien ansprechen“,<br />
sagt die 35jährige Vorsitzende, die weiß, dass ohne sie der Altersdurchschnitt<br />
im Ortsverein noch höher als die jetzige Quote von 69 wäre.<br />
Einen „Ort der Begegnung aller Bürger in Lanstrop“ will sie aus dem<br />
<strong>AWO</strong>-Treff machen und sie ist sich sicher, dass der neugewählte Vorstand ihr<br />
dabei tatkräftig zur Seite steht. „Ich bin eine Teamspielerin“, sagt sie, „nicht<br />
nur beim Fußball.“ (flü)<br />
Der Ortsverein Mengede unter<br />
dem Vorsitz von Jürgen Post übergab<br />
jetzt 500 EUR an das Wohnhaus<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
an der Mengeder Straße. Betriebsleiter<br />
Hans-Gerd Fuchs wird die<br />
Spende für die Beschaffung von Gartenmöbeln<br />
und eine Schaukel verwenden.<br />
5000 EUR überreichte im Mai der<br />
Vorstandsvorsitzende der Sparkasse<br />
<strong>Dortmund</strong> Uwe Samulewicz<br />
unter Beisein der Bürgermeisterin<br />
Marianne Wendzinski an das<br />
Spenden<br />
Nachbarschaftshaus Fürst<br />
Hardenberg e.V. in Lindenhorst.<br />
Das Nachbarschaftshaus – unter der<br />
Leitung von Hubert Scheuer - ist<br />
korporatives Mitglied des <strong>AWO</strong><br />
Unterbezirk <strong>Dortmund</strong>. Mit der<br />
großzügigen Geldspende kann das<br />
Vorhaben realisiert werden, mit Jugendlichen<br />
im Alter von 12 bis 16<br />
Jahren eine eigene Evinger Jugendzeitung<br />
unter pädagogischer Begleitung<br />
und redaktioneller Unterstützung<br />
zu erarbeiten und diese ins<br />
Internet zu stellen.<br />
<strong>AWO</strong>-Unterbezirk<br />
auf Familientag<br />
Die <strong>AWO</strong> ist für Familien da. Deshalb<br />
waren Dienste und Angebote<br />
der Arbeiterwohlfahrt beim<br />
Familientag im <strong>Dortmund</strong>er Zoo<br />
am 16. Mai gut vertreten.<br />
Der <strong>AWO</strong>-Unterbezirk, die<br />
dobeq GmbH, die AW-Kur & Erholungs<br />
GmbH und das <strong>AWO</strong>-<br />
Bezirksjugendwerk waren mit Infoständen<br />
und Spielangeboten beim<br />
ganztägigen Programm vor dem Eingang<br />
und im Zoo dabei und sie registrierten<br />
ein lebhaftes Interesse.<br />
Im Mittelpunkt der Nachfragen<br />
standen Mutter-Kind-Kuren, Angebote<br />
der Erholungsmaßnahmen für<br />
jung & alt, die Förderung der<br />
Familienerholung, die Nachfrage<br />
nach Plätzen in Tageseinrichtungen<br />
für Kinder oder auch Nachfragen zur<br />
Ganztagsbetreuung an Grund- und<br />
Hauptschulen.<br />
Der landesweite Familientag stand<br />
unter dem Motto „Tierisch stark – Familie<br />
in NRW“. Oberbürgermeister<br />
Dr. Gerhard Langemeyer eröffnete<br />
das Familienfest, das unter der<br />
Schirmherrschaft von Landessozialministerin<br />
Birgit Fischer stand.<br />
Ortsverein Lanstrop neu gegründet<br />
Im März konnte nach längerer Zeit in Lanstrop wieder<br />
ein <strong>neue</strong>r Vorstand gewählt werden. Dadurch wurde die<br />
drohende Schließung der Begegnungsstätte an der<br />
Büttnerstraße verhindert (<strong>AWO</strong>-Profil berichtete). Neue<br />
Vorsitzende ist Ulrike Pihl (siehe aus das Porträt links),<br />
Stellvertreter ist Hans Bogaczyk. Für die Kasse ist Klaus<br />
Kielmann verantwortlich. Schriftführerin ist Ursula<br />
Bogaczyk. Hans Bogaczyk wird im Sommer die Leitung<br />
der Begegnungsstätte übernehmen und Nachfolger von<br />
Peter Krüger sein, der bislang mit seinem Team den<br />
<strong>AWO</strong>-Treff leitete. Erste Aufgabe des <strong>neue</strong>n Vorstandes ist<br />
die Sicherung des Programms der Begegnungsstätte und<br />
