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Ludwi1747

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| 6 | LUDWIGSFELDER BOTE | Ausgabe 22 | 25. November 2017<br />

Natürliches Grab<br />

zu Füßen eines Baumes<br />

STADT INFORMIERTE ÜBER NEUEN BESTATTUNGSWALD<br />

Dass auch die Beerdigungskultur<br />

einem Wandel unterliegt, ist aus den<br />

letzten Jahren und Jahrzehnten bekannt.<br />

Vom Sarg zur Urne, vom Familiengrab<br />

zur grünen Wiese. Nun wurde das<br />

neueste Angebot der Ludwigsfelder<br />

Friedhofsverwaltung – der Bestattungswald<br />

– Interessenten im Rahmen eines<br />

Tages der offenen Tür vorgestellt.<br />

Unmittelbar angrenzend an den<br />

Friedhof wird ein Teil des Waldes ab<br />

sofort für Urnenbestattungen genutzt.<br />

„Die Nachfrage nach dieser Form der<br />

Beisetzung ist sehr groß“, verrät Evelyn<br />

Stöber, Leiterin des Sachgebiets Kommunalservice.<br />

„Die erste Waldbestattung<br />

findet bereits nächste Woche statt.“<br />

Einen großen Vorteil sieht sie in der<br />

unmittelbaren Nähe zum Friedhof. Es<br />

könne eine Trauerfeier direkt am ausgewählten<br />

Baum oder aber in der Trauerhalle<br />

stattfinden.<br />

Die Grabpflege übernimmt<br />

die Natur. Auch<br />

aus Kostengründen<br />

könne eine Waldbestattung<br />

in Betracht kommen.<br />

Mit einem Grabplatz<br />

am<br />

Gemeinschaftsbaum für<br />

720 Euro ist diese Form<br />

der Bestattung weitaus<br />

günstiger als ein konventionelles<br />

Grab. Auf die<br />

„Gesellschaft“ der<br />

Familienangehörigen<br />

müsse dabei niemand<br />

verzichten. Am Familien- und Freundschaftsbaum<br />

können insgesamt sechs<br />

Urnen beigesetzt werden.<br />

Bei den Interessenten komme besonders<br />

gut an, dass sie sich bereits zu<br />

Lebzeiten einen Baum als ihre letzte<br />

Ruhestätte aussuchen<br />

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können, bei Bedarf kann<br />

dies auch ein neu zu<br />

setzender Baum an der<br />

individuellen Wunschplatzierung<br />

sein. Zu<br />

gegebener Zeit zeigt eine<br />

Plakette am Baum mit<br />

Namen, Vornamen,<br />

Geburts- und Sterbedatum<br />

an, wessen Urne zu<br />

Füßen des Baumes liegt.<br />

„Neben dem Bestattungswald<br />

wird es<br />

künftig noch weitere<br />

innovative Grabvarianten<br />

geben“, gibt Stöber einen Einblick in<br />

die aktuellen Themen der Friedhofsverwaltung.<br />

„Wir werden uns zeitnah über<br />

muslimische Bestattungen auseinandersetzen.<br />

Auch die Betrachtung des Friedhofs<br />

als Grünanlage wird immer prominenter.<br />

Schon ab nächstem Jahr<br />

möchten wir Ruhegärten anbieten, mit<br />

kunstvoll angelegter und professionell<br />

gepflegter Bepflanzung.“ Inspirationen<br />

holte sich die umtriebige Sachgebietsleiterin<br />

kürzlich auf der IGA. Nun sei sie in<br />

Gesprächen mit Bestattungsunternehmen<br />

und Blumenhändlern zur Errichtung<br />

von Mustergräbern, um Besuchern<br />

die vielfältigen Möglichkeiten veranschaulichen<br />

zu können. „Es ist durchaus<br />

sinnvoll, sich frühzeitig Gedanken zu<br />

machen, wie die letzte Ruhestätte<br />

aussehen soll. Wenn der Todesfall erst<br />

eingetreten ist, haben Familienangehörige<br />

meist keine Zeit und Nerven, sich mit<br />

den vielfältigen Möglichkeiten auseinanderzusetzen.<br />

Das kann man ihnen<br />

durchaus abnehmen.“ Angelika Laag<br />

Fotos: Angelika Laag<br />

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