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e d i t O r i a l<br />
b<strong>im</strong>digilOgi<br />
mag. alois fröstl<br />
chefredakteur<br />
Oder heißt’s doch LOGIDIGIBIM? Möglicherweise aber DIGILOGIBIM?<br />
Kombinationen und Erweiterungen nach Belieben. Keine Angst, Sie<br />
können nicht falsch liegen. Irgendwas st<strong>im</strong>mt <strong>im</strong>mer. In welcher Reihenfolge die<br />
neuen Schlagworte BIM, Digitalisierung, Logistik und zehn weitere genannt werden<br />
mögen, scheint nicht so wichtig zu sein. Hauptsache dabei sein. Be<strong>im</strong> neuen<br />
Kauderwelsch über die Digitalisierung der Welt des Bauens. Und den zukünftigen<br />
Formen der Geschäftsabwicklung. Und der Furcht <strong>vor</strong> ihnen. Oder der grenzenlosen<br />
Freude über die schöne neue Bauwelt. Wichtig ist nur, augenblicklich irgendetwas<br />
zu tun. Semig‘scheit mitreden ist schon was. Bloß nicht den Verdacht des<br />
Verschlafens oder Kopf in den Sand Steckens aufkommen lassen. Oder sich <strong>im</strong>mer<br />
wieder sagen lassen zu müssen: Tu endlich was. Egal was. Kennt sich eh keiner aus.<br />
Aber tu was!<br />
Es ist schon gut, wenn sich die old economy des Bauens aktuellen Entwicklungen<br />
nicht verschließt. Deshalb hat sich ja auch die kürzlich in Stockholm stattgefundene<br />
Tagung des europäischen Baustoffhändlerverbandes UFEMAT (www.ufemat.<br />
eu) den „logistic challenges and future multichannel distributions“ angenommen.<br />
Nichts grundsätzlich Neues für die Baustoffbranche: Logistik und mehrstufiger<br />
Vertrieb hat das einmal geheißen. Auch BIM ist nichts grundsätzlich Neues: „Bauen<br />
Ist Materialwirtschaft“. War schon zur Zeit der Pyramiden so. Auffallend ist<br />
aber doch, dass sich den PP charts nach zu schließen das Hauptreferat der UFE-<br />
MAT Tagung ausschließlich mit Fällen aus dem Konsumgütersektor als Beispiele<br />
für die Digitalisierung der Geschäftsabläufe befasst hat. Für aktuelle Fälle aus der<br />
Praxis des Baustoffgeschäftes ist es offenbar noch zu früh.<br />
Zugegeben: Baustellen sind nicht gerade die heißesten Brutstätten der new economy.<br />
Die bisher bekannten Abläufe und Kommunikationsstrukturen können verbessert<br />
und beschleunigt werden. Gilt <strong>im</strong>mer. Weiß jeder. Die laufende Arbeit daran<br />
ist für erfolgreiche Baustoff-Fachhändler nichts Revolutionäres.<br />
Wenn also Baustoffhandel und -industrie sich erst langsam – das ist etwas anderes<br />
als zögerlich – der 4.0 Economy nähern, so liegt das nicht am mangelnden<br />
Interesse oder der Unterschätzung des Themas. Sondern daran, dass eine Branche<br />
mit Jahrzehnten an Erfahrung und Wissen über das Tagesgeschäft zuerst einmal<br />
nachdenkt, analysiert, abwiegt und bewertet, was wem in welcher Weise nützt oder<br />
schadet, be<strong>vor</strong> sie <strong>vor</strong>schnell Prozessen nachläuft, deren Nutzen sich erst herausstellen<br />
muss. <strong>Der</strong> Verband der Baustoffhändler Österreichs VBÖ wird dazu seinen<br />
Beitrag leisten.<br />
4 | <strong>11</strong> . <strong>2017</strong>