âÂÂUnser Ziel sind 2000 neue Mitgliederâ - AWO Dortmund
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Großzügige Spende der gebo GmbH<br />
20.000 Euro <strong>sind</strong> die Spezialwerkzeuge<br />
wert, die die Firma „gebo<br />
GmbH“ jetzt als Spende für die gemeinsame<br />
Metallausbildung der<br />
dobeq und der RAG BILDUNG<br />
überreichte.<br />
Es handelt sich um ein Fräswerkzeug<br />
zur Werkstückbearbeitung, ein<br />
Oberflächenrauheitsmessgeraät sowie<br />
ein digitales Höhenmessgerät: alles<br />
in allem eine Ausstattung, die in<br />
Ausbildungswerkstätten längst nicht<br />
selbstverständlich ist.<br />
Dank der großzügigen Sachspende<br />
können die Azubis in der Metall-<br />
Drei Wochen Fuerteventura - das<br />
muss nicht unbedingt drei Wochen<br />
Strandurlaub bedeuten.<br />
Miguel de Souza Alves (24, Foto)<br />
kann das bestätigen. Der dobeq-<br />
Azubi, Fachrichtung Konstruktionsmechaniker,<br />
war drei Wochen<br />
auf der Kanareninsel und<br />
hat dort gearbeitet.<br />
Möglich wurde Auslandsaufenthalt<br />
durch seinen Lehrer am Leopold-<br />
Hoesch-Berufskolleg, Ludger<br />
Maas, der den Kontakt im Rahmen<br />
eines Europaprojekts herstellte und<br />
auch die 12köpfige Reisegruppe betreute.<br />
Weil es auf Fuerteventura gut mit<br />
der Sprache klappte - Miguel de<br />
Souza Alves spricht fließend Portugiesisch,<br />
Spanisch liegt da nicht fern -<br />
wurde er als Übersetzer universal ein-<br />
werkstatt auf dem Gelände der RAG<br />
Bildung am Bärenbruch in Kirchlinde<br />
noch besser geschult werden. Schon<br />
jetzt liegt die Erfolgsquote der Azubis<br />
bei der Abschlussprüfung bei 80 Prozent<br />
- ein Hinweis, wie erfolgreich<br />
Benachteiligtenförderung sein kann,<br />
wenn sie so professionell durchgeführt<br />
wird.<br />
(Foto v. l.) Ausbilder Martin Bruns,<br />
Andreas Knop, Günter Lendzian,<br />
Dieter Schlee (alle gebo werkzeuge<br />
GmbH), Heinz Feuerborn (dobeq<br />
GmbH) und Karen Härtling, stellvertretende<br />
Leiterin des Bildungszentrums.<br />
Arbeitsplatz Fuerteventura<br />
gesetzt. So kam es, dass er nicht nur<br />
eine Werkstatt von innen kennenlernte,<br />
sondern auch alle anderen<br />
einschlägigen Fachbetriebe auf der<br />
Insel. Angesichts der umfassenden<br />
Marktübersicht, die er dabei gewonnen<br />
hat, könnte er sich vorstellen,<br />
später dort zu arbeiten.<br />
Im Moment ist das aber noch Zukunft.<br />
Im Dezember steht die Abschlussprüfung<br />
an. Außerdem bereitet<br />
er als begeisterter TV-Amateur zur<br />
Zeit einen Film über Fuerteventura<br />
vor: „Damit die Leute sehen, dass wir<br />
dort nicht nur Urlaub gemacht haben.“<br />
Der Offene Kanal <strong>Dortmund</strong><br />
hat bereits Interesse angemeldet.<br />
Und Besuch erwartet Miguel de<br />
Souza Alves auch: In den nächsten<br />
Wochen steht der Gegenbesuch mit<br />
Azubis von den Kanaren an.<br />
Ökologisch handeln,<br />
Andreas Buhr hat es nachgerechnet.<br />
Ohne Perlator – einen kleinen<br />
metallischen Einsatz – fließen 12<br />
Liter bestes Trinkwasser pro Minute<br />
durch den Kran. Mit Perlator<br />
<strong>sind</strong> es nur noch 3 Liter. Oder das<br />
Recyclingpapier: Schont nicht nur<br />
die Umwelt, sondern ist auch<br />
noch billiger. 500 Euro bringt das<br />
allein in der Zentrale in der<br />
Klosterstraße im Jahr ein, weiß<br />
Andreas Buhr.<br />
Seit Herbst letzten Jahres ist der Sozialpädagoge<br />
Leiter des Umweltteams,<br />
das für den <strong>AWO</strong> Unterbezirk,<br />
die dobeq und die <strong>AWO</strong>-<br />
Werkstätten nach Wegen sucht, die<br />
Umwelt zu schonen und auf diese<br />
Weise Geld zu sparen. Diese Mischung<br />
aus Ökologie und Ökonomie<br />
hat einen Namen. „Ökoprofit“ heißt<br />
das Gütezeichen, das die dobeq<br />
stellvertretend für die <strong>AWO</strong> in <strong>Dortmund</strong><br />
im Herbst erwerben kann. Voraussetzung<br />
ist allerdings, dass die<br />
Prüfer davon überzeugt <strong>sind</strong>, dass<br />
tatsächlich ökologisch verantwortungsvoll<br />
