KuS_2017-5_GzD
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der Lokalität und dem lokalen Kunsthandwerk zu<br />
tun. So sind Kunststeine, Glas, Mosaiken oder ausländische<br />
Marmorarten, Buntmetalle oder Plastikschmuck<br />
in verschiedenen Gemeinden verboten,<br />
in anderen wiederum mit einigen oder gar keinen<br />
Beschränkungen erlaubt. Insbesondere «schlichte»<br />
und «ernste» Formen werden in den meisten<br />
Reglementen betont. Allerdings können Grabsteine<br />
mit «besonderem kulturellen Wert», die nicht<br />
von der Familie beansprucht werden, von der Gemeinde<br />
vom Grab entfernt und in einem dafür<br />
eingerichteten Raum – meist auf dem Friedhof<br />
selber – aufgestellt werden.<br />
Es sind aber viele Fälle bekannt, bei denen die<br />
Vorschriften nicht eingehalten wurden. Konsequenz:<br />
«Unerlaubtes» oder «nicht Zugelassenes»<br />
wird in den meisten Fällen nicht geduldet und<br />
meistens in kürzester Zeit abgeändert oder entfernt.<br />
FAZIT<br />
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ergab<br />
sich die Notwendigkeit, ein Friedhofreglement<br />
zu entwerfen, zusammen mit der Planung<br />
von neuen grossräumigen Friedhofanlagen am<br />
Rande der Schweizer Grossstädte. Bräuche und<br />
Traditionen des Trauerns standen lange – und<br />
stehen heute noch –in konfliktreichem Verhältnis<br />
zu den verschiedensten Regelungen, die von<br />
den politischen Gemeinden erlassen wurden.<br />
Die Tatsache, dass sich die Friedhofkultur in der<br />
Nachkriegszeit und vor allem in den letzten 30<br />
Jahren rasant entwickelte und sich dabei veränderte,<br />
führte zu mehreren Anpassungen der<br />
Regelungen, die je nach Gemeinde nebst den<br />
gewöhnlichen Vorschriften viele Besonderheiten<br />
oder spezifische Artikel beinhalten können.<br />
Warum das eine oder das andere in jener Gemeinde<br />
erlaubt oder verboten ist, und in einer anderen<br />
nicht, lässt sich durch verschiedene Gründe<br />
erklären, die auf lokalen Werten und Traditionen<br />
beruhen, aber auch auf politischen Entscheiden,<br />
denen es jeweils an Anpassungspotential mangelt.<br />
Heute spricht man oft von einer «von den<br />
Behörden verordneten Todeskultur», die nichts<br />
oder wenig mit der volkstümlichen Kultur zu tun<br />
hat. Die Anzahl und vor allem die Vielfalt der<br />
Friedhofreglemente zeigen gleichzeitig verschiedene<br />
Aspekte der Schweizer Gesellschaft und die<br />
Bedeutung der Diversität und Eigenständigkeit,<br />
die jeder Gemeinde zusteht.<br />
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