die Ausweitung der Öffnungszeiten, etwa an Sonntagen.<br />
Natürlich geht es auch um die Gewinnung <strong>neue</strong>r Mitglieder<br />
und <strong>neue</strong>r ehrenamtlicher Helfer.<br />
Kontakt: Ulrike Pihl, Glockengießerweg 2,<br />
in 44329 <strong>Dortmund</strong>, Tel. 52 96 60<br />
Neuer Standort für Begegnungsstätte<br />
Nach vielen Jahren der Ungewissheit wird im Juli in<br />
Aplerbeck in einem Ladenlokal Rodenbergstraße 70<br />
(gegenüber dem Rodenberg-Center) die <strong>neue</strong><br />
Begegnungsstätte eröffnet. Die Räumlichkeiten der<br />
<strong>neue</strong>n 170 Quadratmeter großen Begegnungsstätte<br />
<strong>sind</strong> vom <strong>AWO</strong> Unterbezirk angemietet.<br />
Vor Ort zeichnen die ehrenamtlichen Helferinnen und<br />
Helfer des Ortsvereins Aplerbeck unter der Leitung des<br />
OV-Vorsitzenden Klaus Kobusch für das Programm und<br />
den Betrieb verantwortlich. Eine Refinanzierung der Kosten<br />
erfolgt im Rahmen des Ratsbeschlusses 1994 über die<br />
Offene Altenarbeit in Begegnungsstätten.<br />
Vermieter des Ladenlokals ist die Wolfgang Erbach<br />
Seniorenwohnen GmbH. Diese wird in Kürze in direkter<br />
Nachbarschaft ein Seniorenzentrum für stationäre Dauerpflege<br />
und Altenwohnungen errichten. Zukünftiger Träger<br />
dieser Einrichtung ist der <strong>AWO</strong> Bezirk WW e.V.<br />
Marie-Juchacz-Plakette für Ferdinand Hollmann<br />
Der Bundesvorstand der Arbeiterwohlfahrt<br />
hat Ferdinand<br />
Hollmann auf der Bezirkskonferenz<br />
mit der höchsten<br />
Verbandsauszeichnung, der Marie-Juchacz-Plakette,<br />
geehrt. Der<br />
Bundesvorsitzende Manfred<br />
Ragati überreichte dem langjährigen<br />
Vorsitzenden der <strong>AWO</strong> in<br />
<strong>Dortmund</strong> die Plakette für sein<br />
„herausragendes Engagement für<br />
die Arbeiterwohlfahrt“.<br />
Ferdinand Hollmann habe am Aufund<br />
Ausbau der sozialen Arbeit in<br />
<strong>Dortmund</strong> und im Bezirksverband<br />
maßgeblich mitgearbeitet, sagte<br />
Manfred Ragati. In seiner 13jährigen<br />
Amtszeit als Vorsitzender der <strong>AWO</strong><br />
<strong>Dortmund</strong> <strong>sind</strong> zahlreiche <strong>neue</strong> Einrichtungen<br />
und Betreuungsdienste<br />
entstanden, so die Tochtergesellschaft<br />
dobeq oder der Schultenhof,<br />
ein bundesweit herausragendes Projekt<br />
der Behindertenhilfe.<br />
AUF GESCHENKE verzichtete Margarete Gießler,<br />
Vorstandsmitglied im Ortsverein Südost/ Gartenstadt<br />
anlässlich ihres 80. Geburtstags. Den Erlös in Höhe<br />
von 300 Euro spendete sie dem Wohnhaus auf dem<br />
Schultenhof. Darüber freute sich Hausleiter Claudia<br />
Möhring riesig. Die Spende wird für den Bau eines<br />
Fahrradschuppen eingesetzt. (v.l.:) Rolf Mohr, OV-<br />
Vorsitzender, Claudia Möhring, Margarete Gießler
<strong>AWO</strong> Bezirk Westliches Westfalen<br />
„Augen zu und durch“ - geht nicht!<br />
Die <strong>AWO</strong> im Westlichen Westfalen<br />
kann die kommenden vier<br />
Jahre gestärkt angehen. Bei der<br />
Bezirkskonferenz am 10. Juni in<br />
Bochum bestätigten die Delegierten<br />
den Vorsitzenden Bodo Champignon<br />
mit großer Mehrheit im<br />
Amt. Das bewährte Führungsduo<br />
Bodo Champignon und Geschäftsführer<br />
Wolfgang Altenbernd<br />
kann also selbstbewusst in<br />
die Zukunft schauen. Die <strong>AWO</strong>-<br />
Bezirkskonferenz war geprägt<br />
durch prominente Gastredner:<br />
Ministerpräsident Peer Steinbrück,<br />
der SPD-Landesvorsitzende<br />
und Landesminister Harald<br />
Schartau sowie die Landesministerin<br />
