KuS_2017-5_GzD
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Rubriktitel<br />
GRENZSTEINE<br />
DES LEBENS<br />
SELBST DAS EINFACHSTE GRABMAL NENNT DEN NAMEN SOWIE DAS GEBURTS- UND<br />
TODESJAHR EINES VERSTORBENEN MENSCHEN. GRABMALE KANN MAN DESHALB AUCH<br />
ALS «GRENZSTEINE DES MENSCHLICHEN LEBENS» SEHEN. GEMEINSCHAFTSGRAB-<br />
ANLAGEN MACHEN DA KEINE AUSNAHME.<br />
Robert Stadler<br />
Der diesjährige 16. September ist auch in zahlreichen<br />
Schweizer Städten als «Tag des Friedhofs»<br />
begangen worden (Bericht auf Seite 14). In Grenchen,<br />
wo er zum zweiten Mal stattfand, nahm man<br />
ihn zum Anlass, um einen vollständig neu gestalteten<br />
Bereich des Friedhofs feierlich einzuweihen.<br />
Im südlichen Teil der 4,25 Hektar grossen Gesamtanlage<br />
ist unter der Federführung von Stadtgrün<br />
Grenchen ein neues Grabfeld für Bestattungen<br />
in einem Gemeinschaftsgrab, für Baumbestattungen<br />
und für Wiesenbestattungen geschaffen<br />
worden. Abklärungen hatten ergeben, dass heute<br />
etwa die Hälfte der Grenchner Bevölkerung zunehmend<br />
solche Bestattungsformen wünscht.<br />
Laut Friedhofleiter Kevin Herzog entfielen im<br />
vergangenen Jahr auf dem Friedhof Grenchen 45<br />
Prozent aller Bestattungen auf das bisherige Gemeinschaftsgrab<br />
(das inzwischen voll belegt ist).<br />
Herzog vermutet, dass mit den neu geschaffenen<br />
Wiesen- und Baumbestattungs-Grabfeldern das<br />
Gemeinschaftsgrab etwas weniger nachgefragt<br />
wird als bisher, auch könnte sich der Anteil jener,<br />
welche die Urnen mit nach Hause nehmen (bisher<br />
ca. 10 bis 20 Prozent) dadurch leicht verringern.<br />
DAS QUADRAT ALS GRUNDFORM<br />
Der neue Friedhofteil überzeugt durch eine schlichte,<br />
auf der Grundform des Quadrats beruhende<br />
Gestaltung. Optisch dominiert das Gemeinschaftsgrab.<br />
Dessen zentrales Element ist der Gruftstein,<br />
der aus einem horizontal in drei Teile gebrochenen<br />
kubischen Marmorblock (75 x 75 x 75 cm) besteht<br />
und auf einem 15 cm hohen, mit Marmorplatten<br />
verblendeten Betonsockel ruht. Um den Gruftstein<br />
herum gruppieren sich, im rechten Winkel angeordnet,<br />
acht (in einem möglichen späteren Endausbau<br />
zwölf) je 184 cm hohe Namensstelen mit einheitlichem<br />
Querschnitt von 14 x 14 cm. Die schlanken, an<br />
den Aussenflächen geschliffenen Gestaltungselemente<br />
setzen sich aus je 35 gebrochenen und danach<br />
in neuer Anordnung übereinander geschichteten,<br />
5 cm dicken Marmorplatten zusammen.<br />
12 05/17