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sportslife Herbst 2017

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GRÜNES EIWEISS<br />

EIWEISS LIEFERN NICHT NUR TIERISCHE LEBENSMITTEL –<br />

AUCH PFLANZLICHE KÖNNEN UNS PRIMA VERSORGEN<br />

Was genau ist Eiweiß überhaupt?<br />

Eiweiß ist ein anderes Wort für Protein.<br />

Es gibt Unmengen von Proteinen. Die für uns<br />

relevanten basieren auf nur 20 verschiedenen<br />

Bausteinen, den Aminosäuren. Sie werden in<br />

zig Varianten unterschiedlich miteinander kombiniert,<br />

deshalb ist Eiweiß nicht gleich Eiweiß.<br />

Etwa die Hälfte der für den Körper wichtigen<br />

Aminosäuren kann er nicht selbst produzieren,<br />

sie sind aber lebensnotwendig. Daher ihr Name<br />

„essenzielle Aminosäuren“. Sie müssen über<br />

die Nahrung aufgenommen werden. Die nicht<br />

essenziellen Aminosäuren wiederum kann<br />

sich unser Organismus selbst aus anderen<br />

Aminosäuren zusammenbasteln. Wenn wir ein<br />

eiweißhaltiges Lebensmittel essen, wird es in<br />

die einzelnen Aminosäuren zerlegt, aus dem es<br />

besteht. Die Leber baut dann daraus die körpereigenen<br />

Proteine, die wir brauchen.<br />

Bei Lebensmitteln unterscheiden wir solche,<br />

die vollständige Eiweiße enthalten (weil sie<br />

ALLE essenziellen Aminosäuren abdecken), und<br />

solche, die unvollständige Eiweiße aufweisen<br />

(weil sie NICHT ALLE essenziellen Aminosäuren<br />

enthalten). Tierische Proteine wie Fisch,<br />

Fleisch, Milchprodukte, Käse und Eier gehören<br />

zur Gruppe der vollständigen Proteine. Viele<br />

pflanzliche Lebensmittel wie Reis, Getreide,<br />

Bohnen und Nüsse hingegen enthalten unvollständige<br />

Proteine.<br />

Sind tierische oder pflanzliche<br />

Proteinquellen besser?<br />

Es gibt unter Experten keine einheitliche Meinung,<br />

allerdings bewegen sich die tierischen<br />

Eiweißquellen auf den ersten Plätzen, wenn<br />

es um die Verwertbarkeit und die Verdauung<br />

geht. Fleisch enthält mehr Fett und Cholesterin,<br />

Getreide hingegen viele Kohlenhydrate. Somit<br />

muss jeder für sich selbst entscheiden, welche<br />

Nahrungsbestandteile zum eigenen Ernährungsplan<br />

passen.<br />

Was muss man bei der Ernährung mit<br />

pflanzlichen Proteinquellen beachten?<br />

Eine ausreichende Versorgung mit allen<br />

lebenswichtigen Aminosäuren ist mit vegetarischen<br />

oder veganen Produkten definitiv<br />

möglich. Sie müssen dazu aber clever kombiniert<br />

werden. Hier fünf Beispiele für besonders<br />

eiweißhaltige Gerichte, die sämtliche<br />

essenziellen Aminosäuren abdecken:<br />

1. Reis und Bohnen<br />

2. Spinat mit Mandeln (z. B. als Salat)<br />

3. Hummus mit Vollkorn-Pita<br />

4. Vollkorn-Nudeln mit Erdnuss-Soße<br />

5. Linsenbolognese<br />

Übrigens: Ein paar pflanzliche Lebensmittel<br />

wie Soja, Hanf, Buchweizen und Quinoa<br />

enthalten sogar vollständige Proteine.<br />

Warum ist Eiweiß so wichtig?<br />

Eiweiß ist genau wie Fett in jeder unserer<br />

Körperzellen vorhanden. Daher wird es<br />

oft auch als „Baustoff“ bezeichnet. Eiweiß<br />

erhöht die allgemeine Vitalität, vermindert<br />

Depressionen, unterstützt bei der Regulation<br />

des Hormonhaushalts, stärkt das Immunsystem<br />

und erhält unsere Muskulatur und<br />

das Bindegewebe. Wenn du als Sportler zu<br />

wenig Eiweiß zu dir nimmst, schwinden<br />

deine Muskeln und du wirst mit der Zeit mit<br />

körperlichen und geistigen Leistungseinbußen<br />

rechnen müssen. Außerdem wirst du<br />

anfälliger für Krankheiten.<br />

Wie viel Eiweiß braucht ein Erwachsener?<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

empfiehlt 0,8 g Eiweiß pro kg Körpergewicht,<br />

um die Grundversorgung sicherzustellen.<br />

Ausreichend versorgt ist jedoch mit der<br />

Schulnote 4 gleichzusetzen. Warum also<br />

nicht Note 2 oder 1 anstreben, um körperlich<br />

und geistig das Beste aus sich herauszuholen?<br />

Zahlreiche Studien haben ergeben,<br />

dass um die 2 g Eiweiß förderlich sind, um den<br />

Muskelerhalt bei gleichzeitigem Fettabbau zu<br />

unterstützen. Auch Sportler, die Muskeln aufbauen<br />

wollen, sollten sich daran orientieren.<br />

Unsere Top 10 der pflanzlichen<br />

Eiweißlieferanten<br />

Haferflocken zum Frühstück, Nudeln mit<br />

Brokkoli zum Mittag … – ja, wir haben<br />

bewusst viele normale Lebensmittel für<br />

euch ausgesucht, die euren Eiweiß-Spiegel<br />

pushen. Ihr müsst nicht mal extra einkaufen.<br />

Die Angaben zum Proteingehalt beziehen<br />

sich jeweils auf 100 g Trockengewicht.<br />

// Rote Linsen, 25,5 g<br />

// Kidneybohnen, 24 g<br />

// Leinsamen, 24 g<br />

// Mandeln, 19 g<br />

// Quinoa, 14 g<br />

// Haferflocken, 13 g<br />

// Hartweizennudeln ohne Ei, 13 g<br />

// Champignons, 4 g<br />

// Brokkoli, 3 g<br />

// Kartoffeln, 2 g<br />

WICHTIG: DIE BIOLOGISCHE WERTIGKEIT<br />

Sie gibt an, wie gut sich das Eiweiß aus<br />

einem Lebensmittel in körpereigenes Protein<br />

umwandeln lässt. Dabei ist die Menge und<br />

das Verhältnis der essenziellen Aminosäuren<br />

entscheidend. Eier haben eine biologische<br />

Wertigkeit von 100 und gelten daher als<br />

Top-Kandidaten. 100 ist somit der Referenzwert,<br />

an dem sich andere Lebensmittel<br />

orientieren. Kombiniert man seine Nahrung,<br />

kann man dadurch Werte von über 100 erreichen.<br />

Tabellen dazu findest du z. B. unter<br />

tinyurl.com/yd7j5aqf.<br />

Text: Tessa Renz<br />

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