für Gesundheit, Soziales,<br />
Frauen und Familie Birgit Fischer<br />
traten im Bochumer RuhrCongress<br />
ans Podium.<br />
Geprägt wurden alle Wortbeiträge<br />
von den großen sozialen und gesellschaftlichen<br />
Änderungen in Deutschland.<br />
Ministerpräsident Steinbrück<br />
gab zu, dass die aktuelle Sozialpolitik<br />
einem „Umbau eines bewohnten<br />
Hauses“ gleichkomme. Trotz aller Kritik<br />
müsse die Politik standhaft bleiben<br />
und „Schnellschüsse“ und „Fortsetzungsromane“<br />
vermeiden. Bestimmte<br />
Rahmenbedingungen seien gesetzt:<br />
Die Lebensrisiken müssten weiter abgesichert<br />
bleiben, alle Bundesbürger<br />
sollten den gleichen Zugang zu Bil-<br />
dung und Gesundheit haben: „Es gibt<br />
keine Zweiklassenmedizin“. Steinbrück<br />
sprach sich für die Bürgerversicherung<br />
aus, aber sie müsse in<br />
Strukturen eingebunden werden.<br />
Sein Kabinettskollege Harald<br />
Schartau schlug in die gleiche Kerbe.<br />
Wenn jemand behaupte, „das<br />
Sozialste ist es, wenn alles so bleibt<br />
wie es ist, dann macht er den Leuten<br />
etwas vor“. Birgit Fischer plädierte<br />
für das Modell einer Bürgergesellschaft,<br />
in der jeder einzelne<br />
mehr Verantwortung für sich selbst,<br />
aber auch die Gemeinschaft übernimmt.<br />
Vor 600 Teilnehmern der Konferenz<br />
– Delegierte und Gäste - griffen auch<br />
Bodo Champignon und Wolfgang<br />
Altenbernd das Thema „Veränderung“<br />
auf. Der <strong>AWO</strong> Bezirk habe eine<br />
erfolgreiche Strukturreform hinter sich,<br />
stellte Bodo Champignon fest. Das<br />
sei ein wesentlicher Beitrag dazu, die<br />
Arbeit der <strong>AWO</strong> sicherer zu machen in<br />
einer Gesellschaft, „in der Verbände<br />
der Freien Wohlfahrtspflege seit der<br />
Jahrtausendwende nicht mehr den alten<br />
Stellenwert haben.“ Immer „weniger<br />
an Geld“ steht der Forderung gegenüber<br />
„optimale Dienstleistungen zu<br />
bringen.“ Champignon verwies auf<br />
die schwindenden Mitgliederzahlen.<br />
Ihnen will der Bezirksverband in den<br />
kommenden Jahren mit einer langangelegten<br />
Kampagne begegnen.<br />
Bad Sachsa lockt<br />
Anfang Juni erlebt das „Haus<br />
Waldschlösschen“ den Beginn einer<br />
<strong>neue</strong>n Epoche. Fast ein Jahr<br />
lang haben Freunde und Mitarbeiter<br />
aus dem <strong>AWO</strong> Bezirk Westliches<br />
Westfalen das Haus renoviert.<br />
Jetzt präsentiert es sich im<br />
<strong>neue</strong>n Glanz. Das ideale Ferienziel<br />
in idyllischer Lage über dem<br />
Kurort Bad Sachsa im Harz. Gebucht<br />
werden kann ab sofort gebucht<br />
werden.<br />
Geöffnet ist bereits das zur Einrichtung<br />
gehörende Appartementhaus.<br />
Die vor 100 Jahren erbaute romantische<br />
Villa wird im Spätsommer fertiggestellt.<br />
Dann bietet das Appartementhaus,<br />
was man sich von einem<br />
attraktiven Ferienziel erwartet:13 Appartements<br />
für ein bis vier Personen,<br />
alle ausgestattet mit TV, Telefon und<br />
Einbauköche. Im der stilvoll restaurierten<br />
Villa finden sich individuell<br />
möblierte Einzel- und Doppelzimmer<br />
mit TV, Telefon, Dusche/WC. Geschmackvoll<br />
eingerichtet <strong>sind</strong> die verschiedenen<br />
Aufenthalts-, Lese und<br />
Fernsehräume. Auf Besucher wartet<br />
das hauseigene Schwimmbad.<br />
Bad Sachsa liegt auf 400 Meter<br />
Höhe mitten im Harz. Wer Ruhe und<br />
Erholung sucht, ist hier richtig. Der<br />
Kurbad und seine reizvolle Umgebung<br />
bieten jede Menge Abwechslung:<br />
Viele Wellness- Einrichtungen,<br />