gearbeitet wird.<br />
Das Zertifikat „Ökoprofit“ wird<br />
bundesweit vergeben. In <strong>Dortmund</strong><br />
bereiten sich zur Zeit 12 Unternehmen<br />
auf die Zertifizierung vor –<br />
darunter auch die <strong>AWO</strong> für das<br />
StadtZentrum in der Klosterstraße.<br />
Die Geschäftsführung verspricht sich<br />
davon einen Imagegewinn, aber<br />
auch ganz handfeste Vorteile: Umweltschutz<br />
muss sich lohnen.<br />
Für Andreas Buhr ist das selbstverständlich.<br />
„Alles gehört zusammen<br />
und tritt miteinander in Wechselwirkung“,<br />
ist er überzeugt. Wirtschaft<br />
und Umweltschutz, Image und Verantwortung:<br />
Der Zusammenhang<br />
muss nicht konstruiert, sondern nur<br />
aufgedeckt und belebt<br />
werden.<br />
Nicht die großen Ankündigungen<br />
verändern<br />
die Welt, ist Andreas Buhr<br />
überzeugt, sondern die<br />
kleinen Veränderungen<br />
im Alltag, die Umstellung<br />
in der Routine. Das<br />
braucht Geduld und Aufmerksamkeit<br />
– eine Botschaft,<br />
die der 34jährige<br />
gerne vertritt. Privat befindet<br />
er sich in einer Ausbildung<br />
zum Yogalehrer:<br />
„Dort werden dieselben<br />
ethischen Werte vertreten.“<br />
Zu seinem „Teilzeit-Zusatz-Job“<br />
als Ökoprofit-<br />
Beauftragter – eigentlich<br />
arbeitet er in der Kooperativen Ausbildung<br />
der dobeq - ist er gekommen,<br />
weil er irgendwann vorgeschlagen<br />
hat, das Büropapier auf<br />
Recyclingware umzustellen. Seitdem<br />
rechnet er und schaut auf die Details.<br />
Macht es Sinn, Zeitschaltuhren einzubauen,<br />
um den Stromverbrauch zu<br />
reduzieren? Sollen die Druckerpatronen<br />
nachgefüllt werden? Arbeitet<br />
die Heizung wirklich einwandfrei<br />
Profit machen<br />
Wie der <strong>AWO</strong> Unterbezirk Umweltschutz betreibt und dabei Geld spart.<br />
Wohin mit den leeren Druckerpatronen? Eine der Fragen, mit denen sich Andreas Buhr<br />
beschäftigt.<br />
oder wird irgendwo Geld verpulvert?<br />
Auf welchem Stand ist die Wärmedämmung?<br />
Fragen über Fragen – und alle verlangen<br />
nach einer Antwort. „Das ist<br />
eine Menge theoretische Arbeit“, sagt<br />
er. Dafür können sich die ersten Erfolge<br />
sehen lassen, und das nicht nur<br />
Perlatoren: Klein, aber ungeheuer effektiv. Damit kann man<br />
Geld sparen.<br />
bei den Perlatoren. Beim dobeq-Jubiläum<br />
im Big-Tipi-Fredenbaum beispielsweise<br />
wurde auf ökologische<br />
Standards geachtet.<br />
Die <strong>AWO</strong> ist ohnehin ein Öko-Vorreiter<br />
in <strong>Dortmund</strong>. So erzeugen<br />
Photovoltaikanlagen auf dem Dach<br />
des StadtZentrum in der Klosterstraße<br />
und auf dem Schultenhof klimaschonend<br />
Strom. Jetzt soll diese Entwicklung<br />
forciert werden. Allerdings<br />
geht das tatsächlich nur, wenn alle<br />
Mitarbeiter mitmachen. Ein Zertifikat<br />
an der Wand ist nichts wert, wenn der<br />
Müll weiterhin in die falsche Tonne<br />
geworfen wird. “Verantwortung haben<br />
wir alle”, sagt Andreas Buhr,<br />
„letztendlich müssen sogar die Reinigungskräfte<br />
aufpassen, wie und welchen<br />
Mitteln sie arbeiten.“<br />
Dass Ökologie und<br />
Ökonomie zusammengehen,<br />
hat sich<br />
noch nicht unbedingt<br />
herumgesprochen.<br />
Dabei ist der Zusammenhang<br />
evident. Allein<br />
in den Werkstätten,<br />
hat der Arbeitskreis<br />
ausgerechnet,<br />
kann jährlich ein<br />
fünfstelliger Betrag<br />
eingespart werden.<br />
Richtig groß können<br />
diese Beträge werden,<br />
wenn das <strong>AWO</strong>-<br />
Gebäude an der<br />
Gneisenaustraße er<strong>neue</strong>rt<br />
wird. Für diesen<br />
Fall hat Andreas Buhr eine lange<br />
Liste von Vorschlägen parat: von<br />
der Dämmung über eine moderne<br />
Heizungsanlage – Solarwärme – bis<br />
hin zu einer ökologisch sinnvollen Beleuchtung<br />
oder Wassertanks für die<br />
Toilettenspülung. Die Geneisenaustraße<br />
könnte ein großer Schritt nach<br />
vorne sein – ein einem Bereich, der<br />
sonst auf die Politik der kleinen Schritte<br />
setzt. (flü)