ein Erlebnis- und Spaßbad, Eislaufhalle<br />
(ganzjährig), Hallentennis,<br />
Bowling und viele Rodel- und Skimöglichkeiten<br />
im Winter. Natürlich<br />
lädt die Erholungslandschaft Harz<br />
zum Wandern, Entdecken oder einfach<br />
nur Erholen ein. Die AW Kurund<br />
Erholungs GmbH arrangiert<br />
für Reisegruppen (Ortsvereine) auf<br />
Wunsch spezielle Freizeitprogramme.<br />
Das „Waldschlösschen“ wird überwiegend<br />
Einzelreisenden, Familien<br />
und Seniorengruppen zu Verfügung<br />
stehen. Die Appartements werden in<br />
Selbstversorgung, die Zimmer in der<br />
Villa mit Übernachtung und Frühstück<br />
angeboten. Von größeren Gruppen<br />
kann auch die Gesamteinrichtung<br />
gebucht werden. Weitere Verpflegungswünsche<br />
werden mit Unterstützung<br />
eines Catering-Service für<br />
Gruppen realisiert. Das alles zu mehr<br />
als akzeptablen Einführungspreisen.<br />
Ein Appartement für 1-2 Personen<br />
kostet pro Tag ab 25 Euro.<br />
AW Kur und Erholung GmbH, Kronenstraße<br />
63 - 69, 44139 <strong>Dortmund</strong>, Tel.<br />
0231/5483-249/145/285; Fax: 0231/<br />
5483-140; E-Mail: info@aw-kur.de<br />
Die <strong>AWO</strong> sei und werde auch in<br />
Zukunft ein enger Partner der öffentlichen<br />
Hand bleiben, sagte der<br />
Bezirksgeschäftsführer Wolfgang<br />
Altenbernd in seiner Rede, aber<br />
man werde die „Gestaltungsbedingungen“<br />
der eigenen Arbeit immer<br />
weniger kontrollieren können, die<br />
„Faktoren der Unsicherheit“ würden<br />
zunehmen. Die <strong>AWO</strong> sei ein gut geführtes<br />
Unternehmen, das aber seine<br />
Schwachstellen „sehr genau“ kenne.<br />
„Noch ist es uns möglich, dem einen<br />
oder anderen Unterbezirk aus einer<br />
Notlage zu helfen“, sagte Altenbernd,<br />
„aber wenn wir zukunftsfähig<br />
bleiben wollen, müssen wir uns den<br />
veränderten Rahmenbedingungen<br />
stellen. Augen zu und durch geht<br />
nicht.“<br />
Das heißt auch, dass sich die<br />
<strong>AWO</strong> auf mehr Mitbewerber und verschärften<br />
Konkurrenzdruck einstellen<br />
muss. Um wettbewerbsfähig zu bleiben,<br />
kann der Verband, so Altenbernd,<br />
in der Regel nur an der Stellschraube<br />
„Aufwandsseite“ drehen. In<br />
Pflegediensten machen die Lohnkosten<br />
bis zu 70 Prozent des Aufwands<br />
aus. In Beratungsdiensten sei<br />
der Anteil noch höher.<br />
Die „Tariffrage“ – Altenbernd ist<br />
Vorsitzender der Tarifkommission der<br />
Arbeiterwohlfahrt in Deutschland –<br />
habe aus diesem Grund für die <strong>AWO</strong><br />
eine enorm große Bedeutung. Ange-<br />
Die kommenden Jahre im <strong>AWO</strong><br />
Bezirk Westliches Westfalen werden<br />
im Zeichen der Kampagne<br />
„Einfach viel bewegen – Mitglied<br />
in der <strong>AWO</strong>“ stehen. Inhalte und<br />
Strategie der Aktion wurden auf<br />
der Bezirkskonferenz in Bochum<br />
vorgestellt.<br />
Der <strong>neue</strong> und alte Bezirksvorsitzende<br />
Bodo Champignon hatte in<br />
seiner Rede auf die Gründe für die<br />
Kampagne hingewiesen. „Wir <strong>sind</strong><br />
weniger geworden in der Arbeiterwohlfahrt<br />
in Deutschland“, stellte er<br />
fest, das treffe auch auf den Bezirk<br />
zu. Gründe dafür seien: Die allgemeine<br />
Skepsis besonders junger<br />
Menschen gegenüber großen Organisationen,<br />
der Verlust traditioneller<br />
Milieus und die, für die <strong>AWO</strong><br />
besonders spezifische, demographische<br />
Struktur. Gewissheit ergab sich<br />
durch die Einführung der Zentralen<br />
Mitglieder- und Adressverwaltung.<br />
Bundesweit ging die <strong>AWO</strong> bisher von<br />
600.000 Mitgliedern aus – in der Realität<br />
<strong>sind</strong> es 400.000. Im Bezirk<br />
Westliches Westfalen sank die Zahl in<br />
den zurückliegenden acht Jahren von<br />
60.000 auf rund 50.000.<br />
Mitglieder aber <strong>sind</strong> die Essenz der<br />
<strong>AWO</strong> - ihrer Arbeit und ihres Ansehens<br />
in der Öffentlichkeit. Nur als<br />
starker gemeinnütziger Mitgliederverband<br />
kann sich die <strong>AWO</strong> eindeutig<br />
von rein gewinnorientierten Bewerbern<br />
absetzten. Eine große Zahl<br />
von Mitgliedern im Verband schafft<br />
eine gute Ausgangslage für die not-<br />
Wie der alte und <strong>neue</strong> Vorsitzende Bodo Champignon (Mitte) stammen auch die Vorstandsmitglieder<br />
Gerda Kieninger (Beisitzerin) und Ferdinand Hollmann (Revisor) aus<br />
den Unterbezirk <strong>Dortmund</strong>.<br />
sichts der etwa 50 demonstrierenden<br />
<strong>AWO</strong>-Arbeitnehmer vor dem Ruhr-<br />
Congress benannte Altenbernd seine<br />
Hauptziele - Flexibilität und Differenzierung.<br />
Differenzierung bezogen auf<br />
die unterschiedlichen Arbeitsfelder<br />
und ihre unterschiedliche Finanzierung.<br />
Flexibilität bezogen auf den Umgang<br />
mit Mehrarbeit, zum Sozialzuschlag<br />
zum Ortszuschlag sowie beim<br />
Ergebnis- und Leistungsbezug bei Urlaubs-<br />
und Weihnachtsgeld.<br />
Die Wahlen für den Vorstand endeten<br />
ohne große Überraschungen –<br />
auch dies ein Beweis für das Vertrauen<br />
in die Arbeit des alten Vorstandes<br />
und der Geschäftsführung. Bodo<br />
Champignon schaffte mit 237 Stim-<br />
7<br />
men (94 Prozent) ein hervorragendes<br />
Ergebniss, seine Stellvertreter Eckard<br />
Andersson (KV Münster) und Gabi<br />
Gorcitza (UB Ruhr-Mitte) wurden mit<br />
ähnlich guten Ergebnissen gewählt.<br />
Eine aktuelle Innovation bei der<br />
<strong>AWO</strong> im westlichen Westfalen erhielt<br />
durch alle Redner große Zustimmung.<br />
Es sei richtig, eine gewerbliche<br />
GmbH zu gründen, um die Chancen<br />
bei den Ausschreibungen der Agentur<br />
für Arbeit zu wahren, betonten<br />
Steinbrück, Schartau und Fischer<br />
unisono. Gemeint war die GAD-<br />
GmbH, die der Bezirk vor einigen<br />
Wochen aus der Taufe gehoben hatte:<br />
ein weiterer Baustein auf dem<br />
Weg in die Zukunft. (flü)<br />
Einfach viel bewegen - <strong>AWO</strong>-Mitglied werden<br />
wendige Lobbyarbeit. Je mehr Aktive<br />
vor Ort und in den Gliederungen,<br />
desto größer ist das Gewicht des Verbandes<br />
in der Gesellschaft und der<br />
gesellschafts- und sozialpolitische<br />
Einfluss. Ein höheres Beitragsaufkommen<br />
stärkt zudem die Möglichkeiten<br />
Mittel für die unmittelbaren<br />
Satzungsaufgaben einzusetzen.<br />
Die Kampagne, die Jörg Richard,<br />
Leiter des Abteilung „Verbandspolitik<br />
und Kommunikation“ im Bezirksverband<br />
während der Bezirkskonferenz<br />
vorstellte, soll über vier<br />
Jahre bis einschließlich 2007 laufen.<br />
In den nächsten Monaten geht es vor<br />
allem um die Planung der einzelnen<br />
Schritte und die Schulung der Multiplikatoren<br />
in den Unterbezirken, Kreisverbänden<br />
und Ortsvereinen. Die folgenden<br />
Jahren haben thematische<br />
Schwerpunkte wie die Aktion „Mitglieder<br />
werben Mitglieder“ im Jahr<br />
Ein Motiv<br />
der <strong>neue</strong>n<br />
Kampagne<br />
des<br />
<strong>AWO</strong> BezirksWestliches<br />
Westfalen.<br />
2005, die Folgeaktion „Mitarbeiter<br />
werden Mitglieder“ und „Kunden<br />
werden Mitglieder“ in 2006/2007.<br />
Entscheidend wird sein, so<br />
Richard, dass alle – Ortsvereine,<br />
Kreisverbände, Unterbezirke und der<br />
Bezirk – in die Kampagne an einem<br />
Strang ziehen. Vor Ort, in den Stadtteilen,<br />
wird die eigentliche Ansprache<br />
<strong>neue</strong>r Mitglieder stattfinden.<br />
Um zu gewährleisten, dass die<br />
Kampagne koordiniert und vernetzt<br />
abläuft, ist es wichtig, in den Ortsvereinen<br />
Kontaktpersonen für die<br />
Steuerungsgruppen in den Kreisverbänden<br />
und Unterbezirken zu benennen.<br />
Nur so bekommt die Kampagne<br />
ihr, der jeweilign Region angepasstes,<br />
individuelles Gesicht.<br />
Eine möglichst flächendeckende<br />
Teilnahme an den Schulungen ist<br />
eine wichtige Voraussetzung für den<br />
Erfolg der Kampagne. (flü)<br />
<strong>AWO</strong> PROFIL
<strong>AWO</strong> PROFIL<br />
8<br />
Tipps Tipps Trends rends Termine ermine<br />
Kurz notiert<br />
Mit dem Stadtrad unterwegs...<br />
Die 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im <strong>AWO</strong>-StadtZentrum in der<br />
Klosterstraße können im<br />
Innenstadtbereich ihre<br />
Wege nun per Fahrrad bewältigen.<br />
Ob zum Rathaus, zum Arbeitsamt<br />
oder zum Sozialamt,<br />
mit dem schnittigen<br />
Stadtrad geht´s nun schneller<br />
voran. Zwei originelle<br />
und praktische Räder stehen<br />
bereit.<br />
Auf unserem Foto: <strong>AWO</strong>-<br />
Geschäftsführer Andreas<br />
Gora und dobeq-Geschäftsführer<br />
Heinz Feuerborn<br />
beim Zweirad-Praxischeck.<br />
Dankeschön für Unterbezirk und dobeq<br />
<strong>AWO</strong>-Profil erreichte jetzt ein Brief des Vorsitzenden des Ortsvereins Nordende,<br />
Helmut Krause. In diesem Schreiben bedankt er sich stellvertretend<br />
für den Ortsverein für die gelungene Renovierung der Begegnungsstätte.<br />
Die Begegnungsstätte Schumannstraße 6 ist „Heimat“ für drei<br />
Ortsvereine in der Nordstadt:<br />
„Danke Schön an <strong>AWO</strong>-Unterbezirk und dobeq<br />
Der <strong>AWO</strong> Ortsverein Nordende freut sich, dass die Renovierungsarbeiten in<br />
der Begegnungsstätte Schumannstraße jetzt erfolgreich abgeschlossen werden<br />
konnten. Die Auszubildenden in der Maler und Lackiererausbildung der<br />
dobeq haben mit ihren Meistern Klemens Glenz und Siegfried von<br />
Rekowski wirklich gute Arbeit geleistet. Alle Mitglieder, Besucherinnen und<br />
Besucher der Begegnungsstätte <strong>sind</strong> hocherfreut und bedanken sich für das<br />
Engagement der Auszubildenden, die alle Räume der Begegnungsstätte mit<br />
<strong>neue</strong>m Glanz versehen haben. Ausführung und farbliche Gestaltung <strong>sind</strong><br />
sehr gelungen.“<br />
Trauer um Jutta Wisbar und Ella Henkler<br />
Nur wenige Tage nach der Auszeichnung mit der Verdienstmedaille der<br />
Arbeiterwohlfahrt verstarb nach kurzer schwerer Krankheit Jutta Wisbar<br />
am 3. Mai 2004 im Alter von 72 Jahren.<br />
Jutta Wisbar war im Ortsverein Aplerbeck und darüber hinaus viele Jahre<br />
lang ehrenamtlich aktiv und hat mit Rat und Tat vielen Menschen helfen<br />
können. Ihre Spendenaktionen widmete sie besonders kranken Kindern und<br />
Menschen mit Behinderungen.<br />
Ella Henkler aus Holzen verstarb am 9. Mai 2004 im Alter von 91 Jahren.<br />
Von 1963 bis 1993 war sie Vorsitzende des Ortsvereins Holzen und<br />
Mitbegründerin des Singkreises der <strong>AWO</strong>.<br />
Für ihr umfassendes Engagement erhielt sie 1986 die Verdienstmedaille der<br />
Arbeiterwohlfahrt. Bis zu ihrem plötzlichen Tod war sie immer noch aktiv im<br />
Ortsverein tätig.<br />
Die <strong>AWO</strong> in <strong>Dortmund</strong> trauert um zwei liebenswerte, treue Freundinnen, die<br />
sich fast ein Leben lang für das Gemeinwohl eingesetzt haben. Jutta<br />
Wisbar und Ella Henkler werden in dankbarer Erinnerung bleiben.<br />
Unterwegs im Netz<br />
Das Öl wird teurer und alle reden<br />
von der Klimakatastrophe: Wer<br />
nicht nur mitjammern will, sondern<br />
etwas verändern möchte, muss sich<br />
engagieren - wie der <strong>AWO</strong> Unterbezirk<br />
(siehe Seite 4). Zuallerst aber<br />
muss man sich ökologisch informieren,<br />
und das geht im Internet<br />
schnell, günstig und umfassend.<br />
Welche Adressen man auf jeden<br />
Fall anklicken sollte, empfiehlt uns<br />
der dobeq-Fachmann fürs Ökologische,<br />
Andreas Buhr.<br />
www.oeko-kick.de<br />
Das ist die Seite des Projekts „Ökokick“,<br />
das Menschen bei umweltgerechter<br />
Umgestaltung des Privathaushaltes<br />
unterstützen will: viele seriöse<br />
Informationen und ein guter<br />
Überblick. Ökokick ist eine Initative<br />
des <strong>AWO</strong>-Bundesverbandes zusammen<br />
mit der Deutschen Bundesstiftung<br />
Umwelt (DBU). Eine Seite, die man/<br />
frau im Alltag gut gebrauchen kann.<br />
Auch ein Thema, das mit Wasser zu tun hat: Aus einem alten verschrammten Flurwaschbecken<br />
wird ein Kunstwerk.<br />
Berswordt-Schüler <strong>sind</strong> „WasserFest“<br />
200 Kinder der Berswordt-Grundschule<br />
haben zusammen mit den<br />
Künstlerinnen Sabine Kehse und<br />
Silke Bachner eine 200 Quadratmeter<br />
große „H20-Bildergeschichte“<br />
entwickelt.<br />
Bei dem Kreativprojekt handelt es<br />
sich um eine Fortsetzung des Projekts<br />
„Wasserwelten“, das im letzten Jahr<br />
von der <strong>AWO</strong>, dem Quartiersmanagement<br />
Hafen und mit anderen<br />
Kooperationspartnern initiiert<br />
wurde. Die Kinder und Lehrer der<br />
Grundschule wollten ihre Schule verschönern.<br />
Es ging um die Umgestaltung<br />
der Flure, für die Pläne, Skizzen<br />
und sogar ein maßstabgerechtes Modell<br />
entwickelt wurden. Die künstlerischen<br />
Motive sollten dabei in irgendeiner<br />
Form mit dem Thema Wasser zu<br />
tun haben. Höhepunkt der Wasser<br />
Die Schule verschönern:<br />
Hier<br />
entsteht das<br />
Bild eines<br />
Wassermanns.<br />
Mit dabei: Silke<br />
Bachner,<br />
Kunstpädagogin<br />
aus dem Museum<br />
am Ostwall.<br />
www.greenpeace.de<br />
Zu dieser Seite muss man nicht<br />
mehr viel sagen. Ohne Greenpeace<br />
stünde die Umweltbewegung nicht<br />
da, wo sie heute ist. Greenpeace ist<br />
aber nicht nur für spektakuläre Aktionen<br />
gut, sondern bietet auf seiner<br />
Homepage jede Menge Infos und<br />
Kontakte.<br />
www.club-of-budapest.de<br />
„You can change the world - click<br />
Fest-Projektwoche war der abschließende<br />
„FeiertagFreitag“ Über das<br />
WasserFest - ein Beispiel für die Zusammenarbeit<br />
zwischen Schule, Sozial-<br />
und Jugendarbeit sowie Kunstpädagogik<br />
- wurde in der <strong>Dortmund</strong>er<br />
Presse an prominenter Stelle und mit<br />
großen Farbfotos berichtet.<br />
Auch das WDR-Fernsehen war vor<br />
Ort und berichtete über den <strong>neue</strong>n<br />
WasserWeltenAbleger. Das Projekt ist<br />
für den Wettbewerb „Soziale Stadt<br />
2004“ benannt worden und ist ein<br />
wichtiger Bestandteil des Jahresprogramms<br />
Fluss Stadt Land 2004 in<br />
<strong>Dortmund</strong>.<br />
Programme und Infos: Stadt<br />
<strong>Dortmund</strong>, Umwelt- und<br />
Planungsdezernat (Karen Rein<br />
Tel. 02 31/50-2 99 22) oder<br />
www.fluss-stadt-land.de<br />
here“ steht vielversprechend über der<br />
Homepage. Und tatsächlich: Die<br />
Internetseite des „Club of Budapest“<br />
will vor allem Anregungen für ein<br />
nachhaltiges Leben geben. Wer<br />
meint, dass Ökologie mehr ist als<br />
Mülltrennen und etwas mit Ethik und<br />
Sinnsuche zu tun hat, der ist hier richtig<br />
aufgehoben. Gleichzeitig vereint<br />
diese Internetseite Anregungen, Meinungen<br />
und Nachrichten aus der<br />
ganzen Welt: So verstanden macht<br />
Globalisierung Spaß!<br />
Motzki<br />
Guten Tach, liebe Leserinnen!<br />
So, nu isses also amtlich: Die<br />
Awwo tut sich wieda auf ihre Wurzeln<br />
besinnen und hat sich vonne Alt-Herren-Monarchie<br />
weggetan und sich<br />
eine Frau als Vorsitzende vom Vorstand<br />
gewählt. Prima, sach ich! Der<br />
Ferdi, der hat das ja wirklich lange<br />
Jahre gut gemacht, aber nu, wo die<br />
Zeiten immer am härter werden<br />
<strong>sind</strong>, so von wegen Sozialabbau und<br />
Kürzungen inne Haushalte überall,<br />
da musse ne Frau anne Spitze<br />
dranne haben, die wo sich mittem<br />
Haushalt auskennen tut. Und da is<br />
nu die Gerda genau die Richtige für.<br />
Das weisse schon, wennze nur ma<br />
ein Fotto vonne Gerda geseen has.<br />
Und wie die dat immer allet so<br />
hinkricht, dammals mit die Doppelbelastung<br />
immer und dann noch dat<br />
Mandat im Landtag drinne. Tolle<br />
Frau, die Gerda! Ich will ma so sagen,<br />
der andere, der Norbert, dat<br />
hätte ja nu auch nen schmucken<br />
Awwo-Vorsitzenden abgegehm, ne?<br />
Abba inne heutige Zeiten, da musse<br />
kucken, wode bleibs. Und da ham<br />
die Delegiertens sicher gemeint, will<br />
ich ma sagen, dass jemand, der sich<br />
mit allet im Haushalt auskennt,<br />
genau die Frau is, wo wir jetzt am<br />
brauchen <strong>sind</strong>.<br />
Sind we doch ma ehrlich: Wennze<br />
die Männer frägst, wo der Unterschied<br />
zwischen Rewwe und Aldi is,<br />
dann krisse nur gesacht, dasse bei<br />
Aldi draußen parken muss und bei<br />
Rewwe inne Tiefgarage fahrn<br />
kanns. Und unser Gerda is nu sonne<br />
Frau, die findet fürde Awwo sicher<br />
immer alle Sonderangebote<br />
inne Regale. Dat wird die Zukunft<br />
schon zeigen!<br />
Jedenfalls habbich nu auch direkt<br />
bei uns zu Hause mal reinen Tisch<br />
gemacht und zwar nich wie sons<br />
immer mittem Scheuerlappen, sondern<br />
mit klare Worte. Und eins<br />
willich getz ma sagen: Mit klare<br />
Worte machse manchmal gründlicher<br />
reinen Tisch, als wie mit Akku-<br />
Patz und Atta! Da habbich mir nämlich<br />
mein Motzki ma beiseite genommen<br />
und hab ihm in meine<br />
gründliche Art und Weise deutlich<br />
gemacht, dass das, was fürde<br />
Awwo gut is, für unsern heimischen<br />
Herd nich schlecht sein kann. Getz<br />
bin ich die demokratisch bestimmte<br />
Vorsitzende von unsere heimische<br />
Firma und der Motzki is gerade von<br />
alle Ämter zurück am treten. Nu<br />
wolln we ma sehn, ob das wirklich<br />
Not tut, dass der Kerl ein ummen<br />
annern Ahmd mit seine Kollegen<br />
inne Kneipe die wirtschaftlichen<br />
Probleme von unsern Land vor Ort<br />
diskutieren tut. Oda ob nich sogar<br />
ein Teil zumindest von unsere eigenen<br />
häuslichen wirtschaftlichen Probleme<br />
von die Treffen inne Kneipe<br />
kommen tun!<br />
In diesem Sinne: Mit Frauenpaua<br />
ausse Krise! Gerda, wir zwei beide<br />
schaffen dat!<br />
Ihre<br />
Else Motzk<strong>AWO</strong>wski